Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 16, 1918, Page 6, Image 6

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    der aus-e kleine Sepp mit
W Michezmkei. das er den
m feiner Matten einer Wasch
k-, bringen mußte, auf der Straße
O de beneidete er so recht die vie
S M. die Geld genug hatten,
.H M der Trainbabn bennem
— ihrem Ziele bringen zu lassen.
»M, bös gibt’s holt nnk fiir dir
Wi« hatte die Mutter nein-nd
II et den Wunsch missme auch
III-II mit der Bahn fahren in dur
s Endlich sollte ihm fein Wunsch
Erfüllung gehen. Er muss-te ein
ssc bis in die iiußerite Vorstadt,
M sie Mutter hatte ihm ein Inn
, Regel-en utn sich dniiir wer
s- laufen. Da wollte es das
; M daß er ein zweites kyünspfens
im Straßenichmntz fand.
Dies schien dem kleinen Sepp ein
M des Himmels zu sein, und
ansvoll stieg er an der
M Halte-stelle in den Straßen
gen.
II feste sich einem kleinen Mäd
Iku gegenüber, dass Vielleicht noch
-Æ jüngst war wie er. Tag
eld hielt et seit zwischen feinen
, und mitnnter fah er sich
H zwei Nickelstücke an, gleich al-:
M et sich von ihrer Eriitenz
See-engen oder von ihnen Ab
W nehmen Und scheu iali er dem
schafft-et entgegen, der bald seinen
M zu vielen gleichen Münzen in
Ue große Tasche legen würde
Mucnd blickte er voll Ehrfurcht
M den Mann. Wie gebieteriich er
Mich- wenn er den Wagen durch
W, und wie machtpoll er den
Betrieb durch einen leichten
( ’ss zum Stehen bringen konnte!
sÆ dann der Reichtum in feiner
ists-im Ledekmschkx—Wik-viet Nickn
M die wohl enthalten!
«- Die Blicke des Knaben ichweiiten
is dem Wagen umher und blieben
ETTT Mießlich auf seinem Gegenüber
W Das fein gekleidete Mädchen
kg gerade eine kleine Gei dlmrii
M rotem suchten hervor nnd ent
M mit zwei erinnern dein einen
Mc ihres Geldbeutels ein gieb
Itkl ein Ziiiifpsennigssiick.
Osmt nannte sie mit heller Stimme
It Fahrziel und gab dem Schaffner,
JU- fich zuvorkommend zu ihr tsc
« s. e, das Geld: Zehn Pfennig
« nnd noch fünf Pfennig
- · für ihn. Der Schasfnek
-«- und sagt: »Danke gebor
N Inein Fräulein!·« Und dann
er militärifch und lächelte
Mein
Wer Knabe fah verichiichtert nnd
Whert die Sicherheit des Kin
W nnd auch das Mädchen schien
.« f hoheitsvoller, nachdem der
fo freundlich zu ihr gewe
Ihm kam der Mann auch zu
z Jetzt machte er ein weniger
· ’«rdiges Gesicht als er den
f1igen Knaben fah, d.«sr sein
Wöfchrpnket neben sich aui
sank gelegt hatte:
;«Dn, paß auf, dös geht net! Mit
In Backen mußt qefälligft dran
« steh’n! — Verstanden!·« Tie·
rücke, die Sepp in feine Hand
, prüfte der Mann erst einige
, dann warf er sie in seine To
nnd ging weiter Der Knabe er
« M sinnt-schickt furchtsam und
sich auf den Vorderperron
- er sich und feine Wäsche
s- die Passagiere hindurchge
-ss,s hatte-. Manch’ unwilliger
« traf ihn dabei. —- Und alles
M ganz mtüelich vor. Warunz
der Mann in der hübschen
s« auch liöflich Ji ibin kein?
dest Wen Bube-if Und
M daz. W er vorhin beob
W die Iraindlichkeit des
ffners zu dem kleinen Mädchen
arehen Eindruck auf ihn gemacht
Ja. wer reich war, — dem fliegt al
les zu. der kann überall freundliche
Gesichter sehen. aber erf —- —
Freilich was haften die Leute auch
von ihniii Er war froh, wenn er sich
satt essen konnte und durfte-nichts
verschenken. Wie konnten ihn da die
Leute lieben und achten? — — O.
wie glücklich wäre er, wenn auch aui
ihn einmal so ein Mensch wie der
Schafiner mit Freundlichkeit blicken«
würde. wenn er auch vor ilnn die«
Hand an die Mütze legte . .. !
Sepv überließ sich ganz seinen
kindlichen Trauer-en und merkte
nicht, daß der Wagen feine EnditaH
tion erreicht hatte. und daß alle
Leute schon ausgestiegen waren
»Ne- vielleicht ist es dem gnä·
Herrn gefällig «-«« mahnte der Schuri
ner unwillig: »glaul)st, Du kannst
an ganzen Tag fiir Tei« Zehnerl
umanand iahr’n?« —- Ter Knabe
duckte sich unter diesen Worten wie
unter Hieben und raffte seine Patete !
zusammen Das Ziel seiner Wünsche
war von nun an, daß auch ihn ein- -
mal fo ein Schaffner so freundlich
grüßen sollte, wie das Mädchen vor
her. Mitunter bekam er ja von den
Leuten, denen er die Wäsche brachte,
ein oder zwei Pfennige geschenkt
Die hatte er bis jetzt immer in ieiue
Sparbüchse legen müssen. Das ver-i
langte die Mutter so. Nun begann
er zu lügen und seiner Mutter die
Freigebigkeit der Kunden zu ver
beimlichen, bis er fünfzehn Pfen
nige beisammen hatte.
Dann zog er sich seinen Sonn
tag-Tanzm; an und setzte sich die
Mütze ans, die er zu Weihnachten
bekommen hatte und stieg wieder in
eine Trambahn. —- Ter Schafan
betrachtete ihn geringschätzig —
Frohen Herzens gab der Kleine die
Kupfermünzen hin nnd sein Herz
klopfte-. Wird er auch vor ihm —?
säka
Der Mann murrte: »Du hättest
Dir auch das Geld wechseln können.
denkst. ich half Zeit, die vielen Pfen
nige nachzuzähle112" Er iibcriloa die
Summe, und als er merkte, das-, das
Fahmeld ftimmtry nnd sogar noch
ein Trinkgeld iiir ilm dabei war-. da
blickte er mißtrauiich auf den Kna
den und murmeltc etwas in seinen
Bart. Dem armen, kleinen Sepp
aber traten die Tränen in die
Augen« « ,
Zum ers-en Male seit«
feinem 22sjiihrigen Bestehen hat ein
isnsasse des deutschen Altenheiins in
)Frnitpale. Cal» seinen WO. Geburts
;tag gefeiert. Das .Gedurtitagsiind«
’ist Frau Maria Heitrnann, welche
jtrpß ihres Alters noch sehr rüstig ist,
und ohne jede Hilfe gehen kann. Nur
i
ein bischen ichwerhörågtist die Greis ;
sin. Zur Feier des
eignisses hats «
ten sich viele Freundinnen der Indi- "
larin im heim eingefunden und die
Jniassen hatten eine Festlichteie ar- -
rangiert, während das Direitorium
It eine splendide Bewirtuag geforgi
ite.
Gedanke-splitter.
Speise fürs Herz-;
Anfang.
Der Wein der Wahrheit trägt lei
ne —- Etiiette
—
—- Modcrn. Tiener Cum im
Bette liegenden Bankier): »Sei-den
wird gemeldet Gauner haben in
Ihrem Comptoir eingebrochen.«
Bankier: ,,Gauner sagen Sie? —
Eiel waren’s.·«
Müßiggang ist aller Dichtung«
Vernunftgriinde find ungenießbar-e .
i
-
Berichiedeue Sommertouren Saifou 1918
, Das Publikqu mer hiermit jnfurniirt. dofz, allgemein gesprochen
7I0mmer - Tourjsten - Fahrratc nach dein Westen in must sind.
— Colendo Ausflugøplähem
· Vom mittleren und östiichen Nebraska werden die kopräscntatimsn
sein:
, Colorado Springs, PMB Peak Region .............. 82250
Neuntain National Estes Part, Colo» gerade nördlich von
. Dem-eh Rundreiscn annähernd (einfchließlich Autog zwischen
— der Bahn und dem Pack .............................. 30..«·)0
der fchim Region der Black Hält-, Hof Springs. S. D, die
' Inndreife ungefähr .............................. 20.7.')
des Bis Hirt Gebirgsstorts im thdan - Rauche-ster
, du Misteu Thetmspolis Hut Springe, der Platz für be
rühmte Kur-en via Donner und das scrnericreichc Colomda
Meeise annähernd .............................. 3950
· »Te; - Sei-verkaufen uch Eslifotuiq direkte Linien 68.()0
»Is- prlssstm Pers Tour incl. aller Ausgaben, »Hotel
Iw ........................................ 9150
M- Bay« ................................ 821
e Er jede Tom-, undBahnsPrivilegicn dieselben für den
— oder »He-set Bay«. Fragt uns bezüglich der Roten
hie-, tun Ihnen zu dienen, auf unser Sommer - Reife - Bo
M II Ecken
III-. cost-oh M- Ase-h M III-ad
- I v I- I. IÆU WA
Lande, nach Sheridon und zurück- onnähernd ............ 30.7.·) :
W frisiirtfritisrs
gern gelte-. ’
In D. T.
Friedrich Kalmus war ein Teu
felikeri. Nebenbei war er Kommis
en groß und en detail. Und weil
feine Tante fo freundlich war, bei
Zeiten das Zeitliche zu fegnen und
ihm die Hinterlassenfchaft zu der
machen, ftand er eines Tages vor der
angenehmen Tatsache, feinen Posten
an den Nagel hängen, sich auf eigne
Füße stellen und auf den Vertaui
von Zigarren. Rauch- und Rautabnt
legen zu können.
Ein Teufel-Sterl, sagte ich. Und
er war einer. Er machte alle-T Je
der Proieffion hatte er ins Hand
werk gepfufcht. Hobelm sagen, lö
ten, feilen, hämmern konnte er, mir
nur einer. Jn feiner Lehre roar er
deshalb auch mehr zum Kistennnqeln
und Patetepacken verwendet worden«
als zum Verlauf und zur Buchhak
jung. Aber das tat nichts, fein Ab-"
gangszeugnis lautete doch, daß er die
ihm übertragenen Arbeiten zur doll
ften Zufriedenheit ausgefiihrt habe.
Nun besaß er feinen Laden mit
den felbftgezimrnerten Negalen, dens
felbftgeftrichenen Dielen und dern
felbftgefetzten Ofen. Der Ofen —
hm! Der hatte ibm zwar eine kleine
Verdrießlichkeit verursacht, aber da
mit feine Ueberzeugung, daß der»
Mensch, wenn er nur wolle, auch die
fchtoierigften Sachen allein machen
lönne, nicht ins Wanken gebracht.
Es ist auch lauen der Rede wert.
davon zu sprechen. Er hatte einfach
den beim Trödler getauften eisernen
Ofen an die Esse anschließen wollen,
hatte in den nach feiner Meinung
den Schornstein enthaltenden Mauer
fchaft in zehnstündiget harter Mi
nierarbeit, nach allen, zwar nicht an
erkannten, aber fo doch männiglich
bekannten Reqeln der Vnulunft ein
-1. « -k-Ll --—. » .—-— L l-. ...!4
SUW ZLJIHACOZIII ULIU lcuc III-VII ulsl
dein Stemrneisen durch den im Nach
barbnuse im Laden des Fleischerniei
stets Schuhe Bänaeuden Spiegel ge
fahren. Es war ihm heute noch an
ersindlich, wie man deswegen An
zeige machen und Echidenerfzitzam
spräche stellen tonnte. Der Betrof
sene hatte doch wahrhaftig Geld ge
nug. Aber so! Geldstrafe, Scha
denersatz, Kosten für Ausbessern des
Mauerwerls und zuguterletzt, weil
der Laden keinen Schornsteinanschluß
besaß. Hinausführen der Osenrohre»
in den Korridoe ,
.Ja!« seufzte herr Kalnius, »hier
ist’s grade umgekehrt, alt mit dein»
bekannten Sprichwort von der Va
terschast, denn Geschäftsmann sein
ist nicht schwer, einer werden umso-·
mehr.«
Der erste Schritt, Millioan zu
werden, war getan. Der Laden war
aufgemacht. Es fehlten, um Kalsj
nnM Glück vollständiger zu wachem
bloß die Kunden. Und auch dieser
dringendste seiner Wünsche wurde er- «
füllt. Ein Dienst-nann, ein html
diener und ein Droschtentutscher lie-:
ßen sich herab, die Säulen zu wer-»
den« aus denen sich der Kalinussche
Reichtum gründen sollte. -
Aber Herr Kalmui hätte vorher
nie gedacht, daß diese sogenannte
kleine Kundschast so anspruchsvolls
sein könnte. Der Dienstmann knurrte,
die .Stiste« seien nicht genügend ab
gelagert uno verstieg sich zuguterletzt
zu der ossen ausgesprochenen, un-«
oerschiimten Vermutung, Herr Kalij
inuj mache das Zeug wohl jeyt sel-.
ber, weil der Priem alle Tage schlech
ter würde. Der Hoteldiener wieder
glaubte Anspruch aus eine Schachtel
Streichhölzer zu haben, irran er siir
einen Sechser Schmalzler kaufte. We
nigstens war die Schachtel rette-mä
ßig verschwunden, wenn Kalmug beim
Abwiegen des Schnupitabates der
Ladentasel den Rücken drehte Die
Schachtel beim Austauchen des Käu
sers schnellstens wegzurasfen, blieb
daher das einzige Mittel, diesen fort
geießten Attentaten auf Hotarus
Geldbeutel ein Ziel zu jeden· Aber
nun blieb auch der Schmalzlertunde"
weg. Da mit der gewöhnlichen Laus- i»
tundschaft nicht gerechnet werdens
tann, ruhte die Entscheidung übers
Sein oder Nichtsein der Firma Aal-— !
mus zuletzt nur noch bei den beiden?
anderm Stammlunden, dem ewig?
unzufriedenen Dienstinnnn und demk
nicht minder nörgelnden Droschten-!
iutscher. Aber sein Unstern weiltel
ihm auch die besten aller Abnehmers
nicht gönnen. Traydem er —- Knls !
muj — sür das Tausend seine 483
Man anlegte, hatte er das Pech,E
nicht die Liebe des Rosseleniers eu·
gewinnen. Denn dieser hatte aus
Berlin die dirett revolutionäre Art-I
sieht mitgebracht, daß in einer »inten i
Sechserzijarre« nicht das kleinste
Strüntel enthalten sein dürfte.
Darob fechten sie manchen Strauß
miteinander aus und eines Tages
Iain es zum Bruchr. Der Berliner
stand platzlich im Laden, bieit mit
kunsuniecnden Augen dene erschrak
enen Kalt-ins eine fi erlange derbe
Wein-e unter die Fast und don
Ierte ihn ant ,
.Oenn se nie noch Ial toat see
ssien INDEMNI
»Ist-IMME
Ide- en Ist. det se ßch dran schan
dels könnt«
Ehe Derr Kalnins Zeit hatte, über
die physische nnd mechanische Un
möglichkeit der angeiiindigten Ope
ration nachzudenken oder sich gar der
artige Verteaulichkeiteie sberbaupt zu
verditten, war der nnznfriedene Min
set schon zur Tür hinaus. Und da
mit der leßte feste Kunde. denn der
Dienstmann war auch seit zwei Ia
gen nicht dagewesen.
Da fiel in die Kalmnsfche Trüb
salsnacht wie ein freundlicher Stern
der Besuch des Reisenden Schmidt
chrn von der Fa. hacketbtey ab Sohn.
Dein tlngte er seine Not und wie
doch so ein armer Geschäftsmann von
der Rundschift regeltechk zu Tode ge
schunden tre:de. Herr Lchtnidtchen
tröstete gab allerhand fin einen jun
gen Anfänger wichtige Fingerzeige
nnd kam zuletztnuch aui die Be-v
handlung und Herstellung des Primi
tadatö zu reden. Und wie Kalmus
davon hörte, daß die Fabriten bei der
Herstellung ihrer Ware und insbe
sondere der Samen heilige. von Ge
neration zu Generation ererbte Re
zeptgeheimnisse hüteten, tain ihm die
plößliche Erleuchtung, dafz er seinen
Beruf verfehlt habe« wenn er den
Prienitabat von Stand an nicht sel
ber mache. Diese Fabritation altein
konnte sein Geschäft in Schwung
bringen. Und damit er die Sache
gleich mit Methode anfinge, entschloß
er sich, feinen Laden sechs Wochen
lang zu schließen — .Familienver
hältnisse halber« log ein an der Tür
angebrachter Zettel der inmginären
Kundschast vor —- uin die Geschäfts
geheiinnisse am Ursprungsorte zu er
stünden.
Bei der Kautabatsirina Roller jun.
in X. fand er während der Zeit Un
tertunft als Volontär, um sich in
der gesamten Fabrikation einiges all
gemeinei Wissen onst-eignem
Er paßte höllisch auf und hatte
vorn ersten Tag an seine Manschetten
als Mertbiichlein bestimmt, das er
abends zu Hause abschrieb. Aber
das, was er leidenschaftlich suchte,
das Saurenrezept, betam er nicht
heraus.
«Wnrum arbeiten Sie stets in
MkinschektenZ Machen Eie es, wie
ich, nnd stecken Sie die Dinger dort
aus den Kleider-holen Herr Kul
mus!« sagte eines Tages Herr Rollek
zu ihm.
herrn Knltnus war das höchst sa
tal. Grade heute hatte er daraus
notiert: Gebaklene Pslaumen, Tabak
brühe, Lawendelbliite, Kornschnnps
u. s. to. Aber er gehorchte. Dann
schickte ihn der Chef zu einer Bespr
gnng weg.
Währenddessm besah sich here
Rollet die Manschettem Denn es
war ihm ausgesallen. daß sie Kal
mai mit hocheotem Kopfe aus dem
Daten so lange gedreht, bis die ver
räteeischen Notizen nach hinten to
men.
«So ein Generalspitzbube!« mur
melte er.
Nach einer Weile kam Kalmuö
wieder.
»Nun, herr Kaina-L soviel haben
Sie wohl nun bereits weg, Dis die
Kautabatsabrilation leineswegs ein
fach ist«
»Alletdings, Herr Rolleri Als
Laie hat man leine Ahnung davonl«
entgegnete ital-nut
«Nun, morgen werde ich Sie mal
die neue Saure probieren lassen, die
meine Spezialität ist und vie meine
Konkurrenz so gern nachmachen
möchtes«
»Ich dqnte siir das Vertrauen,
Herr Roller!« sagte Kalmus mit
helljubilierender Seele. —- Endlich!
Enxilichssp .
Ue stimme oes cyeig rig ihn
aus seinen glückseligen Beim-Jun
gen.
»Nicht davon zu reden!« entaegnete
dieser gemiitlich. «Uebrigens, Sie
können mal den Taselpriern km pro
bieren, von dein mein Konturrent
Svendsen in Kopenh.xgen so viel Ge
schrei macht! Jch finde, er ist et
was streng im Geschmack. Du neh
men Sie ein ordentliches Stück. sonst
kriegen Sie’s nicht wegk«
Zögernd grissKalmus danach. Alle
Schrecken eines früheren Priernversus
chej tauchten wieder in seiner Erin
nerung auf. Aber wag half-. Bla
inieten durfte er sich nicht. Er nahm
cnit Todesderachtung das Stück Und
schob es zwischen die Zähne. Der
Ches war heimtiietisch genug, ihm ei
nen Poet Rechnungen hinzulegen und
zu bitten, sie zu tontrollieren.
So sas er, anscheinend emsig rech
nend, irn Jnnern aber alle Primi
tahake verfluchend, und würgte die
ersten Anzeichen der Seetrantheit
hinunter. Eine halbe Stunde dauerte
rai verzweiselte Ringen zwischen
Kalmus’ Willenstrast und dem
Primi, dann mußte er die Waisen
strecken.
»Wie sinden Sie den Tabak, Herr
Flamij fragte eben here Rollen
«Gut!« siöhnte Kalnms in einem
Tone, der nichts Menschlichei mehr
hatte, riß hat und Manschelten vorn
Meiderstiinder nnd Inar mit drei
Siisen draußen an der srischen Lust.
Kalt-ru- ging’s an dein Abend
schlecht, me ordentlich schlecht; als
S ihn is te abschüttelte, siel ihm
Mec- W Mk
·Dik staune-e Wes-nicht schu- ek.
es war ja dtos ein Jenas, den et
nicht behalten konnte! Ader ich —
hu! Das Stück .Diinischer· war
entschieden zu gross sür ihn gewesen·
Wenn Kalnius am andern Morgen
aus dem Gange zum Geschäft ganz
griin im Gesicht aussah, tarn sicher
oarin die Farbe der Hossnung zum
Ausdruck daß er heute wurde das
Saueengeheirnnic entschleiern. Nur
das hielt ihn aufrecht, sonst wäre er
daheim geblieben.
T Jrn Laufe des Vormittags brachte
s der Chef ein Gefäß
F »Sei-n Sie. das ist meine Spe
Ezialitats Das Aroma gibts nicht
swieoerk Ader Sie können getrost
ginal icsien,« sagte er freundlich.
Animus untersuchte sie. Die
braune Flüssigkeit dustcte vorzüglich
Gedaclene Pslaumenk dachte er.
sTann leclte er vorsichtig. Tatsäch
« lich! Etwas scharf, aber pilant. La
: wendet war auch drinn! Oder halt!
zVielleicht Peruhalsami Kosten wir
« noch rnalk Und immer neue Zutaten
glaubte der geheimnishungrige Kal
rnus zu entdecken.
»Na, nu hören Sie aber aus« Sie
lösfeln ja den ganzen Tons leer!
sTer Tabat könnte ihnen schließlich
- den Magen derderhrnk«
«Tabat? Jst denn da schon welcher
Hdrinn?« fragte Kalmus entsehi.
»Na und oh! Sicher die hälste!«
schmunzelte Rollen Da knickte Kal
nius zusammen wie ein Taschenmes
ser. Aber ehe er zum zweitenmale
lialamitose wurde, nahm ihn der
Chef ins Gebet.
.Lieber Freunds man soll dem
Anderen lassen, was sein ist. Fabri
lationsmethoden sind sehr kostbare
Dinge, man bindet sie nicht jedem aus
die Nase, und tver sie ausschniisseln
will, muß einen Denlzettel kriege-n
Sie haben sich ihn selber geholt. —
Sie brauchen heute nachrnittag nicht
wiederzutomtnen!« —- —— —
Die bald darauf einsetzenben Lei
den des herrn Kalrnus hat keine
Chronik aufbewahrt. Aber das muß
noch gesagt werden: Als er noch
lange vor Ablan der sechs Wochen
sein Lädchen wieder aufmachte, war
er so schwach, daß er laum die Rou
leaursitivpe herunterziehen tonnte.
Dabei tat er den heimlichen Schwur
niemandem wieder ins Geschäft zu
ususchem besonders ieinen Kautnbal
fabrizieren zu wollen« aber er macht
schon wieder selber Zigaretten.
—....
Heimat der Gern-suec
Tartiuz sagt bekanntlich in feiner
Germania, er möchte die Germanen
fiir Ureinwohner dieses Landes hal
ten, «denn wer hätte auch Asien,
Asrika, Italien verlassen sollen, unt
nach Germanien zu pilgern, in das
wüste Land unter rauhem himmels
strich. iulturlos, trübe, unheimlich ei
nem jeden, dein es nicht eben das Va
terland ist.« Ein so schiefes Urteil
sällte der alte Römer, der dein deut
schen Voll doch sonst so manche
Schmeichelei gesagt hat, über ihre
Heimat, weil er natürlich niemals
Gelegenheit hatte, irn Sommer einen
Sonntag im Grunewald bei Berlin
oder irn Winter einen solchen aui der
Müggeliee-Eisbahn zu erleben Wenn
er aber die Einwanderung vorn Sit
den und vom Westen her verneinte, to
hätte er eigentlich aus seinem Gedan
kengang heraus die Einwanderung
von Norden her folgern müssen, wo
das Klima doch noch rauher war als
in Germanien.
-- · D-- c ,-t . . . «k«»,k-,«
Olcsc Owutkjrrlqc Ucruuussuuuuu
zu haben, ist dng Verdienst der neue
sten prähistorischen Forschung, die
war nicht aus tlini.itiict;en Ort-Indem
sondern aus den Fundergeteuissen die
entiprcctenden Schlüsse siebt. »Gtei.l;
«c1rtige Funde in einem bestimmten
flisjsediekh so schließt der erste Dozent
jfiir deutsche Vorgeschickjte von der
Universität Berlin. Professor Nossin
I na, «deuten auf eine geschlossene stut
tur und aus eine bestimmte Völler
-gruppe, die diese Kulturreste hinter
lassen hat, abweichende Formen ge
Ewisser Waffen und Geräte, z. B. der
IBronzebeile oder der Rasterrnesser
Iaus Bronze, aber aus eine zeitliche
Entwicklungssolge vom Einst-eben
zum Kompliziertem Man hat dahe
Zdie Bronzezeit (2000 bis 700 o.
Chr.) in sitns Perioden geteilt und
durch Vergleichung der Funde seiten
stellt, daß die ersten Germanen gegen
Ende der ältesten Periode (18()0 bis
1700) aus Jiitland und Schleswig
nach Westdeutscbland eingewandert
sind, das zwischen 2000 und 1800
von Bewohnern entblößt war.' Die
Germanen sind also in ihrer Hei
mat schon an die 3700 Jahre seß
haft. Jrn Schweizervoli lebt noch
eine dunlle Erinnerung an seine
ebenfalls nordische Hertuntt. und die
Erzählung, die Schiller dein Stausikrs
eher in den Mund legt, hat auch in
Deutschland den Boden geebnet siir
den Gedankengang Prosessor Messin
nas.
—- Vekzweiilung. Bettler
tm einem armen Vater, dem der
Rot-h eben das zehnte Knäblein
gebracht sum .Bitte unt eine Klei
Eis-Won
IGRABSTUNEI
Zettdcm dass surrte-r Vhtthd unserer Firma in den Dienst vors
Lnssrl Zum lsrrnscn usrnkm ssnd mir män mehr un Stunde, bei unfe
rcr 1srksixicktnsr11 Rundsde rnrznsrsrrdwn, nnd mir erinde dieser
lmllh drer Eu- kmnmcn nnd unser anrr m Augenschein nrlmmr
Vergleicht unsere Preise und unsere Arbeit.
Wir können Euch Geld sparen
Crmijlslt csn Llscvmumsnt unis Wiean großen Lager nnd laßt früh
zenm sur den (Krälwrsdmmckimacsmg nnffnsllerr
schekkel se son Monument Wortes
Tel.: Block lU7I. Ecke nördl. Ftout und lslebntnxkqßr.
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Telephon: ji« 218 Ost II. Str.
!I:’c1cl·,t-T’l:ticufe-: Wack- 517---—-1.’.’«7
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»r! »p: -.a:::f::i «-«. kn«
;«.Tr’ Otk Ist-»He licl «).leIe.- T Hl
:«:1,al5 er mit ic. Zier »r. ; von cis r
;1;is«·.-)l-.L·e-1 tytenaztssitzrxng tosnmeaks
mng den Tunnel rser Bahnstations
sckrim von einem Undelannien durch (
einen Sitz-aß schwer Verletzt. Der Mich-« «
ter hat sich durch sein scharseg Vor-I
gehen gegen heimlicherr Schnzpsoersz
taus und Wohlbetrügereien viele i
Fest-de gemacht. l
l
l
l
l
Willio m H. Garolil von
New York teilte der Polizei mit.
daß seine erst vor drei Monaten ihm
nngetraute Gattin, die tiirzlich .
Selbstrnord mittels Gasdergisiung :
deging, in den letzten Monaten vor ;
ihrem Tode Zputen eines nervösenl
Zusamenbruchs gezeigt hatte. Terj
tronthafte Zustand, der die Aermste l
in den Tod getrieben, wird von dern l
jungen Wink-er ans den Umstand zu- t
rückgeiührt, daß eine unbekannte Pers l
son ihn, sowie Verwandte der jun
aen Frau seit einem Jahre vor der
hochzeit bis turz vor der Trauung
mit Briefen bombnrdierte, in denen
er davor gewarnt wurde, Mntilde zu
:belichen. da sie körperlich desett sei.
Der Frühling hat also seinen Ein-«
zug gehalten. Trotz allen Dräneno
des Winters. Und einmal wird auch
wieder Völkersrühling werden. Ei
verlei, wie die Zchickialeitiirme durch
die Welt rasen mögen.
Ev. thih Dreieinigkeits Kirche
502 östl 2f Straße
Pastor H. Willens
Gottegdienst jeden Sonntog Vormit
tag, um loIfz Uhr.
Cis-Luth. St. Paulus-Kirche.
Ecke 7. und Brust-Straße
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; tag um 10 Uhr.
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