Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 10, 1918, Sonntagsblatt, Image 10
Willh von Schöning galt im On sarenreginient als eine nat-erhellen liche Jenratte. Wo immer bei besonderen An lässen, Liebesstrahlen und so weiter-, im Kasino oder in verschwiegenen Lentnantsbuden ein Spielchen en triert wurde-, war er unfehlbar der »Zpiritus regens« des linternehs mens Willy war niemals einseitig ge toesen. Er kannte die Technik aller Spiele ais-J dem Essesf nnd spielte mit gleicher llnerschrockenheit Stat, Baker« Lustige Sieben, Ranhe Els, Schaf-Klopf, Ronlette, Trente et ana rante nnd wie die schönen Spiele alle heißen, bei bettelt Geld zu ge winnen oder ana- zn verlieren ist An seinem letzten Geburtstag hat ten ihm die jüngeren Schwertgenossen einen alten französischen Knpserstiih geschenkt, der einen rninierten Spie ler dar-stellte und eine warnende ge psefserie Unterschrift trug. Das niar bezeichnend. Aber das nializiöse Priisent vermochte teil-eis ioegs Willys sechsten Sinn zu lah men nnd deni Dämon seiner Spiel wut Halt zu gebieten. Er toar nach wie vor der erste, wenn sich Gele genheit zu »Musika- oder »Mein-or Tante, deiner Tit-tie« bot, nnd be hauptete-, der richtige Lande-kriecht geist tiime erst über den Reiter, wenn er, wie in Watlensteins Lager, den Wiirselbecher iiber der großen ziesselpanke schwingest könnt-. Mit dein Wiirsel, mit dein Becher set mich das Schönste ani- dem Metier geschwunden; die hehre Poesie der Soldaten-i —- sehr zum Nachteil der modernen Heere, wie er init Kassans dramiene hinknsiigtir Nun hatte dieser verteufeite Wilih Lillh von Hohensee geheiratet. Aber dieses elegnnte Mädchen halte sieh zuvor heilig von ihm versprechen las sen, daß er als Eheniann nie mehr eine sinrte biegen, eitlen Wiirsel be riihren oder Geld der Ronlettekngel anvertrauen wolle. Das hatte Willh anrh mit heili gein Eid besteuert nnd Lilly verk chert, daß er überhaupt nie zu sei nem Vergnügen gespielt habe, son dern stets der Not gehorchend, nur nm seine traurige Lage ansznbesserir Sein Monatswechsel sei immer io ninimal gewesen, daß er damit ab sont nicht habe entstammen können. Lilly hatte es ihm beinahe ge glaubt nnd ihn sogar noch bedauert. Na, das lag ja seht alles weit hinter ihm, denn Lilly von Hohensee war eine recht gute Partie, sowohl ideell als auch besonders materiell. Der alte Hohensee hatte Willh zweitausend Mart sür die Hochzeit-Si reife ansgehiindigi nnd seinem lieben Kinde beim Abschied heimlich noch ebensoviel in ihr Tälchchen gefiel-in Lin beschloß nach reisiicher lieber 1egung, ihrem Willh mit diesem Gelde beider Heiintehr in die Gar nison eine Freude zu machen. Sie weitre ihm ein Pferd tausen, eitlen Goldfuchswaliach mit langer Blesse und weißen Strümpfen, in den er ganz vernarrt war. Es sollte eine Ueberraschung werden. Daher hatte. sie ihm den Besitz des Geldes ver-( schwiegen. « Die Hochzeit-Zwin- des Poesie-: war nach Palermo geplant, niit ei nein kurzen Vllistecher iiber die Rinie ra. Dass dabei drei Tage ans sillonte Curio gerechnet innrem daran war einemlich der alte Hohensee schuld, der das junge Print init seinem Pei ccegykikns iiber diesen Lri dnzn be stimmt hatte-. »Meine Carlo«, hatte er gesagt ,,wäre das Paradies der Erde ohne dieses iorrnnipierte sinsino, diese ali scheuliche Spielhötle, diesen Schand fleck der Menschheit Die Natur hnl diesen Ort in ilieer verschwenderisch slen Laune geschaffen Tie Halbin sel Monan bildet inii iisrein unter See sorschenden Fiiriten ein trotzi gei Vorgevirge von jähen Fels-av stiirzesiy deren Fuß von dein Gischi der ichiinnienden andnng gepeiisiiji wird. Tariiber wölbt sich in Me ieorenichöne der ewig blaue Him mel. Ansgedehnie Olivenrviilder bieten Hochzeitskeiienden herrliche Spaziergänge nnd lnnschige Schmoll wiickei. Oben in Meine Curio nnd längs der ganzen Coie I’Azur ent faltet sich eine sniirchenhnft siidliche Piianzeniveit Oleander, Myrten. Feigen, Ziironem Orangen nnd Wein wachsen hier in erdriickendec Fülle; auch blühende Mandelbiinnie sieht man, Aakteeih wahuioitzigk Ok chideem Baader-, Karnben nnd weiß Goit was alles Hoch oben von der Termsie — ans dei- ich auch mit deiner lieben Mutter während meiner Hochzeits reise«vetweilte —- erbiist man M unefmeßiiche Ren-. das sich in den pröäiigfien Farbe-seiden vor dem entzückien Inst entw: hier blit send· Comnniichtim den allzu-in s M Mk kaeiCewstFit durch rein Sasserichleier gediiinpfd durchschneidet der Mel stolzer Schiffe Pfeilichnell —« »Hör’ auf, hör« auf, Schwieger papa!« hatte Wille ängstlich unter brechen, Juni lagst du am Ende Iuoch Spickaall« — Und dann hatte ,er zu Haufe im Bade-Her nachgeschlas gen und konstatiert daß der Schwie gervater seinen poetifchen Ergnß »aus diesem Reisehaudduch —- schlecht sanswendig gelernt hatte l Ja, Ia war es gekommen, und nun saßen Billy und Lills hier auf dein Balken des Hetels de la kCondamiue in Monate Sie blick ! I I ten durch die »rein Wasserschleier« auf die ,,Iiiele pfeiljchueller Schiffe und laudioiirts auf die »wahntvigi· gen Orchideen«. Lilly war ganz beseligt, aber jWilln war sichtlich itervös. Er be ifaud Iich in einer schrecklichen Ge Imiitsveriassung Da drüben lag ) das Kalisto, kaum fiinf Minuten ent fernt, und in den Sälen rollte das Irote Geld. Jlnn wurde ganz schwiudlig, wenn er daran dachte. I Nein, wie hoc-new daß ck Lin-I Egefchworeu hatte, das Kasiuo nicht zu betreteul Sie hätte ihm fein Versprechen auch nie zurückgegeben, wenn er sie darum gebeten hätte. Will-er vielleicht fand sich doch noch eine Gelegenheit, heimlich auf eine Stunde durchzubreuuetr. Abmar Itenl Abwartenl Am Ende fand er noch den Anschluß. Und er fand ilIn wirklich. Lilly ging nämlich an den Strand. Sie wollte ein mai-sites Seebad nele ,iueu. Willy redetö natürlich zu. I Das war der Augenblicks Zehn IMinuten später laß er oben am ) gruueu Tisch der Traute et auaraute fund ließ die GoldItiiele rollen ; Anfangs gewann er großartig! Dann ging es ekelhaft hin nud her, und schließlich verlor er empfindlich. gorulnn schien neute Ieyr las-eas ter Laune zu sein« Alter Willy be saß kaltes Blut· Nun er im Vers lust war, konnte er doch unmöglich aufhören. Nein, nean Er mußte nur zähe durchhalteu, mußte die Tau-e zwingen. Das Beispiel hatte er nnniittetbar vor Angen. Da drüben sasz seit kurzem der griißliche Doktor anr- seinem Hatt-L der an der Tal-le d’hote Litlyss Tischnaclst war. Dieser Mensch gewann in ei nem fort, gewann niärchenlsast. War Willy im Verlust, so zog er ganz sicher eine Stange Gold ein. Und Willys Barschaft schmolz immer mehr zusammen. Es war zum Auswachienl Dann dachte Willy an Lillyl Nein, er wollte sent nicht an Liuy deuten. Er wollte gewinnen, die Schatte auswetseu. Deus Kiihnen hilft ja das Glück! So tat er denn das Törichtste. was man beim Spiel tun lannr er donblierte, donblierte, doublierte immer-zu. Endlich mußte Fortuna doch ein Einsehen haben. Endlich mußten die Karten doch einmal zu seinen Gunsten schlage-il Aber er« mußte erkennen, daß es nicht gut tut, die Götter herauszu sordern· Sie versagten ihm immer ans-S neue ihre Gunst. lind ans ein mal war er mit seinem Gelde ser tig. Erhatte alles verspielt, alles bis auf den lehten Louis. Sogar das Reisegeld war fort. Fortuna war entschieden verrückt gewordenl Was sollte nun werde-il Utnyc Tie Hochzeitsreiiri Der Schwieger alte, der dir-sen Lrt einen Schand fleck der Licenschheit genannt hatte. Sie tanzten aue vors seinen Augen Tat-go. Und dann erhob er sich isoeksteis von seinem Stuhl, nin ins Hatt-l zu gehen Aber als er sich nnnvandte — narrtc ihn seine Phantasie, oder war es Wirklichkeit? — da stand ;Litty hinter seine-n Stuhl, Und es war ihm, als gäbe sie dein Doktor drüben ein Zeichen. Also Lin hatte ihn beobachtet mährend er spieltel Ihm stockte der Atem. Er hätte in die Erde sinken mögen vor Scham. Er wollte stiichtm an ihr vorbeihnscheih aber ,sie hatte ihn schon am Rockknaps nnd hielt ihn fest. »Nun, hast dn gewonnen?« frag-ge sie tiiht. »Du hast doch gewonnen nicht wahrt-« Warum sie nnr sragtci Sein verstörtes Gesicht mußte ihr doch al les sagen. Und die Leute beobach teten ihn. Sie hatten die Frage ge hört. »Lilly!« stöhnte er seht. »Deine dir nur« ich habe aler verspielt, so gar das Reisegeity das ntir dein Vater gab. Es ist nsahrhast entseys iichi« »Das Neisegeld mich? —- Ja, das ist schlimm. Wie werden wir nun nach Palermo kommean »Von Pater-no ist nicht mehr die Wede. Hatten wir nnr das Billett nach Hauses Jth habe nixht ntehr Isiittf Franken itt der Las-het« Ase eine vollkommene Pleitei —,Na dasiir habe ich fett um so geht Seit-Z tät-eit- Lilly »Ich l faßte nach feiner Stirn, auf der kais ter Schweiß perlte. »Jo, glaube es nur. Jch habe einen ganzen Haner Gold gewon nen, mindestens soviel als du verle ren hast« leber dad ist ja grandiosl We haft du denn den Motonionf« In diese-n Augenblick erfchien der «griißliche Dotter« onf der Bild fläche. «Gniidige Frau«, rief er freudes strahlend schon von weitem, »wir haben ihn ordentlich heraus-gehauen nicht wath Hier find zuniichft die zweitausend Mart, die Sie mir an vertrauten«. Er höndigte Lilly zwei Bunknoten von je tausend Franken nnd eine zu fünfhundert aus. »So —- nnd jetzt tonnnt der Gewinn: es find dreitoufend Franken, sogar noch etwas mehr, glaube ich. Bedenken Sie fich bei Jhrer Gattin, Herr von Schöning. Sie haben eine tapfer-e Frau —- wal)rhaftigl« »Aber ich verstehe nicht«, from melte Willy. »Das ist auch vorläufig nicht nö tig«, lachte Lilly und verstarrte die Buntnoten in ihr Täfchchem »St ben Sie tausend Taut, lieber Dot tor, für den Frertndesdienft. Sol lind nun lade ich beide Herren zu einem ovnlenten Friihftiick ins Cafe de Paris. Lilly holte ihren kleinen Finger in den des Gatten. So zog fie ihn aus dem Spielfaal hinüber ins Cafe de Paris. Bei der Langiiste nnd köstliche-m Chadlis erzählte der Doktor dann Witth den Zusonmienhmig. Er hatte Frau von Schöning ge troffen, als sie-vom«Baden kam, nnd hatte ihr nichtsahnend erzählt, das er ihren Gatten ins Aasino habe eintreten sehen. Sie sei scheinbar sehr betreten gewesen, habe wohl de ine-hier daß er verlieren würde-. ! Nach einem Moment der lieber s legung hatte sie ihn gebeten, mit ihr sins stasino zu sahren nnd mit zwei stausend Mart. die sie ihm gegeben, gegen ihren Gatten zn seyen, das sheiszt immer entgegengesetzt Wenn ischöning ans Rot-ge setzte, habe er einen ähnlichen Betrag ans Noir schieben müssen und umgekehrt So habe er Willys Verluste beständig ausgeglichen, jo sogar noch etwas mehr gewonnen, alr- dieser verloren hatte. Win hörte der amiisanten Ge schichte mit äußerst gemischten Ge fühlen zis. Einerseits fühlte er sich »durch die Hilseleiiinng der beiden non schwerem Druck befreit, anderer seits verdroß es ihn start, daß Litlh mit diesem toildsreinden Menschen gemeinsam wider seinen Leichtsinn zu Felde gezogen war. Das verwünschte Jen! Mochte es der Teusel holen! —- Na, aber die Haiiptsache:«er hatte sein Geld wie der, nnd sie konnten nnn nach Pa lernte. »Ich schlage vat, daß wir sobald als möglich diesen Prachtort verlas sen« sagte Willh am Abend, als beide, Willy nnd Littix ich eben zur Ruhe gelegt hatten. »Das Erleb nie von heute morgen ist inir Iu die Knochen gesahrenA »Auch siir mich war dieser Tag ein Erlebnis«, entgegnete Linn ,,denn ich habe dich heute von einer ganz neuen Seite kennen gelernt.« Aha! Jetzt kriegte er seine Gar dinenpredigtl »Ja, siehst du", versuchte Willy scherzen-d abzuwehren, ,,seit ich dich besitze-, habe ich eben zu viel Gliict III der Liebe-. Daraus erklärt sich allein mein ausgesprochen-es Pech ;ini Jen« »Hüte dich, Wiler daß es nicht wieder umgekehrt wird'«, sagte Lilly in einem eigentümlich warnenden Tou, den er noch nie bei ihr gehört hatte. »Die-sma! vergebe ich dir deinen Frevel, aber nun keine Stin de mehr wider den heiligen Geist unserer Gemeinschastl Denn sonst müßte ich dich.siir einen charakter loien Mann halten« nnd ein charak terloser Mann — na, das ist liir mich überhaupt kennst-kamt Jeden satls tönnte der nie im Leben — mein Mann bleibe-Il« Willy glaubte nicht recht zu hö ren, aber sie hatte die Worte wirt lich gesprochen. tlnd sent löschte sie die Flamme, drehte sich aus die Ab Iehrseite nnd war im Handumdw hen eingeschlaseu. Willy lag total verbliisst in sei nen Kissen. Er machte ein verbo ten törichtes Gesicht. Zum Glück konnte sman es im Dunkeln nicht sehen. —- Jm Konzert. A.: »Wie heißt das Lied, wag die Dame singt?" B.: »,,Liebestreu« den Brahms.« A. (aus die salscheu Töne an spielend): »I! bist Falschheit ist aber auch dabei.« —- Na als a Herr Cum Heiratsvemiittlec): fasten deckt- dst M der Demeie lebe nicht Æ nnd san kr- itis- Ist Z—.,.n-. in vg J photographir. Dunste-le von Hist Hain-. W So ost da Ploderer Lippi von Tappelbach arn SunnW aus Si Marein in d’Kitcha Ewigen ik und t-« Nadelberget Stasi g’ses,,z’n hat, hats eohm a jeW Mal an' Stich ’gcoen, g’rah’ dort, wo er sei’ Herz That-it hat. D« Nahelberger Stasi war nämlich an so viel n saubers Mahl, und ..et bloß ’rn Ploverer Lippi, sondern aa andern Bttatkn hätt« s« g’sall’n« wann? nur net so schwer g’west mar, mit ihr anz’bandeln. Sie hat als-I aa ganz an’ eigene Manier g’hal)t, an« Burschen. der ihr net g’sall·n hat, ablaufen z'lassen, daß si’ a zweiR Mal loaner net traut, bös Mahl nnz’reden. Weil over da Lippi. wann er na a weng leppert war-, do’ ganz gnat g'wußt hat, daß er g’rad net zu die saubetsten Buab’n g’höti, nnd weil er beim Reden na a weng mit her Zung’ nng’stoßen hat, so hat et si’ gar net traut, v’ Stasi erst onst-edeln sondern hat nur alleweil von der Weiten zuhig’spist aus sie und hat si« benli, wia schö’ NR want, wann er bös Madel busseln und halsen» darst Um de Zeit is« a reisender Photo grale aus Tappelhach einilemma unt« hat si’ von Haus zu Haus ang'fragt, s ob si' leicht neamd photographieren« lassen möcht’; a Ausnahm’ mit sechss Bilv’ln tos« bloß zwoa Kronln s Aus das ham si’ da Wimnier Ferdl und d’ Wimmer Nanni und da Pun- » zengrubet Loisl n’nehmen lassen undls koia da Ploverer Lippi die Bilh’ln g’sehg’n hat, hat er sc denkt: »Jetz’n woaß i, was ". tm zloeg’n da Stasr!« Hat sei’ Ssrnntagsgmmd .1n’zogen, hat si« g’waschen und ’lam pelt und W aa znn Photographen in o· Bnd'n ’gangen. Weil aba ver Photograph ’m Lippi g·sagt hat, et sollt auf an' g’wissen Puntt hinschau’n, und weit auf dems Tit-wissen Punkt weiter nix z'fehg«n war, als a Reißnagelt«pf, so hat da! Lippi so faudumm’s G’ftiß g’macht,! vaß’n Photographen völli’ enttifchs wor’n is dabei, und daß et ganz va-! gessn hat, eahm z’ jagen: «Bitte.4 recht trennt-licht« I Und wia da Lippi nachee seine« Bilder ’ttiegt hat, hat et si’ selber g’wundert, wia dumm als et man ntgsmat dreinfchau’n tann. Dran hat et oans von de Bill-M an seini-! gen Freind, ’n Punzeagkubxt Lotst, g’schentt und da Loisl hat eahtn da für oanö von seine Bilder 'geben. «Guat is’ et ’ttossen, da Loisl!' hat si' da Lippi denkt, wie a et d’ Photographie ang’fchaut hat. Und naehhek hat er g’seufzt: Eber möcht da Stasi g’toiß besser g'fall'n, all wia it« Und wia er a o dagssessen is' used hin und her sinniett hat, W eahm auf amol a Gestank-! temma —- abet scho· großartig! — Z’ecst hat e. vor seiner hing’lacht und hat zu IS' selba g·fagt: »Lippi, vann’z d’ aa net a saubern Kerl bist — o g’fchei« tet Kerl bist d’ dafüt!« und nachher is« et zan Manier ’ganga und hat« si’ a schönes Briaspapiek mit aIH Bleatnet drauf Wanst und hat an d’ chelbekget Stast g'! )tieb’n: »Hochgeöhrtes FroileinL I Indem daß Ich sie lipe, sente ich ühnen Meine Fottagraffii und biitte sie Mich auch ju lipen, vo-! mit ich verhleahe ihr get-teuer P L.« l ’n Namen ichreib' inet aus« hat. er si’ denkt, die Stall wird’s fchol wissen, wer’«t is«. ( »So!« hat er g«sagt, »wi« er firti war, «jeh’n woaß i, was i tua; wann i in bös Briaft niei Bildl »nei stecken tat, möcht's glei’ schrein die Stasi:» «Ui! i5’ dös a« schiacher Ding!« und» aus ivaar’«. Drum ice- glei’ g·schei-’ ter, ileg’ des Bildl vom Punzeni gruber Loiöl 'nei’; bös wird da Stasi » g’wiß besser a’fall’n, und wann s« smcht, was isür a’ sauberer Kerl auf va Photographie hin, nachher druelt le’ ehnver an Aug’n zu, wann f’ mi’ als Lebender anschaut!« Damit aber net vielleicht a Ver wechslung vorkommt, hat er auf d« andre Seit’n vom Bildt no' drauf g'schrieb"n: »Das hin Jchl« und nach her hat er ’n Briaf fetha auf d’ Post ’tragen. — « Am nächsten Sunnt.1’ hat er si« fein z’fanimg’staht, da Lippi, und hat si« vor d' Kirchatilr’ g’liellt und hat auf d« Stali g·wart’. Und wia f’ endli’ daherlemrna i««, hat er P so rxeht freindli' ang'lehaut und hat l' Menal- «Ro, Stall, was is« denn mit uns zwoa«t« Aber d« Stasi hat ’n net amal ang’fchant, 'n Lippi, und la is« er halt wieder Maikranng und hat si’ heult: «Srf hat si’s ein' net überlegt; ha muaßt halt warten, bis has f da schreit-il« Wie er aber a paar Täg später 'n Pariser-sendet Lolsl besagt-M fragt’n der« oh er ehe-' B Reusie mass .Raa,« t er Noah da Lipph st gibts desinf« Jus hOe rie-I qum«« gi- the « ra a , —- - tve des-HE- · « jl».rIs-». d- W staat-. l I «...D’ — Radelberger Otosiik :Jo! Woaßt d’, 's tin-ins a inei niger Freund giviißt lieb n. daß l xdds Mahl gern siench iind hat ihr a Photographie von mir g’schickt nnd ein' Ansrag’ deznin Ro und a so san ina halt z’sainin’tenimal' Da hat da Lippi nix mehr g’scigt. Os Der Gut-« ziir Filaria-mer« Stizze mit vergangeiier Zeit von friedrien tkkoiier. Wenn ihin jetzt, in dein Augen blicke, ivo er das Hans betritt, je iiiand erzählte-, das Gehirn sei zn Verdauungcszioeclen da nnd das eigentliche Gehirn söße im Magen, ei- wiikde es ganz natürlich siiideii. Denn sein ganzes Deut-vermögen seiszte augenblicklich nnt den einen Gedanken: li. Etage rechts. An der Tür der zweiten Elaiie ist eiii Schild beseitigt Kleine, siaiiiols niiterlegte Buchstaben ivispekn nnd liisterii nnd verneinen sich vor ihm. »Oui«-n Tag« rainieii sie·nnd »Se hen ioir uns endlich-« nnd »Es hat lange seit gebranchtL« Plötzlich sind sie still. Lang nnd schliint flehen sie da nnd sordern niit ljöhiiendeiy schneidender Stimme: »Bitte - llingelii l'« Geslreckten Armes, als beriihre er den ttnops einer Gnillotinc, drückt er die stliiigel Die Tiir wird gebis net. Er betritt die Wohnung Wil linlos läßt er sich in ein Zimmer siitii·eii. ES ist leer. Stöhnend läßt er sich in einen Sessel fallen. Er licit keinen Blick iiir die ent znaende einrichtung des Zimmer-. Ein Hauch aus der- Rototozect geht ron den alten, mit Gold angesetzten Möheln ans. Und die gelbe, ge diiirnte Seide, mit der die zierlich geschweiiten Stiihichen bezogen lind, gibt schwach den die-treten Duft eines Parfiinis vergangene-r Tage von sich. Seine Augen sind ans eine gepoliterte Tiir grtchtet, die in das Nebenzimmer führt« Adgebrochene, gediimpste Laute dringen zu ihm herans. Hin nnd wieder ein leises Mitten, als wenn geschlissener Steht auf Marmorplatten siillt. Das Gesicht des Wartenden verzerrt sich zur gualzeriehten Grimasse Die geisdliierte Tiir hat sich geöffnet Auf der Schwelle lieht ter Geiiirchs tete nnd fordert ihn tnit gebietender Bewegung ani, in das Nebenzinnner zu treten. Er steht dein Geiiirchteten gegen iilser .Wieder die stumme Beim-gnug der Hand Sie weist aus einen Sei iei am Fenster-. Ein hililoser Mich dann gehorcht er nnd liiszt sich dort nieder. —- Ein langgestreckter Sessel. Weich und sehr iippig genolitert. Eine Einladung des Schlafe-Z Die blaue Farbe des iainttngogenen Ses sel-J hat ein-as hinniotisch Vetiinbens des. Eine stille, beängitigende Pause. Jni Hintergrunde des Znnniers hantiert der Gesiirchtete Und plötz lich, inmitten der siirchterlichen Stille jenes schreckliche lilirren ge schliffenen Stahies ans Marmor. Der iin Sessel Liegende zuckt zniaini men. Die Luit im Zimmer ist schwer nnd voll. Sie driielt auf die Nerven und gibt ein nnklaree Versprechens eus das Kot-intende. — Wieder dieses eatserliche Geräusch Der Gesiirchtete iteht hinter dem Sessel. Eine kurze Rede nnd Gegen rede. Die geschiessene Hand des Gesiirchteien hält ein kurze-e, gedrun neues Eisen· Der ini Sessel Liegende sieht es. Seine· singen treten ans den Höhlen. Abioehrend streckt er die Hände ver. Ek« öffnet den Mund, unt zu schreiens — —- Ein Ruckl — — Eine hundertste-l Seinndenimnsei Die Geiiiincinmgsieln net-zerrei- sich lsid znr Unienntliciyieit Jede Fibet des Körpers bijnnit iich ani iiber den Schmerz, den dass Eisen anrichtet. Ein giirgeliides, nnnrtitnliertes Ge riinich ans der Kehle Ein unter driickter Schrei. Die Hiinde greifen in die Luft. —- — —- Tao Eisen hat iein Wert vollbracht! Bloß, erschönit liegt der Gemac tirte iin Sessel. — Jlnn iit wohl Einige nngetunilte Triinen find die Wangen bit-abgeteilt Sie liegen zerstreut ani dem Nun nnd schonten isch ihre-) Daieiiis. Ein Seufzer entringi sich ans der Tiefe der Brust. Ein ivoiliiitiger sSenizcr der über vergangene, iibers smndene Qualen jubelt I Der Mann im Sessel erhebt sich. Seine Mienen find freudig erregt. scfririicht von empfangenen Schmer zen . Verlegen zerdrückt er die Trä nen, die Am Rocke hängen blieben-— Der Gefiirchtete sitzt nnd schreibt Er ist fertig nnd reicht das Geschrie bene dein anderen. — Wieder ein Klingen von Metall auf Marmor. Diesnml ift es Silber-. Gegenseitige Verbeugung . . . , —- Berichnappt. Der-c Cum But-umbri- der pensioniert ift): »Sie haben es hakt jetzt Mut«· snaancheh »Ich höre-if- mir tun-set sit-se- Untetichied etc-II ich sinniger Einthns sitz-. — Nen. Richter (zn einer Zen gin): Sie weigekn sich also, Jhr Al ter ernst-gebeut Gnti (8um Ge tichtidiener): Bitte holen Sie den gerichtlichen Taxqtor bei-! — Neueste Erfindung. Lehrling (eine Zions-re ärgeeli fortmetfend): «Donnenvetter, i glaube, sie sangen jetzt nn, kanchios se Zignrrcn zu inbeizieken.« —- Vorahnini9. »Du, was hat denn heute Deine Frau vor? Die imsnt in allen Modewnninlen herum und ist so nnfgeeegti« »Ach, das sind Ohmnnktitsinnws toniei« —- Anf den Busch klats fend. A.: Weist Sie nennen mich einen Schwindler? B.: Nein; aber ich gebe dem zehn Doktors, der mir das Gegenteil be weist! —- Schön gesagt. Tnnte: Nun, Elschem warum ipietit dn nicht niele mit deinen Puppen? KieiiisElschem Nein, ich bin fest zu groß dazu; ich habe mich bereits entpnppti —- B oshnii. »Was hat denn der Weinhändleer Panticher fiik eine gel)eikatet?« »Die Tochter eines anderen Weinhändlers i« »So, fo, also eine Mifchehe!« —- Ans dem Gerichts innl. Richter-: »Sie halten also ein falsche-es Alter angegeben!" Zeugin-: »Jensei) ncrnde nicht — es war nur mein Alter Don sen den« » — AhnnngsootL Wenn man abend-I viel trinkt, siihlt man sich am Morgen immer wie zerschla gen! Entschuldigen Sie, Sie sind wohl auch verheiratet? — Vielsaqeud. Totsrist: ,,Seppl, warum habt Ihr denn dort des Marter-l stellen lasseu«.« Skpph »An dein Felsen ist et Auto» als es vor mei Alten aus bog, zerschetlt.« ——— Glaublich Erster Ban er (.zn seinem Nachbar, der betrun teu aus vder: Straße iiegt): »Ja, WastL was treibst denn dac« Zweiter Bauer-: »J« hol-« bloß q’horcht, ob tou« Automobil tinunt." — Ein komischer Kauz. Hoteigast: stell-ten ich bitte um das Beschwerdebnchi Keimes lieber ums wollen der Herr sich denn beschweren? Oetelgasn Tab Wetter ist hier so unsreundlicht « — Nicht puhsiichtkg. Hans srau: Meta, wie sieht bloß die Tür iliute aus — die haben Sie wohl noch nicht geputzt, so lange Sie bei uns sindi Dienstmädchen: Na, Sie wollten doch tein putzsiichtiges Mädcheui ·- Auö dem Gerichts saal, Richter-: »....Nuu sehen Sie, was haben Sie denn von Jtsreu LumpereienH Jedesmnl werden Sie enoischt!« Angeklagte-en »Bitte, Herr Ge richtshos, unr nicht aufschneideuqsi —- Versiiugliche Zurück weisuuq· Gast (im Lokal): »Sie, Ober, ist der Wein auch nicht getattst?« Kett-ter: »Aber mein Beet-riska sien Sie nur erst. dann länst Ih nen das Wasser im Munde zusam meu!«' —- Verjehites Kompli ment. Herr: »Madaine, man sollte garnicht glauben, daß Sie ueklseikatet siud!« Dame (geschmeichelt): ,,Ei wie so?« Herr: »Min, cie seyen ane- une ein ältereg FrunleinP —- Schwer verständlich A.: Hast du den großen Gelehrten von dein setzt alle Welt spricht, liirzs lich gesehen-'s B.: Ja, ich habe ihn gestern abend zwei Stunden reden hörenl Li.: lieber was sprach er denn? V.: Ja, has hat er nicht gesagtl —- Doppelsinnig. Dichter ling (zinn Helden, vor der Premiere seines Trauerspiele-M Ach, ich habe solche Angst, dass mein Trauerspiel durchiälltl . Held: Haben Sie nur keine Angst, wie ich nts der Szene stel)’, is ooch schon ’S Trauerspiel iertiql — Bosheit CTns grindige Fräulein-, nachdem iie einen Blick ans die Visitentaric des eintreten den Herrn geworfen l)at): »Es ist ein Jertnnh ich bmnche leinenGes songleljrer.« Der Besuchen »Aber die DREI-h die über Ihnen wohnt, hat mir doch gesagt, daß Sie einen Ges sangslehrer sogar dringend brauch ten.«« - — Diagnolr. Jnnger Arzt tzu seiner Köchin): Jst die Dom-» die eben· hier war, im eigenen Wa gen oder mit der elektrischen Bahn i gekommen? T, Köchin: Mit der Elektrischenq Herr Doktorl - Junge- Urzu Daniel Nu ihrem Anzug konnte ich nämlle n t he nriellem il- ich ihr sechs Wochen Karl-hab Oder- ciseniinktne Urpkdixz sen sollt-. , - ,