Smntagiblatt de StaatS- Anzetger und II set-old Ein Talent Hamen-Ue von Rudolf Pfeil-ein Der erste Napeleon war ein recht laleutvotter Martin Das geben ielbti die Leute zu, die heute auf deni Pa pier feine Siege non Mareiigo bis Aiiiterun wesentlich verbessern, seine llevertdtiisliiiig durch Rnßtaud iiiio Preußen iiii Titsiter Frieden hohn lacheind nachweisen iiiid die Erfin diiiig der nützlichen Nähuiajchine durch Steine iiiid Heiideison ini Jiiure 1804 fiir wichtiger iiud lie dentiiiigsuotter iiir die Geschichte der Weltisrtliireih als die ziiiattig im gleichen Jahre erfolgte feierliche Salliiiiig des Fiorieii durch "deii Papst ziiiii Kaiser dei Fraugofeik Und da niaii Gleiche gern durch Gleiche aliiirieileii laßt, ja halte der iiiiiiierttin recht taleutvolle Napoteoii ein gewisses Recht, itlter Talente un allgemeinen gii urteilen Ta es iiiiu ferner iii feiner Gewohnheit lag, kein tliechi, das itnii irgend zustand, unbe tiiivt zu- lassen, je finden iich iu fei nen, von der Pietiii der weireueii iiiiivewiitirte. Worten iiud Schriften mancherlei Aiisliijfiingeu iiber solche oft iinlieaiieiiie Leute. die ed wagen, iiii Gewicht der korrekten Tiitzeiido kaute iiiid braven Oerdennieuicheu durch irgendwelche Fertigkeiten iuid Visioiiderheiten des Geistes aiifziifals len. - Ein Wort unter die-sen nicht ganz werttosen Ansiassnngen des merk würdigen Mannes, dein einst halb Europa zitternd die Stiefel ieate, hat mir immer einen beim-deren Litndrua neu-acht »Es ist oft«« sagte er in einer an ten stunde, »wer-so gefährlich· Ta lente zu hoher-, atd deren zu erman getn. Raun- hast du die Gering schätzung verniieden. so oersolgt dich der Neids Wer als kleiner Aktiiierieleuts nam, blas-, schmächtig nnp schüchtern denn-m uns sich schon Mut-schen siihtte, Leu-« in dein kleinen Städt « chcn Baienee die tugendhnite Tochter der Madame de Coloinviec ihr Friihstnct init ihm teilte, nnd wer zwanzig Jahre später den unen, ar rogantesten Kontinent aehorsmu zu seinen Füßen sah nnd als- Hiaiser die Hand der Kaisertochter ertrohen konnte — und das altes, so sagen die Leute, durch sein nicht zn leug nendeö »Talent« — der hat schließ lich eine aensisse Erfahrung in seiner Verfolginuh der solckyss.Talr-ut eru durch Geringschätzung nnd später durch Neid ansaeseht ist Und weil ich iiber dieses vor reich iich zehn Jahren ebenso dachte, nue heute, schrieb ich damals den- tüch tigen Lottrhen Federtachd das Wort des Kaisers in dass sassiangeiiitterte Stannndncht »Es ist ost ebenso ge fährlich, Talente zu haben, nie-»s« Na, nnd so weiter. Heute war kocht-u Federiacho bei unr. Ich hiitie sie Vielleicht nicht er kannt Teskijatti iiatte sie dass fas« -ii-.inx1eiiitteite Etannnlnnis mitge bracht Lin-J den leiin angemlisten Vinttern itiea ein wohllwiannter Tini seh ials die innehtigen Worte-. Ich »in-inn- Ineiin Schein lind die ganze alte Jiit stieg Init« ins-. ani Jene Mit der goldenen Jn« gendeieieien, der schieeitenden Tran-; nie nnd der isejeiiaenden ttiareheiten Jene Zeit, in dei- nnr aile bereit sind, an einein waennsn Feiihsonnneetim nIit disk ziietiietxen nnd doch tugend-« haften Tochter einer Madame de Co tnintpiee köstliche stieschen ·in essen; jene Zeit, in der nne alte ein nsenin daran glaubet-, daii wie so oder so nmt den alten Itontinent gehoksmn zu nnieren Ziiszen sehen. lind das tannnt meistens anders-T Jch hatte neulich noch an Lott eisen Federlesens gedacht. sinnt ersten inat ieit Jahren. Es war iin Ilsen tee, ais ich Wolzogens »Halte Seinste«, siins Ditte and dein Lein-n isiiii-s.».sttiidct)eiis von Tatent, ais snir uoriiberzietsen sah. Tie kleine Mün chener Oeidin Wotzoaens strebt nnd liebt sich so sachte in die Höhe-. Jni teyten ttttt hat sie ein Schloß nnd einen stutschienvagen nnd ein n Grooin in schönen isirschtedernen H« sen. Ja nnd eichtiqz einen Mann hat sie anch. Lottchen Fedeeiachö hat kein Schloß nnd keinen Antichiekwagen nnd feinen Grad-n niit schönen bis-sch ieden-en Dosen. Auch teilten Mann hat sie. Bloß Talent· Noch innner Talent. . . » Vater Jedes-last hatte, alt ich ihn kein-en lernt-, en West-Witz It ta« in seiner Port log- stets auf dem grünen Nipsloia iu einer iezellionisliichen Schlaugeulinic und pflegte dieses llslageiigelclnviir, das ihin auch den Stoff zu allen Gesprä chen lieferte-. Es war ein außeror dentlich Ineklwiikdiges Magengei ichiuiik. Es wurde uichl besser da mit und schlimmer wurde es eigent lich auch nicht. Vater Fedeklachs behauptete. daß ihm innl ein lehr liichligek Arzt, der iu deui Haufe seine-lind das der Obhut der Familie Federlnchs unter ilaud, Ansehn-aller fiir dieses Ge ichnnik verorduet habe. To diese Koulnllaliou ohne Zeugen stattfand io nsnk nie festzustellen-, ob der Tok loi« usiillich eine lo lellinnie Flur ge qeu ,,uleu-I veulriculi chroniusn« — inu- dnnuu lvuule es sich doch bei so langer Leidens-zielt handeln — vorgeschlageu oder nicht Der Medi zinnmnu lellsfl war nichl mehr zur Rede zu stellen, du ei- lukze Zeit Jsmeh dieser höchst erstaunliche-i Ver ;orduunq in schwerer nluler Vlilnhols Joemiiiung auc- denrsensler gefallen Inmi- und den Hut- gebrochen halt-z l Vater Fedeilnehsks nlnsr ehrte den lTolcu durch treue-J Festhalten nu fder einmal 1usrordneieu Zins-. Er be Ilöiupile leiu Siechtum umunhaft uiil -beti«lichilichen Quantitäleu Kirsch »jchunps:s nnd iilierließ die Pflichten des Porliers nicht anders-, wie die still-lichtem welche die Erziehung Lott »chens auferlegte verlmuenssvoll dri lGnlliu i Ytnr um Imo tun-vor gan er von Wem assimsn Ripssosn aus seine Ti ,rcttiveu, deren Sinn freilich. beson «dt·r8 wenn disk liebe Patient gerade seine »Lsirdiknmonte" qcnosmncn hat te, nicht immer ganz ttar um nnd Idcmgcsmiiß von Mutter Frdctlnchs sivruiss beachtet wurde i Lottchcucs Mutwi- lsuttr sich längst Jdamn gewöhnt- in dem mossculci ldcudcu Gnttcn nicht-:- nnshr zu Wes-» Ints rinc unuiiniy abm- unveränder )tich(s Verzierung des grünen Sittpr seine-. Sie ging ihren linusslichcu Pstichten nach, kehrte die Insnncih stwtetitte die Dienstboten der wr schicdrnku Puttcikn iibrr Reinlich kcit im Dunst-. zuuktr sich mit dem Briciträxzcn den sic- nicht leiden komm-, ließ mn die Besuchrsstnndc Haus jede-I- tttiimclzcichisn die Haus Jtiir springen, tochtcn stopstc Strümp istn wusch nnd snud lics dieser uiclnsi liigcu Tätigkeit immer noch Zeit, die scinzige Frucht ihn-r Liebc- zu d» sskszcssiousslinic uns dem Musik-im Eilir Wuchs-n, zu unterweise-L zu tsc slrlmsn nnd durch vokluldsitljcn Wan sdcl zu erziehen J Anc- Uottchrn mnsxtc »etwas« incr ;dru, etwas ,,.0"ol)c·rcs". Das usuk ihre Ansicht, ihr tiuvrrriicklmrcö Ziel, Titu- idrulcr Lebenszan Was sie sich zunächst nun-r dem ,,Höl)ctcu« vorstellen sollth dutsitnsr nmr sie sich noch nicht Hut-. Nur das stand sisst bei ihr: Lottchcu sollte in seine-r Ucllmvohuung mit rincm Nipssosu mit Zulnshör endigt-n Trun Lott cheu nmr riu onspsisgcmiitmlichs-d Kind. Mii drei Jahren hiilleu sieh lis reitki ihre erniuiiilirheu Fiihizileiteii so weil entwickelt, daß iie ihreni Vater-, dessen lustriihendeiki Liideu iix riide diruiiils liegaum selhsliiiidin die ·.,«.I.Ii’edizin« one dein Atikssihiiuk iilier der Elmsze holen kennte. Mit vier Jahren lenute sie zusei lleine, leider ziemlich siiinloie Gediilzte ins-Juven dizk die ihr die Mlilter jeden Abend aus einein rinsiererdeiilliili bunten Bildt-Wische vorm-T Ihre Wißt-e iiierde iiiinite keine Grenzen, i- drin sie zuweilen nach Dingen smgliy siir die ihrer Mutter die rechte Jliitiuuul schlie· Wie zuui Beispiel, oh dei Moud Eier legen liiune nnd uuiiisii der Vater eine so rote Nase habe. .. Lille ich ins Hiin zeu, iiiar Lott chen etnm zehn Jahre alt, und ihr ,,Ti1ii’lli« sit-Mk Urteil-k- llrIiIIlIellchL Man stiriich·iiii Gute dar-ou —- wie die Leute uuii einiual sind, nicht durchweg giiiistia· Nation-en hin dir-: Uiiuz richtig iiimedeutet: der Neidl Einige sauden es aeuierlich inid iinlseiuieiih dass Loltiikeu nii jede-n ossiziellen Festtiig des christlichen Jahres-, sowie an Faiuiliensesleir deren Daten iuiin in der Portieere leicht aus Art nnd Hestiiiieit des Veriehrs unch den einzelnen Einsien einnehmen konnte, uiit einein blaiieii oder roten Schlinip aus der sieht seite und einer hell-weisen Blume iu dei- ldaud angesprungen Inn-, uui ein Gedicht kinsziisiigeir Daß dieiee Gedicht meist sehr lcnm umr, stellte ziuiik deni Geduächtuis der Vor tragskiiiistleriu oiii erfreuliches Zeugnis aug, wurde aber nicht recht ais Erhöhung des uiibestellten Ge nusses gewürdigt Auch »ich es böse Menschen- die meinten, das in sol chen "lleii der natürlichen Dant cckkei mispkit ende Keine Geschenk spiel- -iii den mlchllehnnsm Lou lehe-is und ihrer meist strahlend unt )erscheineudeu Mutter die Haupt rolle. ! Als ich dein Siieqieriiugsmi, der »niit niir nuf demselben Zion-iden niohnth meine Ansiandsniiiie machte, ingte ei- ini.Lnuie des Gespräch-T indem er mit neroöieuZ spitzen Fin gern die Sardellen als-I feinem Hauple ordnen-: »Sie nni en daß das Kind der Portiersleute Talent lml"? Jch wußle ep nicht, alier ich hörte aus dein sinnen Ton doe Frage-, dafi die Rose dieses- Talents ilnse Dornen lznlien mußte. Die Bestätigung erfolgle noch mn selben Tage. Jch unn- qemde dabei. inich iibee die Haudiveriolenle zu Eimer-n die mir beini Aiizpakleu nnd Aniliängen meine Bilder und Spiegel zerschlu 1en, dn erschien Lollelkesn in einein ,n)eißeu Kleide init misgeichnitienen Wein-ein« ans denen feine, niil llslnngeitoieuer Haut iiliennnienem reizloien Knochen hinzu-I: nnd eli· iich e—:- noch hindern konnte. ingle inii dass iiirinine Kind ein Gedicht ikini — i Znin Ein.3ug2 »Du zie heil heut iu diesä uenii Woh l « « unug ei» · ; Ins-s Iohl cui Gluiksmg WF dielk fein —-' . u i. lo. . i-cs:s usin- liiicliil jchnueclich. lind »sein- lau-L Ich wollte nicht-such un lfernre-lieu und daulens nbee die stolz lhinier Loltchen ilelxendc :lI-’nllek winlte inie energiich ab. Vlisz die Dichtung zu Ende umr. lknllen die Hnndnserler zwei Echriins iie falsch gestellt. ineiue lmllie Biblio !tl)el durcheiimudemeumriiIi und inei· inen isuznnn himnllnilnei inii sie Jlien »in-innen in-.- Eclilniziinnui Us« »i)iini1t, wo ieli nieumlsji Geld lseenne drei Man da utir Lotlcheuss Mut ler erzählte, du«-'s liebe stiud halte ei ne Stuttbtichth .. Törichteriueile nsar ielj auf den Einfall aelonuueth Frau Jederlnchs zu bitten, während der ersten Tun-. lsei utir aufzuräumen Auf diese Weise laut sie-hinter nichten Faun-l Llienlnlenden lind uuu wurde ich inn den ntnuöglieliiten Tanu durch llsiedielite ais-:- uattcheussi anmutige-u -:lIi’tiitd lteeiliicktr nui Tode-Klage 1nei« ues (!lroiztmters:-, an- Vet«loluiin1i:sla,1 meiner Eltern, an deiu Tag, da icli nor Jahren den Teltok nebattt, und au vielen anderen Tages-, die iuir feftlieli zu liegt-lieu nie eingefallen Tusker llud da «ich, wie die gute Frau Federlnchsis bald mußte. ein Schriftsteller tout-, so laut das-T- fin uln beratet-e Lettchen auch an Schil ler-J Geburtstag, uui niir die «Glorle'· nuizufaneu leis-« Gedicht das nur inuner iiir stinnuuunsuoltc Pritsnlieitlichleiteu ein wenig lang erschienen iiU und au Goethes To » eslag, ttiti uul den ,,Erlköuig« zu versehen Tit-:- feilele mich iedesksiunl drei Mark. Das usnr to stillschweigend vereinbarte Tnte Alter auf die Dauer luurde utir dass eiu bischen uiel. lind atilierdrut lnn eigentlich l·ei tuir keinerlei Uediirinics nor ;-i derartigen dellnnnloriiilirn Juli-ro uiinliaueu l Illuizerdent leitete uiich der Genus i Ia slls nnn her :I.s(’nlle." Nusnlsi 3n net-letzen nnchlele nnd in »Der-n sxederlnelssii —-- nie-in er nnlsl niss.c der Innnjtlellmren Wuan leine-J kllledilmnentcs stund — innner no.;, den nsnlnerner Tenlenden erblich-, so erspijlne ich eine-I Time-I dul; ssliicklillsen rissen-end du an Feier-l lnclp Hemde Inn Lotteisen lsenn Ins-s aiernnksismt tun-J der eine Erlnnnie verloren halte nnd des-halb dass »Ur-als cnn Bnnsnlo« nnlnlren Innsne. »Ich eilte «le Herrn Fedeislnciscs lnns unter, sente nncls Verlmnlich neben sein grünes Ringsosa nnd nmchle shnt folgenden Vorschan ich wollte jeden Monat sechs Mark zne Plus lnldnnn von Lotteisens Talenl liess stenern Tnsne sollte das lalent volle lllnd erst in einein Jahre Ivcek der zn einer .,Vriisntmstsdellmtmlinn' lsei nnr erscheinen Federlnchs nisenlierla bestand aber daraus, dass ich die erste Reu diesek gelneinnlslzimsn Stiftung so fort lsel ilnn ljinlerlegk Das ge schon Als der Regisrnngsmt von inei— nen- Ablonnnen Bärte-, sagte er: »Ich lsin im Grunde Falnlist. Jch lsalie angenommen, daß es iin Schicksal-I lmch nrzelllich vorgeschrieben ist, dass ich die ,,Ilmniche des Idol-IS« sedeg Jahr anhöre, wenn ich eben als R: gieenngsneelretee von der Etsösssnnns der Geslügelansslellnnq nach Haufe sont-ne· Aber wenn Sie meinen. Und er qan hin nnd sauste sich mit sieben Mark monalllch sile zwei Jahre los, wobei et ausdrücklich nutbedanq, das- ek auch am Ren iuhrimokqen nicht durch Gesang Ie IM wetten bliese- .. Lottchen wuchs heran ! Sie trng lange stteider nnd gingl in die Theaterschnle Sie hntte ei» ten hohen Hut mis dein Kopie niitT sehr vielen Rosen. lind immer BLiL chee nntek dem Arm. Die meisten Brei- Unterrichts jtmtden schienen abend-J zn liegen. Tie Mutter bestiitigte da-;·. Von Ioejen die Beleuchtung« , sagte sie z Jch traf Lottchen einmal bei-n Nachtnntsetennnen so nni Lilitternnch Hin Hansslnn Sie war gerade da schei, ihren Korridorschliisset zu Zin Licht-n, ttnIiberte tenndertich mit d.—.i irgend-eiteln nnd lachte grntsdtoxy ber sehr vergnügt Wer nicht bes nimmt IIenmszt hätte, das-, sie ebIn ;bon nnregender Leition tnm, hiitte Yeschnioreie gottchen Iei im Besitzt eines kleinen Chor-magneriitIniibieLs. « War Lottchen nber zttiiiltig In fHause, io trieb sie-ein je emsigess ibie deriinschnottess Notlenstndit.in. Xlllehr »als einnint tamen Freunde, die« mich besuchen nioitten, IInnI entsetzt ins Jinnner gestürzt: »Sie, Dotter-, in Jhier Partien toge innst ein Verbrechen liesmngen werden; oder eine sit).inderhafte Fa ntilienjzene findet da stritt —« Jch tnnszte dann schon Lottchen probte dan nmhnstnnige Gretchen iin Kerker oder so was Schönes-. Es tnnß sich jemand beim Hans iuirt beschwert haben Dieser Van jmle nannte Lottchenss ««Ztndinin'« Jeinen »Ur-stig« nnd Verbot ihn kne Tzerhand Wenn sie bar-tout znr sinnst wolle, soll er IIeIchiielnn tm« Tben, Io möge sie doch ltbinde Tar :I«teltnnII ptnstischer tinnstiterle Iiir den »Winte««rgnrtin einiiben Tast nnntte keinen Liirin nnd its nnchI sehr schön. zuuische Beiudeluug itIrer Ideale-. Sie zog ans-. i Wenn sie in der Folgezeit ilsre -Eltern besuchen futu, snlsr iie iuI Taraiueter au llud sie trug non oiel nirlsr Rosen aus den Hiiteir Sie studierte setzt die »Man-Midas Ine«, erklärte iuir daniaiski ihre Mut er. Sie meinte Iuolsl die Kautellens aniis F Rlsd der Regierungsrat und itls eines Tages zusammen prallte-sie reud Lottchen sehr ilottrtseu an tut-J in eitler Antodroirlsle oorbeiiausen sahen, beschlossen nur entstiunuig, unsere Monatsbeisteuer zu ihrem Studium von Mart tl resp. 7 zu rückzuziehen und dasiir an jedein bersten Sonntag un Monat gut zu sriilsstiirten « ; Als- toir diesen Entschluß Frau Ist-deklarle initteilteu, schaute sie uns bloß uIit veruiclstender Verachtung au. Die Sesessioucilinie ans dein Riissioia triinunte sich. Wir faulen nnd sehr schosel vor. Alc- iuir uns- alder zu deui usten oerabredeten Sonntagssiiilsstiick nn. .,Riidesheiiner« traien, hob sich tin-I serc Selliftuclstung wieder. Teunl aus Rebeutisch saß Lotteisen unt ei- l nein Heu-I von der Börse und aszl holländische Auster-L Wenige Tage später besuchte uiids Uoltchen kzedei«larls.s. Sie lau-, um nur ein Villett 3n bringen zu der Priisiuigissaustiitsi ruug: »Tri· Fall Cleuieitreaii«, die ihre «Zilsule« in einein tteinen Bot itadtttjeater auaugkerte Sie litsi durrlslIlixtiHn dass es sinnuatlsisch sei, wenn ich vielleicht ein paar besrsenn dete strititer snitlninge und diese niinlichen Vertreter del össeutliclku Meinung .aus ihr Taient ansniert iani macht-. E Lotteisen war enniart iitIer diese »Sie spielen natürlich —- s—?·' Juli wollte insect: »die Mir's Alter sie ließ nnch sticht ans-reden »Sie werden sn fette-il« suchte sie outt itecksscher Sttjelsnerei. tlnd dann Wette sie ant- einetn Seidenwu iijer ihr infsinnfarlwnecs thnninlntch nnd bat ntich niit verschnintem An aenonsschttm ntn einen Spruch ans dein Weg zum Ruh-n. Ich nmr sehr qesctnneiclseit. llnd da mir Hemde nichts von nnk sein sit-l, unsrer Versen, die absolut nicht paßten, schrieb ich die Worte Nape teun-I: »Es- ist ost ebenso gefährlich, Talente zn halten« als deren zu er niangeltr stmnn hast du die we riinsschiitznng vertniedeth so verfolgt dich der Neid...« Lottchen dankte iiberschioengiich ntid ais-q, einen leisen Tust von Chypre in Ineinetn Vltlseitsszinntier zurücklassend , Acht Tage später spielte sie itn »Ja« Elenieneeou«. Aber nicht die Jz.i, sondern das Modell int ersten Alt. Jnt Partett sasz der Väter-, sichtlich durch »Medilaniente« stir diese nngenltnte Anstrengung gez stiirtt, ntit einem Opernglas, das einen mäßig großen Haut-kostet ge stillt hätte. Neben ihm die Mutter-, ausgelöst in Stolz, Mutter-glück Olusceqnnq und Transplmttom schlafen, Sie hatte das sassiangelnntdenel Buch bei sich, itt das ich ihr vor zehn Jahren den Spruch dliastoleous hin einschrieb. Wet- nteiß, ob ich sie sonst erkannt hättet Sie ist sehr ntnger geworden Ihr sttihtnochiges Gesicht ist gretl ge schntintt, nnd sie zieht dett linken Fuß eitt bischen nach. Sie ist vor drei Jahren »Dein Ttnpez gestiitzt«, sagte sie Tann ist sie einen Winter als Zerstrntintiinzerin ausgetreten: Ader das zieht sticht ntehr. Jetzt produ ziert sie sich itt der klitenngerie Vrontn mit dressierten Schatalen Sie sagt, es sei eine sehr schöne :Ii’ttnnner. nnd ich httbe ihr verspro chen, tuenn ich ntat nach Pantoka tiinte, nto die Ulienttaerie eben Vor stellungen gibt, sie sticht zu Versäu nten. . . Jle Vater ist nor siins Jahren ans dent grünen Rittcssosa sanft ent erzählt sie. Tie .,’.!1t’editn tnente« halten ihn ans dein Genus-! sen Jch siaUJ .s·satnnnet: Ter weise der Medizin ist schwer zus sassenl Tie Mutter statb an einer vor trefflich getttnnenen Operation, die nur leider ntit dent Tode endete, lsnld daraus. Hinterlassett habest die· Leutchen nichts. Tas- Magenng schtnilr des Vaters-, das Etnditnn der JTochter halten sit viel gekostet Lottchett hat das ehrenvolle Ver .tranen zu mit-, dasz ich ihr zur Kont iplettiernng Tontntense etwa-k- beisteuern Garderobe ais werde. Tie Tote ihrer Jch gelte drei non sriihet·. Sie ist schon leit drei Stunden its-eg. Die Fenster sind essen Alter t·—«.2 riecht itnnter noch nach Zchntalen in ntrinetn Titt"lteits:-«-,ittttttet«. —. .-«———— Miit i. ---—-—«.- — « Wer Faden. i t i Evotntidnen von idiisettn Stntx J i l Jeden Abend, wenn ich nach Heime gehe, toinine ich nn dein Laden vorbei. Jch tnnnte noch den Biiuptitz, ans welchen- dno tnbistische Haus entstand, schmal, nber l;och, mit nusliidenden Fenstern und zwei ungeschlachten Rie— sen neben dein Tore. Der Riese rechts streckte seine innssige Faust iiber den Schlöchierinden, den der Hansrvirt in nehntte nnd schien jedes Ril·-peitstiick, jede sieute nnchdrtiettich gegen Einber cher verteidigen zn wollen« Der Hansivirt zog ein, sobald es irgend anging. Der Leiden link-«- nbee wnrde noch bearbeitet, poltert, ge schmückt, bis eine Art tiebcrlnden ent stand. Jmitierter Marmor an den Wänden, hohe Spiegel, Strick und Gold. Sehr viel Gold. Gold tviir an der Decke, Gold nin Ladentisch intenstiert, nnd Gold, viel Gold leg nns den weiß nusgeschlngenen Bret tern der Schnufenster. Ein Jntoetier zog ein« Ein Zpezin tist. Er siihrte keinen ,,«t«ltodesrtnnnit«, teine Hntbedelsteinr. Seine tltinge ton ren in Ptntin gefasst, seian Uhren stach wie die Stirn eines Jdioten Arm-— biinder schlängelten sich otelsnrbig nns dein weichen Samt der Echniisenster Rubine reihten sich nn Dinniiinten, Saphire blitzten, nmtte Perlen schloss sen sich zu langen Schnüren. Hinter-! dein Ludmiisch stund der ,,t5hes« in ti.detlosein Gehroct nnd verbengte sich mit der Wiirde eine-J geschulten Di plomnten. Die Preise entsprachen der Höhe der Miete- ltlber eine geschickte Stietlasne setzte ein, und die stunden kamen in quuipagen und Anto-:«, elegante Da inen, Herren in Gehpelz nnd spie gelndem Zylinber. Das Geichäst tobnte· Der Juwelier rieb sich du Hände, und der Haiisivart stand breit beinig vor dem Tore, zog an seiner Pfeife nnd toar völlig wunschlos. Als ich im Herbst in die Stadt zu rückkam, hatte sich dieses Bild satte-r Behaglichteit gründlich geändert. Die tote Saison lag dazwischen und leider auch ein häßticher Prozeß, den der Kurator eines entnsiindigten Ver schwenders dein Juivelier anhängte. Die Suche endete mit einem lahm-n Vergleich; aber die Spezialtundschaft des Leidens war topsschen geworden zögerte mit den Eintäusen, blieb schließlich ganz aus. Die teueren Ringe, Uhren, tietten verschwanden non dem weißen Samt der Schanseni ttek und machten billigeren Artikeln Platz· Dann verschwanden auch diese nnd der Laden blies- leer zurück. Der Haustvurt zeigte eine gesnrchte Stirn und tauchte nurtnehr lalt. Große weiße Zettel klebten treuztveise an den Spiegelscheiben Lange, sehr lang-. Dann mietete ein Delilatessenhänd ler. Auch ein Spezialist. Das Spe ziellste, was an Spezialitäten zu ha ben war. Er führte Spargel im No vember, Kirschen im Januar, und junge Gänse im März. Die Spar gel waren tviisserig, die Kirschen bloße Phantome, die Gänse »getnacht, von Sünden abzuschrecken«. Alter —- »Bei menrs!« Ung teuer; sehr teuer! Der Delilatessenhändler verkauste nur französischen Seit — deutscher Schaumtvein war ihm zu gewöhnlich —- italienisches Frühodst, russischen Kaviar. Seine Schausenster, eine wahre Farbenshrnphonie, wurden täg lich neu umgedichtet. Von hochbe zahlten Fachgelehrten. Gezueterte Veilchen aus Florenz schmiegten sich eng an Wolgastöre, Riesenhummern kletterten an Bannnen in die Höhe« Sträuße von Trüssetn setzten schwarze Flecke aus das rosige Fleisch Hder Lachsr. " Das tiellergeschosz wurde zur Weinstube. Die Zigeuner siedetten Nacht siir Nacht, und außer den Mie tern der unteren Stockwerte, die den Lärm aus erster lHand bezogen, sah man im ganzen Hause nur dergnügte Gesichter. Der haustvart strahlte. Der Laden lohnte doch einmal! Der würde den Besitzer nicht so bald wech seln! —- Dann kam der Krieg. » Anfänglich suchte der Laden trampfhast an seinem gewohnten Bild festzuhalten, an dem Bild der Ueps pigteit. Und an den täglich neu an gedichteten Schausenstern. Nur das Material ivechseltr. Es wurde sozu sagen doltstiimlicher. Weintrauben im September, dann Tafeläpsel, die auch der Ultinderbemittelte erschwtngen tonnte, und ausgesucht schöne Birnen. Schon mischten sich deutsche Matten unter die französischen Schauintveine, deutsche Schototaden machten den be rühmten französischen den thang strei tig, nnd die Whitstabler Austern ver schwanden gänzlich. Ein verstimmtes stladier ersetzte die Zigeunertapelle zur Freude der Mieter aus dem ersten Stock Jede Woche konnte ich VeränDeuens gen an den Schnufenitern bemerken. ’Den Wolgnltören folgten Malthiihnet; Die Mnfthiihner verschwunden und machten bescheidener-ein Geflügel Platz; das Geflugel wechselte nnIf feifte Hi sen lnzen ais-. Hasen nnd Nebhiihnek hielten sich den ganzen ersten Wiege-innrer hin durch. Dnnn, o Schreck, erschrenen vie ersten zlonsekvem Zuvörderst m vor nehmer Anftnnchnng, Büchlenyums »nur nnd Spukgei. Dann, verschiitnt Jisn Hintergrund, später immer drei ifter, Bilchfengulnfch, Suppenmiikfel Wind londensiekte Milch. Dnzwipchsm -Dnnetwnrst, und als Glunzpnnkt Hopfensulnt. Ganz gewöhnlicher, ge meiner Hopfensnlnt, wie ihn vordem jeder Krämer führte! Das tvnr der Abstieg, der lieber gnng vom Epezinlisten zum sloloninls warenhändlm mai-, mit esnem Wort, die Katastrophe. Mit Dem Erlös von Danekwurst und Konserven läßt sich keine Phimtnsiemiete bezahlen. Jch wunderte mich daher auch nicht weiter, an Her Hans-wart kummervoll drein fnh und wenig später die verhängnis vollen weißen Zettel abermals im den Spiegelscheiben be7estigen mußte. »Ja vermieten! Zu Vermietenl« Das stand an dein Laden lange zu lesen. Zehe lange. Ich hatte mich allmiitilich an den Anblick de- leeren, duntten Laden-:- gewölmt und fleißig iider die Veraiiiiglichleit alles Irdi schen philosophiert. Bis mir der Stoff und die Zahijrer auggingeiu die Jirhörer freilich zuerst. Der Laden schlies nnd hielt sich siir den Frieden bereit. Jch tröstete mich also über den traurigen Anblick, und der Haus wart hätte sichv auch trösten sollen. Der Laden und seine Schausenster hielten mich nicht mehr vorn Heimge hen ab. Jch tam jetzt täglich unt ei nige Minuten sriiher nach Hause. Täglich. Nur gestern nicht. Da det spätete ich mich beträchtlich. Der Laden — der Laden war wie der auferstanden! Heil erleuchtet strahlte er, Mädchen nnd Frauen um driingten ihn. Drinnen am Tische hantierte ein dicler Mann mit Wage und Gewichten, und vor dein Tore stand der Haue-wart strahlend, iideri gliiitlich und tauchte mit doppelter Frische, um die verlorene Zeit einzu drinaeu Ich schlängelte mich an ihn heran. »Der Laden wieder deriiiietet?« fragte ich. »Mh!« »Der Wirt ist wohl tüchtig mit dem Preise hiiriintergegangen?« »Ach wol« »Was wird denn da drinnen ver tanft? Jch tann es nicht sehen, denn der Andrang —« »Nicht wahr?« sagte der hauswnrt glithch »Nicht wahr? Der An drangs Kartoffeln werdet-. verkauft, gute Speisetartosselnt Das lohnt pocht Nun kann der Wirt ruhig Wut-W