Die ..dritte WuSe". ' Krltglmaschlne bei Lust o(l Vorbiten bei flfrlrttnl. Wrl ihr stuxchlbarkelt Heft. Porbkkkituiigkn cinrt Reihe Elnbet für eint 8 runftofrtri brr Liist,. Wie ein solcher sich vennutlich cUfin lrd. Tktschland mit seine ,r,ßkn Artillerie Luftschisse ,t,nn. 8 ynglond Ich mehr VenvSrt klr icdkn, all v, Frankreich. Starre anb nichlftarr Lenk Luftschiffe. Lelftun,siiliikeit , ereplane. Man mag eS sehr bedauern, daß die Entwicklung der modernen Lust Schiffahrt und Fliegerei in erster Linie und auch noch in zweiter im Hinblick aus ihre Vorteile für die Kriegführunq, oder geradeheraus oe sagt, für Massenmord und Zerstö rung erörtert wird. Aber das ent ipncgr nun einmal ver allgemeinen Gestaltung der weltpolitischen Ver Hältnisse, wie sie derzeit noch liegen, und wie sie felbst eine Bertha von Suttner seufzenden HerzenS wird an erkennen müssen. Kein Wunder, dah logar ,n oen juer. Staaten meiiiens vorwiegend von der militärischen Ver Wendung dei Flugzeuge? die Rede ist, obwohl unser Land derselben nur langsam tatsächlich näher tritt, lange nicht schnell und umfassend genug ! nach dem Wunsche der amerikanischen JingoS und Aufwühler der gelben Furcht. Zum Trost mag eS immerhin ge Zeichen, daß auch die trübsten Wolken eines Zukunft Kriege? nicht ohne rinen lichten Saum sind: denn ge Ter jetzt zerstörte lade die immer größere Schrecklich' seit der militärischen VcrderbenS-Ap Parate der Lüfte muß schließlich mehr, als irgend ein anderer äußerlicher Faktor, dazu bei tragen, den Kriegen ein Ende zu ma chen. so daß die Kriegsschiffe der Luft endlich zu Friedenstauben wer ten! Aber wer kann sagen, welche Sintflut von Zerstörung und Elend poch vorher kommen mag? Mindestens e i n großer, sogar sehr ' großer Krieg wird in der alten Welt, und auch von vielen bei uns, noch er tzvartet, und man suhlt rmmer mehr, daß die Entscheidung nirgends anders liegen wird, als in den Lüften, was Immer auch Operationen auf dem Lande und dem Wasser noch ergän gend leisten mögen. Eine , Reihe europäischer Länder trifft, ohne ihre anderen militärischen Vorkehrungen darum zu vernachlässi en. fieberhaft dementsprechend? Ril ,,n,n hnrtnifslfnb Deutsckiland. Oesterreich Ungarn, Frankreich. England und Rußland, und soweit S irgend kann, auch Italien. Sehr rege, wenn auch still, ist ferner die diesbezügliche Tätigkeit und das Studium der braunen Männlein vom Sonnenaufgangs-Reiche. ' Der russische Bär, kaum daran, sich wieder eine anständige" Wasser, flotte anzuschaffen, blickt auch h?ch - tzlmmelwarts uns wno oaio Luft Kriegsschiffe haben; 9 hatte 5 tt sckon im ?!abre 1911. Eine aute Bedienungsmannschaft dafür? Das ist noch eine andere Frage. Die Franzosen möchten bekanntlich sehr gern die Luft Flotten vor macht der Welt sein und bleiben. Man spricht so viel von ihrer Flug Maschinen .Kavallerie", und sie selber scheinen am meisten auf sie versessen zu sein. Aber man lasse k ' " v MSUMWWMMWW ZlUJLLi t-c&teg ü'zJFz--i -m -1 Französischer Luftkreuzer l nichtstarr) stö) nicht durch die bloßen Tages Neuigkeitsmeldungen täuschen 'denn vor noch nicht langer Zeit hat Frankreich noch 20 neue Krieg? Luftschiffe des größten Typs be fallt, trotz fcr schlimmen Erfahrun zen, welche es mit mehreren solchen gemacht hat, und welche noch weniger abschreckend wirken, als die mit sei nen Unterfee-Booten! Ja. es wendet , dafür im ganzen viel mehr Geld auf. als für die Aeroplane, so zahlreich es diese auch anschafft. ' Sei alledem ist es nicht wahr peinlich, daß Frankreich daS Ziel ine obigen Ehrgeizes erreicht, azu geHort nicht die Zahl der 2uft Kriegsboote allein. DaS offi Me Deutschland ya! sich über die betreffenden sranzZsischen Vorke rungen nie sonderlich beunruhigt; ei ist eifrig auf seiner eigenen lustigen Bahn weiter gegangen und hat nicht nur nach der Meinung deutscher, fern dern auswärtiger unparteiischer Sachverständigen jetzt die Meister, schaft der Welt hinsichtlich der groß ten Leistungsfähigkeit in der Luft. Darüber nachstehend einiges Nähere. Kenner in England wissen die ganz genau und machen sich manche schlaflose Stunde darüber. 2atsäch lieh ist, wie von deutscher technischer Seite versichert wird, Deutschland mehr von England in dieser Vezie hung vorwärts getrieben worden, als von Frankreich. England baute schon vor einiger Zeit heimlich einen .Ueber Zeppelin". ES verlor denselben lediglich durch Mangel an Erfahrung und wird ohne Zweifel schließlich eine ganze Flotte solcher haben, wenn sich nichts sehr Unge wohnliches vorher ereignet. Natür lich bleibt Deutschland nicht stillste, hen. Und auch drüben in Oesterreich ZSMMM Luftkrcuzer Tchwabcn". Ungarn regt es sich stark, und eine luftige Mehrforderung nach der an deren wird in das Budget gestellt. Es war wohl ein herber Verlust für die deutsche Luftflotte, als der wichtige und gewaltige Zeppelin Luftkreuzer .Schwaben" jählings zerstört wurde, unmittelbar nach dem großartigen Meeresflug des ebenfalls zu den Zeppelins gehörenden Luft kreuzers .Viktoria Luise". Doch be deutet da.s alles Andere eher, als ei nen Rückschlag in dem luftigen Rü stungswerk, zumal der Verlust auch vollkommen durch Versicherung größtenteils von einer britischen Ge sellschaft zu bezahlen gedeckt ist und nur dadurch möglich wurde, daß man noch keinen drehbaren Lenk luftschiff Schuppen hatte, in wel chen ein anlangendes Luftschiff jeder zeit, auch bei Sturm und Nacht, ge bracht werden kann. Hat eine Reihe früherer Unfälle in dieser Beziehung die Energie erst recht lebhaft ange stachelt, so gilt das von diesen erst recht. Jedenfalls haben die, mit .Schwa ben" und mehreren anderen deutschen Dreadnaughts" der Lüfte erzielten Triumphe dargetan, wie vollkommen deutsche Mannschaften heute solche Ungetüme bedienen können. Schwa ben" hat fast 150 große Flüge ge macht, viele derselben über ganz Deutschland hin. hat rund 14.000 Meilen bewältigt und über 2.500 Luftpassagiere ohne den ge ring st e n Schaden befördert, selbst während des furchtbaren Stur mes auf der denkwürdigen Fahrt zwischen Berlin und Gotha! An die Stelle des Gewichts der Passagiere dieser Kreuzer tritt im Kriegsfall schwere artilleristische Rüstung. Und hier kommen wir auf die be sondere, führende militärische Bedeu tung der großen deutschen Luftkreu zer wie .Schwaben" und .Zeppelin IX". von denen ersteres allerdings kürzlich durch Feuer zerstört wurde. Als Kriegs . Flugzeug sind diese nämlich mit Maschinengeschlltzen auö gerüstet, welche oben und an den Seiten deS Rumpfes postiert sind! Keine andere Nation besitzt bis jetzt Luftschiffe wie diese sehr feste Bauten mit weittragenden Kanonen, welche in Stellungen aufgefahren sind, in denen sie unbeschränkt Him mel und Erde bestreichen können! Und keine andere Nation kann sich gegen den Angriff solcher Schiffe genügend schützen, mag sie noch so viele nicht starre Kreuzer und Aeroplane haben! Mehrjährige Uebungen auf diese vkuiaen Lust!,uzern. eine 'jurnie über der Erde, haben bewiesen, daß absolute Treffsicherheit gegen über irqend einem Gegenstande drun ten erzielt werden kann. So hat mr2 tau A'roplan über den Wolken. .Zeppelin IX' welcher der erste der neuen Luftkreuzer nrt Geschütz Türmen war volle acht Stunden in dieser Höhe manöveriert. Daö war weit mehr, als genügend, um im wirklichen Kriege eine unheimlich gründliche Zerstörung anzurichten ja schon ein konzentriertes Feuer von einigen Minuten wurde entscheidend sein! Angriff mit Kanonen von der Erde aus? Darin ist der militari sche ErfindungSgeist noch sehr weit zurück. Kein bis jetzt hergestelltes Geschütz kann auf der Erd so rasch Ziel nehmen, daß eS ein Luftschiff treffen könnte, welches eine Schnellig keit von 47 Meilen pro Stunde zu entwickeln imstaade ist. Und mit ei ner solchen Schnelligkeit deckte ,Zep pelin IX" die ganze französische Grenze in Wo Stunden, flog dann in dichtem Nebel nach Baden-Baden und kreuzte über dieser Stadt noch 5Va weitere Stunden das alles, ohne zu landen. DieS ist nicht nur eine größere Schnelligkeit, als die meisten Doppeldeck Flugmaschinen erzielen, sondern es kann auch keiner lei Aeroplan 20 Stunden über Fein des Land fliegen. Darnach berechnet, kann Deutsch lands armierte Luftflotte über Paris in 3 und über London in 8 Stun den nach einer Kriegserklärung ein treffen. Die Zerstörung eines Teiles seiner Luftflotte würde militärisch keine große Rolle spielen, wenn die Haupt Zufuhrbasis des Feindes einfach vernichtet würde. Zwei Tage durchschnittlichen Wetters aber ma chen heutzutage die Mission einer solchen Luftflotte sicher senug. Mit dieser Entwicklung der Luft Schiffahrt, wie sie noch vor ein paar Jahren unglaublich erschienen wäre, haben die deutschen Geschütz-Erbauer Schritt gehalten. Schon 1903 stell ten die Kruppschen Werke eine leichte Schnellfeuer Kanone her, welche 60 Schutte.Lanz Luftschiff. zweizöllige Granaten in einer Mi nute schleudern iann. und bald dar auf wurde ein solches Geschütz im Verlauf von geheimem Probeschießen vom Deck des Regierungs-Luft schiffes .Zeppelin IX" aus mit voll kommenem Erfolg abgefeuert; so er fuhr man später. Weiterhin lieferte Zhrhardt in Düsseldorf Schnellfeuer Geschütze von 6C0 bis 800 Pfund, welche oben auf dem starren Rumpf eines Zeppe lin-Kreuzers aufgefahren werden, wo nach jeder Richtung ganz unbehindert Ziel genommen werden kann, und deren Schüsse durch eine besondere Lorrichtung unhörbar und unsichtbar beim Abfeuern gemacht wer den; zugleich wird durch einen ande ten Mechanismus der Schuß Rück schlag ganz bedeutend vermindert. Jeder Zeppelin Kreuzer von der Größe der genannten kann zwei Tonnen Kricgsausstat'ung mit sich führen! Zwei Vierpfür.der von 800 Pfund, 100 Sprenggranaten von je 4Vfc Pfund und eine Tonne Maschi nengeschütze nebst Munition. Eine fast ebenso große KriegsauS stattung kann der merkwürdige Luft kreuzer .SchueUe Lanz I" mit sich führen, dess Rumpf, wenn daß Schiff auf den Boden aufschlägt, in folge der Elastizität der Querrippen wie ein Fußball unverletzt zurück prallt. Auch dieses Luftschiff, dessen Er finder, Professor Schuette, darauf ausging, alle Borteile der starren Im-Xk (vmnswfis, Tw MWWch MMWW MM kT' u-C """ ' TS8fisSsi M jMW jkWWMMs phmMiJ i m-m-- !r SSs? TJ7 -: --V -- t 3 T'V-.' Ilglufje Doufjo TribSe und der nicht'ftarre, Typ zu der einigen, erhält bald noch-mehr Ka meraden. Hat ein LuftschifZ eine,, dieser Type auch eine große' Bombe , tragen, von nicht untcs 1200 Pfund Gewicht, sa läßt I eim seiner große ren Kanonen nebst Munition zurück. Im Gegensatz ,u Kriegsschiffen auf dem Wasser, können tuftschiffe je derzeit ihre Armierung ndern, ent sprechend dem becbsichtij'n Angriff und den zurückzulegenden Entfernun. gen. und daS ist unier Umbanden von großer Wichtigkeit. Für einen Fachmann der See Kriegführung mag vielleicht die Schieß Ausrüstung eines Luftkreu. zerS herzlich unbedeutend erscheinen. Aber sie wird durch mehrere Fa.'io ren furchtbar! Der wichtigste dieser ist die Fähigkeit, mit Kanonen ein Ziel sogleich zu treffen, ohne Ver. schwendung der Munition eine Aufgabe, welche für andere Waffen. Gattungen, nach der Meinung der DWF imwu s (ii'YsA :$n ; 'vaw i.y.' yA 7k JukunftSbild meisten militärischen Sachverständi gen, unlösbar ist. Daß der Luftka nonier dies mit Hilfe des Teleskops und des Steuer! vermag, haben die Manöver der deutschen Luftschiffe er geben. Andererseits müssen Kano niere, welche von der Erde aus nach einem solchen bleistiftförmigen Kör per. welcher sich mit einer Schnellig keit von 3.837 Fuß pro Minute durch die Luft bewegen kann und in einer Höhe von etwa einer Meile, be ständig die Distanz wechselnd, operiert, schießen wollen, sich ganz auf gut Glück" verlassen! Das Luftschiff braucht nicht naher als drei bis sechs Meilen zu fein, und in einer Höhe von anderthalb Meilen, um eine furchtbarere Zerstörung an zurichten, als es vom Lande oder vom Wasser aus mit viel größerer Schieß Ausrüstung möglich ist. Seine mit hochgradigem Sprengstoff geladenen Geschosse durchschlagen je den Bau vom Dach bis zum Keller und setzen durch Ezplosion alles in Brand! Außer Deutschland hatte, soweit man weiß, noch keine Macht solche Luft Dreadnaughts" im Felde, nachdem der von England gebaute entzwei gebrochen; doch wird bestän big geplant und gearbeitet. England baut andere eS kann ja nicht anders. Das bauliche Prin zip selbst hat sich als vollkommen richtig erwiesen: je kolossaler ein solches Luftschiff ist, desto besser kann es den Stürmen widerstehen. Aber natürlich gehört eine erfahrene, wohlgeschulte Bemannung dazu. ' Binnen wenigen Jahren wird daS Luftschiff vom Zeppelin Typ. den Sr-JT Xr1-rs-. rr i W L n r sviv.' ryj; . - 1 t .ÄI:'!tr iJTJ" - lir .1, 'zzW'l 1 4 'J 'A - Ml. mpm0irv0f U i Vvt r ' fS'i j tt ) l Mm$!, k 4J.-A Wm&:lU (my &S& MKMcMDl ! kMiHMHMP äMA-chW'' s! z ! a- Blkv ' ). -M'ZM - 1 ; siw ViS "., ,'rM ii).' nJ 5; 1 -iMUi&k---'-' l WWNW?7HW -itw-ir ;i, ,r Tiyy wir rSi'NL L jj r.- T,i ( ( -Ti (( - i tvi Cn - UMOMMBM '. V.-i rMf- . .Ht ." , ') K-toCS:-AJ ' -a' -2. iCänhwwSW &S6- Äi ".v!- " !- i feci jpffijsr DaS jetzt zerstörte britische Lustschlachtschifs. bestehenden Plänen zufolge, nahezu das Doppelte seiner jetzigen Größe und AusdauerungS Fähigkeit er reicht haben. Ein solcher Kreuzer ist nichts Geringeres, als eine Festung, eine armierte Stadt in der Luft! Schon jetzt ist er dem furchtbarsten .Dreadnaught" der Wasserflotte überlegen. Er kostet freilich viel mehr, als ein Aeroplan; aber 50 Schlachtschiffe der Luft, nach dem kostspieligsten Entwürfe gebaut, kön nen mit dem Gelde beschafft werden, daS ein einzige? modernes Nie sen . Schlachtschiff der Meere kostet. Und außerdem Ein LuftSchlachtf W rann, wenn ei oa Risiko aus sich nehmen will, stlbst da stärkste schwimmende Kamps Ungetüm in den Grund schießen. Dieses w'rd langsam sinken, wenn nicht da Mu nition Magazin auffliegt; aber ei ist binnen 20 Minuten aktionSun fähig gemacht. DaS Unheimlichste aber wäre die Heimsuchung von Hauptstädten und großen Verkehr Zen t r e n ! ES wäre eine schöne Ueber raschung, wenn unmittelbar vor ei nein erwarteten großen Siege der Ar mee an der Front die Kunde käme, daß die Luftflotte deS Feindes die Hauptstadt genommen habe! Früher fingen Kriege an der Grenze an jetzt könnten sie mitten in FeindeS Lande zuerst loSgehen. Bis vor kurzem hatte man noch geglaubt, Geschwader von Aeropla nen könnten Platzen, welche von einer Luftflotte angegriffen werden, wirk same Hilfe leisten; aber neuerliche MMG'K'' : SB KKW ' "! h - )) '4 i J,'M!', ! ein Luftschlacht. Experimente haben diese , Erwartung so gut wie zerstört. Aeroplane, wel che Luftschiffe der obigen Art angrei fen sollen, müssen sehr groß sein und eine schwerere Rüstung haben, als dies mit den Eindeckern möglich ist. Dies schließt aus, daß sie noch schnel ler sein können, als die Luftkreuzer. Und sie werden wahrscheinlich von diesen abgetan, ehr sie ihnen weh tun können. Wohl aber können Flugmaschinen als Gefolge von Luftkreuzern, und unter dem Schutze von deren Kano nen. sehr wirksam operieren und gute Späherdienste auf beschränkte Zeit leisten. Eine Schlacht indes können Luft kreuzern nur andere Luftkreuzer liefern, und zwar mit ebenso starker artilleristischer Ausrüstung. Dann gewinnt, wer am besten schießt! In England hat man- dies begriffen. Die unstarren Luftkreuzer, die in Frankreich bis jetzt das Feld be herrschen, könnten, nach der nüchter nen Meinung von Fachmannern, schon gegen die jetzigen Luftschiffe der obigen Typen keinesfalls inen Kampf bestehen, da sie keine artille ristische Rüstung tragen können. Sie sind auch nur für das Werfen von Bomben entwickelt worden. Ein Ueberfall auf irgend eine europäische Hauptstadt durch eine solche Luftschiff Flotte wäre schon bei dem jetzigen Fortschritt der .drit ten Waffe" leicht auszuführen. Die Flotte würde bei Nacht eintreffen; die Lichter der Stadt würden alle Aus kunft über die Lage geben. In der Morgendämmerung würden erst die Hilfs Aeroplane, unterstützt von Funken Telegrophie. Meilen außer halb der Stadt landen, all Telegra phen und Telephon Linien ab schneiden und dortige funkentelegra phische Anlagen demolieren; ebenso die Eisenbahnen. Bewachte Bahnge leise könnten übrigens direkt vom Luftschiffe aus zerstört werden. Beim Erwachen würde die Stadt die Straßen mit Zetteln bestreut sin den, welche melden, daß die Flotte von der Stadt .Besitz ergriffen" habe und schwer Entschädigung fordere. Andernfalls rasche Vernichtung! Ei nige furchtbare Warnungsschüsse sr,i. 1 s 1 ) .V . Xn . ' MS . S yw&kx l - otIi'ö' .MMy'. '-M? ' würden die Drohung verstärken. Jede? Hilfe von außen wäre abgesperrt. Der Luft Admiral wäre Herr der 'ijmZSZj Lkppelin.Lustschiff mit Prin Auglist Wilhelm und kürmahlin (Tritte Abteil). feindlichen Hauptstadt eh? sonst der Kampf begonnen. Oder eS könnten mehrere wichtige Städte zu gleich so behandelt werden. Entsatz könnte nur von einer an deren, ebenso armierten Luftflotte kommen. So lange, wie irgend mög lich, vermeiden die Luftschiffe eine Schlacht kommt sie rber. so ist sie über alle bisherige Vorstellung hin auS furchtbar! Auch ohnedies macht schon die beständige Bedrohung durch die fliegenden Ungeheuer daS Leben einfach unerträglich. DaS stärkste Argument für Frieden und SchiedS gencht! toiife uns Pariser Straßen Von Wilhelm Feldmann. DaS Straßenleben von Paris ist viel gemütlicher als das von Berlin. Den Straßen der französischen Hauptstadt fehlt daö nervöse Hasten und Rennen, daS rn den Berliner Straßen herrscht. Trotz der riesigen Zahl von Wagen und Autos, die den Fahrdamm in den Hauptverkeyrs ädern der Seinestadt unsicher machen, liegt über dem gesamten Straßen bild bei aller Buntheit der Bewegung eine behagliche Ruhe. Der Pariser und der Franzose überhaupt geht lieber im Schlendergang als im Eil schritt des immer geschäftigen, im mer .pressierten" Berliners. Er rst als Lebenskunstler ein Feind be, aufreibenden Ruhelosigkeit. Jeder Gang über die Straße wird ihm deshalb zum Spaziergang, auf dem er neugierig um sich schaut und gern stehen bleibt, wenn irgendein Schau spiel seine Aufmerksamkeit erregt. An derartigen Schauspielen fehlt es denn auch niemals in den Stra ßen von Paris. Hier läßt ein Sän ger in Begleitung eines fragwürdi gen Violinisten die neuesten Schlage der Cates concerts" ertönen und bietet Melodie und Tezt für zwei Sous unter den rasch herbeigeström ten Zuhörern feil. Dort zeichnet ein Ein Kassierer in .gehobener Stellung. Camelot" mit Kreide wunderlich verschlungene Linien auf das Trot toir, um schließlich der neugierig zu schauenden Menge irgend etwa Käufliches anzupreisen. Wird eine Straße zur Ncupflasterung oder son ftiger Arbeiten wegen gesperrt, so schlagen vor der sperrenden Schnur sofort Straßenverkäufer verschieden jter Art ihre Stände auf und locken durch laute, oft recht witzige Re n die Käufer herbei. Hier und da syt man Gruppen von Neugierigen um einen Photographen versammelt. Und wem es Spaß macht, der kann sich sogar auf offener Straße von seinen Hühneraugen befreien lassen. Aber die größte .Attraktion" der Pariser Straßen bilden für die Menge entschieden die .Publikakro baten." Wenn die Witterung es nur irgend erlaubt, ziehen diese wunder lichen Künstler, meist in größerer Vor dem Boulevard Cafe. Bande, mit Frauen und Kindern von früh bis spat durch die Straßen der Riesenstadt. Da .Volk" ttttr. . sie schon von weitem, wenn sie, tr:" glühenden Sonnenschein? in lir. : Mäntel gehüllt, mit ihrem klein: : Handwagen daherkommen. E so''! ihnen zum nächsten freien Pta Dort wird rasch ein großer. ni.t eerade sauberer Teppich auf tetl Pflaster ausgebreitet. Die lang Mäntel fallen, und im nächsten Aus genblick steht eine richtige Varietö Truppe in buntem Trikotkostüm dos den bewundernden Zuschauern da. Ein paar Stühle werden vom Wr gen heruntergeholt und für die ruhe bedürftigen .Pausierenden" aufäe stellt. Der musikalische Begleite setzt die Posaune an, während zwei zunächst unbeschäftigte .Kleine' sich über Trommel und Pauke Henna chen. Und die Vorstellung beginn! mit einem flotten Marsch. Haben Männer, Frauen und Kinder ihr Künste gezeigt, so wird .gesammelt. Und gern werfen Zuschauer und Zu schauerinnen ein Soustück oder aa zwei Souö in den dargebotenen Hut! als Dank für die amüsante Viertel stunde, die ihnen bereitet worden ist. Rasch hüllen die Künstler sich dann wieder in ihre Mäntel. Stühle unö Ttppich, Posaune. Pauke und Trom mel werden auf den Wagen gekden. f,ilTOw FUMWMAZ DaS Entree der GymnasLker. und die Akrobaten ziehen, um ernlgl Francs reicher, davon, während dül Menge sich schnell zerstreut.. , Großer Beliebtheit erfreuen suH auch die Srraßcnathleten, iere Kraftleistungen mit lauten Nuf der Bewunderung begrüßt und lu sonders reichlich belohnt zu werde pflegen. Auch sie breiten ihre Tep piche nur auf Plätzen aus. Di Schlangenmenschen dagegen, die nul einer kleinen Matte bedürfe, zeige sich mit Vorliebe auf den Boulv vards, besonders vor den Terrassu der großen Cafös. Hier machen sie auch die beste Geschäfte, denn die Fremden, die vo bier aus das Pariser Straßenlebei' HUUUUHlll, IUUI 19 11IUUUI11U. UU einen Fünfziger oder gar auf tmt Franc nicht ankommen. Und wenn der strengt .Görant" Direktor des Caf6s, dem Gast piel nicht durch die Kellner ein vor, chnelle? Ende bereiten läßt, ' trägt er Künstler oft von einer ernzige Terrasse ein recht ansehnliches Ho norar davon. -r( 1 t rr. . s mAw4iM.Af Merkwürdiger Kugelblitz. Ein merkwürdiger Kugelblitz wurdtz unlängst in Compiegne beobachtet. Er schlug in einem Bauernhof erg und hatte, wie die Beschreibung lau tet. die Gestalt einer riesigen Apfel sine. Langsam, ungefähr mit de Geschwindigkeit eines gehenden Mt nes bewegte er sich auf das Eingang? tor des Hofes zu, warf dabei zwei spielende Kinder um und riß einem dritten ein Stück Kuchen auS btt Hand. Eine Frau flüchtete sich in den Waschraum. Die feurige Kugel folgte ihr, durchquerte den Raum flog durchs Fenster, und übersprang eine Mauer. AyY zlb des HofeZ zerplatzte sie, wet eter von einem! Chauffeur entfe , ftr sein Auto mobil wusch. Die Kinder waren un versehrt, die Frau ist eine halbi Stunde ohnmächtig geblieben, und der Chaufeur wurde mit Heftigkeil zu Boden geschleudert. ' Blitze dieser Art sind sehr selten und werden von den Physikern alZ Kugelblitze bezeichnet. Ueber eine Er scheinunq. welche mit der obigen groß Ähnlichkeit zeigte, hat Babinet früh der Pariser Akademie berichtet. Hier nach drang eine feurige Kugel durch den Kamin in die Werkstatt eineS Schneiders und schwebte langsam auj den Fußboden dahin. Sie näherte sich wie eine Kake den Füßen deS Man nes, ohne diele jedock zu berühren, erhob sich ungefähr drei Fuß vom Bo den und drang dann durch ein mii Papier verklebtes Loch wieder in den Kamin ein. Sie stieg in diesem em por und platzte am oberen Ende deZ Scbornsteins mit furchtbarem Getöse, wobei ein Teil desselben sowie die Be dachung mebrerer kleiner Gebäude in der Näbe zerstört wurden. Eiaentüm licherweise gewähren Blinableiter kei nen Schuß vor Kugelblitzen, auch weiß man über das Wesen dieser letz tern bis jetzt nichts Gewisses. ' , m m m . .1 Frauen Logis. Frau 21.: ES wundert mich, daß Sie Ihrem Mann die Freude gönnen, an Ihrer Vergnügungsreise teilnehmen zu dür fen. Frau B. (als Xantipp bekannM Ließe ich ihn allein zu Hauö, dann würde er sich ja n o ch m e h r frpk I K i. T " '-V-.-L V ,v l "" ' , , , ; l . , Vj v i, . , -f "' . , r