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Die Schrecken des Kriege-.
Ueber die zwangsweise Austrei
bung der polnischem lettischen. jüdis
schen Bewohner durch die Rassen, um
den vor-dringenden Gegend aufzuhal
ten, schreibt die »Russkoje Wiede
mosti«; »Es giebt zwar noch heute
theoretische Vertheidiger einer solchen
Maßnahme, die darin eine betrüben
de Nothwcsndigkeit deø Krieges erbli
cken. Vor ihren Augen steht das Bei
spiel des vaterländischen Krieges von
1812. Aber das, was damals reali
sirlmr war, wo die feindliche Jnnai
sion einen neehäitniszniäszig engen
wenn auch langen Landstreifen längs
der Smolenstter Straße ergriff, ist
bei der heutigen Breite deo Angriffs
und angesichts der Dichtigkeit der Be
ootterung dei- notn Wiege berührten
Neviete nicht zu verwirklichen Die
nachfolgende ergänzen-de Schilderung
Die dein Brief eines Offiziers on die
»Tentfcl)e Tageszeiiung« entnommen
ist, hat fiik uns menschliche-:- Inter
Jkssci
chr eine einzige große nacy Nord
eft führende Landstraße über blobrnn
auf Mittshmar dem russifchen Heere
zum Abzug durch die breiten Rotitnas
Esiinipfe verblieben. Sie war gewis
Herinaßen der einzige Damm durch
das Sumpfgebiet, die Landbrücke
über das beiderseits unbefahrbare
Gelände Tie Rufsen hatten den se
sien Landstreifen benutzt, um in meh«
reren Kolonnein dicht nebeneinander
zu marschiren. Bei dieser aufs Aeus
ßerfie beengten Bewegungsfreiheit so
wie der Eile ihres Abzugs muß ihnen
nun das Heer der mitgefchleppten
Landegbewohner schwer zur Last ge
fallen sein. Viele mußten ohne jede
Beförderungsmöglichkeit auf der end
« lasen Landstraße liegen bleiben.
Dem liebenden Feinde folgten
deutsche runden, auf der gleichen
eben einzigen Straße, in enger Füh
lung. Tag und Nacht wälzten sich
die Marsch nnd Traintvlannen die
Straße entlang. Tie wenigen Was
sei-stellen, oft meilenweit entfernt,
waren zum Theil bereits geleert
theils aeniiaten sie kaum zur note
niendigsten Ersrischuna der auf ftans
biger Straße unter fengender Som
inersonne in Memaltiniirschen dahin
ziehenden Truvpen Die einzige
Straße Taa und Nacht übersiillt, die
Wasser-stellen leer. die Dörfer beider
seits der Straße niederfiel-konnt das
war das Schicksal der zurückgelassenen
Bewohner-.
Unzölilige lagerten so stumpf zu
Seiten der Marschstrasie Saßen aus
ihrem jämmerlichen, bis hierher ge
siilirien Oausratli Weiber und Kin
der schluchzten und rangen die Häns
de. Um sie drängten sich die letzten
Haustkiiera Kälber-, Schweine und
Schafe-. Alle ermattet Je höher die
Sonne stieg, desto brennender ward
der Durst. Der unaufhörlich ausivirs
belnde Staub der Marschstraße dörrte
die Kehlen noch mein-. Und nirgends
erreichbar das Wasser Da machten
sich Viele aus in letzter Verzweiflung
ließen sieben und liegen, was ilinen
sonst das Tbeuerste war, lieszen das
Vieh, das nicht weiter konnte, und
wanderten allein zu Fuß durch den
marastigen Baden. Entslielien woll
ten sie um jeden Preis dieser furcht
baren Gegend, in der das Gespenst
des Onngertodes und Verichmachtens
am bellen Tage einberging
Nein-i Marsch am nächsten Maran
jtrai man viele verlassene, tlieils um
sgekimita theils steliengelassene Wa
Faen. alle volllieladen auch sliichtig
;tierlassene Lag(-ruliit-.e. mit Kissen,
Decken und Matratzen iiliersät Kilo
meterlana lag alle zwanzig Zchri«t
rechts und links der Straße ein ber
Iendetes Tliier ......
s Weiter gelit’s dur chdie brennende
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Mittagshitze vorüber ait Schaaren
hilfloser Menschen« .Ter Tod geht
mit Am lichten Eonnentage inmit
sten des lebendigen Pulsschlages eines
Htioriilierziehenden Millionenheeres da
.!-ält er längs der Straße reiche Ern
.te. Da liegt ein Greis in Decken ge
stiiillt aus tierlassener Lagerstätte
lZeine Wegegenossen sind gestehen
und haben ihn seinem Schicksal über
lassen Die Sonne brennt erbar
nmngslos ihm mitten in’s welke Ge
sicht, seine zitternde, wöchserne Hand
die er iitit lehter Kraft zu uns streckt
lzeigt unserem geiibten Blick: er hat
bald nuegelitten Und neben einein
tierlassenen Wagen sitzt ein kleiner,
blander Junge. Blasi, iiberblasz ist
seine Gesichtsfarbe Sein blutleer-es
Oiindchen spielt unentwegt mit dein
lnien Sand der Strasse. Diese Bewe
gnug ist mie das Pendel einer Uhr, so
regelmäßig, immer schwächer wer
Ideud Er sieht uns nicht an, so ist er
sin sein Spiel versunken. Und spie
kleiid wird er sterben, set-n non Vater
und Mutter, die ihn verließen. Ein
kleiner fester freier Platz, etwas ab- «
seit-J der Straße nnd von niedrigem
titeitriiiiti umsäumt, ist der Schatt
itlaiz eines Masseimnterganges- ge
iti.ii-deii. Auf engem kltaunie tie ·
streut liegen liier in tviistein Durch
einander die zerstückelten llelierreite
iakilreirlier Wagen und zerfetzte Teile
ihre-s Inhalt-» Pferde nnd Tliierleis
iiien in großen Liltttlachen niasseu
ixseiit hineben Hier ist nicht der
. bleiche Tod de—:- Hungers oder Tut
stesJ tieriiliergegangeu, das:- lelirt ein
irlmeller Blick: iilier diese Trümmer
;iianiiifte der Reiter Krieg. Hier bat
«ten Xinialeii ilire Laiidsleute neunun
gen, eine Marienburg ans ihren
.Rtiliritiiiiieii zu bilden, in denen sie
sich beim Herannaheii der deutschen
-Trupiien verbergen konnten. Hinter
diesem lebenden Wall lanerten sie tier
!steckt, die Anwesenheit der friedlichen
iVenitiliner mit ilirein Vieh bei ihren
Wagen täuschte die deutschen Pa
ktrauilleit Spitze nnd Vortrutin der
Ilieranriickenden deutschen Division lie
.,sien die versteckten Kosaken verbei:
«erst als die Artillerie und dichte Ko
ltinnen der Jnsanterie sich zeigten«
ratterten die versteckten Siltaschinengesi
mehre und Karabiner und sandten»
aus nächste Entfernung ihren Eisen
liagel in die deutschen Reihen. Bald
aber schlug auch das deutsche Feuerl
in den Hinterhalt. Von allen Seiten
trachten die Granaten in das lebendi-.
ge Viereck, Alles setsecenlz Alles dein
Tod weihend
Stumm. mit fest auseinander ge
preßten Zähnen stehen wir an diesen
schaueklichen Bildern vorüber. .
Jn Grillparzer'5 »Zappl)o" steht
der Satz: Gebcugt erst zeigt der Bo
gen seine Krafti
Dr. Hans Endlich »der Bauern
befreier«, ist nicht mehr. Der letzte
stampfheld einer Zeit, die wir heute
tmnn noch versteheni
Zu den Abionderlichkeiten nicht
blos; der Menschen, sondern unch der
Völker gehört es, daß sie sich iiher
ihre Nebrechen so lange täuschen, bis
fie sie endlich fiir Vortrefflichteiten
holten.
Die Einigkeit ist die Kunst der
Freiheit« Uneinige Völker sind nie
mals wahrhaft freie Völker gewesen.
Die fleischlofen Tage in Konstan
tinopel werden für die Eunuchen
Schrecken kaum haben. Die haben
«fleischlose« Tage immer.
Um ein Schwein ist es zwischen
zwei Fnrmern bei St. Loniks zu einem
blutigen Zweiknnmf gefonnnen Ums
Misweritiindnissen Wrznhenaent dass-;
Schwein, um dnis ser Munin sich enH
spann, nim- vierbeinixri I
l
,,Famos« ist naht-haft und rein.
,,Famos« ist nicht betauscheud.
»Frau-Dö« ist gesund und erfri
schend.
»Zum-Is« löfcht den Durst.
«Famos« kann in Fössern und
,,Famos« kann in Flaschen bezogen
werden.
»Famos« wird in allen Wirtschaf
ten gehalten.
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