Gestirn-It Mensch Dust-rette un Esil seichte-. Dr. Hans heinrich Lotichiut, Di rektor einer Genossenschaft mit be dingter ftpflicht und Billenhesi er, war an dem heimwege begti en. Da er am Bahnhos teinen Wagen gefunden hatte, mußte er troh des unsreundttchen Vetters, das ihm so gar den Genuß Seiner iostbaren ha dannn vertiintnrerte, zu Fuß gehen, und so war er nicht eben in bester Laune, als er sich keinem ichmucken fsnuse näherte, obwo l jeyt die Son « wieder trästig aus den Motten Wien und das nngemiitliche Roß nur mehr von seinem Regenschirm herun tertropftr. Aber was war dass Plöhlich nahm das wohlgenährte Antlih einen ganz außer-gewöhnlich strengen Ausdruck nn, die Brauen über der goldenen Brille zogen sich erschreckend hoch, und statt die dor nehrne hanptftraße zn betreten, in der kaum hundert Schritte nach rechts die Villa Lotichius lag, machte er ein paar hastige Schritte in das Seitengäßchen zurück und der sieckte sich hinter dem Gebüsch des noch unbebauten Eckgrnndstiicteö. An der Tür seines Vorgartens — auch halb versteckt hinter Gebüsch —j standen zwei Perseonen, die sich zum mindesien in seinem Haufe nicht mit einander unterhalten durften, in merkwürdig lebhaftem Gespräch. Eine derselben war ein junger Mann« der genau so wie Herr Lottchius eine Mappe unter dem Arm und eine Brille vor den Augen trug und auch beinahe ebenso vertrauenswürdig aus sah, obwohl er eher «ipinsetdiirr« alsl dick genannt werden tonnte, sich mit einer Stahlbritle begnügte und seine; Manne nicht aus tostbarem Leidens sondern aus billiger Wachsleinwand’ bestand. Er blickte von Zeit zu Zeit ausfallend ängstlich nach den beiden Straßen zu, aus welchen der Chef des hauses tommen konnte, wurde aber durch das niedliche Dienstmäd chen, das mit weißer Schürze und weißem Spihenhöubchen neben ihml stand, und ihm immer wieder rechti aufgeregt zunickie, offenbar so sehr gefesselt, daß er sich nicht zu trennen vermochte. Als ob es für ein io hüb sches, frisches Ding lein höheres Glück gäbe, als einen armen Haus lehret, der sicher nie Ernst macht, wenn er auch in der Lage ist« durch raizversprechen zu locken! Dumme s! Aber wer hätte dem schüch ternen Büchern-um so etwas zuge trauti Und noch dazu unter den sugrn feines Schiran, im Hause der Herrschaft. Na wartet Als Herr Lotichius den peinlichen Vorfall soweit überlegt hatte. machte er plöslich wieder ein paar hastige Schritte nach rückwärts, aber dies mal gleich durch eine Lücke des Zau-l nes tief hinein in die Wildnis des, Baue-lass Drüben war eine fehr« scharfe Stimme hörbar geworden, die laut »Marie!« rief. worauf Mariai rasch die hand des Kandidatens drückte. ihm einen sehr zärtlichen Blicks zuwars nnd verschwand. Mertwiirq digerweiie blieb aber der Kandidats immer noch an seinem Plan, als ob er ins haus spähte, nnd erst nach einer Weile entfernte er sich·nach der Seitengalse zu, und zwar in einein» ganz verdächtig schnellen Tempo. Die Seitengaise aber betrat er auch nicht, er blieb wieder stehen, spähte wieder! nach allen Seiten und tief endlich in der hauptstraße weiter, so- schnell, als er nur konnte. Dahinter steckte wohl doch nicht bloß eine Liebschaft mit dcrn Dienstmädchen, die in in aller Ruhe am Ausgebetag erledigt werden konnte — dahinter steckte mehrl herrn Lotichius war schon heiß und« lalt geworden, er spran endlich tron seiner Körperfiille faii ebenso slint wie der Kandidat da von, und erft als er —- nach einer ns sliichtigen segriißung seiner rast —- Iein Allerheiliges betrat, atmete er wieder auf ps die eiserne Kasse war unberührt! Trost-ern nahm er jetzt sofort den Kaffenfchliiffel zur Hale und über zeugte sich, daß wirklich iein Ein griff erfolgt war. Da klopfte es aber auch fchon an der Tür, und als er öffnete, fiand feine Tochter vor ihm. Fräulein Flory war erheblich älter als Matie und auch lange nicht fo hübsch. Aber die Erregnng. in der fie sich befand, die Verlegenheit, rnit ver sie offenbar kämpfte, ihr aus aller Berfchörntheit doch gera dezu aufleuchtender Siegesblick, weck ten in dein Vater einen neuen Ver pacht. Vielleicht handelte es sich we der rnn Marie. noch um die eiserne soff-, fondern um Floryl Vielleicht war Marie nur die Vertrante eines Verhältnissez das hinter feinem Rissen und dem Rücken der Mutter ancefnonnen windet Und ie mehr er in der Sile wieder alles erwog, defio mehr wurde ihm dieser neue fchrecks licht setdacht zur Gewißheit Der net-erleiden der so fchiichtern nnd est-s tat, hatt-e es fauftdis hinter den Ostern er fpetnlierie auf die Tochter des Rufes auf die Tochter einer silln, vie 75,000 Gulden ge IEilet zlyey aber in. ihrem « » en Alter —- · "« sonnen- ße endlich -- »He-Izde . .:«.- k W inachdem sie auch wieder W. verdächtig — den Türriegel vorge fchoben hatte, «verzeih«, daß ich dich Mike — ich kann das nicht so in mir behalten — i muß dir etwas anvertrauen. Der ottor, Papa —« »Ich dachte mir’j!« fiel er ihr rnrot, feinen Verdruß nur müh Fm betämpfend. ins Wort. und lvry ftarrte ihn plöslich ganz miß trauisch an.. »Du — doch-ten —- dir’s!« «T——ja!" ! »Seit-ichs du inil ihm?« ! »Ich fah ihn nur von weitem· Wie ein Berhrecher spioniert er herum —«(’ Ilory horchte auf, schlug aber dann plöhlich wieder ganz derfchänitj die Augen nieder und zuckte die Ach-l fein. .So schlimm iftI ja nun doch nicht, Papa," meinte fie. »Was lanni schließlich der arme Mensch dafilrj daß er lich verliebt hats Er war ja auch durchaus nicht frech. Nur daß er eben so weit ging! Daß er den Mut fand, was ich ihm gar nicht zugetraut hätte! Jch war ini Bor garien, als er eben fort wollte, und Iwährend er sonst nur ganz fcheu Tden Hut zieht, sprach er mich heute »an, obwohl er ohnedies schon fast eine Stunde länger bei Maxel ge blieben war, als sanft. Zuerst fragte er auch nur nach dir und ob du ge sund bist. Dann aber erklärte er mir -—« .Seine Liebe —?« »Ach nein, Papa, das traute er sich doch nicht. Allerlei aus der Bo tanil erklärte er mir. Aber dabei wurde er immer wärmer, wollte gar nicht aushören, pflückte mir einen· ganzen Strauß zusammen und der jicherte endlich lehr feurig, daß ej ihm das größte Vergnugen bereiten würde, mir den ganzen Garten bo tanisch zu ertliiren, und daß ich ihn dann erft recht lieb haben würde.« »Daß du ihn dann — erft —- recht —- lied ·- ?« »Ja, Papa. Mir ta-n das natur-’ lich auch sehr verdächtig dor. Undi da ich plötzlich fürchtete, er könnte sich zu viel einbilden, bat ich ihn, mich zu entschuldigen, ich müsse ausgehen. and dann tief ich davon — ins Haus zi.riict.« Herr Lotichius hatte sich erhoben. und jeht ging er —- noch immer sehr erregt — mit großen Schritten aus und ab. Wenn der Hauslehrer Flor-) erwarten wollte, dann war ja das Spionieren erklärt. Aber warum dann das DavonlauieM Und die Sache mit Marie. Das stimmte jejt nicht recht. handelte es sich vielleicht um einen ganz gefährlichen Menschen. um einen Don Juan. der sowohl nach Floey wie nach Marie seine Angel answa·rs?« »Wir sprechen iiber die Sache noch,« sagte er endlich. »Du hast ja sehr torrett gehandelt. Und dein herz, das ifi doch nicht etwa —" selber Papa!« suhr sie erglühend aus. .Jch weis; doch, was ich mir schuldig bin.« - »Dann ists ja gut. Geh jeht, Kind. T—ja! Jch muß noch ein dringendes Geschäft erledigen.« Eine Minute später trat er in das Zimmer seiner Frau und schob dort den Türriegel dor, was Frau Lott chiuö veranlaßte, von ihrem Erker pliihchen hervorlepringen, alt wäre sie seden Augenblick bereit, ihm die Augen auszutraheiu Er aber faßte sie, mit einem Versuch zu lächeln« am Kinn und sagte begiitigend: »Ich möchte nur vorsieht-halber ein Wort iiber den hausteheee mit dir reden.« »Ich wollte auch mit dir über ihn sprechen,' siammelte die Erregte. »Es sällt mir ja nicht leicht, weil ich dich nicht unnötig beunruhigen möchte. Wenn du aber beabsichtigst, mir eine Eisersuchtsszene zu machen —« Eine —- Eisersuchtszene?« Er starrte He an, als iviire ihm plöglich ein Gespenst erschienen. und dann lachte er aus. Jhr aber flossen sieht die Tränen tiber die sangen und ihre Brust hob sich hoch. »Wenn du glaubst, es tann sich niemand mehr in mich verlieben,« ’fuhr sie fort, »so tust du mir leid. »Erst gestern stund wieder so ein Falt ! mit einem hatt-lehret in Der Zeitung, Hin dieser Woche schon ver zweite. fund was den Doktor deicissi, to hat »er sich zum mindesten heute sehr auf fällig benommen-" here Lptichiuk starrte sie noch int mer nn. War es denn möglich? Aber der Gedanke an Marie und lIlory stimmte ihn doch wieder sehr ?ernst. i »Was hat er denn getan?" fragte ie: endlich. während Frau Lokichius ihre Tränen trocknete. «Minveftens eine Viertelstunde lang hat er mich aufgehalten nachdem er mit Maxel fertig war. Und dann fing er plötzlich man nn, daß Makel nichts von Bildern verstehe. Er emp fahl mir ein Abonnement im Künst ler-haufe, wozu eben noch günxige Ge legenheit, da vorgestern ver rsie ge wesen ist. Jch könnte es in auch selber ein-nützen, meinte er, es sei täglich Konzert dort und —- turz ge sagt, heinrich, es ist nicht ander-, er hofft mich dort zu finden, er denkt an Rennezpous —- aber was machst du vermi« herr Lotichins var zu dem Min sellnips geeilt nnd fest schob er den Riegel sittlich . »Ich saß vielen Don Jam- ent-» Ilneven,« schrie a auf. »Er M viel-z Heini ssch gemerkt-er, an ich unre. »So ein Wien so ein ...« w hatten Sie sich denn so lange mit dern Doktor zu unterhalteni" . Marie sah ibn erst erstaunt an, dnnn aber innietten ihre Augen sost ebenso, wie die ihrer Gebieterin. .Jch tann den herrn doch nicht hinanswersen,« antwortete sie schaips pisch· «Unterbalten hoc ich mich nicht mit ibrn.« »Hm er Jpnen vielleicht Bot-mit oorgetrageni Oder Kunstgeschichtek »W! Um Rat hat er nrich gebeten —- rnir tat er ja wirklich leid —- toeil ihn doch die gnädig Jrau nicht verstand-— nnd so wollte er eben den herrn Direktor erwarten oder obsnngen auf dein Weg vorn Wahnsin- Dieitnat hat er nämlich noch nirgends sein Geid bekommen nnd oorgestern war doch schon der Eigek err Lotichius machte wieder große Augen, während seine Frau irn Er ter verschwand. «T-——in!« seuszte er, «daran bat. wie es scheint, keiner von uns gedacht- Jch habe ja auch so oiet andere Dinge im Kopf. Aber ihr ..... Ru, nimni’s nur nicht gleich wieder iibeL Ihr habt eben die Liebe im Kopi. — T—ja! sk. Aber ich witt ihm fest sofort sein« Geld schicken. Geth hnt er gees si nug darum, der arme Kerl ..... Alt-Nirwana Steckbrief. »Ich Wotsnng Herr von St;«ben berg erbiet allen und jeden, in was Landt und Städt sie sint. mein willig Dienst und Grub. wie sich gegen nitn jeden gepiihrt, zuvor. Jch laß Euch wissen, daß rnir ain Schioser rnit Na men Mnister Vtiltein naß der Gefang tnus thnmen ist, der setbig drin rnit Mörderey eichrien, darumbh er fängt tich angenommen ist worden. Darauf ist mein frennttich Bit nnd Begebrn an menigtlich, er sey hoch fOder nider Stands, gehftlich oder weltlich die mit diesem meinem Brieff erfuecht weiden, daß menigtlich den obgemelten Schlo ser auf mein Khdft und Zerung an nemen woll, und mit Gefangtnuz Ivoll verwarn. So gelob ich aim jeden, der solich Annemen tnet, daß ich der Such nachlhumen will, wie sich ge piihrt, und das so drauf geht, gehör lich degaln will· Des zu waret Ur thund geh ich aim jeden, der den vor gemelten Schloser angenumen hat, diese Bethantnus mit meinem zurugt aufgetrnithten Petschaft verwertiget und aygner dont unterschriben« die gebn ist an Sankt Dianas Tag im 22. Jan. 1673 zu Nürnberg. Wolf gang Herr von Studenberg, Stadt richte-". Atnger site-hist Jm Welt-Museum zu Philadekphia steht das Gerippe eines Elephantery der im Leben unter dem Namen Zion bekannt war und das tlügfte Tier ei ner Rasse gemess. fein soll. Erst in seinem sechzigsten Lebensjahre ent deckte man seine großen Fähigkeiten. Er befand sich damals im Zirtus ei ner amerikanischen Wandergefells schaft, aber am zweiten Tage nach der Eröffnnng wurde Bijou vermißt, man suchte vergeblich nach ihm, tein Mensch hatte den Entwichenen ge sehen. Da fand man ihn endlich im Pferdestall, damit beschäftigt, die Pferde zu waschen und zu dürften. Erstaunen ergriff die Zuschauer. — Bijou aber liesz sich nicht stören, von einem Pferd ging er zum anderen, und wenn das Wasser in seinem Mi bel zur Neige ging, drehte er den Lohn des Wafferfassei und schöpfte neuen Verrat. Die Pferde ließen sich die Behandlung durch den neurnodii schen Stallknecht ruhig gefallen. Die Lösung dieses Rätsels wurde bald ge funden. Jn seiner sriiheten Stellung war nämlich Bijous Quartier der erdeftall, wo man ihn start gefes set hielt. Dieser Umstand hinderte ihn, die Arbeiten, welche er ven Stall tnechten abgesehen, selbst auszufüh( ren, jest aber hatte er nun die erfle» Gelegenheit benuhh fein Geschick zu zeigen. Känftig wusch er die Pferde. tämmte sie und legte ihnen das Ge schirr auf. -A-—— Ihr Reichtum. Während des Ikaisektums in Frank reich bediente nmn sich manchmal eben nicht besonders lobenswerter Mittel, Geld zu ermessen So war unter an deren ein reicher Kaufmann, namens Cardon« als einer von denen bezeich net worden, die sehr schnell ein geo ßes Vermögen erworben hätten, und denen man aiso schon ein seeiwillises oder gezwungenes Anleben auferlegen könnte. Bei Geleqenbeit der Feste, die während der Beemählung Nape leons mit der Erzherzogin Matie Luise gegeben wurden. hatte man auch die Gattin dieses Kaufmannes eingeladen. Der Kaiser hieit die Musterung sämtlicher anwesenden Damen nnd blieb wie von ungefähr bei Madame Sarden stehen, um sich ihren Namen nennen zu lassen. »Man bebaugteettA sagteSieer sdztktansschzs The gewen , , e re m ". —- ,,Ja, Fäs, entgegnete sie schnell, Jä, habe nYelsu Kinder-C Rai-etwa ls tte beis« lliH und von der Anteil-e »was- keine Rede mehr. W« Eise tragitisiische Erinnert-g site Bahre-its sen Ilex s. Hose. . »Ach, nun geben sie den »Pensi sal« überalll« sagte seufzend die gute Baronin von der Oeidt. »Da werde ich ihn wohl nicht mehr in Bayreuth hören. wie ich es mir mein Leben lang gewünscht habe. Da bei-« sehte sie Inelanchotisch hinsa, »bin ich·eintnal gleichsam vor den Toren des Heiligtunis gewesen und ...aber das ist eine Geschichte, die man komisch nennen könnte, wenn sie nicht so traurig geweten wäre. ,,Erziihlenl erzähleii!« wurde von ,atlen Seiten verlangt. ; ; ,.Alio,« begann Zran von der ;Heidt, ,,es ist einige Jahre her, da» lam eines schönen Tages Fraut Agathe von Latinen-, eine sehr ele-! »gante, hübsche, junge Frau, zu mir und beschwor mich, ich sollte init ihr nach Batyreuth reisen. »Ich denke es niir reizend, gerade mit Ihnen zu reisen und in Ihrer lieben Geselltchast einige geiniszreiche Tage zu ver-leben, liebste Frau von der Oeidt,·' schineicheite sie. Ihre Freundin hatte sie nämlich ini Stich gelassen. ich iotlte deren Billett übernehmen und sonst brauchte ich inich uni gar nichts zu tiinnnern. zran von tialinoty ver sprach, siir mich besorgt zu sein, als innre ich ihre eigene Mutter. Jch besann mich nicht lange nnd ertlarte niich sreudig bereit, sie zu begleiten, denn Frau von iialinsth war inir bisher als eine heitere und liebenswürdige Persönlichkeit be kannt gewesen, doch Inan muß mit seinandem reisen, tun ihn gründlich kennen zu lernen, das ist eine alte Wahrheit, die zu erproben ich bald Gelegenheit sand Wir reiste-i also seelenvergniigt von Berlin ab. llnser tiupee wars dicht besetzt, aber mir war es ge lungen, einen bequemen Fensterplah zu ergattern, nnd ich konnte zufrie den sein. So dachte ich wenigstens. Kaum aber hatte unier ;ng das Weichbild der Stadt verlassen, so begann Frau Agathe unruhig zu werden, und endlich bat sie mich, doch den Plan mit ihr zu wechseln. Sie bei-trüge es nicht, rückwärts zu fahre-h iitze außerdem so gern am Fenster. Da gab ich gutmütig mei nen schönen Fensterplah aui und quetschte mich zwischen zwei korpu iente Damen, die nach Marienbad reisten. Doch kaum sasz ich, mußte ich Frau von Kann-the Vieiietasche hemnterlangeu, die sich jegt iiber mir befand, und nach einigen Mi nuten wieder hin-aufheben Nach einer Weile bat mich meine liebe Reisegefährtin in siißestem Ton: »Ach, liebste Frau von der Heil-h würde es Jhnen sehr unangenehm sein« sür uns eine Flasche Gießhiibs ler aus dem Speise-wagen zu holen? — Jch muß etwas trinken, soll mir nicht schlecht werden, aber ich kann nicht selbst gehen, denn mir wird so leicht schwindlig in einem schnell fahrendeu Zuge, und da könnte ich mich im Korridor stoßen.« Natüriich wollte ich nicht rislie ren, dass es Frau Agathe schlecht würde, und so machte ich mich nach dein Speise-wagen aus, der iich am entgegengesetzten Ende des langen Zuges befand. Die Waggons schwantten entsegiich und mit meh reren blauen Flecken am Leibe tam ich von meiner Mission zurück. Dann nahte die Essenszeit, aber Frau Agathe wollte nicht mit mir in den Speisewagen gehen, ein-mal weil ihr, wie gesagt, das Gehen im fahrenden Zug nicht betömmlich war, und dann auch, weil ihr dae gemeinsame Speisen unsympathisch war, dasiir beanstragte sie mich. doch so liebenswürdig zu sein und dasiir zu sorgen, dasz ihr möglich schnell ein Beessteat in ihr Ubteil ge— bracht würde. »Ich bin ganz ausgehungrrt,« tagte sie, »und wenn ich nicht iehe bald etwas zu essen bekomme-, werde ich ohumiichtig.« Wahn-nd das Mittagessen n·rvierr. wurde, hatte natürlich seiner ders sielluer Zeit, die Untier-g konnten erst nach beendetec Mahlzeit tusdienti werden. Jch fürchten-, daß meines »acnie Reisrgcnoisin es so lange nicht ’wiirde aushalten können, nnd ent schloß mich seufzend, ihr das Bres sileat selbst zu dringen, was meine Sammlung an blauen Flecken sehr vermehrte. »Wirtlich zu liebenswürdig!'« riei Frau Agathe »Aber haben Sie denn gar nicht daran gedacht, mir auch ein halbes Fläschchen Wein mitzubrin gen, liebste Frau von der heidtW sügte sie vorwurssvoll hinzu. Da schämte ich mich meiner Ge dankenlosigteit und eilte zurück, das Gewünschte zu holen. Dadurch kam ich natürlich erst zu meinem Mittag essen, als alles bereits kalt geworden war und einen zusanimengeiraßten Eindruck machte. Na — so ähnlich ging es die ganze Reise weiter, und wenn Frau gale wie sie versprochen, siik mich sorgte, wie siie ihre eigene Mutter dann muß iipce Mutter eine über aus gutmütige und dienstwilllge quu »wes-u sen-. Ja im few-« ganz abgeht-ft, aber Frau Agathe verlangte alle Dienste se lieben-i wiirdig nnd selbstverständlich ed war unmöglich, ihr nngesiillia etwas abi sit-schlagen Endlich kamen wir in Bahrenthj an. , »Ach, liebste Fran von der Heidi « « rief aufgeregt Frau Agathe-, als Ikmnn der Zug hielt, wollen Sie! inicht schnell voranseilen nnd einen E Wagen belegeni wir riskieren sonst, keinen mehr zn beleininenl Ich bleibe beim Oandgepiict « ! Jch stürzte davon, drängte mich »durch das Menschengewiiht nnd er wischte noch gliirllich den lebten .Landaiier. Aber nnn stellte es sich « heraus, daß es unmöglich war, alles »Mit auf diesen einen Wagen mit zunehmen. Jeh hatte allerdings nnr einen kleinen Koffer nnd eine Onl schachtel mit, dafür Fran von Ka linsly zwei Koffer, die jeder sa groß waren wie ein Hans, zwei Reisetaschen nnd drei enarnie Hut schachtetn. Diese Hiitschachteln mit den darin befindlichen wertvollen Hüten wollte sie unter keinen llmi ständen aussichtslos einem Gepack niann anvertrauen Nach einigem Hinundher bestimmte sie tategoriich, daß sie zuerst mit dem grösseren Teil des Gepiicte in die vorausge mietete Wohnung snhr nnd der Wa gen dann mich mit dem Rest der Banaae holen sollte. Ehe ich noch pratestieren konnte, war sie einge stiegen, fuhr davon, nnd ich mußte nun eine halbe Stunde im sugigen Wahnhos warten. bis der Wagen mich holte. " Aber noch immer verlor ich meine gute Laune nicht ich stand fa am Erfiillungsziel langgehegten Wun sches: Morgen sollte ich den »Poesi fnl" hörenl —- — Unsere Wohnung bestand ans ei nem schönen grossen Zimmer, das trit zwei Kleiderschränlen versehen war, einen grossen Spiegel Sosa nnd sonstige-s beanemed Amenbles ment onst-dies dann einer winzigen Kammer, in der sich nichts befand, als ein Bett, ein Waschtisch nnd zwei wackelige Stühle. Sogar ein Spie gel fehlte. Ganz selbstverständlich nahm ich an, daß Frau von Online lv mir, als der älteren Dann-, das große Zimmer überlassen würde, nnd sagte ihr, dafz sie ihre Kleider ja in meinen Schriinten emshöngen nnd ihr Haar vor meinem Spiegel sich frisieren könnte - »Aber meine beste Frau von des-' Heidt,« riel sie ganz entiest and, »ich kann doch unmöglich in dem Kam merchen wohne-il Bedenken Sie mein vieles Gepöetl« Mit einem Wort« lie legte ener giich auf das große Zimmer Be ichlng. nnd ich konnte let)en, wie ich in der Kammer unterlam. Als ich dann ganz bescheiden wenigstens mein Theaterlteid in einem der Schriinlc nnterbringen wollte, weil mein Zimmerchen ein solches Luxus möbel nicht aufwies, waren beide be reits mit Frau Agatbes mächtigen Toiletten angefüllt, und iie prote ltierte bänderinnend gegen die tin mutung, noch mein Kleid dgrin aufzuhängen. Es wurde ja alles zer drückt werden! meinte sie. und schon sprangen Tränen in ihren-Augen auf. Gut — ich ließ niir einige Nägel in die Wand meines Känunerchens schlagen und hing daran meine Gar derobe auf. Einen kleinen Neifeipiei gel hatte ich glücklicherweise mit, io brauchte ich nicht von dem im gro ßen Zimmer Gebrauch zu nmchen, wag mir auch sicherlich verwehrt worden wäre. Meine Zelle hatte leider zwei Fenster, eines on der Länge-feile ei nes der Schmalieite, nnd beide lchlollen schlecht. Dazwilchen stand mein Bett. Während der Nacht lam ein Gewitter, nnd der Sturm legte eisig über mich hinweg Jch iror jämmerlich unter der diinnen Decke inußte auffiel-en, mein Reiseplaid und meinen Mantel liber das Bett breiten, ud schen iiihlte ich, daß ich mich fürchterlich erlälten würde. . Hoffnungsloiigteit meines Zustan . des tiar gemacht. Sie behauptete ör Hllg ich ani folgenden Margenf erwachte, vermochte ich mich nicht zu rühren nnd die leiseste Bewegung verursachte niir rasenden Schmerz im Kreuz. Einen Hexenschnsz erstflasi iigee Sorte hatte ich cnoiicht, und es war ausgeschlossen, daß ich die heutige »Parsiiai«-Vorstellung wiirs de besuchen tönnen· »Was —? Aber Sie werden mich doch nicht allein ins Iestspielhans gehen lasten!« riet ganz empört Frau Agathe, als ich ihr ächzt-nd die gerlich, mein Hexe-nichan wiire Ein bildnng, ich mühte inich ganz ein fach zaiannnennelnnein aber den Ge fallen konnte ich ihr nicht tnn, so gern ich es gewollt hätte. Jch schluck te Aspiriin trank heiße Liinonade, versuchte in Schwein zu tonnnen nnd hoffte dadurch in einigen Tagen reist-fähig zu werden; höher gingen tiir seht meine Wünsche nicht. Frau Agathe mußte sich ins Un vermeidliche fügen und begann schon frühzeitig sich tiir die Vorstel lung zu ichnjiicken Sie breitete alles ihre Toiietten vor mir and, und ich sollte ihr raten, ob ich die weiße, oder die niauvetarbene, oder doch ’vienkien di- mii dku san-u Sen-u anlegen sollte. Ob ich meinte, dass die maiivesarbeiie zu atifsallend sein wütdef -- Mir war das eaiiz einerlei. nnd stöhnt-nd riet ich zn deni maiivesars beneii Kleid. Biber sie zog dann doch das weiße an, zeigte sich mir noch in ihrer ganzen Pracht, und ich war froh, als sie endlich davonranschte nnd mir meine Ruhe ließ. — « Nach Bahreuth zu toinnieii, uni, statt den »Bei-shal« zn lebt-u- im Bett zu seisan —- ivelches Schick sall Jch weinte heiße Tränen der Wut, aber schließlich schlief ich über meinen Gram ein nnd lag bereits in süßem Schlummer, als Frau v. Kaliiisth nach Hause tani. Mit har tem Finger pochte iie an meine Tür, und ich snhe erschrocken ans liebli chen Träumen empor. »Dort ich siik einen Augenblick zu Jhneu herein? Ich mnsz Jhiien doch erzählen, wie es mai-l'· kies sie, kam hist-eingetauscht iuid setzte sich aiif mein Bett. »Ach, Sie illernistaa bedaiierte iie mich. »Nein, wag haben Sie sich doch heute entgehen lassenl lin scha de- dasz Sie so eigeiisiiniig waren. wegen des bischen Oerenschiisses im Bett bleiben zu wolle-il« Jch kochte innerlich, ich hätte sie ermorden mögen, aber ich bezwang die bösen Neigungen meines idee zens. »War« es schön? Hat die Vorstel lung Sie ganz befriedigti« sragte ich verhältnis-nasin freundlich Frau Agathe zog die Brauen hoch und machte eiu Gesicht, wie ein Mensch- der iiber ein schwierige-z Problem nachdenkt. Dann hob sie die rechte Haud, legte den Daumen und Zeigesinger aneinander nnd ipreizte die übrigen Finger. »Wissen Sie, Liebste —,« sagte sie langsam und jedes Wort abivageiid, »- wissen Sie —- ein tleiii wenig eleganter hätte ich —- doch sein kön nen. Mehrere Damen waren noch etwas elegaiiter als ichl Ja — ich hätte doch wohl die inniivesarbeue Toitette anlegen solle-il« — «Gute Nachtl« sag-c ich grob und drehte ihr den Rucken Dann dankte ich Gott siic den Oexruschiisz der mich davor bewahit, den »Parsisal« in Gesetlschast einer Zion gehbkt zu haben, die bei dieser Gelegenheit — doch noch ein ganz klein wenig ele gaiiter hätte sein ibiineni — M-— Krittel-. Dei Jchiilze von Bisch. einein ilöds tikchen Gute an der Stetliiier Bahn, kunnte iin Jahre 1700 ein Lied von den Rassen sinnen- nlv dieie Berlin bislagerten, kamen ani 7. Oktober früh zunächst sieben Koialen iiaji Buch nnd pliinderten die Bauern ans; abends iiin eiiihalv sechs lier trafen weitere swialen ein nnd ietz ten den Betrieb son. Mit brennen den Strohivischen ain den Lanzen itvilzeii ritten ne ans die Baneriinaie iziid drohten, alles niederznvrennein wenn nicht 1000 Taler gezahlt wur den. Den Pfarrer bearbeitete-i sie mit dein Ilantichin nachdem iie fein Hans aiizgeplnndert hatten. Vlin ichlinnnilen aber erginksp dein Doti sklzulzen Jin Bucht-r Buch machten die tiefalen mit ihin Hiiiinisveriiime«, um ihn an das Sternen zu gewöh nen. Mehrmals nannten ne ilin anf; alser iie Ichiiilten ihn nnnier wieder al-. Daß sie es veiin lemen Male nicht vecaaizem scheint daran-i her vorzugehen, daß uns die Wucher Pfarrchronit von dieiein Vorfall Mel dung erstatten taiin. Wer hatte es ioiiii wissen lüinienl Aber zioennal gehängt iii beinahe io ichlinnn wie einmal gestorben, nnd der arme Schiilzc l)at gewiß ielii Lebtag an die döie Nacht gedacht Die Einwoh ner iliichleten iich inzwischen ni die Heide, nnd eiil ain l(). Oktober Fvaas ten lie, in ihr gänzlich verwunan Torf heinizncelnein Gurgel-Essen Ein Fnchblatt der Gatironomie be hauptet, daß mii..injedesn Lande den Sdnrgel anders ißt und die vein«-gel esier immer die des anderen Landes als Böotier erklären und als Men schen« die nicht anständig eilen kennen Jn den Justinian-um« wird der Spargel angeschnitten gegessen. In England werden vielfach iivrrhnupr nur Spargrltöpfe irrt-leih die iutiirs lich ohne Mühe und ohne Beeinträch tigung des Wohlgeichnmäs um der Gabel gegessen werden. Besser ist die Methode immerhin als die andere, bei der die ganze Spargelliange oft der Gabel entgleitrt und dann natür lich in vie Same fällt, die m weitem Bogen nicht sehr zu der Freude der Umgebung umheeiprlyn Das bene ist den Spargel an fernem Ende mit Daumen nnd igefinger der linten Band zu egoi-1 e , rnit der netzten band eine del unter das vordere Ende zu schieden nnd vieles »Ich-wan ke« aber letter-e Gebäude zum Munde zu führen. hierzu ilt sn bemerken, daß der schöne Spornen vorausnelehh » daß er recht zart und frisch ist. getrost » mit Dieser und Gabel e essen werden cann, ohne durch dns enill an lei snm Sohlselchmaet n- ereilen-.