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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Nov. 29, 1917)
Jahrgang JLA H Not-, IV MS Fkä Deo-I Ah seokic As For Ncbkågkä - nzcmcr um Grund Island, Nebraska, Donnerstag, den MI. November 1917 LWIUI U Nummer 18 Amtlichc Kriegsbcrichtc. Deutsche Wiststkont ist durchbtochen. chdig soll in Gefahr stehen. Bvlfchewiki arbeiten für Böassrnsiillsiaud and Frieden-. Großer Verlust durch Tattchbootc· Neue deut sche Ossensivis in Vorbereitung. CTkue tun-lauen tilgst with the postmsstek It Grund lslamt Nod» on Nov. 28. ss required by the act ot Oct. s. MU Dentsche Linien auf einer 30 Meilen Frout zurückgedrängt London, 21. Nov.: Die Hindert hing-Linie ist bis zu einer Tiefe von vier bis fiins Meilen durchbrechen worden, wie das striegsanit bekannt macht. Die britiichen Trnupen stürtnten das erste System der Vertlnsidigungen der HindenburgLinie an der ganzen Front zwischen St. Quentin nnd dem Staate-Fluß Die britische Jnfantes rie und Danks drangen weiter vor und eroberten das zweite Vertlnsidil gungsiZysteim über eine Meile dar über hinaus Eine grosze Anzahl Tanks bewegte sich vor der Jnsante tie vorwärts-, als der Angriss eröff net wurde, und brach durch hinterein ander liegende liiiirtel deutscher Trabtvertheidigungem die von großer Tiefe und Stärke waren. Der An griss wurde gestern von der dritten Armee begonnen Es gab keine Ar tillerievorbereitnng nnd die Deut schen tout-den vollständig überrascht. Das zweite System der deutschen Vertheidigungen, das von den Briten genommen wurde, iit als die Oinden burg - llnterstiitzungtlinie bekannt Die ganze deutsche Linie westlich vom Canal du Nord bis zur Straße von Vavamne nach Canibrai ist ge nommen morden. Tie Städte Hatt rinkourt, Mareoing, stiraineonrt und Annenr sowie der Nisus-Wald sind von den Briten genommen worden Durch die von Tants gerissenen Oeff nungen folgend, segten englische-. schottische nnd irische Trnnpen iibei die seindlichen Vorbesten und stürm ten das erste Vertlieidigictigs-Svsten1 der HindenbnrgiLinie an der ganzen Freud Unsere Jnsanterie und Tanks segten dann im Einklang mit dem Programm weiter nnd nahmen das zweite deutsche Vertheidignngss syst-un das iiber eine Meile darüber binanslag Jm Verlaufe dieses Vor stoßes nahmen East Caunthruppen den Flecken Venavis nnd den Latr-an Wald nach heftigen Könipsen Eng lische Jäger-Regimenter eroberten La Vacquerie und die mächtigen Vers theidigungen an dem Auslöuser. der als Welsh Nidge bekannt ist. Andere englische Countytruppen stürmten das Dorf Nibeeourt und kömpsten sich durch den CoilletiWald durch. Hoch ländersLandsturm - Bataillone über schritten die Große Schlucht und tück ten in Flesauieres ein, tvo sich erbit terte Kämpfe entspannen Der west liche reitende Landsmrm eroberte Damens-met und die deutschen Gra ben-Systeme nördlich des Dorfes. während die UlstersVataillonr. welche die Linse der letter-en deckten, nord wärts bis zum Weftuser des Kanalt verrückt-m , Später am Morgen wurde uniet Vormarich fortgesetzt und an allen Punkten schneller Fortschritt gemacht Englische, lchottische, irische und Wal liier Battaillone nahmen die Ueber gänge an dein Kanal bei Mast-irre Die Zahl der Gefangenen, Kano nen und des Materials, die genom men wurden, kann noch nicht abge lchäst werden. Das britiiche Treiben deckt einen Theil des Feldes der letzt jiihrigen Offensive an der Summe fo wie den Theil der Artus-Front süd lich von Artus. Das britiiche Cen trum in diesem Stoß ist nahezu ge genüber von Cambrai. dein wichtigen deutschen Stümnkt und Eisenbahn mittelpunkt, von dem die britttche Linie an der Straße BapaumesEam brai, wie sie fett einigen Monaten lief, unaefäke neun Mai entfernt war. Die Matt des Stoßes« der gerade begonnen wurde, tst offen bar gegen Canibrai an dieser Straße entlang gerichtet Was als HindenburgEinie be ;tannt ist, wurde von dein deutschen Kotntnando letztes Frühjahr errichtet, als der herülnnte strategische Rückng ian der Front der Sein-ne ausgeführt sinnt-de Sie war angeblich eine un .einnehinbare Schranke, die in sorg fältiger Vorbereitung gewesen war. Mit der Möglichkeit eines großen britischen Angrisses an der westlichen Front diesen Herbst in irgend einein anderen Areal als in Flandern, ist wenig gerechnet worden. Es ist je doch offenbar-, daß die Aufmerksam keit der Deutschen hauptsächlich auf die italienische Front gerichtet war. Es wurde zugegeben, daß viele deut sche Trupven nach der italienischen Front gesandt worden sind, aber es wurde angenommen, daß diese zu nieist von der russiichen Front kamen. Es wird iiir möglich gehalten, daß der liritische Geheinidienst Kenntniß hatte von der Schwächung der deut schen Front ini Westen durch den Ab transport gut ausgebildetek« ersah «rener Trubven. ntn dem Stoß in Nord-Italien Rückgrat zu geben, so »daß eine Gelegenheit geboten wurde die Deutschen unverhofft zu vacken und einen zerinalntenden Schlag zu führen, während ihre strategische Ne serve im spanzösischchrlgischen Kriegs areal lag Das Element der Ueberraschung mar, wie die Berichte enthiillen, ein großer Faktor in dein aniänglirhen britischen Erfolg, da es keine vorhe rige Vorbereitung seitens der hritis schen Artillerie gab nnd die Trnvpen ziiber die Vöschnng sprangen und den Feind iibersielen, der offenbar iibers hattpt nicht erwartete, daß er ange «grissen werden sollte. Imtlicher deutscher Bericht Berlin, 22. »Nan Die Schlucht sudmeftlich non Cambrai acht weiten-, wie das Große Ønptquartier heute Ebekannt machte Dem Feinde, erklärt die Bekansttknachtcnq, aeluna es nicht, jdurchzubrechem obwohl er ein wenig HLierrain jenseits der deutschen Fronts linic gewann. " Die deutsche Erklärung sagt, daß die Deutschen die Vriten an dem west ,lichen Ufer der Scheide nach Anneur und Fontaine zurücktrieben und daf; die Britcn am Ostufer des Flusses in ihre ursprünglichen Stellungen süd lich von Rumilly zurückgedrängt wurden. , Reue traust-von Ali-u with the nostmuter It Grund Man Not-» ca Nov. Is. u required by the set ok Ort u. Un smetiksuifcher Soldat zic- Tod ver ! urtheict Washington 24. Nov.: Zum Tode durch Erschieszen wurde von einem Krieqsqericht ein Soldat der ameri kanischen Armee in den Vereiniqten Staaten verurtheilt, weil er des De sertirens mit der Absicht, sich den feindlichen Truppen anzuschließen iüberführt worden ist. Es wurde je doch heute im Krieqsdevartement in .Erfahruna gebracht, daß die Beam Xten hier nicht mit dein Veiveismate rial zufrieden qestellt sind, das vorne bracht wurde, daß die Absicht, sich dein IFeinde anzuschließen, nachgewiesen ist, und das Prozeßqericht ist um wei tere Information ersucht worden, um diesen Punkt aufzuklären Der Sol— dat, um den es sich handelt, ist entwe der in Deutschland geboren oder deutscher Abstammung, so heißt es obivohl die Einzelheiten des Falles einschließlich des Namens des Gefan genen vorenthalten werden« Das Urtheil des Krieqsqerichts wird nicht vollstreckt werden« bis die Genehmi gung aus Washington eingetroffen ist, weil die Deserttrung nicht ange sichts des Feindes erfolgte. Urue trauelatton sie-d wtta tac nostmaster at Gran-l lata-Ich Nah-, on Nov. 28, as required by the act ot Oct 6. 1917.) Staatsgeheimaisse preisgegeben Petersburg, 23. Nov.: Auf Veran lassung von Leon Trotzktx deni aus wärtigen Minister der Volschewiki, Veröffentlichten die Volschewiti und sozialrevolutionären Zeitungen heute den Wortlaut gewisser vertraulicher Mittheilungen zwischen dem russischen auswärtigen Amt und fremden Re gierungenT Troytn sagt, die Dokui niente seien die der .,Ezaristischen, Bourgaisi und KoalitionssRegieruns aen«, und aus« ihnen würde die russi sche Nation und alle Nationen die Wahrheit erfahren iiber die von Fi nanzlenten und Händlern heimlich durch deren parlamentarische und di plomatische Aqenten gemachten Plö ne. Deutsche nnd österreichische Poi litiler, erklärte TrotzM möchten ver suchen, ans diesen Dokumenten Kapi tal zu schlagen, aber er warnt sie, daß. sollte das deutsche Proletariat durch eine Nevalntian Zugang zn deren Flanzleien finden, man dort Datu niente entdecken würde, die in keinem besseren Lichte erscheinen dürften, als die jetzt veriissentlichten. Die von den Volschewiti publizir ten Dokumente schliessen ein Geheim verträae und Telearamnie, gesandt nein russischen auswrätiaen Amt, im Auslande weilenden Botschastern nnd Viitschaftern in Petersburq. Im liianzen wurden 17 Tokmnente ver iiiientlicht lTruss trannlatlon filed with ine rmstmnstesr at Grancl lsland. Neb» on Nov. W, as require-it by thi- aet ot Oet 6. 1917.) Deutsche-o Tanchboot zerstört. Washington 21. Non: Definitive Nachricht betreffs der Zerstörung ei nes weiteren deutschen Tauchbootcs durch einen mueriknniicheu Zeritiirer erreichte due Flottendevartement beu te in einein gekabelten Bericht non Vieeodmirnl Zung. Das Tauchlmot, beschädigt durch eine Tiefbmnbe, ging unter mit Allen an Vord, nach dem ein Rerftiirer ein Zchleimtau da ran befestigt hatte und versuchte, es in·s Zchlemstnu zu nelunen. Zwri Zwstöwrbribrillmmisich mi der Aktion Der eine. welcher ein Versstop in riner Entspruung von tm Ade-. fichtete, iteuerte darauf los, und warf eine Tiefboinbe ab. Bald nachher kam das Tauchboot an die Oberfläche mit keinem Lebenszeichen an Vord. Der zweite Zerstörer dainpfte heran und befestigte ein Tau, aber das Tauchboot das anschei nend durch die Bonibe zerschmettert worden war, ging in die Tiefe. Sekretör Daniels veröffentlichte den Bericht mit folgender Bett-mit machnngt »Denefchen, die von Admi ral Sims eingetroffen find, melden daß ein deutsches Tauchbmt durch amerikanische see-stören die in euro väiichen Gewöffern tbötig find, un schädlich gemacht worden ist. Alt-us translttloo steil with the postmsstcr at Cnna lslsuch Neb» on Nov-. LI. u required by the act ot Ort C. Ul« Großer Berlqu durch Tuchbatr. London, 22. Nov: 17 britifche Dandelsschiffe wurden letzte Woche von Minen und Tauchbooten gemäß dem Inöchentlichen Bericht der britis schen Admiralität versenkt· Hiervon waren 10 über 1600 Tonnen groß. und sieben unter 1600 Tonnen. Der letztwöchentliche Retord von Versenkunan britifcher Schiffe über trifft den der vorhergehenden Woche sehr, da damals nur ein Schiff iiber IUUU Tonnen und fiinf unter dieser Tonnaae versenkt wurden An Zahl repräsentirt es die quszi te Anzahl Schiffe, die seit der Woche vom 28. Oktober zerstört wurden, als in verloren gingen. Seit jener Zeit machte sich ein Fallen in Schiffsvers lnsten bemerkbar, bis das Minimum des verschärften Tanchbootkrieqes Deutschlands am 11. November mit der Gesammtfumme von 6 erreicht war. Ein britisches Patrouillenschiss wurde von einem feindlichen Tau-h boot im Mittelmeer am ts. Novem ber versenkt gemäß einem Admirali tätgbericht Vier Offiziere und fünf Mann der Besossung wurden getödtet i . CTrue transictiov tileti with the postmsster at Grund leitan Neb» on Nov. 28. as required by tlie act ot Oel 6. NU Gefechtr dauern in Italien au. I Jtalienisches Haitptauartier in sNorditalieih 21. Nov-: Schwere Ge Ifechte, die am Sonntag im Norden be igannem werden mit großer Heftigkeit fortgesetzt und haben ihr Centrum an den Abhängen des Monte Montfenei ira. Der Feind konzentrirt seine Ge jsichiitze und Jnfanterieangriffe auf idieien Punkt. Die Schlacht nimmt an zUmfang zu· Die Haupttiimpfe aber Focrdichten sich an drei Hanptfronten. jEs ist nicht die Frage, etliche Kilome ter zu gewinnen oder zu verlieren sondern es ist eine gigantischeSchlacht im Gange, in welcher Italiens An tlieil am Kriege mit der daraus ent itehenden Einwirkung auf die Alliirs ten zum großen Theil abhängt. Die iifterreichischdeutsche Offenfive, melche ver drei Wochen einsetzte, hat keineswegs nachgelassen. sondern bat stetig an Oeftigteit zugenommen. Frnntangrisse haben soweit ilire Wir kung am Piave nnd ans der nörd lichen Afiagwsochfläche verfehlt Es zwingt dies den Feind, den Versuch zu mache-ji« Breiche an einer der ita lienischen Flanken zu legen. Dieses erklärt auch die allmähliche Verschie lnmg der Front auf drei Hauptpunk ten. Der erste befindet sich dein Piave Fln sientlanm der zweite vom Piave bis nach der Brenta: der dritte von »der Brenta bis nach der Ringe-Hoch flache Der feindliche Vorstoß am Piave ist geschivächt worden, und die Be idrolntng Venedigs ist durch die bln jtigen leweiiungen der seindlichen Angrisse nicht unmittelbar bevorste liend ,aber die Oefterreicher nnd die Deutschen stehen immer no chaus dem zOstnset des Fluges nnd mit ihren zalilreicben Streitkräiten preisen sie kamen den engen Strom. Z Amsterdam 22. Non: Der Krieg-J skorresnondent des Berliner Lokalan geiger meldet, das; die Bewegungen der deutschen Verbiindeten zwecks Umgebung der italienischen linken Flanke jetzt angesichts eines großen äitalieniickien liebergetnietits ausge siibrt werden Die Franksnrter Zei tnng versichert. daß die Jtaliener ldnreli Jnsnnterie und Geschüve tier störkt, am unteren Piave-Fluß starke Vertlieidigungsitellen bezogen liaben. Berliner Bericht. ; Berlin, 22. Nov.: Die Gipfel der »Bei-ge Fontana nnd Spinnceia an ider nördlichen italienischen Front zwischen den Brenta- nnd Piave kFliisseik sind genommen worden, wie eiiiziell berichtet worden ist« I lTruo traut-lauen sie-Cl with the nosttnaster st Grund lot-mel. Nod-. on IN0v. 28. as required by thi- act of Oct. «6. 1917. z Nussifchc Friedeasofferte. « Thiere-lian 22. Nen: Die Note Ivnn Leon Traum dem Volscliewiki »dilnswörtiaen Minister, an die alliir ten lilesiindtlclmfien bezüglich des sVorsckilages eines Waffcnsiillstondes erreiclite die Gesandischaften letzte Nacht Gemäß des Planes der marimali «ltilchen Regierung, wird zunächst ein ;Wassenltillstand angebahnt werden, Hund wenn sich dieser siir drei Monate jals ersolareich erweisen sollte, wird wol-geschlagen eine Friedenskonferenz leinzuberusem in welcher ein Versuch «qeniacht werden würde, Riisilands Politik betreffs eines Friedens ohne iAnnerionen oder Krieasenlschädianni nen und der Selbstheitimnnnm der iNationen zu nnierhandeln. ('l’rus trsvslatlon file-d with the postmtster It Grund Island. Not-» on Nov. 28. ss required by ihr- aet ot Oet le. tin-« Reue deutsche Spenzone um die Azoren. » Amsterdam, 22. Nov.: Eine neue deutsche Sperrzone ist, wie eine De pesche aus Berlin bekannt giebt, inn die Azoren eiablirt worden, »welche in wirthschastlicher und iniliiärischer Beziehung wichtige feindliche Stütz punkte der atlantischen Schiffsahrt ge worden sind.« Worum-no aus Oeite s ) Plaudetei. Meine alte Uhr. W. Hager. Eines der ältesten Stücke, die der Schriftleiter des ,,Anzeiger« in seiner kleinen Klause hat, ist eine Stehuhr, welche die wechselvolle Geschichte eines Vierteljahrhuuderts erzählen könnte, sofern sie zu erzählen im Stande wäre. Freude und Leid rauschte an ihr vorüber-, Zeiten und Menschen die nicht mehr sind, und ruhig und gleichmäßig tiektackte sie weiter, unbe kümmert um den ewigen Wechsel und die Veränderungen um sie herum. Und dennoch, heute scheint sie anders zu ticken wie vor Zeiten. Es klingt nicht mehr so klangvolL etwas müde und als ob die geschauten Wahrneh mungen in einem Vierteljahr-hundert einen betriibenden Eindruck auf sie gemacht hätten, hat ihr Ticken den Anschein der Traurigkeit — langsa mer, matter, hie und da ein leiser Ruck, und wenn sie die Stunde zu schlagen beginnt, hat es einen dum pferen Ton wie vor Zeiten. Meine alte Uhr scheint in der Erinnerung zu suchen. Und ich sitze ihr gegenüber und schaue ihr voll in's alternde An gesicht. Es ist nicht mehr das alte es wurde nuscheinbar nnd theilweise vergilbt, die Jahre sind nicht spurlos an ihr twriibergezogen, gleichwie bei mir. Sie sah Krankheit, Geburt und Tod, vernahm frohes Lachen und Thräuen und Herzeleid Alles in bun ter Folge. Sie schlägt noch dieselben Stunden tvie ehemals bei jedem fro hen oder trüben Ereigniß, aber aus jedem Schlage scheint eine Reminiss renz vergangener Zeit zu klingen und erweckt damit auch in meinem Jnnern Erinnerungen alter Zeit. Sie schlägt mir gewissermaßen in's Herz. Ticki tack geht es zu mir heriiher, und ich verstehe sie wohl, meine alte Uhr, ich kenne ihre Sprache — sie ist siir mich Poesie mit besonderem Nedaukeureich thuni und den lsnnieiten Bildern eui srbnuindener Jeit lind ich schliesie die Augen etwa-J, plötzlich zeigen sich Visiouen Jhr Zisierblait scheint he ioeglich zu werden, e—: nimmt die Länge aller Terjenigeu an, die durch mein Leben gegangen sind. Alte, liebe Finge, die mir freundlich entge genliichelin die einst nun-en und nicht mehr sind, oder auch verdorben. ge storben, oder zerstreut in alle Welt. Kaleidoskopartig wechseln die Bilder. Auch Leid, Trauer nnd Schmerz er scheint aui manchem Antlitz, das schon längst nicht mehr leidet —- und da zwischen das monotone Ticl tack, das auf meine stummen Fragen die hör« bare Antwort zu geben scheint. Ich befinde mich in einer anderen Welt, einer Welt, die hinter mir liegt, und die rauhe Gegenwart ist versunken — da schlägt die alte Uhr die Stunde und ich wache aus aus meinem Halb traum. Alles zerfliest wie Nebel und das tiergilhte Ziisserblatt ist beme gnngsslos ioie vorher, nur dasi lang sam und miide die Zeiger weiter riicken, einer Zukunft entgegen, welche uns noch ein verschlossenes Buch mit sieben Siegeln ist. Meine alte Uhr erinnert mich sek ner, das; wir an die Zeit gebunden sind in jedem Lebens- nnd Alters-ab schuitt; die Kostbarkeit unserer Tage lelire uns nicht erst das Alter, wo uns die Erkenntnisz davon nnr Schmerz zu bereiten vermag, sondern sie gehe uns schon aus in der Kindheit srolier Zeit, in der Jugend Rosentagen Die Ulsr ist eine treue älllalnteritn der tie ser Sinn nnd liolie Würde innemolntt. Nur wer die Zeit recht versteht, der gewinnt auch iltrer Fliichtigkeit ein freundliches Lächeln ab und vermag sie in ihrem eiligen Flug noch mit duftenden Rosen zu srlnuiicken. Horchst du so aus den verkiindeuden Schlag der Ultr, so erschaust du illren tiefen Gehalt, ihre milde Poesie Sie ist nicht unr ein Zeit-, sie ist ein Etuigkeitgmalmer Wie oft schaute ich nach il)r, wenn die Stunden nn unnoiilkten Tagen allznlangsam daliinichlitlietu und wie oft, wenn in glücklichen Augenbli cken, die im Menschenleben so selten ,sind. wie Oasen in der Wüste, die TZeit zu rasch enteilte. Aber immer sruhig nnd gleichmäßig bewegten sich idie Zeiger ihres Zifferblattes weiter snnlnskümmerh was um sie vorging Hund in den Herzen und Seelen der skUienschem denen sie im Laufe der Jahre die Stunden schlug. Wenn die Stürme in wildbewegter Brust tobten« wenn Trauer und tiefstes Leid ihre schwarzen Wolken zusammenball ten Und unheilschwer über dem ge ängsteten Haupte schwebten, tick-tackte sie in ewig-gleicher Weise weiter, und doch war sie Zeugin alles dessen, was das Menschenleben was die Seele er füllte, in Leid und Freud. Sie ist ein sichtbaren aber theilnabmloser Zuschauer des Menschenschicksals, wie die ewigen Sterne, die kalt aus der Weltentiefe herabschauen auf das Volk der Menschen, wie wir aus einen Ameisenstaat, und die ungerührt blei ben von Allem, was Welt und Men schen erregt, erfreut oder erschüttert Aber weil sie eine stumme Zeugin ist meines Lebens nnd Menschenschicki fals. hänge ich an ihr wie an einem geliebten Kinde. Vei ihrem Anblick steigen die Erinnernngen berauf aus der Tiefe der Seele, und mit ihnen die verblaszten Bilder einer vergange nen Zeit. Wie lang noch? Wird ihr Tit-Hart mich überleben und mich in den letzten Schlaf lullenP Frau Hean Panstiau dahingeschiedeu In ihrem Heini an westl. Anna strasze verschied am Montag Morgen Frau Gent-n Paustian, eine Tochter der Familie Christ. Kniplsals, im Al ter von 45 Jahren an einem mehr jähriaen Magenleiden· Als Tochter einer der älteren Familien in Hall Countu wurde sie zwischen biet und Cbapman woselbst sich die Eltern in iriiben Jahren der Geschichte von soll Countv niedergelassen hatten geboren und im Jahre 1898 verehes lichte sie sich mit Herrn Hean Pau stian, welcher Elie vier Kinder ent spranaea nämlich: Frau Auanste Oliver, Frau Walter Hausen, Jolm nnd Nndaluls Panftian Das Ve arälniis3 fand am Mittnmch also aei stern. durch Postor Schumann vom Trauerlianse aus unter aroszer Be theiliauua statt. Zum Danksagnnadtag. Der Spätherbst geht durch die(35efilde, Der Wald erhellt bei seinem Hauch Voll graner Wolken hängt der Himmel, Entlilättert trauern Busch u. Strauch. Die Blumen starben ans den Fluren Jan Walde schweigt der grosze Pan, Die knrzgeniord’iien Tage künden Dei- rauheu Winters Nahen an. Jan Farmgehöfte wird gedroschen, Weithin der helle Ton erschallt, Der dumpfe, schwere Schlag der Holzaijt Klingt haltend aus dein nahen Wald. Nur selten klinget durch die Herbst lust lEin Vogelruf noch leisen Sclialls, llnd schon versniirt der brave Turken Ein schmerzhaft Jucken in dem Hals-. Gedankenvoll und vhilosophisch Sitzt dort der Wart re ans der ,,«5enz« lllnd sinnt, wie rasch das Jahr vor über r, Der heiße Sommer und der Lenz. iVoll banger Ahnung iiherleqt er lWie nah’ der Tag des Dankes ist, — lDa kommt der Farmerhnli aeschlichen iUnd fängt ihn als voll Hinterlisn l lVrutal schleppt er ihn an den Beinen FOin nach dem Farmhos nngenirt, Wie lebhaft auch der Vogel gegen Des Vengels Frechheit nratestirt »Er legt den Pnter aus den Baum s stumpf Es fällt die Art hernieder schwer, llnd toiislos ist der arme Eucken Wie mancher Zeitungg Redakteur --— lDoch sraat den Zcrihisar nicht, wert) JDer sehr lieklagensmeithe Turkeh Wird nach der Stadt nun transpor tirt, Damit man als Danksagnngshraten Beim Mittaastische ihn versehrt Jedoch im vierten Jahr des Krieges Wird Mancher ohne Puter sein; »Und auch der Hager wird sich freuen, Wenn ihm verbleibt ein Gänscheim Zum Dankfagunggtag des vierte ; sitiegsjahres. s und wieder ist ci» Jahr dahinge »flaffen in’s Meer der Ewigkeit, seit nur zum letzten Male den Tag begin »gen, an dem das Volk der Ver. Staa jten gehalten ist, dem Schöpfer aller Dinge für die Seanunaen zu danken Ydie er ihm hat zu Theil werden lassen. Damals schon mischte sich in den Dank die flehende Bitte-, daß der aütige Lenker der Weltgeschicke den furchtba ren Kampf enden lassen möge, der den Völkern der Erde so schmerzljche Wunden schlägt. Aber damals waren mir nur noch Zuschauer des gewalti aen Dramas. Heute wirken wir mit Heute spielt unser Land darin eine wichtige-, ja vielleicht die wichtigste, die leitende Rolle. Und der männermordende Kampf « tobt weiter: täglich fordert et Tausende von Opfern, reißt nieder-, wag Menschenhand erbaute und Men schenherzen theuer ist, zerstört, ver nichtet kostbare Leben, unschätzbare Güter« und der Jammer der Betrof fenen nnd Geschädigten wird nur iibertiint von dein Donner der Ge schütze, dem Klirren der Waffen. Der diesjährige Danksagungstag wandelt sich in einen Tag flehentlicher Bitte, dasz endlich, endlich den Völ kern der Friede zurückgegeben wer den möge, der sie ron dem ungeheu ren Drucke befreit, der erstickend auf ilmen lastet; daß sie wieder ausaths men, Luft schöpfen, Kräfte gewinnen können, um sich zn erholen und wie der die Schwingen regen zu können, die sie hinführen sollen in die Höhen eines gesicherten, gliicklicheren Da seins-. Der sie befreit ans der Stickluft der Verhetznng des Hasses, der Lüge, der Undnldsamkeit nnd Erbärmlich keit nnd sie wieder erhebt in die reine Atmosphäre der Menschenliebe, des Zusammenwirkens, der Freiheit so nieit solche Ideale zu erreichen den Irdischen vergönnt ist. Wie ein fiirclithIsI Gewitter wird der Weltkrieg wriieerzienen: nach dem es sich anstolite werden wir den strahlende-n Bogen desJ Frieden-J be fndeln mit nenein Muthe, neuen Jdeen, neuen Zielen Daß es bald aniitralilen möge, dieses lenchtende Zeichen der Hoffnung, ist der Wunsch der ganzen Menschheit Wenn es sich eriiillen sollte, können wir im näch sten Jahre ein Danksagungssest fei ern ans Vollem Herzen. Vorläufig oder noch lJeiszt eg: Durch Kanms zum Zieg, — durch den Sieg znin Frie den --— durch den Frieden zum Völ lergliick, zur Viilkersiriiieitl Schulden-stand ernennt ein Unter sttchnngssConiite, verursacht durch ilnrnhen in den Schulru. Regulirung der Fahrgefchwiudigkcit in der Nähe von Schulhänfcrn. Der Schnlnornand versammelte Ifich vor einigen Tagen in einer Spe izicil-Eitziiiig, um einen Vorgang zu sunterfnchen, in welchem ein Familien nater fein Tiiriiterlein zu schützen Eberfuchta welches angeblich voni Leh :rer wegen einer llngezogenheit be straft wurde. Ein Polizist folgte dem wiitbenden Vater nach dein Schul lnnife nnd arretirte den ordnungslies benden Lehrer Ordnung inan in Ider Schule walten. Wenn der Leh ’rer die nngezugenen Echiiler nicht uns ter Kontrolle halten kaum bleibt dein .Lebrer weiter nichts übrig, als durch angemessene Strafen die ungebührli chen Zöglinge zur Ordnung zu zwin ;gen. Oftnialg werden blinder zu Un Igezagenlnsiten angebalten, wenn der Lehrer nicht die Unterstüan der Els Itern findet. Der Erlnilndritand bat »diese Angelegenheit einein Caniite zur weiteren Untersuchung überwiesen, Juni in nächster regelmäßiger Schul innrstandgz Sitzung dariiber zu berich »ten. Es wurde ferner angeregt, in jder Näbe der Schnlliänfer War jnnngstafeln gegen zu schnelle-s Auto Hnobilfahren anbringen zu lassen. i ——.—». i —- Fred Barth, jr., von der Pal !mer Milling Co., Fabrikant von H»Marvcl«-Mehl, befand sich am Man tag in der Stadt und berichtete, daß die betreffende Mühle fest Tag und Nacht im Gange fein wird.