Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 21, 1918, Page 7, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Mit Jst-m und Gut-tm
stated-sah tü- Eiener. I
Der Scheuekeimet hat meist feinen
fest bestimmten Pan in der Besen
eckr. Er wird nicht selten einmal ha-!
ftig an seinen Fleck gestellt, ohne daß;
man den Scheuetlapken tzetauöntmmt,x
auswtingt und zum Trocknen aus-«
breitet. Der hängt dann halb aqu
dem Eimermnd und sendet, noch vollj«
von Wasser gesogen wie er ist« in leiss
sein Fall dicke, nasse Tropfen aus den
Fußboden Da gibt es häßliche Stelsj
len und Flecke, wenn nicht gar faulen-Z
s:
Untersap für den Scheere-reimen
de Dielen und lostspielize Reparatus
ren. Darum wird man gut tun, sich
einen Untersatz anzufertigen, auf dein
leich zwei Eimer bequem Plan fin
en. hierzu wird eis- beliebigei
Brett —- ej lann auch ein alter Ki
stendeelel sein —- mit einer Leiste une
gbem die man ringsum seftnagelt.
ann wird dem Brett an allen vier
Ecken je eine leere Garnspule unterge
nagelt. Das find dann die Füße, auf
denen der Untetsatz ruht, so dasz die
Luft ungehindert zwischen Boden und
Untersaß hindurchstreichen kann.
Eisgehürgrrtrr Seifennnßbanm
Erst im Jahre 1905 begann ein
ausländischer Seifett-Nußbi1uttt, der
noch andere wertvolle Produkte als
die Kerne liefert, die Beachtung der
Ameritaner als mögliche Kultur
Pflanze zu erregen. Der Konsul der
Ber. Staaten in Aigier, Nordafrita,
herr Kedder, erstattete einen Bericht
iider die wirtschaftliche Bedeutung
dieses Baumes und über die Aus
sichten seines Andaues in südlichen
amerikanischen Gegenden.
»in Gefolge der Veröffentlichung
die es Berichted ließ der jetzt in San
Diese-, Kal» wohnende here Mau
lie. welcher den Konsul überhaupt
zur Untersuchung des Gegenstandes
angeregt hatte, eine große veöendung
der Samen aus Algier tdmmen und
verteilte sie tostensrei an Personen
welche Lust hatten, sie anzupslanzen.
Außerdem tausie er jedes Jahr fast
den ganzen Samen-Ertrag vorn er
sten amerikanischen Baume aut und
verteilte diese Samen ebenfalls frei.
Seine Agitation trug gute Früchte.
Wie »American Forestry« mitteilt
wächst jth eine-. halbe Million solcher
Seifenisiußdiiume im Staate Flo
rida allein, und noch viele andere in
sonstigen südlichen Staaten. Natür
lich brachte jeder Erfolg weitere Er
folge. Das ameritanische Minderu
Departement fand sich auch bewogen,
Nußdiiutne derselben Art auo China
zu importirten, was den Bestand
noch mehr bereicherte. Ja es sind be
reits von den Brr. Staaten auch in
auswärtigen Ländern Samen erfolg
reich angepslanzt worden. Das ist
wieder ein ermutigendes Beiipiel da
für, was sich mit der Einbürgerung
gar mancher Gewächse aus andern
Ländern oder Erdteilen erzielen läßt.
Noch immer steht der Pflanzen-Aut
tausch der Welt in seiner Kindheit.
Jn mehreren Beziehungen wird
dem Erzeugnis des SeifensRußdaw
mes große Wichtigkeit beigelegt Die
Hülse der Nuß liefert thstoss fiir
die Herstellung einer vorzüglichen
Seise und noch andere Materialien.
welche nur eine gewisse Zutat ersor
dera, um ebenso wertvoll als Seifen
stoss sich chzu erweisen. Ia, diese Ma
terialien lassen sich schon ohne Ver
mischung, ausgenommen mit Wasser,
als Seite anwenden. Wenn man die
hülle zersasert und Wasser daran
tut, so hat man sosori einen voll
kommenen Seitenschaurn, dessen rei
nigender Wert von manchen Kennern
iiher den von irgendwelcher Kunstseise
gestellt wird. Ilir die Fettstosse
aber, welche sonst siir die Fabrika
tion von Seise dienen, würde es ie
derzeit andere dankbare und im Jn
teresse der Sparsamkeit liegende Ber
irendungen geben.
Die Leistungsfähigkeit des Seiten
nun-Extraltes als Schaum-Erzeuger
macht ihn nach zu einer recht schät
zenswerten Hutat hei der Verstellung
tohlensaurer Getränke.
Und der Kern der Nuß liefert ein
cel welches siir Küchen- Zwecke nach
der Ansicht mancher dein besten Oli
vensOel gleichtommt Auch sind die
Iliisse eine angenehme Speise, welche
nebenbei einen heil-nett haben soll
Ver Baum he innt im Alter von
enseist N sse u tragen, und
M Jap- . Er toird bis
awassnsnwu Wwidon m va
—-k-.- ,-.-----.——-.-—.-f , ----. -..—·....·
keiniiirnige holz nimmt eine ant«
Politur tin und gilt als sehr geeigne.
sitt die Fabrikation von Miit-ein
Doch erwartet man nicht, dan das
Stammholz in beträchtlichem Maße
hierflir benutzt wird, da die Niisfe an
jedem Baum einen jährlichen Ertrag
bis zu 20 Douai-s liefern tonnen.
Freil:ch,'man kann auch nicht missen
wie teuer am Ende das Holz noch
werden könnte.
r- i ·
Preiswerter Kunstdüngrr.
Ein Dollar, den der Landwirt fiir
Phosphat - Söure ausgibt wird ihm
größern Nuhen einbringen Eli irgend
ein anderes künstliches Düngmitteh
Die Ohioer Luni-wirtschaftliche Ver
su.:)aftation ift nach langjährigen Ex
perimenten zu diesem Resultat ge
kommen.
Vollständiger Kunstdiinger, d. h.
der, der aus allen drei Elementen,
Stickftoff, Phosphor und liali be
steht, ist infolge der hohen Preise fiir
manchen unerfchwingtich geworden.
Die Versuchsstation ist zu dem Re
sultat gekommen, daß die Erhöhung
des Ernteertrages, den man durch die
gleichzeitige Anwendung von Stin
stoff, Kalt nnd Phosphor erreicht,
nicht im Verhältnis zu den Preisen
steht, die man jetzt für diese Satze
bezahlen muß. Dasselbe Geld, fiir
rohen Phosphor ausgegeben brachte
nicht den Erfolg, den die gleiche fiir
Phosphatfäure auszaenebene Summe
brachte. Auf der Versuchsfiation be
nutzte man 480 Pfund Phosphats
säure auf acht Tonnen Mist zur
Diingu von Land, das in vier auf
einanderfolgenden Jahren mit Muth
Weizen und Klee bebaut wurde. Für
dasselbe Geld hiitte man 768 Pfund
rohen Phosphorstein taufen können.
Der durchschnittliche Ernteertrag
pro Arre, der mit Phosphatfäure be
handelt wurde, betrug sieben Busbel
mehr Wais, drei und ein Viertel
Bushel mehr Hafer und oier Bufhel
mehr Weizen als der mit rohent
Vhosphorstein hehandelte Arre.
Luftwafcher für Tritt-ter.
Wenn das Ende eines Richter-T
besonders das eines Glastrichters,
tn Ipp in den Flaschenhals paßt, tann
die aus der Flasche entweichende Luft
leinen Ausweg finden, und das Fällen
geht deshalb sehr langsam Vor sich.
Beim Filtern stößt man auf dieselben
Schtoierigteitem Die Stizze zeigt
wie dieser Uebelstand leicht zu um«
gelten ist. Man nehme Xfein Stück
von einem Gartenfchlauche und
schneide Kerben hinein, wie Fig. 1
ZEUXX
fis
Durch die Unierlaiisxckpeihe entweicht die
«U t.
und 2 zeigen. Das Stiick Schlnuch
zieht man dann so über das Ende
des Teichieks, daß vie Ketben gegen
vie Itasche zu liegen kommen Gig.
3). Dieses Vorgehen hebt den Trich
tek hoch genug, daß eine Oeffnung
zwischen dem Leichtetende und dem
ifquchenhals entsteht. Die Luft nus
ver Flasche entweicht dann durch die
siechen. Das Stück Schmach ver
hindert auch, das-, Ver Itichter sich
so fest in den zinschenhais ein«
klemmt, daß er nicht mehr zu en?
fernen ist;
Milch nnd kliiechftoff
Dr. Doinbronszln, Würzburg bat
Lierfuche atigelcellt, in welcher Weilt
zarbs und itiiechftvffe die Brichif
fenheit der Milch zu beeinflussen ver
mögen, und die Resultate hierüber
inl hdgienifchen Archiv veröffentlicht
Ali Verfuchsdbjelt diente eine Ziege,
welche abtvechfetnd mit größeren
Mengen frifcher Pflanzen gefüttert
wurde, von denen man einen färben
den Einfluß auf die Milch oder auch
die hervorrufung eines befonderen
Geruches erwarten konnte. Als fär
bende Pflanzen wurden gereicht: Fär
berwaid (Jfaliö tinclvria), gemeines
Lablraul (Galiuni Mollugo)« Nat
tertapf (Echiurn vulgare), Wachtel
weizen (Mclampnrum arvenfel und
gelbe Rüben. Ferner erhielt dac
Iier zeittveife nnvermifcht Anisfa
-tnen, Fenchelfamen, llnoblauch und
in Mifchung mit Kleie und hafei
Alizarin, den Farbftoff der Krappi
wurzel. Das Futter wurde in al
: len Fällen gern genommen. Als Ge
. fatntrefultat ergab sich folgendeltz
« Eine Blaufärbung der Milch wurde
in keinem Falle beobachtet. Gelde
; Milch wurde nicht erhalten bei Filt
» terung von Mx)—8000 Gramrn
Lablraut, 2000 Gramtn gelben Ril
Jben und 0,5—-2 Gen-neu Ali-arm
"Gelbfiirthng trat dagegen ein bei
Fütterung von 5000 Gramm gelben
Rüben und 7 Grncnm Alizarim Jn
der Praxis ift dnlier die Gefahr aus
geschlossen, dnfz die Milch durch Fut
ietftvffe eine auffqllenbe Färbung
annimmt, dagegen können leichter Ge
ruchiveränderungen eintreten. Sr·
roch die Milch lehr fiarl bei der Ver
fiillerung von 250 Grannn Anis
und M Stamm Fencheb Der Ge
lchmnil dieser Milch war im ersterer
- LI. Ltks ist«-as ists-cr, im zweiten un
usenderk Turle Rachen ging der
Geruch verleiten. Nach der Beeint
leruug von Kncdlauch hatte die Milch
einen etelerregenpem gn Linde-phor
trcisserstosf erinnernden Geruch und
Geschmack, welche beide auch nach desn
fragten noch 15 Stunden lang derb
achtet wurden. Bezüglich der Stall
, desinsetticnsmittel wurde nachgewie
» sen, daß die Milch den Geruch von
’ Jodosorm und Anisöl schnell aus
« nimmt und ihn auch recht festhält,
daß sie dagegen den Geruch von Kar
batsäure wohl schnell aufnimmt, aber
auch schnell wieder verliert. Noch
schneller verliert sie den ebenfalle
leicht aufgenommenen Geruch von
Terpentinöl und Formalin. Chlor
taltgeruch nimmt sie besonders schwach
an. Hiernach wäre also eine Stall
desinsettion mit Chlorlall siir die
Milch an: günstigsten.
Eine schnell gemachte Lumpe.
Eine sehr einfache-Lampe läßt sich
aus Material leicht herstellen. das in
jedem Haushalte zu finden ist. Ein
billiges Wasserglas wird teilweise
mit Wasser gefüllt, das man mit
Brennöl stein Petrolesm) bis zur
Dicke von einem halben Zoll bedeckt.
Dann nimmt man ein Stück von ei
nem gewöhnlichen Kart, das mit
einem Loch in der Mitte versehen
wird, durch das man einen Dacht
steckt. Der Docht sollte lang genug
sein, um das Oel zu erreichen, dars
aber mit dem Wasser nicht in Be
rührung kommen Die Oberfläche
der Korsscheibe kann man durch ein
Stückchen Blech, das in der Mitte
galt-—
M
ein Loch hat und an den Enden et
was nach unten gebogen ist, geaen die
Hitze schützen Das Gewicht des
Metall-Z wird das Stiiet Rorl in
das Oel drücken. Die Oberfläche der
Oelschicht sollte nur so hochs ein, daß
die Spitze der Flamme nicht über den
Rand des Glases reicht. Die Flam
me wird aus diese Weise gegen den
Wind geschützt. Die Lampe ist un
gefährlich, da das Wasser die Flam
me sofort löscht, wenn das Glas
einmal umgeworsen werden sollte.
I I ·
Behandlung von Zwiebelkuchen
Distritte, die viel unter der »Amt«
Faule, einer Troctensäule die stioie
beln vernichtet, zu leiden haben, snd
die Hauptzwiebelstriche in Massachu
selten Connecticut, Ohio, Jndiankn
Delaware, Wisconsin und Oregon.
Die Krankheit tommt auch in andern
Staaten vor. In der Nachbarschaft
von Chicago nnd im nördlichen Teile
von Jndiana sind durch die ttrant
oeit 25 bis 75 Prozent der weißen
Eetzzwiebeln verloren gegangen. Rote
und gelbe Zioiebeln werden von der
Seuche nicht so leicht befallen, wie die
weißen.
Die als .,Ned -Not« bekannte
Krankheit wird durch einen Pilz ver
ursacht. Die Keicnlinae drinan in
der Ernlezeit in die verletzten Zioie
belhälse, die Zwischenhäute verfaulen
langsam, vertrocknen und verlieren
ihren Wert. Von allen Geaemnit
teln, die bisher versucht worden sind,
hat sich das künstliche Trocknen der
Stechzwiebeln sofort nach der Ernte
als das beste erwiesen. Der Zweck
dieses Vorgehens ist, die verletzten
Hälse der Zwiebeln fso bald als ntög
lich zu heilen und o den Pilz auf
zuhalten, ehe er in das Fleisli des
Zwiebel dringt. Jn verschiedenen
Mengen, die tiirzlich so behandelt
wurden, wurde die Fäulnis von 14
aus ein Prozent, von 47 rnf 7.
von 53 auf 7, und von 92 auf 10
Prozent verringert.
Emily Johnsdn, eine Tuch
let des BundeS-3eciators Johnson
von South Dakota, hat sich mit Rot
poral hean C· Gill von Battekie
F der 147. Feldnrtilletie heimlich
vermählt, wie jetzt bekannt gegeben
wurde. Die jungen Leute ließen sich
in Englewood, N. J., trauen und
genießen kurze Flitteiwochen in New
Arthur Jobnson, einer
der berühmtesten Jackeys des Lan
des, wurde in New Orleans, Lu» ver
letzt und sein Pferd »Poppee" getö
tet, als das Pferd mitten im Rennen
stürzte. Andere Rennpserde gingen
über Johnson hinweg, aber er tum
mit ungesährlichen Verletzungen da
von
Dr. Asa W. Chamberlnin
oon Gab-Island Va» wurde der Er
mordung seines Bruders schuldig be
sunden und zu lebenslänglicher Zucht
hauöstrase verurteilt. Der Verurteilti
besteht aus seiner Unschuld und will
appellieren Der Antlä er behauptete
daß der Doktor seinen Truder Albert
ermordet, seine Leiche in Stücke schnit
und aus der Form verscharrte, übe:
deren Besis es zwischen den Bruder
Asum Streit aetornmen war.
s-—--.-—-««..—- -» . .--»
sikine unkreiwillige f
; Kodrlknlirt
l Hzimoiesie von Mike Lnbowszki.
Wenn jemand in dem alten Herren
hause des Stadtguåers Lesfentin-A. da
von sprach, daß in diesem unnormalcn
J.:hre der Winter durchaus nicht tom
men wollte, lächelte Frau Ritteraut5
besiher Schliiter und sagte mit einem
dankbaren Blick nach dem lachenden
blauen himmel: »Gott sei Dant
hoffentlich bleibt es noch recht lange
so«. Jhrem Eheherrn war das Wet
ter auch sehr recht. Die lauen Nächte
machten den Fußsack auf der Jagd
ianzel überflüssig und der Rehbock
ging fleißig auf heimlichen Liebespsm
den im Mondenschein spazieren. Un-«
ten am Bach blühten die Marienbliim
chen und der Schulmeister trocknete
feinen Tabal anstatt hinter dem Ofen
an der Sonne. So waren sie schein
bar alle mit dem Gegebenen zufrie
den.
Nur Hanna Schliiier sperrte die
i
l
l
i
» Sorgen ihres Herzens in die dunkel-I
lste Bodentammer und seufzte nach
frischem, fröhlichem Winterroetter. Es
gab einen Punkt, iiber den sie sich nicht
mit ihrer Mutter einigen lonnte...
Die lustigen Rodelfahrten auf dem
Mönchöbeeg, der —- dicht hinter dem
elterlichen Gutjhof gelegen — stöhn
sches Eigentum war. Wenn man am
Küchenfenster stand, konnte man die
stolze Ftuppe des Hügels beinahe grei
fen. Sie schaute mit ihrem rötlichen
Sind zurzeit so riesig distret aus und
hatte es doch verraten, daß Hanna
Schlüter mit einem aus der Feind
schaft rodelte. Ja, ja diese aus
der innigsten Freundschaft gebotene
Feindschaft ging eigentlich wider alle
Ehtiftlichleit. — Als die jüngsten
Familienmitglieder der Beteiligten zu
einer Spanne, welche die Sonne der
Zuneigung noch vergoldete, nach dem
Vorbild der Eltern auch ihrerseits in
Liebe und Freundschaft leben wollten,
kam der Krach.
Zwei Pudel waren schuld daran.
Der eine gehörte der Frau Schlü
ter, der andere Frau Bürgermeister
Schwan. Nach dem Vo:bild ihrer
Herrschaft gingen sie miteinander aug
und teilten Neigungen und Abneigun
gen getreulich. Tie kleine Villa der
Bürgermeisterfaniilie lag einen Stein
wurs vom Schlüterschen Gutshof ent
fernt. Als nun an einem Tage ein
nach der Adanischen Methode beilei
dcter Mensch die beiden Hunde denn
ruhigte, fielen sie über ihn her und
richteten Ihn so zu, baß er eine Jen
lang seinen Beruf nicht ausüben
konnte. Er war nämlich mehr als ie
der andere auf die Gesundheit seiner
Waden angewiesen, denn er war
Schnellläuferl Eine Klage auf Scha
denersah war die Folge Davon. Die
Beweisaufnahme ergab nichts ganz
bestimmtes. Immerhin nahm der sa
lotnonische Richter —- nach der bishe
rigen Einigkeit in Gefühlsäußerungen
—- an, baß beide Hunde mitgewirkt
hatten, und verurteilte die beiden be
freundeten Tierhalter »Zum Tragen
ver Hälfte beg Schadens. Da nun
beide Damen —- den Wünschen ihrer
Gatten entgegen —- die allgemein als
bissig und ungehorsam bekannten
Hunde besaßen, mußte die eine auf ei
nen neun Winterhut die andere
auf die sehnlichst erstrebten Minor
lahijbner Verzicht leisten. Frau
Schlitter besuchte am Tage nach der
Entscheidung Frau Bürgermeister, um
in aller Ruhe ihre Meinung zu äu
ßern. Als der Bürgermeister ein
scharfes ztlirren von zerbrochenem
Porzellan hörte. ging er zu ihnen
hinein, um sich ebenfalls an ver Un
terhaltung zu beteiligen. Vorläufig
mußte er hören, wie Frau Schluter
empört ausrief. »Sie sind ja wirt
lich arrogant. Mein Bissi ist ein
Muster von Gutmütigteir und Ge
horsam, aber Jhr Viech hat noch nie
mals ein Kommando respeltiert. Jck
zahle natürlich schweigend, denn wir
haben es ja —- Gottlob, wogegen die
Ausbildung Jhres Herrn Sohnes
wohl ein schönes Stück Geld verschlin
gen dürfte«.
Dis wollte sich Frau Schwan nich-.
bieten lassen. Sie entgegenete dissig
daß es bisher den Anschein gehabt,
als nähme Mutter und Tochter Schlit
ter ein sehr warmes Interesse an dem
Weiterlommen eben dieses Sohnes-.
Seitdem griiszten sie sich nicht mehr
aus der Straße. Die Männer tainess
allerdings —- nach wie vor — bei-n
Schuppen zusammen, aber sie vermie
den ängstlich alle Gespräche, in denen
Schnelläuier, Hunde, Hüte, Huhnri
und Söhne vortamen. Neucrdings
hatte sich auch als auszerordentlia
gefährlich »der Winter« zugestellt, so
daß sie manchmal ernstlich in Soqu
lebten, worüber sie eigentlich sprech-si
sollten
Die Berührung des Winters war
eigentlich am gesährlichsten. Denn
Frau Schlüter hatte in dem vergan
genen die Entdeckung machen müssen,
daß ihr eigen Fleisch und Blut mit
dem Reserendar Schwein aus eine-n
Schlitten den verwünschien Mönch-Z
berg hinuntersauste trotz allem
was geschehen. Jn dieser Zeit hatten
es,die Glieder ihr-r Familie nichi
eben leicht gehabt. ’anna sollte ihr
Ehrenwort geben, aß sie Georg
Schwan niemals ansehen werde. hr
Vater erklärte aber rund beraus, ol
chen Unsinn dulde er nicht ... ein
einfache-e Versprechen, dieser Nobel-if
fahrt teine zweite soJen zu lassen,
geniige vollkommen E
Frau SchlLiier schloß sich in derj
folgenden Zeit innerlich-et Vermin
mnng inniger denn je an Bissi ein-.
Er mußte auf dem molligen Fell vo:
ihrem Bett nächtigen, uno sie redete
—- beine Tageslicht — viel von der
Treue des Hundes, die dem Menschen.
zum Vorbilde dienen könne Eies
fühlte sich weiter als die zu unreclits
Verurteilte und in den heiligsten Ge- ·
fühlen Gekränkte, so daß sie den lan-. i
gen milden Herbst als ein ihr persiFn-!
lich erteilteö Geschenk ansah und über
legen liichelte, wenn jemand davon
sprach, daß der Winter doch endlich
kommen müsse. —- Gerade als sie,
alten Gartenregeln zum Trotz, die
Krokuss und Hhazintenbeete abgedectt
hatte, kam der erste Frost. Flimmernd
lagen die Eissternchen umher und die
geknickten Triebe versteckten sich matt
am Boden. —- Der Winter war da.
Nicht lange, da fiel in weichen, dicken
Flocken der Schnee vom Himmel. Der
Mönchsberg zog das Gewand der Un
schuld an und mit Lappen, Pfeisen,
Klingeln, Trompeten und sonstigen
Lärminstrumenten bezog die lustige
Schar der kleinen und großen Rod
ler alsbald ihr weißes Reich. — Da
gab es den gebirgsechten niedrigen
Rodelschlitten mit vier Primanern in
Wollmiitze und Kniehosen. .den ge
wöhnlichen Stuhlschlitten der Pen
sionärinnen aus dem »Fischkasten«
und die eleganten »Flieger« der Er
wachsenen. Jn einem von diesen saß
eines Tages der Referendar Schwan,
der in Lessentin beim großen Amts
gericht arbeitete. Er schaute sehnsüch
tig nach dem Küchenfenstet hinüber,
in dem glutrvi die Abschiedsflamme
der Sonne lag. Er hatte ein Fern
glas mitgebracht, das ihm verraten
sollte, ob die liebe, kleine Hanna
Schlüter vielleicht am Fenster stände
und hinausschaute. Und wirklich
glaubte er sie endlich entdeckt zu ha
ben. Da hob er —- wie vordem in
uten Zeiten — die Trompete und
Fchwenkie sie unaufhörlich in der Rich
tung des ztiichenfensterg hin und her.
Das war früher das verabredete Zei
chen, daß er seine Freundin sehnsüch
tig erwartete. Diesmal ließ sie langes
auf sich warten. Seine Augen wurdens
müde und heiß von dem vielen Weins
Er konnte schließlich nichts mehr entzl
decken, als ein wogendes Meer schwc-i
bender, blutroter Fenster-. So kam ek- s
daß ihm der dunkle Punkt, der vor- i
sichtig aus der Uiichentiir ins Freie
geglitten war, erst spät iuffiel Als
er ihn aber entdeckte, jauchzte er aui.s
Da kam jemand in dem betanntenj
häßlichen Pelikan daß sie scherihaf«
,,Krijhenfliigel« getauft hatten
trug ein ebenfalls bekanntes rotesl
Mützchen mit einein wehenden weißen
Schl eier. itein Zweifel es wir
Hamm.
l
Er setzte die Trompete un Die Ums-l
pen, stiesz jauchzend hinein und faustek
ihr mit seine-n Schlitten entgegen
Aus halbem Wege begegnete er ihr he-1
reits. Er sah, wie sie erregt nach deinI
Pudel, der nicht umtehren wolltej
schlug und schließlich nur-glitt DerI
Pudel solche Behandluna nicht ge
wohnt, verbisz sich wütend m dem we
henden Pelzrid — sie schrie auf undi
fiel in den weichen. tiefen Schnee-. Jni
demselben Augenblick hatte Geora
Schwein gebremst und sie aus den
Schlitten gehoben. Was scherte es
ihn, daß Bissi wutentbr nnt weitei
um sich beißt und ebenfalls mitiiittrL
Er hält sie sicher im Arm und als
er glücklich unten angelangt ist, tiißt
er in dem shall-dunkel ihren Mund.
»Liebe, lleine Hnnna sei nicht bis-.
se« , schmeichelt er an ihrem OhrI
,,wann soll ichs Dir aber sonst sn I
gen, wie lieh ich Dich habe?«
Da fühlt er sich mit voller Wuchh
zurückgestoßen. Er taumelt, wird
schneeweiß und stottert etwas. i
Es war Hannns Mutter, diej
das Zeichen gesehen und in aller Eile
sen Abendnnzug ihm- Tochter ergris
sen, um dein Zudringlichen auf sei I
scher Tat die Lust zu einer Wiederho I
lung zu nehmen. !
l
(
l
i
)
. » Statt dessen hat sie na; von ihm
küssen lassen»
Ein ohninächtiger Zorn glüht in
ihr. Jhr Liebling, ihr Pudel, für
den sie alte Freundschaft opferte, hat
sie wahrhaftig gebissen. Sie fühlt einf
Brennen in dem Glied, das der«
Zehntlläuser am meisten brancht...«
Momentan schwinden ihr die Sinne
Nur so ist es möglich gewesen das
Georg Schtran sie aus seinem Schlit
ten in die Villa seiner Eltern brach
te. Und sie hat es nachher noch oft
nnd gern ihrer Familie erzählt das
jhr späterer Schiviegersohn sie unter
weg-s tniesällig um diesen Besuch qe-"
beten. Jn Wahrheit ist während die ;
ser Fahrt kein Wort über seine Lin
Pen ges-angen. Er hat aber ängstlic
hermiedem das klar-zustellen Nicht
einmal mit dem geraubten Kuß ba-»
er renommiert.
i
t
—Kriiftige Erividerunxs
Reisender Hm Wirte-hause den ltksafi
evirt ob des nicht mehr sehr frischen
Biere-s iroiiisiereiid): Ihr edler ttter
stensaft läuft wohl schon sehr, sehr
; lange, Herr Wirt, wie's
Wirt: Jedenfalls nicht länger, ali
Sie wohl manchmal laufen werdet-,
um Mien Auftrag zu ergatternt
Besprcngcn Sie Jhrc
Hiihttcrftällc und
Schwciucfchuppen
OOOittitOOO
Zum Verkauf in der Gasanlage an öst
lichc Dritte Straße.
Gran-l Island Gas Company
g
GEDDES sc CO.
Letchenbcsorgcr und
Etttbaliamircr
J. A. Livmgftvu ....... Liecnsirter Etubalfamtrer
Tag- oder Nacht
Aufrnfc prompt beantwortet
315-317 W. 3 Str. Phon Ash 590 l
THEA. JESSEJV,
Der deutsche Apotheke-r
bietet seinen Freunden gnte nnd reelle
Waaren nnd alle im seinem Fach schwen
den Artikeln an.
Nekrtnuren eine Spezintltijt.
Laden-: BRUNO-F Residenz:
If f I- , -’ , -’ I
K c i n c Aus
ftnffirnng in
Ihr Heim ist wich
tiger, wir Wasser
lcitnng u. chizung
Unsere Arn-it wird
Sie zufriedenstelleu
l Cantrell Plumbing Co.
»
—
G. J. BJUJMIIWN FREE. G. EVZUVS
m»d«1ikssij1)s.cx W owner Uiubalmnnre
BZIUMJZUWV ä- Ellles
Lcichcubcsmttcr
Telephon: 1234 218 Oft II. Sir.
RadnAnftuch 131.-«ck 517-- 1237
:
·. » » - - - ,
z» NEUJWI YEE ·
- OR VII Mkl
Bcznlslt die nächsten Muiktprrife für frische Butter und Eier.
Visijtxk tsmrn pullsxijndFaen V»I«rath nun feinen nnd Stand-Gro
ccriccs zu nicdrigftcn Preisen.
TcL «i:37. Ikll westl. II. Straße. «
IJI—-.—s—s—s—s—s——s .
vasff’ "II
Der Versuch, die englischen Faustens
mit weiblichen Arbeitskräften zu ver-i
sehen, ist gescheitert Und zwar on
der Eifersucht der Farmergfraueirl
Sie wollen »die Frauenzinuner ausj
der Stadt« nicht, und wahrscheinlich
haben sie nicht unrecht. Wir sind so
as- -s--- q-v-- Ists-An
Am- jtbcrzcnut, das-, ein ähnlicher Ver
such hierzulande ebenfalls- scheitern
würde-· llnd zwar an« derselben
Klippe an der er in England ges-b
tcrt ist. Nicht, weil wir uns eint-il
don, di-- Frauen zu kennen, sondern
weil wir die Männer W