Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 08, 1912, Image 2
r" X 1 TSgllche Omh, ZtiUit. 4- t i $ , i l p: 'I i (lin eptembertag ans dem Lande. Cm echier Teptembtttag beginnt mit Wedel. Und so lag denn auch hcutk ,al ich hinaustrat in d Mor gknsrifche, die Landschaft in inern arauittikkn Dunstschleier. Im Osten, wa da TageSzrauen anhob, ward ti lichter, während im Westen noch ine dichte araue Masse lag. Zusehend U; gann ein hartnäckiger stampf der aus gehenden ssonne mrt dem Wedel. Der kleine Wald dort im Nordosten. trn verloren inmitten der Feldmark und im weilen Bogen umgeben von den Ortschaften, erschien als eine unge Keuerlichk, himmelwärts hinanragende Reste am ffuke rne niedrigen Hohen Zy-Z'i, über den sich die Landstrahe als ein schmales, tvtiti ano y.nzog. Und immer Keller ward t'i ütix dem Walde. Es begann ein Zerrinnen und Zerfließen der undurchdringlichen Wand, durch die aiSvald ein licht weihe, große, runde Scheibe flimmerte Die grauen Massen wurden herabge- drückt zur Erde, über die es in dem Augenblick wie ein dunkler Schatten -arna. Und vlödllch zernk die gleich mäßig graue Wand und im siegreichen Tnumvbe erstrahlte in blendender Glorie die Tanne vom blauen, klaren Himmel herab. Die Nebelfetzen husch- im tote auf der Flucht um Phantast, schen Gestalten iider die Fluren und um die Baumgruppen des Waides, als wollten sie sich da anklammern und vor der Vernichtung bewahrt bleiben. Aber nur ine kurz Weile, und der letzte Nebelschwaden zerrann spurlos ,m Ull! , Mit dem zerflossenen Nebel war such die Frisch und Nässe gewichen. Warm flutheten' die Sonnenstrahlen über die Glieder und ein voller Son nenschein lag auf dem Felde. Es war, icl athmete alles im Behagen. Eine .in, würzige Luft, frisch und klar, welche die Brust weitet und die ko'rper. üiche wie geistige Spannkraft erhöht 'und die frohgemuth macht. Sie ist in , ihrer Kernigkeit ganz anders, als jene .drückende, gewitterschwüle und trüb dichte Luft mancher dumpfen Som l mertage, die sich so erschlaffend und ! bleiern" suf die Glieder legt und den Menschen träge, schläfrig und abge- spannt macht und zu nichts aufgelegt. Gewiß, ein köstlicher Morgen, um .Ihn im Freien zuzubringen! Alsbald i ist der Kaffeetisch vor dem kleinen ' Gartenhause in einer reizvollen Umge bung, einer anheimelnden Morgen idylle. hergerichtet. Nach dem Nebel lagert noch die Thaufrisch auf dem einsamen, entfernt vom Dorfe gelege nen. von einem hohen Palisadenzaun umschlossenen Garten, der sich wie ine firüne Insel aus den grauen Stoppel eldern der Feldmark abhebt. Im Hin tergrunde das Gartenhäuschen, an des fen Südwand der Weinstock bis zum Dache hinauf emporrankt. So dicht und üppig, daß die weißen Fenster des Häuschens, die licht und freundlich in den Garten blicken, halb von dem Weinaerank verdeckt sind, und die Hausthür von - einer breitblätterigen Weinreben-Guirlande. woraus die dicken Trauben schauen, umrahmt ist. Vor dem Gartenhaus breitet sich der Blumengarten aus. den in hohes, dichtes Springen- und Ziersträucher Voskett in wellenförmiger Linienfüh rung von dem Gemüse und Obstgarten mit seinen Spalierbäumen und Lau benga'ngen trennt. Die Weinranken Kuchen in strotzend kräftigem Wuchs dom Hause auf der Erde hinweg bis zu dem aufgestellten Tisch, von wo der Blick ungehindert über d!? Landschaft schweift bis zu den Beifügen, die in duftiger Bläue aus dem Süden her Lberfchimmern. Unmittelbar vor uns suf der abschüssigen Bodenschwelle, welche zu dem Wiesengrunde hinab steigt und von dieser durch einen drei ten Graben getrennt ist, gruppiren sich die runden, von buschigem Buchsbaum eingefaßten Blumenbeete. Herrliche Nosen im zweiten Blüthenflor duften uns von ihnen entgegen; glühend roth, wie vom Lubesfeuer angesacht, und m dem zarten, blendenden Weiß der Keuschheit und Reine. ES ist ein gar lauschiges, rings von dichtem Gebüsch eiNgesossenes Platz chen. über das sich aus dem Boskett die ausladenden Zweige einer Esche wie schützend strecken, d sich hier ernge samt und zu einem kräftigen Baume binnen sechzehn Jahren heranwuchs. und in dem Rothdornbaume dort rn der Gartenecke mit seiner mächtigen Laubkrone einen ebenbürtigen Gefahr ten fand. Wenige Schritte von unfe tern Platze erbebt sich eine Epheugrotte, deren reiches Gelock lang zur Erde her niederhängt und leise im Winde schau kett. Bor ihr, den Mittelpunkt des OartenS bildend, liegt ein sternformi- ges Rafenbeet mit einer Rosengruppe ü'iio lellwaris oaoon eine leingroiie, von Moos überwachsen, während an dem versteckten, auf ine große Tanne mündenden Ausgang des GartenS ein Teickbecken mit Seerosen auftaucht. Uebcr feinen Rand neigen sich lange ffarnwedel und die feinen Rispen der Schilfgräser wie zum ergebenen Gruß gegen die stolzen Seerosen, die in ihrer erhobenen Schönheit im Schmuck des goldenen Blüthendiadems auf der spie gelglatten Wasserfläche thronen. In anmuthigem Bogikn hängen die Zweige des Rosengebüsches des benachbarten riasenbeetes zum Teichrand herab mit iren Knospen und vo? erblühten Ro. f:n auf dem kockerenRasenkissen, gleich. wettekfnnd mit den Seerosen u;H l t fCni der Schönheit. ,; , gleich wieder ein Bild rasch Vergänglichkeit! Ein um das andere Blumenblatt löst sich schon au der vollen Rose. Die stolze Alüthenherr lichkeit zerfällt und verblaßt. Die dustigen Blüthenblätter sinlen zur Erde oder werden vernxht über die Wasserfläche des Teiches, wo sie ein Spiel der kleinen Wellen abgeben, bis sie untertauchen und in der Tiese ver schwinden und vergeben. Ein Symbol des Menschenleben, das von den Wcl. len des Schicksals auch bin und her getrieben wird, um dann hinabzusinken in die Tiefen des Zeitenstromes, woraus s ebenfalls kein Austauchen mehr gibt. Zu diesem traumverloren nen Stilleben in nachdenklicher Be schaulichkeit. das da die Rosen. Gräser. Farne und Seerosen am Teiche führen, gesellt sich ein Lebensbaum, der in s. ner dunkelgrünen, hochragenden Pyra midengestalt und in der Geschlossenheit seines ernsten WesenS der ganzen Um gebung einen feierlichen Ausdruck ver leiht. Eine getragene Stimmung, die sich von ihm über den Garten verbrei tet und die jetzt in der Morgenfrühe weihevoll wirkt, alj die langgezogenen Töne der Betglocke von der Torfkirche herüberfchallen. In diese Klänge stimmt gar frohsinnig der Buchfink ein, der von der höchsten Zweiqsxitze der Tannengruppe, welche den Brun' nen umgibt .sein Morgenlied über den Garten schmettert, während das strah lende Himmelslicht sich voll über den kleinen Sänger auf seinem luftigen Hochsitz ausgießt. Ein Trosselpaar. dem der Garten zur ständigen Heimath geworden ist, huscht im niedrigen Flu ge von einem Boskett zum anderen und jagt sich unter lautem Gezwitscher durch das Zweigwerk der Syringenge büsche. Da wird auf einmal daS Ge zwitscher zu einem ängstlichen und scheltenden Gekreisch, und mit geräusch vollem Gebluster fahren die Drosseln aus dem Gebüsch hervor und streichen in die nahe Wiese ab. Aber auch der Cäsar, der getreue Wächter des Gar tens. ist aufmerksam geworden. Er hebt schnuppernd die Nase in die Luft und nimmt Witterung. Und da ist er auch schon mit wenigen Sätzen bei dem Rothdornbaume, an dem er wüthend hinanspringt. Sein Gekläff wird von einem dumpfen Fauchen beantwortet Und ein feister Kater, der sich wildernd in Feld und Garten umhertreibt, setzt plötzlich mit emrm machtigen Sprunge aus dem Mast des Baumes in daS Spargelfeld. Der Hund rast hinter, her. Da aber stellt sich der Kater zum Zweikampf und versetzt seinem Gegner zwei wohlgezielte Tatzenschlage auf die ?!i?se. daß das Blut hinterher fließt und der Hund verdutzt zurückweicht. Aber nur für einen Augenblick; denn im nächsten hat er den giftigen Kater auch schon im Genick. Ein vernehmli ches Krachen und unter gurgelndem Geknurre ist das Katzenvieh verendet. worauf Cäsar, den der alte Gemeinde diener schmeichelnd stets den schönen Cäsar nennt, um sich gut mit ihm zu stellen, gravitätisch den Kampfplak verläßt und sich wieder vor dem Hause behaglich in den Kies streckt, als wäre j nichts geschehen. Höher steigt die Sonne am Firma ment. Ihre Strahlen ziehen durch die Laubkronen der Obstbäume, gleiten über die pausbackigen Früchte, daß diese goldig mit farbigem Glänze aus dem Grün der Blätter hervorleuchten. Die Strahlen fallen durch den Lauben gang breit auf den Tisch, wo sie sich blinkend auf das Kaffeegeschirr legen. Sie tanzen über den Kiesweg und der lieren sich in den Blättern des Ge busches. Eine Ruhe und Stille umgibt uns, wie sie eben nur das Land bietet im Gegensatz zu dem vieltausendfältigen Geräusch und nervösen Treiben und haftenden Leben der Stadt, wo ein un unterbrochenes Sausen und Brausen, Rasseln. Dröhnen. Poltern und Knat tern herrscht, ein tolles Gemisch von unentwirrbaren Tönen. Und in diesem Geräuschbrodel das Gewimmel der Menschen, die durcheinander rennen wie die Ameisen in dem aufgestöberten Bau. Die ländliche Ruhe ist daaeaen wie der gleichmäßig kräftige Athemzug des Gefunden gegenüber dem keuchen den Athem und stürmischen Pulsschlag des Fiebernden. Der ländlichen Ruhe entspricht denn auch die Gemächlichkeit des Landmannes; wir meinen des, Landmannes vom alten Schrot und Korn, der sicheren, festen Trittes langsam daherschreitet. gewichtig und bedächtig b der Arbeit ,m Felde und daheim hinter dem Tische. Selbst in der Erntezeit, wenn die Arbeiten sich oft überstürzen .verliert er nicht feinen Gleichmuth. Was Nervösität ist. das kennt er nicht. Und so lange dies der Fall ist, liegt noch ein reiches Kapital unverbrauchter Nervenkraft im Bblks thum . An einem solchen schönen Tage wie heute muß geschafft werden! Die auf gehende Sonne sieht denn auch schon den Ackerknecht auf dm Kleeschlage, wie er mit wuchtigen Sensenstreichen den saftigen Klee in dicke Schwaden leat. Sonst ist eS noch menschenleer in den Fluren. Das Futterholen für daS Bieh ,st gewöhnlich die erste Arbeit des Morgens. Und wie ein freundlicher Gruß aus dem Felde liegen dann die frifchgrünen Kleestengel mit ihren ro- then Blurhenkopfchen, die wahrend der Fahrt vom Wagenglitten, auf der Dorfstraße. Sobald der Thau ver schwunden und daS Gras abgetrocknet ,!t. beginnt das Heuen in der Wiese. Die Grummet-, wie auch die Getreide ernte wird durch eine regnerische, nasse Esommerszeit ungemein n die Lange gezogen. Der August hat sich als ein schlechter Erntemonat gezeigt. So fcei ter.vendisch wie sonst wohl der April oder Oktober. Ueber Wochen hinaul kamen die Ernteardeiten nicht vom Fleck. Fast jeder Tag brachte Gewit terschauer. und während in anderen Jahren mit beständigerem Erntewetter der Roggen zu Anfang August unter Doch und Fach war, stand er in diesem Jahre noch Anfang September iml de. So kommt er denn, daß der ep. tember zum Erntemonat wird und sich in diesem Herbftmonat die Ackerarbei ten stark Hausen. Gar hurtig rühren sich die Hände in der Wiese. Tie Heu Haufen, die tag zuvor errichtet wa ren. werden auseinander gebreitet und nach einiger eit die Heuriten. die sich gleich Bändern durch die Wiese ziehen .mit der Harke gewandt, wobei sich das Arbtitswtkkzeug b:nfo flink rührt wie daS Mundiverk. so daß Scherzworte und fröhliches Lachen von Mund zu Mund fliegen wie die Heu ballen auf dem Rechen. Es ist inzwischen Mittag geworden. In kleinen Schaaren oft mit munterem Gesänge, ziehen die Ackersleute in der Erntezeit auS dem Felde nach dem Dorfe zum MittagSessen. Oder sie ver bleiben an ihrer Arbeitsstäile und la gern an den Stiegen und Feldrainen, um es dort einzunehmen. daS ihnen von den Kindern oder Mägden der Ge höfte hinaus in das Feld gebracht wird. Die Mahlzeit im Freien 'ist alle mal eine kleine Festlichkeit für die Ju--gend. wobei es heiter zugeht, zumal auch in der Erntezeit reichhaltiger ge kocht wird. So hält man es vornehm lich zu Anfang der Ernte während der Mähezeit. Nach ständiger Rast beginnt wieder ein reges Leben! Schon vor Wochen sah man die Arbeiten an den Korndiemen. Und was nicht auf dem Felde an Getreide in Diemen gelegt ist, das findet Platz in den Scheunen. Un terPeitschengeknall rasseln dieErntcwa, gen auf den Koppelwegen heran, um mit leichter Schwenkung den Weg auf die Acker zu den Stiegenreihen zu neh men. Nun heißt es für den Lader: aufpassen und kein schiefes Fuder la den, sonst kippt der schwankende Wagen bei der Fahrt vom Acker über die Für cke um. Mit einer zmeizinkigen, langen Forke erfaßt der Aufreicher jedesmal zwei Garben von der Stiege und wirft sie dem Lader zu, der sie in der Quer und Längslänge zu einem Fuder auf tbürmt. So geht es denn von einer Stiege zur anderen, bis der Wagen hoch beladen ist und dann mittelst ei eines dicken, über eine Winde laufen den Seils verschnürt wird. Und jetzt nach der Scheune, deren große Flügel thüren schon sperrweit geöffnet sind und des Erntewagens harren! Ein lautes Peitschengeknall von der Torf straße her kündet sein Nahen und unter anfeuernden Rufen an die Pferde der schwindet das Gespann mit einem kur zen Anlauf über die Auffahrt in der Scheune. Während der Fuhrmann seine Pferde ausspannt und mit einem leeren Wagen wieder nach dem Felde fährt, wird in der Scheune das Fuder abgeladen und in das Fach gebracht. Und so wahrt die Arbeit in diesem Wechsel, bis der Abend hereinbricht und die Dunkelheit Feierabend gebie tet. Das ist ein Erntetag! Die Nebel aus der Bruchwiese ziehen mit den Schatten des Abends über den Garten. Das rege Leben im Felde ist erloschen. Und ein tiefes Schweigen lagert über denFIuren. Auch ,m Torfe Herrschi der Frieden und die Stille des Eeierabends. An den Bäumen und dem ebüsch des GartenS rührt sich kein Blatt. Und nicht eine Vogelstimme läßt sich vernehmen. Die kleinen Sän ger sind zur Ruhe gegangen. Nur eine Fledermaus huscht im Zickzackfluge längs des Gartenhauses hin. Baum und Busch nehmen sich in ihrer unge gliederten Masse größer, weicher und voller aus. und der tiefdunkle Lebens bäum wirft ine solch' düstere Sil- houette hinein, daß seine Umgebung fast unhimlich erscheint, die erst wieder traulicher wird, als hell und freund- lich das Lampenlicht durch die Fenftek ,n den Gartenfallt. Tie Wirkiiitgder Straf arbeit. In f leine Frilj vermag absolut nicht z bcgrc'iN'ii, das? es in der Welt nickt nur Sntel und Tanten gibt und daß man nicht zu allen gn s.en Leuten Tu" seinen darf. Auch als er in die Schule kommt, sagt er unentwegt zu dein Lehrer Tu". Ter hört sich da? eine Weile lächelnd mit an, dann sucht er ilm immer energi scher klar zu machen, das; man zuiil Lcbrcr Sie" sagen müsse. Aber Fritz wird immer anis neue rückfällig. Schließlich das erste Schuljahr ist fast z Ende rciijt dem Lehrer die Geduld, und er verurtheilt Fritz, ei ne ganze Seite lang zu schreiben: ,.ch darf zu dem Lehrer nicht Tu" sagen!" Fritz unterzieht sich mit Seufzen dieser Aufgabe und malt ei ne ganze Seite voll mit der schönen Lehre, Wie er grad fertig ist, kommt Pater nachhanf'! und siebt die Arbeit. WaZ", sagt er ganz cntsevt. Tu sagst immer noch zum Lehrer .? Ta schreib mal gleich noch eine Seit? mit dem Sah, damit Tu Tir? endlich merkst!" WaS bleibt Frip übrig, er muß die zweite Seite auch noch schri een. Am anderen Tag brinat er die beiden Seiten Um Lehrer. Der sieht aanz verdicht vor Fribck'eil's Niesen leistung. WaZ, zwei Seiten?!" jawohl." saat Fritz slolz, da wun derst De Dir!" Es mag geniale Kritiker aito, kri tische Genies sind unmöglich. Geheimniß der Perlen, bildung. D?I tvi Kurzem nahm man noch aL gemein an, die Perlen in der Muschel würden durch Sondkörner und ähnliche Gegenständ hervorgerufen, die zwi schen da Weichthier und seine Schale gerathen. Nach einer anderen Version sollten es thierische Parasiten sein. die. entweder durch die Schale hindurch oder am Ninde der Muschel in daß Weichihier hineingelangend, vie Per lenbildung veranlassen. Tai Pro blem dkr Perlenentstehung nimmt je doch nach einigen neueren Arbeiten ein anderes Aussehen n. Man hatte bei der Ausführung der Bersuct? das praktische Ziel im Auge. eventuellMög lichleiten für die künstliche Vermehrung der Perlen zu finden. Allerdings ist längst bekannt, daß die Chinesen der Muschel kleire Skulpturen unter die Scho! bringen, die dann mit Perlmut ter überzogen werden. Es ist ganz selbstverständlich, daß der Mantel" der Muschel, der das Perlmutter aus' scheidet, auch derartige Fremdkörper mit einer Schicht dcvon überziehen muh. andererseits aber läßt sich auf diesem Wege nie eine allseitig gleich mäßig gebildete oder kugelrunde Perle erzielen, und nur solcke haben einen beträchtlichen Werth. Es ist weiterhin fast selbstverftändli. dos) auch gele gentlich um !,ndli?rner oder um' p,, rasitisch.? Eindringlinge sich die Abla gerung der Perlensubstanz vollziehen kann. ondererseitS scheint es mehr und mehr, daß normaler Weise die Perlen bildung in r?r Musctel .von selbst". d. h. ohne erkennbare Ursache von stat ten geht. Hierin haben zunächst zwei deutsche Arbeiten zu einer fast über raschenden Uebereinstimmung geführt, die eine, aus dem Marburger Zoologi schen Institut hervorgegangen, von Rubbel, die andere nus der biologischen Versuchsstation für Fischerei in Mün lhen von W. Hein. Ter preußische Staat bczw. der bayerische Landes Fischereiverein haben im Hinblick auf die praktisch wichtigen Ziele diese Ar beiten gefördert, u,n möglichst darauf hinzuwirken, daß die deutsche Per lenfischerei. die be:.ials viel erheb lichere Beiträge abwarf als jetzt, wie der auf ihre früher Höhe gehoben werde. Tie gerinzfügigen Meinungs Verschiedenheiten zwischen den beiden genannten Untersuchern intercssiren an dieser Stelle nicht, und so kann es hier auch unentschieden bleiben, ob bei der Perlenbildung ein krankhafter Prozeß in der Muschel vorliegt, oder eine Ablagerung von Kalk als Reserve matrial. der ein anderes Mal wieder abgebaut und zum Aufbau der Schale oder zur sonstigen Ernährung des Thieres verwendet wird. Jedenfalls waren niemals Sandkörnchen od?r organische Reste, die auf einen thieri schen Parasiten hätten hindeuten kön nen, im Kern" der Perle zu finden. Tiefe Untersuchungen sind nun zwar lediglich an der deutschen Fluß Perlmuschel ausgeführt, die in einigen Gegenden unseres Vaterlandes, na mentlich in manchen kalkarmen Bächen und Flüssen des Fichtelgebirges, des bayrischen und Böhmerwaldes, des mittelrheinischen Schicfergebirges und der sächsischen und schlesischen Gebirge vorkommt, wahrend sich die Angaben über parasitären Ursprung der Perle meistens auf die Meeresperlmuschel be- ziehen. Er scheint sich aber auch um die Perlenbildung bei anderen Mu schein nicht anders zu verhalten. Di rauf deutet schon eine Arbeit des fran zösischen Histologen Henneguy hin. der wiederum unabhängig von den deutschen Autoren gleichsolls zu der Ansicht kam. daß die Perlen in der Flrß und Meeresperlmuschel sowie in sonstigen Muschelarten in jeder Mu schel kann, wie bekannt, gelegentlich eine Perle auftreten, ohne 'erkennbare Ursache entstehen können. Wenn er daneben noch außerdem den parasita ren Ursprung mancher Perlen nneh men möchte, so sieht er hierin vielleicht noch unter dem Einfluß der früher herrschend gewesenen Ansicht. In Ceylon, wo man die an der Westküste zwischen Dutch Bay Point und Necombo gelegenen im Besitz der englischen Regierung befindlichen Perl bänke ebenso ertragreich machen möchte wie die viel ergiebigeren, nördlicher ge legenen Gebiete, hat man außer zu dem wohl Erfolg versprechenden Mittel. Steine zu versenken und damit Fest Haftungsgelegenheiten für die unseren Austern recht ähnlichen Muscheln zu schassen, auch die Naturgeschichte des in der Muschel lebenden Bandwurmes Tetrarhynchus unionisactor studirt, weil auch er vielen als Ursache der Perlenbildung gilt. Während nun diese Arbeiten Fortschritte machen und man schon mit Interesse in Erfahrung brachte, daß der Bandwurm seine Fin nengeneration in der Muschel hat und sich in ihr ausgiebig vermehren kann, und daß die Geschlechtsgeneration des Wurmes ausschließlich an Rochen und Haifische gebunden ist und in den üb rigen Fischarten nicht vorkommt, bringt ein englischer Forscher, H. L. Jameson. die Meldung, er habe ge- funden, daß die Prn auch in der Meeresperlmuschel durchaus nicht in folge der Jnfizierung mit Bandwllr mern entstehen, sondern daß sie als folgen pathologischer Prozesse aufzu fassen sind . Es ist wohl möglich, daß die Fortschritte der mikroskopischen Technik jetzt zu einer besseren Einsicht über die histologische Seit der Perlen viioung gesubrt baden als ehedem. Ueber die eigentliche Ursache dieseS Vorganges aber wissen wir jetzt weni ger, oli wir ehemals zu wissen slaub ten. und die ükjeugung künstlicher Perlen in der Muschel oder die künst licht Vermehrung derselben scheint in weitere Ferne gerückt, ili man schon gehofft hat!?. Gleichwohl ist nach wie vor zu hoffen, daß wir einst auch in diesen Fragen weiter kommen werden, daß also die Perlenbildung nicht im mer ein Geheimniß bleiben wird. Schon manche Untersuchungen, die aus ein praktisches Ziel ausgingen, haben uns anfänglich nur mit den Schwierig keiten des Problems bekannt gemacht. ? 2Sie man in der Türkei Häuser baut. Konstantinopel. im Sept. Seit dem großen Erdbeben vom 9. August, da eine stattliche Reihe blü hender Ortschaften an der europäischen Küste des Marmara. Meeres in 2rüm mer legte, tobt der .Büffel" im Erd innern unausgesetzt, stötzi mit seinem Rücken an die Erdrinde und verursacht dadurch neue Erdstöße. Man wird es in Europa nicht verstehen, daß durch ein oder zwei Erdstöße, allerdings sehr starke, ganze Törfer mit einem Schlage zusammenstürzen können, zumal diese Törfer alle aus Holz gebaut waren und Holzhäuser nach allgemeiner Auf fassung Erdstößen besser widerstehen sollen als Steinbauten. Taß die Törser der Ganochora so heißt der verwüstete Küstenstrich wie die Kartenhäuser zusammenfallen konnten, erklärt sich aus der Bauart der Häuser. Auf einer schlecht zusam menaefüaten. nur oberflächlich ins Erdreich eingelassenen Grundmauer wird das Haus aus dünnen Latten er richtet, die innen und außen mit Bret tern verschalt werden. T Grund mauer hat nicht die Festigkeit, einem kräftigen Erdstoße zu widerstehen; stürzt sie zusammen. d.nn fällt natür lich der ganze Bogelkäfig von Haus nach. Tie türkischen Zimmerleute rühmen sich, ein Haus nur mit zwei Werkzeugen aufführen zu können: ei ner Fuchsschwanzsäge und einem De xel. Letzterer dient ihnen auch als Hammer und Zange. So wie auf den Dörfern sind die Holzhäuser auch in den Städten ge baut, hier nur dichter zusammenge drängt, meistens ohne Feuermauer zwischen zwei Häusern die erst jetzt Vorschrift geworden ist die Straßen sehr eng und dazu kein Wasser. Man begreift, wie in Konstantinopel einer Feuerebrunst immer gleich Hunderte und Tausende von Häusern zum Opfer fallen können. Trotzdem werden nach wie vor Holzhäuser gebaut, selbst in Konstantinopel, wo sie seit dem dorjäh rigen großen Brande verboten sind. Die' Einheimischen lieben die Hlz Häuser sehr, weil sie billig sind, die meistm also ihre Sehnsucht nach einem eigenen Heim leicht stillen können. Wer sich ein paar Pfund zusammengespart hat. baut sich ein Haus; langt daS Geld nicht zur Bollendung, dann leiht er sich so viel, als er noch braucht; ist aber sein Kredit erschöpft, dann stellt er den Bau einfach ein. Nirgends gibt es so viele unvollendet? Häuser wie in der Türkei. Bleibt einem Bauherrn Geld übrig, so wird er auf sein Haus noch einn Stockwerk aufsetzen oder ei nen Anbau machen. In den Städten nehmen seit einigen Jahren die Steinbauten zu, besonders in den belebten Vierteln und Straßen. Steinhäuser werden aber mit der glei chen Sorglosigkeit hergestellt wie Holz Häuser, obwohl bei ersteren die Gefahr eines Einsturzes und des BerlusteS von Menschenleben viel größer ist. Thatsächlich stürzen auch immer Neu bauten ein. Das kommt zwar auch anderwärts vor, aber als seltene Aus nähme; hier muß man eigentlich stau nen. daß nicht sämmtliche Neubauten einstürzen. Wenn man nach einem Brande sieht, wie Mauern, die von der Feuerwehr umgelegt werden mußten, in ihre einzelnen Ziegel auseinander fallen, als ob sie gar nicht durch Mör tel verbunden gewesen wären. be kommt man einen Begriff, wie lieder lich hier gebaut wird. Ter Mörtel ist so schlecht, daß er fast gar nicht bindet, und verwendet man Zement, was jetzt immer mehr der Fall ist, so nimmt man natürlich den schlechtesten. Die eisernen Träger liegen nicht auf der ganzen Mauerbreite auf. wie ander wärts. sondern nur zu einem Drittel, um zu sparen. Kein Wunder, daß die Decke niedergeht, wenn die Mauer nur ein bißchen aus dem Loth kommt. Die Decken werden auch so schwach gehal ten. daß man jeden Schritt hört. Ein solckzes Haus schwankt fortwährend. Es gibt zwar in Baubehörde, aber die scheint sich nur auf das Einziehen der Taxen zu beschränken. Ueber die Ausführung der Bauten übt sie nicht die geringste Aufsicht, sondern läßt vl ttaisas' machen, was sie wollen. So ein Kalfa", ein Baumeister ohne Baumeisterprüfung, versteht natürlich alles, ja selbst Bauten aus armiertem Beton führt er auf. weil er einmal ge sehen hat. wie die Franzosen daS ma chen. Geschieht einmal ein Unglück, dann erscheint die Baubehörde aller dings auf der Bildfläche, verschwindet aber gleich wieder. Vergangenes Früh jähr ist im Vorort Schischli ein sechs stöckiges Haus eingestürzt, wobei meh. rcre kurdische Tagelöhner erschlagen wurden. Das Haus war anfänglich nur auf drei Stockwerke berechnet, da aber dem Bauherrn Geld übrig geblie den war. zwang er seinen Kalfa", noch drei Stockwerke aufzusetzen. Die se? erstattete Anzeige U der Baube hörde und baut noch jtxti Stockwerke in die Höhe. Man denke sich eine nur einen Ziegel starke Außenmauer sech Stockwerke in die Höhe aufsteigen! AIS daS HauS fertig war. verlangte der auyerr. vav va Erdgeschoß durch Entfernung der Mittelmauer zu einer ...riii jpaue uge,ia!ler roeroe. Ai man damit beginnen wollte, brach daS Kar tenhauS zusammen. Tofz die Häuser nicht nothlvendiger Weise im Loth sein müssen, wie man anderwärts trrthllmlich glaubt, dafür wird hier der Beweis erbracht. Am Goldenen Horn gibt es eine Menge Häuser, die nach vorn und nach seit wärtS überhängen und dennoch nicht einstürzen, trotz aller Erdstöße und ge waltthätigen Auftritte, die sich darin so häufig abspielen. Ein gefällige Nachbarhaus oder einige kräftige Stützen hallen es. Da Morgenland hat eben nicht nur einen, sondern in ganzes Tutzend Schutzengel, sonst wäre es schon längst ganz in Rauch und Flammen aufgegangen oder in die Erde versunken oder in Schmutz und Staub umgekommen. ZZranlreichS Gäste. Paris, im September. Les hotes se suivent et n se res semblent pas!" könnte man, ein be buntes Wort leicht abändernd, sa g?n, wenn man die hohen mchr udu weniger hohen Besucher mu stert, die in den letzten Wochen Frankreichs Boden betreten habe.l. Sprechen wir nicht von dem Griechen könig, der ein alter Pariser ist, und tssen regelmäßig wiederkehrenden B suche weiter lein Aufsehen mehr r- regen; sprechen wir auch nicht von ucyomimoss. virigorowllicy. oem Fürsten ieven und anderen russischen Herren, de ebenfalls zu bestimmter Z?:t zu kommen pflegen, wie im Früh jähr der Spargel kommt. Zwei an- dere hohe H:rren aber waren es u dieser relatio stillen Sommerszeit, die die Blicke sämmtlicher Franzosen und zumal, die der Pariser aus sich lern ten: Mulay Hafid. Marokkos einsti- ger Beherrscher, und jetzt Nikolai Ni kclajewitsch. der russische Großfürst. Es giebt viele russische Großfür sten. aber Nikolai Nikolajewitsch ist ein gc.nz besonderer Großfürst, den die Franzosen auch ganz besonders schä- en eil dem Aus rven der o!- tercn Generation von Großfürsten N'eil er die russisck Armee repräsen- tir:. Und an der russischen Arm! liegt den Franzosen außerordentlich vn.lt Nikolai Nikola witsch ist dcr.n auch in erster Linie der großen fran zösischen Herbstmanöver halber hierher gekommen, und er hat sich zunächst nur einen Tag in der Hauptstadt au? geyalten. um dann aleich nach an Touraine ins Manöverqelände abzu reisen. Er wird, wie man weiß, den Truppenübungen bis zum Schluß b'i wohnen, dann nochmals auf ein paar Tage nach Paris gehen und schließ- lich eine kurze Station in Nancy wa- chen. wo er gleichfalls die Truppen benchtigen soll, die vorzüglichen fran zösischen Grenztruppen, die Troupes d; ccuverture." Der Großfürst ist also gewißermaßen der Protektor" der französischen Armee, und es wird hier allgemein als eine große Ehre siir sie und für das ganze Land angese hen. daß der desiqnirte Gencralissi- mus aller russischen Landstreitkräfte geruht hat, sich die französischen Helbstmanovcr in der Nahe zu bese hen. Aber doch, welcher Unterschied in der Aufnahme zwischen einst und jetzt! Wer, wie der Schreiber dieser Betrach tungen, Gelegenheit hatte, den ersten Pariser Russenfesten" in den neunzi ger Jahren des vorigen Jahrhunderts beizuwohnen, wird zugeben, daß sich die französische Begeisterung für alles Moskowitische ganz erheblich verrin- gert hat. Tout, passe, tout lasse, tout casse!" sagt ein anderes Wort, das auch von den politischen Leidensk'aftcn gilt. 2Xt lttuenvuno t t vielleicht ein Bund fürs Leben", aber er war doch kaum je etwas anderes als eine Ver nunftehe, deren Flitterwochen rasch und gründlich vorübergegangen sind. Nun, in den gesetzten Ehejahren, in de nen sich beide Vermählte befinden, gibt man sich keinem Gefühlsüberschwang hin. Man liebt sich", und man achtet sich bor allem, aber man knutscht sich doch nicht mehr öffenich i! Der Großfürst Nikolai wurde also mit allen ihm gebührenden Ehren, ja selbst mit Herzlichkeit und mit der unvermeidli chen Kllrassierschwadron am hiesigen Ostbahnhyse empfangen und durch die Stadt nach der russischen Botschaft ge leitet. Ter Ministerpräsident holte ihn an der Bahn ab, und der Präsident der Republik empfing ihn in feierlicher Staatsvisite mit allem dazu gehörigen militärischem Klimbim. Und da ich hier gerade das französische Staats. oberhaupt erwähne, so darf ich die be trübende Kehrseite der Medaille, näm lich dieses Fürstenbesuches, auch nicht ganz verschweigen. Herr Fallires nämlich, der von Haus aus zu einer echt französischen, ja hyperfranzösischen Sparsamkeit ge neigt ist. bekommt jetzt, da der Groß fürst fern der Hauptstadt , weilt und den hauslichen Spektakel der Franzo sen nicht mehr vernimmt, in der Presse sein Theil zu hören, und zwar nicht nur etwa in der oppositionellen, son dern auch in der gut republikanischen, verfassungstreuen. , Dort wird ihm vorgeworfen, er treibe d. '''gteCpar, ouglaS b samleit so weit, daß er anstatt der üb )tX UV ! chäbige I ilx, tlt 4j bnnn f chen Hof Eouipagen sch koschken" zur Böen gesandt habe denen das aroßflivstliche infolge dann durch die Stadt fahren mußte. Der ganze Wagenzuz habe sich ouögenom men wie einer jener bekannten Hoch zeitszllge au lästeren Spießbürgerkrei sen, und einer der Lohnkutscher bei Herrn Fälliges habe sogar just wie ein Hochzeitskutscher eine weiße Seidenschleife an seiner Peitsche ge fcibt. Es ist iixihrlich nicht da erste Mal, daß dem jetzigen französischen Staatsoberhaupt dieser Art von seinen igenen Landsleuten und Parteigenof sen jene übergroße Sparsamkeit öffent lich vorgewo-.fen wird, und wollte ich hier all das wiedererzählen, was die Blätter und namentlich die Witzblätter in den letzten Monden u. Jahren üb:r diesen Gegonstand gebracht haben, dann konnte ich in paar Spalten damit an füllen! Hrr FallireS weiß nur zu gut, daß er nicht wiedergewähli wird, und daher sucht er fein Schäfche.i bei Zeiten ins Trockene zu bringen. Für einen Familienvater und alten Ge schäftSmann ist daS sehr weise, aber für ein Staatsoberhaupt paßt solche Sparsamkeit nicht recht, und deshalb wird ihm die Sache sehr krumm ge nommen. WaS nun den unsern Gast Frank reich? anlangt. Muley Hafid vonAllahS und der Franzosen Gnaden, so darf man sich billigerweise fragen, ob er wirklich 4in Gast war und nicht etwa eine Art Aarnum , Objekt, das für ein Weilchen zur Schau ausgestellt war. Freilich, wenn das letztere der Fall sein sollte, dann ist das Muley HafidS ei gene Schuld: er hat es nicht ander? ge wollt. Er hai Frankreich. Paris na mentlich, wie eine große öffentliche pH Schaubude angesehen, die er einmal X kennen lernen wollte, und wenn ihn die I Franzosen bei dieser Gelegenheit ihrer ) feits genauer betrachtet haben, als ihm neb war. so hat er sich das nur selbst zuzuschreiben. Zudem scheint er sich, der doch nur in großes orientalisches Kind ist, in mancher Beziehung hin sichtlich Frankreichs getäuscht zu haben: er fand die europäische Kleidung unbe quem. er konnte nicht alles thun, was er zu thun gehofft hatte, er mußte so gar durch Tunnels fahren und darob Angstschweiß schwitzen! Der boshafte Figaro" hat vielleicht nicht so unrecht, wenn er uns heute den ehemaligen Be Herrscher der marokkanischen Gläubi gen neben dem Chef du Protocole" im Bilde vorführt und den letzieren sagen läßt: Wir bedauern außerordentlich, Eurer Majestät keine Hinrichtung vor führen zu können, da ivir gerade kein geeignetes Sujet borräthig haben," worauf Muley Hafid antwortet: Nun, dann will ich wenigstens ins Schlacht haus geführt werden!" : F. v. D a ü m. '' Von einer international len Konferenz zum Schutze des Wahlfischez weiß die 53. Z. a. M." zu melden. Sie schreibt: In dem vor kurzem auch in deutscher Sprache erschienenen Romane der Hai" schildert SLrensen die Grüu- samkeiten der Walfi,chjagd.,Aus einer kleinen Kanone an Bord des Wal fischkutters wird die Harpune mit der Trasse nach dem Walfisch abgeschossen und bohrt sich tief in den Leib des Rie senthieres,' das nun, von ungeheurem Schmerz gejagt, den Dampfer'stunden, lang durch die Wogen hinter sich her zieht. Die Maschine arbeitet ständig ,mt Konterdampf, aber der Walfisch ist stärker bis die Harpune in sei nem Leibe alles Leben zerstört, das arme Thier sich langsam, langsam ver blutet und endlich der Koloß uberwun den ist. Aber nicht nur eine Tragödie des einzelnen Thieres spielt sich ab. sondern durch die planlose Jagd nach Walfischen, deren Ertrag übrigens durch den geringen Vebrauch.von Lk bertran zurückgeganoHd die yuiijc in i ii t in ni. i : mm , Namentlich in der Airas, 4 den siid, und südwestafrikan?,, ,, , wässern hat die uneingeschränne H- schlachtung der ' Wale, die weder! Kühe noch Kälber" verschont, einerä. sehr bedenklichen Umfang angenom , men. Die Verwaltung des Britische Museums in London hat bereits wie derholt darauf hingewiesen, daß bet den jetzigen modernen Jagdmethoden, bei denen zum Theil Dynamit in An. Wendung kommt, die völlige Ausrot tung dieses größten eristirenden Sö ,ethiers i.t eine Frage kurzer Mt -V ein dürfte. Es ist daher ,u boiken daß eine Anregung der englischen Re gierung zur Einberufung einer inter. nationalen Walfisch , Schutzkonfcrenj auf guten Boden fallen wird. Es sol len auf dieser Konferenz Mittel und Wege berathen werden, wie der fort schreitenden Ausrottung der Wal durch gesetzliche Schutzbestimmungen Einhalt geboten werden könnte. DaS einzige Land, das bisher entsprechend, . Schutzmaßregeln jedoch nur für seine eigenen Gewässer getroffen und den Walfang in ihnen aus ein Reihe von Jahren hinaus überhaupt , untersagt hat, ist Norwegen. Außer ' Norwegen und Dänemark würden be n onders Moßbritanicn. Argentinien, . die Vereinigten Staaten und apan X owie Deutschland, das erst kürzlich U QVthtrthhuih f itnH C.tartf nmnW vitvn tyvtvt v w )VMV4iiiuitV VI C1 Walfischfangstationen richtet hat. Ü -! Beschickung einer internationalen KonX erenz in Betiacht kommen. In BerlinV ist die englische Anregung bereits der ' Reichsregierung unterbreitet worden, , 4 : s k V n ' ,Jr, l ..A t( : U "( Ü ( 71 -:':!