Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 04, 1917, Sonntagsblatt, Image 11
Kinde-V Not. MIIIIM — n. sen-muss s Ja, ee wollte diese Frage stellen Ee war entschlossen. S on sian et vor dem Offtztee im tbelsateam die andern wie eine dichte Mauer hinter ihm. Ein peitsendee Mit des Offiziets traf ihn. Ohne mit der Wiens-er zu zucken, hielt Konrad den slict aus. Er finunte iibee sich tel ber. wie ruhig, wie still plötzlich alles in ihm geworden war. Mit voller Deutlichkeit erkannte nnd fühlte et einei: daß er vor einer große-n Ent scheidung feines Lebens sinnt-. Und es wollte ihm scheinen. als les diese Entscheidung etwas so« Selbstver ständliches-, so Zwingeiides, laß et zur nicht mehr vegeth wie ee nicht s chon längst ihr so ruhig, so ltae. so ill hatte gegenüberteeten können. »Motive Sie als Feeiwitliger in die Armee eintreteni« fragte ver Of fiziet. Und wie Musik klangen Kon rad vie Worte. «anohl!« »Wie heißen Stet« · — 3 »Ftiedrich Wilhelm König!« Ohne jedes Stocken laut kie Ant wtkt — »Wie alti« »Achtmibztvanzig!« »Was sind Sie?« »Gutsbesitzer!« »Von um«-« »Aus Pommetnl' »Meist« »Sie-w Schlag auf Schng kamen Frage nnd Antwort. «Besitzen Sie die Mittel, sich selbst aus utiisten und est-salicisan »åawohl!« ·«Haben Sie die Mittel l;iek?« »Juki-phil« »Wünschen Sie bei der Klivnlleeie oder bei ver Jnlunteeie einzutreten? Oder etwa bei der titulierte-« «« , « - , I s IIT « « « U« ’·.« . « »J. sh « . .«s.« : - "« ! « Erst« st: » ss « « s » . . 1!’1.«. »s. «spz .! 1«’I« xk .-.’« T« UT s «’I" « . « »t : s « .- Us-« . List H H-. , « ,I - ;- - ' ss U; Lhst 47 "7 i. « N Ho .i. . « - - s ' ' " ZNTIL «-«-f ’."-i . - « ·"- . . «.. ’, s( « »t-- — c - d « « k.,» z« ;I «- .s — . - »Es « « » »U 1· » f« - ’ sst » I - l « . » , . -, . « UT » r l--1,« s! -. « -- 3.« « «L"I. It , « L,L t«’(- » J: N .«." »s, s - .- i. I,. I - - - . H - - . 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Als er dorihin inm, legte er diese Mitteilusr vor, und niemand fragl ilm ein ori meer- Mun hieß den Kämpfer aus Oefierreichö großem Jahr von herzen willkommen a, das Wunder nmr geschehen, ein CI und Ichlichi, wie atses Große u uir. — Dser König Friedrich Wilhelm hat ie einen neuen Frei-einigen — Fried rich Wilhelm König. Und in diesem Zusammentreffen Fig-isten manche rineguee Vorbei-ea Fug-g fiir den Träger diefed Namens e n. . « - - » Der ug hatte begonnen. Die eußif rmee hatte mit der ruf Fcheu ihre Vereinigung vollzogen und war von der Oder durch Sachs fen bis an die Elbe, die Saale und Pleiße vorgerückt. Eine undergleichltche Stimmung rtfchte in dem herr; Gottvertmuen, odetmut, Vaterlandöliebe lebten in jedem einzelnen und machten ihn zu den höchften Opfern und Anstrengun gen fähig. Freilich, nuch an Stunden der Verzagtheii und des Meiumuts fehlte es nicht, nlr der erhoffte glän zende, unnufhaltfame Siegesmarfch nach aris fo gnr oft ins Starken ge riet. ur lnngfan tnm man vor wärts, und als man endlich nach langen Wochen zu Elbe und Saale gelangte, ohne irgendwelchen nennens werten Widerstand gefunden zu ha ben, merlie man, daß man jetzt erft einer Entscheidung entgegennge. Na poleon, fo hieß es, fei in Gewalt rnörfchen von Mainz aus mit einer starten Armee im Anzug, ferne Vor truppen ftiinden fchon in Thüringen und der Kaifer feldft folltr sich in Erfurt aufhalten. Bald mehrten sich die Anzeichen. daß ei in der Gegend an der mittleren Saale in der Ebene zwifchen Halle, Weißenfrls und Leip zig zu einem Zufmnmenftofz kommen werde. Man geriet in Fühlung mit dein Feinde« die Voriruppen begrüß ten frch täglich durch Schüsse uno kleine Reiterangriffe, und über das ganze lHeer breitete sich jene getvitters fchwiile Spannung, die zur Entla -du·rrg drängt und sich der Massen un mittelbar vor großen, umwälzenden Ereignissen zu bemächtigen pflegt. Das Regiment, ir; welcher- Konrad eingestellt worden« gehörte zum Korps des Generals don Bliicher, und mii unbedingtem Vertrauen sah man zu dem sugendsrischen Greis im schnee wtiszen haar empor, unter dessenFiihi rnng man bald von Sieg zu Sieg zu schreiten hosstr. Noch hatte man tei ne Gelegenheit gesunden, sich im Kampfe bewähren zu können; aber man ersehnte und erwartete sie, und man atmete aus, als man die Ge wißheit erhielt, daß an Stelle der trostlosen Märsche nun endlich die Entscheidung ans dem Schlaclstseld treten werde. Natürlich hatte Konrad sei seinen Eintritt in das Negiment sein gro ßes Ziel keinen Augenblict aus den Augen verloren: Kamperinann und Lotte wiederzufinden. Aber « das Glück war ihm nicht hold gewesen. Vor allem war seine sreie Zeit, die er zum Suchen benutzen tonnte, eine überaus tnapdez mit - zieren in seder Art wurde de - ag vom sriis dle Morgen bis z in spciten Abend ausgefüllt, und dann war man mei stens so müde, dass man wie tot ans die Lagerstätte niedersank. An den Marschtagen aber lonnte oon solchem Suchen natürlich noch viel weniger die Rede sein, denn da hatte jeder Mann an der ihm angewiesenen Stel le zu marschieren n. durste sias nicht davon entfernen. Mit- andern Regi mentern hatte man insolgedessen taum irgendwelche nähere Fiihlung; höchsten-l wenn sich etwa mal die ei gene Marschroute mit der einer an dern Truppe trenzte, sah man diese an sich vorüberziehen oder zog selbst on ihr vorüber und tonnte die Ka meraden mustern. Aber nie hatte sich der ,«-siamerad" darunter befunden. Wo mochte er sein? Stand er rielteicht im Yorcls schen«tlorpø, hatte er mit diesem am 5. April bei Moder-i und Gommern getiimpst, lag er etwa schxsn in der tiilslen Erde Die Ungewißheit fraß an stim rads her-sen; seine Stunsnung litt schwer darunter, nnd dar- seelische Gleichgewicht wollte sich nirth ein stellen. Der stille, l,!erde, oecschlossene Mann wurde von Ossizieren und Mannschasten gleich hoch geachtete man ahnte, daß schwere Stil:ine uoer seine Seele dahergebraust sein muß ten, und aß er unter irgendwelche-n Druck schwer sit leiden habe Niemand aber war indiolret ge nug, zn sragen. wie denn itberlsanpi durch das ganze Heer sener Zeit ein verfeinerte-i Empfinden und ein er höhter Tatt ging, wie sie sonst nicht zu sinden waren. Die Größe der Zeit hob jeden til-er sich selbst hinaus, adelte herz und Verstand und ließ niichts Meine- und Niedriges im einzelnen aufkommen. Eine stille Teilnahme wurde stun rad von allen bezeigt, und sie lnt ihm wohl. Mit Ungeduld fehnze er die Stunde herbei, wo er unter um Don ner der Gelchiise nnd dem Knattern des Gewehr-jenem die persönliche Vie vtsion de- gegen ihn erlassenen Firiegegeriehtsurteils vornehmen tiinn-f te und die Ungerechtigkeit des letzteren Poe aller Augen nachzuweisen hoff k« Die Gelegenheit tvae nlii)e. Arn 1. Mai 1813 zogen die preu ßischen Jenppen in der Ge end von Leipig auf dein alten, schlechtem beetiinnten Boden an den verbünde ten Monarchen, dem Kaiser Alexan der und dem König friedri Wil lm, vorüber-. Der ge male lächer che Stab hielt neben den Fürsten Unter toutchender Music marschier ieu die Kvlonnen vorbei. Konradg lon- onko qui Gunsqu han«-» nnd im elben Moment desegneten sich ihre regen. Der General hatte ihn offenbar erkannt, denn ein Liis edeln glitt itber seine Zitge. nnd er grüßte freundlich herüber-. Und gleich darauf sprach er mit Konrads Regimentstornniandeuy der den sie giinentsrapport dein König ersinttet hatte und danach, neben der Genera litiit haltend, fein Regiment rnit peti senåden Blicken an sich vorüberziehen lie . — Am Abend dieses Tage-z trat der Oberst an Konrad heran. »Ich bringe Ihnen eine frohe Bot schaft, Ireiwtlliger!« Konrad stand unbeweglich vor dem Vorgesetzten , . .tlönnen Sie reiten?" -.« »Ja Befehl, Herr Oberst!« « - »Ja, ja, Sie sind ja Landwirt! Da werden Sie wohl auch im Sat tel sisien können. Aber lönnen Sie gut und schnell und sicher reiten?« »Ich glaube ed, herr Oberst!« «Gut! Der General von Gneisei nan« hat gen-säuseln daß Sie morgen als Ordonnanzteitee zum Stabe des Generald Blücher kommandiert wer den. Er will vesonderd intelligente und zuverlässige Freiwilliqe für die sen Dienst haben! Rennen Sie denn den General Gireisenau?« Konrad erzählte sein Breslauer Erlebnis. « »den, hin! Sie müssen jedenfalls einen guten Eindruck auf ihn gemacht Men, denn er hnt Sie vortrefflich in Erinnerung behalten und befiehlt Sie nun zu diesem bevorzugten Dienst. Ich gratuliere Ihnen, Frei ldilliger König, da wird ein Anan cetnent nicht lange auf sich warten lassen!« F nonmd verneigte sich dankend. »Sie werden sieh also morgen friih 5 Uhr beim General von Gneisenau persönlich melden —- ieh habe bereits das Erforderliche veranlaßt.'« Mit herzhastem Händedruck ging der Oberst Die Kameraden drängten sich um Konrad und beglückwünschten ihn. »Nun aber Kopf hoch, Kamerad Königl« hieß es. »Sie stehen im dol len Sonnenscheinl« Konrad lächelte schmerzlich; er wußte, wieviel ihm noch zum vollen Sonnenschein fehlte. — Ain andern Morgen zur befohle nen Stunde meldete er sich beim Ge neral. Er traf ihn schon nach, in voller Unisorni, vor einem mit Pa pieren bedeckten Tisch. »Ireiioilliger Konig, zum Herrn General als Ordonnanzrriier lam inandierit« Ein freundliches Kopfniiten ani tvortete ihm. Dann erhob sich der General und sagte mit feinem Lä Feeuntx auch Gxnerale tonnen pro phetische Gaben besitzen. Jch wußte sa in Breslau bereits, dasz wir uns wiedersehen würden. Und hoffentlich wehen noch heute siegreiche Fahnen nrn und über uns. Halten Sie sich in meiner Nähe — ich werde Sie bran rhen tönnenX —- — Konrad war tief ergriffen von der herzlichen Art nnd Weise, in der der General zu ihm sprach »Sie sind zu gütig, Herr Gene ral,« stammelte er. Gneisenau wehrte ab. Gar nicht, gar nicht! Ein wenig Menschentenner, der seine Leute zu kennen glaubt, und iin übrigen der reine Egoist, der Sie in seine Dien ste stellt. Und nan Gott befohlen — bis nachheri« Konrad machte kurz tehrt und ging. s I I Ueber die Ebene von Groß-Gor schen todt die Pia-lacht und schreitet der Tod. Um die Dörfer Raimu Kasa und Stirsiedel toiitet der Kampf ans l;i5ct;steii. Lodernde Flam men steigen aus den Ortschi sten z herzt Himmel, dichter Pulverdampf alles ein, und die Feuergalben zün geln zuweilen aus seinen toeiszen Schleiern heran-T wie die Glut ei nes hochosens manchmal aufzuctt aus ragender Esse. Die Erde zittert unter dem Kanonendonner und dem Schritt der rnarsasierenden und vor riictenden Tausende und aber Tau sende, u. durch die Lust schnitt weit hin daö brausende Furra den hüben tnnd das tosende » ive l'empereur!« qvon der-ven. Die jungen Irnppen fühlen und erkennen es: das ist heu te ieine Piiinielei. kein Gefecht, dng ist eine Schlucht, in der Staaten und Fürstengeschicke aus dem Spiel stehen« Aber eben darum tun sie bi auf den letzten nnd jüngsten Mann in nnvergieichlicher Weise ihre Schall-Mein — Gneisennu sprscht eisrig mit dein General Bilds-en Der nickt ihm zu. Nun wendet sich Gneisenam »Or donnanz König!« »Den Generali« Der General zeigt mit dem Fin ger in das rauchende, brennende, prasselnde, donnernde Chaos. »Sei-en Sie dort hinten jenes Dors mit den Baumeeihen an seiner Lisete?« «Jawdhl, Herr Generali« ; »Es ist Starsiedeli Die preußi-! schen Gaeden mähen sich, es zu neh-ll men. Sie bedürfen der Hilfe. Nei ten Sie zum General Yorck, den Sie bei Rahna finden, und bringen Sie ihm den Beseht des Königs, alles,» was er noch an versiigbaren Trup pen hat, sur Umerstiißung der Gar-; den gegen Sta del bereiteten zu las ten. Haben S mich verstande« « n Befehl, Den Genera-IF « ann reiten Sie vorwärts, was »an Pferd hergeben willl Und Gott idesodlenk Konrad jagte davon. Die Kugeln fetten um ihn her wie die Mücken fchtvärme an warmen Sommertage-L Er achtet es nicht. Ueber Tote nnd Verwundete führt der Weg, an täms pfenden Sirup-den« dluienden. sterben den Menschen vorüber-. Reiterlofe Pferde jagen vorbei, Gefchiitze ras eln daher, durch den Pulverdampf wehen lustig die Fahnen im Mai wind. — Jetzt hat Konrad den General Yorct erricht. Er macht seine Mel dung. Der alte Jlegrim hat üble Launr. »Alle verfügbaren Trltppen?« brnmmt er unwirfch. »Gar keine Re serven behalten —- toll, toll!« Aber er beißt an. und IJWI weiß es bereits im Heer-, wenn der alte Jsegrim mal angedissen hat-, läßt er nicht mehr los. —- , Das weiß auch Konrad-, und zu frieden reitet er zurück. Mit klingen dem Spiel greifen die Yorcls en Truppen an —- ein mörderischer Fi fenhagel schlägt ihnen entgegen. Hinein! Konrad jagt an den angreiseaden Regimentern vorüber. Man ruft Ihn an, grüßt ihn: »hmra, Kamerad!« Und »Harm, Kameradenl« antwor tel er. · Vageldtcht sausen die ern-gem Und mitten in diesem Kugelregem kaum zehn Schritte von sich entsernt, sieht er arg dem Flügel einer quan cierenden ompagnie zwei Freiwillis ge — einen alten —- einen jungen. — Und der alte mit ioehendem Bart marschiert breit vor dein jungen, als ob er diesen durch seine mächtige Ge stalt vor den seindlichen Kugeln dek len wolle. — Jcn Nu ist Konrad heran. Name rad!« jubett er. Und ein lauter, janchzender Ruf antwortete: »Kameradt« Immer dichter sausen die Kugeln, und hinein in den feurigen, töilichen Regen marschiert die Kompagnies marschieren mit ihr die beiden Frei tvilligen. Aber aus den Augen des Alten und des Jungen trisst ihn noch ein langer Blick. — Jegt sind sie im Pulverdamps der schwunden —- ein einziges-, wildes, wirres, wiistes Knäuel ist dort vorn. Konrad galoppiert weiter — die Pflicht rust — so gern er möchte, er dars sich nicht anschließen. - Aber dennoch — ein seliges Ge er iennt jetzt die Regimenisnnmmer —- und eine starke innere Stimme sagt ihm: »Er-Iß sie ohne Sorge zie henl Für die ist heute keine Kugel gegossenl« So lomntt er zu Gneisenan zu rück. Der sieht ihn forschend an ,,Was ist Ihnen, junger, Freund? Jhr Gesicht leuchtet, Jhre Augen strahlenl« — ,,E5 ist ein Stück Seligkeit vom Himmel auf mich gefallen, Herr Ge nerall« »Dann schließen Sie es in Jhr Herz, damit es .3hnen niernand rau ben laun.« ä- A Die Schlacht isi zu Ende. Die Mainacht sinlt nieder aus die blut getriinlte Walstntt. Ein halbes Dut zend brennender Tötser gießt ein grausiges Licht drüber ans. Weder Freund noch Feind erklärt sich sur besiegt; ieiner weicht ans seinen Stellungen. Wo der Kampf abge brochen wurde, nn denselben Stet len ruhen und rasten die Irnppen O der Verbiindcnn, mitten zwischen Toten und Verwundeten, zwischen Trümmern und Zerstörung. In in rer aller Herzen lebt nur ein Otesjihlx «Mokgen geht«-«- tueiter! Dann sollt ihr uns kennen lernen! Und du, Bo naparte!« Und dieses Gefühl nehmen sie nlle mit in ihre Träume. da ihnen ein kurzer Schlaf gewährt wird. — Durch die in allen möglichen Stel lungen und Lagen Sthlasenden schleicht sich ein einZelner. Von Zeit zu Zeit sragt er: » tnmpercnann!« ,3weite tiompngnie, Kanterad!« «Wo liegt sie-« «Weiter vorn!« »Daniel« i Und weiter wandelt Konrad. iFeUerfiannnen beleuchten feinen Weg t— er kann niisi irren. Er hat sich iUtlaub erlxsetenz er habe csnen ten iren Freund im Yorckfchen storpg ge ifnndem nach dein er sich ertundigen, ,den er besuchen wolle, wenn er noch lebe. hochherzig hat ihm der Gene rnl den Urlaub erteilt. nAber bis 3 Uhr zurück sein! Ve dor die Dämmerung eintritt.« Damit war Konrad entlassen Und nun sucht er und sucht. —- — ,.Kamperinann?« fragt er wieder einen, der sich gerade aufrichtet und ihn ansieht. »Ja doch! Gleich hier! Ein paar Schritte vor mir liegen sie beide, Vater und Sohn.« — — « « ngiindt « « Ein leiser Jubel, ein Daniseufzer in Konrads her-ten. Daan sucht er weiter. Jeden Liegenden blickt er scharf an, ob er nicht vertraute, ge liebte Züge findet. Und liest —- — — Heil fällt der Feuerchein auf ein iugendfrischeö Gesicht, auf blonde, kurze Los-en —- er beugt sich nieder —- ein Paar Augen werden aufge chlagen —- und nun ruhen beider u en ineinander-, und Seligleit spr cht aus ihnen. «Kamerad!« Ueber beider Lippen kommt leise derselbe jubelnde Ruf. »Was ift dein Vaterli« fragte Kon tad. »Er schläft, tronradl Giinne ihm die Rahel Mit seinem Les-te hat er mich gedeckt heute. — —- « « »Ich ssh M« Wi ,,Aber wie fandest du unsi« Jm Flüsterton erzählt et alles. Erzählt auch, wie es gekommen, daß e-- des Königs Rock trägt. Und atem los hört sie ihm zu »Und was sagst du zu mir's« fragte sie leise, und ihr Auge sucht schen den Boden. »Bist du mir böse?«« »Wie — dir -— warm-IN »Weil ich« —- und ganz leise, faft unhörbar haucht sie die Worte — »weil ich mein Geschlecht verleugnete, etwas tat, was ich vielleicht Licht tun follte.«' —- — »Wie könnte ich dir böse sein?« Und ganz nahe kommt .l)r Mund seinem Ohr: »Komm-, sey rat es sur tsnyl Was dir verwehrt war-das wollie i tun: dich stei mass-it von dem Flu , un ter dem du siehst. Es wird der Tag lornmen, Konrad, wo alle Welt sagen wird: So etwas tut fein Mädchen siir einen ehrlos-n, seigen Mann! Wenn sie ein Unerhörtes um diesen Mann wagt, so muß dieser Mann ihrer Liebe wert sein! Und wenn die Welt das sagen wird, dann. Konrad, dann soll die Stunde da sein, wo ich biegt rusen werde!« ränen stürzte-i ihm aus den Au gen. Wie ein—Keulenschlag tras ihn jedes einzelne Wort. »Nicht weinen, Wir sind im Kriegs lager — und Jus ist hart wie der Boden, aus dein ich liege. Sei stille, Konrad, die Stunde lomnst —- sei ewiszt Und der Sieg wird unser eint« Da hob Kaniuermann un Kopf. Erstaunt erkannte er den-Besuchen »Konrad!« »Weder Kamperniann!« Die Männer umarmten sich, und sie hörten beide ·lzrc Herzen durch die Stille schlagen. Jn schnellen Worten und in lei sein Flusterton wiederholte sionrad, wie er hierher lata. Mit steigende Verwunderung horte Fianxpermaan zu »Jst das Zufalls Oder ist das »Gottes Hand, Vater,« entgegnete Lotte, »ein der mir sicher gehen dis in den Todt« siampermann nictie. »Sicher bis in den Tod!·« Einen Augenblick weihevolles Schweigen. Dann nale Flampers inann aufs neue das Wort: »Und nun, lieber tionraix lassea Sie uns aushalten aus dem Wege, den wir betreten haben. Eigentlich ist es ja wider alle Abrede, daß Sie nach uns suchte.i. Ader aus eine Zol che Entwickelung der Dinge und ein-. solche Wendung, wie sie mit Jhncn vorgegangen ist, lonntea irir aller dings nicht gesaszt sein. Sie sollten alles erst später crsahren« — »Wenn alles vollbracht wul« fiel Lotte ein. ’ »Ja dann: sent in oer Schleier zerrissen von. der Zeit. und Sie ha ben die Figuren unseres Schachspielss mit rascher Hand vom Brett gewor sen. Nun lassen Sie uns zu dreien ot·llbringen, was wir zu zweien ton gen wollten. Fiir die llntoahrhastcgs I leit, die Sie mit Jhrem Namen ge s trieben haben, wird man Ihnen Vers izeihung angedeihen lassen —— daran list nicht zu zweifelt-. Täuscht mich I nicht aller-, so sind Sie auf dein Wege zu Ihrem Gliick —- hnlten Sie es mit fester Hand, stonrad!« Feierlich tlanJ das Gelöbnis des angeredetem »Ich werde etl« Und Kampermann fuhr sort: »Wir find alle stinder oer Not — lSie wissen eg, lieber Freund! Aber -wir wollen srei werden von dein ei s fernen Reis, den sie um uns geschwie Edet hat, und one können wir, wenn wir den Hammer zu schwingen ver i i i i i i i stehen, mit dein der Reis zerschlagen werden kann. Zwei Teile hat dieser lHammer: nimmermiider Wille — das ist der Stiel — und causdauerw de Kraft — das ist das Eisen. Da mit werden wir uns von dem Ring befreien, den wir Kinder der Rot mit unserm ganzen Vaterland tragen müssen Glauben Sie es, lieber Zion rad: einmal stillt dann dieser eiserne Reif von uns ao, einmal gewiß, sei eo im Leben, sei es im Sterben — »Wille und Kraft sprengen ihn, bei idem einzelnen wie bei dein ganzen s Voltl« — ; Kampermann schwieg. Aug seinen Augen strahlte ein hehrer Glanz, sein Bart wehte leise im Nachtwind, und wie ein Prophet des Alten Testa zments erschien Konrad der verehrte I Mann. · ! Lotte hatte ihren Kopf an Kon s rads Schulter gelehnt, und-jetzt nahm er wahr-, daß ihr herrliches, blondeö ihaar der Schere zum Opfer gesal len war. , ; »Wie schadet« sagte.er, faßte eine »Locke und zog leise daran. ; Sie aber lächelte nur. - »Was schadet es, Konrad! Sie wachsen wieder hie es Friede isti'« s «Wnnn wird das seini« · " wenn wir Bd UND einigen Mbedeut« antwortete Ie tap fer nnd fiel-. — Ltekedoll fragte er noch kurzen SchMig . Wäre et aber nicht doch vielle ich! dets , Kamerad, du zögest wieder-· Hausei« nHeftig schüttelte sie den Kopf. — »Nein, nein! So mußt du nicht sprechen, Konrad! Ein halb voll brachtes, im Stiche gelassenes Wert-; dringt leine Ehre nnd macht nur lit cherlich — nur das vollendete wird getrönt!« ; »Aber ich wäre ruhiger um dichl« »Ja Hause oder hier« auf bit-mi gem Felde oder im Kugelregen — Iwir stehen in Gottes Hund, Kon-. radi« Knmpermann neigte zusiimtnend den Kopf. »Lnssen Sie sie, Konrad«, bat er. »Sie hat recht! Was angekcngen ist muß durchgeführt werden —- sonst steckt kein Segen drin. Aber nun ist lZeit zum Scheiben Nur noch zwei tStunden bis drei Uhr! Dann sollen Sie on Ort und Stelle sein, Kons rad, nnd bei uns wird Reveille gest l blos ent« E Konrad sah ein, daß er recht hat te - es mußte ge schieden sein E gqh Lotte die Hand . »Seht-Ue dich mir, mein guter Kn« merad!« i Jn ihren Augen tont wieder je-. nek seltsame, rä.selvol1e Bl ck, den en sch nie zu teuren wußte, und die Glut des Feuers, das vom Dorfe-« her darin spiegelte-, machte diesen Blick noch seltsanier und rutselvollet.. ,,Erhalte du dich uns-, steinernle entgegenete sie schlicht und drückte seine Hand. »Du-z ist auch mein Wunschl« sag te «Kampermann voll Deutlichkeit »Tun Sie Jhre Pflicht mehr als einmal, tun Sie sie doppelt nnd drei-i sach, aber setzen Sie sich nicht unnö tig Gefahren aust« Konrad versprach es. »Gott sei niit Jhneiu Konten-F »Auf Vier-ersehen ztnnieradl« . »Sobnld es möglich ist! Lebt wohlt« Er schritt durch die Nacht dahin und gespenstisch groß schien sein Schlitten im rot-Helden Licht der lo dernd-en Flammen Vier Augen sahen ihm nuch, bis er in der Dunkelheit verschwunden wur. Tnnn legte Lotte oder Leibar, wie sie jetzt genannt wurde, ihr Huupz »zum Schluer nieder ,,Gute Nacht, Jttnter!« ,·Gute Nacht mein Kindl« Jlsre Hände suchten und fnnden sich zu leisem Grun. Sie schloß die Augen. Tief nu) rudig gingen ihre Eltenizijgtz ulg ob sie in sanftem Schlummer läge-. Jtlser durch ilxre ge-« schlosseneu Wundern statkl sich Ung smn Träne um Linne. I I I Ein Unendliches Glücksgefijhl hat-) te von Konrad Besitz genommen Etl hntte sie wiedergefunden, die ei- ges sucht. Der eine Teil seiner Aufgabe-; war geldst. Und wie hatte et Das ge-. liebte Mädchen wiedergefunden! Jtur an ihn dachte sie, nur fltt ihn hatt-( delte sie, für ihn litt sie, hungerte und durftete ini Feldlnger und jetzt ihi Leben ein. War eine totche Liebs nntee Menschen erhiåktt tell-er doch wollte ihn neben eitler dieser Seligleits ein Bangen nicht v.tlnssen; wenn sie fiele, wenn eine Kugel alten Hoff nungen ein Eine bereitetei Jhtn grnuttr. »Nein, nur das nicht, Vater inr Himmel! Und wenn es dennoch le schlossen wäre, dann laß tin-Ah zugleich mit ihr unteigenn!« So stieg ein heißes Gebet zum Herrn der Welt enipo , der der Menschen Otefchidc lenkt wie die Wiisseebäche. — Er kam rechtzeitig zum Stiin quartier zurück. Ochon war das Le ben hier erwacht, und das erste, was ee erfuhr, war die Mitteilung, Daß sein Kommando als Okdonnanziesp tei beim Stab aus unbestimmte Zeit verlängert sei. , (Fortfetznis.g folgt). -« —-—-- - .- -. W —- Ein guter Vater-. —- Ein alter Schleusenräumer bekommt von seinen Kindern als Geburtstagäpräs sent einen Karten mit Seife. Ge rührt mustert er« ihn ven alten Sei ten. Dann schließt er ihn sorgsam in die untersee Lchnblade der Kom inode und murmelt: »Jottedoch, die juten Jöheenk Lit bleibt ja doch mal alles sor sie!« —- N a i v. -—— Lehrer: Wissen Sie, Meier, Sie tönnten sich Jhr Schul geld wiedergeben lassen! · Schüler: Geht denn das, Here Lehrers — Auch ein Beweis. —- Ein paar junge Leute stritten lebhaft mit einander iiber die Heirntslvul rer meisten Mädchen »Es gibt eine ganze Anzahl »Mindean die gar nicbt heiraten tvollen,« beznettte der eine. ,,Oho! Wie können Sie nur so etwas behaupten!« »Ganz gewiß; ich spreche aus ei e net Erfahrung; so ost ich noch efne gefragt habet »Wollen Sie meine Frau werden?«, hat sie immer nein gesagt!« —- Kindermund. — »Sag mal, Onkelchen, gehst du denn eigent lich nuch.nvch in die Schule?« »Ich, wieso denn?«« »Papa sagte doch gestern, dv - ltommst immer mehr herunter-t«