Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 27, 1917, Image 1

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    Nebraska
M Anzewg sc uan Maul
.
Jahrgang-m Gm d Jstq no, N vk ask-, Dom-e kief,mg d» 2s7 D »Im Mb "«7 Nummer W,
Amtlichc Kriegsbcrichte.«
Ruffiichs sdcutschc Friedensvcrhandluwf
gen im Gange. s
Deutsche haben halbe Wkilliou IITitct Drum-en nach der
italienischen Front transportirt. Neuek Luftan
gkiss auf London durch Aerovlamn
lTrue translatlon til-da vltli the
postmastek at Grund Island. Nod-, on
Dec. W, IS required by Use act ok Oct.
C. 1917.)
Retter Lasten-griff ans Lord-un
London: In der Fliegerrazzia letzte
Woche wurden in London zehn Per
sonen getödtet und 70 verletzt Au
ßerhalb Londong wurden fünf Pet
sonen verletzt Fünf Feuer brachen
aus. Der Materialschaden war nicht
ernst Marinei oder militiirifche
Werke wurden nicht beschädigt
Eins der deutschen Flugzeuge wur
de beruntergeholt und ein anderes
wurde, wie man annimmt, zerstört,
wie das Kriegsamt meldet. Sech
zelm bis zwanzig Flugezuge, in sechs
Gruppen getheilt, versuchten London
zu erreichen, aber nur fünf Flugzeus
gen gelang es, Bomben in die Stadt
zu werfen. Alle britischen Flug-zeu
ge, die ausstiegen, um die Angreiser
zu bekämpfen, sind sicher zurückge
lehrt
Es ist Grund zu der Annahme vor
handen, daß ein weiterer Angreifer
in den Englischen Kanal fiel, sagt der
Bericht Ein britischer Lenker seu
erte zwei Trommeln Munition in ein
Flugzeug als es aus einer Höhe von
Ist-V Fuß Bomben aus London
locks. Nachdem der Hauptangrisf
aufgehört hatte, flog ungefähr um 9
Uhr Abde ein einzelnes Flugseug
über London. Der Angreiset, dessen
Zerstörung bestimmt festgestellt wur
de- ward Von Feinem Adwelktgeschlitz
getroffen und fiel schließlich in der
Nähe von Kent in die See.
CTkuo traust-non Als-C Istth the
postmasusk at Grund luan Nest-» on
Doc. Zö. as rcsquiwä by the- sct of Oct
C. UIU
Uktniack bestehen auf einer sozialisti
schen Bundestepublib
Petcrgbuny W. Dcz.: Tor Con
flikt zwilchen der utminiichcn Nada
und den Volfchemiti — Eonunissärcn
dauert mi. Die Rada besteht auf ein
Uktimatum der Votfchemiki hin auf
Schaffuua cinrr fozialiitiichcn Bun
dcdreputilit Maximaliston und So
zialsstcn einschließt-nd die-, wic- cr
It wird, allein die Urage eines
Friedens fitr ganz Russland entschei
den können.
Die Rat-a erklärt sich einverstan
den, politische und nationale Fragen
durch friedliche Methoden zu schlich
tm betont aber daß, wenn die Tom
missäke die Contpquenzen des Bür
gekktieges trank-n wollen, sie die Anf
sokderuns aufnehmen und vor keinen
Hindernisse-n zukückiårpckm Ein
Grund für die Streitigkeiten besteht
darin, dass die Rades sich weigert,
Broisosse nach dein nördlichen Russ
land zu senden insolae der Weiaei
rang der Commissäre, Geld vorzu
streccnI um den Bedürfnissen der Ne
aierung der Ukraine zu genügen
Dieser Standpunkt bedroht den Nor
· den eventuell mit einer Hungersnotn
Jn der Zwischenzeit bot die Ukraine
ihr eigenes Papiemeld hemusaeaes
ben. Die Rada ist in vollständiger
Kontrolle von Odessa
Ast-us treu-lauen til-sc with ide
postmuster It Graus Mund, Nev» on
Des-. W. s- requirert by the set ot Oct.
C. ISUJ .
Französischer Kreuzer versenkt
Paris: Der alte srnnzösische Kreis-F
see »Ehe-wart Renault«, der ale eini
Transportschiss verwendet wurde, ists
im Mittelmeer torpedirt und versenkt
worden« wie der stanzösische Marinesj
minister bekannt machte. Das Tauch«
boot, das den Kreuzer anaegrissen;
hatte, wurde später zerstört. Die(
Passagiere aus dem Kreuzer, Solda
ten oder Ossiziere, wurden gerettet.
Zehn Mann der Besatung kamen um.
Der Kreuzer wurde 1896 aus den
Mel gelegt. Er war 442 Fuß lang
und hatte ein Deploeement von 7898
Tonnen.
lTrue tun-lauen fllpki with the;
posimsstek It Grund lslamx Nod-. ans
Dece. 26, u required by the net of Oct. ;
O 1917·) i
Ianntischet Mönch zwingt alle nicderF
London-s Meldungen von Petetsii
but-g deuten nn, dass-der Kampf zwiss
schen den Kosnken und den Maxima
lisien im südlichen Russland immer,
intensiver wird. Reuter-? Cur-respon- l
dent in Petersbum sagt. die Flammes
des Bürger-kriequ breitet sich nord
wärts ans entlang der Wolqcn von«
Astrachan bis Summa Beide Poe-il
s
teien weisen keinen Gewinn aus, mee-l
den aber aenieistert durch die Anziesz
hungskmst des Mönches HeliodotusJ
bekannt als Jliadore, der sanaiischej
Mönch, der gegen sie vorging, singendj
»Nein-, Gott, dein Vom« l
Die Ukminer entmaifnen die Ma-»
ximalistensTrnppen nnd transseriren
sie nach der Provinz Kiev und Zwan
iop. Die »Cenikal Rada» der Ulraines
veröffentlichte eine Botschaft an dies
lllminer, darin eine Ukrainische dei
mokmiische chublil ist-klärend die
einen Theil der russischen Republils
bilden soll. Jn Erwartung einesi
baldige-n Friedens, verlassen russisches
Soldaten in immer größeren Scharenz
die nördliche Front. «
Ums tun-lauen steil Ilth the(
oosimsstest at Gram-l Man Neb» ca
Pec. sc. Is required by the act of Oct.
S. Un.
Angel-licht Friedensbeditgnnsew . s
Washington: Ter vom deutschen
Kaiser anläszlich des Weinnculitesfesteizsi
in Aussicht gestellte Friedensautragi
an die Alliirten mag folgende Punkte
einschließen: ·
Ueber die Zukunft Elsas-. uotbrin J
geus soll die Bevölkerung der Reichs
lande entscheiden. j
England muß Deutschland siir’
dessen slxllonialverlust in Afrika in
liaareni Gelde eiitschödigen, und letzte-.
ree soll siir Wiederherstellung Bel
giens, Stuhle-M Rumöniens und
Nardsranlreichg verwandt werden ?
Russische, an die Ostsee und Preu
sien stoszende Pwniuzen sollen unab
hängige Gebiete unter einem beut-i
schen Plan werden. « s
Polen wird unabhängig unter-F
österreichischiungarischer Oberhoheit. !
Die Ubeüstung Freiheit der Mike-(
re und des Handels sind eFragen, die
aus der Iriedenstonserenz zu entschei
’den sind. !
Die ursprünglichen Grenzen Ru- :
sitlöniens, Serblens und Routenegros.
werden wieder hergestellt, und Ser· I
bien erhält Zugang zum Meere
Die Türkei bleibt unverletzt
Dir Techbootqesnhr noch nicht be-v
meinest
London, IS. Dez.: »Die Tanchboets
gefahr wird, meiner Ansicht nach aiis·,
gehalten, aber ist noch nicht bemeis ·
stert«, sagte cir cric (i·)eddes, erster·
Lord der Admiralität heute nn Hause.
der Gemeinen »Unser Schiffsbau
ersetzt noch nicht unsere Verluste«
Als die Associirte Presse lieute eine
hohe Manne-Autorität fragte, oh der
AntiSulnnarintriea aute Forschritte
mache nnd welches der litkund siir die
linlie Rate der Versenkunnen in den
letzten drei Wochen sei, lautete dies
Antwort: »Der Feind hat mehr;
Tauchlioote an der Arbeit. Er hat
tliatsöchlich versucht, eine Tnuchbootix
Osfcnsivc im wiss-möglichen Maßstab!
in’s Wert zu setzen in dem Bemühen,l
seine Ossensive zu Lande zu verstör
ken. Er versucht einen Coup su bes.
wertstelligem der uns dem Frieden
geneigt machen soll. Er hat zur See
und zu Lande sichtlich keinen Erfolg
gehabt und er hat einen hohen Preis
bezahlen müssen. Unsere Gegenmaß
nahmen sind mit zunehmenden Er
folg cis-krönt
i
iTrue trsnslatlou Lied with the
postmaster It Grund ists-ach Not-» on
Dec. 19. as required by the net of 00t.
C. Ist's-)
Deutsche transfer-iu- hallie Million
Mann nach dra- Westen.
London, 15· Des-J Der iuilitärische
Eorespondent der Titnes schätzt an
tiiszlich eines Ueberblicks der iniiitäris
schen Situation, daß sich jetzt 150
deutsche Divisionen auf der westlichen
Front befinden und 79 an der östlii
chen, dasz aber anscheinend alle Män
ner zwischen m und 35 Jahren von
der östlichen Front zuriickgczoocn
werden zum Dienste an der westlichen
Front. Der Schreiber sagt, daß die
Deutschen wahrscheinlich versuche-M
erst mit dem Westen fertig zu werden, ’
ehe Ruszland sich erholt und Amerika
eingreift, in der Hoffnung, dicsens
Winter oder im Frühjahr eine Ent-;
scheidng herbeizuführen s
Er erklärt, dasz die Eentralniäcbie
non Not heimgesucht werden Und der
Erschöpfung ihrer Reserven, so das;
ed siir sie nöthig wird, einen raschen
Schlag zu führen. Nach seiner An
sicht muß mindestens eine halbe Mil
lion kampsgeiibter Truppen auf der
Feindes-sein iin Westen erwartet wer
den, mit einer entsprechenden Ver
mehrung von Gefchiitzen und Kampf
Flugzeugetr Der Correspondent ist
der Meinung- dasz dies nicht genug
sei, einen Sieg herbeizuführen aus
Seite der Centraltnächte, aber er be
tont. dass es große Anstrengungen der
Alliirten nimmt, und zwar rasche.
Er erklärt, daß Großbritannien
die Konstription auf thand ausdeh
nen kann und das Konskriptionsalter
auf 50 Jahre ansetzen kann: ferner,
dass die Industrien ausgesucht werden
können und junge Leute von is Jah
ren nach der Front zu bringen sind.
Aber dies wäre immer nach von nn
niger Bedeutung, bis die Amerika-tei
in Massen eintreffen. Die vereinigte
Stärke der Alliirten an der westlichen
Front ist unzureichend um einen
Sieg zu erringen.
tTkue transintton filed with the
nogtmsster at Grund Island. Not-» on
Den W. as required by link act of Oct
d 1917.
DfsensivsFtiede ausgeschlossen
Petewbnra 22. Dez.: Leon Trotz
tn der Volschemiti answärtiae Mini «
stir, erklärte in einer R e an den
Rath der Soldaten in Arbeiter,’
dasj. wenn der deutsche Kaiser einen
»Lisensiv«-Frieden offerire, die Rus-»
sen weiter säumer würden. »Wir
itiirzten nicht den Zarismus. um vor
dein Kaiser zu knieen«, rief er.
»Aber wenn infolge unserer Erschö-»
pfunq mir des Kaisers Bedingungen
annehmen sollen, würden mir es
thun, um mit dein deutschen Volke
gegen deutschen Militarigmns zu.
-- ' l
kanwsen.« !
London, 22. Des-: Es wird heutell
berichtet, daß die russische Delegation
siir die Friedens-Konfckenz in Btests
Litovbsk zurückbekusen worden ist,’
weil die Deutschen die russischen Be-«
dingunqen nicht annehmen wollten·
Usruo tun-titles til-Ia with Uml
Vosmustot at Orts-c til-mil. Not-» onI
Dei-. 26. as required by the act ok ort. s
s. III7.
I
Japans geheimes Bündniß in 1916sp
I
Arie Peter-eintrat Unter dein Titels
,,(ftel)eiiner Vertrag zwischen Japan
und Russland zur aenieiniauien tie
niafsneten Tenionstration gegen Ante-«
rika und Groszliritannien iin fernen
Osten«, publizirt die «Tz,niesiia«, wie
sie sagt, den Text des aelnsinien Ver
trages, iin tiemanaenen Jahre auer
fetzt und Bestininuuiaen enthaltend
zur gemeinsamen Aktion seiten-J Nuß
lands und Japans, unt ein drittes
Land davon abzuhalten, politischenE
Einfluß in China zu erlangen. Dier
Vertrag, dankt den Z. Juli 1916, s
ist fünf Jahre giiltiq und verlängert
fich automatisch, bis eine Partei das«
Verlanaen ausdrückt, denselben zus
annulliren Er ist unterzeichnet von»
Sergius Zazonoff, damals rufsischer
auswärtiger Minister, und Gras Mo
tono, japanesiicher auswärtiger Mini
ster-. Der Vertrag stipulirt, daß »die
Vereinbarung ein tiefes Geheimnisv
bleiben soll siir Alle. mit Ausnahme
der dabei betheitiaten Parteten«.
Hei-Stichen
Glürkmungcb
Zum
Neuen Ilnhrel
. - «
(’kru0 traust-Um filed with the;
postmaster at Gran-l ist-incl. Nah-, on
l)i (- 19 as require-ei m thi- act ok Oct s
6 1917. «
Amtliche Aufklärung verlangt dies
Times über den Jliiietfehlqg bei
Cambrai.
Aus London: In einem Leitartikeh
der in auffällig grosjen Vettern ge
druckt ift, verlangt dii Wndon Times
eine »pro1npte, eingehende nnd voll
ständige Untersuchung« hinsichtlich
»des Wechsels des Glücks« an der bri
tifchen Front während des heftigen
Kampfes an der Ziidfeite des neuen
CambraisWinkels mn Lill. November
und den beiden folgenden Tagen.
»Es wäre vielleicht lnnin möglich»,
fährt die Times furt, »und gewiß
such unklug gewesen, non Tag zu
Tag einen bevollmächtigten Beriehtz
iiber die Lage als Ganzes herausan
geben, obgleich wir nicht länger mit
den einfältigen Viriehtin wie z. V. ’
über die deutschen Verluste an Mann
schaffen nnd Muts-, welche in zu vie
len veröffentlichten Vetichten erschie
nen zufrieden fein können-A
Ums-vom dies-www versichert, vafrs
die neue Linie, nachdem sie nen einge- Z
richtet wurde, sicher gelinlten wird,; «
fährt die Time-J fort: :
»Die veröffentlichte nnd zensirtes
Version wird täglich durch unzählige
bennrnbigende Berichte erweitert die
von Qfsizieren nnd M annschnften
kommen, die an den Kämper tlieil
nahmen. Es ist liebe Zeit, dssz diese
Masse tbeilweiser Information in’8
wahre Licht gesetzt wird, dnli Fehler
anfgedeckt nnd diejenigen, welche die
Fehler begangen haben, znr Verantsk
inortung gezogen werden«
Die Times beugt dein möglichen
Vorwurf, sie intrignire gegen Feld
marschnll Haig, in der Weise ver.k
dasi sie sagt: .
»Es liegt absolut keine Absicht vor,
einen temporäre-n Riickichlag gegen
seine große Stellung-und seine Pläne
susznnntzen«· Weiter lieisit es aber:
»Sei-le Schwäche, wenn es eine
Schwäche ist, iit feine eingesleischte
Ergebenheit für solche, welche ilnn cnn
längsten gedient haben —-- einige non
ihnen haben vielleicht zu lange oder
zu lange, ohne sich anszntnliem ge-«
dient.« «
Die Times sngt ferner, das; dies
Deutschen den glänzenden britischen
Erfolg ausnuveen um an einem »völ
lig Unbereiten" Theil der Linie einen
unerwarteten Eigenschng misznsiili
tell·
Ort-us tksnslssiun Mi- wlth tin-.
pessima-usi- U Crninl lglanii Neh. on
Doc. 26 as requircd by the aii ot Ort
6 1917)
Arm-kennen Volschewiki.
Petersbukg, ti« Text Tie dritt
fchem höllischen smnzüsissiien nnd
belaischen Konfk .n haben Mem Inn-.
ku einen Besuch uletntrsst, den mis
mijrtiaen Botss-)exniti :I.!c«-xs1e1«, nnd
den Austausch misssdnsr Odslniykeilen
M Offizielle Col riet-e nrrunajrt -
Wo Freundschast hegen
Die Väter,
Genicßen den Leuen
Noch später
Die Kinder-.
Nicht minder
Wo Haß und Feindschaft pflegen
Die Väter
DC W später
Unter der Väter Verschulden
Noch die sit-der zu dulden.
Ncujaht 1918.
W. Hager.
Das Jahr 1917 ist nun in’s Meer
der Zeit gesunken und das Morgen-l
roth des neuen dämmert um Mitter
nacht am Montag herauf. Wir sind
wieder weiter entfernt und näher den ;
Zielen, deren Erfüllung wir von dem.
gegenwärtigen erwarten. Die lbe ?
danken, die im Wechsel der Dekaden
die Menschheit beschäftigen finden in!
großen Epochen Ausdruck, die den
Fortschritt — oder Rückschritt —- im «
Buch der Weltgeschichte für alle Zu-!
kunft markiren. Und in einem sol
chen Zenos-schnitt befinden wir unsl
heute, da sich fast sämmtliche Kultur-i
bölker bekriegen. Oft treten solches
Enochen scheinbar unvermittelt aufz
wie der Regenstrom aus FelsenrissenJ
oft kann man ihrer allmählichen Ent
wickelung beobachtend folgen, wie dem
Werdegange der Pflanzen auf dem
Felde, vom schmellenden Saatenkoru
bis zur ausgereifte nFrucht, die der
Sichel des Schnitters wartet. Zur
Zeit befinden wir uns im Stadium
einer völkerpolitischen und wirtschaft
lichen Unuoälzung, bedingt durch
den unseligen Krieg, im Zeichen einer
Flutwelle die wie ein Frühlings
sturm über die Völker dahinbraust,
um morsche Gebilde zu stürzen und
Raum fiir neue zu schaffen Dieser
Krieg ist aber, trotz seiner ungeheuren
blutigen Opfer, seiner kaum denkba
ren niaterialen Verluste und der Zer
störung ganzer Landstriche mit jahr
hunderte alten Denkmälern der
Kunst eine Wiedergeburt der Völker
gestaltet sich zu einer völkerpolitischen
Umwälzung der ganzen Welt. Er ist
ein reinigendes Völkergetoitter AmI
längsten liat er gewährt, und bereits
steigt der erste Schein der Friedens ;
sonne am Horizont beraus, um wabr :
scheinlich bald in vollem Glanze zu
strahlen. Hoffen wir est Denns
arane Noth und arenzenluses Elends
umsch- mif disk isskiichcu Hemisphäuzs
und auch wir ans der westlichen Ade-;
niiinhiire haben durchaus « keineni
Grund- ung- der Verhältnisse und
Zustände zu erfreuen. Auch uns hat»
der Krieg selnner zugefetzt. Vor As
leni die dentichgehorenen Bürger die-Z
seid Landes hat nian ec« sclnner entgel- ;
ten lassen, und der Gas; gegen Alles« ·
was deutsch ist hat noch lange nicht
seine Streu-isl erreicht Wir diirfenl
uns noch auf Weiter rec« gefaßt machen, l
trotzdem die-Z nicht iui Einklang mit!
den Warnuugen des Ilkisäiidenten und:
der Adminiitration sieht Aber als«
loyale Bürger diese-z Uandes nehmen?
mir diese Teuiiithiguugen geduldigs
hin in der znmsrsichtlichen Hoffnung,;
daß uns fiierechtigieit werden wird,7
wenn der Krieg vorüber ist nnd sichs
die Leidenschaften gelegt haben. «
Also wieder ein Jahr dahin! Dies
Einen sagen es niit Seufzen, die Axt-E
dern möchten ein »Gott sei Taiik«l
hinzufügen je nach dem, was eg dem «
Einzelnen gebracht hat Haft du eri:
auch genntzt? Da ist aber sieinerk
unter uns, der nicht sprechen uiiißte:
Ich hätte dich mohl besser niitzeu kön s
nenl Wie viel verlorene Stunden
im Laufe eines Jahres-! Verlorene
Stunden, die eine ernste u. eindring-·
liche Sprache zu uns reden: Warum
hast du aefäumt, uns zu nützen? Was :
runi hast du uns entrinnen lassen iu
das weite, endlose Meer der Zeit?
Nun sind niir ungeniitzt diihingeron
nen, und eine jede von uns ruft dir
dass hittere Wert zu: lltnuiederhring
lich dahin!
llnwiederlsrnialich tierlorenl Eis
qielit wenia Worte die sieh mit solcher
Eentnerlait anf’L- Herz leaen, wie die
fes. Da hilft feine Rede, do lnlft
fein Wiederantnmclien Wollen -— hin
ist liin, nerlnren iit verloren
Ja, tieraanaen wieder ein Jalir —
nn Flrieasrslarni nnd Ectilaclitendonner
Ieiz alten lssnrnna der nun anch die
Ver. Staaten in feinen Vannkreisd ge
zogen hat nnd lilntiae sowie mate
eielle Opfer fordert — — ein Jahr, ein
Blatt, das niederwelit non dein wach
senden, grünenden Vcnnn der Mensch»
Zieit, ein Tropfen, der in’es Meer dei
Fmiakeit sinkt. Eine kleine, schnell
.iemanaene Spanne Zeit, und doch
Ein großer, nie wiederkehrender Theil .
unseres Lebens, das flüchtiqer als.
Wind und Welle bahinflicßt
Die Zeit eilt weiter, hastig, unauf
l)altsam, wir Menschen aber machen
an einer Stelle des Weges Halt, um
Atem zu schöpfen, einen kurzen Au l
gendlick auszuruhen und llinschau zu
halten Wir stehen an der Schwelle
des neuen Jahres 1918 und blicken
rückwärts in die Vergangenheit Ver-l
gangene Leiden und Schmerzen wer-;
den noch einmal neu, und vergangene
Freuden erwachen wieder und lächeln«
uns zu. Und wir schauen vorwärts,’
vorwärts in die Zukunft, bangend
und zagend, zweifelnd und hoffend.«
8weifelnd, wie lange der unseliges
Krieg noch anhalten mag, hoffend,l
daß der Engel des Friedens bald
wieder uiit dem Palmenzweige her-»
niederschwebt und die Völker mit dem ·
Friedenskranze bekränzt, von denenl
eines —- Ruszland —- vielleicht schon
in den nächsten Wochen die Friedens
sonne über sich erstrahlen sehen wird
Wohl dem, der sich nicht ganz al
lein sieht am Anfang des neuen Jahis
res, der in treue Augen blicken undi
liebe Hände fassen kanni Wohl dem,s
der ohne Reue zurück und ohne
Furcht vorwärts siebt, dem die.
Schmerzen der Vergangenheit zumI
seil wurden« und dem in der Zu-l
knnft neben Sorgen liebe Hoffnung«
sieht? Wohl dem, der im Sturm des
Lebens nicht den sicheren Ankergrund,
in Nebel und Finsterniß nicht die lei
tenden Sterne verliert, der, wenns
Jahr um Jahr vergeht, doch den fro- s
heu Lebensmnth die warme Liebes
den schönen Glauben der Jugend sich
in das Alter hinüberrettet.
Zwölf Schläge vom Thurml Das
alte Jahr scheidet
Noch ist tiefe Finsternisz rings uni
her: aber über die Wiege des neuen
Jahres schimmern ewige Sterne und
bald wird dort-, wo xtzt dichte Nebel
wogen, die Sonne aufgeben —- die;
Friedenssonne des Jahres 1918. !
Jn diesem Sinne griiszen wir Alle
das kommende Jahr als ein Jahr
des Völkerfriedens mit dem Rufe: s
Gesegnete-; Ncujahrl ’
l
t
l
l
l
StodtrathsSitzung.
Sonntags-Schließuug von Geschäften
verhandelt
Polizei erhält ein Dienst-Auto. .
Jn de tSitzung am Hi. Dezember
bat W. F. KTebnike seinen Sitz als
Etadtratbsniitalied übernommen.
Mitqlied R. W. Bock stellte einen
Antma, das alte Notb-.Lsospital mit
sämmtlichen anderen Nebenqebäuden
öffentlich zu versteigern Der An:
trag wurde anaennnnnen nnd Stadt
schreiber Clifford ist bereit, Offeiten
entqeaenznnelnnen.
Die Glas; L Evans Anto Co oife
rirte der Stadt ein Ford kamen-Au
tonwbil zinn Preise von 8290 mit
Eintanscb dest» Mototzweiradecd wel:
dies da: «mlizeidebartentent bisher;
aebrancbt bat. ,
Die Pilaiternna bon nördl. Weil-«
institrasich nun t. bisis m. Straße.
nun-de beschlossen, Sie Arbeiten sollen
jedoch eist jin kvriibjabr 1918 begin
nen. «
Eine Ordinanz, Welche die Schlie-«
innig von Materialmaarenaeschäfteni
u. dal. gnn Skmntaq annednet, wurde
naeb der ersien Lesung bis znr näch-.
stell Einnng verlegt. »
Paftor von Rossi-, neuer Präsident
des Natioiialbtiiidcd. i
Ter ’LTDI!5ielinnu-:i :)l:is:iidins; des
den-sich unienknnisdien kikntinnciihnn
desz Uns in einer kiirziicii in Chinka
nlmeimlmien Eint-Im die kiiesimmiien
des Präsidenten Tr. C. Je Oermner
nnmsnensnsen nnd Herrn Unsrer Z.
m. Visie, kailininqsnn Tel» zn sei-s
nem kicnrhfemer erkoren. Herrn Tr.
Oemnier nmdne nmn znni Einenuräi
sidenien Der niin insrselsiedenen«3
Zimiten gestellte Zwime in aller-s
nächster Zeit, wenn möglich schon ith
Januar nächsten Jahre-D einen an
tionnkkonnent abznlmiten, innrde nicht
Untat-heissem man beschlos- vielmehr-, ·
die Angelegenheit den verschiedenen !
Staatsverbänden zin- Entscheidung
in überlassen Dieses bedeutet wahr« I
scheinlich, daß bis auf Weite-res, d. h. 3
bis zur Beendigung des Krieges, kein i
Wonnent stattfinden wird. I
Der Rücktritt von Dr· Hexamer ge
"chah aus Gesundheitsrücksichten
Verdächtiguugeu und falschesetichisz
Kiirzlich war ein Gerücht in Um
lauf, daß der UnterstützungssKriegss
fond der Y. M. C. A. nur solchen
Soldaten zugute komme, welche Mit
glieder dieser Gesellschaft seien. Tom
Bradstreet, welcher als Vorsinendek
an dieser Y. M. C. A. Campagn
fungirte, untersuchte das Gerücht und
fand die Frau, welche angeblich die
Thatsachen in Canip Funston entdeckt
liaben sollte. Herr Vradstreet fand
jedoch, das; die ganze Geschichte auf
Unwahrheit beruhte Ebenfalls wur
de ein anderes Gerücht als nnwahr
befunden, welches die deutsche Fami
lie in Cairo betraf, welche gleichfalls
dnrch Herrn Bradstreet bis aus den
Grund untersucht wurde. Jn dieser
deutschen Familie wurden ein Paar
Zacken für die Soldaten gestrickt. An
geblich wurde der Name des Geberö
an der Jnnenseite der Socken einge
näht, um dem Empfänger Gelegen
lieit zu geben, dem Geber zu danken.
Dem Gerücht zufolge war auchI vorn
Empfänger Nachricht eingetroffen,
der jedoch kein Soldat war. Herr
Vradstreet fand auch hier, daß die
ganze Geschichte aus Unwahrheit be
ruht.
Diese falschen Berichte sind vielsei
tig, ebenso werden Viele als unloyale
Bürger gebrandmarkt, denen nur das
Interesse Amerikas obenan steht, wel
che nur für Amerikag Vortheil in er
ster Linie, nur für Amerika allein
eintreten. ,,America first, America
onln!«
Im Silberkranzr.
Chas. Heusinger und Gattin feier
ten am 24. Dezember, also am Weih
nachtsabend, ihre silberne Hochzeit
Der Weihnachtsabend wird in allen
Familien feierlich begangen. verhin
derte deshalb eine Anzahl Freunde
des Jubelpaares, eine persönliche Ue?
berraschung zu bereiten und begnüg
ten sich mir in der Uebersendung ei
nes«passeuden Andenkens nebst auf
richtiaem f lllliicktvunsch Auch der
»Aus-einer nnd Herold« wünscht dem
Sillter-Jttvelpaar eine vieliualige
Wiederkehr seines .sit(i)zeitstages.
Zur Nothen Kreuz-lcnmpagne.
Wie mir vernehmen. lutben sich
einige Deutsche iu Grnnd Island dem
TmnenEotnite des Netben Kreuzes
ueneniilusr soweit liinreisnsn lnssen,
nnltiifliche und uuvntriotisdns Aeuszei
ruuqen zn machen. CI gereicht dies
sdnnerliclt zum Vertheil, anderen
Deutselnnueeikauern alter zuni Nach
tlusil und qiebt Anlaß zu vermehrter
tZetzerei Tus Ruthe Kreuz ist eine
Lranniiatiun die ein freundliches so
tnie ltilsreidiecs Entqenenlnutnien ver
dient. Diese Lkganiintinn ist nicht
politischer Natur und ilnse lulfreiche
Hund mit-d Freund und Feind ge
reicht els auf dem Eililmlttfeld bei
lltmliickiziiiilleu oder inninnie miilusend
dieser Klsseaszeit In jeder Weise
sind die Ellcitglieder deis Motiven Siren
zes stets bereit, lnlireidte Hand zu
leisten. »
— Die Familie Vlllsert Jene-A ei
niae Meilen westlich non Teninlian
nmlmliafi, kam eint einiaen Taaen
nach der Stadt, inn Uinlaisfe In be
fomen Vor dens silkaieilss Theater
liess man dass Jlntssnmlnl siixkn nnd
nmlinte in dein Theater einer YOU-fiel
lnna bei Nackt Edilnsx hi«i1i’i»s: nai
le dac- :’lutninnliil sei-i ·.I’.si·i-!sn»;-heli
Ieinaebt nnd sann-it lenxnL «..i( l"«·ine
Eisnr Von demselben eiltqu leiden
Auch Weilsnaelitsaescllenle isx Werllie
non VII sind inii dein ilrsstxsexlsktl
.n-1«l·dnmmden·
Versammlung der Aktionäre der An
zriqck Hei-old Publiiliiug Cu.
Die jährliche Veriainnilinm der
llnzejqersewld Pulilifliina Ca. fin
Iet Mantaq, den l-l. Januar llll8,
Nachmittags 2 Uhr-, in der Ttnckerei
les ,,Anzeiaer K Herold« statt.
Bericht bez- Veamten nnd Nemnahl
set fünf Direktoren für das laufende
Fahr und ionstiqe Geschäfte, welche
.ur Verhandlung kommen, sind auf
per Tagesordnung.
Julius Leichiucty, Präsident
Rickmd Oshtitsp Gestad-.