Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 14, 1918, Page 7, Image 7

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    Mit Wurm und Garten
Seh-C für Henfchober.
Eine einfache-, zweckmäßige und
doch billige Vortichtung zum Ein
becken von heu- und Sandhaufen
vexanfchnulichen wir in ver beigegebe
mn Abbildung. Man nimmt ges
wöhnliche Bretter-, vie 12 bis 16 Fuß
long und einen Fuß oder mehr breit
sind, und legt eines auf den First des
haufensx unter dieses Brett schiebt
man auf jeder Seite ein zweites zwei
Zoll weit unter nnd hält es in der
u. ,..». . . S -
Lege dadurch, oasz man eine gewöhn
liche Klammer, wie man sie zum
Iestnageln von Zaundrähten ge
braucht. gerade auf der Eve. wo das
zweite Brett unter dem oberen her
vortommt, fest ilber einen übergelegs
ien glatten Draht No. 9 nagelt, so
daß dieser mit einem scharfen Knict
nach unten hin das untere Brett am
oberen festhält. Dasselbe wiederholt
man bei jedem folgenden Brett. Ge
wöhnlich genügt es, wenn man, eines
nach dem anderen, auf jeder Seite
des obersten Brettes noch sechs bis
acht Bretter in dieser Weise als
Dachbelag des Haufens eindringt
An dem noch überhäkigenden Ende
des Drabtes befestigt nan dann je
desmal einen ziemlich schweren Stein,
um den ganzen Bretterbelag aus dem
hausen fest zu halten, nno das ganze
Dach ist nun fertig. Man ziehe üoer
jedes Brett zwei Drähte, etwa zwei
Fup oon jedem Ende des Vrettes
ent ernt. Man tann auf dem einzel
nen haufen so viele Seltionen Ion
diesem Bretterbelag aufbringen, als
notwendig ist« um en ganzen Hausen
der Länge nach gut einzudecken Da
bei miissen die mittleren Seltionen
immer so aufgelegt werden, dafz sie
nach der Seite, von welcher aus das
Eindecken begonnen hat« liber die vor
her aufgelegie Seliion mit ihrem an
stoßenden Ende übergreifen. Benutzt
man einen derartig eingeoeklten Heu
oder Strohhaufen. io zieht man zu
nächst eine einzelne Section des Dach
belages von dem Haufen herunter
und nimmt das heu bezw. Stroh
nun so aus dem Haufen, daß der
ver-bleibende Rest noch immer unter
dem Dachbelag verbleibt.
I I I
Praktisches Zauutor.
Ein Tor. das sich nie senlen kann,
oder außer Ordnung kommt, läßt sich
leicht aus jedem gewöhnlichen Zaun
tor herstellen, indem ein starker Draht
oben von Ende zu Ende befestigt
wird. Nachdem der Draht gesogen
ist, wird nach Art der Abbildung ein
Brett in der Mitte des Tores unter
den Draht geschoben und dieser geho
ben, bis er unverrückbar sest gespannt
ist, worauf das Brett angenagelt
wird. Der Draht verstärkt nicht nur
das Tor, sondern hindert auch das
Vieh am Darüberspringen.
i i o
Wie man Hühner füttert.
Da ein Bushel Dafer, dem Kei
mungiprozeß unterworsen, etwa 4—
5 Bushei Gelinsiitter (je nach der
Sitte des hasery erzeugt, so liegt
aus der hand, daß man mit dem so
gewonnenen Futtermaterial wahrlich
nicht zu geizen braucht. Man reiche
mithin von den haserleimen so viel
als die Tiere glatt mit sichtlichem
Appetit verzehren, und zwar mor
gens um 9, mittagj um 12 und
n.tchmittag5 gegen Z Uhr. Abends,
ehe die Tiere ihr Nachtquartier aut
suchen, oerabsolge man, unt die Kör
perwärtne während der ialten Wit
terung sit erhalten« pro Tier noch
eine handooll gemahlenen Maiseit
thaned Corn). Nebenher sollte dem
Federoieh zur steten Selbsthilfe au
sserdem noch Kleie, Middiingl und
scgenannte Wheat Screeningc« d. i.
tleiner, sonst nicht gut veriiiuslicher
Weisen, sowie etwas Beet Serapi.
Glit; holziohle und Austernschalen
in aufgestellten Behöltern thoppery
sur Verfügung stehen. Troß der
Dopper mit detn scheinbar mehr als
reichlich zugemeisenen Futter, wird
die Futterrechnung bei Anwendung
dieser Fütterungömethodr dennoch urn
etwa ein Drittel weniger alg sonst
betragen and die Eierproduktion
selbst bei bitterer Mitte eine kaum
glansliche Steigerung erfahren
-—-.----«. . » .-(.-,-. ..s«-— .
Diingnns sitt Irrtchtbännir.
Der Diiiigerdedarf der Obstdäume
zeigt sich meist oon selbst an ihrem
Aussehen; es ist daher auch unnötig
gleich bei der Pflanzung mit reichen
Diingergaben zu beginnen. Schaden
sie auch nicht immer« so sind fte doch
Verschwendung Denn Anwachsen und
Wurzelneudilduna ist zunächst das
Erforderliche. Schaden tann Dün
gung beim Pflanzen jedoch, wenn 1.
Jtuche verwendet wird, 2. künstliche
Nahrsalze in den unmittelbaren Be
reich der Wurzeln gelangen. Solche
Bäume zeigen nach der Herausnah
me schwarze Wurzelendem dement
sprechend zeigt sich auch der Neu
trieb verkümmern Das Erdreich ist
- dann meist so scharf, daß jede Bil
dung don aufnahmefähigen Faseri
wurzeln ausgeschlossen ist. Also zu
nächst vorschriftsmäßig pflanzen
dann gut angießen —- niit verdünn
ter Jauche —- und dann die Baum
scheide mit verrottetem Dung bele
gen. Das genügt und bringt Er
folg.
I .
Das Lüften der Ställe.
Wer Gelegenheit hat« öfters Vieh
scälle zu besuchen, der weiß, daß sehr
diele zu niedrig gebaut, eng und
überfällt sind, daß da drinnen eine
dumpfe, unreine Luft herrscht, und
nur zu oft eine hohe, ungesunde Tem
peratur. Was hat es für einen
Wert, wenn das Vieh etwa 6 Mo
nate auf der Weide, dann aber 6
Monate in einer ungesunden At
mosphäre ausharren muß! Und wie
geht es erst den armen Tieren, welche
jahrein, jahraus in einem solchen
Loch stecken müssen! Hauptsache ist,
daß regelmäßig und genügend ge
lüftet wird, besonders dei tradem,
nebligenr oder warmem Wetter-. So
dann suche man auch eine ungenü
gende Lüstungsweise zu verbessern.
Wer mit seinen Mitteln rechnen muß,
wähle ein einfaches und billiges Sa
stem, denn auch die teuren und tom
vltzierten versagen ost.
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Schineinettrtoffeln. sp«
Man hat ausgerechnet, daß man
mit til-z Bushels Kartoffeln bei
Schweinen eine gleiche Gewichtrzui
nahme erzielen kann, tvie mit einem
Biishel Mai-korn. Die Kartoffeln
haben in ihrer Zusammenseyung eine
gewisse Aehnlichkeit mit dem Maiss
t:-rn, was besonders iin Susten
tosseln zutrifft Sokrohl Maistcrn
wie Kartoffeln sind arm an Eitveiß
stofer und reichlich an Stärtesub
iianzen (Kohlenhydraten), erzeugen
also eher Fett als Knochen und
Muskeln. Kartoffeln, die an Schtveii
ne verfüttert werden, sollten solange
gelacht oder gedämpft werden, bis
l»sie eine mehlige Masse bilden; mit
Diesem Kartoffelbrei sollten gewisse
andere Futtermitlel, wir MaigmehL
Shorts oder Kleie, vermengt werden«
Beim Kochen sollte man nur soviel
Wasser zusehen, als notwendig ist,
urn zu verhindern, daß die Kartof
feln anbrennen oder einen zu dicken
Brei geben. Bisweilen verfüttert
man Kartoffeln auch roh an Schwei
ne als sastreiches Futter, doch soll
ten stets nur tleine Mengen in ar
tvissen Zeitabstiinden davon verab
reicht werden. Gibt man rohe Kar
toffeln in zu großer Menge, so ist
sehr leicht Durchsall die Folge. Die
erwähnte Kartoiselration sollte stets
noch durch eiweißreiche Krastsutter
mittel, idie nach dem alten Verfah
ren hergestelltes Leinsamenölmehl
oder IischmehL ergänzt werden. Wo
Süßtartofseln reichlich zur Verfü
gung stehen, liefern sie zusammen mit
Glutenmehl und Magermilch ein gu
tes, billiges Schweinefutter.
Feueriosrr stochapparan
Ein seuerloser Kochapparat ist eint
große Annehmlichkeit siir Jedes Haus
Die Hausfrau, die noch n:e einen sol
then Apparat benutzt und die Fami
lie, die noch keine in diesem Apparat
bereiteten Mahlzeiten gegessen hat.
werden mit den ersten Leistungen des
selben sehr zufrieden sein. Das in
einem seuerlosen Apparat sertiggetoch
te Essen sollte zuerst aus dem Kochher
de teilweise gekocht und dann in den
Ilpparak gestellt werden. Die Pak
tung, die den Apparat hermettsch ver
schließt, hält die hihe im Innern des
selben sest, und die in demselben be
sindlichen Sachen kochen gut und lang
sam gar. Der seuerlose tkochapparat
macht nur wenig Arbeit, ist leicht zu
hantieren und spart Ga- oder Kohle s
Ein derartiger Apparat kann ohne
große Schwierigkeiten und Kosten s
zu hause gemacht werden. Eine gut »
gebaute Kiste, ein alter Kosser oder
ein. mit eisernen Reisen utnschlossenei
großer Eimer, der einen sest schlie
szenden Deckel haben muß, kann dazu
dienen. Die Kiste sollte grosz genug
sein, um einen Kessel von gebräuchli
cher Größe darin unterzubringen «
Rund herum muß ein vier Zoll brei
ier Raum siir das Partmaterial frei -
gelassen werden. Ter Platz siir den
tiochkessel ist unter dem Namen »Nest"
bekannt, und sollte, um ihn teichtek
rein zu halten. niit Metall bekleide
und ein wenig größer sein als v»
tiessel selbst, sodaß dieser gut hinein
paßt. Will man, unt grössere sitze
zu erzielen, einen glühenden Ziegel
itein oder eine heiße Steinplatte in
«en Apparat leiten. so muß das NR
unkedingt mit einer Metaan nd be
kleidet wekdza Einen msiaflenen Fi
mek lann man aanz auf daiu verwen
den. Andernfalls ieniiat pxne Beklei
dnng aus Pappdectel vollständig.
Als Pack- und Jsolietmatetial
: kann man Asbest benutzen. Es hit
den Vorzug daß es nicht brennt. Man
tann jedoai auch zerkiebenen Kost.
Holzwolle, Heu, Wolle oder zusam
Z mengeiniilltes Papier gebrauchen Von
den billigeren Stoffen bringt Papier
vielleicht die besten Resultate, da es
rein und geruchlos ist und, wenn gut
gepackt, die Hitze länger hält als die
anderen Stoffe. Man nehme zur
Packung einzelne Bogen Zeitungspas
pier und tnülle sie mit den Händen
zusammen. Den Boden der Kiste de
deckt man mit einer etwa vier Zoll
tiefen sesten Schicht dieses Papieees.
Dann stellt man die Hülle siik den
Kochtessel, also das Nest, in die Mitte
der ttiste und packt an allen Seiten
das gelniillte Papier so fest wie mög
PEW H- .
Jenerloser Iowa-parat Fordere Seite
ist zur Veransaianlnining teilweise
weggelassen
lich herum. Um das Packmaterial vor
der Hitze zu schützen, sollte man den
Boden des Restes-, in das der Kessel
gestellt wird, mit Asbest ausfüllen
Auch ist es ratsam, einige Bogen As
» bestpapiet zwischen die Wände des
s Restes und dass Packmaterial zu schie
- ben. Jedenfalls muß der Hoblraum
in der Kiste mit diesem Packmaterial
bis auf vier Zoll vom oberen Rande
ausgefüllt werden. Um den übrig
bleibenden Raum auszufüllen, verfer
; tigt man ein ttissen, das mit schwerem
? Material und Papier oder holzwolle
gefüllt ist und genau in die Kiste
paßt.
Was den ltochtessel andetrifft, so
» soll er dauerhaft und fest verschliesz
bar sein. Man tann für den fract
losen Kochapparat besonders verfer
tigte Kessel tausen. Sie sind mit ei
nem fest anlegbaren Deckel ausgestat
- tet. Blechtessel sollten womöglich
: nicht benutzt werden, da sie leicht ro
stig werden. Emaillierte Kessel sink»
« am empfehleiiswertestem Nachdem
man den dichtverschlossenen Kessel in
das Nest gestellt, lege man das Rissen
oben drauf und schließe den ganzen
Apparat sest zu. Er soll erst wieder
geöffnet werden, wenn die Speisen
Jlar sind
s I i
Ein Frusterstliilslsetikant
Die Frau des zarmers wie des
Stiidtero tann im Winter einen nach
außen gebauten Kühlscbranh der doll
ständig die Stelle des Eigschrantes
vertritt, gut gebrauchen. Man tann
den Schrank selbst herstellen, indem
man eine Kiste herstellt, die genau
von außen ins Küchenfester paßt. Die
Kiste sollte etwa halb so hoch sein wie
die untere Fensterscheibe und zwei
tiefe Fächer besitzen. Wenn das un
tere Fenster dann gehoben wird, lann
nan leicht die in der Kit e befindli
Inn
chen Sachen erreichen. Jn seht kal
tem Wetter kann man das untere
Fenster auch auslnssen, sodaß der
Schrank zu einem Teile der Küche
wird. Um den Inhalt des Schnitt
teji zu verbergen, bringt man ein
such eine kurze Gnrdine an dem Fen
ster an.
Auch kann man eine Kiste mit star
ten Nägeln vor dem Fenster nnbrin
gen. Die Kiste sollte eine eng schlie
ßende hängende Türe Juden und mit
Alsbestpnpier bekleidet sein, um die
großen Temperaturunteeschiede mis
zugleichem Eine Jnnenbetleidung
mit Wnchötuch würde M Meinigen
dieses Schranles sehr Klein-Nenn
Man sann die Kiste natürlich nack
instreichem
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Da
g pakci.
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bit
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Es lag im Reh eines Wagenabteilsi
zweiter Klasse. Es war an;cheinen·I«
ein ttiistchen aus Holz oder Kartom
den man fein siiuberlich mit weißem
Seidenpapier umtviclelt und mit ei
ner rosenroten Schnur umwunden
hatte.
Die Dame, der das Patet gehörte,
war alt, distinguiert, trug einen
schweren, schwarzen Seidenmantel und
eine Toque von Samt auf dem wei
ßen Haar. Außer ihr war nur noch
eine junge Frau im Coupe, die ihr
gegenüber saß und leinen modernen
Seidenmantel trug.
Die Blicke dieser jungen Frau la
men von dem einsamen Pater nicht
los. Sie durchdrangen das weiße
Seidenpapier und suchten den Jnhalt
des an allen vier Ecken sich scharf
markierenden Kästchens zu durchdrin
gen. Es sah aus, als ob es aus dem
Laden eines Juweliers lam, so fein
und klein; als ob ein halsschmuch
silberne Löffel oder ein Patengeschenl
darin war, ein schwerer Trinlbecher,
Serviettenringe oder eine Spatbüchse
mit klingendem Inhalt. Es konnten
auch echte Perlen sein —- die alte
Dame, der das Palet gehörte, wiirde
sicher nichts Unechtes in Berlin ge
tauft haben.
Die Jüngere sah aufmerksam in
das Gesicht der Aelteren. Sie konnte
es tun, denn ihr Gegenüber hielt die
Augen geschlossen während der Fahrt,
und der weiße Kon lehnte müde ge
gen die Polsterwand.
Draußen glitten die letzten Häuser
von Berlin an dem Zug vorüber. Der
Frühlingstag nun lang, und erst, als
ein Vorort nach dem anderen lam,
merkte man, dasz die Sonne bereits
herabgesunlen war und die Abend
schatten gegen die Coupesenster dräng
ren.
Die alte Dame schlies. Ein daw
mal glitt die gesurchte Hand, die un
betleidet war, über die Augen. Bril
lanten blihten aus und Smaragde.
«Solche Ringe haben«, dachte die
junge Frau, »so elegant aussehen wie
du, das erst wär’ ein Glück! Wenn
jetzt die alte, müde Dame aus der
nächsten Station aussteigen müsste.
würde sie sicherlich das Patet verges
sen, das über ihrem haupte so ties
im Netz lag. Es war nur natürlich,
daß sie es vergaß, nach dem Schläf
chen während der Fahrt«.
Es konnte auch Blusenseide in de::i’
Kästchen sein oder Spitzen, echte, kost
bare Spitzen, ähnlich denen, wie sie
am Halsausschnitt des eleganten
Mantels saßen. Solche Spitzen hatte
sich die junge Frau schon lange ge
wünscht, aber es reichte sa nie sur
den Luxus aus, und sie war schon
srol), das; Fritz ihr das Alianneinetw
bis Berlin zweiter Klasse genommen
hatte.
Wenn die alte Dame das Palct
vergaß und eine Station früher aus
stieg, würde sie ganz allein mit dem
Kästchen sein, volle sechs Minuten
lang. Es wäre da direkt Torheit ge- «
wesen, so einen Fund abzugeben, den
eine so reiche und vornehme Danie»
achtlos liegen ließ- Wer so dieti
Brillanten hatte, der verschmerste so?
ein Patetchen leicht, das war Aar-»F
Wer gab denn heute bei den teuren;
Zeiten überhaupt noch gesundene Sa- »
chen ab? Sie hatte niemals etwas
zurückbetomnien, was sie verloren
haite. Einmal ein Portenwnnaie mits.
zwei Mart achtundsechzig Psennig und
einen sehr wertvollen. kleinen stalen J
der darin, das anderemal ihren gelb-: ,
seidenen Pompadour mit einem guten, s
gestictien Taschentuch und einer ange !
fangenen Handarbeit; von den Regen-« s
schirrnea gar nicht zu reden, die nunl
im Coupe liegen oder im Restaurants
stehen ließ. » I
Es war sicher Silber darin. Dass
Kästchen, um das sich so sorgsam d.st
weiße Seidenpapier legte, war langk
und schmal, mindestens sechs silbernes
Eßlössel oder zwölf Teelöfses muss i
ten darin sein. Die alte Din
lonnte so was sicher verschineezem ru
hig würde sie an ihren Juwelier tele
phonieren, er solle dasselbe Muster
noch einmal anfertigen. . . .
Die junge Frau saß mit heißen
Wangen aus ihrem Sitz und wagte
sich gar nicht zu rühren. Wenn das
geheimnisvolle Pakt wirklich liegen
blieb, dann hatte es das Schicksal
so bestimmt, und sie durfte'es ruhig
für sich behalten, sagte sie sich.
Jeht fuhr der Zug langsamer, tani
ein wenig ins Schleudern, und die
Lotomotive pfiff
Die veringte Hand ver aiten Yame
bewegte sich hastiger, der weiße Rovf
hob sich, und die blinzelnoen Augen
öffneten sich ganz. Ein kurzer Orien
tiekungsblick durch das Fenster, eia
schnelle- Ueberstreifen der Handschuh
und ein letzter, ermunternder Ruck.
Der Zug breit, die alte Dame stiezi
vorsichtig auf den Bahnftetg hinunter,
und das Patct war wirklich vergessen
Wie lange es heute Dauerte bis
der Statianz lieamte das Eimal in
Weiterfahkt gab! Sie hajte imme
noch zutückkommen könne-m die alte
Dame....
,.Nein, sie kam nicht.
«Abfahren!« rief man draußen
Die iunae Frau saß eine bakbe Mi
nut:, ehe s;e jng zu tät-ten wagte und
sich von ihrem Platz er.,ob, um das
vergessene Putet aus dem Netz zu neyss
men. Wie ein für sie bestimmtes Ge
schznk war das ju, ein ganz unver
hoffter Glückszufall..« l
Es dauerte sehr l.7nge, bis dass
viele Seidenpapier und oer dreifachej
Knoten gelöst waren
Richtig, es war ein Kästchen. Nicht
ans Leder oder Lederimitation, wie
die Juweliere es oft hatten, sondern
aus rotem Glanztartotn oer no.h er-«
tra mit einem himmelblauen Seiden
band umwunden war. Und nun, der
Deckel hob sich schwerer, als man ge
dacht, kam noch eine Lage weißes Sci
denpapier und dann beinahe hätte
das hübsche Kästchen auf dem Fuß
boden gelegen dann tamen zwei
wundervolle, anscheinend hausbackene
Stück Kuchen zum Vorschein, dick
buttergelb und rosinenourchwirtt, un
gefähr so, wie Tochterhände oder lie
bevolle Enkel sie der guten Großmania
mit auf n heimweg geben....
Zuerst saß die glückliche Finderin
eine ganze Weile steif und starr vor
dem herrlich duftenden Kuchen. Dann
kam ein tiefer Seufzer aus dem hüb
schen Mund, ein sehr hoheitsvolles
Achselzucten folgte, und mit spitzen
Fingern schloß die junge Frau das
Käxtchen wieder, wickelte es ein und
umschnürte es, ohne auch nur im ge
ringsten sich an dem fremden Gut
vergriffen zu haben.
»Schade man hätte die alte,
nette Dame an ihr Patet erinnern
müssen«, dachte die junge Frau
schmerzhaft start....
Gleichzeitig hielt der Zug.
Mit einem würdeoollen Augenauf
schlag verließ sie das Coupe, reichte
dem Stationsbeamten den Fund und
schritt stolz und hocherhobenen Haup
tes, gleich einer Siegerin, davon.
Es war doch ein töstliches Gefühl,
ehrlich zu sein und fremde Güter
nicht zu behalten..»
Vetfehlter Zweck.
Ein nicht besonders freigebiger
Kommerzienrat wohnte einst einem
Feste bei, wo auch eine Sammlung
zu wohltätigen Zwecken veranstaltet
wurde. Der Teller machte die Runde
um den Tisch, und der sparsame
Kommerzienrat zog aus der Westen
tasche ein Zehnmarkftiick hervor, das
er vor sich auf den Tisch legte. Ne
ben ihm saß ein eitler und ver
schwenderischer junger Mann, der die
Manipulation seines Nachbarn
beobachtet hatte und nun oftentatios
ein Zwanzigmartftiick ebenfalls auf
den Tisch legte. Der Kommerzien-;
rat griff nochmals in die Tasche und
legte ein zweites Zehnmarlstiick her
aus. Der andere folgte feinem Bei
spiel und zog eine zweite Doppel
trone hervor. Der Kommerzieurat
fügte ein drittes Zebnmarlstück hin
zu, der andere das dritte Zwanzig
ntartstiirt. Nun folgte eine vierte
Krone, worauf der junge Mann
triumphierend drei Doppeltronew
heranglegtr. Jn diesem Augenblick
war der Teller bei dem jungen Mann«
angelangt, der triumphierend sechs;
Doppeltronen llingend in die Echales
warf, wobei er den Konkurrenten-.
sittadenfroh anläcbeth Dieser gab
das Lächeln verftiindnisinnig zuriick.«
legte zehn Mart in den Teller nnd:
steckte den Nest wieder in die Tasche
Vom Blatt singen.
..s sich Händel in. Jahre
nach Dublin zur Ausführung feines
»Mesfiag« begab, war er gezwungen,
einige Tage in Chester zu bleiben. Er
wollte die unfreiwillige Muße zu ei
ner Probe seines Wertes benutzen. :v
Man empfahl ihm neben einigen
lKünstlern einen Drucker, namens
Jansom der eine prächtige tiefe Vas;- «,
stimme hatte und behauptete, alles-F
vom Blatt singen zu können. Händel
empfing diesen seltenen Künstler äu
ßerst liebenswürdig, mußte aber gleich
beim Beginn der Probe zu seinem
großen Aerger feststellen, daß der
Mann unfähig war, auch nur den er
sten Teil seiner Partie torrett zu sin
gen. Händel stieß nach feiner Ge
wohnheit einige kräftige Fläche in,
deutscher und italienischer Sprache«
aus, dann schrie er den Mann in fei
nem schlechtesten Englifch an. »Ka-?
naille, warum haben Sie mir ge-j
sagt, Sie können vom Blatt singen?«.
Woran der brave Drucker, ohne
sich zu erregen, lächelnd erklärte: »Ja, .
oag habe ich in der Tat Jhnen ge-«
sagt, ich singe auch vom Blatt, wenn
ich die Roten vor mir habe, aber ichs
habe nicht gesagt, daß ich das
beim erstenmal tönnte — gar trinkl
s«
TMIL i
i
l
chibtiitig. F(
Ja der Schlucht bei Minden
(l759) unn- dasz Monds der französi
schen Unsenadieke dem Feuer einer-;
frindlicheu Battetie ausgesetzt dies
ganze Reihen liinmmraffte Derv
Tiefelilcslmlier der (s’-i«eimdiere, M. de.
ZuiiitiPeru, bestrebt, seine Leute bei
gutem Mut zu erhalten, ritt irn
Schritt die Linie entlang, die
Zchnnpftalnikodose in der Dachs
»Nun fa, meine Kinder«, jagte er,.«
als er die Soldaten ein nienia br-«
stürzt fon; »was ist das, dies Mino .
nennst-er's Nun ju, das tötet, dasj
tötet, und dass ist allesl«
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Noah — ch 1824
Billigcs Land in Montana.
Montana, der grissxte Schutzesan ist der letztl Staat unbegrenz
ter Mi.iglitiiteiten, wo noch Ltkiltienen Acker jtmgfriiuliriien Bodens zu
tansne find. Tie großen Rauche-:- werden nufgetlieilt in Formen und
gufgeknuft non Männern non Dakota Wisconsin, Minnesota, Michi
ggn, Indiana, Zwka Illinois-, LIZelirgstskm stimng Missouri usw.
thtillienen Vnsdiet s»«)ett«eide werden liente gezogen, wo twr sechs Jah
ren noch kein Vuscliel wnitis3. Montana ist heute das nene Eldorado
der letzten grnsxen Cinnmnderung Rede-Z Land fnnn twn 88 bis zu
IM) per Acker getauft werden, und verbesserte Fgrnien von ists bis
zu sitt per Alt-ten je ngiti Verlwssernngen und Entfernung von der
Bahn, nnd meisten-J unter setir giinftigen ZnhlnngleiedingungetL
Land wird tner eintritt gut jin Preise steigen wie in Den älteren Stim
ten Teiilmlts zeigt Onrtn Muth nnd llnternelnnnttgc«t«1eift nnd kgufi
Land, weit eit« i: sitt tstltsg Ist. LET«1«D««(»«1«ti Dass Land .u"igeii, wenn der
Zetinee weg ni. tlin n euere :«ln—:-tnnst schreibt gn
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