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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 21, 1918)
Dirne zieht dir sit-er its-aner. VII Milch Bisher hat man allgemein ange nommen, daß die Kälte die Körper zusammenzieht und daß die Wärme die Körper ausdehnt. Die Wissen schaft kannte keine Ausnahme von diex Regel oest ist erwiesen, daß die ganze Regel falsch ist. Es war eine voll kommen irrige Annahme, wenn die Gelehrten glaubten, die Wärme deh ne die Körper ans. Gerade das Gegenteil ist der Fall: Die Wärme zieht die Körper zusanimenl Sie wallen tnir keinen Glauben schenken, verehrtee Lesers So sehr übelnehmen kann ich Jhnen das nicht einmal. Aber lassen wir die Tatsachen siir sich selber sprechen. Jch hätte es ja früher auch niemandem geglaubt« Allein, wer kann gegen Tatsachen an? Also hören Sie rn hig sit —- nnd nach einer Viertel stunde werden Sie es mir bestäti gen: Die Wärme zieht die Körper zusamtnenl Var einpaar Tagen war ich wie der einmal itn X.-Tt)eater. Jch will es nicht beim richtigen Namen nett nen, mn der Garderobefrnu sticht zn nahe zu treten. Die hat nämlich den »Seit-« erfunden, daß die Wöc me die tiörper ziisannnenzielih anch den Gardervberanm, den die besagte Frau zu verwalten hat, laufen ein Paar Ueitnngdröyren der Warntnmsserheiznng; sie laufen in einer Höhe von etwa anderthala Meter iiverin Fußboden. Dort be findet sich das Brett, ani das die Frau die abgegebenen Hüte legt. Die Hüte liegen da, solange die Bar steilung dauert; weint inan dann beiiii Nachiiaiiiegelien feinen Hut aussetzen wul, hat er eine Tempe« ratur, die er sanft nie zu haben pflegt. Ein koiiiiiches Gesicht über der Striii. Aar man achtet nicht iveiter daraus, denn nach ein paar Minuten liat sich das ausgeglichen Jch hatte wieder einen Partettpiay in einer der ersten Reihen, und ich gehörte deshalb in den Banntreies der mehrfach erwähnten Garderabes srau. Jch lieferte ilir ganz kalt nnd gleichaiiltig meine Sachen an's, trak deni ich wußte, daß ich sie ioarin zu rückerhalten werde. sit-er ich tain sehr in Hine, als ich nach der Vor stellung von der Frau einen Hut be fani, der durchaus nich. der meinige sein konnte. Er war uiir zii eng. Viel zu eng. Er« tanzte direkt wie ein kleine- Cloivnhütchen aus inei iiem würdigen Haupte herum. Jch besehe inir das Futter; es trug den Stempel eines Lieferanten, bei dein ich iiie Eintäuse zu machen pflegte. Jch gebe der Frau alja meinen Hur zurück. «Pardon, Sie iniissen sich geirrt haben, liebe Frau. Das ist nicht inein Hut, der ist mir viel zu engl« Ader die Frau iiiiinut mir den Hut nicht ad. Sie lächelt ihr über legenstei Lächeln und jagt: »Ich weis-schont Das scheint Jliiieii blaß sol Das taniiiit von der Wärme. Die Hüte touiuien hier gerade über die Leitung zu liegen, nnd da be schweren sich die Herren iininer, weil ihnen die Hüte zu eng werden« »Aber beste Frau«, jagte ich, «was reden Sie denn dat! Der Hut ist mir ja zu engl Wenn die Wart-te auf ihn eiiigeiuirtt hätte-, dann iiiiisk te er iuir doch ietzt zu iveit icini Die Wäiime dehnt ja doch die Körper aus « · xa mchett die »Frau wieder ihr überlasse-nex- Liichetik «:1i’eei« sagt sie dabei ruhig. »Die Herren be schweren sich Immer-, das die Hüte im Warmen zu eng werden. Die Wärme zieht die norper zufammen Gestern war wieder ’n Herr da. ..« »Aber Frati!« unterdes-ehe ich jie, »dann mußte doch das Quecksilber tm Lyeunonteter bei Hitze Ialienj und bei Ftoit steigen, wenn Vie; recht hatte-Ue j »Ja —« meint die cis-irdi.srobeircm1 achietznrtend, »Ur-i Quecksilber mag das in vietteicht io jcin, aber bei Hirten —- Hüte zieht die Würme zu fammen» das ist doch ganz selbstver ständiich1« ’ »Und in dem Hut steht ja auch eine ganz andere Firma drin«, wen de ich ein, »sehr-i Sie hier, bei den Leuten habe ich ja noch nie isn Le ben einen Hut gekauft. Verändert die Wärme denn auch am Ende die Firma-« « »Dann haben Sie den Hut an derswo vertauscht1« erklärt die Frau mit großer Bestimmtheit »Das ist ja nicht ntöglich!« rufe ich. Mit diesem Hut kann ich ja nicht über die Straße gegangen fein. sehen Sie mal her-« der ist mir io »sc- tsats ia ihn überhaupt nicht emi ann.« Dach jagte die Frau- indem sie W wieder auf ihre-geistigen sie- iie1. »das sei-nat wieder ? I - da —«, und dn et einer meiner strengsten Grundsäse ist, mich über Gegenstände im Werte von unter zwanzig Mark nicht aufzuregen, sichickte ich mich an, das Theater mit sdan alten Hut zu· verlassen, den ich tunstvoll ans meinem Kopf balani zierte, wie es die chinesischen Jung leure mit brennenden Petroleinns lmnpen tun. llnter dem Haupts-or tal des Theaters siel niir ein: Halt! Jch war ja vor Beginn der Vorstel lung im Theaterrestnnrant gewesen. hatte dort etwas gegessen nnd etwas getrunken nnd war dann mit dem Paletot iiderm Arm und dem Hat in der Hand ans dein Reslnnrant zur Garderobe gegangen-. Es konn te also wohl sein, daß ich den Hut da nnten im Restanrnnt vertauscht hatte. Ader ueinl Da unten war ja außer mir gar kein Gast genie sen doch immerhin Man dars nichts unversucht lnsieii, um lch bange Rätsel zu lösen... Jch frage also den Wirt des Thea terrestnurnnlsz »Hm vielleicht se inan tnit mir diesen Hist vertnisicht?« Der Wirt schaut in meinen Hut hin ein nnd ruft gleich: «Donuernsetterl Das ist ja mein Hutl« Hatte ich also richtig beim Wen gehen einen fremden Ont in der Hand ans dein Theaterteller nach der Theatergarderobe getragen! Also war nicht die brave Frei-, sondern ich selbst nn der ganzen Verwechs lung schuld. Jch ließ mir nnn von dem Wirt meinen eigenen Hut ge ben, der friedlich an einein Nagel hing· Dann f«iirune ich die Treppe hinaus, nm womöglich noch die Wkllekollcskllll ZU Ililocll linle als anständiger Mensch, der ich nnn ein mal bin, mich bei ihr zn entschuldi gen. Jch traf die alte Tame bereit-: zncn Weggehen geriistet, driiclte ihr ein reichliches Versöhnung-Itrinlgeld in die lsiedere Rechte nnd bat sie, mir die Szene von vornherein nicht weiter übel zu nehmen. »Er-»schul digen Sie nur, liebe Fran, Sie wa ren nicht schuld an der Sache, son dern ich. Jch hatte mich geirrt nnd ..." Jch konnte nicht weiter sprechen. Das iiberlegene Lacheln von vorhin das jedt bliyschnell wieder auf ihrem Antlih ansieuchtete, liess mich ver stnmnien. »Na also«, sagte sie nnd tnöpste ihren letzten Handschnhlnopi zu. »Es ist nur gut, daß Sie es selbst einsehen, verehrter Herrl llnd ein andermal miissen Sie mit einer erfahrenen Frau nicht wieder iiber so etwas streiten. Das ist doch ein siir allemal selbstverständlich: die Wärme zieht die Körper zufam menl« Sie sprach«s, und eh’ ich noch hätte den Mund zum Widersprnche anstnn können, war sie verschwun den — Die erste Glocke. Der erste, der aus den Gedanken kam« die Gländigen durch Glocken geliinte zur Kirche zu rasen, war ein irischer Mönch. Jn Italien nannte man das Instrument «Rola" nnd ,Eainpana«, nach der Stadt Rele und der italienischen Landschast Eampanien, die als ersle den Ge bra der Kirchenglocken einführte. Die riihesten Gloaen wurden nicht gegessen, sondern init der band ge sagt-neben Erst später ging man zum Brpnzegnß liber, der sich dann rasch entwinelte, hauptsächlich in Venedig. too der Poge Jrsk l» der von Mk lcsdd Icslckkc, Bllsllllls, UcM Vyzanlls reischen Kaiser, zwölf große Glocken zum Geschenk machte. So erschloß die oenetianische Kunst, die sich von der byzantinischsen Architektur der hagia Sophiu zum Bau ber goldenen teuppel von Sau Marcoshatte inspi rieren lassen, ihrerseits wieoer dem Orient den Gebrauch der Glocken, die in der Lagunenstadt, der hemmt der in der Kunst der musitalischeu Ber srinerung des Glockenseläutes un ubertrossenen Meister, bereits weite Verbreitung gesunden. Die Trom peten und bie mit dem hatnrner zu schjagenden holzi oder Metalle-lat ten, die in den ersten Jahrhunderten dek- Christentums zu den gotteödiensts lichen Versammlungen riesen, waren hier rasch verschwunden, too am Ende des lö. Jahrhunderts aus ungezähl teu Gloetentiirmen über 500 große Glocken ihr Geläut erschallen ließen. Zone alten Iris. Dem König Friedrich sollte ein berühmter Sänger vorgefteltt wer den. Als sich der Mann näherte, bemerkte Friedrich, daß er sehr schadhaste Strümpfe trug. Uns ihn seinen Unmut darüber spüren zu lassen, fragte er bei der Vorstel lung, ob er wirklich auch der be rühmte Mann sei, von dem man ihm soviel erzählt habe. Der Sänger-, dem es nicht an Selbstbewußtsein gebrach, erwiderte: »Ich weis- nicht, Sire, aber ich dars doch wohl sagen, daß ich eine Stimme herbe, ans der ich machen kunn, was ich will-« »Dann-" versetzte ber W W Er lich onus-Oft mal Im »aus-us- erth f gleitet-· m gen: Uns dein Ceenzseiiet m Atti-r Iris Sultisr. M Mensch nnd Hund gehören durch angemessene Zeiträume eng zusam men, so eng wie nnr irgeno zwei nn dere verschiedennriige Geschöpfe. die sich aber gegenseitig fchiiken nnd nirgen. ioenn sie in jene Beziehung treten, die vie Wissenschaft Syniviose szusaininenlevens nennt. Bei dieser cyinoiose gedrnucht seoer Teil feine besonderen Jlriifte und Fähigkeiten nicht nur für sich selvst, sondern läßt sie isch veni anderen Teil zugute toninien. Dies tiinn ganz unanstän lich geschehen, und one Verhältnis trinn sich zunächst so gestalten, dass der eine Teil bei dein anderen mehr oder weniger schnnirotzn So niag es auch vei Mensch nnd Hund gewesen sein, so ist es jedenfalls gewesen. Wir glauben unbedingt, daß vie Bor fnhren des blinde-J unseren eigenen Vorfahren schon in einer sehr frühen Entwicklunggperiove des Menschenge Ichlechti nahergeteeten sind, viel stri yer ins die Ahnen nlier anderen ciiugtiere, die wir fest haben, und wir find überzeugt, vnsz diese Annäi hernng zwischen Mensch nnd hnnd auf eine ganz besondere Weise vor sich ging. » f Vom Wolf, diesem wüstem etligen Raubtier, soll unser guter, braver Hund abstammen oder ooin Schainl, diesem feigeii, tichtschenen Stromer und AassresserTl Manche-Z hunde tieuiidiiitic Herz niuchic dies instcils eine Beleidigung feines Liebling-i einp sinden. Man braucht jn aver nicht gleich an den vor Heißbunger iollpreii Iten und tollioiitigen Wolf iin raffi schen Winter zu denien; nicht umsonst bade ich vor Indern ichon im »Ver reich« gesagt, wenn man srben wolle, wober unser lieoenötoerteiies haustier kommt, dann misge man mich zu dem tnpitaien ruinaniichen Wolkeriiden begleiten, den ich damals psiegie, und zusehen. wie dieses Tier schwnnzives deind sich vor Freuden iruinsite, to baid ich ei sreundtich ansprach oder nuch nur mit den Fingern schnalzte. »Ganz wie ein huiid!« tngten nlle er itnuni, denen ich das zeigte. Die Menschenfreundlichten iiegi den bun denrtigen, insonderheit den ioois·- und schatniariigen Raubtieren im Blut, und das ynr feine ganz besonderen, sehr triftigen Gründe. Der Schnlnl schmarogi bei dein Löwen in Afrika, bei deni Tiger in Asienz er rassst die Ubfallbroctrii dont Tisch dieser großer Rauber aus« und er bestei sich zudem-glich an die Fersen des Menschen, wird jedem Tropenreii senden lästig durch seine diebischen Be suche im Heitloger. Ebenso folgt — oder jetzt nnch deni Uniergnng der Rothiiute muß man schon sagen: folgte der tieirie Prarieioots dein sa genden Indianrr. Worum solt sich nicht zwischen den Vorfahren der dundeartigen Raubtiere und uniern eigenen dorgeschichtiichen Botsassen in Europa ein uynliches Verhätinis nn gesponnen habeni Ei hat sich gnnz gewiß angespon nen! Denn die Psatsidauer der Schweizer Seen hatten in der jün geren Steinseii bereits einen mittel großen Don-bund, den Toribund, se deniallj so genannt, weil feine Kno chenreste sich in die Torfnbtagerungen sriilserer Seen und Sumpfe eingebu tet sinden. Der Schweizer dein-tier sorscher Rütiineyer hat itsn zuerst ent dect und beichriebein Dum) den Vor-Wer fsteyttng Itltd wir in die Lage verient worden« in diel nordlicheren Gegenden, als man bis dahin ein sriiyeres Vorkommen des Schatais oder auch nur die Mag lichteit eines solchen ann.ii;ni, dreien zur Erlliirung tieiner dorgeschichtltcher Pundefdrnien yeranzuzieyem Ytedring dat arn Sedeckenderg der Quedlindurg, also im nördlichen Vorland des tin ierharzes, unzweifelhaste Schalalreste entdeett und darnii natürlich die Ad lritung unserer kleinen Htiiidcrassen sehr erleichtert. » So ist die äußere Möglichteit der Entstehung des yundei aus Wolf und Schatal ausreichend nachgewiesen Die innere Wahrscheinlichkeit drangte schon lange jeden ichiirseren unbefan genen Beodachter des lebenden Tiers dahin. Viele gesungene Wölfe und Schatale sind ihr Leben rang doll stöndig dundegahm und benehmen sich gegen ihren Wieger und andere de-» tannte Menschen mit Schweinen-edeln usw. gerade wie ein freudig erregter hund. Ja, sie gewöhnen sich sogar das Beten an, und umgetehrt verlernt dies der derwilderte bund ebenso schnell wieder-. « Wie die Urmenschenhdrden gemein sanr mit den unr« sie herumschwa rdmden Vorfahren des hundei sich uder die ganze Erde verbreitet haben mögen, da ile zeigt der entiegeniie Erdteil, uftralien, auch heute noch ein Beispiel aus in dem dortigen LWildhundI dem Dinge-. Jch tpage ; ei nur, ihn in Anführung-reichen alt Wild-bund zu bezeichnen; denn die Ge lehrten können-sich Idee ihn immer noch nicht recht einigen. Nur so diet scheint jehemllgetnein angenenunen zu werden« daß er itsan rnit dein Menschen und in dessen ilåe su tieteeteicht , nd die e unad Pstrdneine F- Zachtiste Mse darin. das der Dinge das einzi Höhen Söugetier Australiens i . ldal nicht zu den Beutellieren Festt lAus dieser ganzen Sachlage schöpft sich aber gerade die Ueberseugung von Idee Zusammengehörigleit. der gemein schastlicheu Einwanderung der sor sahren von Auftralneger und Dinge in Australien. Dort tonnen sich dann diese Bande später wieder geloaerl ha ben und der «echle" Dinng unserer jetzigen Erdderiode also trotzdem wirt lich ein ganz Ivildledendes Tier sein. Die ältesten geschichtlichen Zeug nisse, die wir über den Hund desiseih beweisen, daß die alten Kulturddller sich schon verschiedene Hundesoernen herausgebildet hatten, ioie sie den Bedürfnissen und Neigungen des Menschen entsprachen Die alten Aegypter waren schon 4000 Jahre lvor Christi Geburt so weit, das sie lihre Bindi-unde, ihre ATeclel und Inangeohrigen Jagdhunde hatten. Jin jallgemeinen waren Stehohren, nlsd Ider ursprüngliche Zustand des Wild Wunde-, anderseits aber auch wieder Idee Ringelschidrinz, eine hervorstechende izolge der Hauskierschajt, noch mehr sang und geibe wie heute, und die ililtögydtischen Windhunde mit ihrer auggeprägten Windhundkigun hohen Läusen und dünnem, schlank ausge zogene-n Rumpf. dazu aber spiien Steh-ihren und kurzem, enggeringels lem Schwanz machen aus unser Auge daher einen ganz eigentiimlichen Ein druck. Dogge-innige Hunde hat man den Aeghptekn immer nbgesprochen; Stre bet, der Miinchner hundeiiialer und Hundetenner, gnb aber in feinem gro ßen Wert einige nltägyptische Hun desiguren wieder, die doch anz nach Doggen aussehen; nnmentlich eine »hat einen unleugbnren, wenn auch nach heutigen Begriffen schlechten Doggentops, anscheinend sogar mit ge stußten Ohren. Die hervorragendften lnnd zwar staunend-den erfolgreichen Doggenziichter swaren indes die nlten ’Asshrer: sie habest allem Anschein nach Lsolche Kolosse von großen schweren hunden besessen, dnß selbst der eng lische Bernhtirdiners und Mastissziichi ter don heute sich geschlagen fuhten muß, wenn er manche Bilderreste aus dem alten Ninioe oder Babylon nn isieht, aus denen der Hund reichlich shalb so hoch und beträchtlich schwerer nn Körpergewicht erscheint nie der Mann, der ihn führt. Daß solche wehrhosten Riesenhunde nicht nur bei der Jagd aus Raubtiere und großes Wild gebraucht, sondern nuch tin Krieg ans den Feind geheßt wurden, ist schließlich nicht mehr wie natürlich, und von den alten persischen Königen haben wir ja auch mehrfach Nachrich ten über Kriegt-hunde. Diese stamm ten in leßter Linie nnd Indien« wo an den Abhängen des himnlnjiigebirgee, namentlich nbee aus dem tibetnnfschen Hochmut-, große, bissige Bunde heute noch die einsamen Bergdörser bewa chen und beschüßern Gerettetes Bottolied. .Jn einem tithlen Grunde«. das allbetiebte Voll-lieb wäre beinahe dee Weit verloren gegangen. Zur Zeit, alt sein Dichter, Joseph d. Eichen dorss, in heidelberg studierte, über sondte er das Manuskript an den da mqti in Welsheiin lebenden Justinus Ferner mit der Bitte, es dor der Drucklegung zu überdrüsein Uerner hatte das Lied mit vielem Vergnügen gelesen und donn aus seinen nahe am ossenen Fenster stehenden Schreibtisch gelegt, als es plößlich ein Windstoß hoch in die Lust über Häuser und Bitte-me sortwirbette. « »Ich oemuhre rnias", lo ersahlte Kann-, »viele Stunden lang, bei Blattes wieder habhaft zu werden, aber vergebens. Der Verlust war mir um fo empfindlichen als das Ma nuftript der Eichenborff’fchen Gr oichtfaminlung längst fchon zum Drucke abgegangen war, und das Lied als letzter Beitrag noch auf genommen werven follte. — Was aber war das Schisfal des herrlichen Ge bichtesi Am anderen Tage tani ein mit Maultrornrneln, Armbanoern uno Iingerringen handelt-der Tiroler zu mir, nnd siehe da, ich erblickte das Blatt alz Urnhiillung einer Maul tronimel. Aufgeregt fragte ich ihn, wo er das Papier her habe, worauf er mir erzählte, daß er ei bei dein über eine Stunde entfernten Dorfe Kaiseröbach auf einein blühenden Jlachsfelve gefunden und als Ein wickelpapier verwendet habe· Daß ich ihm die darin eingewietelte Maul trotnniel, übrigens mein Lieblingiins ftrurnent, mit Vergnügen ablaufte, ifi begreiflich«. . —- Kennzetchcm Professor (zu einem jungen Mann): »Sie wol len Maler werdens Fühlen Sie fich auch befähigt imqu · »Q, aewißl Jch habe schon ein mal vier-Lage nichts geselle-ist —- Ein Waisentnabr. »Ach — bitte, liebe Dame, schenken Sie mir doch mail Jch bin ein armer Waifenlnabe. Wenn ich nifcht nach Haufe mitbringe, schlägt mir Vater und Mutter halb tot.« —sl llsu v i el. FremderXbeim Diesem »Die Portionens find aber schrecklich kleins« Ober-leimen «Unfer Gefon tre gen ·der« Landestranee die fte Of Woft seiest-« . . , Ikskmn so- Ussiiu Dis-steilen ---««- »Ist-»O . wiss ’ CI -V ).-;-«-i Von meiner Wohnung nuö habe ich ein paar hundert Schritte nach dein Jooloqiichen Garlenz da iicl ucan an warmen Zeitraumes-ichs gcinntnrh in dem, was der Berliner »frijche Unit« nennt. Ich nelnne bei einein holden Dunend Freunden am Tische Plan. Wir planderlr Lins genounneu wenn der kleine Doktor ansJ Cincinnuti dabei in; dann ifl e-; mit dein Plaudern Essig; der kleine Lollor redet uiuulich ielosl io viel, daß uns andern dann nur noch die-Rolle des Andilornnno vielm. Er weiß nunimnte Ueiclnchlchen zu erzählen, der kleine Doktor. Mit besonderer Vorliebe gsvt er die Ge schichte von seiner ersten Regel-tut ziun bestes-. Ich have iie ichon iies vennml von ihm gehörh oder iie isl so antiiiant, daß ich iie auch noch zqu achten Male ljoreu kunn. Und io erleiie ich tlnn denn nnn das l Wort. »Es wer im ersten Jahre-meiner amerikanische-n Prakio«, beginnt er, indem er sich seinen lnrzgeschuittes nen, geteilten grauen Bart iorgsät· tig auseinander streicht, »nur steckte der biedere Deutsche noch in allen zskitochett. Ich hatte mich in Cincin «nati iu einem Stadtteil niedergelas sen, der hauptsächlich von meinen Landsleuten — von Deutschen — lsewohnt war. Ader meine guten Landslente wollten herzlich wenig von mir wissen. cui pessunislischen Augenblicken erschien es nur, als oli sie untereinander einen Bund ge solosseu hatten, dessen Zieert sei, mich lattgsattt verhungern zu lassen. Jch war der einzige Arzt in der gan zen Straße, meine Sprechstnuden hatte ich mit groszrn Zissern unten an der Haustür anmaleu iassen, aber teiu Mensch tout Zu mir. Ter Zuschuß, den ich noch uon zu Hause bekam, war tnapp genug, nnd so saß ich denn eine-I Abends wieder einmal einsam zu sonst-, weniger um aus Patienten zu warten, ais um mein Abeudbrot ungestört zu verzehren. Es bestand aus einem Vrotcheu ohne Butter-und ohne Be lag, und bei solchen verschwenderi scheu Mahl-seiten liebt man es, nu beobachtet zu bleiben. To tlopst es an meine Stubentür-. »Herr Dot tor, ein Watte-up schreit meine Wir tin so laut sie tann. Ich verbarg den Rest meines Saus-ers in meiner Westentasche und liess meinen ersten Patienten vor. Es war keiner von meinen Landsleuten, sondern ein Regen und zwar ein Prachtexents piar, er tvar größer, dicker und schwarzer alo ich se einen andern Neger gesehen hatte· Woran er litt, das wurde mir nicht recht llar, denn er redete ein mir total unverständ liche-Z standertoelsch Endlich verstän digten wir ums pautouiiunsch Er riß seinen riesigen Mund weit ans nnd deutete mit seinem schwarzen 'Zeigesiuger in seinen Rachen hinein. Jeh schaute mir also seine Zunge an. Sie war start belegt. Ich gewann die Ueberzeugung, der Mann mitsse etwas im Magen haben, was ihm nicht gut bekommen sei. Sehr ein sach- sagte ich mit-, du oerschreilist dein Sieger aeilu —- entschnldigeu Sie full-f ljullc Wut-h sllclllc «L)L·llc" — tin BrechmitteL Ich fchrieli ihm ein Rezept Er zog einen alten Strumpf hervor, der Ihm als Verse diente, nnd hielt ihn mir utit fra genden Blicken entgegen. Nachdem ich ihm bedeutet hatte- daß er mir die Summe von einem Tottar fchnls de, zählte er mir diefe Stimme itt Silber- nnd Nuteltniinzen ans den Tisch. Dann empfahl er fich. Jch fühlte mich nlg Unian zog den Nest meint-o Sonperö wieder aus der Weste-nasche nnd fchlenderte ihn zum Fenster hinaus-. Gleich tnn die Ecke war eitt nettes-, lntttgeo Reftanrattt, dahin verfiigte iih mich urd fette des Regt-ro Silber-· nnd Nntetgetd in eitt Roastbeef nnd zwei Glas Wein unt. Irifch gestärkt tehrte ich dann zu meinte Wohnung zurück, unt dort nach des Tages Last nnd Freud meine ragerftatt aufzu sncheit. Jch stieg meine drei Trep pen hinauf und fnchte dabei schon meinest Korridorschtiissel and der Tasche. Wie ich eben die lenke Wen dnng vor der dritten Etage erklom men habe, sehe ich, daß da auf den Stufen ein Negertoeid kauert Jch denke mir sofort, daß das Weib auf niemand anders wartet als mich. »Osfenbar hat ter Neger von vorhin sie an mich empfohlen. Wahrschein L lich war er mit der Wirkung meines kräftigen Mittels so zufrieden gewe fen, daß er sich verpflichtet fühlte, in feinen Kreisen für mich Propaganda zu machen. Nun, ich hatte ja ei gentlich mehr ans deutsche Prain erechnet, aber wenn flch durchaus ie Neger daraus kapriziertem mir ihr Geld ins Gans gn tragen, fo brauchte mir das ja flir den Anfang auch nicht gerade peinlich zu feinxx Ich fragte alfo das Dienern-ein ob fieartf tnich varie. Sie ichien mich nicht recht ru verliebt-. ichs-eilt i nicht, ob das an meinem mangel hasten cnglisch oder an ihrer mon qelhasten Intelligenz lag. Ills das Beid oder sah, daß ich die Tlir alls lchlvb an der mein Name ange schrieben stand, erhob ed eilt gewal tiges Geschrei, ein solches Zelertnors dia, dass sosort meine Wirtin er schreckt herveiqeeill kont. Das Negerlveib trat dicht on mich heran, suchtelte mit den Akann in der Lust hernnl nnd stieß abgeris sene Sätze ans, die ich zwar nicht verstehen konnte, die ich jedoch dein Tonsnll nach weder siir Liedeilswiirs digkeiten noch ji«-r Segellswiinsche hielt. Jch bot meine Wirtin, die scholl jahrzehnlelanq iln Lande lebte, lnir zn oerdenlschesh was die Frau eigentlich wolle. Meine Wirtin hörte der Frau noch ein Paar Se innden zu, dann sagte sie nne schlicht und einsach: »Die Fron will Sie verhanenl« Noch dieser ebenso knap pen als klaren Antwort betrachtete ich mir das Regel-weih etwas ge nauer; sie war womöglich noch dicker-, noch größer und noch ichwärzer als der Neuer- der vorhin dont-wesen war. Es erschien mir rötlich, wenn es irgend möglich war, sich nlit die ser Dante in Güte onselnanderzns jenes-. Meine Wirtin übernahm die Rolle des Dolnlelschsers, nnd nnn entwickelte sich folgendes Gespräch Lll ich der Doktor sei? Name-M « Od vorhin ein teanler Sieger bei mir gewesen ist's Allerdings-« Ob ich ihm dies Rezept verschrie ben habe? »Gewiß.' . Sie iei die Frau dieses Sieger-Be ihk armer Mann siye nun elend zu Hause nnd alle iiinf Minuten werde ihm von neuem übel, nnd er müsse sieh immer wieder — »Jn, ich weile Das will ich ja geradel" »So? Ja —- aber —- mein Mann wollte lich ja einen Zahn ziehen lassenl« Bis hierher pslegt der kleine Tok tor die Geschichte gewöhnlich zu ek ziihlen. Lilnr feilen iiigt er noch hinzin daß fein Gerechtigkeitsgesiihi ihn gezwungen habe, leine Wirtin nm einen Dallar anznpnnipew da mit er der schwarzen Dame das nn rechtmiiszig Erworbeve znriictgebeii konnte. Tek deutsche Reichssdler. Man meint gewöhnlich, der Reichs adler itenmne ursprünglich ans dein alten tilömeereiche der Cäsarn-, von den Feldzeichen ihrer Leaienein aber die Geschichte weiss von diesem Zu ianmnsnhange nichts, zeigt vielmehr, daß der Adler ale deutsche-Z Reichs nnd tlaiierwappen sehr sung, vieis leicht sogar- das siingste aller enco päischen Fiirsleiiwappen is-. Aller dings war der Adler schon seit al tersgraner Zeit als Oelnsittizeichen seht häufig. Die-e erllaet sich ans religiösen Gründen. Von den deut schen Kaisern nnd iiöniaen hatte ein Adlerwappen knekit Philipp von Schwaden-, aber nur als sein per sönliches-, nicht als itaisenmppeih wie denn bis ins-« is. Jahrhundert hinein die llnaviinderliihleit und Verekblichteit der Wappen noch tei neeswegs Iejtlletscnder Grundsah war. Friedrich ll. nahm 1235 dieses -Wappeu Plsilippg evnsalls an. Seit oe.n war der vieler pag icnnezusnoe Wal«peiidild de- Hause-I Oel-entstan sen in seiner- l Lenschast als kaiser geschlecht. Die Meinung des Volkes ging aber noch weiter: Die Reichs nadte nahnnn zu Friedrichs Zeilen den Halseitstensenssldler in ihr Wap Pen ans· Damit galt der Adler als glaisertvappen schlechthin Dieser Ans sassnng trat auch Iludols von Habt-C bnrg dei; er setzte den Optmistansens Adler in seinen Schild, als ob das selbstverständlich sei. »Von! Reiche er dies Wappen tragt«, lseiszt es 1278. Nunmehr endlich «gali es ein Kaisers nnd tlleiclzsivappcsik Wu. her nnn aber der Doppeladler, den vorübergehend schon Friedrich ll. siilirle nnd der später den einlöpsis gen ganz verdrängle, bis diesen das neue Reich 167l wieder anf nannte Den Schlüssel znr Be antwortung dieser vielbesprochenen Frage gibt eine Bewertung des be rühmten Heraldilers Fiirsten Ho henloheiWaldendnrg ans dein Jah re 1864. Der Fürst weist wegen des Toppeladlers ans andere ähn liche Darstellungen des Mittelalters hin. So stellte eine Handschristdes Sachsenspiegele die votlliiirtigen Geschwister ini Gegensatz zn den halbbiirtigen bildliai Init zwei Köp sen dar, nnd einen Vasallen, der mehrere Handlungen zugleich vor ;ninnnt, utit drei Hör-dein Aehnlich steht es niit dein Doppeladler: er ist nach mittelalterlicher Auffassung der wahre, echte, sozusagen vollblirs tigesldler. Jn diesen-Sinne siihrte Friedrich li.den doppellöpsigen ge genüber den vielen einsachenrldlern der Fiirsten und Adligen seinerzeit Als letnere ablatnen, genügte anch dein Kaiser wieder der eintöpsige Adler-. Später indessen, als auch der Throinisoiger, der römische Käs nl ein besonderes Wappen erhielt, eksßplen wieder der Doppeladler siir den Kaiser-, wä rend ·der einqu . dem König ver lied. . - J