Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 27, 1917, Page 7, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Erschien
z
Slizze don hngo Saht-.
WWHLIOM s-- ---· III
Die beiden Brüder Friedrich unr
Erich Pauli. der wettderiihtnte Ge—
heimrat Professor Friedrich und sein
Bruder, der Ghtnnasicillehret und
Lhriler E1ch Pauli, waren schon
jahrelang nicht süe längere seit bei
samtnen gewesen; denn Erich, in ei
nem Gebirgsneste in Süddeutschlknd
angestellt, war wohl vor zwei Jahren
ein paar Tage in der Hauptstadt ge
wesen, aber sein Besuch galt damals
weniger seinem Bruder, als der Er
ledigung einer Nachprüfung, der er
sich zur Erlangung einer festen An
stellung hatte unterziehen müssen.
Und damals toae Friedrich, der Ge
heimrat, eben Reltoe der Universität
gewesenI der jüngste Reltor, der je
an die Spitze der Hochschule gestellt
worden war; er verdantte dies sei
ner Bedeutnna als Mathematiler, der
schon alle Würden und Ehren. alle
Auszeichnungen auf sich vereinigte,
um dessentwillen junge Gelehrte aus
aller Welt jun die hauplstädtische
Universität aufsuchte-L
Er hatte nun vor etwa einer Woche
ein neues, lleineg Wert über die
höchsten Fragen der Mathematik er
scheinen lassen, nun war er müde
und abgespannt, ee sehnte sich nach
iner Umgebung, in der er von allen
tüllen der letzten Monate ausruhen
konnte. Da fällt ihm, toer weiß,
durch welchen Zufall, sein Bruder
ein, der immer ein gerader Gegensatz
getvesen, ver net- ern Iprererrscher
Tändler war und der dann später
richtig ein Dichter wurde, der schon
einige Bändchen Gedichte herausgege
ben und immer ein Exemplar davon
auch seinem Bruder geschickt hatte,
obgleich er wohl lvissen konnte, daß
er wirklich nie Zeit und Stimmung
fand, einen Blick hineinzutun Der
schrieb ihm nach Empfang eines
Büchleins regelmäßig ein paar eig
kalte Worte des Dankes. Du lieber
Himmel! mehr konnte Erich von sei
nem weltberühmten Bruder, dem liises
heimrat, wirklich nicht verlangen!
Der Direktor seines Gyinniiliums,
ielbst Mathematiker und ein grund
gescheiter, im Leben stehender Mann,
wunderte sich ohnehin immer sehr
darüber, wenn sein Deutschlehrer
Erich ihm solch eine Karte zeigte,
daß der beriihmte Bruder auch nur
sur diese Zeilen Zeit finden konnte
Nun hatte er dem Direktor auch
gemeldet, daß der Geheimrat die Fe
rien bei ihm verbringen werde, tvao
diesen in ireudige Erregung versetzt
und veranlaßt hatte, sich mit dop
peltem Eifer mit dem neuen Werte
des Geheimrute zu befassen.. Ter
hatte heute, als er die Ferienrecse
-" nach hohenbekg zu seinem Bruder
antrat. das lehre Gedichthuch Erichs
zu sich genommen, um darin ein
wenig aus der Fahrt zu blättern.
Gedichte aus der Eisenbahnsahrts
Nun aber fuhr der Zug in hohen
berg ein, das Bahnhosgebäude lag
wirklich auffällig schön an der Lehne
eines Trinnentvlrldhiiaelö. indes die
Pariser des Städtchens sich auf der
anderen Seite ins Tal hinein aus
breiteken, um den Turm einer Klo
sterkirche geschart.
« Erich erwartete seinen Bruder na
kiirlich auf dem itzahnhoseji im ho
henberger Wochenblättchen war eine
Mitteilung erschienen, daß der große
Mathematiker Pauli aus der Haupt
siadt seine Ferien in Pohenberg ver
leben und heute ankommen werde.
da waren denn einige Neugierige zur
Bahn gekommen. Erich erledigte die
Abholung des Gepäekj, und nun ge
hen sie in die Stadt, die Leute ziehen
schon vor dem vornehmen Gaste die
Hüte, nicht ohne gleich daraus veni
alldeliebten Etich wie vertraute
Freunde zuzuwinker die jungen
Burschen machen ariiszend ihre Ver
heugung, tote sie es beim Anblicke
ihres verehrten Lehrers gewöhnt
sind, und eine Menge junger Mäd
chen schaut ihn fast liebevoll nn, du
er jetzt mit seinem ernsten Bruder
an ihnen vorbeigeht, die Frauen sto
ßen einander auffällig genug in die
Seite, daß der Geheimrat es merken
muß, sie vergleichen den Dichter mit
seinem sogar nicht mehr jung aug
sehenden Bruder, der beim stets er
neuten Grußen und Danlen Erichs
nicht recht weiß, ob er auch den Out
ziehen soll.
»Kennst du denn auch alle die
Leute« die dich so herzlich grüßen·"«
fragt er Erich. Rennen dich denn
alle die Leute? Größen sie denn in
dir den Lehrer ihrer Kinder oder
Brüder over vielleicht gnr den Dich
ter?«
«Vielleicht heide,« nntwortet Erich
lachend, .du dorsst eben nicht ver
gessen, daß wir hier in einer Klein
stadt sind, in der ein Dichter im
merhin etwas zu bedeuten hat!«
Und o treten sie denn in die Woh
nun richi ein; ein großer Blu
menstrauß wurde vor kurzem abge
ehen rnit einer daranhiingenden
nrie: «Dieo jungen Verehrerinnen
ihrem lieben Dichter Erich Pauli an
seinem Freudentagei« steht daraus
Ieicht-Meu
.Da scheinen die Leute hier zu
Dissens sagt der Geheime-n fl,roer
ich sin, dass fie solch ein Wesen aus
meiner Ankunft machenl« Da weistl
ihm Erich lachend die gåsztern abend
etschienene Nummer des « ochendOätri
chens, darin blau angestrichen eine
Mitteilung steht, daß «unserem ge
liebten und verehrten HeimatdichlerI
Erich Pauli morgen eine große Freu
ve bevorstehe« sein dedeutender Bru
der aus der hauptstadt, der Geheim
rat Universitätgprofessor Friedrich
komme nach Hohenberg, um in ihrem
schönen, gesunden, freundlichen Ge
birg-Horte die freie Zeit zu verleben.«
Dann folgen einige Zeilen, welche die
überragende Bedeutung des Geheim
rats würdigen wollen; sie erwähnen
lnatürlich den Paulischen Lehrsatz
und führen dann den Titel des
neuen Wertes an, das, »wie uns un
ser verehrter Herr Gymnasialdirektor
versichert, berufen erscheint,seine Bi
bel für jedem ernan Mathematiker
zu werden«. llnd dann fügt der
Schreiber dieser Anzeige gleich hin
zu, welch« ein schönes Zusammentref
fen es bedeute, daß gleichzeitig auch
das Buch »unfere5 gebliedten Dich
ters Erich« erschienen sei, das ihm
ganz Deutschland zum Freunde ma
» chen müsse, und beginnt nun, wieder
. dertrauteren Boden fühlend, in über
schwänglichen Worten von Erich zu
;sck:wärmen, mit dessen Namen fiir
immer auch der Name Hobenberg
verbunden bleibe.
»Merllviirdig, merltvijrdig!« Der
Geheimrat schüttelte nur immerfort
den Kopf. »Ich hätte nie geglaubt,
daß so etwas möglich fei; so etwas
bin-ich gar nicht gewohnt!"
l
)
l
waoei ueir er noch einmal oie
Worte, die sich aus ihn beziehen; es
tut ihm scheinbar wohl, daß nicht
blosz sein Wert theoretisch anerkannt
wird, daß auch persönliche Worte
über ihn da in dem Blatte stehen.
JAls er ietzt wieder zu den Zeilen
kommt, die oon ,,unserem geliebten
Dichter Erich« sprechen, fragt er den
.Bruder, ob denn auch in anderen
Blättern so von ihm gesprochen wor
den sei· Da lacht Erich und weist
— ihm ein dickes Buch, in das er alle
die verschiedenen Buchanzeigen und
Würdigisgen seines Schaffens ge
tlebt hat, die seit Beginn seiner Ver
öffentlichungen erschienen sind. Ost
"ist auch sein Bild dahei abgedruckt,
und der Geheimrat blattert den Fo
liauten staunend durch; er liest die
letzte Seite, daraus das neue Buch
schon in einer hauptstädtischen Zei
tung rühmend angezeigt ist, und sagt
dann: »Wie persönlich das alles
tlingtt Sind das denn lauter
.75reunde von dir, die so über dich
· schreiben’i«
O
t
l
l
»Meine Freunds-« antwortete
Erich, »nein, wirklich nicht! Aber
Freunde meiner Kunsts«
»Das Buch muß ich einmal durch
lesen,« meint der Geheimrat· »So
etwas kommt bei uns niemals vorl«
Nun kommt Erichs hauswirtiti
um ihn zu begrüßen; sie freut sich,
; daß ihr lieber Herr Ericb jetzt solch
Zeine Freude habe, und bringt eine
l
Schachtel mit seinem Hausgebäch
das die Frau Bürgermeister-in »ih
»in lieben Freunde und Dichter
Erich« auch siir den Herrn Bruder
saeschickt habe. »Die ganze Stadt
sreut sich mit ihm,« siigt sie hinzu,
,,im Wochenblatt steht cs ja auch
schon!«
«Schade, daß unsere lieben Eltern
das nicht mehr erlebt haben!« sagt
der Gebein-rat, als die Hauswirtin
dann das Zimmer verlassen hat.
»Na, deinen Ruhm haben sie sa
glücklicherweise noch kommen sehen,«
meint Erich, »nur mich haben sie, be
sonders«der Vater, schon siir verlo
ren gehalten, weil ich als erwachsean
Mensch noch immer solche Kind-kenn
getrieben und Gedichte geschrieben
T habet Und seht, lieber Bruder, mach’
dir's hier nur recht bequem, ich will
indessen in das Zi mer gehen, das
ich dir hier im hau e gemietet habe,
dein Kosser wird auch schon dort
sein, dann komme ich dich wieder
abhoken.« Und er geht.
Z Es dauert gar nicht lanqe, da
; klopft es an der Tür: der Gnrnna
tsialdireltor kommt, urn den Bruder
seines lieben Etich Pauli zu begrü
i i,en; seine Worte machen einen gesetz
ten akademischen Eindruck und äh
Titeln nussiillig den Worten in der
Zeitung. Er spricht denn auch iiber
has neue Wert Valdig, nachdem er
natürlich den Pauliichen Lehrsny er
wähnt hat. Da antwortet ihm denn
ide- m:heirnrnt nnd fügt hinzu, wie
.sehr er sich dtiriiher treue daß sein
«Bruder hier so belebt sei
, »Oh,« sagt da der Direktor, »der
«iit hier die Schtvärmerei aller jun
; gen Leute; untere -chiiler lieb-n ibn
nnd iiir die Mädchen vertörpert er
: den Begriff des deutschen Dichter-si«
I
l
I »Ich habe wirklich nich-— gewußt
l
l
daß meins Bruder so allgemein uner
trnnt ist«
. «Anertunnt? Sie verzeihen,« sagt
tu der Direktor-, indem er sich seht,
»das ist wohl nicht der richtige Aus
druck; geliebt, angeschwiirmt, das
dürfte wohl richtiger sein!«« Aber
Sie« Herr Geheicnrut. haben sich doch
wirklich nicht über mangelnde Aner
kennung zu beklagen!«
Da wehrt der Geheimrat mit der
hand ab. «Sehen Sie, err Direk
ist« darüber habe ich wrtlich nocks
nie nachgeducht. Aber heute, jetzt,
itvie ich mit meinem Bruder vorn;
-
Babnbofe bergegangen bin, wie ich
die Gttisie der Studenten, die Blicke
ver jungen Mädchen beobachten,lonn
te, wie ich hier die Blumen fand, die
eine Dame meinem Bruder zu »mei
net« Begriißung geschickt hat. sogar
Gebäch das eine andere Dame mir.
aber eigentlich doch ihm sendet, da
mit er mich besser bewitten könne,
wie ich da in diesem Buche ebenso
trie in der »hohenberger Zeitung«
die Buchanzeigen lese — da ist doch
langsam in mir ein Gefühl ausne
ftiegen, das, ich will ganz ehrlich
sein, fast« —- er senite die Stimme
als ob ihn noch irgendein Dritter
hören könnte —, »fn.st wie Neid aus
schauen mag. Jch habe mir wirklich
noch niemals Gedanken darüber ge
macht. Sie waren ja selbst eben so
freundlich, von meiner Stellung in
der wissenschaftlichen Welt anerken
nend zu sprechen, Herr Direktor,
und ich darf vor anen ohne Heuche
lei sagen, daß ich in der Wissen
frltaft etwas gelte, aber es scheint
eben zweierlei Arten von Anerken
nung, von Ruhm zu geben: eine
warme. von Herzen kommende. und
eine eisialte, t’s.-eoretische, akademi
sckxie —- ich finde keinen anderen deut
schen Ausdruck dafür —, die him
nselweit von dem Glücke entfernt ist,
dac- ein Dichter iiber die Zustimmung
feines ganzen Volkes empfinden muß.
Meinen Sie nicht auch, Herr Direk«
tor?«
Da nickt der Tirettor sehr nach
renklich und sagt dann: ,,Dariiber
habe ich mir auch noch keine Gedan
ken gemacht, aber der Grund scheint
inir jetzt ganz klar zu werden. Du
lieber Himmel, die Wissenschaft wen
det sich aus einem uberlegenen Geiste
wieder an den kalten, nüchternen
scharsblickenden Verstand, an die ge
nau abtviigende, prüfende Logik un
seres Gehirns-, kndes sich alle Kunst
csn das schmärmerische, träumerische,
liebebediirftrae und liebverschwenden
de Herz der Mitmenschen wendet, an
Augen, die sich noch an Farbenzus
samtnenktänaen beraufchen wollen.
oder an Ohren, die müde vom Lärm
rcs Tages einen überirdischen, univ
gischen Sphärenklang vernehmen
wollen, die Musik ersehnen. Ich
aabe dieser Tage Soldaten an mei
nem Fenster vorbeimarschieren acse
lieu, die Trommler schlugen den Takt
zum Marsche der Soldaten, und da
warfen diese erwachsenen Männer
auf einmal ganz anders die Beine;
sie streckten sich und setzten dann die
Füsse im Takt auf den Boden, daß
es eine Freude war. Und da fand
ich mich, der ich doch auch ein Ma
thematiker bin, plötzlich aufrecht an
meinem Fenster, es zuckte mir or
dentlich auch in meinen alten Glie
dern. Daran erinnere ich mich jetzt.
Der Trommelschlag ist gewiß nur
ganz entsernt auch eine Kunst, aber
Gleichklang ist er, Rhythmus-, an
ders als das gewöhnliche Dabindämi
mern. Darf ich es in einen Satz
prägen, so möchte ich vielleicht sa
gen: Alle Kunst kommt aus dem
Herzen« das ja auch in ewigem
Gleichklang, in einem« Rhythmus
schlägt« dem einzigen Organ des
Menschen, das rhythmisch arbeitet
aber alle Wissenschaft kommt aus
dem scheinbar unbeweglicheti Hirn,
das da oben, abgeschlossen von aller
Auszentvelt, in der Kuppel der Schä
delknochen verwahrt liegt; dort ruht
es und arbeitet seine Aufgaben ab,
um dann nachts auszuruhen wenn
das Dersihrn nicht Erinnerunaen
aus seinem stets etneuten frischen
Quell als Träume empor-schickt: und
so kommt denn auch der Dank fiir
Kunst immer wieder aus dem Her
zen, der Dank für die Wissenschaft
aber kann nur aus den Gehirnen
«tommen. Geben Sie mir nicht recht,
Herr Gebeimrat?« Und er erhob
sich von seinem Sitze.
Der Ged.’Rat saß nachdenklich
aus seinem Sessel.· Nun stand er
aus. «Jch habe noch niemals dar
über nachgedacht,« sagte- er, langsam
rnit dem Kopfe nickend, »noch nie
mais Grund gehabt, darüber nachzu
Denken. Abck ich Will Ietzt doch dlc
Bücher meines Bruders zu lesen ver
suchen, seine Gedichte, ich will
schauen, ob ich noch ein Herz habe,
das ihren Rhythmus empsindet.«
llnd er verabschiedete sich herzlich
und warm von dem Direktor, nus
dessen Gesellschaft in der nächsten
Zeit er sich schon jetzt freute.
Dann tam nuch Erich zurück und
der wnr seht verwundert, alg ihm
Ver Geheimrat entgegenkam und ihn
fast stiirmisch un die Brust zog und
umarmte. »Mein lieber Bruder!«,
s·1gte er dabei mit zuckenden Lippen.
»Willst du etwas?« war dessen
Antwort.
Da sagte noch an dem Herzen sei
nes Bruders und aus seinem Nach
sinnen heraus der Geheimen »Nein,
Ich will nichts. Oder ich wünsche
mir eigentlich etwas Unersiillhaeesx
ich wollte, unsere gute Mutter könnte
einmal mit dir durch hohenberg ge
hen und die Blicke dei Menschen se
hen, die dich grüßen. Dein Ruhm
ist ein Glück, meiner ist eine Bestä
tigung. Ich habe soeben von deinem
Dieettor. der wirklich ein gescheiter
Mensch ist, eine tiese Wahrheit iiber
Das Herz gehört. Du hast ja schein
’,« Jr ein desset arbeitendeö Herz. als
ich. Da will ich in den kommenden
Wochen meines von deinem herzen
etwas lernen lassen....«
Abgelegte Kleider hervor.
Denn die Stoffe-Fersen Ins schwerer
erbältlich und teuer-er.
Schon setzt verkündet ein Korre
spondent, welcher atnerjtanischen Re
gierungolreisen nahesteht, wenn der
große Krieg noch viel länqer dauern
so würden wahrscheinlich die Ameri
toner vielfach Kleider aus Sackieinen
(»ourlap«) und Jute tragen, wie viele
im Vilrgertriog getan·
Es ist interessant, die damuligen
Verhältnisse ein wenig mit den heut-i
gen zu vergleichen. Demut-L wie seht,
war die Wolle rar, und die Baum
wolle desgleichew Der Süden harte
zwar reichlich Baumwolle, oder keine
Fabrilen, um das Kleiderzeug herzu
stellen, während der Norden die Fa
brilen hatte, oder nicht die Baum
wolle. Auch heute ist reichlich Baum
wolle vorhanden — aber sie mirr nlg
Sprengstoss benötigt. Jede-Jan
wenn ein französischer »Fünfundsieo
ziger« adgeseuert wird, bedeutet dies
die Zerstörung von einem nalden But
len Baumwolle. »Unsere Hemden
werden aus die Deutschen geschossen,«
sagt ein amerilmiischer Krieges-Korn
spondent, und dus ist noch lange nicht
alles. - ·
Baumwoue ask schon uiigesahc das
Doppelte ihres normalen Preises-, die
Seide (und die BeinaheLeidy eben
fall-.«—« und Leinwand als Textilstofi
; schwindet langsam aus dem Dasein,
hauptsächlich infolge des kiuddelmud »
del-J in Rusz1am, welches gewöhnlich(
80 Prozent der Flachgdersorgung der
Welt liefert. Wis die Wolle
so könnten die Ver. Staaten, wenns
sie tein Kriege Alliierter wären gars
keine Wolle aus dem Auslande ein
fiihren, und auch so triegen sie herz »
lich wenig. Den Ernst der Lage wär-.
digend, hat Paris als Mode- Dittator
zum ersten Male den Schnitt und die
Stoff-nenge der Frauenkleidung nach
den tatsächliden Bedürfnissen der
Frauen und der Knappheit des Ma
terials vorgeschrieben
Doch viele diirften es vorziehen
irgendwelche alten, abgelegten Klei
der in neuer Verarbeitung zu tragen,
statt sich in Stelleincu und Jute zu
kleiden. Aber selbst wenn die alten
Kleider nur noch als Lumpen existie
ren sollten, so laßt sich in der Indu
strie meistens noch immer etwas mit
ihnen siir Beileidunggztoecke anfan
gen.
Die Lumpen nehmen benfalls an
dem hoch gestiegenen Ansehen aller
Kleiderstosse teil; ihr Preis ist höher«
getlettert, und sie machen in neuester
Zeit immer mehr don sich reden, zu
mal sie auch schon in Verbindung mit
der Papiertnappheit mehr in den
Vordergrund getreten waren. Derzeit
wird jedermann empfohlen, ja seine
Lumpen zu sparen und sie an die
Zenit-Industrie zu verkaufen.
Denn ebenso, wie man altes Pa
pier und Lumpen in Papierbreimasse
verwandeln und daraus wiederum
Papier machen tann, so tann irgend
ein alter wollener »Im-enter« oder ein
Hean in Stücke gerissen, zersaseri
und wieder in ziemlich guten wolle:
nen Kleiderstosf verwandelt werden,
wenigstens ganz brauchbar als Bei
mischung. Dies ist das bekannte
Shoddy oder Mult, von welchem eß
wieder verschiedene Grade gibt. Das
beste Shoddy is. anerkannt besser, als
eine schlechte Sorte neuer Wolle; aber
freilich, so feine Stoffe gibt es -nicht,
wie sich aus guter neuer Wolle ohne
Mischrnasch herstellen lass-n, und der
Kunde sollte jedenfalls auch nicht so
viel dafür zu zahlen hab-n, wie für
regelrechte Ganztoollr. Doch vielleicht
enlhebt es ihn der Notwendigkeit,
Jute zu tragen.
Wem aber auch Shoddn- Gewän
der nicht zusagen sollten, der tann
mit seinen alten Kleidern noch etwas
anderes anfangen. Er kann sie reini
gen oder umfärben lassen und sie ein
fach für einen neuen Termin tragen-l
Eine Menge Amerikaner, auch ziem
lich gutgestellte, haben neuerdings ihre
Anzüge und Ueberzieher, zum ersten
Mal seit vielen Jahren vergeuderis
lcher Hauswirtschaft, hervorgeholi,
um die Außenleite erneuern zu lassen
und sie für eine oolle neue Winter
Saison zu tragen; und entsprechend
werden wohl auch viele inil ihren
Sommertleidern verfahren· Es ist
überraschend, wieviel sich mit einem
bischen Ammoniak, Alloliol oder
Farbe an solchen Kleidern noch aus
richten läßt. Auch könnten Frauen
sich Ziele Rechnungen für das Neini
gen und Färben ersparen, trenn sie
« lernen würden, diese Arbeiten selber
zu besorgen, wozu keine lange Lebe
zeit gehört.
Jst das Kleid nur wenin lse
lchmutzl, so gening es. toenn die Fin«
dasselbe mit einem Schwamm rek
nigl, welcher in eine Miichung vors
einer Unze Schwefelngether. einer
Unze Ammoniak und einem Lune
Wasser getaucht ist.
—
—- Bei einer Uebung mit
handgranaten in Miiscourt bei Bern.
Schweiz, wurde einem Soldaten eines
Genferbatailloni, dem ledigen Dach
deckerineilter Penthau von Geni, die
hand durch ine losgehende Grimme
die er im Begriffe war, zu werfen,
zerschmettert Der Soldat wurde ins
Spital des-Bezirks Pruntrut ver
bracht, wo ihm die band abgenom
men werden munte.
fut- ese Ist-eve. ;
Mallaroni mit R nd-?
fleifch. Jn einem Scheidunpr
wird ein gehaufter Eßliiffel Bisttch
zerlassen und.eine nulreigroize Einsie
bel, feingehactt, darn: weich gewinnen
aber ohne sie bräunen zu lassen. Tini
diefe Zwiebelbutter tut man nun !,«Lz·
Pfund gehacttes Rindfleisch, dag rn
hig etwas Fett enthalten tanzt, hinein z
und rührt mit einem Hotzlüffel tach
tig um, daß das Fleisch vollitändig
trümelig wird und leicht anbrate1.
Nun gießt man tochendes Wasser hin
zu, und zwar fo viel, daß man 1,·’·- Psd.
Maltaroni, die man vorher abgelrsiht
und in fingerlange Stücke gebrechen
hat, darin weich dünften kann. Nach
dem man dag nötige Salz hinzugetan
hat, deckt man den Topf gut zu und
läßt das Ganze auf tleinem Feuer
weiFh ziehen.
Süddeutfche r Käjetu
chen. Ixz Iäfelchen Preßhefe wird
in einer Tasse warmer Milch aufge
liift, dann kommt dazu: 1 Pfund ge
siebtes Mehl, 2 Eier, I- Teelijffel
Salz, 2 Eleöffel Butter, Vz Eßlöffel
Zucker. Wenn dies gut verarbeitet
ist« wird der Teig zum Aufgehen hin
gestellt. Wenn dies geschehen, wird er
zur Dicke von 1,-tz Zoll ausgerollt, die
Pfanne wird gut ausgeftrichen, der
Teig getniffen. Nach nochmaligem
Aufgehen wird die folgende Masse
obenan gegeben: ". Pfund frischen
Quarltiise, 11,-«- Tasse fauren Rahm,
CZ-; Tassen Zucker (nach Belieben auch
mehr), 3 Eier, 1-2 Tasse Korinthen.
Schließlich überftreicht man die Ober
fläche mit geschmolzener Butter, backt
den Kuchen in mittelyeißem Ofen und
übersieht ihn schließlich mit Staub
zucken
Hamburger Mundstuaeu
Am Abend macht man oon 5 Cents
Hefe, welche man in etwas Zucker»
und warmem Wasser auflöst, 1
Pfund Mehl und lauwarniein Waf
ser einen dünnflüssigen Teig, den;
man über Nacht an warmem Orte«
gut zugedeckt, stehen läßt. Am Mor- »
gen, wenn der Teig risstg aussieht«
streut man Salz darauf und arbei-?
te. so viel Mehl hinein, wie zu ei-»
nem guten Brotteig. Dann läßt man
ihn wieder an warmem Orte gehen,
tnetet ihn dann tüchtig durch,
formt längliche Brötchea, laßt tiefe
auf mehlbestäubtem Blech nochmals
aufgegehen, bestreicht mit Wasser oder
Milch und bäctt ste in gutem, heißen
Ofen.
Maltaroni mit Tona
ten sa uce. Man locht die Mattas
roni in Salzwasfer nicht zu weich,
gibt sie auf den Durchschlag und be
reitet folgende Slntcr. in welcher man
die Mattaroni nochmals auftochen
läßt. Fein geschnittene Jwieiieln
werden in Butter gedunsten dann läßt
man eine Prise Mehl darin anziehen
und löscht mit Fleischbriihe ab, gibt
noch dass nötige Salz und etwas
Pfeffer dazu und Tomaten nach Ge
schmack.
Eierluchen mit Champig
nonö. Man rechnet auf jede Per
son 2 Eier oder auch bei mehreren
Gerichten auf 2 Personen 3 Eier,
und auf je Z Eier 2 Chainpignon5.
Die Champignons werden gut ge
putzt, gewaschen, abgetropft, in ferne
Scheiben geschnitten und in Butter
und etwas gehactter Petersielje gar
gedünstet. Die Eier werden mit
Salz, einer Prise Pfeffer und einer
Kleinigkeit Mehl gut derquirlt, dann
fügt man die zerschnittenen, gedanipf
ten Chanipignons dazu und blickt aus
flacher Pfanne in gerlassener Butterl
Inittelstarte Kuchen auf beiden Seiten ;
goldgelb, die, flach zusammengerollt,’
auf erwärmter Schüssel aufgetragen»
werden, —- Auf andere Weise gibt
man die Pilzscheiben nicht in die Ei
ermasse, sondern läßt fin jeden Eier
tuchen erst einen Löffel Chainpignrns
in Butter auf der Pfanne leicht an
dünften, gießt dann einen Schöpflöfs
iel Eiertuchenteig darüber und bäiit
Den Kuchen.
Specttlöße zu Buttobst.
Lqu ocec personen oter Ooektussen
Mehl, oiek Ober-Wien Manch oiet
Gier und zioeiunoemyutv tlnzen
»M. Letzterer totro langsam geto
inch uujgeomtem das Meht mit tssm
Unsier ungeruykt ueou zwei Luni-I
set Satz ycnzugeiugt, dann ote
Masse geruh1t, th sie stcy oom Lopse
Löst. Etwas abgetühit ioercen nach
und nach o Eier uno noch ctnc
Odektasse tschi ourchgcruhkt, tilöfze
oaoon ubgeitochen uno m reichliche-in
Wasser uno Salz zehn Minuten ge
kocht.
Kattoffelklöße zu Obst.
Jtartoffelth vie mit oek Schale am
Lage vorher gekocht wurden, ketvt
man locker Zu einem Suppenteuee
oll Flocken gehören 2 Eier und 2
-eelöffet Salz. Man nimmt Iofott
.-kehl, daß ver Teig nicht oröckelt,
formt Klöße, wendet sie m Mehl und
kocht sie zugedeckt in siedendem Wai
»I·er. Sie müssen recht tofe sent.
The IOMIAI Telephon
Incl- seneck Eint
Whon war was dichtem
the Zell Tvlephone systets
sm- lmmedlntely placed at
th« dlsgposut of the govern
Ins-tit.
The government has hsel stst csll
for lncnl und long Ost-acc- tslephons
Sen-los us well os tot mea. kot
Swltc-hbminls. volks. wire and tolo
phcmps tot· use at arg-! hndqllskteks
and In the Held.
You can ··(10 your hit« hy uslcing unh
kok equipment you must tun-. Jan-l l«nuk—.,
ing only such los-zu nnil link-.- siixtcmce
tsulls It use sbsolutiily niscpssnrzn
NBBMSKA TELEPIIONE CO
. TEE o. JEssEJv-"
Der deutsche Apotheker
bietet seinen Freunden gute und reelle
Waaren und alle im seinem Fach schlagen
den Artikeln an.
Neccpturcn eine Speziatltåt.
Lade-n on : Residenz:
959 — W W RedlsU
Locke’s studio
Photngraphische Arbeiten aller Art werden sorg
fältig und zufriedcnstcllend ausgeführt
Bringt Eure Kinder zn uns-, wir haben die beste
nnd erfolgreichste Einrichtung für
Rinder-Anfnahmen.
Einenhmen von Bilder. Kavak-Finifhinq. Vergrößerunqu
Mäfzige Preise. Gegenüber von det Stadthallr.
e i n c Aus
ftaffirung in
Ihr Hei·m istl Meh
ttgcr, wie Wasser
chtung u. Octzung
Unsere Arbksit wird
Sie zufriedenstellen.
Cantrell Plumbing co.
c. J. ZZIUJWIAW f »Pen. c. Evzws
Weichwtsvithur Ut· uskrtet (T"inbalmnm·cr
BZIUMZUWV C- EVZIJVS
Leichcnbeftattcr
Telephon: 1234 218 Ost z. Str.
Nacht-Ausrufe: Black 517——1237.
’ -s,--—-ss-——-IJ
L. NEUMZI YER
Der Grorcr
chablt die höchsten Marktpreife für frische Butter und Eier.
Vmut einen vollständigen Vorrath visit feinen nnd Stand-Gro
ccriucs zu nicdrmftcn Preisen.
Tel. THAT Zkll wes-»l. ·I. Etrnsssc (
s- D
s- .---—-.—---A-II
Dic Erste National-Bank
Gras-d Island, Nebraska
fhnt ein allgemeines Vankgeschäft : : : : Macht Form-Anleihe
Vier Prozent Ziner bezahlt an Zeit-Depositen
Kapital und Uebers-buß: 8215,000.00.
S. R.«Wolbach, Präf Johu Reinen-, Wäre-M Is
J. N. Alter, je., Kassieret.
·