Ännnzkhn sont-n von III Ist-O. (10. FortfesungJ Natürlich fah aber wieder jemand in der Halle. Diesniot Ioar et Do nat, der Ztgaretten rauchte und tn übter Laune nachdechte. Urfula toqr hter ja rein tote oefeffen. So unru hig! So weine-tschi Und gestern abend war fie fogar in ihrem Zim mer geblieben. Wolf hatte then ver raten, warum. Sie glaubte sich tot fchämen zu Inüffen, weit Stephan Normann fie fectronk gesehen hatte. Was für«n Uman Aus ob on dem Leutnant was lage! » «Wohint" fragte Donat rnit der hariniofen Neugier, vie geoantenartne Leute fiets für das Tun nno Laffen anderer haben. Es war wohl etwas knabenhaft, daß es Stephan eine Art von Be friedigung gern-ihne, laut zu fagen: »So Herrn Dottor Schüler.'« Zwanzig Minuten fpoter öffnete er oie niedrige grüne Gittertiik zum» Garten des Dottorhaufetn i Er hatte Sophie ans-Fenster sitzen] ehen hinter oen Blumentöpfen eri; chien the Profit ooe oem ountsen Hintergrund ver Zins-irre Dek feine, edle Kopf war geneigt —- way-J fcheinlich über die Nähniafchine. Mußte nicht allein ihr raftlofer Fleiß beim Grafen Brucher zum Fürfprecher ioerren —- bei dem Montie, der die Arbeit fo hoch ein « sey-usu Reiche Leute haben selten eine rich tige Taxe siir das, was eine beschei dene Lebensführung leiten Sieichlas sen eine unwahrscheinlich geringe Summe an. Sie glauben, mit dem Fortfntl dei Luxus dernsindere sich der Verbrauch iogteieh zum Mini mum; von einem Stllet Geld, das sie an einem Tag sür ein Fest auf-geben« meinen sie, es reiche in der Band des Aetrnlichen sür lange, lange Zeit be quem zum täglichen Groschen. Graf Burchnrd sah oder urteilssiihig mit tlugen Augen aus die Verhältnisse anderer. Das wußte Steht-am lind der Gedanke beruhigte ihn, daß ver Graf es werde ermessen tönnen. weiche Leistung dirs von Sophie war, rnit der lleinen Rente doch ihr Leben id einzurichten, daß sie und ihr Va ter nicht aus ihre-n Stand als hoch gehildete Menichen herabsnnten zu unwiirdiger Daseinsfilhrung. Als er die Haustür Zssnete, tnm ans M Birnrneln der kleinen alt-no diichen Glocke hin sogleich Sophie aus der Stube qui den Flur-. »Dir ....' sagte sie bestürzt. Sie hatte ihn nicht lonrmen sehen. «Sophie,' sprach er und zog sie gleich an sich, «vier Tage sahen wir uns nicht. Und nicht einen-it ge schrieben habe ichs Was hatt du ge Nichts« .Stitl!' flüsterte tie, »Vat» itt iin Zimmer. Er hört dich....« »Er toll es. Kommt« Sophie fah sehr blaß nas. Diese vier Tage, die to stuinin dahingeichtii then waren, hatten sie sehr gequält. Nur ein Ende —- nnr ein Ende! dachte sie oft. Und sie tain sich to feige vor, to chntattertos, tveit sie troh aller ihrer heiligen Apistik zu entsagen, immer wieder hoffte. Das beschtich sie gieichltiim ohne daß tie es mectte, sie konnte gar nicht davor aiii ver hut fein: niit eineni Male war sie wieder on, die iitße, törichte hoffnung, daß doch noch at tec gut werden tönne.... »Wenn zwei ttck lietien niit Gottedtlams nie-n. Geschieht ein Wunder und tühit Iie zu satiiiticii." Das zog oft durch ihre Gedanken Aber sie wehrte sich dagegen. CI geschehen keine Wunder. Arme Leute werden nicht ptiiytich reich. Abhän gige nicht ptöhlich unabhängig. Doktor Schüler laß in einem Lehnstuht am Tisch, vor dein leeren Sein. Das Kasseegetchitr ftnnd vor ihm« altes Daggehdrige eng beistim iiien auf dein rett. Sophienj Tasse End wifchen Zeugstieteii auf dem nster ins. «Guten Tag, here Leutnant!« Iaqte Dotter Schüter. »Bitte, sihen bleiben!« hat Ste phsih ihin die hanp fchitttelnv. .Sotihie, noch eine Taste. Ja to» - vie Kanne ist schon leer.« . Ein ich seinen tragi- Sol phie, vie ein heißes Gesicht betoninien hatte von ver Erregung des Wieder leben-. «Ditte, nein wenn ich inich zu Jhnen sehen darf...« Und er nahm iin weiten Lehn itht, on der anderen itth eite Utah. ttor Schiller fragte na dein Be ten der Grsfim eetviihnte hie nit hetehisieiide Sendung eines allzu p ten Leibes init Vetilatessen nnd per-h feine Befriedigung aus« an her Seite des Greifen stircharti eine Gattizenzit seh;n, ge vielfach-Is erIefenen nnne itr its g ei e h scheine. . . sei dein Gespräch konnte teine - W d u L - . HWLDD tMY tecwschtettlä dein ej schon recht mühsam tonr, fo viel sprechen en iniifienx «Znt vorigen Jacke hoben Sie unt häufiger besucht, Herr Lentnnnt.« »Die Substtnisse im Scipios tie gn die-mai ander-.u antwortete1 enden, awenn ist auf mein ri( hören dii e, totiee ich täglich ter Und ich in heute gekommen, mir dies Versen-re t gn erhitten.« Er stand nu . .O Gott ....« fliifierte Sophie und faltete die Ditnvse in Angst nnd Freude. » »Den Leutnnnt .. .. ichweiß nicht« ums Ihre Worte..»' Ver atte Mann stand ganz ratlos dem jungen gegentiber. «Lieber herr Doktor,' sprach Stei phnn mit fester Stimme, »ich bin mir oolliommen meiner geringen Quo titöten ais Freier bewußt: ich bin ein armer Okfizieh der seine Zulage von ver Gro mut eines Verwandten erhält. Ich tonn Sie mir bitten vertrnuen Sie ein wenig dem Manns Er wird in redlichem Kampf versu chen, für Ihr geliebtes Kind eine ge sicherte Zukunft zu erobern." Sophie sprang auf und fiel ihrem Vater um oen Date-. Sie weinte teivenfchaftiich. Und der Mann, der um sie ge storben hatte, stand nnn blaß uns er rent. Das war kein ireuviges Werken. Die bitterliche Sorge nahm dein Au genblick vie Weibe und den Stolz. .Wir lieben uns, Vater — es ist wahr. Aber ich liabe Stephan ge sagt, daß ich verzichten will ich habe ihn angefleht, zu schweigen...« »Wir lieben uns seit zwei Jahren. Jn all dieser verslossenen Zeit habe ich nach einer Stellung gesucht, um sowohl Ihnen, wie meiner Familie gleich sagen zu können: Ich liebe So phie, ich kann ihr auch eine Zukunft bieten. Bis jetzt habe ich keinen Aus weg gesunden. Aber meine hochach lung vor derjenigen, vie mein Weib werden soll, verbietet es mir, mein Verlöbnis mit ihr länger zu verheim iichen,« sprach Stepkzan sest. Der alte Mann hatte gehört, wie »einer, der erst langsam begreisl. Nun ieuszte er lies aus nnd drückte sein ’:vemenves Kind fester an sich. k- «Sie haben leine Antwort siir wicht« fragte Steplym Sein Ge sicht wurde düster I »Was soll ich Ihnen sagen," sprach »Damit Schüler leise, immer aus sein stinv niedersilxaaenb und den dunklen Kopf zart streicheliiv, »was «hilse et, wenn ich Ihnen sagte: Sie sind mir lieb. Jch schätze Sie. Ich spertraue Ihnen. Alle lierztictzen Emp ksinvungem vie mich zu anen ziehen, klöIchen sn vie Talsache nicht aus, dass eure Sache hossnungsloe ist s - ganz hoisnungslos, meine arenen Kinder.« ·Jch wallte mir Jksren väterlichen fsegen holen. Dann wollte ich ossen mit Onkel Burcharv sprechen.« i Der alte Mann, der so ost unter )ver tranthasten Einbilvung litt, in isiilge seines Unglücts von niemand mehr als ganz bollwertiger Mensch aenaminen zu werden, sah Stephan sgros ii i »Mein Segen," murmelte er, «mein sSegen ivno liegt an einein nn Yniisen alten Mnnu . . . . der der Fluch feiner Tochter ist-» l« « »Unterl« schrie Sophir. »An diesem Segen liegt mir alles-. Er wird mir den Mut geben« jeden Kampf aufzunehmen Lichten Sie inich genug, mir Jhr herrliche-!- Kind anzuvertrauen, v scheue ich nicht da vor zurück, selbsit mit meiner Minute zu brechen," sprach Stephnn « Der alte Mann ward von Rüh irang überioiiltigt. Er streckte Ste rhan die Rechte hin. Sein Gesicht neigte er tief auf das Haar feiner -Tochter. " So standen sie lniige iii stuiiinier Ergriffenheit. «Sopl;ie!« fliiflerle der junge Mann endlich Da ließ sie von ihrem Vater und schmiegte sich an den Geliebten. Mit schweren Schritten ging der Alte im Zimmer bin und her, von oen erwartende-i Blicken ver beiden Jungen verfolgt. Was würde er si gensi »Ihr Onkel ift großiniitig,« de gaiin er. »Aber tvie ioenig iontirs tcheinlich ist es, dafz er Ihnen das Geld geben wird zu einer solchen hei rntl Jn, wenn meine Sopbie bloß arin wäre!· Aber sie ist das Kind eines Manne-, der nur durch einen Gnadenalt vor zwei Jahren Gefang riis bewahrt wurde. Es tiinn fein, daß weder Jbr Oberst noch die an dern Offi iere des Regintenteo sich daran fto en; es tann aber au ebenso wohl geschehen, daß Sie sig wegen der heirat verseßen lassen nitlfsen oder gar derr Abschied zu nehmen haben. Urn eines Weibes willen seinen seruf zu verlassen.... das trägt seinen Segen in sich. Und tvie schwer ei ifl, ln einein bürgerli chen sm- ielleu Fuß zu lassen. ha ben Sie chon erfahren. Sie sagen es selbst, itvei Jahre suchen Sie schon vergebens-" « q Ader durch die protektion des Grasen Seher wilrde es leicht nier den,« warf Slepdan ein. .Und tvenn er J nen nun Ja i:’ Rein, ich will, da du DfizferJ bleibst, ich will nicht alle die der-s U wes-« . · slossenen Jahre mein Geld fortgeil werfen hinten. Was werben Sie nntlvorten Löwen-« Gras Geyer ist« nicht nur gut. Er ist auch klug unsi Itlar. Einer ausgezeichneten militiisl ciichen Carriere iit er Illr Sie sicher. Er weiß. daß ein Berufstvechsel leicht etwas von Entgleisuug an lieh hat. Er wird vielleicht fürchten, daß auf per Grundlage von io viel Opfern ein rechtes Gltlet nicht erbliihen tön ne. Und dann wird er Jhnen sagen: Lieber jetzt siir dich und Sophie den harten Schmerz M Verzichtes, alt Das graue lange Elend eines uner quickltchen Lebenjtampses." Sie schwiegen beide. Die Worte res Vaters trnien iie tvie Renten lchlägr. Die schweren Befürchtun gen, vie harten Wahrheilenz die sie lich selbst oft genug gesagt, lvirlten noch vernichtenver, weil nun ein nn oerer Mund sie emsime Und dennoch, in all der hoff nungslos-gleit, vie nur noch deutli cher geworden Innr, weil jegt auch der Vater sie kannte und teilte, hatte Ztephnn ein starkes, munnhasles Ge fühl. Daß von feiner Liebe der Schleier vers Geheimnisles genommen um, veirievigle ihn, war die Quelle vieles nlannyaflen, ftnrteu GeiiihleH Es gal- nnn einen Mitwilier, ven; wichtigsten nnd würdigllen von nllentl nen Vater ver Geliebten. l Stephnn und Eopyie halten beide lsllter ver Heiinliqteit gelitten, viel ihre Liebe zu entndeln schien; fie. lonnte ihr, wurde ile unzelllg auf jgedeclh Pen Verdacht Des Abenteuer -itll)cll, Ullltilllckcll ANYTHle i Lange sprachen fte noch hin und; her. Der Vater bat Stepharn nwrsf gen, wenn er es könne« wieder-litean n.ezt. Den alten Mut-n hatte dieer zrage fo plötzlich überfallen Sie ndertvältigte ihn faft tnit alten venss Mictblielen und Ytusvtirtetn zu venens fie ihn notigte. Man tonnte morgens weiter fprenkern txr wottte fich famsf metn — n.ntfoenten. — f etephan hatte faft Furcht. Jhnt fchien ec, als würden Vater link-I Lochter ftch in Klugheit, Stolz unv; detvftloirgteit gegen ihn vervttwen.? Zophtenv nufopirrnder Vorfah, zu entfagen, tonnte Rückhalt an ihrem Vater finden zumal ver Alte auch immer wieder darauf zurücktanH Daß ihm ver Gedanke furchtbar fei,« Graf Geyere Gute mit fcheinbarernj Unoant zu lohnen; denn wenn er ej nicht sage, die Gräfin Renate fage es gewiß: Das haben wir nun davon,; ritsfz wir gttt gegen diese Zehnter-« waren —- ver Doktor verfncht, feine Tochter in unsere Familie zu ichntttgs gelit. . Als Stephan endlich ging, nahm er von Sophie einen Abschied, alt ftänve ihnen eine lange, harte Ven nung bevor. - Auf vetn kleinen, mit roten Zie geln gepflasterten Flur ftanven fie, aneinanvergetlainrnert , in den Schmerzen und Sorgen ihrer Liebe-( Es war fo ftill ringsum. Einl breiter Sonnenstrahl lnnt zum Fen fter hinten irn Flur herein, entzün« oete auf dem Glagbafftn ver Petru lenmlampe auf dem thch einen Me flex, ver aus feinem Ltchttern ein Honnenrnd vielfarviger Strahlen cntließ, und legte fich nls orangefarp viges Bund auf den roten Ziegelbos »Alle-«- ift unsicher um uan und oor iins,« sprach er, »nur eins ist ge irißz unsere Liebe! Nicht wahr — rie ist eivig....« »L5wig . . . flüsterte sie zurück. Co tiang wie ein Schwur. lind der Nachhall ihres heißen? Versprechens lag in seinem Ohr unv in seinem Herzen, als er dann heim wärts ging. — Gerave uni diesellse Zeit kehrte auch Anna von ihrem Besuch bei Frau von Braunau zurück. Sie benutzte die erste freie Stunde, die ihr seit der Unterredung mit ih rem Gatten steh bot, seinem geäußer ten Wunsch zu entsprechen. irr follte niemals iir die Lage tornnren, zwei «nal einen Wunsch auszusprechen — das hatte Anna sich vorgenommen. Er sollte das Gefühl haben, sich ganz aus sie verlassen zu tonnen. Sie hatte auch mit Verdete schon die itevernahine aller Hangfranenges schiffte verabredet. Sie war sogar entschlossen. sich fortan von etwaigen Bormittagspartien auszuschließen, uin sieh in ihre Pflichten einzuleven Der Gedante daran befriedigte sie ungemein. Sie wollte den Leuten schon zeigen, dass sie troy ihrer Jn gend alles zu leiten verstehe. Und am lebhaftesien genoß sie es vorweg, daß sie ihrem Gatten imponieren wurde. Schon am gestrigen Vormittag, während den Segelpartie Ursulas, und heute vormittag hatte sie viele Stunden mit Herdete zusammen teilt vor den Büchern, teilst in den Vor rat-räumen verbracht. Und beidete sagte nachher zu ih reni Bruder: . »Sie ist von einem an ordentlich ro ihen, sicheren Begrl soverinögem D gebotene Herrscheriiatur.« Er hörte es rnit glücklicheni Lächeln an. Später sagte er ein lobendes Wort iiher Annas Eifer-, und sie errötete ror Freude. Der Bes bei der Braunau tvar llhe recht lii ig. Wie vorauszusehen gewesen« wirkte ihr Erscheinen vorerst schreethatn Ein Dienstmädchen nötigte sie in ein Zim mer unddit zu warten. Draußen gingen Türen, huichten Schritte, wurden Jltisterziiiufe ver nedmlich. Offenheit zog Frau von Braunaii sich erst uni, ehe sie vor das Auge der Gräsin Gener trat. Anna sah sich unterdes im Zim mer die mannigfachen Spuren von Unsauberteit und Unordnung an. Endlich erschien denn Cäcilie Braunau, mit ihrem wirren Dank und ihren blasseii, oerschleierten Au gen« iieriiöser und adgehetiter als je. halb ersieiit, halb zerstreut be grüßte sie Annn. »Frau Gräfin müssen verzeihen es ist hier schlecht aufgeräumt — es tehll mir eben un Dienerschiist — oas eine Mädchen und ich, wir tön iien nicht alles. Mehr Bedienung kann ich inik ja nicht leisten — in der Lage sind wir nicht." »Man muß zufrieden sein« Viele lännen sich gar tein Mädchen hat ten," sagte Anna, aus Verlegenheit —- wao hätte sie antworten können? Das reiste aber die Frau. »Damit wie Frau Gräfin haben is ja leicht. Vielleicht sände auch ich mich leichter in alles, wenn ich es in meiner Jugend nicht so anders ge iröhnt gewesen wäre — ichibiii doch eine von Schulmann aus dein Hause Griibin,« schloß sie, zur Beweisfüh rung beide Hände gestitulierend vor Annae Gesicht schüttelnd. Anna sichr zurück — etwas mehr als notig — um der anderen zu ver liehen zu geben, daß man iiichi fo iebhaite Gesten mache. Ader die Frau hatte seine Ah nung von der hysterifchen Uebertries benheit ihrer Art und Weise. Sie hielt sich vielmehr für vollkommen erzogen. »uede Frau von Braiinau,« sprach Anna, »Die haden doch einen dra dkn, ruchtigeii summi. esie yaden Hat Ordi. Wa- iollie denn zuin veripiel Fräulein Schüler sagen! xie plagt sich dyne jede Bedienung ad nnd hat eine so traurige Ju gend." »ph, Sophie Schüler wird schon daiur sorgen, daß iie wieder obenan ioinint:« sagte die grau. Der Yieid aiii copyie cchuler kochte iorniiich in ihr einpor und laß tyr Io grillen diler aui den Lippen, dukz Iich tyr Gesicht verzerrte. Aug den viaisen uiigen tani ein stechendeg Licht. Wie niegiiienliaitl dachte Unna. Noch nie iiatte sie id deutlich den ausoiua des Neides aui eiiieni we Iicht gesehen, wie auf deni dieser Ca ciiie wriiunam »Wie Idilte das arme Fräulein Schulek dag....'· «l.)y, die hat Talent dazu!« »Nun, ich möchte es iyr gonnen,«« sagte Maria« nur aus Widerspruch gegen die Frau viel ldariner, als iyke eigentlichen Gedanten iur So pyie Schiller waren. Ader dainil ließ sie den Neid über fchiiunien· Daß Sopyie Schiller dauiiger aufs schloß geladen ward, als ite, dort gern gesehen idurde, der giftete ja der Braunau jeden Auf enthalt der Herrschaften hier. »Auch das, daß ne zu iyrein Ber iuch, ein gutes Glück zu machen, fich cin Mitglied Jhrer Familie aus sticht-" »Was wollen Sie damit fageni" fragte Anna schroffen Darleg. Sie fand gar trinen Sinn und Verstand in der Beniertung »Ein Mitglied meiner Familie —" es hufchte ihr so durch den ttopf Donat-: Den rennt ne ja taum. — Aber fchon sprach die Braunau triumphierend: »Dir Ihr Herr Gemahl wohl sehr entzückt davon ware, wenn er wüßte, dasz Leutnant Kilormann ein heim liches Liebe-verhältnis mit Sophie Schiller hat's Mit diesen meinen eigenen Augen," hier erhob sie ihre beiden Hände zur Augenhöhe und schüttelte sie ein wenig in einiger Entfernung vor ihrem Gesicht, »mit riefen meinen eigenen Augen habe ich ne im Wald gesehen, wie sie auf einer Bank saßen und sich küßten. Oh — ja —- und fo eine versteht es, sich bei den gräflichen Damen lied' mild zu rnachen.·' Anna saß steif und aufrecht. Sie war leichenblaß geworden. Jn ihre klugen trat der kalte harte Gtanz... »Wirklich».« sagte sie im Ton des Zweifels. Und das entlvate aus oem Mund der anderen einen Wort schwall. Sie erzählte, wie sie fchon vorigen Frühling Verdacht gefchopft, als sie ein paarmal gesehen hatte, daß der Leutnant Normann immer bald den Weg zum Wald einschlag, wenn kurz vorher Fräulein Schiller auch dahin gegangen war. Sie hatte auch manchmal versucht, die beiden zu be schleichen, aber sie fah sie damals im mer nebeneinander gehen. Das war kein Beweis. Liebezblicke tann man nicht zu Protokoll nehmen« Aber neulich, den Tag, wie das Unwetter war, da begiinstigie endlich das Glück ihre Beobachtungen. »Ich hv se, herr Graf wird es mir nicht als ndittretion autlegery daß ich Jhnen dies berichte. Es fcheint mir im Gegenteil, dass ich nur meine Pflicht erfülle. Me ne Ergebenheit für die gröfliche Familie «« man kann es doch nicht inii anseoen« wenn eine solche Person versucht, sich an einen jungen Mann zu hängen« dern lgeiviß eine große Zukunft devorftehk. und Leutnank Narrn-un verdankt doch alles der Güte des Grasen.« Bei dein Wort «nlles« streckte sie ihre Hand weit über den Tisch dor. Anna stand ans, in kühlen hoch rniitiger davong »Sie nehmen das viel zu wichtig« Ein Leutnnntl Und ans dein Mandel Er wird wohl denken: warum soll ich die hübschen Mädchen nicht lüs sen, wenn sie sich küssen lassen wol lenk« Frau von Braunau war sehr un ziisriedem daß ihre Mitteilungen keiner ernsteren Aussassiing begegne ien. Daß gerade diese die»vern:ch sendste siir bot-hie Schüler war, tain ihr nicht zum Bewußtsein Sie hatte erwartet, Anna würde über tindant, Verrat und Schlechtigteit lamentieren und sie — Cäcilie Brau nau —- ihres ewigen Dankes siir die empfangenen Austtarungen versicheru. viasenden Zorn im Herzen, ging Anna von dannen. Deshalb also, weil seine Gedanken bei diesem armseligen tleinen Mad chen waren, deshalb ging er damals olind an ihr doriiderl Wer war denn jene? lind wer war sie selble Diese kleine Person, die schuldbei wußt erröten mußte —- o, Anna er innerte sich genau, wie ihr bei der allerersten Brgegnnng dies Erröten ausgesallen war — diese kleine Pers son init dein schlechten Gewissen war siegreicher gewesen, als Annal So also mußte man sein« ausse hen und dahertomnien, wenn inan der Beachtung des Herrn Ylortnanti wert sein ivdlltel Berschiichtert, ge sellschaftlich unsicher war diese Do phie, ihre Hände verarbeitet es lani Anna dor, als röche sie wieder den Petroleuindunst, der an jenem Morgen Sophie umschwebt hatte. Wie lleindiirgerlich alles! Und dann dieser Vater mit der geschei :e:ten Existenzl Und diese Augen mit dein Aus druck des stillen Duldertiiins —- wie die logenl Das war alles Kriterie rie. Anna erinnerte sich, wie hoch mütig diese selben Augen sie ange blitzt hatten, als sie leiiiselig ein paar teilnehmende Worte gesagt. Diese ganze scheue Madchenhasligs leit Mastel Uiierhortl Vetmlich ließ sie sich im Walde oon eineni Manne lassen. Noch dazu von ei nem, der sie ja gar nicht heiraten lonntel Daß er es wollen würde, bezwei selte Anna teineii Augendlia. Nur ein ernstes Gesiihl inacht einen Mann so blind gegen andere Frauen. Eine Liebelei iourde ihin die innere Freiheit gelassen haben, Anna lind ursula zu bemerlen; wurde iyn nicht so gleichgültig gegenüber ursulaH Geld lassen. Auch hatte Attila ihn nun schon genug beobachtet, um sei nen Charatter beurteilen zu hinnen Stephan Norinann war eines leicht stnnigen Spiels iiicht sähigl Und gerade deshalb empöile sich ihr Selbstgesühl is auss äußerste. Oh, ivie schämte sie sich, daß sie ein mal diesem Mann warnt zugelächelt halte! Gewiß hatte er es nicht be merkt und ahnte nichts davon. Aber es demütigte sie noch jetzt vor sich selbst, daß sie einst diesen jungen Menschen ihrer heinilicheti Gedanken sür wert gehalten hatte. Sie — die dann von einem Burchard Geyer um worben ward! Sie —- die nun des auserlesensten Mannes Gattin war!J Jn ihr war teine Liebe. Deshalb sehne ihr auch alle einsache Weisheit der Liebe. Sie wußte nicht, daß Liebeswahl sich nicht von außeren Dingen de stimmen läßt, und daß ein Bettler imstande Iein kann, eiiie Prinzessin zu verschmähen uin eineg arinen Rin les willen. Jhr Stolz aus ihren Gatten stieg in diesen Augenblicken ins Ungemes sene. Aber es war teine reine Emp sindung. Es mischte sich Hohn hin ein gegen den anderen, der sie teiner Beachtung gewürdigt. Ein Rachege fühl mischte sich hinein Und in Ier seltsamen Logik solcher Zorngedanten tain es ihr vor, als habe Stephan Eliorniann auch ihren Gatten in ihr beleidigt. »Za, sie machte plötzlich gemeinsame Dache auch mit Ursula. Er wagte, die Hingehung dieses guten, tüchtigen, reichen Mädchens aus edlem Hause zu übersehen-und stüßte sich mit Sophie Schüler im iWaldet Er, der hatte Gott danten ssollen, wenn er eine solche Heiiat ssand, wie die mit llrsiila gewesen lwiirei Die Eifersucht ihrer Eigen liebe Ursula gegenüber schwieg ganz. Sie hatte plötzlich nicht-, gar nichts mehr gegen eine Vereinigung Ursulas mit dem Manne. Sie war ja nicht um Ursulas willen zurückgeseht wor den! Jede sollte er heiraten —- jede. Nur gerade nicht die Eine, um de rentwillen er eine Anna von-Linstow einst übersehen hatte! Er würde natürlich versuchen, sei nen Willen durchzusehen; denn er war wohl der echte Sohn seiner Muts - Ut. um zweiten Mal sollte die Fa- « mir Geher aber das Schauspiel ei Her stunden-sen pener see einern see Itzt-en unt-c erleben. Anna war nun auch eine Gener. Sie weine pas schon verhindern und hoch erhi benen Haupte-, ihres Siege-s ganz sicher, ging sie durch vie Anlagen vor dem S los und betrat die Haue. Da tanv noch gerade Lusan Rot-nann, der eben von Schülers zurückgekommen war. »Weder Staunens sagte Anna mit einem Lächeln, »gut« pas ich Sie treffe. Ich wünsche, pag Sie iiq heute nachmittag und abend Fräulein von Pauau ganz besonders web-new Meine lieve urzaze glaubt sich genie ren zu müssen, weit See ne Ieeirxmk sahen Wachen Sie ihr suit alles Nachdruch veiien ern preußischee Leumant fäng Ut, den heft'« Und ohne zeme Antwort auf ihren Befehl abzuwarten, gmg sie wettet-. Stephan stand benutzt Er biß sich auf die Lippen. Was war du« Und welch selt sames Lachen« So urserkegent Ja — Inst IemvzeligS Oe hanc wogt herausgefühlt ge habt, daß Anna un dem Plan ver ..noeru sum-ten, Ihn um Uriulu zu sammen zu dringet-, sucht oetcingt com-. Jmcner wuyte Anna es zu verhindern, daß er vet Tisch, im Wa gen oder auf opaztergongen Uriulas Partnet wurde. w war dafür herz suy dankbar geweienz denn er glaubte darin eme tiuge uuo nevevolle Ab Iicyt zu ertenuen. wenns wollte euqu ore Freundin vor Cauauzchuns gen vewayzesy tooute veryuten, oaß zurichte Vonuuugen m Ihr wuchsen. ' Und nun auf einmal Dieser BejeyL iacheinv unri voll eisiger Karte — iino so entschieden —- alit have er nur blind zu gehorchen — — Ytein! schrie aiies in ihm, nein! Aeußeriich iiiuszie er sich sügen — heuie vielleicht noch — — Aber er ioar ein Mann. Er wollte sür seine Freiheit und seine viel-e ieden stiiiiips ausnehmen. Daß seiner Dache aber eine Fein din eiiisianden war, sicher die gen-ht iichsie von iilleii, bas. zigte ihn- ein deutliche-l Gesiihi. — Oben in ihre-n Ziiiinier, während sie sich zuni Yiaihinitiagliee ein Haus geivaiid iiverivars, satte Anna zu ursche, die sie sich hanc herbeihoieii tassen: »Ich hat« gemerkt, Ursche, du warst ivutend aus niiui. Aber siehst du — ich inuszte inir ten Mann doch erst nial genau angucliii, ehe ich niir tliir war: isi er iiiich gut genug siie meine Uische. Yia un) nun —- ——-« »Und nuni «sragie titsche atemlos. »Meinen Segen hast ou — unt-. mag ich dazu iuii lau-i, daß es was wird, soll soriiin gesitt:hen.«' Ursuia siel der üitunoin aussu belnd uin den Hals. · I O Beredier noch als dii Liebe ist ber, Zorn. Und Anna hatte siir ihre Be iidsainleil vie inuchiiglieii Wiss-trun pen, iiiinilich die Liirsuiiheii selbst, die veriide den Unwilieii ines Mannes-« ivie Gras Buichard, im hochslen Maße erwecken inusziek Als das Ehepaar siiih ani Abend oiiriiclzog, saß es Mes, tdie s«it5« plaudernd ein wenig iteisainnien in Lliinag lleinein Wahn inter. Uras, Burihard liebte es, nisxs eine zwa rette zu tauchen und seiner Urau einige Mitteilungen z. machen don Dein, wag die Post its-. heute zuge iragen, oder wag sich in der wirt schast eliva begeben hatte. »ein diesem Avriib ilun brachte er gleich etwas zur episiche, was ihm sehr ansgesallen war. »Liebsie Anna — iu;s bemertte uiit Eritiiuneii, dasz du deii ganzen wach inittag und Abend solldahretio iiiis seien Stephiin iiiit Ilsula ziikuiiis iiienzubringen verstand it.« Sie wurde rot. »Dnzu habe ich meiie Gründe. Es soll sie heiraten· Es iiiire fein Gläs. citelr es ihm bitte voi!« » »Ich bente nicht di·ran, ntich iii derlei zu tiiischen,« sikach er ernst. »Herzlich würde ich nich in freuen, wenn die beiden sich seitdem Aber· nicht aul Befehl soll it sie suchen. Und du, Anna — ins eiiiincil hast dti deine Haltung und Meinung i: der Sache ganz geändeit?« ,,Ja,« sagte sie, uns ihre Augen blitzten, »er soll Urschoe heiriiteii!« »Und neulich sollte ik nichts Und neulich tatest du Urschc weh, iiideiii ou ihr niit harter Absiilst den Mann fernhieltestt Und nun willst du th mit einein Male die s; liiiniig aus bauens Mein liebes « iniJ -— ibet gibt dir das Recht, s-. instit diiiier Willkür mit Meitsitzcil ist-zunicht geni Machst dit dir kie iuikiehe te Verantwortung nicht tur, die .- u Jus dich lädsti Wie Petiti, wohn llrsulii, die mit der Hossitti.".;ssloßg ieii vielleicht rasch sesltig x.«ioordeii wäre, nun in Elend tin-d Leid kommt, nachdem du ihr die cisinbildung Cr regt hat, der Mann iieide sie doch n)ählen?« «, Er sah sie sehr einst nn. »H, Entsetzung fsslgt.) Hi H——.- «Is —- Vcrsehlteg Eigcitlo .,Licbrr Freund- pralilbn Siis bl licht innnisk so mit Jlirer erq Bilduiigl Mit mir können iwanzig Jahre lang umgehen, ob eitiiils zu itierken, dasi ich ein« iildister Mensch hinl«