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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Oct. 10, 1912)
t .: fr f i L Wiche Omaha Tribüne. Tonnrrstag, dk 10. CUobtt 1012. - T ) rjfjr: & 3 N Ei iiiii(fliiissljcr Me. Jlt - gggaty4spgLr.3 (2. Fortsetzung.) Pah! Eine Prinzessin! Da wird auch junger Reichtum fein wie bei den meisten. DaS sind keine vornehmen Leute, keine echten Aristokraten, mein Nind, wie Ihr Vater und wie Gie selbst und wie Ihre Frau Sans, die wirklich eine große Dame ist und Je densalli nur deshalb nicht in Gesell, schast geht, weil sie ihr nicht gut ge nug ist. Pah! Wai glaubt denn dai Gesinde! zu sein, daß ei Sie nicht unter sich dulden will." Die Logik dieser Bemerkung war etwa dunkel. .Sie sehen, da Gesmdel" doch recht gern, rau Schultz' warf Pau la ein wenig 6osljr.si hin, al ihre Lehrerin eilend zum nächsten Jen sier lief und sich fast den Hal er drehte, um 'wch den letzten Schim mer der Equipage zu erHaschen, ehe diese um die Ecke bog und vom Ge iüsch verdeckt wurde. .Und ein Gatte?" fragte die w!ir dige Dame, al nichts mehr zu se dn war und sie mit etwa erhitztem Gesicht wieder an den Tisch trat. Wie sollen Sie denn je einen Gatten finden, wenn Sie niemand kennen lernen? Es ist entsetzlich, ganz ent setzlich!" 2lch! Der wird eine! schönen 2a ge von selbst kommen!" versicherte Paula. .Auf einem weißen Roß mit einer Feder am Barett wird er her ansprengen. Machen Sie sich darum keinen Kummer, Frau Schultz; e ist keine Gefahr vorhanden, daß ich eine alte Jungfer werde. Die Zigeunerin die voriges Jahr im Frühling hier gewesen ist, hat mir wahrgesagt ,'ch solch merkwürdige Sacken! Sie l 'ftt, ich würde heiraten, sehr jung h?atn, und damit würde mein Le den eigentlich erst beginnen, dann wiirde ich einen großen Kummer er leben, später die ganze 5M zu mei nen Füßen sehen und schließlich ein 'verlorene Glück wieder finden eS war wirklich zu interessant. Mein Lebensschicksal, sagte sie, würde kein alltägliches sein." - ' .Das glaube ich." sagte Frau Schultz, denn alltäglich ist nichts an Ihnen, mein Engel." In diesem Augenblick fuhr eine Droschke durchs Gartentor, rasselte über den KieS und hielt vor der Vor Halle. Ein Herr sprang heraus. '.Da kommt er ja, der Gatte!" rief Paula übermütig. Aber wehe mir! er hat kein Barett mit einer Feder daran, sondern einen ganz ab fcheulichen runden, steifen Hut auf dem Kopf, und einen dunklen Ueber zieher trägt er und sitzt nicht auf ei nem Weißen Roß. sondern in einem ganz gemeinen Fiaker! Schande über ihn! Schande über ihn: Es war in der Tat Paulas Gatte der letzt an der Klingel zog. ZlueitrS Kapitel. -. Er ließ sich, wie Frau Schultz auch u Tisch festhalten. Kein Märchen drinz. sondern nur in ausgezeichne ier Rechtsaelehrter. war er heraus gehren, um sich mit Herrn Sorchan über' ein Patent zu besprechen, daö dicf auf eine von ihm erfundene elektrische Maschine nehmen wollte. Da er selbst nichts weniger als ein geriebener Geschäftsmann war, be dürfte er eines solch:n. um die ma ieriellen Vorteile seiner Unternehmun gen zu wahren. Norwood war trotz seiner Jugend schon einer der ersten Patentanwälte des Landes, und er war nicht nur fehr gescheit, sondern ach ein liebenswürdiger, fesselnder Mensch, der die drer ihm Unbekannten unter dir er für die Dauer von ein paar Stunden geraten war, sofort für sich einzunehmen wußte. Herr Sorchan fand ihn sehr angenehm Frau Schuld auffallend hübsch; was Paula über ihn dachte, zeigt sie spa ter sehr deutlich. Sie war im stan de. ihre ersten Eindrücke für sich zu veholten. Eine wunderliche Laune der Uiatin hatte Herrn Sorchan weit eher daS Aeußere eines Landzunlers als das eines Gelehrten verliehen. Er war untersetzt, breitschulterig, rotwangig und von einer behaglichen, vollsastl gen Beleibtheit, die in Amerika in al ten Gesellschaftsklassen und Berufs arten eine große Seltenheit ist. Ein Mann von etwa fllnfundfünfzig Iah ren erschien er gerade durch seinen stattlichen Umfang älter. Seine Per sönlichkeit.. war mächtig und anspre chend, sein Schritt machte das Hauö erzittern, und wenn er sich schneuzte oder gar nieste, so schreckten Sophie und Roxy. die zwei schwarzen Damen, die seinem Haushalt vorstanden, im fehlbar zusammen. Seine Stimme war tief und klangvoll und sein drei ter Brustkasten zeugte von der Kraft feinerLunge u. ließ emem gesundenHer zen unbeengten Spielraum. Vielleicht war dies mit ein Grund für die Güte dieses Herzens, denn wir sind leicht versucht anzunehmen, daß kräftige Klappen und ein üppig strömendes i. im den Puisschiag für großmiitig, ' ftAifitt fH.slÄ wtr mm-mmm vv " wvj jvti; u Vll j 5 j a & U H M 33V ro. Voraussetzung viel Einleuchtendes. Herr Sorchan war ein Freidenker, aber Paula ging zur Kirche? jeden Sonntag Morgen besuchte sie mit Honora die kleine Kapelle auf dem Hügel. (5r hatt, sie erzogen, wie ilj re Mutter sie zu erziehen gewünscht hatte und wie eö sich für daS Weib geziemt im Irrtum! Solche Wider, fprüche gestatten sich Männer. Bon Religion und religiösen Gegenständen pflegte er mit ihr oder vor ihr selten zu sprechen, heute aber traf es sich, daß nachdem Obst und Käse aufgetra gen waren, ein NeligionSgefpräch aufs iopet kam. unv er und sein Gast ihre Gesprächöboote in diesen unbe. grenzten, bodenlosen und uferlosen Ocean hinauöstarren. In der Haupt fache waren die beiden Männer einig. ES ist sehr merkwüldia." bemerkte Herr Sorchan. .daß die Alten sich ih re Gottheiten durchaänaia als bös willige Wesen vorstellten, die durch pser aller Art besänftigt und gün slig gestimmt werden mußten. Auch ver luvliche Ahovah war, wenn Sie's recht bedenken, um kein Haar besser, ja für mein Gefühl gibt eö nickits Abstoßenderes als fein Darstellung im anen Ä.eitament ein grausamer, eifersüchtiger, rachedurstiger Gott. Er ist mit den schlimmsten menschlichen Schwächen eines reizbaren alten Man nes ausgestattet und seine Größe scheint nur in einer Art von roher Kraft zu bestehen, die jeden Augen- W4 iri m-x. ... in c 1 mm nciin yiuui: zu uocn uno oic Zwerge, die er selbst geschaffen hat. zu zermalmen und zu vertilgen. Es ist ein empörendes Bild, und es lva re hohe Zeit, daß die Zeit es in fei nem wahren Lichte sähe." Ich stimme Ihnen vollkommen bei," sagte Norwood, eine saftige Bartlettbirne verzehrend, wobei seine prachivollen weißen Zähne unter dem kastanienbraunen Schnurrbart hervor' leuchteten. .Der jüdische Jehovah ist für mich eben so ungenießbar wie für Sie; ein Wesen, das Haß und nicht Liebe erweckt. Sie müssen aber immerhin zugeben, daß die chnstli che Lehre viel zur Zivilisation bei" getragen hat und wirklich sehr hübsch ist. Wenn sie einmal besser verstan den und allen Aberglaubens entkleidet sein wird, so kann sie noch mehr lei sten. Die menschliche Denkkraft schein! unfähig zu sein, die Religion aus der Welt zu schaffen, sie muß sich also darauf verlegen, ihren Begriff zu er weitern. JesuS ist eine geschichtliche Erscheinung wie Napoleon oder Eä sar, und er ist trotz allem, was die Kirchen getan haben, um das Bild zu entstellen, eine einfache, großartige, packend Erscheinukig. Sie folgen sei nem Beispiel nicht und legen solchen. die es tun möchten, nur Hindernisse in den Weg. Ich kann mir vorstellen, daß einer, der ein auter Cfirift wä- re und die Lehren des Meisters, an den zu glauben er sich anmaßt, ge nau und im Geist befolgte, ein so vollkommener und gebildeter Mensch sein mußte, als nur je einer geatmet hat. Aber Kirche und Kirchengehen slnö sur den denkenden Menschen über flüssig: sie möchten höchstens dazu brauchbar sein, die Massen in Schran ken zu halten. Die Sittlichkeit hat nichts mit der Religion zu schaffen. Man braucht nur die Unitarier anzu sehen, die einfach Humanitarier sind Mit diesen Worten schob Norwood den letzten Birnenschnitz in den Mund, wischte sich sorgfaltig die roten Lip pen ab und fuhr mit der Zunge darü ber, um den angenehmen Nach schmack der reifen Frucht, die ihm ein seltenerGenuß gewesen war, voll aus zukosten. .Das war eine köstliche Birne" bemerkte er. .Ich habe in einer unitarischen Fa milie unterrichtet." wagte Frau Schultz einzuschalten, .und muß sa gen. daß eS ausgezeichnete Menschen waren. Sie waren keinen Gemütö- bewegunaen unterworfen und haben immer wie kleine kalte Muscheltiere ausgesehen. Ich glaube nicht, daß ie eine Versuchung cn sie ränget ten ist, und wer die Versuchung nicht kennt, bedarf vielleicht auch weniger der Religion. Diese Birnen wachsen in unsrem eigenen Garten." sagte Herr Sorchan und ich würde nach Tisch gerne eine Zigarre im Freien mit Ihnen rauchen und Ihnen meine Obstbaume zeigen. Ich weiß aber doch richt, ob ich Ih nen m oll dem Gesagten cetsüm men kann." Die Herren erhoben sich und setz ten ihr Unterndung draußen fort. Frau Schultz fand, daß sie als rau von Welt am besten tue, keinen An toß an den geäußerten Meinungen zu nehmen. Männer sind Männer und lassen sich den Mund nicht verbinden. Sie selbst war eine gläubige Seele, aber ihr geliebter Gatie war eS nicht gewesen, und sie hatte eigentlich nie mden können, daß er deshalb übler dran gewesen wäre. AIS die Herren ich rauchend entfern hatten, ruckte ie näher zu Paula und sprach sich au. .S ist sonderbar sagte sie, .der Prinz Puß.Puß ist sehr fromm und kirchlich gewesen, dabei aber Loch et wilder Lebemann, der sich und sein, Kinder zu Grunde gerichtet hat. Ich habe sie ja alle in meiner Jugend so gut gekannt," setzte sie seufzend hinzu. .Mein Mann dagegen, den sie einen Atheisten nannten und der jedenfalls nicht kirchlich war. ist so rein gewesen, so rein gerade wie ein junges Mädchen war er, IS wir uns heirateten und ist auch im mer ein guter Gatte geblieben." Paula hörte Frau Schultz gern von Fürst Pufz.Pllß und seinen Kindern. Gretchen. Maihilde und Karl erzcih len, e war ihr beinahe unterhalten der. als von des seligen Professor Reinheit zu hören. .Mein Papa ist ein Engel," ver setzte sie. und ich glaube, er rede nur so. Er weiß so furchtbar die und ipricht so gut. Aber wie kann te denn der Fürst seine Tochter quä len. wenn er so religiös war? Ihres Baters Heil in dieser oder jener Welt machte ihr offenbar keine morgen. .Ach!" erwiderte Frau Schultz .DaS muß wohl so sein. Solche Leu. te werden einfach mit fortaerissen sie führen nicht daö kleinbürgerlich ben, wie man 8 hier vor Augen hat sondern stürzen sich in den Strude und werden verschlungen. Paula fand im stillen, daß es gar nicht unangenehm sein müsse, so ver schlunaen zu werden. Dieser Stru del war wohl gräßlich, zugleich aber zauberisch logend. Schuld ,st für die Jugend nur ein toter Buchstabe. .Und nicht wahr, das Schloß muß te verkauft werden samt den Schwä nen auf dem Teich und dem Pavillon, wo die Marmorgottin stand?" frag sie. gerade wie kleine 5iinder die El tern drängen, ein oft gehörtes Mär chen zu Ende zu erzählen. .Ach ja, mein Kind, alles, alles, bis auf des kleinen Karls Eselwaqel chen." versetzte Frau Schultz und schüttelte traurig den Kops, daß ihre schwarzen Locken wie Korkzieher bau melten. .Es mag aber doch sein, setzte sie nach längerem Schweigen hinzu, .daß Fürst Puß-Puß ohne seinen Glauben noch schlimmer ge Wesen wäre er hatte wenigstens ein gules Herz. Der Kaffee wurde nun aufaetra gen, und die Herren kamen wieder herein. Plötzlich glitt ein belustigtes Lächeln über Herrn Sorchans Züge und er brach in ein so schallendes Gelächter aus, daß die Kelche au dem Anrichtetisch klirrten. Er hatte erst seine Tochter, dann Norwood an gesehen. So 'waS Komisches ist mir noch nicht vorgekommen!" rief er lachend, und die andern stimmten in seine Heiterkeit ein, ohne deren Ursache zu kennen. Au Ehre! Ihr beide wieder streifte sein Blick prüfend erst den junqen Mann und dann das Mädchen Ihr seid Euch so Lbn lich, daß ihr ganz gut Bruder und Schwester sein konntet! Jedes sah das andere an. und es entstand ein auaemeiner Tumult, Frau Schultz hatte die Aehnlichker auch schon bemerkt, Norwood sagte: Es muß an den Nasen liegen," und schließlich erhob man sich, und die iungen Leute stellten sich nebeneiNl ander vor einen in die Wand über dem Kamin eingelassenen Spiegel Sie beugten sich vor, suchten die Aehnlichkeiten und verkündeten unbe fangen das Ergebnis ihrer Betracht tungen. Meine Stirne," behauptete Prni la. ist niederer, und meine Augen ino groner uno dunkler. Meine Oberlippe ist kürzer als die Ihrige, Aber unser Nasen sind sich sehr ahnlich, versicherte Norwood mit Be Herrlichkeit. Sie sind . beide lang, gerade, regelmäßig. Sie haben mehr Farbe als ich, und Ihre Haut ist um einen Ton heller, entgegnete Paula. Im Mund und Kinn liegt diel Ähnlichkeit, bemerkte er. Nein. Ihr Kinn ist weicher als das meinige." sagte sie und sah schuchternd lachend zu ihm aus, wei cher und barmherziger. Meines ist hochmütig uno unerbittlich. Diese Untersuchung war nicht ohne Reiz, vielleicht auch nicht ohne Ge fahr, und Norwood lehnte sich durch, aus nicht gegen ihre möglichen Fol gen auf. Sie machte eine große An naherung an ein junges Geschöpf no tig, das ihm entschieden interessant vorkam. Paula war so ganz anders als die jungen Damen, mit denen er in seiner Vaterstadt verkehrte hier war : fremd und die ihm eine Mischung von Verachtung und Be wunderung einflößten. Er hatte die Mahlzeit im Sorchanfchen Hause wirklich recht angenehm gefunden. Die neu entdeckte Ähnlichkeit ver anlaßte, daß ihm ein Porträt der verstorbenen Frau Sorchan gezeigt wurde, das im langen Saal hing und dessen größter Schmuck war. Es war eine schöne Arbeit eines hervor ragenden Künstlers und stellte ein entzückendes Wib dar. Paul Sorchan blieb volle fünf Minuten wortlos da vor stehen, dann drehte er sich plötz lich aus dem Absatz um daö war auch ein von seinen Gewohnheiten und legte seinem Gast die Hand aus die Schulter. rtleMZMZ Die Mette. ffin ?raaikomödi in dn Alpen, Teutsch von Marie Billo. Eine laue, schwermütig melancho lische Nacht war angebrochen. Seit same Strahlen huschten noch über die Berge und beleuchteten i''. feierlichem Violett da Eggishorn. Vor dem Hotel an der Balustrade standen, in Sinnen versunken, zwei junge Fran zosen. Binet und Marlcindc. und genossen die großartige Stimmung, die durch ihr Schweigen und ihre gewallige Stille etwas Imposantes, aber auch etwas Bedrückendes, Wil de hatte. .Schauderhaft," sagte Vinet halblaut, eine Tour in dieser mörderischen Stille, wo man sich von Gott und Menschen verlassen fühlen muß." , .Ach. tu' doch nicht so." gab Mar lande zurück. Wohl abe ich im Slanzen erst 8 Touren gemacht, ab:: ch unternähme S mit Leichtigkeit, eine dieser Spitzen diese Nacht noch zu besteigen"... fügte er prahlerisch hinzu. Vinet sah ihn ernsten BlickeS er staunt an, und sagte: .Ohne Furcht? Gut! Wetten wir! Ich schlage daS Viescherhorn vor. Wie hoch soll die Wette gel tcn?" .Fünfhundert Franken. Ich ge winne sie fpielend." Vinet lächelte vor sich hin. Dann rief er seinem Kameraden zu: .Es bleibt dabei. 25 LouiSdor. Gute Reise und viel Vergnügen." Marlande rüstete sich unverzüglich zum Ausbruche und verproviantierte sich gehörig in der Gaststube. Nach einer Stunde schon war e: fertig und bereit. Sein Rucksack ent- hielt für drei Tage Konserven, Zünd Hölzer, einen guten Kirsch, Tee und Tabak. Nun konnte die Emsamkeits Wanderung losgehen. Vorher aber sollte Vinet erfahren, daß er wirklich die Wette riskiere. Marlande dachte. sein Freund sei schlafen gegangen, und ging deshalb in sein Schlafzim mer, um ihm Adieu zu sagen. Er staunt, ihn dort nicht zu finden, er kündigte er sich beim Portier. Ge schäftsmäßig deklarierte dieser: Herr Vinet hat einen deutschen Arzt, der mit den Fuhrern Cernosi und Bar telato nach Bergli gegangen ist. eine Strecke weit begleitet. Marlande war höchst aufgebracht darüber, daß Binet nicht einmal daran gedacht hatte, er, Marlande, konnte Wort halten. Und er beschloß, einen anderen Weg emzu aziaaen. um ihn nicht einzuholen. Er ver lor dabei drei Viertelstunden - be schwerlichen Marsches durch die Mo ränen, aber schon nach einer Stund: am Alletsch, konnte er droben an der rechten Flanke des Mönches drei Gestalten verschwinden sehen, die sich ausnahmen wie winzig kleine Schal ten. Als er dem oberen Mönchsioch na- he war. rastete er, um ein Frühstück einzunehmen.. Im Rücken lag die Jungfrau, zur Rechten sireckte sich majestätisch der Trugberq aus. Der Aletschgletscher lag in bleierner Ruhe da. Marlande glaubte bisweilen aus dem Innern der furchtbaren Eismasse ein drohendes Donnern zu vernehmen. Zur Linken stach die charf abfallende Mauer des Mönchs vom Horizonte ab. Vor ihm aber ag der Sattel, dessen sanfte Wöl bung er nun zu überwinden hatte. Weiter ... ja. wohin er weiter soll- e, war ihm noch unklar. Sollte er gegen die Biescherwand niederstel gen. um am Viescherhorn emporzu- lettern! War aber dieser Wcz gangbar? Oder wäre es angezeig- er, über das Bergll zu gehen, das Finsteraarhorn zur Rechten zu lassen und so daS ' Alpenungeheuer anzu greisen? .Sein Abenteuer erschien hm nun plötzlich im schlimmsten Licht, er verwünschte seine Rcnom mierlust und beneide Vinet, der nun unterdessen wohl längst wieder zu Hause glucklich angelangt war und chon auSgefchlafen hatte von den Strapazen der kurzen Begleitung. Nun lief er schon -an die sechs Stunden! Seine Knochen fingen an, mürbe zu werdin, seine Füße wur den auch nicht gerade elastischer au! oem oo?en uuege. nahm erntn guten Schluck Kirsch und brach wb der auf. Da stieß sein Fuß an et WaS Hartes. Es war eine ftlafck Gott sei Dank," rief Marlande. da bin ich auf dem rechten Wege." Es wunderte ihn, daß die Flasche eigentümlich zwischen die Steine ngeklemmt war, und beim Ausehen bemerkte er mit wacysendem Erstau nen. daß sie ein Papier enthielt. Er zerschlug sie und las mit Entsetzen: Habe auf der ersten Strecke hin- er Mönch Unterredung zwischen Führern Cernost und Batelato über rascht Sie wollen mich töten... Wenn einer das liest, soll er nach Bergli gehen. Wenn Führer allein zurückkehren. bm,,ch ermordet... anzeigen ... Dr. Frenton. München." Marlande zitterte vor Schreck. Das waren ja just die Führer, von denen der Portier ihm erzählt hatte, daß ie einen deutschen Herrn begleiteten! Er war unschlüssig, ob ec nicht die Wette verloren geben sollte, und um lukebrkn. und Umti hon hrn (S;!. JSliiMmi "N""l dl txi In kurzer Entfernung zwek angeseilt: Männer herannahen fah vom untern ducken her. Sie gingen in jenem rhythmischen Tritt, der gewohnten Bergsteigern eigen ist. Die Ankunft von Hilfe gab ihm neue Energie. Er ging ih nen entgegen und erreichte sie bald. Seltsam! Sie schienen ihm nuZ. zuweichen. Ei kam ihm vor, all ob ihnen seine Begegnung nicht bequem wäre . . . Ich will auf Viescherhorn." sag te er schließlich. Kennt ihr den Weg?" Und ob rief der Eine. Aber zu dieser Stunde ist es unmöglich, den Ausstieg zu wagen. ES ist bereit; Zu spät." Der Sprecher hatte einen stark ita lienischen Accent. Sein Begleiter hatte ein finsteres Aussehen. Mar lande bemerkte, daß hinter dem Zwei ttr das lkil kurz abgeschnitten war. Seiner selbst nicht mächtig, schrie er auf: Seid Ihr die Führer Eerncsi und Batelato?" Die Beiden warfen sich einen kur zen Blick zu; der Eine bückte sich, hob eine Flasche, die im Schnee steckte auf, und warf sie in den Ab gründ. Die sind wir." sagte unterdessen nach einer Pause der Andere. Wir haben heute eine Deutschen zu süh ren gehabt, der Herr ist aber bereits wieder in Grindelwald." Und er riet sein dunkleS Auae leuchtete dabei unheimlich, wie es Marlande schien der Konkordia- yutte entgegen zu marschieren, und dort die Nacht zuzubringen. Am Morgen wollte er den Signor" leicvk aufs Viescherhorn fuhren. Marlande zögerte. Eine dunkle Furcht hielt ihn gefangen. Die bei den Führer, daran war nicht z zweifeln, waren Mörder. Er hatte 1 verraten, daß er sie erkannt hatte, daran lag daS Gefährliche: würden sie ihn nicht beseitigen, damit er kein unbequemer Zeuge wurde? . Schließlich, halb lahm vor Furch! und Entsetzen, ließ er sich anseilen, und stapfte zwischen den beiden Mör dein bergauf, immer den Todesstoß gewärtiqend. Waffen hatte er nicht. Sein Eispickel half ihm ja nichts, gegen die Beiden, die besser als er versehen waren. Marlande fühlte sich verloren. Wie viele Stunden er so, erstarrt in Schrecken, willenlos vor Furcht, dahin marschierte er wußte es nicht. Endlich war die Konkordia Hütte erreicht. Im Sonnenuntergang flimmerten die Fenster .der Hütte, die Läden waren offen. ' Gott fei Dank! Es mußte also jemand dort sein. Marlandes Zähne klapperten, kal- ter Schweiß rann ihm von der Stir ne. Er glaubte wahrzunehmen, daß die Italiener sich heimlich verständige ten. Endlich trat man über die Schwelle. Marlande atmete tief auf. Da bemerkte er zu seinem un geheuren Erstaunen jn einer Eck: Vinet, seinen Kameraden, der gemüt lich auf einem Laden gebettet, eine Pfeife rauchte. Wortlos starrte er ihn an. Vinet lächelte fein. Es war jenes Lächeln, das Marlande am Abend vorher so aufgebracht und ihn zu dem unvorsichtigen Abenteuer getrie ben hatte. Und?" frug Vinet phlegmatisch, gut gereist? Keine Furcht gehabt?" Ich habe die Wette verloren." er widerte Marlande halblaut, und noch ganz verwirrt und unklar über alle die Ereignisse und Erscheinungen. Das ist mir sehr lieb zu ver nehmen." sagte Vinet, denn sieh'", fuhr er schelmisch fort, ich brauche die 500 Franken fast total für die braven Männer da. die mich hiehcr geleitet haben, und die ich dir dann entgegenschickte, weil ich besorgt war um dich. Dabei mußten sie noch ei nige Mischen pflanzen..." Wie?!" Ja, ja, mein lieber Freund," sprach Vinet gelassen, und der Schalk leuchtete ihm aus den Augen der Dr. Fenton, der diese Nacht ermordet wurde, und de dich das Gruseln gelehrt hat auf den Alpen, wo man nicht renommieren darf... der bin ich selbst! Siehst du. mein Lieber, ein wenig Angst dürfte dir doch nicht erspart bleiben. Und ich wußte dich bei den wackern Führern gut aufgehoben!" Achenbach'Anckdote. Jn Roseggers Heimgarten ist zu lesen: Ein mit Achenbach befreunde ter Künstler besaß ein nicht signiertes Bild des Meisters, das er, da er dringend Geld brauchte, gern ver kauft hätte. Er ging zu Achenbach und bat ihn, das- Bild mit seinem Namen zu zeichnen. Achenbach wei- gkrte sich hartnäckig. Das tu' ich nicht, sagte er bestimmt, und als sich der Kollege darauf unwillig umdrehte und zur Tür ging, rief ihm Achen bach nach: Und was du jetzt denkst, tue ich nicht nicht." , In den Vereinigten Staa ten werden über 87 Pfund Zucker auf den Kopf der ' Bevölkerung braucht. -l Tampfrr nd Eisberg. Zesitletunt fcr szhrlichkn ben lenei-l de, lampsrr, girsican. Nach einem bösen Zusammenstoß mit einem Eisberg, der dem der .Ti tanic" glich, ohne erfreulierweise die gleichen verhängnisvollen Folgen zu zeitigen, ist unlängst d:r Dampfe der Allan Linie .Forsican' in L verpool eingetroffen, um in den dor t'gen DockS die Schäden auszubessern, He er bei dem am 12. August erfolg !e-. Zusammenstoß mit einem Eisber in der Nähe von Belle Jöle auf Neu fundland erlitten hatte. Nach dem Bericht d,S Kapitän E. Cook. de Führers der Corsican", Herrschi' dichter Nebel, al da in langsamer Fahrt begri fene Schiff mit dem Bor dersiken auf den V) Fjß über den Wasserspiegel herauSragenoen Tek eines Eisberges aufrannte. Unmit telbar darauf wurde die gesamte Mannschaft an Deck beordert und die Rettungsboote losgemacht.aber nich in See gelassen, da man inzwischen zur Erkenntnis gekommen war, daß keine unmittelbare Gefahr für daS Schiff bestand. Ueber die Eisverhält nisse im Atlantischen Ozean befragt, erklärte Kapitän Cook. daß in diesem Jahr ungleich mehr Eisberge gestchte wurden als früher. Sie seien im Fahrwasser in ungewöhnlicher Zah vorhanden, außerhalb der Fahrstra ße hätte er ober nur den einen ge sehen, mit dem er zusammenstieß. Ueber den Unfall erstattete Herr Foot, ein Beamter der englischen Admiral, tat, der vom Urlaub aus Kanada an Bord der Corstcan" nach London zu rückgekehrt ist, folgenden anschauli chen Bericht: Als ich nach vorwärts sah, ur ich mir bewußt, daß der Nebe Zusehens dicker wurde und eine un durchsichtige Wand um uns ausge baut hatte. Nach ein oder zwei Se künden aufmerksamerer Betrachtung erkannte ich indessen, daß die ver meintliche Nebelwand eine Eiswand war. Bevor ich aber noch einen Alarmruf ausstoßen konnte, war ich von einem Hagel blauschimmernder Eisstücke überschüttet, die von oben, und von der Seite prasselnd und splitternd auf das Schiff stürzten. l?ine Sekunde spater erkannte ich, daß wir mitten in einen Eisberg ge- raten waren, den das Schiff quer durchschnitten hatte. Ich bemerkte. daß die Maschinen mit aller Kraft rückwärts arbeiteten. Dann wurde es still, und die grauen Nebelschleier schlössen das Schiff wieder ein. Dem kurzen Schweigen folgte das Getram pel eiliger Füße auf dem Deck. Es waren die Mannschaften, die die Boote lösten. Ich stürzte nach der Kajüte, ergriff in aller Eile meine Ucbcrkleider und den Rettungsring und eilte dann auf Deck, das bald von den Passagieren überflutet war, die mangelhaft bekleidet, m namen loser Todesangst vor einer Katastro- phe bangten, die angesichts der fn schen Erinnerung an die der Tita nie" nur noch schreckhaftere Vorfiel lungen auslöste. ' Zu ihrer Ehre muß ich indessen erwähnen, dafz weder die Männer noch die Frauen einen Laut der Angst, die sie bewegte, hören lie ßcn. Nur ein Steward war in sei ner Verzweiflung in ein Rettungs bcot gekrochen und blieb auch darin liegen, als die frohe Kunde, daß jede Gefahr ausgeschlossen sei, der Angst ein Ende machte; denn unmittelbar noch dem Kommando: Die Boote los" erklang auch schon die Glocke, die uns zum Essen rief, und bald daraus saßen wir an der Tafel, de ren Freuden wir schon auf immer entsagen zu müssen geglaubt hatten. Erst später erfuhren wir. daß wir nur um Haaresbreite dem Untergange entgangen waren, dank vermutlich der Kaitbllltigkeit des wachthabenden Of siziers, der durch geschicktes Manö orieren dafür gesorgt hatte, daß wir nur mit eingedrücktem Bug aus dem Zusammenstoß hervorgingen. Zum Glück hatte das Schiff den Eisberg über dem Wasserspiegel getroffen, im anderen Falle wäre das Schicksal der Corsican" besiegelt gewesen. Welche Masse dieser über dem Wasser empor ragende, von dem Dampfer zerschnit tene Teil des Eisberges darstellt, geht zur Genüge aus der Tatsache hervor. daß das herabprasselnde Eis sieben Zentimeter dicke Eisenstangen wie Streichhölzer zersplittert hat." - Selbst in dem 'ylli- schen böhmischen Bad Marienbad. wohin er vor den Stürmen der eng, lischen Politik flüchtete, war Minister Lloyd George nicht vor den Suffra geticn sicher. Obwohl der englische Schatzkanzler sich dort im strengsten Inkognito aushielt, erfuh-en englische Suffragetten, die sich dort ebenfalls zur Kur aufhielten, von seiner Anwe senheit. ir drangen in das Hotel oyer ein und durchstrichen mit einem Rotstift auf der Fremdcntafet seinen Namen. Dann erwarteten ste seine Ankunft auf der Strasze und begrüß ten ihn mn den Rufen: Votes for Women!" Der Minister konnte sich nur durch schleunige Flucht in sein Hotel den Zudringlichkeiten der Stimmlvelver erwetzren. Unsere Schllitlmusttt-Gffcrle ' I iii 1 347. (sin neu TamknrF.Mderr Dickes Mnircr kann mit prfsnhn odrr normaler Taillenlinik, ausgcfübrt ivcrden. TaS Modell eiqnct sich für Volle, Serge, Satin. Seide und wsch bare toffe. Das Muster ist in 5 Gn ßen c-'inittcn: 22, 24, 26, 28 und 30 OnfX T-ifr.,..,:.., rca i.. i li1 uiuniiuiiie. ocnuiigi 0V4; Wart iOiäü. Stoff für die 24zo!L Groge. hrcis des Musters 10 Cents. Beftellungs-Aweisnngen; Eiese Muster werden an irgend eine oresie oea-n ?rn?nh ya Preise geschickt. Man gebe Nummer und Größe und die volle Adresse deut lich an und schicke den Couvon nebst dem oben erwähnten Preis cm daS - PATTERN DEPARTMENT OMAHA TRIBUNE, 1311 Howard Lt. ', ingangvarer Artikel, Ein fliegender Händler" hatte auf einer umgestürzten Seifenkiste an d Straßenecke Posto gefafü und ein Kreis Neugieriger bildete sich um ihn. Mit lauter Stimme verkündete er: Nur für Herren! Die aronartiai xt Erfindung der Neuzeit!" Der Kreis erweiterte sich mit um heimlicher Geschwindigkeit. Hier, meine Herren, hier sehen Sie ir Sensation unseres Zeitalters: die magnetische Schlüssellochplatte für Haustüren. Diese Platte ist so stark magnetisch, daß sie auf eine Enifer nung von zwei Fuß mit unwidersteb licher Anziehungskraft wirkt! Sie haben weiter nichts zu tun als den ousschlussel in die Hand zu nebmen und ihn in das Dunkel der Nacht hinauszuhalten. Die magnetische Türplatte wird dann sofort auf den Schlüssel wirken und ihn mit unfehl barer Sicherheit in das Schlüsselloch dirigieren." Drei Männer erlitten nUWfr Verletzungen in ?em Gedränge, das bei dem Ansturm auf den Vorrat des Händlers entstand. Auf neuartig Weise such! Solomon Lewis, ein New Aorker Ge schäftsmann, das Geld herauszuschla gen. das ihm ein Mann in Camden schuldet. Joseph Leitner von Cam den möcht kürzlich bankerott und unter seinen Gläubigern war Lewis. Als der Gläubiger erfuhr, daß Leit ner zwei Sitze in einer Synagoge eigne, ließ er dieselben mit Beschlaz belegen. Leitner und seine Gattin durften die Plätze aber noch beim Neujahrgottesdienft einnehmen. LewiS hat auch keine Lust, nach Camden zu fahren, um die Sitze einzunehmen, sondern wird sie vermieten, um einen Teil des ihm schuldigen Geldes zu erlangen. D e r A b g e 0 r d ne t e. Frau eines Abgeordneten rom Lande stolz: Mein Mann hat gestern in einei Sitzung fünfmal gesprochen!" .Ach, was hat er denn geredet?" Er hat zweimal ..Braro" und dreimal Sehr richtig" gesagt" ,S t i m m t. A.: Ich hab mich gestern gegen Unfall versichern lassen, mit Z40.000 im Todesfall. Professor: Wie schön in diesen Falle können Sie -dann bequem von ti : i: h : : f kl:: K 1 f: : tr . 1 . j 2 El t s to s ; : m r. g "7 p -':! : . . : ; . : . 2 " ä ) .-5 tr j. o tri "ti : : : ST : ä : 5 -s : 2 : s S 2 : ö : " I S : l: 1 s 1 : 1 L '3 az .... e 8 . 1 i :-r s ?'- : s? : 8s ss .: oen Linien, oen. '