Sonntag-Ratt de Staaks Anzeiger und Wer-old Orhnw Jst dRebk» Donner rastg ven2 «- Der Latiellan Slizze rot-. Hans Land. Die verwilwete Peinzeffin Cle nsenline fuhr in die hofoper. Ei war «Figaroö Hochzeit«. Da fehlte die alte Dame nie —- felbfl nicht bei der be denklichsten Besetzung der hauptrols len. Die Hofdaine und Freundin Cle nientinenj« Gröfin Borlhnufeiy lag wieder init ihrer Veneiientziindung auf der Nase, und deshalb fuhren Königliche Hoheit diesmal allein in die Oper. Sie liebten liefes alte dor nehnie wohlige Haus. Die kleinen lo letten und versieclten Hoslogen waren so einziehend Tief zurückgelehnt in ihre schaltenreichen Winkel, lognte man, ooin Publiluin ungesehen, hin ter purputrotfeidenen Gardinen Mo zart trinken und von vergangenen jagen von zerflobeneni Getändel triiiimen, das in diesen altvertraiiten Räumen vor vierzig, funfzig Jahren tei mancher Hofmaeierade sich abge fpielt hatte Jn der ganzen großen Königsrefis deng gab es flir die Pri.izessiii kein Platz-then fiifierer Erinnerungen als diese alte Lperiiloge, die Goti fei dank heim Figaro wenigstens regel miifzig leer war, wenn nich gerade einmal der große Rattenfänger Ca riiio auf deni Zeitel ftanls. Ader dann blieb Clemeniine hübsch zu haufe. Sie haßie den Masseiiandrang dei Hofgeielifchaft... Jn der zuversichti liaien Gewißheit heute abend wieder einmal ganz —- ganz ungestört und allein in der kleinen Log: ihr Erin neruiigobad genießen zii lönnea, fah Ihre Königliche Hoheit die aliiiiodi sche Equipage iAutos haßte sie) mit« den beiden Tralehnerii in die Ein-? i.ihrt fiir Hofgefiihrte iinliieqeii —« das ivolslige l«acheln siuf den feinen alten Zagen, das die Erwartung einer festlichen Stunde Dorthin gezan beki hatte. Jetzt hielt der Wogen mit einem Ruck. Der Unten sprang ooni Beet, riß den Schlag aus und Var mit ent broßtem hiiupte der Prinzessin beim Aus-steigen behilflich. Der alte hochgeivachsene lang- und weißbiirtige Türoiiteiy in seiner reich betresiten Giilaunisorrti, Der hier ivoht schon on oie vierzig Jahre seinen Dienst t.it, riß vie Gleistiir mit den olitzenoen riesigen Spiegelscheiben aus und stand, sich tief verneigeno, on ver gelben Marinorionnd Leg Beim-um« iils me Prinzessin jetzt. von dem La tai geiolgr, ooriibersch:iit. Sie nictte dem alten Porlier gnädig zu; auch er ioJr iiii Ulnise oer Jiyrzehnte ihr hier eine Akt vertriiiiien Jnoentrrrs stutg gevorden uno prszte iiiit seiner Helreri,iesiili uno den angenehmen heilte schon ehrwürdigen Fugen so wiiiirserooll in diese tonigliclse Atmo s, hore hinein, die dirs Jlse Lperiihaiis mit ihrem so .inrnuterioen Zank-r · hauch ersirlltesToctY on sie dein grei ien Tiirhiitee ebenso qiiätig zuniclte, ersitriict Die Prinzessiit heftig. Welch eine Versiijrunn s.ih sie heute in Dein alten niohlbetnniiteii Gesicht! ise iriir verfallen, roie von tiefen Mir sen zerpiliigt und zerstört. Die gu t.n grcszen, schonen, sliiuen Llugeii Les Alten richteten fich mit einein s.t·,reitlict,eii Ausdruck der Verzweif lung aus die Prinzesslm Einen Moment stockte diese im Weiterschreiren Es zuitie ihr der Gedanke durch den Kopf, den Alten zu fragen, ob er etwa trank sei. Aber diese Aliion schien Jhrerz Jldniglichen Hoheit im Augenbliet ein: wenig zu csitsfalleud, In ein Hause Iteustieriger. von Schusleuten zur-tel gedriingt, iu das Vesiid«äl von der os sineu tlinsxihrtslelle her, hir.eingasste, und sibliigliche Hoheit verabscheute nichts heftiger, nls den Gasseru Gra , usichauspiele zu geben. Sie wird den Alten im Zwischen nlt in ihre Lege besehlen und ihn sta gen, was ihm eigentlich zugestoßen sei. Haszlich eigentlich und seltsam ge nug von ihr, daß sie im Laufe all der endlosen Jahre, dir-sie hier an ihm vorbeigeschritten war — er hat sie ais Konsirnmndim Its Braut, ais Witwe gesehen —- dasf sie in all die sen Jahren nie ein freundliches Wort an den Mann gerichtet halte. Wie osi hätte sie dazu Gelegenheit gehabt, und wie leicht wäre es ihr gewesen, ihn durch irgend eine lleine Ausmerls samleit glücklich zu machen. Und schließlich ivnr er doch such mit ihreni Leben verbunden. Er war der hütet einer ihr deitrauten lieben alten St.itie. Es wäre sicherlich hier in schinerzlichsler Weise etwas verändert, siiude ste, die Prinzessim etwa an einein der nächsten Mozartabende hier vor dieser Ein-litt einen anderen Meister sis W seid-gei- gösse-Lo K. ster loie der Türhiitey in die gleiche Zeitheimot hinein — nnd das ver knüpfte ihre Lose miteinander ge wissermaßen — Sie nickte mit dem Haupte, wie grüßend. Ja, sa, in der großen Pause wird sie den Alten in die Loge bitten und ihm die Teilnahme bezeigem deren er sraglos wert und würdig mer« Wenige Augenblicke später saß die Prinzessin in ihrem holden Traum lvintel und genoß ihr Seelenbad bei Mozarttlilngen mit geschlossenen Augen, in solcher Jnnigkeit, daß die gesamte iibrige Welt im Nu ihr rest los versank. Als die große Pause lam, entdectte die alte.Dame unter dem aus der Brüstung siir sie bereit gelegten Programm einen zweiten Zettel. Er war aus Seide gedruckt, trug das Datum ihres Hochzeitstages vor 43 J.1breil. Aus nllerhöchsten Befehl, zur Feier der Vermöhlnng Jhrer Königlichen hoheiten der Prinzessm Clenientine und des Prinzen Sigismund: wFigas rog Hochzeit«. 45 Jahre! Der cheoalereste alte Gras,.der den Posten des Generalini tendanten der Königliche-n Schauspiele seit einem Menschenalter schon beilei »dete, hatte in der sicheren Erwartung, idaß die Prinzessin die heutige »Is Tgaro«-Vorstellnng wieder besuchen Twerde, ihr dieses alte Dolnment in die Loge gelegt und auf so zarte Art ihr diesen Abend zu eine-n ganz be sonderen Gedächtnis-feste geweiht. Tränmend richtete die Prinzessin ihre noch immer jugendlich strahlen den Blanaugen aus die große Kö nigslrsge rechts über ihr und suchte sich das gesellschaftliche Bild zurück zuzauberm das an jenem einzigen un vergeszlichen Maiabead ihres Hoch zeitstages die Riesenloge oort oben umrainnt hatte. « Tiefes Gewimmel von Königen, Prinzen und Fürsten, m ihrer Spitze weilend ihres Vaters Masestijt — und vorn an der Logenbriistung sie selbst im Brautschmuet und neben ihr —- die gliin ende Gestalt ihres jungen schönen Pl nllgemath Ach —- Himmel —- roo waren siei heute alle, die erlauchten Gäste jeneol strahlenden hochzeitstages —- ui.d wo waren die, die der Prinzessin damals —- mit Mozarts »Figaro" — den hochzeitsreigen sangen Sie durchstog die Reihen der Künstlernnmen aus dem seidenen Thsatekprcgrnmm —- die goldene Lorgnerte gegen die Augen drückend «— tot —- tot —- tot — gestorben — hin — Sänger und Sängerinnen von damals verschwunden und vergessen« Jetzt verdunkelte sich das haus, die große Pause war vorüber —- die Oper nnhm,ihren Fortgang. Tiei,« ties in ihre Erinnerungen eingesponnen. wohnte die Prinzessin dem Nest der Vorstellung bei, an de ren Schluß Clementine mit dem heu tigen Programm auch den seidenen, den historischen Theaterzettel mit nahm, um ihn daheim der Barthaui sen zu zeigen und ihn ihrer eigenen Reliquiensacumlung einznvtlsiben Eine Zeile des Dante-s morgen noch an den Generalintendanten, der — tnttooll wie immer -— an diesem Abend sich nicht gezeigt hntte... Aber die alte Königliche Hoheit — ein noch heute höchst spontnneö Frau engemiit —- rergasz den ganzen lhris schen Mozartabend schon über ihrem nächsten, recht umfangreichen Tages progrcimm, da- sie noch diesen Abend eifrig disponierte, so gründlich, daß weder der Dantbries an den General intendanten geschrieben noch der sei dene Theaterzettel der trnnten Bart hnnsen porgelegt wurde um m oer zweiten, aus den »He-s gikro«-?lbend folgenden Nacht fuhr diel Peinzesiin aus iiesecn Schlummer mit’ eine-n Angstschrei plötzlich aus, denn» sie hat ein ganz entsetzliche-Z Traum bild gesehen. Der alle, weißbärtige einsiellnn des Opernhauses wur vor ihren Augen s- in seiner G.Ilnunisorni — ins Wasser gesprungen und ini Augenblick lautlos darin versunken . . . Von dem Angstschrei. den sie selbst nusgestoszem war die Prinzessin in ihrem Bett jäh erwacht und lag jeßt mit cvildtlopsendem herzen eine Weile regungslos da —- in Angsischweiß ;gebndet. Jehi ordneien sich "hre Gedanken allmählich. und sie sing an, diesem Alpdruct dankbar dosiir zu sein, daß er ihr die Erinnerung on den eilten Kastellan zurückbrachte, um den sie sich gleich morgen sriih liimmern wollte. Himmel —- himmel —- dem Gra fen Laste, dein Generalintendnnten, hatte sie auch nicht siir seine große Aufmerksamteit gedanltt Ach — ach —- nmn wurde alt. Das Gedächtnis sing nn auszusetzen». Man mußte die Ohren steis holten· » Sie entzündete spgie das elektri xche Licht aus ihrer Ra tioileite und Orieb auf eine· Schreiten-seh die dort lag, mit goldenem Stiste in gro ßen Buchstaben den Namen des Ge neralintenoanten. Dann verlöschte vie Prinzessin das Licht, nachdem sie aus ver lleinen Repetieruhr gesehen hatte. daß es, drei Uhr morgens war. Zehn Minuten später fiel sie wieder in ihren tiefen, gewohnten, gesunden ruhigen Schlos. Arn nächsten Morgen, gleich nach dem Bade, sehte sich Prinzessin Cle mentine an ihren Schreivtisch und richtete diese Zeilen an den General intendantem »Mein lieber Grasl Nehmen Sie, wenn auch verspätet meinen herzlichsten Dant siir die zart sinnige Ausmerlsamteil, die Sieh mir am letzten »Figaro«-Abeno erwiesen. Das hochzeitöprograsnm von dem ich ein Exemplar nicht mehr besaß, bereitete mir wehmütige Freude und tauchte mich in eine Flut seliger Er innerungen. Wollen Sie Ihrer Güte die Krone aussetzen, so bemühen Sie sich doch möglichst sogleich zu mir: ich möchte etwas mit Ihnen besprechen. Aus Wiedersehen Ihre Jhnen wohlgesinnte Clementine.« Ein Lalai trachte das Hand-schrei ben dem Generalintendanten in seine Bienstwohnnng Eine halbe Stunde später wurde ver Gras oer Prinzessin gemeldet· Sie reichte dein schlankem heute noch statt lichen, weißhaarigen Kavalier, dem ver schwarze Gehrock mächtig stand, vie Hand zusn Kasse und Jud ihn zum »Sitzen ein. Dann ging sie in ihrer entschlosse »nen Art sofort zu ihrem Gegenstande über. »Es ist lieh von Ihnen, Gras, daß Sie meine Bitte so rasch ersiillen und cnir die Freude Jhres Besuches schenten Jch habe Sie lange nicht gesehen und freue mich um so mehr, Sie end lich wieder einmal hier zu haben, wenngleich so viel ernster als sonst ——— unv ein wenig blaß s— und mit genommen, wie mir scheint. Lieber Gras, haben Zie iiber Jhre Gesundheit zu tlagen?« »Nein, Königliche Hoheit »Was ich Ihnen fegen wollte, ift folgendeö... An der Einfahrt zur Hofloge im Opernhaus steht seit mehr als vierzig Jahren allabendlieh — ein hochgewachfener, fnmpathifeher Mann — heute —- ein dreis. . .'« Die Prinzeffin stockte. Denn ent geaen allen Regeln des hofzeremm niells war der Graf,ol·otzlich aufge fprnngen und hatte sich init einem tie fen Seufzer abgewendet · . . Gebeugten Hauptes stand er da. Die Prinzessin fühlte, wie ein eisi ges Grauen ihr ans Herz griff. Es nahm ihr den Atem. Mit neitgeöff neten Augen starrte sie ins Leere — ein banget- Schmeigen ging hellem mend durch den töniglichen Prunts raunk Die Prinzeffin tonnte oies Schwei gen nicht länger ertragen Jn der qualvollen Gespanntheit ihrer Seele, in der lörverlich-fchmerzvollen Ge wißheit, etwas Furchtbares im näch sten Augenblick erfahren zu müssen, stieß sie das Folgende turz und abge rissen hervor »An jenem Abend — vorgeftern — alo ich zum »Figaro« tam — be merkte ich, daß ver —- der Kastellan —— dessen Gesicht mir seit Jahrzehnten vertraut ist und angenehm war, un füglich — verstört aussah — ganz unsäglich s-— — Es Ivar nur der —- Ler Bruchteil einer Setunde —- daß mein Auge in feinen Bliet tauchte —- -cnd darinnen Todesqual sah —- Todesqual jaivohl. Jch wollte den Mann in meine Loge bitten — ihn fragen — ob — ob —- man ihm nicht helfen könne osrgaß —- ja — vergaß es aber dann —- —— Total... Man ist ja so zersahren und sprunghast. Kommt vom Hundertsten ins Tausendste· Sieht nnc sieht nicht. Veschlieszt nnd vergißt, den Beschluß augznsiihrm Hat so wenig Samm lung nnd Rast. Ein Bilo verdrängt das andere. So geschehen solche Unterlassungen, iiber die man sich hernach die bitter Isten Vorwürfe machen snusz. Man hat zu viel im Kops — zu viel — zu viel...« · Sie hielt inne —- noch immer den angstvoll gespannten Blick aus den Grasen gerichtet, dessen weißer Kopf nur noch tieser herabsant. Der sonst korrekte Hopnann stand noch immer abgewendet —- jent zog er das Taschentuch und führte es an die Augen-» Da sprang die Prinzessin aus ihrem Sessel aus, von Angst ge peitscht, packte sie den Grasen mit bei den hönden an den Schultern. »Was ist mit dem ManneW ries steck hat sich heute nacht erschossen,« slltsteete der Gras, der sich je t der Prinsessin zugewendet hatte. D VII-· Ime waren ihm schlaff herabgesunken. FSein Gesicht guckte vor Erregung. Die Prinzefsin wankte, sie ergriff, wie uin einen Halt zu suchen, des Grafen Rechte. Dann aber riß sie ihren Willen traftdoll zusammen, tiirnpfte ihre Erschiitterung nieder, führte den Grafen zu feinem Sessel .gutiirt, nahm ihren eigenen Platz wie lder ein und sagte in einem befehlchas ibetischeu Ton: «Was ist-. geschehen? Berichten Stei« Der Generalintendant faßte sich. Er berichtete seht mit fester Stimme: »Wer einer Stunde, Königliche hohen, erhielt ich den Brief des alten Kastellans, in dein er mir mitteilt, dasz er die Schulden nicht bezahlen könne, die fein einziger Sohn, ein junger Leutnant der Linie, im Elsaß gemacht hat« Dieser Sohn war des Alten ganzer Stolz gewesen. Er hatte den Jungen mit unerhört-n persönli chen Opfern endlich so weit gebracht; — und nun tam dieser Schlag .. ’ Zehntauseud Mart oder schlichten Abschied Der brave Alte, ein hochachtbarer Mann, sah keine Möglichleit einer Rettung, war stolz uud verschlossen und ging schweigend aus dem Leben. Heute nacht erfchoß er sich —- heute nacht — um drei Uhr.« »Heute nacht —- ucu dreis« — hauchte die Prinzesfin, die totenblaß geworden war und wie abwesend vor sich binniclte· hätte ich —-- vorgestern — dachte sie —- hiitte ich mit dein alten Mann auch nur ein Wort gesprochen... Sie strich nerdös über die Stirn, als wollte sie etwas aus ihren Ge danteu gewaltsam fort-bischen Eine lange Pause entstand. Endlich sagte die Prinzessim »Mein lieber Gras, ich weise Jhnen hiermit aus meiner Schatulle die zehntausend Mart an. Reiten Sie die Karriere des jungen LeutnautsZ Ich —- ich lege diese Sa che — vertrauensvoll — in Ihre hand. Berichten Sie mir später dar über! Jetzt —- jetzt — leben Sie wohl! —- Jch danle Jhnen.« Lin Schluck-sen erfliclle ihre mme. Der Gras liißte die dargeeeichte Hand nnd ging, sich dreimal vernei gend, zur Tür Die PrInzessin weinte lange — weinte einsam in ihrem Gemach uber das jähe Sterben eines alten Men schen« dessen Namen sie nicht einmal kannte. Die Prinzessin weinte über diesen Toten, iidek sich selbst, über uns alle. Sie weinte über uns Menschen, die wir unbewegt und tatenlos an der Qual des Nächsten vorübergehen, und uns in Knnstträumem Erinnernngen nnd Genuß verlieren, indessen der Nächste — der Nächste in Qual and Verzweiflung hilflos dahinsaheen un . —-«-.—.. os- — — Trost. »Wenn Se slooben. ick komme hier alle Tage unt die Rechnung. da täuschen Se sich!« »Schön —- da tonuuen Je nich!« »Hm! Hast Du denn die Schnei dertechnung gleich iiiitgkbracht?« — Der Pedant. Professor (leiluehiueud zum Vater des Schn lei«-«:s): ,,«.tllso nui lebten Ferieuthe ist Ihr guter Sohn gestorben? Des tut mir unendlich leid... Hatte er übrigen-J schon seine zernnuinsgalnsn gemacht V« — Kur-z und bündig On kel (dee seinen Reisen zum Heiratrn animiert): ,.:)llso, Fritz- eriuaune Tich nud benreibe Lin-l'« — Ein kleiner Schlan tops. Ter tleiue Paul (iu den Laden treteudn Fräulein, wieviel ist jetzt die llhrf Verkiiiiferun Ein uiertel nach drei, mein Sohn. Paul: Bitte, geben Sie mir ein paar Boubonö znl —Der Triumle det Zeit. Dann-: Jch bin mit Jhrer Arbeit sehr unzufrieden. Vor sechs Ltllonaten habe ich meinen Papagei erst stopfen lassen, nnd seht gehen ihm schon die Federn ans-! Vogelstopser: Ja, gniidige Fran, das ist eben der Triumph unserer Kunst; ich habe im Ansstopsen von Vögeln eine so grosse Fertigkeit, dasz dieselben niansern, als wenn sie le bendig wärenl —DicvegelarischeHerrs schnit. Jette: »Alle liebe Tage Kohl nnd Niibessj Da iveisd’ iih wohl meine Herztätigteit bald ein stellen niiissen. Soldatenliebe tansi man nicht beim Gärtner-l« —- Weiß mau? Professor (znm Vadenieister): »Unerhörtl mir ist die Hose aus der Zelle gestohlen wordenl« «Kann ich niir gar nicht denken, Herr Professor. Wissen Sie wirklich ganz genau, daß Sie eine anhat neue J s s o IOOI 00000000000000000 · Medizin Humoresle von A. Awerlschenlo 0000000000000000000 000 · s ev Beim Morgenlee belrnchlete Rats Kotsuchina aufmerksamst und be sorgt then Gaum Sie fuhr mit oee Hund durch sein Haue und fragte: »Warum siehst du denn so gelb aus« mein Freunv?« Verwundert sah er sie un und sagte: »Gewe! Jn, wovon soll ich denn gelb aussehen?« »Ich weiß es auch nicht, aber du siehst gelb aus Imo mir gefällt deinel Farbe gne nichl!' ! »JluII, IveIII dem so ist, so muß! ich mich beinahe-II, daß e- unders. Ivird.« l lloksuchin erhob sich und ging ins Amt. · (WIO-s"is Zwei Tage später sagte sein Fraul am frühen Morgen wieder mit Be sorgnis: »Weißt ou, du siehst wieder gelb aus Deine Farbe geat so gar ins Bläuliche und an den Schlä sen ins Bräunliche über.·· »Erschrectt ries er aus: »Was sagst dul« Hofe der Teufel wer wem, was da noch siir eine Geschichte nach tömmtt« »Das Trinten ist dir gewiß schäd lich. Frage einmal den Arzt." »Die Aerzte sind alle Spisbuben.« »Nun, nicht alle, es gibt auch ehr liche Leute unter ihnen. Wenn du wünschest« rufe ich meinen Arzt her, der mich im Winter behandeln-. Er ist sehr tüchtig. Jch schreibe ihm ein paar Worte, und er wird sicher heute nachniittag vorbeilonnnen " »Sehe ich denn wittlich so gelb und blau aus?« »Schreclltch, entsetzlich, du trinmst rnir sogar schon grunlich vorl« ' »Und eben sah ich noch in den Spiegel, ohne daß mir etwas ausge sallen wäre." zSo die Frau täuscht dich also und der Spiegel nicht!'· »Lasz den Doktor toinrnen!« Gleich nach dem Essen tarn der Doktor und sagte: ,,Guten Tag, Na talia Pawlotrna. Jch habe Jhr Bil lett betoninien und möchte Ehren Gatten untersuchen.'· Die Untersuchung war bald voll endet. Der Arzt hörte den Patien ten aus, ließ sich seine Zunge zeigen und erklärte im Tone der lteberzens gung: »Sie diirsen nicht trinlen. Das ist Gift siir Sie.' »Was sagen Eie? —- Was scll ich denn nur tun-« fragte stor suchin erschrectt. »Was trintea Sie denn gewöhn lich?« »Ein wenig Schmutz Champag ner, Liliire. . . .«' »Schnap5 dürfen Sie nun schon gar nicht trinken, auch Champagner und Litöre sind Ihnen schädlich-« ,,Lohnt es da noch zu let-e!i"."« »Es lohnt, nian must sich nur mehr cnit geistigen Fragen beiihastii Geli. »Das will ich tun!« erwiderte Fior suchin mit verhaltenein lstriinnk »Du hust im Traume gehustet Weißt du dass« »Nein, im schlies.« »Du hast gehustet« ich hörte es ganz genan, denn ich schlief nicht« »Warum hnbe ich es denn aber selbst nicht gemerlts« »Ganz eitisachr weil du schliekst Das Rnuchen scheitit dir aber recht schädlich zn sein schon l.inge sind mir deine mächtigen Zigiitrenv ein Dorn im Aug-e Wir lassen heute den Arzt kommen —— er muß tich wieder unterstul;eti.« ,,Komisch gestern gerade wur oe tnir itn Departement noch gesagt: Wie gut Sie sich erholt hoben!« So? Tort sngt man dir nisr nn nenehmeT inqe, aber ich sehe tiefer, ich betruchte dich mit dettt Auge der Liebe....'« «Lnß det: TolDr lomnten, laß ihn lominen !« Er lum nnd untersuchte wieder Korsuchin. Seine Frau hatte wieder einmal recht. Der Arzt tonr kaum mit der Untersuchung fertig, als er sich die Hände rieb und spr-.1ch: »O. Sie müssen das Rauchen ganz unf geben, sonst können höchst unange nehme Folgen eintreten.« Mit zusammengebissenen Zähnen und einer Märtyrermiene trat Fior suchin an seinem Rauchtisrh und wars ihn mitsamt dem Jnhnlt ins skeiminseuen »So ist es recht. Einen schlimtneni Zahn muß nmn tnit einein Ruck ent sernen." As I Eine Woche später eilte der Arzt trieder herbei aus einen telephoni schen Ruf von Natalia Patvlownn. »Sie phantasieren in der Nacht, wie ich höre»»« W »Ich weiß bei Gott nichts davon. Wovon soll ich denn phiintasieten?« ,,Entlleiden Sie sich, wie wollen mal ehen tja, tja mit Ih ren erven ist es nicht weit her« . .« »Was soll ich denn nun tun um Himinelswillenl . . . .·« »Gehen Sie spät zu Bett?« »So gegen drei, vier, je nachdem, wie friih ich aus dem Klub tomnie.« »Mein Mann spielt nämlich gern Karten!« erklärte Nnta mitleidigen Seines ,,Wus sagen Sie? Das ist ja Selbstmordl Wollen Sie noch den Rest Jhrer Gesundheit bewahren?« ,,Allerdings!« Dann mögen Klub und Karten zum Teufel gehen. Um zwölf späte stens müssen Sie im Bett fein und vorher eine kalte Abteibung huben.« »Schön ich ivill mich abwi ben,« erwiderte Korfuchin Demütig. i - -s Der Doktor wurde ein häufiger Gast iin Hause Korsuchin. Die zer riitteteii Nerven des Hausherrn ga ben ihnt zu denken. «Vielleicht wird gute Musik Jhre Nerven berithigen, es finden ietzt bald wieder Wagner-Ausführungen statt ,,Eine Bekannte von mir will mir gerade zwei Billette abgeben laß uns zu den Wagner-Ottern ge hen!« unterbrach ihn händetlatschend Niltii. , »Vielleicht genügt eine leichtere Musik, ich verstehe mich nämlich nicht recht aus Wagner bemerkte der titalieiit schüchtern. »Es ist besser, Sie gehen in die Wagner-Ylufjiihriiiigen’.« lautete die Entscheidung des Arztes, der nun mehr Haugtxrzt bei tiorsitchin gewor den war· . . Ein paar Monate waren ins Land gegangen, als der Arzt wieder in elttion treten mußte. Er priifte ten Bitte-, das Herz des Faniilietihauptes iind ertlarte schließlich: »Sie werden sich ein Autoinobil anschaffen mits seti! Die Erschiitteruiig rer Wa gensahrt ist Ihnen nicht zitträglich·« »Tergle«ichen habe ich noch nie ge hört. Man verschrein wohl einem Patienten eiiie Mixtitr, eine Salbe, aber daß ieiniind mit dein Rezept nach der Garage liiiisen soll ....!« »Sie vergessen die physische Heil methode, die :Uiechiiiiotherapie.« »Wenn v»Sie niir noch ein billiges Fihriad verordnen wollten« aber gleich ein Autoinobil....« Ter Litrzt zog finster die Stirn zit ianinien iitid erwiderte: »WendetiSie ssch lieber an einen Hoinoopaihen.« s I s Es war iin Herbst, als Korsitchin sich nach dein Mittagessen hinlegte. Er toiiiite aber nicht einschlaiem da ihiii die Angst vor verschiedenen Siraiitheiteii teine Ruhe ließ. Er er hob sich und wollte ins Band-dir sei iter Frau gehen. Hinter der Por tiere ließen sich Stiiniiieii vernehmen. List horchte iiiiioillliirlich hin und ver iolgte tiactssteheiidesJ Zwiegespräch: »Sie ittiitseit es niir tun, Doktor!« Vliis teiiieii Fall, Sie irserdsxii maß loö in Jhreii Lliispriirhen»..« »Ich weiß Maß zu halten. aber ciii griiiiez Gastziiiiiiier ist iiitH nn ciitbehrlitt), das alte rote ist iiiir schon zum Etel.« »Was geht mich das an, das ist Eiiihe leg Iapezierer!" ,,Li-rsiiiiien Sie doch etwas, sagen Sie ihm, das; Die griine Farbe vor teilhafter siir den Blutkreislaiis sei, ils oic rote »Ich icsiire schon mit dein Autoinoi bil beinahe ieiiigesallen». « meine ersten Versuche griiiireteii sieh doch ioiiii isteiiz aus tatsächlich schädliche Wirkungen Teis Liliohols und Niko iin5, aber ietzt fordern Sie Dinge, Lie nur be ircisen, Daß Ihnen die Lo git fehlt. « »Nun aut, sehen Sie nur zu, daß ich ein ariiiieg Gastziiiimer bekomme, mehr verlange ich nicht, und ivie Sie lag anstellen, Das ist Ihre Sache» « Nata und der Doktor begaben sich nach dein Eilslasziiiiiiier, um Korsa iiiin aiisziisucheiif Er ivar aber nicht Da und wurde schließlich im roten Gastziiiinier gesunden. Dort sasi er aiis Dein Tiioaii, tauchte eine Riesen zigarie und gosi sich gerade ein Gläs chen Feoaniil ein« »Ah, Doktor,« sagte ek, »gute-. Tan, sinden Sie nicht« oasz die rote Farbe des Salons meine Nerven schädlich beeiiiilusth Leider miisi ich gleich ioeqsahren, um mein Auto: no bil zu verlaufen, nnd so muß ich Jhneii Adieu sagen, und zwar siir immer Sie nehmen aber den Trost mit, den trauten Ziorsuchin gründlichst kuriert zu haben.« —--·- —,, —- Vorbereitiiiig. Bauern biirsch (als eine Nauserei auszubre cheii droht): «J glaub, der Burgke inoasta macht heiint aa mit; die Zähn hat er schon in San q'sleekt.«