Annna- —Ehe. »Id- stim MM -- -------,.. A (11. Iortsehun0. »Ich bin zur Erkenntnis gelern rnen,« erwiderte Anna, »daß Stephan arti besten durch eine siandesaernahe Deirat ver Torheiten erettet wird, deren Au unabseh ar isi.« .Uas was ’eni" Und nun ca fie. Alles, was rau von raunau ihr berichtet ite, erzählte sie wieder. Unv da ihre Phantasie sich seitdent unaus gekeqht rnit viefer Sache beschäftigt se di hatte, so fiirdte sie unwill tiirlich alles noch stiirtee." Iris So hie Schiilee wurde eine berechnende Zinsen, vie tnit großer Kunst es ver standen hatte, ven jungen Of izier, den sie vielleicht fiir eine gute artie zielt, an sich zu ziehen. Ins Stephan ornrann wurde ein Diipierter, der M ins der Langeweile des Landles s hatte einsaugen lassen. Mit der Wirtung ihrer langauss aesponnsenen Witteil konnte Anna zufrieden sein« wenig ns zunächst. Und Graf Burchard ah noch ganz andere Seiten an der Sache. Die waren thes- entgangen Oder viel mehr-, sie wäre nie darauf getren nten. Was ging sie ver Doktor Schsier nn, nachdem sie ihn lenneni gelernt und gar nicht unheimlich in teressant gefunden hatte? Graf Burcharp aber verweilte ge rade vadei atn erregtesten. Mit der Tochter eines so schwer gepriisten Mannes eine Liebeiei an zufangen! War der-n dieser würdige, aerne alte Here noch nicht beraubt genug? Unbegreiflicher Leichtsinn wagte, ihm auch noch fein heiligftes Gut anguiaftenl Einer solchen Tat hatte Graf Bur chard feinen Neffen voch nicht sitt sahig gehalten. Das es fich unt eine frioole Spie lerei handelte, schien dein Grafen Ourchard allein schon durch die Deinelichteit bewiesen. iElektiehe Gefühle verstecken sich nn diese Liebe schon voriges ahe, vielleicht schon gar vor zwei heen bestanden hatte, weshalb Knab Stephan vann nicht offeni wi , Graf Burchard hätte ant worten rniiffen, daß das eine verlo rene Sache sei; hatte Stephan vor stellen müssen, saß er als Offtzier aar nicht»vaean denken tönne, So phie Schleier zu heiraten, abgesehen noch von ihrer beiderseitigen Mittel losigteit. til-er es wäre redlich ge wesen, gu sprechen. es hätte die reine sdficht bewiesen. lind man konnte es dann so einrichten, daß vie heiven sich nicht wiedersahen Ein armes Mädchen zu betören! Es war fchändlichi Frir sie, die sich hatie detiiren laffen. gab ei ja Enifchuldigungsgriinde genug. Jhr Leben war so feel-dich Vielleicht liebte sie Stedhan auch wirklich. Viel leichi erinnerte sie gar nicht die Kluft, die den Offizter, det in einem der eingekehrt-Heu Regilnenter fiand,don der echter des Mannes trennte, den nur ein Gnaden-sit ddr dem Gefang nis bewahrt hatte. Sie hoffte viel leicht und glaubte an ieine Ehrlich trit! Triumphierend aß Anna und hörte den Rede Ihres Gatten zu. Und wenn sie e e milde Wendnng zu nehmen schienen, warf sie ein sWort dazwischen, um feinen Zorn wach und an der Dshe zu halten. Graf Burchard behion endlich da mit, das er den orle ansfprach, morgen friih Stephan zur Rede zu sielien. f Anna war sich nicht san einig« oh das chiidiich oder niinl felnf würde. halb hat sie: , ’ .Schwei e zu ihm davon. Drllcke i In ein ach deinen bestimmten unf ents, daß er llrfnla von Pal larr heraten folle.« ceaf surchardt Stirn umwsllle e . K nagter dir fchon, daß ich in « siehunq nicht eingreifen -Qu greifsi doch auch in fein Le im. iden- dn ihrn das Verhältnis in Cophie Schiiler verdieieft.« Obschon Graf sur rd fo etwas tvie U eduld und seggr in si auf steigen lie« nahen er Inn-is nd. »Liebe- Alten« fragte er rnii cis-n m doch von nenne-rein -siehsi der denn da seinen Unter ichiedi Einen laufen Menschen von einer coeheii, viel eichi r von ei ner Chel qieit In llen, isi sflichi. su einer Ehe zwingen In vollen, wire Verbrechen, auch se Ur sein« irohdern sie in ihn der fixendt i. Wie lönnie sie glittelieh « per-den im erzwunqenen silndnisi sann schwieg. Rein, sie fah kei M Unterschied Sie fah nut, daß Uhr Gotte vie Macht, die er hatt-, W Minuten wollte. steif stachen-d ließ sich aber selten Im einem Schweigen abspeisem Es LIC- shm nie darum za tut-, sich alt seichter su stählen; et wollte Uber M O- , .Sie v « .tm.«i»,.fmcti?3vi-sskch Jhe lam fein Ton strenge ove. z »Ich sehe nur« daß du unglaublich Inilde bist. Befondekt auch gegen dieie Sophie S illek,« tief sie so et-! bitte-t. daß ee usig wart-. «Und du zeig eine on Haß seen-i nve Strenge gegen das arme Mäd n. Wir quälte-, ehe wir das Ge genteil wissen, mehr annehmen. daß sie verblendet und klingendem-L als daß sie schuldig ist« »Z- vlel plachsicht mit einer, die sich heimlich im Walde mit deinem Neser tkiiitl« l »Anmel« tief et, nun wirklich reag. Sle zuckte zusamt-im Jn einem aus Zorn und Scham unentwitebae gemischten Gefühl versteckte sie ihr Gefiel-l on der Saft-lehne Gras surchard net te lich zu ihr, und indem er ihr Haar streicheltn sprach er: Ich sagte dir schon ein mal: das Leben bietet uns Schlach ten an. Dem entgeht auch der Reinlte nicht. Es totnrnt darauf an, wie wir den Kampf are-fechten. Minnen wir schon beurteilen, wie Sopbie Schiller in diesen Kampf geriett Wie sie sich darin bebaupteti Kön nen wie von unt wissen, ob wir immer sleaenlos und sedlerlos uns. durchs Leben ichlagen werdens Hüte dich, Anna, jemals sit-scharer Ge richt iiber andere gn halten« Das legt dir die Ver tichsneg auf, auch gegen dich selb unnachsichtig zu tein. Ich, nnd wie viel Geduld tniiisen wir ost mit uns selbst ba ben, bis wir möglichst reise Men schen werden!« Er wartete noch einige Minuten. Anna aber blieb in ihrer Stellung —- einer Weinenden gleich bielt fte Ihr Gesicht nn·die Kissen der Sasas lebne gedrTictL Sie weinte aber nicht, und das merkte Gras Burchard wohi. Endlich stand er aus, traurig und anmutig. Und seufzend ging er. Es war das erste Mal, daß ne in ihrer Ehe das Gespenst einer schweren Verstims mung zwischen si fühlten. Am anderen argen sah Graf Burchnrd er wohl: Anna konnte nicht viel geschlafen haben. Jhre Farben waren matt, um ihre Augen lagen S tten. Jhr Wesen hatte etwas Ab ehnendee. Aber er tonnte ni t verstehen, ob ei Trog war oder dte Berlegenbeit der Belchiimtem Werde ich diese Frau je kennen lernen? dachte er seufzend. Seine Schwestern, herdele mit dem Blick der Liebe, Iienate mit dem immer wachen Blia des Arg wohn-, bemertten sofort, daß zwi lchen dein Ehepaar nicht das freund Tikitseit cinfetnehmen herrschte, wie on . Ylatiirlich dachte Renate, nun fängt es an. Aber sie verbargen ihre Beobach tung anrh doreinander. Ueber den Iriihstiickttisch hin sagte Gra Durcharb « tephan, ich möchte dich gleich nachher sprechen.« «Stehe zu Diensten,«- erwiderte Stephan Er sah neben Ursula, die Donat an ihrer anderen Seite hatte. Sie bereitete siir beide herren die Früh siiiettbrötchem Iiir Stephan mit be sonderer Fürsorge, aber darüber ih ren alten Freund Donat zu vernach liissigen, war ihr doch nicht möglich Anna wurde rot, stellte die Grä sin Renate bei sich sest, was hat sie rot zu werden« wenn Burchard sich den Jungen bestellti Was will übri gene Burshard von Stephani Rath dem Frühstück ging Gras Burchard in seinem Arbeitazimmer aus und ab. Er war sorgenvoll und traurig. Fast trat die Angelegenheit Sirt-hanc gutiiet vor den Gedanken, die immer und immer wieder zu sei ner Frau guriitttehrtem Er sand ihre Gehässigteit egen Sophie Schiller nnd ihre Feindfeligs teit gegen Stephan so unertliirli . Wäre es don der jungen skran ni t nattlrlicher gewe en wenn e in un pqunichem Gei hienoekichwm sich aus die Seite der Liebenden gesiellt hiltief Will ni t ein junges Weib, tat selbst glitle ist, auch andere gliicklch seheni Und die Art, wie sie über ihre Jugendgesiihrtin derstigte, sie hin und her schol- edie eine Schachsigur, diese Art verleite ihn ties. Eine Geilihlstiilte schien aus alledem hers vorzublirtem die ihn erschrentr. Sie i noch eine Werdende, dachte er inbr·nsttg, wenn ich nur ihre Fehler erst tlar übersehe« wenn ich mir erst aus den Grund ihrer Seele blicke —- dann will ich sie schon bil den helsen. Ein so begabtee, aus erlesenes Menschenlind hat Feinde tn list —- niehr sie ver Durchschnitt mens0»». ct fah draußen helle Gestalten Sein Zimmer ging nach hinten hin aus. Da lag ein mächtiger Nasen, dek, von einigen Anlagen umgeben, den Wald von der Nähe des Schlos ses etwas fern hielt. Auf dem Ra Ien war ein großes Neg senkrecht ausgespannt; es schien, daß Donat und Utlche, owie Wolf und mu sen Reinheck ch eben zu einer en uispnttie stiftete-L Anna nd vabetz sie hatte einen Schlüssel ptb am Arm und ein Bisch lein in du«-band Mes- zeigte an, W daß sie ihren Runvgang durch vie Wirtschnst antreten wollte und nur einige Augenblicke den Spielern ichenlir. Wolf sprach gerade mit ihr. Welche Ergebenheit nus denr Gesicht dieses großen, blonden jungen Menschen strahltel Es war gewiß, sie hatte ihre Jugendgesöhrtin unbe dingt beherrsche. Das mochte viel erllären..... hinter ihm ward das Geräusch von Schritten hörbarM Er wendete sich,vom Fenster ab, der Stube zu. Stephan war getotnmen. »Ich muß in einer ernsten Ange legenheit mit dir Iprechen,« begann Gras Burchard und seIte sich vor ieinen Dipiornatentisch in ven etwas zurückgeschobenen Stuhl. Dabei oeutete er aus ven anderen Stuhl, mer neben dem Schreibtisch standnnv »Ich-m allein durch seine Stellung et was vorn Armsiinverbänlchen an sich Its-um« s »Auch ich habe dir etwas zu in nen, lieber Onlel. Aber seit-strebend trog dir.« s war Slephan nicht sonderlich» ut und srei ums herz. Er wusies m, daß die nächste halbe Stunde ihmi viel hoffnungem vie allerleitem rast-l den tonnle. Aus das, was fein On-? let ihm sogen wollte, war er nich-» neugierig. Was konnte es groß seint Die »ernsren Angelegenheiten« ande rer Leute waren für Stephon sur Zeit von wenig Interesse. Graf Btirchard hatte eine Ange wohnheit befonderer Art. Wenn er ron feine-n Schreibtifchftuhl aus ei nen Vortrag hielt, fah er den, an welchen er fieh richtete, nur-- immer mit kurzen, fcharfen Blicken an. Meift hielt er die Lider gefenlt und fchien das lange Papiermeffer von Onyx zu betrachten, das er in der Linien hielt sind an dem er mit dem "umen der Rechten unabläfftg hin . , als wollte er die Schärfe der Schneide prüfen. Nun hob er an: Niemals habe ich geglaubt, ein Ge spräch diefer Art mit dir führen zu müffen. Mein Vertrauen in die Eh renhaftigleit deines Charakters war grenzenlos. lind nun . . .« «Oniel!« rief Stephan erfchrocken «Und nun höre ich Dinge du haft mein haus beleidigt. Das tatefi du, indem du ein Mädchen betörteft. das ihr armer alter Vater der trauensooil uns befuchen ließ. Er tonnte nicht annehmen. daß fich un ter den Gästen des Grafen Geher je mand fände, der vergöße, daff er vor der Unfchuld und dem Unglück Hogachtung zu zeigen hat.« tephan wurde leichenblafz. Er begriff auf der Stelle, in welche ichiefe und verhängnisvolle Lage er gekommen war. 7 Wie anders wäre es gewesen, wenn er felhft das erfte Wort gehabt hätte in feiner Sache. Anstatt fie gu der teidigen, für fte zu fprechen, mußte er nun erft st verteidigen. Das war eine üble orbedingung. Wer hatte Graf Bur ard das ge fagti .. .. fagen können Er hatte doch Sophie Schüler in der seit des diesmaligen Aufenthal tes nur ein einziges Mal heimlich gefehen, und an jenem Nachmittag waren alle Schloßbewohner und die Gtifte ausnahmslos im Daufe gewe fen. Er erinnerte fich deffen genau. Aber klii lich fiel ihm die Braunau ein« de ch damals im Walde ge zeigt hatte Ja, don daher allein tonnte es kommen: die gehiiffige und ilatfchhafte Frau hatte sie belauert. Das hufchte gedankenfchnell durch fein Dirn. Der fcharfe Blick des Grafen Bur chard bligte über das fahle, beftürzte Gesicht des jungen Mannes. » »Du wirft nicht leu nen tdollen,3 daß du mit Sophie Sch ler ein Lie besverhiiltnis hafts fchlo er. » Da richtete Stephan ich auf, und« indem er den Grafen fefi und tlak anfah fprach er: » ch bin mit ihr derlohi, lieber Onke .' — «llierlodl, verlobtl« fagte der un geduldig, «felbfi wenn nicht der Au genblick dir das befchönigende Wort» eingesehen haben follte: man derloth sich als mitellofer fuMer Offisieri nicht mit einem armen iidchen ohnef gefellfcha liche Stellung.« l .Jch nn den bunten bioel aus-! ziehen," entgegnete der junge Mann. »Du trügft ihn nicht gekni« fragte Graf Burchard ftirnrunzelnd «Miin-’ ner, die den Beruf tvechfeln. find mir in tieffter Seele zuwider. Jeder Beruf hat feine Schattenfeiten Man lernt fich in tapferer Selbstüdecwiusi rung mit diefen abfinden." i «Das ift fa ni t eigentli dief Frage, die ier zur istaffion tehtq fagte Steh n, iiber den nach und nach eine groffe Ruhe tamz »ich hin fehr gern Offizier. Aber als man es mich werden ließ, kannte ich das Leben noch recht wenig; Jch wiirde dich fonft gebeten ha n: laß mich einen Beruf ergreifen, der mir eines Tages Held ändigleit gibt. Damals freilich tonr ehxntgiielt von der Idee, Leutnant zu werden« ! »Ich habe als selbstverständlich angenommen, baß du als begabter Mensch, mit vorzüglichen Familien vetbindungem eine glänzende Cat ttete machen Ivekdest Und die stan neige-nähn wohlhabenve Partie liegt site einen aussichtteeichen jungen Ossikiee immer so usngen so fest betet bietet lich im allerorten o wie von selbst hat« dass tn den met H fien Fällen Liebe und Klugheit tampitot zusammen die Wahl tref fen können. Daß du eine Liebelei :nit einem jungen Mädchen anfangen tönntefi, das außerhalb deiner Kreise sieht, habe i nicht etivnkiet.« »Es ist te ne Liebelek Ich liebe Sophie mit heilige-n Ernst und hoffe« sie zu etringen,« sprach Siephan «Diefe Hoffnung ist eine welt fmnde Phantasierei. An den Ernst glaube ich nicht. Die Deimiichteit spricht dagegen. Ein Mann achtet im Miidcksein fein tünftiges Weib Heimiiche endezvous find kein Ach tungibeweiss von die nicht fiie sie, von ihr nicht fiit sich ietoft.« »Was du sanft, ist iehr hart,« ant wortete Stephon. »Aber wir haben durch die Leiden der Oeimlichieit, die nun gottlob beendet find, nichts von der Achtung vor-einander eingebüßt.« »Es wäre anständiger gewesen, wenn du dich niir gleich anvertraut häner »Ich weiss es nicht, lieber Onkel. Vielleicht auch weniger männlich Jch habe geglaubt, es sei traftboller, ohne Hilse, allein und inutig den Kampf aufzunehmen Seit zwei Jahren bin ich unablässig bemiiht ge wesen, mir eine biirgerliche austiiinms liche Stellung zu erringen. Jch tann dir als Beweis meiner Bemü hungen ganze Stöße von Briesen ge ben« Mir schien eo immer, als wäre es meine Pflicht, von Sophie, dereik Leben so wie so eine Kette von De-; nilitigungen ist, die neue und schwerste Deiiiiiiigung, den Wider spruch meiner Familie gegen unseren Bund, sernziihalten Das tonnte ich aber nur, wenn ich vor dich hin-; trat mit einer guten Stellung in der Tasche, die mich von dir unabhängig machte. Es hol nicht sein sollen Jch habe nichts gesunden.« » Gras Burchard hatte sein Papier inesser hingelegt. Er sah nun ruhig Wind forschend aus den jungen Mann iEr fiihlte die Ehrlichteit. Er laubte an fie. Sein Groll begann ich zu erweichen. Ein leises Mitleid wurde wach. »Was du so sagst — es töiinte scheinen. Noch iniinnlicher wäre es gewesen« von Anfang an diese Nei gung niederzutäiiipsen· Denn an eine Heirat ist nicht zu denten." »Das sagt auch Zophiens Baker« »Er weis-P ries Gras Burchard überrascht und im tiefsten Grunde auch erfreut Der arme alte Mann hatte also sein Vateriecht empsaiigenl »Ich habe ihni gestern alles gesagt » Leider erst gestern. Auch dir wurde! ich mich schon am ersten Tage meiner Ankunst ain liebsten eröffnet habens Denn ich tain mit dem seiten Vor-« sah, daß die Heimlichtett nicht länger andauern solle. Aber ich saiid zu meinem Schreiten die Tanten osfensi tundig mit einein anderen Heiratssi plan siir mich beschäftigt Dies und’ Sophirns eigener Widerstand hielten mich noch zuriict. Jch iiirchte So Jphie will mir lieber entsagen, als jinich in Konflikte bringen« i »Braves Mädchen.« sagte Gras sisurchardz »sie hat gefehlt, daß sie sich in ein solches abenteuerliches! Verlöbnis einließ,'« er hob beschwichsi tigend die Hand, denn er sah, daß’ Ste han aufsahren wollte, »aber siel ina t es gut durch die einzige ver nünftige Dandluiigsweise, die ro gibt. Begreif dcsch die nüchterne! Wahrheit: du iaiinst sie nicht heim-s ten, denn das Dfsiziertorps des Re-» giments würde sich vielleicht der hei rat widersesem n solchen Diiigenl ist ein »vielleicht« schon genug. Und ich wäre ein Tor, wenn ich dir die Mittel gäbe zu einer heirat die dich; aus deiner Cariiere reißt, ohne dir eine andere zu eröffnen. Denn du hast nichts anderes gelernt als dein Soldatenhandlvert. Obenein siihle jehe, als verheirateter Mann garj nicht das Recht in mir, einein Ver wandten so entfernten Grabes grö ßere Vermögensteile zuzuwenden Die Zulage bleibt dir bis um Hauptmann erster Masse gesi ert. Das versteht sich.« Der junge Mann überwand sich. Er bat. Es wurde ihm bitterlich schwer, seht noch zu bitten. »Wenn du mir durch deinen Ein fluss und deine Verbindungen eine Stellung schafftest! Dir muß glliis ten, was niir iniszlang Jch siehe dich ein. ; »linmöglich. Du bist jest neun·’ unbzwnnzig Jahr. Willst du die Arbeit von zehn Lebensjahre-c fort wetseni Aus neuer Basis von vorn; .-.nsnngeni llnb wie dann, wenns sich herausstellt, du hast tein Geschick» site etwas anderes? Soll ich diej Hand dazu reichen, dein Leben zu; oetxsuscheni Und tannst du nn bie’ M’glichleit von Glück glauben, wenn dein Weib sich täglich sagen muß: meinetwegen ist er in eine schiefe Le benslage getoinmenl Kannst du? Jch kann es nicht« Unt- gegen meine Einsicht helse ich niemand. Selbst dir nicht.« »Ist es dein lehtes Wort, Onleli« stagte Stepban mit blossen Lippen. »Nein. ch habe noch eins bin znzigllgen: « eise sosott ab!« Es tut bit web, mein armer Junge,« sprach Graf Burchatb voll Fezlichle t, »aber es ist am besten o. Sieb« mal, die Weiber hier wol len dich durchaus verbeitntem Du hast's ja gespürt. Wir wollen selbst nntee vier Augen den Namen des lieben Kindes nicht nennen, das sie die aussuchtnn Dies liebe Kind soll sich nicht erst hoffnungen machen ch degreife ja nun, daß es die un möglich ist, einen Blick, ein Herz fiit kie Vorzüge jenes Mädchens zu hu ben. Aber da ist es Ehrenpflicht tht aus dem Weg zu gehen. Nicht wahr, das versieht sichs« »Gewiß. Onkel. Aber ich kann nicht abkeisen. kann es Sophiens wegen nichi!« cie et verzweifeltf »Und gerade auch ihretwegen mußt du es. Eine Vereinigung zwischen euch ist unmögiich. Sie nnd ihr Ba ict fühlen das ja auch, wie du zu gis-W »Ich rann aichi.... Gras Burchard stand aus. Sehr ernst, nicht ohne Güte ini Blick, s rach er: ,,Bin ich dir ein väterli , r Freund gewesen oder nichts Wenn ich es war —- sindet meink ersie Bitte so ioenig Gehört hast du so wenig Vertrauen zu meiner besse ten Einsicht, uin tnir den Gehorsam in dieser Sache auszuiiindigenk Zwei Jahre hast »du diese törichtexiebe mit torichien’"hossnungen genährt. Ber suche ei, ob sie stand hält vor der Erkenntnis der Hossnungoiosigkeit.«' Stephan wußte nicht: meinte sein Ontel, dass er sich eine neue Prü sungszeit unter andern seelischen Be dingungen auferlegen solltet Oder hosste Gras Burchard, daß die Liebe absterben würdet Da die erste Auffassung so etwas irie einen blossen Hossnungsschinis mer zuließ, tlamnierten sich die Ge danken deo jungen Mannes un sie. Er schwieg. Er wußte tein Wort zu sinden. du deutlich stand es vor ihm, was altes er der Güte und oiis terlichen Fürsorge dieses klugen und geosziniitigen Mannes verdantte. Er begriss, daß er ihin in diesem Augenblick seine Dankbarkeit nur durch Gehorsam zeigen tönnte. So ioeh er auch tat, dieser Gehor sam..... Jlm besten it es, du nimmst den Zug um drei hr,« bestimmte Gras Burchard, »du kannst du noch am zweiten Frühstück teilnehmen und al len sagen, dass du plösslich Besehl be tainst, zuriiazutoinmeii. Wenn ich nicht irre, hat der Zug in Stialsunb sür dich Anschluß.« »Und Sophie brachte Ste phan hervor. Gras Burchard klopfte ihn liebe voll aus die Schulter. »Ich werde heut« nachinittag mit Doktor Schüler sprechen. Jii den Verdacht seiger Iiihiiensluchi sollst du nicht kommen. Und mein Wohl« wollen bleibt den beiden. Daraus kannst du dich veriasseii. Jch zoeisz zu unterscheiden, mein ariiier Junge Alle Hochachtung vor Vater und Tochter! Wären ihre und deine xebensumstande anders geartet, hätte ich gern meinen Segen gegeben. Aber wir leben nuii einmal in der Welt...." - Stephan fuhlte wohl die llare lteberlegenheit und von aller Klein lichteit freie Art des reiferen Man nes. Aber er empfand vor allem doch nur, daß Graf Burchard ihm und Sophie nicht zur Vereinigung helfen wollte. Graf Burchard dachte nicht daran, in diesem Augenblick rsie alte warme Anhänglichleit in Stephan zu fin den, die tonule erst wiedertommen mit der Etlenntnis». »Vesinne dich nur erst,« sagte er gütig, »und wenn du nach Wochen merkst, das Uebertvinden wird zu fchwer s-— sei offen. Jch werde schon tnit deinem Oberst fprechen —- du kannst reisen —- dich zerstreuen —« Ein Nundreifebillett als Erfah für einen Heiratstontrattl Fast hätte Stephan es gerufen. Aber er hielt das bittere Wort zuruci. Und In aufloallendem Schmerz gelang es ihm, dem Grafen Burchard doch noch die Hand zu drücken — lurg, mit verzweifeltem Druel«.. Armer Junge, dachte der mitleids doll. Stephan ging hinauf in fein Zim mer. Ehe er nur ein einziges Stiick eingepackt hatte, fchrteb er mit größ ter Haft au» die Geliebte. »Ich muß abreifen. Onkel Bur chard will es. Man hat uns an ihu verraten. So tnni ich nin den Vor teil, meinerseits das Geständnis nu serer Liebe abzulegen. Onkel Bur chard ist tlug und tlebeooll und ge wiß weniger beetitflufzbar, als hun dert andere reife Man-ter es fein würden, die eine junge, geliebte Frau haben. Und dennoch i-— ohne fie diefe Anna. wäre alles anders ge kommen. Der Weg, den diese Sache nahm, ift deutlich oerfolgbar. Von der Braunau zur Gräfin Anna. Und sie hat es dem Grafen erzählt — häßlich gefärbt —- ich spiirte wohl, wie schlecht er dachte. Aber ich konnte ihn belehren. Das ist mir gelungen. Jch hoffe el- bestimmt. llnieten Bund billigt et iroydem nicht und will ihn nicht fördern. Er hat mich geheißen, augenblicklich ab sureifen. Und et ist einer von den Männern, die man nm ehefien durch Gehorsam bezwingi. Jch gehorche also. Geliebte! meine süße, einzige So phiei Jch lasse nicht von Dir. Tren nen soll uns niemand, auch Onkel Bukchatd nicht Jch lese nun meine Bemiihungen spri. Und- iinde ich nichts, immer wieder nichts, Io war ten wit, bis ich Hauptmann erste Klnsse bin. Paßt meinem Regi ntent dann meine heimt nichf, lasse ich mi einfach oetießein Jch asse nicht von Dir. Und ich flehe Dich an, ebenso fest Zu sein. wie ich. Höre nicht nni vie Stim men, vie Dir Entingnng ankam-. ob vie Stimmen nun von außen kommen oder in Dir selbst sprechen. Höre nicht auf sie! , Schreibe mit sofort. , Tausend Kitiie Tein Stephiin.« Beim Frühstück wußten es schon alle, daß Stephan nbreise. Er lam, ehe man zii Tisch ging. in die halle, entschuldigte sich wegen seines Reise aiiziiges und sagte, iiiin heiße es, den Urlaub vor der Zeit abbrechen. Warum? Weshalb? Was ist lvsi Stephan antwortete aus alle ari sliiriiienden Fragen iichselzintendä »Besehl." linv jeder glaubte, es sei eiii Be sehl doni Regiinent. Ursula war duntelrot und hatte mit sich zit tun, um nicht oor allen Anwesenden in Tränen auszubre chen. Sie wuide boii einer siebeihnsten Spannung ersaszl. Ylun mußte ei sich entscheiden, ob er sich etwas aus ihr mache. Die nächste Stunde brachte Gewißheit. Wenn er darein dachte, um sie zu ioerbeii, so ioiirde er nicht von ihr scheiden. ohne eiii aiideutendes Wort zii sagen. Der Mann, dein dies zitternde .i««iossen«·«gall, beniertte est wohl. seht· »du ihm selbst das Herz so bitter weh tat und ersüllt war von eigenem Leid und den Vorstellungen der- Leis den der Geliebten, seht halte er auch rechtes Mitleid nrit Ursula. '» Es beschöiiite ihn ties, das reine« ireuherzige Geschent ihrer Liebe nicht annehmen zu können. . Still saß er neben ihr. Es de mütigte ihn in die Seele des guten Kinde-i hinein, daß Anna ihn ge stern sori und sori iin Ursulas Seite rieordert hatte, trotzdem sie wußte... Und nun ivar er bestrebt, in den targeii Worten, die er sich überwand, ein sie zu richten, wenigstens Achtung zu zeigen, hohe Achtung - Ursula siihlie aber wohl, daß es iiur die war.... Wols und Donat sagten, sie wür den natürlich iiiit ihm zuin Bahnhos fahren. Und Donat sirahtie dabei uber das ganze Gesicht. Jhn sreiiie esp, dasz Leiiliiaiii Eltoriiiiiiiii abirisie; seit dieser gestern den ganzen Abend neben Ursiila gesessen hatte, sniid er ihn viel weniger nett als bisher. Oerdele und Meiiale sahen sich an. Diese Abreise taiii ihiieii verdachiig vor. Aber seht iotir teine Gelegen heit, den Bruder nach den writiideii zu tragen. Sie taniiteii ihii"ja zu genau: aus seiner giiligen Art gegeir Stephain in der eine btoie des Miit leido spurlnir war, schlossen sie es; Gras Burchiird schielte ihn sori. Hat er eit bemeiltt dachten beidti Aber Herdete meinte Sophie Schüler-. und Reiiiite meinte des Grasen Bur chard junge Frau. , Aiinas Blick suchte unaushörlich iiber die Tasel hin das blasse, sehr· ernste Gesicht des jungen Mannes Bald lächelte sie und ivar sich-I nicht bewußt, wie triuinphiers Man trennt Liebende nicht durch-soz ches Auseinanderreiszein Es gab nur« iin wirtliches Mittel, dieses Aben teuer mit der Sophie Schiiler ganz zu enden« und die-Z Mittel bestand darin, Slephiin zii veraiilassens das ei eine andere Frau heirate. « Mit heiiiilicher Qual beobachteis Gras Vurchard seine Frau. Welch nnertliirliches Wechselipiel von Triumph uiid Aerger aus ihreiii Ge sicht. Was ging in ihr vors Und er war so schweigsam, daß es allen Tischgeiiossen peinlich aussirL Gleich nach dem Friihstiiit gab eh einen großen Ausbruch Alle standen in der halle und warteten, iiin Stee phan Lebeiovhl zu sagen. Einigeaiis Unhanglichtein andere, weil et zii den Lebensgewohnheiten des Lande« aiisenthaltes gehört, auo jedem klei aeii Ereignis ein großes zii iiiacheilt Wolf und Donat stiegen schont-or icezs iii lscii kleinen osseiicii Jagdlrci gen, der nor dein Poiial hielt. I Stephiiii uiii.iiilile die Tini i verabschiedete sich voii WeiideroM nnd ineinbato iiiid driiitle llrsulii dsc Hand. .s »Bei-en Eie wohll« mukcnelle We Sie stand aufrecht und tappen S wußte, wag sie sich schuldig mak. E leiste nv —- ohue jyr von Liebe g sprechen zu hohem llnd eme llelle Würde tatst über sie und half ihr-. Augenblick überstehen. Solange gehoift halle, war iie lmlllos Tim nseinetlich gewesen. Die Erkenntnl gele ihr Krall. Und sie lächelte ihm zu, ohne zu ahnen, wie schmerzlich dies Lächeln anzusehen war An ver Tür stand der hauöhert mlt seiner Gattin. Slephnu küßte die Dant- Annas. Jhr Blick be eg nete dem feinen. So sehen sich Feinde an —- det Sieger und der Unterne ,gende. Graf Burchaed schloß ihn lu Jelne Arme. . l »Mein lieber-, lleber Junge,« the ers l « Gesell-sung folge) «