Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 06, 1917, Page 7, Image 7

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    »Mei, let lett-ist
tun Julius seite
EI toar das Pracht - Exein lar al
ler Bouquett, das here d. enzield
dem niedlichen Kammertiitzchen entge
genstreckte, während es ihm die Thükt
zum Bondoir der rein öffnete.
»Das gnädige eiiulein noch nicht
ausgestanden — —- aber Lieschen, wie
sehen Sie denn ausi Jst Jhnen iiber
Nacht der herzallerliebste untreu ge
wordenk
Lieschen sah in der That io betriibt
aus, daß diese Frage des verdutzt
dreinschauenden Kavaliers wohl berech
tigt war.
.So reden Sie doch,«' fuhr dieser
drängend fort. »Drei volle Tage lang
bat mich das Geschiet von diesem Hause
rn gehalten, und nun, da ich mit freu
ig ereegtem herzen endlich meinen-Jus
toieder über die Schwelle fede, begrüßt
mich da ein Gesichtchen« das — —- na,
aber to schießen Sie doch endlich tos,
Seheimnißtkiirnetinla
Lieschen lab ihn an, schwieg aber
noch immer. Sie deutete nur mit aus
gestreckter nd auf eine leere Blumen
dase und l tette sich dann an, das Sim
ster zu ilen.
Lenzfelb folate ibtem Winte und
steckte III souquei mit einer Fürsorge,
die dem Preise des Objektes entsprach,
is die Base. Dann wandte er sich wie
Dek der Zofe zu. Sein nicht unichitnes,
aber etwas blasirtes Gesicht hatte lich
in ernste. gemessene Falten gelegt, als
et in förmlichem Tone sagte:
.Das gnädige Fräulein wird ja
vobi fiir mich zu sprechen seini«
.O gewiß. Sie sinkt den Haku
Baron nur um einige Augenblicke Ge
duld.«
Diese Worte tamen so gedruckt und
kleinlaut heraus, daß der Baron nicht
umhin konnte, noch einmal mit Fragen
in das Mädchen zu dringen.
Liesbeth aber schüttelte nur das büb
sche Köpfchen, seufzte melancholisch und
verließ dann das Zimmer.
Ganz oerdußt blieb Lenzfeld zurück
cr vergaß vor Verwunderung sogar,
seinen But abzulegen, sondern blickte
uchend und priisend im Zimmer um
her, all gelte es, hier irgend eine große
Veränderung su entdecken. » , « »
Die-c Pritsung schien thn jedoch tote
der zu beeuhi en. Das reizende kleine
Gemach, das eifterftiick eines mit dor
nehmer Cleganz eingerichteten Künst
ler - Boudoirs, strömte heute dieselbe
sehaglichleit und gute Laune aus, wie
immer. Alles stand an seinem alten
Maße, nichts deutete daraus hin, daß
die Bewohner-in Stunden der Aufre
gung oder Unruhe oerlebt haben lönne.
Noch immer nachdenklich, begann er s
mit den Quasten seines Sessels zu»
spielen und eine Melodie leise vor sich I
hin zu pseisen. Aber nach wenigen
Minuten stand er doch von Neuem bei s
unruhigt wieder aus und trat an’si
Fenster. I
»Sie läßt mich lange warten, die
holde Goldelse,' monologisirte er, —
«wahrscheinlich, um meine Aufregung -
su steigern und dann mit der Erklä- F
sung mehr Esselt zu erzielen. Wahr- !
hastig, ich bin alti·leregt, und es ift auch j
kein Wunder —- ein heiratbsantrag ist «
schließlich tein Pappenftiel — sie macht »
sich eine schöne Rede zurecht und spricht
mit einem Feuer und einer Wärme, die J
einen selbst in Erstaunen seßt, und s
dann heißt es: Kommen Sie in drei 3
Tagen wieder! — Jn drei Tagen! —
Das ist schon verdächtig. Noch mehr:
es ist rassinirt. Es ist ein freventli- «
ches Spiel mit unseren heiligsten Em- s
psindungen!«
Er durchmaß einige Male in erhöh- ,
ter Ungeduld das Gemach und drehte l
in net-böser Erregung die Enden feines j
martialilchen Schnurrbartes, Aber .
Enge soItI er nichi mehr II leiden ba
den. Nur wenige Minuten serainsen
noch. dann öffnete sieh die Thüre, und
die junge geseierie Sängerin. die um
fchwiirmte Die-a des Opernhausee,
rauschte in’g Gemach.
Sie war in eine entzückenden Haus
toilette gekleidet und glich in ihrer dor
nehmen Erscheinung —- tvie Lenzseld
sagte —- «einer rein gebotenen Für
iin.«
Hasiig eilte er ihr-entgegen, prallie
aber fast zurück, als er ihr in das sonst
in schelmiich lachende Antlitz sah.
Himmel! Wie schwermiithig sah die
schöne dilda deute aus. Ein Schleier
der Wehmut-h war iiher ihre Zii e ge
breitei, in ihren großen blauen ugen
lag ein Ausdruck schmerzlicher Resignas
iion und als sie ihm die schlanke band
entgegenstreckte. bemerkte er deutlich,
daß sie zitterte.
«Willkommen, mein lieber Baron.«
sagte sie mit umslorier Stimme, »wie
danie ich Jhnen fiir ihre zarte Aus
merksamieit," —- dabei wies sie aus
den mächtigen Blumenstrauß. »Ich
bedars ietzt solcher Zeichen wahrer Zu
neigung mehr denn je —'
.Aher mein iheuret, gnädiges räu
leini Sie sehen mich siarri — elehe
Wandlung isi während dieser unseli en
drei Tage meiner Aber-e enheii mit h
nen vorgegangenf — eigen Sie mir
doch gleich offen: was ist chehenf —
Wer hat Sie gekränkt, be idigii Wen
soll ich sur Rechenschaft siehen ——«
»O, mein Zreundi — Davon kann
hier seine Rede sein. — Was mir ge
MM- — kann menschliche Gewalt
nicht heliimpseni·
Er sand aus diese Worte leine Ent
gnung und siarrte sie nur sassungei
i an.
»Ja- habe anen eine traurige Ent
diillung ius- ««« ««
Nun fuhr er wirklich zusammen.
stibt —- abl —- seit beginne ich zu
aiment — Es gibt einen dunklen
Pnntt in Jbrem Leben, ein Etwas
dai Sie mir bisher verschwiegen und
pas Sie nun zwingt. meine Bewerbung
ab uweiseni'
bre Blicke wurden etwas lebhaften
als sie erwiderte
«O nein! Das ist es nicht! Jm Ge
gentbeil. Es ersüllt mich mit Freude,
anen zu sagen — daß ich bereit bin
—- die Jbri e zu werden!«
«Ob — räulein Hildck ist das
wirklich Jbr Ernst —- wirklich?«
Er brachte das in merkwürdigerVer
wirrung heraus. Warum jubelte er
nicht aus bei diesen Worten? —- Er
vermochte sich es selbst nicht zu erklä
ren, aber die Art ihrer Zusage und
die begleitenden Umstände machten ei
nen ganz seltsam beunrubigenden Ein
druck aus sein Empfindem
«Bergeihen Sie, tbeuerste hilda,' be
gann er verlegen, »ich möchte Sie nicht
verlegen, aber Sie geben mir Jhre Zu
sage in einem so merkwürdigen Tone
«Ziirnen Sie mir deshalb nicht, Herr
Baron. Wenn Sie wüßten! — Ge
rade jetzt ist Jbre Bewerbnng, Jhr
freundlicher Antrag meine einzige
Stütze, mein einziger Halt. — Wenn
ich jetzt Sie nicht hätte —« «
Sie war bei diesen Worten langsam
aus ihn zugekommen, aber —- uner
llärliche Empfindung! — anstatt bese
ligt vor ihr in die Kniee zu sinken. rett
rirte er instinktiv Schritt siir Schritt,
als wolle er sich ihrer Zärtlichkeit ent
ziehen. »
»Meine Gnödigste —- Sie machen
mich mit diesen rathselhasten Andeu
tungen ganz bestürzt. — So sagen Sie
mir doch vor Allem, was Sie betrossen
bat'k!«
»Ein trauriges, —- sebr trauriges
Geschick, das freilich Sie vielleicht nicht (
Mr st- schnierslich Fazstndfsi wer
Fasi ärgerlich suhr es ihm heraus
»Aber um Gotte-willen, was
denn das siir ein Geschick
Sie trat ganz dicht zu ihm heran.
legte die hand aus seine Schulter —
eö wurde ihm höchst unbehaglich dabei
— sah ihm mit unsäglich wehmüthigen
Blicken sest in die Augen und sprach
dann tonlos: !
»Ich habe meine Stimme verloren!« i
Mit einem heftigen Ruck befreite er ·
sich von der aus ihm tastenden hand j
und trat zurück. i
»Aber das ist sa —- nicht mögiich!« l
stotterte er und blickte sie völlig fas
sungsloi an. .
»Es ist die volle, traurige Wahrheit,
mein Freund,« entgegnete sie resignirt.
»Die Ertäitung die mich während der
legten Woche am Austreten gehindert
hat, ist verschwunden —- mii ihr aber
auch meine Stimme s—«
Aber die setzte —- was sagen die
«rzte?«
»Das Schlimmste —- nichtsP
Eine peinliche Pause entstand. Sie
hatte sich chmerzerfiillt aus den Divan
niedergela en —- er stand völlig rath
loi und mit bleichem, sast sinsterem
Gesicht am Fenster.
Plshlich aber rasste sie sich empor
und sagte mit erhobener, gut-ersichtlich
litngender Stimme:
«2l-ber seht, lieber Freund, da Sie
das Furchtbare wissen, kommen Sie,
um mich zu trösten! Sagen Sie mir,
daß Sie als mein Gaite mich durch
Jhre Liebe, Ihre so oft bewiesene An
hänglichlett entschädigen werden siir
all’ die glänzenden Freuden und Tri- ;
umphe meiner Künstler - Carriere, aus
die ich nun serner siir immer verzichten
mus.'
Der Baron rührte sieh nicht vom I
Blase.
Wie eangewurzelt stand er am Fen- ’
fter und tastete neroiis an den prächti
gen Bot-hängen umher —
«Berzeiben Sie, gnädigstei Fräu- .
lein, wenn ich in Folge dieser schwer- .
wiegenden Enthüllung vielleicht nicht ;
gleich den rechten Ton finde. — Jch
bin überzeugt« daß auch Sie in diesem
Augenblicke laum fähig oder geneigt
sein werden« noch über andere, über «
gleichgiltigere Dinge zu sprechen, als »
das bedauerliche Mißgeschick, das Sie
betroffen. — Auch müssen Sie sich
schonen, — sede Aufregung vermeiden,
möglichst wenig reden —- vielleicht ist
doch noch — Hoffnun vorhanden-« J
Dann raffte er sag endlich zusam
men, um ihr näher zu treten, und er
griff ibre hand.
»Glauben Sie mir —- man muß
nicht immer gleich das Schlimmste
fürchten, nicht gleich verzagen. — Jch »
werde mich — an die besten Autoritä
ten Deutschlandz und des Auslandes
wenden, und jetzt gleich, noch in diesem
Augenblicke, will ich Schritte thun, um
Ihnen Jhren kostbaren Schaf-, Ihr
Gold, Jhr Vermögen, wieder erobern
zu helfen. Jetzt gleich! — Es muß ge
lingen —«
Wenige Minuten darauf hatte Va
ron Lenzfeld sich empfohlen, die gefei
erte Sängerin aufgelöst in Schmerz
zurücklassend. — —
Aber bereits am nächsten Morgen
iam er wieder. « Eine »Autorität' hatte »
er noch nicht zu Rathe gezogen, aber
mancherlei war ihm durch den Kopf ge
gangen. —- Er wollte doch vorher noch
einmal mit der Dioa reden.
»Nun, Kleine, wie gehi’s Deiner
herrin heute?« fragte er Lieschen beim
Eintritt erwartungsvoll 4
Sie antwortete nicht, lachte ihn mit »
einem merkwürdigen Ausdruck, der ihm
fast wie Spott ooriam, an und ve
schwand.
»Hm! —- Heute so vergnügt! mur
enelte er verwundert und ließ sich nach
denklich in einen Sessel fallen. Aber
im nächsten Moment schon fuhr er
überrascht empor ——
Wai war vas7 —- Waä schlug da
dorn Nebenzimmer her an sein Ohr?
Täuschte ihn eine grausaine Hallucinai
tiont Nein, nein! Es war eine «
Stimme, unbedingt hildas Stimme!
Und sie klang so rein, so schön, so voll,
so entzückend und so kostbar wie je zu
dorl —- Was sie sang, war eines jener
kleinen «Liedchen ini Pensions durch
die sie in populären Toncerten so ojt
die Menge entzückt hatte. l
Grenzenlos überrascht blieb er stehen, l
horchte niit angehaltenein Athem und
verschlang die Worte des naiven und »
doch silr ihn so bedeutungsvollen Text H
tck «
«Naht sich ein Jüngling Dir,
Mädel, sei schlank
Js« auch ein Kavalier, s
Mädel, sei schlau! «
Nennt er Dich sein und hold, s
l
Mädel, sei schlau!
Will vielleicht nur Dein Gold,
Mädel, sei schlau!«
Der Baron verstand jedes Wort —
ach, sie war ja berühmt, ihre deutliche
Aussprachel —- Ja, er kannte das —
Lied sogar. — Niemals aber hatte et
dessen Sinn so erfaßt, wie in diesem .
satalen Augenblicke. —- Er preßte in -
ohnmächtigem Zorn die Livven ausein
ander und schlug sich so heftig gegen
die Stirn, daß die Nähte des Hand
schuhe krachten. Jn demselben Augen
blick, wahr-nd aus dem Nebenzimmer
her der sweite Vers des Liedes ertönte,
erschien Lieschenö Kopf in der Ein
gang-thun Die-mal lachte die Kleine
ber’s ganze Gesicht —- und das war
nicht mehr leichter Spott wie vorhin,
sondern diabolischer hohnl
»Ah — Du kleine Hexe!« rannte
Angeld-, mit-heftigen Schritten dern
Ausgange zueneno, ihr entgegen.
»Sage iner Gnädigen, sie sei nicht
nur eine große Sängerin, sondern eine
noch größere Komödiantini«
»Das habe ich ihr gestern bereits ge
sagt. Und wissen Sie, was sie mir
darauf erwidert hat? -—i Das wird
meinen zukünftigen Herrn Gemahl be
sonder-s freuen — dann wird man mich
—- norh besser bezahlen!«
Dabei öffnete Lieschen dem Baron
unhöflich weit die Thüre und ihr la
chendes Antlitz erschien ihm setzt als
grinsende Frage. — Er stieß einen
kaum hörbaren Fluch aus.
Ohne noch ein Wort zu sagen. schritt
er hinaus und stolperte die Treppe
hinab, während ihm in gediimpften Ac
rorden aus der Wohnung der Sängerin
immer wieder in das Ohr klang:
»Mädel, sei schlau!«
«·-—«0 p-—
Iigergtende is Ittdin it.
Jn jenem kleinen Bezirk Lstpreus
fiens, welcher durch den dunklen Fich
tenwald der Roniinter Haide und durch
den »unwirthlicheren russischen Gren ·
raden vollständig eins und abgeschlos
en ist, blüht die bunte Blume des
mannichsaltigsten Aberglauben-I noch
in gar vielen seltsamen Exemplaren.
Freilich haben die letzten zwanzig Jahre
auch in dieser Weltabgeschiedenheit
Wunder gewirkt, ohne dass es dort
durch etwas mehr Aufklärung erade
gemiithlicher geworden ware. ing
um die ausgedehnte Rotninter Daide
gab es und giebt es noch eine wahre
aBeste-uns von jenen durchtriebenen
und wenig gewissenhaften bauerlichen
Befipern und Eigenlathnern oder deren
Söhnen, welche theils mit, ofter noch
ohne Berechtigung mit einer verur
weltlichen Donnerbiichse zu Felde sie
hen, um ani Waldesrande und, wenn
die Luft rein zu sein scheint, im Walde
selbst aus Raub zu lauern. Jhr Dos
sen und Harren gilt vornehmlichsiehen
und Hirschen, wobei das Alter, Ge
schlecht usw. natürlich »ieine Rolle
spielt«. Einer der schlimmsten don al
len war seinerzeit ein kleiner Besipey
der aus dem französischen Feldzuge eine
unbefiegbare Leidenschaft sür ein Lreieg
Umherstreifen mit dem Gen-ehre einr
gbracht hatte· Er war aus allen
orfjagden wie zu Hause, unternahm
jedoch vielleicht noch häufiger minder
harmlose Abstecher in den nahen Forst.
Es war hackkstritubend, was man sich
von seinen Erfolgen erzählte. Nie
mand aber konnte oder wollte ihm et
was beweisen. lss gelang jedenfalls
nicht, ihn abzusafsem
Jhm zu begegnen, wäre unter Um
ständen auch nicht so unbedenklich ge
wesen, da er also Lithauer wohl sofort
»ans’s Ganze« gegangen wäre. War
doch auch feine Schießfertigleit bekannt
genug. Eines Tages mochte ihn nun,
als echten Litlyauey vielleicht der »Eur
nus« besonders redselig gestimmt haben,
denn er mahlte ausführlich den eigent
lichen Grund feines sicheren Schienen5.
Seine Flinte habe anfangs nichts Mech
tes treffen wollen« bis ihm der sur solche
Falle mitgetheilte Rath eines besonders
geriebenen Urktilduntoohners eingefallen
fei: die Flinte einige Zeit unter der
Schwelle des Stalle-z zu vergraben. lfr
habe das gethan, nnd wirklich sei es
dann mit dem Schienen fchon besser ge
gangen, aber immer noch nicht gut ge
nug. Tag Nachite war daher, dafi er
sich eine Blindfilileiche im Walde fing
nnd fie lebendig ang der Flinte schon.
Tag war dann gleich eine ganf andere
Geschichte. Nun schoß sie schon wie
«Gift.«
irni gnrer misuno oon unn bena
tigte sie als etwas durchaus Selbstver
staudliches und iiieioolnilichesz und silgte
hinzu, das-. jener Biedermann das Beste
noch gar nicht erinlsli hatte. Ta sein
Freund manchmal ein wenig über den
Forstgrenzgraben springe, so habe er
sein tslewehr so sicher machen wollen,
daß jedes Etuck auch im Finstern —
der Vatiptwilddiebeezeit — unter dein
Feuer bleibe. Als- er deshalb einmal
zum Abendstrahl gegangen sei, habe er
die Oblate, die der Pastor ihm in den
Mund gefleckt, nicht hinuntergeschlueit,
sondern die ganze Zeit über im Munde
behalten. Nach der Kirche hatte er sie
unbemertt herausgenommen und, zu
ause angeiommen, sie noch an demsel
en Tage in die Flinte geladen und
ausgeschossem Seitdem treffe er mit
jedem Schuß. Aber er selbst mochte
doch eine so große Sünde uin keinen
Preis begehen. Solche und ähnliche
Ansichten finden sich dort und wohl auch
sonst noch immer ziemlich zahlreich der
breitet. Sie sind Jahrhunderte alt
und werden noch manches Jahrzehnt
überdauern. Tie alten Lithauer steiten
noch tief im heidnischen Holugpotuo,
und was sie nicht wußten, lehrten sie
die Salzdurger, die eine Menge von
Gebrauchen und aberglaubischen An
sichten, siir sie lieberzeugungen, aus
ihren Gebirgen m:tl)rachteu.
-
Ein schliisselloseö Vorhän
geschloß, das nur durch gewisse, dem
Besitzer bekannte Manipulationen ge
öffnet unb geschlossen werden inner,
ist eine der neueren Erfindungen
K il n st l ich e Atmungsmaschinen
silr Neugeborene, ähnlich den Pulmos
toten, die zur Wiederbelebung von
Erwachsenen verwandt werden, sind
jetzt in manchen Frauenhospitiilern im
Gebrauch.
Die Spielzeug i Industrie
bringt jetzt ein Schautelpserd in den
handel, dessen hölzerne Seiten auf
geilappt werden können, um dann alt
Spielbrett siir das Dame- oder ähn
liche Spiele zu dienen.
Dic Ucbcrröckc dcr Saison
Irr idnhstdmstx llrlusrznslpxr knka » Jxxihrvkk
Wien- Issurtvl llclusrzschvrk tm« schnelde
Um Ofscktc un Milnnr Ell-l; Halte nu
lttärifchts Zchnmdcrtnkm: unsszc Aus
tuan distmktmcr Fuhr-ist«- sur den
rufsmirtrstisn ««n»id)1n(1ck. Zcht
diese feinen Muster nun
situpeuheium - Weibern
in unserem Zchuufcn
stcr und im Und-m
diese Woche-. Um
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«!
M- däe Masan
Grüne oder weiße Boh
nen mit Speck und Essig.
Die gewöhnlichen grünen Bohnen
bricht man einmal durch und kocht
iie in Salzwasser weich; auch weiche
Bohnen werden in gleicher Weise
gar gekocht. Inzwischen hat man
ein reichliches Stück fetten oder nach
Belieben durchmachsenen Speck winse
lig geschnitten, ausgebraien und l.
oder 2 Eßlössel Mehl in dem ab
gegossenen Fett verriihrt, sowie et
was fein gehackte Zwiebel und Pe
tersilie mit durchdiinsten lassen. Nun
gießt man etwas tochendes Wasser
loder das Bohnenwasser der grünen
Bohnen) und schwachen Essig dazin
damit das Ganze einen angenehmen
säuerlichen Geschmack erhält, dämpft
die Bohnen ein Weilchen darin und
mischt schließlich noch die ausgeht-a
tenen Speckwürsel unter das Ge
: müse.
Suppe aus Petetsiliew
w n t z e l n. Petersilienwnrzeln wer
den eine halbe Stunde in Wasser ge
kocht, dann aus« der Brühe genommen,
diese nach Geschmack gesakzen, darin
Reis sehr weich gekocht nnd durch ein
Sieb gerieben. Diese sämige Suppe
ver-rührt mai mit 2 bis 3 Mühn-lik
« feln und zieht sie mit einem ganzen
Ei ab.
Sellerie - Bratlinge. 4
Anollen Sellerie, etwas Peteisilie
und zwei kleine Zwiebeln werden
sein gehackt, in etwas Fett und Was
ser gar gediimpft; dazu gibt man
2 bis 3 gekochte und geriebene Kar
tosfen, zwei Löffel Quark, etwas
Mehl und Talg, somit aus der
. Masse Klöße und brät sie hellbraun.
- Es wird gern gekochtes Obst dazu
» genossen.
Schwäbische Schliclkraps
sensuppe mit Verwendung von
JFleischreften. Uebrig gebliebenes
Fleisch, etwa ein halbes Pfund, wird
«niit Petersiliengriin, Zwieliel und
Ziironenfchale sehr fein gewiegt, mit
Salz,« Pfeffer und Miteiatnusz ge
würzt und mit einem Ei verrinnt
Nun wird aus zwei Eiern, Salz
nnd Mehl ein Nudelteig angeinacht
und in sehr seine Flecke ausgeteilt
die man etwas trocknen laßt. Dann
sticht man ans dein Niidelerelt non
den Flecken runde Teile von etwa
4 liisI 5 Zoll Durchmesser ans-, be
fireicht sie mit Wasser, dann seist
man ani jedes der Teigftiirle einen
geliiinften tlaiieelöffel ooll ron d.r
gewieaien Fleifiinnaffe nnd biegt die
Flecke iilier die Fiillnng liinnieg nai,
io daf; iie .cmllnnoiide bilden. Tie
Enden drückt inan fest kiisainnieih
damit beim Fluchen die Fiillnng iialn
heran-J lanir Die sit-tiefen werden
in foaiende Fleiidkliriilie oder Wnr
3elln-iilie eingelegt nnd niiiiien eine
uLierlelfinnde kochen. Man lann
sie maiiien alter auch mit Pflan
nieninnsts oder Marmelade fiillen nnd
in Zalzniaiier alilocheir Dann
reicht inan sie mit liranner Butter
Zucker nnd ;iinit.
Griestlösze mit toben
K a rtoffeln. Ungefähr eine Tasse
Milch läßt man zum stachen tominen,
gießt Dann soviel Grieg hinzu, als es
annimmt, und schiittet diese Masse
in ungefähr einen Teller voll ans
gedriickte, roh geriebene Kartoffeln,
fügt Salz hinzu und tocht vie
Klöße, die man mit einem Löffel
von der Masse absticht, in Salzioasser
gar, fünfzehn bis zwanzig Minuten.
Wenn sie gar sind, Läßt man sie anf
einem Sieb abtropfen und gießi aus
gelassenen Speck nebst Speckivijrfels
chen darüber.
Billiger Spange Catr.
l Tasse Zucker, lka Tasse Mehl
(init l Ieelöffel Backiiulver zusam
men gesiebt), 3 Eier iepariert, Vi
Tasse kaltes Wasser. Die Hälfte des
Wassers wird über den Zucker ge
schiitiet und dies mit den Eidottern
gut Frkleppern dann die andere
Hälfte Wasser und das Mehl ab
wechselnd in kleinen Menaen, dann
der Eiiveiszschnee, leicht rühren, li)
- Minuten backen.
Rosinentlijße. 4 Unzen Nie
renfett, 8 Unzen Mehl, 1 Ei, 1 gestri
chener Löffel Backpulver, 1 Prise
Salz. —- Das Fett wird enthiiutet,
dann fein gehaclt. Das Mehl mit oeni
Bactpulver gefiebt, dann mit Salz
nnd Fett gut gemisch» dann Zucker
und Korinthcn, zuletzt das Ei, mit et
was Milch zerqitirlt. Die Masse wird
glatt verarbeitet, dann in kleine Tini
bal-Förmchen getan, mit Bittterpapier
bedeckt und eine Stunde im B.ickofeii
gebacken
Wiener Duell-raten Ejn
Pfund kiiiiidflisiitl:, i Pinni Zelt-rei
nefieifitf werden fein aeliaclt, 2 ein
»aetoeicl)te Zennneln, l Ci, Salz
Pfefier, ;3111ii-lsisli1, Tlnnnian hinzu
aefiigt, knetet dies tüchtig daran-in
ander, formt es länglich nnd liifzt
es im Ofen schon langsam braten,
Salztartofseln, grüner Satan Bli
menkoyl mit. Milchsauee.
Jn Washington legt man dem Wie
deraustauchen Villas südlich vom Rio
Grunde nur geringe Bedeutung bei.
Die Grenzgebiete sind ausreichend ge
schützt, so daß neue Einfälle in ame
rikanisches Gebiet kaum zu befürchten
sind. Um so besorgter ist man we
gen des energischen Vorgehens der
mexikanischen Regierung gegen die
Rebellen in der Gegend von Tampico.
Dort liegen die werthvollen Oelquels
len, an deren ungestörtem Betrieb
unserer Regierung sehr viel gelegen
ist. Das weisz die mexitanische Regie
rung, und das sollte genügen, sie zu
der Vorsicht zu veranlassen, die durch
die Situation geboten ist. Wie Prä
sident Carranza sich zu seinem ehema
ligen Waffengesährten Villa verhal
ten wird, muß abgemattet werden
Jedenfalls hat es den Anschein, als obl
Mexiko wieder unruhigen Zeiten ent-»
gegengehe, und auf Rosen wird Car
ranza kaum gebettet sein.
Gerade das muß man den Men-;
schen wieder und immer wieder sagen,
was sich ganz von selbst versteht.
Gompers sitzt fest im Sattel. Der
gebotene Diktator.
Es wird behauptet, daß viele Mäsk- «
ner nicht heirathen, weil die Möbel-I
zu viel erwarten. Aber die Mädchen
erwarten nicht zu viel. Sie sind
ganz geneigt, arm zu sein, wenn sie
nur auf eine Existenz rechnen können
und den Mann genug lieb habe. Je
denfalls, sobald sie jenes Stadium er
reicht haben, wo sie der wirklichen
Dinge des Lebens bedürfen. da wet«
den sie Reichthum und verhältnismä
siäge Armuth dem Wohlstand und dem
leeren Herzen in ihrem elieklichett
Heim verziehen
Der moderne Mensch ist nicht an
ders geartet, als der Mensch zu Schil
ler-z Zeiten: Aus Gemeinem ist er ge
macht und die Gewohnheit nennt et
seine Amme.
Aus den Schriften des Italieners
Giacomo Leopardi stammt der Sat
Frechheit und Tücke werden immer
herrschen neben der Mittelmäßigkeit
und oben auf sein.
Nach Wahrheit forschen, Schönheit
lieben, Gutes wollen, das Beste thun
das ist die Bestimmung des Men
schen.
I—
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Portable Fireplace
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These convenient nnd ornamental radiators are made
with two, three and four lamps in a variety of attractsive
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Nicht vermischend- uahrhaft und jgcsuukn
Verlangt das cinhcimische Produkt.
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Mäßigk Ptciir. Gegenüber von der Stadthallr.