Humor-ekle von Karl Mnrai. Zu Ehren des berühmten Arztes wurde ein Banlett gegeben, das nach dem übereinstimmenden Urteile der Presse sehr glänzend anssieL Unter den Erschienenen befand sich auch der Minister, der einen mit lebhaftem Beifall begrüßten Trintspruch aus-· brachte, indem er den Arzt hochlebcn l;eß, dessen wissenschaftliche Forschun gen der leidenden Menschheit von gro ßem Nutzen gewesen seien. Zugleich munterte der Minister die Aerzte zul weiteren Forschungen auf, auch spornte er die Jugend zu eifrigem Studium nn, denn nur unter solchem Umständen lönne man eines solchen Erfolges sicher sein. Der gefeierre Irjt erhob nach sein Glas-, um sit-» für den ihm gewidmeten Toast zu be danten, und betonte dabei, er bereoe seine longtolerigen wissenschaftlichen Forschungen nicht, dn sie doch von Gefolg getrönt seien sitt junger Arzt, der ebenfalls ei nes sonst nusgebrncht hatte, las aus seinem Notizbuch mehrere Fälle vor, lot der gefeierle Arzt Kranken das W geschenkt, die oon allen and its-setzten als unheilbar ausgegeben locke-. Er gab der Hoffnung Ans dzttrQ der Held des Abends wiirde met such vor der großen Oeffentlich Leit seine heilmeihode offenbaren nnd die setzte belehren« auf welche Art muri solche unt-kitqu nmuke schau-! dein müsse. Die erwähnten Fälle bess niesen in sonnenllcm daß seine Heil-l Wde sich bewährt habe, und er hab feinen Grund mehr. sie zu rers Liedern EIN Gefeiekte sprach sich zwar nicht dctkbet aus, ob et geneigt sei, feine de zu offenbaren, trotzdem wurde et mit stät-mischen hocheufen begttißt, ja man trug ihn auf den Sssfteren durch den Simi. Diejencs gen-die den wohlbeleibten Arzt het mnttugem packten ihn eben nicht un den seeignetften Stellen. Man preß te ihn nicht bloß am Bauche, nun cis ihm beinahe das Bein aus, doch M studierte ihn nicht, halt-sollst zu erIn und voe Entziicken zu strah ctsssssne stöhnte und ächzte er ins htiis und wünschte seine Peinige kisi Pfeffetimm doch mußte et ver sei Dich-u Amt-Heu übtichm Haltung tritt- bleiben. Die Macht des Champagners ver piirte zuerst der Minister. Er enz · - te sich hierauf hastig, da er W, es sei Pflicht der Regierungs orgnne, zu verhindern, daß die große steige einen berauschten Minister sehe. Nach seiner Entfernung folg ist viele seinem Beispiele, nnd so ge sei-As es, daß nach Mitternacht nur eine kleine Anzahl beisammen två . Der Gefeierte machte ebenfalls M Versuch, seinen Verehrern zu ent fliehen, doch diese oerhinderten ihn wenn. Bald begann der eine einer Tstt bald der andere, und der held M nntettö mußte den Wortschwnll lisee H ergehen lassen. des viele Anstoßen hatte das Er qeisis, daß der Held des Tages manche törichie Frage an seine Um secttng stellte, deren Beantwortung niee ebenso töricht und unverständlich M » In diesem Zeitpunlte stellte einer des ltriickgebliebenen Journalisten an. ists te Frage, worin denn nun wohl; seine berühmte heilmethode bestehe,l dtkU weisse Experimente oder wel chen s er dies Verfahren entdeckt, das er so viele bisher für un jae gehaltene Krnnlheiten geheilt , Held des Abends nieste einige scstttblicke den Fragenden starr an. dünn Dgann er zu sprechen, obs on this seine Zunge zeitweise den e versagte. Seine Erzählung c pfch war dazumal ein ganz armer TM el, nls mich ein Landmann ans det Provinz mit feinem Besuche be eM An jenem Tage wußte ich unsi, wo mir der Kopf sinnt-. Jet mit wahnsinnig in ein Mädchen ver liesiz has auf mich wartete, und fürch ieie mich schrecklich vor den Gläubi grm die mich gewöhnlich in den ptechftunden aufsuchten, weil sie wsl wußten, daß sie mich dann n herzenslust mit Grobheit-n M uer konnten. Was den Land lit » beitissi, für dessen Leben hätte ich einen roten Dreier gegeben. Als iysssn untersuchte erzählte er mus, ichfeiber fechjunddreißigste Arzt, an den er sich um filfe wende, und es " s keinen Pro elf-t, der ihn nicht » behandelt hätte. ; Mann schol- übrlgenl alle auf die setzte, indem er be , niemals hätte man ihn gut . We vie örzlliche Un ns III In oberwa gewe wäte ee deute ges wie ein Um Isigfieni eem Bor · · u entgehen, unsers e ichrhn «syqi's'liissie, was- ihm augen . seht bedingte Die Unterfa » Gesch, III die irsttiche Bisen ’ ., i- vieim M km muss » h zu helfen- sinnen wenigen mtzhie ver Um unbedingt Ich· brauche W nicht äu los-n »das Ich ib- bershigtr. user-been Ietschriei ich id- zwei Mebitarnenehj Das eine zI innerlichenn bis anderes zu äußerlichen-i Oel-wach Diese Hie-l diziuen hatte er gewiß mich friibee gebraucht, nntiirlich ohne jeden Ritt zen. Während ich die Rezepte schrieb wurde an der Koeridortüe zweimal gellingelt und ich vernahm zwei Stimmen. Die eine gehörte dein Stets-» benmädchen meine-s Jbenls, die zweite dem bösartigften meiner Gläubiger Die Mädchenstimine trieb mich mi, mich meines Patienten so bald wie möglich zu entledigen, die andere da gegen bewog mich. ihn noch längere Zeit bei mir zu behalten. Das du dnrch entstandene Zögern steigerte nur noch meine Aufregung. Der Landmann, dessen Wohlgefal len sich sichtlich gewonnen hatte, ent fernte sich voller Dnnlbnrteit und versprach, im Falle er genesen soll-, zwei schöne tleine Lämmer zu brin gen, die einen sehr guten Ostekbrass ten geben würden. Indem er die Tür schloß, bemitleidete ich ihn von Herzen unb dachte in mir: »Du wirst mir wahrlich teine Lämmer beingenl« Jin nächsten Augenblicke stilrzte der Gläubiger herein, doch verschwand et im dank-umdrehen denn ich begann die Fenster zu öffnen, indem ich ern fien Untlißes erklärte. der. eben biet gewefene Kranke habe die schwarzen Blattem Dies gehört jedoch nicht zur Sa che, ebensowenig wie die Botschaft des Stubenmädchens. Die Hauptsache ist die, dass ich einige Wochen später aus dem Vorzimmer klägliches Lämmer blöcken vernahm. Die hübschen tlei nen weißen Lämmchen mochten sitz nach ihrer Mutter oder nach der hei matlichen Dorfluft sehnen, und des halb war ihr Blöden so rührend. Jin ersten Augenblick begriff ich die Sache nicht und blickte ins Vorzimmer. Da sah ich daß mein sterbenstranter Landmann daselbst stand und unter jedem Arm ein Lämmchen hielt, zurn großen Staunen meines Diener-B, cn »dem heimatliche Erinnerungen auf klebten. Der Landmann bot ein Bild der Gesundheit Sein Antlis war tot lseine Augen glänzten, und die Um risse seiner Gestalt begannen sich schon ziemlich zu runden Seine Stimme übertönte das Blöken der Lämmer iind er rief mir ein «Griiß Gott« zu, Tbei dessen Klang die Fensterscheiben nsbebten Jch tonnte vor Verbliiss sung tein Sterbenswsrtchen hervor bringen. Unterdessen hatte mein Die ner die Lammer übernommen, me auf der Landmann mit kräftigen Schritten zu mir trat und erklärte, er sei vollkommen geheilt. Jch tonnte auch dann noch nicht sprechen, son dern bat ibn blos-, er möge sich seien. Später nahm ich eine lange gründliche Untersuchung vor, denn die Sache schien mir ganz unglaublich Diese zeigte mir, daß mich meine Augen nicht getäuscht; der Mann war voll kommen gesund. Jch fragte ihn, ob er nicht noch einen anderen Arzt ton fsultiert dabe. Er sagte nein Jch fragte ihn weiter, ob er meine Anord nun en piinttlich befolgt habe. Er beja e; er habe genau nach meinen Anweisungen gehandelt. . Da kam mir in den Sinn, ob ich wohl nicht bei Gelegenheit feines Be suches in meiner Aufregung ihm ein anderes Medilameni verordnet haben könnte, als es die ärgtliche Wissen fchnft in diefem Falle vorschreioi Vielleicht hatte ich unter dem Einflusse einer inneren Erleuchtung das rich tige Mittel fiir fein Leiden gefun den? Jch wandte mich daher an ihn mit der Frage, ob er nicht zu fällig die beiden Rezepte bei fis habe? Sie befanden sich tatsächli in feiner Brieftafche, und fo nahm ich sie in die hand, um fie durchzus» fehen. » Jch hatte mich nicht getäuscht, mei-« ne herren. Ja jenem Augenblick der-» Aufregung hatte ich einen großen Irr-« tum begannen Zur Medizin. die ein-; genommen werden mußte, hatte ich bemerkt, fie wäre zum äußerlichenf Gebrauch, die Salbe dagegen, mit der et sich einreihen follte, heftimmte ich si- löffelipeifem Einnehmen jede: zweite Stunde.« Der gefeierie Art fchwieg einen Augenblick. Dann uht er fort: 2 »Seitdem, meine herren, wende ich diefe heilmelhode an. Was man einnehmen müßte, damit laffe ichf meine Kranken einreiben; was dage gen zu äußerlichem Gebrauche be-! fiiinmt ifi, das lasse ich einnehmen Welchen Sefotg nun das tierfahrenf gehabt hat, das beweier ani besten die Worte des lden-n Minister-. Und zu dieser einfachen und verniinftiil sethode find mit etfi nach Jahrhunderteii gelangt, und war mir deshalb, weil das Stubenmäbs cheii meines Ideale und einer meiner claw zusisks in meinem spr eesiifaiiiineieirafen nnd mich da Eis-« nie-eit- uuiksim m UMIP l W —- Jm Bilde geblieben. »Gnädige Frau sehen heute aus wie eine Blume· . .« »Die sofort verhaften wird.« — Eine gute Seele. »Und Du hast Deinen Lebeuirctier nicht gehkikatet?« »Nein —- er sollte nicht auch noch Wisse-. VII-— spe- Otto state-. I Wenn man in Sarajeeoo die Frass-z T InditmndsStraße verläßt, führt ein » thg durch freundliche Anlagen zu einer weit ansgedehnten Haueergrupiz pe. Auf sanster Höhe fiel-r hier eine SEE- der Kranken. Vielleicht Oestersf reiche herrlichste Kultnrtat da unten-« Iwo vor wenigen Jahrzehnten noch idet halbes-end herrschte. Etwas ab Efetts von den anderen Gebäuden eine Jbefsndete Häusergruppe: das Heim der Jrren Bose-jens. » «unser bestes Heilmittet«, sagte zlächelnd der Direktor und wies durch svaj Fenster einer Zelle aus die Land 1fchait hinaus- »Ja unseren Füßen Evas helle Sarajewo patie. ein breites ’Längstnl; ien Heerden wild zerktiis ;tcte Berge, die wie eine steice Wand Sargjewo abschließen. Noch hoch vben in den Bergen- das schlanke Türme-Jet- einer Dschamija«. ; ,Tport oben«, suhr der Direktor åfott, «tvaltete Jbrahiin Essendi sei Tnes Amtes als Muezzinz ein An «zahl Moslimgräber gati es zu be »treuen. Und tornn der Abend sich Jherabsentte, bestieg Jbrahitn das hTür-stehen und sang und Itagte nnd Ejatnmette seine metancholische Weise tm vie Nacht hinaus. Ließ sich darin sauch nicht stsren. als die Serben be jteits die Pianan unsicher machten Fund die Mozlirns, die weit draußen wohnten, ihre Zuflucht im sicheren ISatajewo gesunden hatten ; Wir verließen die Zelle sund betra iten eine der großen weißen Hallen, ’wo Bett an Bett sich reihte nnd dies Ställen das Ende ihrer Tage erwar-! teten. i »Und hier ist Jbrahini Effendi«, sagte leise der Arzt. - Der Alte saß-i mit getreu-ten Bei nen aus seinen-i Bett und sah eins freundlich entgegen. «Methabba Essendutn«, begriißte ich ihn; -ich habe gehört, was du sür ein Held dist, und bin gekommen. dich zu besuchen-·' Der Alte führte seine Hand leicht zitternd an Brust und Stirn nnd yieß mich willkommen »Gott griis' dich mein Sohn! bin sein Held. Denn ich bin All-ad selbst. Frage nur den weisen Mann biet! Und darum haben die Bö sen mir kein Leid antun können- ..-« Als wir dann weiter gingen, er zählte mir der Arzt seine Geschichte · Als die Seel-en bis zur Romanja Manan gekommen waren, streiften ihre Komitatfchibanden auch in den Bergen knapp bis an Sarajewo her an. Just Schuh der Dschamija, too Jbrahirn feines Amtes waltete, hatte eine größere Bande ihr Lager auf geschlagen- Den Alten ließen sie votab in Frieden- Unbeirrt von der Setben Nähe, fang Jbrahitn des Morgens und des Abendxseine hei lige Weise, gab es auch keine Gläu bigen, die ihn hörst-In Den Serben war's recht fo, denn so ahnte nie mand, daß sie sich in der Nähe der Dichamija befanden. Der Alte lebte fast nur von Kassee und Reis, den ihm die Setben gaben- Doch wurde et scharf bewacht, damit er nicht nach Satajewo enttotnme nnd ihren Schlupfwinkel verrate. Patrouillen, die manchmal in die Nähe der Dschamixa gerieten, wenn TJbtahitn auf dein Minutet die Gläu !bigen, die fern waren, rief, kümmer ;x;c sich nicht mehr weiter um den s ten ’ Und Jbrahimo sang des Morgens Hund des Abends und itntner ward iM Sang trauervoller und wilder Jm Lager der Konnte-tschi neben der Dschainija lagen die Seel-en ihrem blutigen handwerk ob. Sie brachten manchen Mosliin an hän deu u.Fiißen gefesseklt ein. Dieswetschi lmbäutne dienten als Galgen und im mostinnifchen Friedhof verscharr ten die Bluts-wichen ihre Opfer-. Ihn-hin- aber fang des Morgens und des Abends, ungehsrt dosn den Gläubigen. Eines Sake- tvssrde ein moilimifchee Soldat ein-er Patronille »in-f den Sang des Alten Aufmerk "qm. - Das war doch nicht das altk heili ge Wort? Er verstand ein wenig ««jtkisch- denn er war einmal vor Jahren als Muhadzir in Kleinosien Sang der Alte nicht immerfort: »Achtet der Feinde! Rettet mich, die Feinde, die Feinde. . . .« Und gar so kläglich war des VII-es zin Stimme, so grauenvoll klang das Lied in einen wilden :.uf aus. . . . ; Der Mann wachte den Führer der iPatkouille von feinen Beobachtungen( IMimicuugk Rasch entsetzt-sie- be-, xsckhl dieser seinen Leuten, des hass! Izu erklettert-, der sie von der Dschwi Imija trennte, um nach dem Alten zu sehen nnd sein users-Hürdin We Jen zu ergrsuM « Doch taus- hatte der erste Mann den M erklettert, als se- der Dschaisija mit die Dis-le les ging Schuß fiel auf Schus- Der ersie Er Mr des W war, Von eine-a s durQ den Kopf getroffen- hig tnkier kursicksessrkh Mit einein Mc Ist-ste- IIU die anderen III-d ter. M m des W Ist-»Ich , fulm its-mer« ehe sie Riese-. Doch Wiss-I drang die Pakt-Ieise sen-, stinken mit dem sub-est hat Wes see GENERAL See bea waren lebend auf dem Kampf plas geblieben, die anderen waren gefleht-L Wo war der Muezzinf Man suchte ihn und fand ihn in des Dschas Gift-, wie et hinter einem Vorsprung versiegt kannte. an allen Gliedern zitternd und angstvoll die hönde et hebmd, als die Soldaten herantra ten. ’ »Gott grüß« dich, Freund«, ruft ihn-I der Führer der Pntkouille ent gegen. s »Gut-de, herr", schreit der Mutes Iziv, «nicht ich war's, nur sie, unsere iIeinde, die Gott zertrümmern möge. ISie haben alle- Hols rund herum verbrannt, daß es ost lichterloh brannte. Es war ost schauerllch zu fehen.... Gnade, o Gnade, hängt mich nicht aus, genug Gehängte sind schon in unserem heiligen Boden ver fchartt... Allnh, erbarm’ dich deines glätevigen Knechtes. . . ." ,Dcr Alte war so verstört und so voll Furcht, daß man nur ahnen konnte, was hier sich ereignet, ohne daß er selbst es in zusammenhän genver Rede zu erzählen vermocht hätte. Nur allmählich stellte mein später aus seinen verworrenen Re den und den Aussagen der gefange neu Romitatschiö den Zusammenhang her: die Komitntschts hatten sich von der Dschamijn aus durch Feuerzeis chen mit Bertrauensleulen in Sara jewo oerständtgt, die aus einem in den Bergen wahrnehmbnren Fenster ihr-e Lichtstgnole abgegeben hatten. Eine Untersuchung fuhrte zur Fest nohme der hochoerräter. Der alte Muezzin war über die Greuel, die neben ihm im Lager der Komitati schis vor sich gegangen waren, wahn sinnig geworden.... Als ich das« Krankenhaus-verlieh trat ich noch einmal an oas Even oes alten Jbrahim. Er sog an seinem Tfchibnt und unablässig fpielten seine Finger an feiner Gebetschnnr. »Ich habe sie gezählt.... ihrer s s waren es. ..sie haben sie dann später verscharrt .. . . ihrer sechs gute Mogliins, Gläubige Allahs ihrer sech5....«' Die Bilder de Schreckens verlie ßen ihn auch hier an der Stätte des Friedens nicht -- Seite-er Bernfseifen Jn der Schlacht bei Wagrani wur de dem sächsischen Wundarzte Salz dotf vom Regimente Prinz Christian I, g:eich zu Anfang -er Schlacht der Fuß svvn einer hanpitzentugel zerschmet tert. Auf den Boden hingestreckt, i bemerkte er bald daraus, tamn zwölf Schritte entfernt, den Adsutanten o. Ketbourh von einer- Kugel getroffen Inieversinten und Blut auswerfen i Salzdorf, fürchte-id, daß dieser Offi « zier am Schlage sterben würde, kyenn » nicht sofortige Hilfe erscheine, schlepp ste sich unter furchbaren Schmerzen Izu ihm hin, entnahm seiner Tasche anscrumente und Verhandzeug nnd stieß ihn zur Ader. Nach deendeter iSchlacht wurden beide nach Wien in ein hoff-ital gebracht, wo idet Adjutant bald wieder genas, swöhrend Salzdorf, sein Retter, nach fviek Tagen starb. I Zeisische Richtigstelsng. ! König Heinrich der Vierte oon IFtonlreich feste in feiner Hochach tut-g vor wissenschaftlichen Männern seines hoes der eitlen Ueberhebnng sadeliger osschranzen einen treffen den Spott entgegen. Einst traf er in einein Zimmer des Loudre die »He-he Morschollin de Reh mit ihrem jungen Sohne in Begleitung eines dem Könige noch unbekannten Deren, »Fei- Gelehrten Varrenr. »Wer ist der Manni« fragte der König leise die Marfchallin. —- «Etn Gelehrtee«, antwortete die stolze Dame, »den ich meinen- Sohne wegen feiner Erzie huiåg zugewiesen habeck —- .Sie Io- ten sagen. Madame«, ent egnete» fpsttisch der König, «- ein elehr-« Iet« dein Sie Ihren Sohn zuge wiefen haben«. Ein berühmter Pantoffelheld. Der französische Dichter Charles Nodier war einer der berühmtesten Pantoffelhelden seiner Zeit und wagte es nie, dem Willen seiner Frau zu widersprechen. Er war einer der ! geistreichsten Plaudeeer, und wenn er i ja einer Gesellschaftt das Wort er griff, so wurde jedes andere Gespräch sofort unterbrochen, und alles laut - te aufmertfam seinen Warten. Tie e Stille herrschte, und jeder hielt den Atem an, um nur ja keine Silbe des geistreichen Redners zu verlieren; das ing so bis zu dem Augenblick, wo tan Rodier mit einein Leuchter in band auf ihren Gatten zulcheitt und in ebieterischein Tone zu ihm Laste: « a, Titi, kamm, das Bett gewörmt, du mußt dich schlafen legen«. »Aber liebes Kind, i hin ja noch Dicht zu Qui-ej warf odier schlich tern ein. s- «Ich mail Den Rest I kannte du nächstens sagen', fuhr Ma 1 deine Revier fort und faßte ihren Gatten etwas unlanft am Arn-. Iler Ierlieh, aber geh-einen erhol- fich Uti, l noch einige estichnldtsende War jis are-, Wiesen« pas-s m I . - « » 51 Feine-kleine Freundin l Ein deli ohne Wen-te von Otto Reiten-haufen. l Der ersie, der mit nllenvkgenvlichj ;begegnete, wenn ich von Borgfelde ) s f über St. Geoeg nach Hamburg hin-j einwandekte, war ein alter nstytnntisj schek Rentnek, der in der großen; Allce feinen ebenso afthmntifchenT Mars spazieren führte. Ein dtolliges Paar-. Dann tnni in der Gegend der Ge Hwetbefchnle ein langnufgeichossenee. Jblnsser Jüngling, ver seine unglaub-: lich dünnen Arme und Beine mit einer geradezu beängstigenden haftl .dukcheinandet schlenkette, io daß ich slets in Sorge war, die Gliedmaßenf könnten sich im nächsten Augenblick zu! einem ' unentwikrbnren gokdischenI Knoten verheddern. H . Dann endlich, an der Ecke des alten Berliner Bahnhoses, traf ich —- fie ;Allerdtngs, ein «hesonderer Typ« war ’sie ganz und gar nicht. Ein süßes Htleines Mädel, frisch und rosig- nicht» xoou der abscheulichen Bliiffe der Großftndtiinder. Aug dem hiihschen Gesichtchen sahen ein Paar große »blaue Augen unschuldig in die Welt. iund unter dem einfachen Pelzbarett, »das sie im Winter, oder dem Stroh fhiitchem das sie im Sommer trug, »quolt eine Fülle blonder Lotsen her spor· ! Es ist beim besten Willen nicht zu »verlangen, dass man an so etwas dor Jheiguckt. Das tat ich auch nicht« Jin »Gegenteil, ich genoß an jedem neuen IMorgen mit harmlosen-Behagen den Ifreundlichen Anblick und, wenn wir uns, wie das hin und wieder auch ;vorlani, einmal nicht begogneten, sdann — nun ja —- dann fehlte rnir Ietwaä f Wochenlang ging sie achtlos an mir vorbei wie an tausend anderen Menschen« ohne mich eines Blickes zu würdigen. Aber dann hegegneten sich eines Tagei unsere Blicke, die ihren absichtslos-, flüchtig, gleichgültig. Aber sie mußte wohl in meinen Blicken ir gend etwas entdeckt haben, was ihre Aufmerksamkeit erregte, denn ihrem ersten Blick folgte ein zweiter, er staunt, verwundert, vielleicht empört, als wollte sie sagen: »Was hat der mich anzuguckeni Was stillt ihm ein?« Doch dann waren wir schon aneinander vorüber-. Arn nächsten Tage bemerlte ich schon auf zwanzig Schritt, wie ihre Augen mich forschend musterten. Jch hielt mutig dein Blicke stand. Dann wanderten ihre Augen an meiner Person herunter vom Kopf bis zu den Füßen und wieder herauf von den güßen zum Kopf. und mit einem uck drehte sich das niedliche Tros tiipschen zur Seite. Die roten Lippen schilrzten sich zu einein leichten iSchmollen und formten, lautlos, aber Edeutlich erlenndar, ein verächtliches .Ph!« Mir fing jeht die Sache an Spaß zu machen, ihr jedoch offenbar nicht. hoheitsvoll glitten jeden Morgen ihre Blicke iiber mich weg. Da begann zu meinem Pech eine längere Regenzeil, fiir Hamburg der normale Zustand. Der Schirm irat in feine Rechte. Sobald wir einander in Sicht lamen, fuhr mit einem faft hörbaren Ruck ihr Schirm nach der Seite herab und entzog mir neidifch den Anblick ihres Figürchens. Immer nach meiner Richtung fenlte fie den Schirm, mochte der Wind den Regen auch gerade von der entgegengefetziea Seite treiben. Ja, wenn die weibliche Neugier nicht gewefen wäre! Jch hatte fchonz die Hoffnung begraben« jemals einenl freundlichen Blick aus den Augen meiner kleinen Partnerin zu erwi fchen, als ich eines Tages merkte, wie der biife Schirm fich während unserer segogmmg, anfcheinend ganz unwill kürlich, hob und wie zwei blaue Augen unter feinem Rande hervor mich neugierig anblitziem «Ob er wohl nachli« , Und als das am nächften Tage fich wiederholte, biickte ich mich fchnell und schaute mit liftigem Lachen un ter dein Schirmrand ihr ins Gesicht, gltd — wahrhaftig —- fie lachte wie Utn Tage darauf blieb der Schirm geschlossen, trotzdem es noch etwas regnete. Und da —- da hats ich zum ersten Male geniclt. » Sie wurde blutrot. Auf solche Frechheit war fce wohl nicht vorberei tet und wußte im ersten Augenblick nicht, was darauf tun. Dann aber nahm ihr rosiges Gesichtchen den Aug druck unläglicher Würde und hohelt an, und sie neigte ihr haupt wie eine Königin, die ihres Volkes huldiguns gen entgegennininit. » Acht Tage später aber nieste sie ;auch. Und nach weiteren drei Wochen lnickte sie sogar zuerst. Jett Lug ent schieden die Sache an ihr pas zu machet-. Dafür bæann rnir das Ge wissen leise zu elata-Heu Um liebsten hätte fest ich en Schirm genom men, aber das —- nein — das gi nicht, das wäre brutal geweint, un —- lieber Gottl — was war denn auch bat-eilt « Nachdem einmal das Eis bei ihr ge bt war, lsktu M große Last in more-. das lehren abzu kurzen. Ihre Blicke wurden ins-es ermunternden ihr Itirten innrer Dess lichetz tausend lleine lustige W schauten aus den Blauaugen und fas sen in den beiden Stäbchen, die das ausmunternde Lächeln aus dem Plie ihrer Wangen hervorzaudertr. Alles schien mir zuzurusem «Run. ristier’s nur! Ich bin ja gar nicht so.« Aber i T risiierte es nicht — snus feist einesachem Grunde, der sich noch herausstellen wird. Sie fuhr nun schwereres Geschäft auf. An einem schönen Frühlings morgen erschien sie mit einer großen roten Busenschleife. Jch reagierte nicht darauf, reagierte nicht, troßdem fie am nächsten·«Tage die rote Schleife ostentatio mit spitzem Finger an einem Ende emporhielt, mir fast un ter die Rase. Dieser Mißerfolg schien sie stutzig zu machen· Sie fah mich in der nächsten Zeit mit Blicken an, die alles mögliche bedeuten tonnten: Vorwurfe, Zweifel an meiner Zir rechnungsfiihigleit, Mißtrauen, die erstaunte Frage: »Ja, was soll ich denn noch weiter tun? Was verlangst du eigentlich noch mehr?« Und dann erfolgte die Katastrophe Jch war mit —- jeht tommt ein Geständnis, das die Gewissensdifse ertliirt —- met meiner Frau, sowohl, mit meiner lieben Frau in vie Stadt gegangen, um Eintiiufe zu machen. Und da — ich bin immer ein Pech vogel gewesen —- natiirlich laufe« ich da, Arm in Arm mit meiner Frau, an der Ecke von Jungfernstieg und Ariaden meinem tleinen Nieloerdiitts ais in den Weg. . Na, das Geficht hätte man sehen follent Einen einzigen Blick erwifchte ich nur, in dem aber standen Winde zu lesen: Erstaunen, Entriiftung, tan fend flammende Anltagen, tiefste Verachtung Ein wahres Glück, daß meine Frau den Blick nicht auffing Von diesem Zeitpunkt ab war's aus zwischen uns. Sobald wir uns beim Berliner Bahnhos in Sicht la men, ging sie iin rechten Winkel nach der anderen Straßenseite hinüber. Jch war wieder Lust sür sie, oollloini inen Lust. Bis sie mich eines Tages wieder anlachte, stolz, triumphiere.id. Ader du tam auch sie mir nicht allein ent sgegen. sondern am Arm eines zun gen Mannes, eines slolten, kliid chen Kerls. Und ihr Blick schien mir zu sagen: «Watl sagst du nunt Jeßt hab ich doch einen gekriegt, und der ist noch dazu viel hübscher als du, du dummer Nerli Bilde dir nur nicht »ein, daß ich mich überhaupt sür dich Hinteressiert habet« Und während ihre Augen dies sagten, streute sich —- das heißt: beschwören.will ich's nicht« aber ich möchte daraus wetten —- streckte sich zwischen den süßen roten Lippen aus einen blihschnellen Augenblick ein ;lleineö leaes spitz-s Zünglein hervor Warum auch nichtt Verdienl hatte ich’s ehrlich. Dann blieb sie meinem Gesichts lreis entschwunden, bis ich sie wohl vier Jahre später ganz zusälli wieder .tras. Das war an einem ommer tage, an dem mich mein Weg zusiillsg durch die Anlagen« am Millernror führte. Jch ging dabei über den Fin derspielplaß und sah, wie ein etwa fünfjähriger schinußiger Schlingel ein lleines, laum zweijähriges Müdel schlug. Schon wollte ich dazwischen fahren, ais plößlich ein strummer, gut drei Jahre aller Junge sich mit Ber serlerwut aus den ihm an Größe und Rrast zweifellos weit überlegenen Uebeltiiter stürzle und ihn mit seinen lleinen Fäusten so energisch benedei tete, daß der Große schleunigst das hasenpanier ergriss. «Bravo!« ries ich Da sah sich ver kleine Sieger stolz utn und sagte, wie um fein Tun zu entfchuldigem »Der wollte mein Schwesterchen ichlngent« . Das haft du gut semacht,'« erwi vese ich, griff in die Tasche nnd gab ihm einen NicteL Freuvestrnhlenv wendete er sich um und rief liber den Plan weg einer Dame zu, die drüben auf einer Bunt faß: «Mutti, ver Herr hat mir 'nen Groschen gegeben!« Jch folgte oee Richtung feiner Blicke und fah —- sia Noch ebenso ro sig, blond und fri fah sie aus ivn damals, nur ein vhchen runde-che Unfere Augen trafen sich ini gleichen Moment in pliiptichem Erkennen· F Jch glaube, wir wurden beide rot wie zwei Backfiiche. Aber dann sahen wir uns an nnd lachten, und dann hab« ich ihr sugenickt, und —- wirk lich: sie nickte wieder. Und dann fah sie mich an mit einem Blick, in dem oietes lag: Ver «zeil)en einerseits und Stolz und Mut ter-glitt nnderieitt . Und dieser Blick -L glaube ich-— lwae der schönste, den ich je von if ! betont-um« L F — Der Glücklicher-c »Da Etat ich doch neulich von zwei »Schul szen«: Der eine soll das stolze Los ewonnea haben, und dem andern oll die Frau durchgegangen ieinz welcher von den beiden find Sie denkt's« »Der glücklichere-« « »Na, denn man mau ja qmms fUmn, hoffentlich kommt sie nicht jwicmr sp .