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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 23, 1918)
Sonntag-blast des » HIaaIxis anetgerund Herold Wut-U «Gut, daß ich Sie treffe, Mistet Dakpec.« i ever Kaufmann Ave-y. als et dem etektiv zufälligeeweise in der Z. Avenne in New York begeg nete; »gen, daß ich Sie treffe, Miitee Doepen Sie sind ja der Beschüset ver Unichuldigen Sie werden einem atmen Teufel Wien, der grundle in eine-n ichmählichen Verdacht ge wannen ist-« .Um wen handelt es sich denkt's« fragte Hainen lRennen Sie Senawk Bkomps tonf« «Gewiß,« sagt hakt-eh nkenne ich ihn.« . »Nun, man hat meinen Freund Brocnpton um M,000 Tomka ge peellt. Vor acht Tagen schönre Brompton feinen Sekeetäk Willing mit einem Scheu nach ver National bank, um does 10,000 Dollntö ab zuheben. Die Bank ichlug die Bü cher noch und eeille dem Sekeetär Willing mit, der Schere könne nicht honoeieet werden weit das Gnthaben des Senatoks Bronnan bei der Vnnl nur noch 4000 Dotian betrage. Brotnpton war außer sich, als der Selretiir mit dieser Nachricht zuriiets tnnt. Nach feiner Rechnutt mußte er noch weit über M,000 Doktors in der Bnnl haben. Er eilte sofort nach der Bank und hier wurden ihm eine Menge Scheas vorgelegt, bie in den lehten Wochen eintafstert work-en waren und durch Die faft das ganze Gittlytben Bromptons erschöpft wur-« be. Die Schects trugen die Unter-T schtist Bromptons nnd befanden steh in vollster Ordnung. Brotn ton be hauptete aber, sie teien gefiil chi; sei ne Bierscheift sei täuschend nach gemachtfaber ste sei nicht echt. sin merhin hatte er den Schaden zu ira gen. Natürlich lief er gleich zu der Polizei, die wirtlich nicht mehr aus der höhe ist« seitdem Sie, Mi er W. aus dein Dienst sind. wis Ihnen nicht schmeicheln, Mi er ever-. aber es ift wirklich so: Jhre osegen machen nichts tvie Dumm heiten. Sie stellten ein turzes Ber hör mit Willing nn und arretierten ihn als den mutmaßlichen Fälscher. Wil ling bat, den Banlbenntten gegen iibeegeftellt zn werden, und biefe er tliirlen, Willing. den Sie ja sehr wohl tannten, habe in der letzten Zeit gar teine Scheai abgehalten Die Polizei war aber übermäßig tlug nnd behauptete, Willing habe eben tr genbeinen guten Freund ober eine Freundin geschickt, um das Gelb zu holen und sei tlttg genug gewesen« seine eigene Person nicht ins Spiel zu bringen« »Ich muß doch annehmen,« meinte hat-pet, »daß bie Polizei nicht vie Verhaftung vorgenommen hätte ohne triftige Grlinbe zu halten« »Ich glaube nicht an diese trifti gen Grönbe,' erklärte Kaufmann Ave-rh. «Jrgenbeiner muß bei solcher Gelegenheit gepackt werden, nnd bie Polizei nimmt ben nächsten besten. Sie werben sich vielleicht über das Jnteretse wundern. daß ich an betn neehafteien Willing nehme. Aber ver junge Mann ist mir nor einer siei von ahren durch Betnnnte aus me - nee mat Italifornien empfohlen worden und ich be ihn meinerseits Irompton als etretär emp ohlen. Brompton war nnch stets zu rieoen tnit dem jungen Manne nnd gibt thut bat beste Zeugnis. Nun geht mir doch vie Sache ziemlich nahe, wie Sie sich benten können, Miftee wer. Dieser Mann, ten ich emp ohken habe-« toll ein Dieb fein. Das wirft ein schlechtes Licht auf mich. uad so liegt es auch in meinem ei genen Interesse, daß Sie dein Un glückiichen helfen.a «Mifter Aoary," sagte H.1rper, »Sie betonen mit solcher Sicherheit die Unschuld Willingc, daß ich an nehmen muß, Sie haben einen ande ren Verdacht. Wenn Sie dem Manne helfen wollen. müssen Sie niir den Verdacht Iitieiiem Sie wissen, ich bin disk-et wie ein Beicht erster-" Adern iiberiazte einen Augenblick und zog dann harpet aus dem Stra hengewiihl der s. Avenutz in der Iie auf und ab egongen waren, in einen gerade of enftehenden hausitar hinein, , «hiiren Sie, rper«, Iagte Mord wichtig und m Fiiisiertone, J. habe einen Verdacht. Jst ver mute, die Frau Bromptoni it die weh Das ist einesxungeheuelrlM set-tang, wie- e s ete Reiz aber ich habe ganz Hirn-te de tu diesem Glauben« fände, U- itI Ihnen später entwickeln Iet lis- msn vorläufig va- entkeimen-Il reicht mir allein gehöri. Sie tönnen TM denken, wie anangenehm Stemp ton die Sache sein wird, wenn die Wahrheit an den Tag kommt. Es wäre viei besser, rnan brächte ihm die Sa allmählich dei, damit Wil iing ’r unschuldig ertläri, aber Frau rampton nicht in die Mäuler der Leute gebracht wird.« »Ich werde mir die Sache durch den Kopf gehen lassen,« sagte Har pet. »Und ich darf hoffen, Sie nehmen sich Willings aus« »Ich werde mich der ganzen Ange legenheit nnnehrnen,« eriliirie har pielrz «an Wiedersehem ich bin sehr e rg.« harper bestieg einen vorüberfahs renden Wagen der elektrischen Bahn; denn er schien in der Tat sehr eiiig zu haben. —- — —- — L- —————— Als Adern arn Abend rnii einem fchähig geileidelen Manne in einer Kneipe in Provian zusammenfaß, häiie et, obwohl er ein gnlee Be tannier von Horper war, diesen nicht in der Verkleivnng wiedererlanni, dir der Deieitiv angelegt hatte. Dieser Mann dort drüben akn Tisch, nach dem Avory hin und wieder einen Blick warf, hoiie ganz nnd gar das Aru ere eines Landmaan der aus den aerbaubezirien einmal nach New ort gekommen ist, um sich diese auptstadt anzusehen Er trug die etgentiimlich tobe. schlechtsitzende Kleidung, wie te die Former in den Löden der tleineten Städte sertig tansen. Er hatte den eigenartig ame rikanischen Womian der von einem Ohr unter dem Kinn hindurch bis zum anderen geht, jedoch die Wangen und das Kinn selbst sreiläßt. Er hatte den plumpen Gunst der Land leute, die gewöhnt sind, schwer ans dem Felde zu arbeiten und in seinem Gesichte befanden sich so viele Falten, daß der geschickteste Zchauspieler Har per um die Muste, die er sich mit hilse von Schminte und Farbe ge macht hatte, beneiden-taume· Der Mann, mit dem Avorn zusammen saß, hatte einen scheuen Blick nnd Hirn in der Kneipe nicht beson rs wo zu siiblen. hart-er kannte diesen ann nur zu ennu: es war John Nied, ein vielfach bestraster Verbrechen der in den letzten Jah ren den Schauplnh seiner Tcitigteit anscheinend von New York noch einem nnderen amekitnnifchen Staate verlegt hatte. Die Kriminalpoli sei in New Yorl hatte wenigstens nicht mehr mit ihm zu tnn geholt Harper sah noch, wie Ulvory dem Manne eine Rolle Bunlnoten zuschob Das Nöllchen, das Aoorn dem Aird zusteette, enthielt nach der urgrsiihren Schiihung die hin-per mjchen lonns te, und nach der Größe des Formo tes der zusammengerollten Banlnoten 800 bis 400 Dollars· Aird verließ bald daraus die-inei pe. Auch Avorh zahlte und ging sort. harper blieb noch eine Zeitlang sitzen und dachte nach. »So habe ich mich doch nicht ge-» täuscht,« sagte er zu sich, «dieset Menchensreund Aoorh ist eln Lump« Er scheint nicht zu wissen, daß die» Polizei längst ein Auge aus ihn ges: too en hat, weit er sich irr-same Ge-; schii te e nliißt. Ser die Kaufleute; in New York und roollyn halten; ihn siie einen ehrbaren und vermä Yenben Mann. Die Polizei weih es iingst, dass er so gut wie banlerott ist und sich nur durch Schwindel-na niiver iiber Wasser hält. Seine Yeandschast silr den verhasteten illing war mir gleich verdächtig Fch habe mich im Untersuchungsges öngnis erlundigt nnd erfahren, daß man Willing in den nächsten Tagen lauen lassen mus, weil ihm nichts na inweisen ist. Trotzdem glaubt die Polizei, er lei an der Faltchung beteiligt gewesen. Jch iverve wohl nicht fehlgehen, wenn ich annehme, daß auch Adern, der sich so sehr fiSr Willing interessiert, ein Koinplirei desselben ist. Deshalb hat er den Verdacht auf die Frau Broniptons gelenkt. Wirklich ein gerissener Gauner, vieler Aveth Aber Dar per ist euch doch zu klug, und ich weiß auch, wo ich den febel anzu sehen habe, um hinter se ne Schliche zu tommen. John Aird hat einen rohen Fehler: er ist zu mißtrouilch ch muß ihm in den nächsten Tagen einmal auf den Zahn fühlen-" Zwei Tage später wollte John Ulri- gerade wieder die Knci e m Bevollnn betreten, wo er wahrschein lich eine Verabredung mit Ahorn hat te, als ihm vor der Tür Harper plöhllch auf vie Schulter schlug und zu ihm tagte «Outen Tag, ohn Airdl Wie eht es Euchs Wie r einmal in New LIMI« «Jn. ich bin beluchsweile ier," L te Zehn sieh rnit einein I en qui den herlihmten deteltiv. Mich bleibe nur wenige To e in New jporh ich hin in Erbscha SiAngelec ;genheiten hier.« « »Ihr beekbt doch nicht etwa den Advent-' fragte hat-per, und als er die Belegenheit John Airds be Irnertte, lachte er laut auf und sagte: »Ihr braucht Euch nicht vor mir zu fürchten, ich bin nicht mehr bei der Polizei, ich habe mich zur Ruhe visit. Aber ich erinnere mich noch gern meiner alten Bekannten. Ich J be Euch zweimal in den le ten i agen mit Avorn zusammen stiegen. idem Kaufmann aus der 25. Straße. Hört einmal, John Aird, ich bin ietn alter Freund von Euch, laßt Euch mit dem Manne nicht zu tief ein. Er stens ist er so gut wie bankerott und zweitens ist er tein zuverliissiger Mann. Wirklich, es ist mir gleich ,giiltig, John Atro, ob Jhe ihm den Hals abschneidet oder irgendeinetn Hinderni. Aber es wäre mit unan »genehm, wenn Jhr hineinfallen soll »tet; den Ihr seid ein alter Betanns ter von mir. Jch will Euch des HXZalb nur verraten, dass Avory schon zweimal feinen Kopf in sehr bösen Sachen aus der Schlinge gezogen ;hat, indem er feine Komplicen ver Iriet.« i John Lilith fah den Deteltio for jschend an und sagte dann: i »Wann haben Sie mich zum ersten iMale jegt hier in New York ge iseheni Sie sind doch nicht mehr im !Diensti« » «Nein, ich bin nicht mehr im IDienst, lieber Freunds« sagte Hartser. ;,,Gesehen habe ich Euch wohl ein :paarmal, aber ich habe Euch nicht be ’obachtet, bis mich Avorh aus Eure Gegenwart aufmerksam machte. Er kreiß, daß ich Euch von friiher her lenne. Kommt einmal ein paar Schritte mit mir.« Jn einer Hausene, wo harper mit dein alten Gauner ganz allein war, sagte er ihm: »Ihr habt wohl gehört, daß ich eine große Erbschaft gemacht habe hier habt ihr 50 Doktors, und wenn ich Euch einen guten Rat geben soli, so macht, daß Jhr noch heute abend »aus New York forttommt. Die Wil ilingassitre tfl faul, ver-laßt Euch« draus. und Avory ist der erste, der Euch preisgibt, um sich eines Mitwifs sers zu entledigen.« Die Zornesader auf der Stirn Airds schwoll an. Harper wußte nur zu gut, daß der Verbrecher ein sehr iähzorniger Mensch war. »Er soll es nur oersuchen,« knirsch te John Aird, »etwas gegen mich in Szene zu setzen, dann wird die Poli zei erfahren, wer nicht nur die Na Inen aus den Schatz gefälscht hat« sondern auch seinem Freunde Bromb ton sechs Scheckbuchblötter aus der Tasche des Ueberziehers stahl, als sie zusammen im Klub waren.« «Tut was Jhr wollt,« sagte hor per, »ich habe Euch gewarnt. Hier, nebmt die 50 Dollars und macht was Jhr wollt. Gott befohlen!« Harper iibergab Aird das Geld und ging davon. Als er an dem nächsten hause boriiberiam, niclte er ganz un merklich zwei elegant geileideten Männern zu, die in der hauåtiir standen. Aird ging nach der Kneipe, in der er sich mit Avorn treffen wollte. Der alte Verbrecher befand sich in gro-l ßer Aufregung. Avery war ihn-s durch Darper verdächtig gewordeni Der ehemalige Krinrinaiinspettor meinte es gewiß gut. Man schenkt nicht so ohne weiteres einem Men schen zur Flucht 60 Dollars, wie dies Harper getan. Einer der merkwürdigen Zufälle, welche die besten Helfer bei der Ver solgung und Dingfefimachung der Verbrecher sind, wollte es, daß Avory ganz gegen seinen Willen aus gehalten wurde und später, als ver abredet, zu der Zusammentunst mit Aird lam. Das bestärite den Ver dacht Airds. Gk empfing daher auch Anory tei ixeexvegs freundlich. Bevor dieser aber noch Zeit hatte, sich zu erkundi gen, wodurch Aird so verärgert sei, standen zwei Männer neben Airtz vie ihm Handschellen anlegten und ihn für verhaftet erklärten. »Sie sehen, lherr Anortx wir find pünktlich!« jagte einer ver Detettivg. Avery war so verblüfft, daß er nicht antworten tonnte. Er glaubte im ersten Augenblicke selbst, baß auch er verhaftet werden sollt-. Aber die bei den Deteltivs grüßten ihn sehr höf lui;. und fiibrten Aitd ab· Adern blieb noch eine halbe Stun de in ber Kneipe, be ablte dann die Ezech- fiir sich und irb und ging inmit- ltor der Tltr standen zwei andere Deteitivs, die iän festnalzs men, ohne daß er Wider and leisten tonntr. Eine halbe Stunde nach Ziel-, saß auch Ahorn im Unterlachun efängs nis, aber Utrd wußte das n t, fon starren in Männer kleidung. Von Tr. Reinbotd Giiatlpen Jn allen Zeiten gab es Frauen, die gerne die Tracht ihres Geschlech tes mit der Männergeronndung ver tauschtem aber schon die Gesetzgeber des grauen Altertums erließen Ver bote wider derlei Willtiirlichleiten So erklärt Moses (V Eg, J) das Bei-tauschen der durch Sitte rmd Brauch vorgeschriebenen Kleidung der Geschlechter fiir einen Greuel. Die ältgten hellenischen Moralgesetze be: dr ten das öffentlich in Männer rracht erscheinende Weib mit dem Tode. Trotzdem soll Therenire, des berühmten Diogoras Tochter, es ge wagt haben, in der verpönten Ge mandung bei den olmnpiichen Spie len zu erscheinen. Weil aber ibr Sohn Pisidoros als Sieger aus den Welttiirnpfen hervorging, ward sie sungelröntt entlassen. Auch das ur Yermnnische Sittengesetz verbot der Irr-u die Männerlleidung und be stimmte entsprechende Buben siir der lei llebertretrrngen. Wir wissen, welche verhängnisvolle Rolle die männliche Rüstung in dem Prozesse zern glaubte,-dafz Avory auf freiem szße geblieben ser, meil er den Ver räter gemacht habe. Aird ging in he Falle, die ihm Harper gestellt hat te. Die Worte, die auf Anordnung Hirpers der Deteltio zu Avory gesagt hatte: »Sie sehen, toir sind pünktlich", mußten Aird in ieinern Miß tranen gegen Avory bestärken. Aird meldete sich noch in der Nacht zu einer Aussage und gestand aus Rache alles ein Aird hatte in letzter Zeit viel Un glück gehabt. Er tam nach New Yort, um hier gute Freunde aufzusa chetr. Er tannte Avory von früher her und besuchte ihn. onry unter F iiste ihn mit einer Kleinigkeit und haupiete, er habe selbst lein Geld. ber es tbnne ein großer Schlag ge sund-, mussied Mlassig sei. » Avory hatte in der Garderobe des Mal-T dem er zusammen mit Bromb ton angehörte, aus dem lieberzieher des Senators das Scheckbnch heraus genommen und ratch sechs Scheckfori mulare aus demselben gerissen. Die sechs Scheas falschte Aoorn mit der Unterschrift Bromptons und stellte sie zusammen ungefähr auf den Be trag von 200,000 Dollars aus. Aird iibernahm das schwierige Geschäft des Einlassiereits, bei dem er leicht abge faßt werden konnte. Von dem er fchmindelten Gelde gab tloorn aber dem Komplicea, nach dessen Ansicht zu wenig ab. Avory vertröstele Lilird damit, daß er has Geld zu Spekula tionen brauche, die sehr viel Geld ein bringen toiirden. Diesen Gewinn wollte Aoory mit Aird teilen. Willing war vollständig unschul dig. Worum hatte aber Avory sich so sehr bemüht, Harper siir die ·Un schuld Willings zu interessieren? Er glaubte, damit besonders schlau zu handeln. Er wollte dadurch in den Augen Bromptons und Hat-Pers als wohlwollender, ehrlicher Mann er-; scheinen, der voll Mitleid mit einem Unschuldigen ist. Er wollte ferner da durch, daß er sich in dieser Weise in die Fälfchung einmischte, von sich al len Verdacht abwälzen. Deshalb woll te er Hart-er zu dem Glauben veran lassen, Frau Brompton habe die Scheere gefälschL Durch diesen, anscheinend so schlauen Trick, durch den Avorh sich fo lange sichern wollte, bis er ohne Aufsehen zu erregen, verschwinden konnte, weckte er aber gerade den Verdacht deo berühmten Detettios. Horper irrte sich zivar, als er Wil ling siir einen Komplicen Avorhs hielt. aber er irrte sich nicht in be iress Norm-. Schließlich kam es aber auch noch heraus, weshalb Avoey gerade Frau Brompton verdächtigt hatte. Bot ei ner langen Reihe von Jahren, als die jehige Frau Senator Brompton noch unverheimtet war, hatte ihr Avery einen Heitatsantrag gemacht nnd war abgewiesen worden Er terte jeßt die Gelegenheit be nutzen un sich an der Frau zu tä chen zeitte hatt-er zwei Tage länger mit dem Zusassen gewartet, so wäre Avoky entwischt. Er hatte alles zur Flucht vorbereitet und das ganze ec schtpindelte Geld sollte dazu dienen. itan die Möglichkeit zugeben, sich in Australien fortzuhelfew Beoinpion erhielt den größten Teuil des eeswindelten Geldes wieder til-. Ave ethängte sich tm e nis. Ard erhielt eine so lange Zu t usstease, daß er das En e dersel n gar nicht mehr erlebte der Jeanne Wirt wider die A klagte Wes denn die gernrani Auffassung von dein annlößlichen war bereits in das tanonifche Recht übergegangen Gegenwärtig wird in Deutschland das Tragen von Män nerlleidung seitens weiblicher Per sonen» außer in der Karnevalözeit, oder bei öffentlichen Schauftellungen usw. als «grober Unfug« geschadet Dagegen sollen irn Augenbiirle etwa zehn Damen in Frantreich —- Man weiß freilich nicht recht, aus welchen Gründen — die polizeiliche Erlaub nis besitzen, nach Belieben in der Tracht ihres oder des- stärkeren Ge fchlechtes. zu erscheinen. Ganz unzweifelhaft ist die im allgemeinen beobachtete Abneigung, die Gewandung unter den Geschlech tern tauschen zu sehen« nicht auf ästhetische, sondern auf religiös- mo ralische Anschauungen zurück zu flish ren. Tiefe bestanden bereits in je nen Zeiten, wo die Tracht von Mann und Weib, oberflächlich genommen, eine große tiebereinftirnmung auf wies; sie bildeten sich ferner zur größten Schärfe aus, als im Mit telalter die höfliche Kleidung der rit terlichen Gesellschaft starke ferninisti fche Antlänge aufwies; sie milderten sich endlich auffällig, seitdem die Mertmate im stostiim außerordent liche Abweichungen zeigten Jm Museum zu Brüssel findet sich ein der vlämischen Schule entstam mendes Geniälde, das- deni Johann Brueghel zugeschrieben wird Wir sehen auf ihm das Jnnere des Aus stellnngorauines eines Kunsthiindlers mit prächtigen Einzelheiten darge ftellt. Boenchuie Käufer sind an xwesend nnd unter ihnen befinden sich Jztvei junge Frauen, die mit vollen deter Anmut das reiche spanisch nie »derländische Kostiim des Edelmam nes jener Zeit tragen; selbst der Stoßdegen fehlt nicht. Vergleichen wir damit die Berichte über ähnliches Erscheinungen in Lyom in Paris und vor allem in Venedig, so diirfen wir als feststehend annehmen, daß die Damen der besten Gesellschaft schon im 16 Jahrhundert es nicht W selten liebten öffnetlich sich in männlicher Tracht zu zeigen Dasj Zeitalter Ludwige XIV. aber bess zeichnet diese Liebhaberei wiederum als Extrabaganz5 die Frauen von Versaitleg wollten damals mit eige: neu Mitteln siegen. Anders unter dem Nachfolger des «ilioi soleil«. Nicht nur die Pompndour und die Tubarry trugen auf Jagden das nannliche ttosiiini, sondern selbst die tiariser ekleinbiirgerinnen taten dies gar nicht selten, wenn fie Augsliige .·t «ie landliche Umgebung der Stadt nuternahnien. Tie Meuioirentoerie jener Zeit lieferte manchen Beleg da tiir, daß aud, außerhalb Frankreich-: die Gesellschaft des 18. Jahrhun derts an solchen Maskeraden keiner lei Anstoß nahm. Die Gräfin Or zelcla soll in ihrer stauilicrsileidnng den nachhaltigsten Eindruct aus den preußischen tironprinzen Friedrich ausgeiibt haben nnd von Katharina ll. wird erwähnt, daß sie in junge ren Jahren mit Vorliebe ein männ liche-J Lostiiin trug. Ju der großen französischen titevolntion treten be reit; eine ganze Anzahl Frauen aus, die gleich Thisroigne de Mesrirourt und Rose Lacombe die Gewandung ihres Geschlecht-«- rnit sener der Män ner vertauschen. Freilich verschwand diese Mode bald wieder von der Bildfläche unt- die Direktorialzeit er tannte nur dann die herrschaft des schönen Geschlechts an, wenn dieses in möglichst »ureigenster Form« aus trat. Lächerlich nnd zugleich häßlich wurde die Liebhaberei Einzelner für die Männerlleidung, als sich nach 1830 die sogenannten ,,Emanzipier ieri" darin hervortaten. Jn Deutschland gaben die revolu tionär gesinnte Luise Aslon und die beriichtigte Lola Mentez, welche je nach Laune ebenfalls ans die ihnen durch Sitte und Brauch zugewiesene Tracht zu gunsten der männlichen verzichtetem der Polizei mehrfach zu tun. Am tollslen ivukte die Sache aber, als verschiedene Damen gar zu »Freischäklern« wurden. Frau Blen ter (1849 in der Psalz nnd Baden) bildete die Voriäuserin und Rüstolv erzählt aus dem italienischen Feld zuge von 1860, daß sich bei Gan baldis Scharen eine ganze Anzahl weiblicher abenteuerlustiger Personen in der Unisorni der Nothemden be fanden. Die merkwürdigste Erschei nung bildete jedenfalls die sonst sein gebildete italienisch-englische Gräsin Maria della Tom, welche sich aus eigener Machtvolltommenheit die ga ribaldinis e Dusarenmajotschatge beilegte. on ihr berichtet das Ta gebuch des Ginseppe Cesare Abba be SeHcenderwete »Man sagt, daß sie iri rnng bringt aleich einer barm i n Schwester-, aber es M ge gi, der alte Doktor Ripari habe sie aus dein Lazarett in Bar cellone weggejagt, weil er bemerkte, daß ihr Einfluß ans den Verwunde ten von Milazzo kein günstiger war.« Um 1830 sand der politische «Frei heitslärnpser« Gräsin Emilia Plater sogar Dichter, die sie befangen, und 1863 wurde der ,,Adjutant« v: Lan giewicz, die ehemalige Blutnenma cherin Fräulein Henriette Pustowoi tow, in Westenropa viel bewundert. Uebrigens ist sie als wackere Dok torssran in Paris verstorben. Ne benbei gesagt, tönnte man über die als angebliche Männer Kriegsdienst leistenden Angehörigen des schönen Geschlechts einen dickleibigen Band veröffentlichen und trotzdem würde man höchst wahrscheinlich nur eine lückenhaste Arbeit darlegen Eine Studie serner über die Frauen, welche durch die Eigenart bestimmter gewerblicher Betriebe, in denen sie Beschäftigung sinden, gezwungen sind, männliche Kleidung anzulegen, dürfte zwar unsere, praktische Ziele ans allen Gebieten dersolgende Zeit interessieren, doch würde sie schwer lich eine vollständige sein ohne erheb liche Inanspruchnahme der Geduld der Leser. ! Also sehen wir hiervon vollständig Hab und legen uns nur die Frage vor, warum die weibliche Mode im 19. Jahrhundert zu wiederholten Malen einen Anlauf nahm, die Rudimente der wahrlich nicht aus SchönheitAm sprach erhebenden modernen männ lichen Tracht zu topieren. Die Ant wort werden wir hauptsächlich durch « eine angewandte psychologische Be trachtung gewinnen. Wohl die mei sten Frauen haben ein oder daf- an dere Mal den Wunsch, wenn auch in aller Verschtoiegenheit gehegt, ein Mann zu sein. Kommt jedoch zu dieser Jdee die Lust an rein männ lichen Beschästigungen, vornehmlich an Jagd und törperlichem Sport hinzu, so wird die Kleidung, man könnte sagen sast unwillkürlich, den Ausdruck der bestimmten Passiontra gen. So erklärt es sich, daß seit der Renaissance das weibliche Kostiim zu wiederholten Malen scharf hervortre tende, dem männlichen entlehnie Charalterzüge aufweist. Die Da men am Hofe des Sonneniönigs sind Neiterinnen und lieben leidenschaft lich die Jagd, aber das steife Zere moniell der Zeit erlaubt ihnen nur« den entsprechend reich geschmückten Männerroct zum langen Reittleide zu tragen. Diese Beschräntnng verlor sich, wie wir sahen, im lebenslnsti gen 18. Jahrhundert. Selbst die « loomers« der Rad sahrerinnen sind ursprünglich eins Erfindung des- Ferninismus gewe sen. Es war Amelia Bloomer Jeniö in Boston, eine begeisterte Frauen rechtterin, die um 1850 ein Reform lostiim erfand, dass aber eher sür den tiirlischen, ais den abendländi f.l)en Geschmack paßte und dem prak tische Niichternheit nnd lächerliche Priiderie gleicherweise zu Gevatter gestanden hatten. Trotzdem machte die Abgeschniaeitheit — freilich nur fiir iurze Zeit —- Schule in den Vereinigten Staaten, um dann 1886 noch einmal in der Form des »di nided stirt" der Mistreß Bective ans 3ntauchen. tlnter dem zweiten Kaiserreich, zwischen 1867 und 1869 erschienen die »Bloomer«g« mit starker Anleh nung an das bekannte «D6batdeur«s lCiostiim, in der eleganten Pariser Libewelt und wurden Mode siir ga tante Ruderpartien ans der Seine nnd Marne, siir Jagden nnd natür lich auch siir den bereits beginnenden Radsahrsport. Damals protestierte jedoch das Pariser Straßenpublitum sehr vernehmlich gegen die ungewohn ten Erscheinungen —- dreiszig Jahre später sand es eine in ,,Bloomers'« net) zeigende Dame auch ohne beglei tende-J Rad, fiir höchst chic. Also niiedcrnm ein Beweis-, wie schnell die Anschauungen über Sitte und Brauch sich ändern. Jm gegenwärtigen An genlilich sind zwar die ,,Bloomers« nicht mehr ganz »fair«, weil es der Königin Mode gerade so beliebt nnd nicht anders, aber niemand lann mit Sicherheit behaupten, daß nicht bald eine neuerliche Aenderuna ein tritt. Vielleicht kommt sogar einmal eine Zeit, die aller Welt es erlaubt. Kostiinre nach rein persönlichem Ge schmait zu tragen. Dale müßten freilich die Jndividualitäten ungleich schärfer ausgeprägt lein, als dies biölang geschah und die Mode würde trotzdem immer ihre herrscherrolle beibehalten. - . —- Schönes Wort. Haft dn die Men Kostüme nnd Hüte der Meter ge Ja, es eilt huckeln-M was die fis ones zusammenseohnmackstele hat.