Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 11, 1917, Page 7, Image 7

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    Ausland
Inst-m List-e til Ich nicht
Instit-s stets-nd scheint Inter
decst «- seis—seeesstn hat trie—
der dicturus-Die sit-sie an der
italienischen Frost dauern Iet
ter.
Die Kriegslagr.
Wieder ist eine Woche vergangen,
ohne erheblich mehr Klarheit in die po
litischen Wirern Russland-S zu bringen«
Der von General Kornilow, der einen
Teil der Armee hinter sich hatte, ge
plante Staattstreich scheint mißlungen
su sein. Die provisorische Regierung,
die rechtzeitig von den Plänen Komi
lowi in Kenntnis geseyt worden war,
hatte sofort die nötigen Schritte ge
tan, um diesen ehrgeizigen Plan im
Keime zu ersticken. Nachdem Kor
nilows Stab sich den Jruppen Ke
renstys ergeben hatte, war es auch
mit dem ganzen Unternehmen zu Ende.
Kerensly behielt das Heft in den Hän
den, doch damit war verhältnismäßig
nur wenig gewonnen. Eine entschei
dende Wirkung aus die all-gemeine po
litische Sachlage in Nußland hat auch
dieser Sieg stetem-ins nicht gehabt, er
hat nur das eine Hindernis aus dem
Wege geräumt, das zuletzt in dem
Psade der Neorganiiation des Reiches
aufgetaucht war.
General Kornilow ist zwar vor
läufig als gefährlicher Faktor ausge
schaltet, doch ob er dies auch bleiben
wird, läßt sich noch nicht oorhersehen
Jst General Kornilow, welcher Ke
rensty und der provisorischeu Regie
rung den Krieg erklärt hat« überhaupt
eine Persönlichkeit? Allerlei rührendt
Geschichten werden von ihm erzählt
wie er« ein Kosak von Abstammung
sich durch eigene Tüchtigkeit bis ir
die höchsten Kommandostellen ausge
schwungen habe. Sonst hatte man vor
tksm im Verkan dieses Krieges zu der
für Russland militiirisch erfolgreicher
und kataftrophalen Zeiten wenig ge
Urt Kein Wort von ihm in der
großen Osfensroen der Alexiew unt
Mssilow, und keins in der galizii
schen Durchbruchschlacht und im pol
nischen Ieldzug, in welchem das situie
Iische Genie des Großfiirsten Nikolaus
Nikolajewitsch die auf der großen Re
ttrade befindliche Armee vom Unter
gang gerettet hat. General Kornilon
soll der .Abgott der Kosaken« sein unl
wollte an deren Spitze den siegreicher
Einzug in die hauptstadt des Landet
halten. Wie schon wiederholt gesag
worden, ist der militärische Begriff
welchen man mit dem Namen Koiat
verbindet, ein ganz oerfchwommener
Man steckt irgend einen Mann in dir
schwarzgriine Tscherkeszka, und es wiri
aus ihm ein (rn russischer Schreib
weise) ,Kasak,' gerade wie jeder Manr
mit einer Lanze ein »Ulan« ist. Di
Kosakem wie sie tatsächlich tm russi·
schen heerejverband als Truppeneiw
heit vorhanden sind, haben sich übri
gens sehr mangelhaft geschlagen; fu
haben an verschiedenen Fronten zu
riickgezogen werden müssen, und wer
den zurzeit hauptsächlich im Kaukasus
und in Persien verwandt.
Den milittirisch wichtigsten Punkt at
der Titna Front bildet die Festung
Dünaburg. Die Rassen haben bereits
ihre gesamten start befestigten Stel
lungen an der Duna bis Friedrichs
stadt geräumt, und die amtliche Mit-s
teilung des russischen Hauptquartiers
meldet von einer ungewöhnlichen deut
schen Tätigkeit südlich von Friedrichs
stadt, in den Gebieten von Jatobstadt
und von Dünaburg selbst. Das zeigt
an, daß sich auch in diesen Gebieten bit
deutsche Vorwärtsbewegung vorberei
iet.
General Klenibowöli. der russische
Besethbaber an der Dünn-Iront, bat
dte Ansicht ausgesprochen, dasz Pstow
am südlichen Ende des Midas-Sees
gelesen, das unmittelbare Ziel des deut
schen Vormarschet in östllcher Richtung
von Riga aus bilde. Dort würden
sich die Deutsche-h sollten sie den Punkt
noch vor Eintritt des Winters errei
chen, festsetzen. Pstow aber wiirde
einen Stiiypunti der neuen deutschen
verkürzten Front bilden, und darum
der russische General mit seiner
t recht behalten. Aus der gro
ßen heerstrsße nach Osten-, einer der
wenigen, welche Ruszland überhaupt
bestit, sinden zur Zeit im Gebiet von
Segewold, bit wol-in der deutsche Vor
encrsch gediehen ist, Gesechie zwischen
russischer Kavallerie, welche den Rück
Hig zu decken versucht, und deutschen
orbuten statt.
Zwischen der Ostsee und der Ditna
haben die sich in ndrblicher Richtung
der Miste entlang surlletitebenden Rus
sen neue Stellungen besoqeiy aus wel
che ste, wie dte amtliche Mitteilung der
deutschen Obersten Deereileitung be
sagt, durch die sie dersolgeuden deut
schen Verboten geworfen sind. Das
russtsche hauptquartler meidet aus die
sem Gebiet, das die Deutschen tiber
die iielkndisihe Ia, nnd zroae an deren
untereni Haus« unter der Deckung von
Kavalier-te seitcken geschlagen haben,
und das diese Kavallerie andauerndI
aus-klärend gegen die dortigen russii
schen Stellungen vorgeht Die Ka-!
vallerie ist also wieder einmal im Be-’
wegnngstrieg zu Ehren gekommen.
Das Soldaten - Komitee an der
« Düna-Froni versucht, die Haltung der
rnssifrhen Zwölften Armee, deren rech
ter Flügel Riga geräumt und zunächst
lanipfloi den Rückng eingetreten hatte,
zu beschönigen; die Ringatastrophe
: sei im Interesse einer Gegenrevolutivn
ausgeschlachtet worden; Offiziere gä
.hen der Tapferkeit der Soldaten das
fhefte Zeugnis; die Angabe, daß die
- Armee demoralisiert, sei eine Lüge, und
was die angeblichen Massendefertio
inen anhetriife, so sei es nur natürlich,
daß einzelne Soldaten auf einem Rück
Ing von ihren Regimentern getrennt
Zwiirden
i Ein ganz verschiedenes Bild von den
? Vorkommnissen entwirft allerdings ein
HKorrespondent der «Nowoie Wreinja,«
nnd zwar auf Grund einer Unterhal
tung mit dein genannten Generci
Kleinhandle russischem Befehlshaber
«« an der Dünn-Stand Wohl wird von
! diesem zwei JnfanterieiRegimentern
iund zwei KavallerieMegimentern und
« in erster Linie der gesamten Artillerie
die hervorragende Betätigung des
, Kampfgeiftes bestätigt Aber ganze
sDivisionen seien ausgerissen wie die
Hasen, ein großer Prozentsatz der Jn
: fanterie haie die Waffen fortgeworfen
Eund die Flucht ergriffen und Deser
- teure würden massenweife von Pa
trouillen festgenommen
i Die jüngste Meldung aus dem rö
mischen Haupt.niartier besant, daß der
Druck der italienischen Truppen gegen
kdie Oesterreicher nordöftlich von Gorz
»entf.t;eidend« werde.
Da das Hauptinterefse sich heute auf
die Kämpfe nin den Monte San Ga
briele nordostlich von Görz tanzen
,triet, so kann General Cadarna nur
sdiese Kämpfe itn Auge gehabt haben,
"alö er die beda:stehende Entscheidung
cnkiindigtr. Aber auch ein derartiger
Erfolg der italienischen Waffen wurde
keine Entscheidung herbeiführen Trägt
sich der höchstkommandierende wirklich
mit so weiten Firieggptänem wie sie
ihm zugefchrieben worden sind, so
t dürfte auch die Eroberung des genann
ten Berges, nach jenen Plänen bewer
« tei, lediglich als lokaler Erfolg einzu
schönen sein. Seine angebliche Ab
’ ficht, einen Keil zwischen die gegneri
; schen Streitkräfte an der JsongoiFront
«« zu treiben, wiirde dadurch nicht erreicht
sein. Dem Ziel, daf; er sich gesteckt
haben soll, Laibach und Klagenfurth in
« der Richtung aus Wien, wäre er keinen
) Schritt näher gekommen.
Die JsonzosFront erstreckt sich vom
« Monte Nombon der Julischen Alpen
sim Norden hinab bis Duino an der
» Adria als dem südlichsten Punkt. An
dieser Front finden zurzeit zwei
Schiqchten statt.
1) Die eine nordöstlich von Görz
auf dem Bainsizszlateau und iin
- Berggebiet Mi. Hut-Nit- Santo—S.
Gabriele—-S. Danielr. S. Gabriele
bildet den Schaut-lass der heftiaften
Kämpfe, S. Daniele befindet sich in
den Händen der Oesterreicher.
2) Südlich von Gdrz auf dem
Karft-Plateau auf der Linie Koftanje
· vica—Selo-—-Duino. Den militärisch
wichtigsten Punkt ans diesem Statut-f
gebiet stellt der 223 Meter holte Berg
hermada mit seinen Vesestigungen
dar. Dort haben auf der gesamten
Linie von Kostanjevica bis zur See
starke Gegennngrisfe der österreichisch
ungarifchen Truppen eingesetzt
Zwischen diesen beiden Kanipfgebie
s ten nördlich und siidlich von Gärz will
Cadorna, so beißt es, den Keil ein
treiben, die südliche Armee zur Rück
.wiirtilonzentrierung soweit zwingen,
daß Triest automatisch fallen muß,
um dann den Vormarsch gegen Lai
bach und Klagenfurtb in der Richtung
H auf Wien zu beginnen. Es heißt, daß
der Stadt Triest in diesem Feldzugo
plan bereits eine nebensächliche Rolle
angewiesen und die Richtung auf Wien
die dauptsache geworden sei.
Jn dieser Richtung aber würde auch
die Besesung des S. Gabriele den
Weg nicht öffnen, denn die gesamte
Oergkette vom link bis zum S. Da
niele stellt sich nicht als Bruftwehr site
Laibach und Klagensurth dar, über
welche Plähe der Weg nach Wien be
schritten werden mühte. .
s Den Weg nach Laibach und weiter
Itiber Görz nach Wien decken die Be
festigungen von Tolmein, welche be
reits vor dem Kriege sehr start ausge
baut worden sind.
Den »Briickenlops« von Klagenfurth
bildet der Berg Bomben Von dort
aus biegt die Front westlich ab. Sie
sieht sich die Mirntner Grenze entlang,
und dann schließt sich die Tvroler
Jeont bis sum Stilsser Joch an. Dest
lich sslfrt der Weg über Flitsch, Tar
oit, Villach und iiber die Karawanken
anagmwrtb·
sind lange und beschwerliche
e. such der «enkscheidende Druck«
nor Istlich von Ich lann sie nicht
lfknes
IWZ
Des Mesueperteuent gese
Bekheiiulitlsuns.
Zyeinniachtztsiöbrlse Frau will
siege-is set-den — Tintklöetet
kehrt lebend zur Its-me sue-litt
pocht-ewige Stiftung der Des.
plans in Minuten-Cis see-es
Stimmrechtseiey in Kund-.
Die Alaska-Bahn
Die Bundesregietung hat ausgefun
den, daß sie die Alaska-Bahn mit
835,000,000, wie zuerst abgeschötzt
war, nicht bauen lann und wird ben
Kongteß um höhere Bewilligungen et
suchem Die Arbeiten stellen sich augen
blicklich 22 Prozent höher, als die Vot
anfchläge lauteten.
Sieg der Prohibitian.
Das vollständige Ergebnis der
Wahl, welche über die Lokal Optim
Botlage in Texas entschied, liegt vor.
Die Prohibition siegle mit 10,51S
Stimmen über die 8564 ihrer Geg
ner. Jn Dallas gibt es 220 Witt
fckaiten, eine Brauerei unb zwölf En
gtos-Getkäniehandlungen. Sie alle
— werden am 2(). Oktober schließen müs
sen.
Flieget verunglückt.
. Robert sti. Kennedy aus Minneapo
lis, Soldat im Dritten Lastschiff-Ge
schwader, erlitt bei einem Probeflug
im Luftschifflager zu Fort Sill durch
J einen Adfturz aus 200 Fuß Höhe Ver
letzungen, welche wahrscheinlich tötlich
verlaufen werden. Der Abftutz war
dadurch herbeigeführt worden, daß der
Aeroplan in Brand geriet· Kennedy
hat auch schwere Brandwunden davon
getragen.
Kein Deutsch mehr.
Nach einer langen Sitzung beschloß
der Schulrat von Hobotem N. J.,
den Unterricht in der deutschen Spra
che in den öffentlichen Schulen aufzu
geben. Die dies-bezügliche Resolution
ioar von James T. Laderty, Präsi
denten des Schulrats, eingebracht wor
den und wurde ohne Debatte einstim
mig passiert. Professor hoch, der Lei
ter des deutschen Unterrichts. wurde
dem AmeritanisierungsDepartement
"Iugeteilt.
Diamant-Jubiläurn.
Y· Die St. Josephs Gemeinde zu
Clayton, Mo» derzeitiger Retter Rev.
Viktor Stepta, feierte am Arbeitertag
.ihr fünfundsiebzigjähriges Befiel-ern
deffer gesagt, die Wiedertehr des Ta
ges-an welchem vor fünfundsiebzig
SJahren (4. Sept» 1842) der Grund
ftein sur ersten Kirche gelegt wurde.
’Die St. Joseph-Gemeinde zu Clav
ton, Mo., wurde am 4. September,
»1843, unter dem Namen St. Martins
Gemeinde an der Bonhornme Road ge
Igriindet
Geburten - Regiftrierung
Wie oom Zensus-Bureau betannt
gegeben wird, sind die Staaten Mam
land, Virginia und Kentucky die letz
ten, welche in die Geburten-Regiftrie
-eungS-Area aufgenommen wurden.
Als die Geburten-Regiftrier11ng vom
Zenfus-Bureau im Jahr 1915 einge
führt wurde, begriff sie nur zehn
Staaten und den Distritt von Co
lumbia in sich. Es wird versucht wer
den« alle Staaten der Union für die
Sache zu interessieren und fie mit der
Zeit durchweg in diese Negistrierung
einzuschließen·
i
Jiidische Gebetbucher.
Die Jeivish Publication Societn of
Amerika kündigt an, daß sie tausende
von Gebetbüchern in verkürzter Form
kostenfrei unter den Juden in der Ar
mee und Flotte verteilen wird. Die
Eherausgabe des Buches wurde unter
Leitung von Repräsentanten der ver
schiedenen Richtungen in der jiidischen
Gemeinschaft vorbereitet und kann
»deshalb von Orthodoxen sowohl wie
i
»von Reform-Juden benutzt
werden.
Das Buch umfaßt 170 Seiten, ent
hält den hebriiischen Text und die eng
lische Uebersetzung, ist handlich in der
Form und in Khati gebunden.
Tot und doch lebend.
Als der Arbeiter Mart Foley nach
zeiner Abwesenheit von sast einem Jahre
vor kurzem wieder sein Heim in Bo
ston aufsuchte, erfuhr er, daß er von
rechtswegen schon längst tot und be
graben sei. Jm Januar tpbe er bei
einein Brande in Utica feinen Tod ge
funden, und die Beerdigung seiner
fterblichen Ueberreste sei in gesetzlicher
Form in Boston erfolgt. In der City
Dall stehe alles in den Protokollen
und Auszeichnungen ·des statistischen
sureau genau verzeichnet. Foiey ge
lang es schließlich, seine Angehörigen
iu überzeugen, daß er noch lebe und
noch lange zu leben vorhabe. Dann
ging er zu den Statistitern und stellte
formell das Gesuch, ihn auch officiali
ter wieder zum Leben zu erwecken. Er
glaubt, daß das Misverstiindnis da
durch entstanden ist, daß er mit einein
Iewissen Darriman Visitenkarten aus
setauscht hak.
Stimtsrth in Kanadc s
Nach der neuen Stimmrecht-Bill,
welche seht dem tanadischen Unter
haus vorliegt, verlieren naturalisiertei
Angehörige der Zentralmiichte, sowie
Diejeniger welche aus Gewissen-grün- !
den gegen Aufhebung sind, das
Stimmrecht. Dagegen gibt die Bill?
400,000 Müttern, Schwestern, Wit- s
wen und Töchtern von kanadischens
Soldaten, die im Auslanddienst sind
das Stimmrecht. »
Man glaubt, dasz durch die Bill-I
etwa 50,000 Leute ihres Stimmrechts E
beraubt werden, darunter seit dem 31.
März, 1902, naturalisierte Deutsche»
und Oesterreicher, sowie Leute, welche «
aus religiösen Gründen den Kriegs
dienst verweigern.
Hochherzige Stiftung.
Dr. Witt J. Mayo und Dr Chas
N Mayo, die beiden berühmten Chir
argen, überwiesen in der jüngsten
xSitzung der Kuratoren der Universi
siät oon Minnesota ihre gesamten Er
ssparnisse der genannten Lehranstalt
IDie Kuratoren nahmen die Schenlung
Eeinstinrmig an und beschlossen dieselbe
Isür medizinische Untersuchungen und
bessere Ausbildung von Aerzten zu
lvertvenden
. Der Gesamtbetrag der Scheniung
soll sich aus 81,650,1-44 belaufen, wel
jche in Seluritäten angelegt sind. Die
Annahme der Schenlung seitens der
Universität bedeutet, daß die letztere
auch die Mayo Foundation in Rache
ster, Minn» übernehmen wird
E Schweigt aus Furcht.
i Ein feiernchek Eid, daß Verrat sei
Ftens irgend eines der Verschwörer, die
das Sommerheirn von Lord Athelstan,
zdes Herausgebers des »Montreal
Star,« in die Luft sprengten, durch
HErmordung geahndet werden sollte,
Twurde von J. A. Tremblay als Grund
iseiner Zeugnisverweigerung im Ge
richt angegeben.
Tremblan, welcher angeklagt ist, das
Dynamit gestohlen zu haben, mit wel
chem die Lord Athelstansche Wohnung
«in die Luft gesprengt wurde, sollte
Zeugnis gegen Elie Laluniiere, den
Gegner der Konslription, und andere
Verschwörer abgeben. Als er dieses
verweigerte, wurde er auf acht Tage
: nach dem Gefängnis geschickt. Er
«machte geltend, daß er, seine Frau und
seine Kinder ermordet werden würden,
Efalls er sich dazu verstehen sollte, ir
igendwelche Aussagen zu machen. Der
öffentliche Anlläger hatte den Zeugen
aufgefordert das Bekenntnis zu wie
derholen das er früher Detektivs ge
macht hatte, er verweigerte dieses
i Keine Verheimlichung.
I Das Kriegt-Departement wird, wie
;verlautet, die Namen getöteter, verwun
deter oder vermißter respektiv gesan
"gener Amerikaner, in Zukunft veröf
isentlichen. Die statistische Abteilung,
"an deren Spitze Major J. B. Jones
steht, hat General Pershing per Ka
bel ersucht, der Abteilung alle Todes
,s"cille, Berwundungen von Mitgliedern
des amerikanischen Expeditionslorps
so schnell als möglich mitzuteilen. Auch
wurde General Pershing angewiesen,
die Alliierten um die gleiche Informa
.tion zu ersuchen und die ihm so ges
Ttvordenen Meldungen nach Washing
ton zu übermitteim
Major Jones erklärte, daß eiu Ver
zug in der Bekanntgabe von Todes
fällem u. s. w» amerilanifcher Offi
ziere und Mannschastem wie es jüngst
bei der Berletzuni von amerikanischen
Aerzken und Zanitötgsoldaten bei
einem deutschen Bombenangriff ge
«schah, nicht »sehr vorkommen wird,
nachdem iktzt General Perfhing feine
·Order erhalten tut.
z Das Krieg-Z Tepartement wird alle
von ihm empfanirenen Berlustlisten fo
fort durch die sjeitungen bekannt ge
lben und zu gleicher Zeit die Angehöri
gen telegraphisch benachrichtigen.
Will Bürger werden.
Jrn Greisenalter von zweiundachtzig
Jahren faszte Frau Clise Gould Fo
·ster, in Chicaao wohnhaft, den Ent
schluß, beim Gerichtöschreiber August
« W. Miller trn Fireisgericht die Heraus
nahme des ersten Bürgerpapiers zu be
antragen, nachdem sie sich fünfzig
IJahre in den Ver Staaten ausge
halten hat. Sie begründete ihre Ab
sieht in der folgenden Weise:
f Jm Jahre 1834 in Aberdeen,
Schottland geboren, wanderte sie nach
ihrer heirat in Zchottland mit ihrem
IManne nach Kanada aus; im Jahre
1865 kamen sie nach den Ver Staaten
Jhre Sympathie fu·r dieses schöne
ELand wuchs von Jahr zu Jahr, sie
versuchte, ihren Mann stets zu beein
kflussen, Bürger zu werden, aber er
nsar stolz darauf, ein britilcher Un
tstan zu sein, und wollte davon nichts
Ten. Jm letzten Frühjahr wurde
e der Gatte durch den Tod entrissen,
tald daraus machte ihr Entelkind Ge
brauch von dem Frauenstimmrecht,
und dieser Umstand gab ihr den Im
puls, doch noch vor ihrem Tode das
Bürgerrecht zu erwerben. Jhr einzi
ger Wunsch ift, daß fte noch zwei Jahre
leben möge. um die vollgiltigen Bür
gerpapiere in Empfang nehmen zu lös
UUL
THIS-se
Iminitzenzeu II Ie- Iesieu sent
shes die-nistet
Vor kurzem starb zu Mainz in ziem
licher Vergessenheit eine Frau, die ein
Paar Wochen lang berühmt gewesen
war: nicht durch ihre eigenen Werke,
obgleich sie selbst schriststelleri, son
dern dadurch, daß sie einen großen
Schweiger zu ein paar schönen Brieer
veranlaßt hatte. Es war die hollän
dische Schriftstellerin Mary Anderson,
die einzige Frau, die sich zu Wilhelm
Busch näherer Beziehung rühmen
durfte.
In Icllck llllocgkclsllllp Ickllcll Zell
vor dem Kriege scheint es den Frauen
ungeheuer wichtig gewesen zu sein« zu
verlünden, wer um sie gelitten hat; die
Menschheit hatte damals teine anderen
Sorgen. Kaum war Jbsen tot, als
sich auch schon ein Wiener Fräulein
stolz als das Urbild seiner Hilde Wan
gel bekannte. Und auch zwischen Wil
helm Buschs Tode und der Herausgabe
jener Briese an Frau Anderson war
nur knapp soviel Zeit verstrichen, als
zur Drucklegung nötig war.
Darf man in dieser Zeit überhaupt
an Humoristen erinnern? Man dürfte
es taum, wäre Busch nur ein solcher
gewesen. Aber immer mehr und deut
licher lernt man verstehen, daß er ein
ernster Philosoph war, der in der schla
genden Form seiner gewollt hausbacke
nen Verse tiefste Wahrheiten verbarg.
Ganz ähnlich wie Christian Morgen
stern, der Phantastischere, Groteslere
es tat, lebte er abseits in einer ande
ren Welt, einer jenseitigen. Dort
holte er sich die Fähigkeit, den Men
schen ins Jnnerste zu sehen. Es
währte lange genug, ehe man etwas
anderes in ihm sehen wollte, als den
munteren Possenreißer, der für die
Schwaden der Menschen und die Tüt
len desJ Loseltes so zwingende Bilder
und Worte fand. Einmal hat er auch
seine Sammlung ernster Gedichte her
ausgegeben und um diese verstehen zu
lernen, schrieb Maria Anderson an
ihn. Sie hatte ihn an der rechten
Stelle gepackt: um ihrer Liebe zu sei
nem Schmerzenslinde willen lernte er
sie lieben.
Es hat nicht lange gedauert, denn,
eine Frau von Stein im Kleinen, rich
tete sie zuerst den »platonischen Zaun«
"zwischen ihnen auf und wurde dann
ärgerlich und gereizt, als er ihn re
speltierte und nicht hinüberstieg Sie
liebten einander, wie Rahel sagt, zu
Zungleichen Stunden. Als sie begann,
war er schon fertig und fest entschlossen,
ssein friedliches Leben in Mechtshausen
inicht durch Launen und Leidenschaften
einer Frau beunruhigen zu lassen. Mit
sseinem Shalespeare in der Hand sich
ins Gras legen und die Wollen vor
zbeiziehen sehen, anderes wollte er nicht
mehr. Das lleine Leben um ihn he
rum war ihm wichtiger: was ist das
nicht fiir eine entzückende Schilderung
eines Hühnerhofes, die er ihr gibt:
»Sie mögen gern Tiere leiden; ich
auch. Des morgens nm halb sechs
·werden die Hühner gesüttert und der
schlanle Psau mit dem Krönchen und
dem Gefieder von Gold und Edelstein
ist der vornehmste. Er pickt nur we
nig Körner und dann gehts trrrr! und
ein Fächer von tausend Liebesaugen
slairinit in der Morgensonne.«
Jst seine Frühlingischildernng nicht
wie ein Sittwindsches Bild-? »Da
sitzen wir des abends unter dem alten
Birnbauni, der siinsclt dann so leise
und läßt seine Bliiten heruntersinten
und manchmal siillt mir eine in den
Wein hinein. Ganz fern im Stadt
graben da quaken die Frösche, von den
Linden herüber, die aus dem Watte ste
-hen, quinquillieren und seufzen die
Nachtigallen Bei alledem, Ioie duselt
man so gut und gottergeben in sein
Bett hinein. Ganz dicht daneben pickt
eine Totenuhr. Was tut3?——Wird
sman aus dem einen Leben hinausges
»tlopst, buscht man in das andere hin
»ein.« Denn er glaubte fest an die
JSeelenwanderuiig, wenn es auch nicht
",,die alte gute biedermännische Lehre
;davon« war. »Aber ich fühle, dasz
.Wahrheit dahinterstectt, tvie hinter an
s deren Religionen nnd Mythologien «
s Weibliche Leidenschaft, weibliche
Künste mußten an dieser fest in sich
geschlossenen Natur abstiegen. Ziel
leicht hat er manchmal die Zähne zu
saminenbeißen müssen, aber ,,l«7.ntlialt
samteit ist das Vergnügen an Sachen,
swelche wir nicht triegen.« So ließ er
die junge Holländerin sacht wieder ans
kseinein Leben hinaus-gleiten Als er
Istarb, war es ihr eine tleine Genugtu
xung, etwas von diesem kurzen zarten
I kleinen Liebesbund an die Welt zu ver
raten. Dann wurde es still um sie
Kein Wein.
l
t Man befürchtet, daß in Paris in
nerhalb ganz kurzer Zeit der Weinaug
schaut eingestellt werden muß. Die
Zusuhr aus Algier ist infolge der Un
terseebootgesahr sast gänzlich eingestellt
und der Transport mit der Eisenbahn
Fleichfalls außerordentlich erschwert da
oie Zisternentoaggons nicht mehr bis
paris fahren dürfen.
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