Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 27, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    , « Ein Miste-eher nach Ostfricsland.
Ist den Aufs-schmausen eines Vetichteksisiters befru- deutsmn Krieg-titsc
KMokrefponbcnt est-sähst
in Windes- irine Beobachvuw
ist einem m sithelmshaven aus
undernommenen Ausflug noch Ost
, Messe-R
Dem Kapitänleutnant von Stofch
war vom Komamudantcn S M S
.Kaisee'· die Aufgabe zukamen-n
worden« den Neuling auf die
Camdhmrisse der Kriege-warme
einzupaukm Man hatte mir wohl
Mc diesen Offizier als Erzieher bei
aegcbcm da ihm die Ausbildung der
E butgifche nnd pkenßiiche Grenze geil
- raten sich dick oben fortwährend in
zdie Haare, aber unbekümmert um
.allc Grenzvfähle zieht das trübe
»Wasser des Judokanols dessen gute
« Tage längst vorbei sind, dem Meere
zu Wir merken es bald, daß wir
Kriegsgebiet durchreisen, wenn auch
keine Front und keine Schätzenng
ben von Krieg und Tod zu melden
wissen. Aber das Meer liegt naht-,
nnd die Küsten nnd das Hinfckland
ununterbrochen in Verteidigunng
Um Wildnis-trieb in Tentam Persim.
Seekadetten ans dem Kriegsschiff
Hnuertrant war, nnd inan daher die
skrafi in ihm vermutete-, anch init
einem etwas vefahrieren Landiadev
tc·ci.fertig zu werden. Wohl dem.
Mann der Presse, dem ein solcher-J
Lehrmeister verschrieben wardl dem
Praktiker durch und durch, mit einer .
seltenen .Virtnofität Aiiqenehmeg"
nnd Niltzlicheg zn verbinden wußte
Jym verdanke ich, daß ich heute die
beruht-ne Stadt der uivitzeier kenne; ’
denn mit inin nnd dein Ober-frohs
arzt antelte ich durch friesisches Land
hinüber nach Jeder, allwo Bis
martte Gen-me jährlich einmal hin
ter den Kidiyweivchen hericgtem um.
ihnen die kostbaren Eier abzuneh
men. die dann regelmäßig am l.
April als historischer nnd höflicher
Aprilscherz beim Reichskanzler in
Berlin nnd Friedrichs-rni- eintrafen.
Ruf nach Frieslandl bemerkte der
Sei-lehren eines Vormittag-S ver
gnügt, da er mich drei runde Stun
den lang durch ein Stück Schiffslas
lsvrinth geschleist und gejagt hatte
und merken mochte, daß Notizbnch
und Kon seines Isöglings nicht
mehr mittun wollten So wurde
eine Autofahrt die Belohnung siir
meinen Wissensdrang, freilich in ei
frand zu halten, ist selbstverständlich.
Posten halten uns an, priiien unsere
Papiere, nehmen uns die Parole ab,
und dann rattert das Arno weiter
durch Schlamm und Morast hinein
in das flache nasse Land mit spärli
chent Baumwuchs und wenig Häu
icsrn an der Strecke. Die Häuser aus
roten Jiegeliteinen sind meist ein
ftöckig, mit tief herabhängendem
Dach; Fensterläden sieht man selten
essen, ab und zu im Garten den
»weil-en Stamm einer Btre oder
eine Giniterhecke, Wind-näh en erm
nern an Holland-s Nähe, gut genähr
te friesische Pferde an die renomi
mierte Zucht hier oben. Was aus
! diesen Gegenden zum Heer einriickt
steht zum größten Teil bei der Ma
lrme
Nach einltündiger Fahrt ani der
merkwürdige Umwege Wden
Landstraße-, machen wir in Friede
turg Station und unser-. Führer
bugfiert mis, glücklich aus den gro
teSien Vermummnuqen herausse
ichält, in ein altes, echt iriesiiches
Bauernhaiis, das feinem Geburts
tpiiuschen gegenüber-liegt- Hier schal
tet und waltet eine iechsundfiebzigs
jährige Friesim vom Alter gebückt
aber noch immer beweglich und gei
Tksiutolonnen in den Tiroler Perseu.
net etwas IIberfeIIchteII Qualität
Denn es saß III Strömen vom ersten
bis zum letzten Kilometer
JII OftikIesIand steht das Häus
chen. da der Her-c KapitänleutIIaIIt
geboren III, III Friedethrg, einem
kleinen Städtchen, das auf den koc
IIIgIIeII Landtarten zu IIIIdeII I.sI Es
III keine ImpoIIIerende Gegend dIIkIIz
die III- das kleine MIIIIIIIIIIIIU
tksit IIIId wir zwei auf den Rück
ficeu des Wagens wollen IIIIpI so
recht III die Iorgenloic fröhIIche Nei
HIIIIIIIIIIIII IIIIIeIIIIoIIImeII, da wir
ttoi allen Oel- IIIId GIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
IIII dem flwichenden Regen und
dem otqelndea SeerIIId, der IIIII
der UWIIII unseres halb offenen
M langIvIeque Raufhöndel
spiföhrk genug zu Inn haben Der
Hen- Mariaethwimann
Ober Ast sich sind und Regen vor-«
neben dem sähe-er III aller Sceteni
III IIIII dIe Ini- pfeifen, denn Dei
W uIId Deian stu
IIIII nnd WI Ihn zu eIIIeIII
Q- MHW Die alvea
ius III-II
seine III-MERMI
stig srisch. Die alte Dann-, die nicht
nur die Seniorin der- winzigen
Städtchens-, sondern gleichzeitig auch
die einzige Wirtin hier ist, kennt
dcn Herrn siapitiinteutnant von sei
ner. frühesten Jugend her, da sie
selbst noch als Vierzigjährige durch
die Gassen schritt Wie einen lieben
Sohn empfängt sie den Dssiziey und
wie viel haben sie sich im schwervers
siändtichen sriesischen Dialett zu et
zähten Währenddem halten wir
tlmichan in den Zimmer-m die von
peinlichster Sauderkeit sind. Die
Faßt-öden sind weiß gescheitert und
mit Sand bestreut, durch die gute
Stube marschieren wir ans Dissen
den von kleinen, treisrunden Stoss·
stiickchen, - die zum Schuhe des Bo
dens hier seit nndentlichen Zeiten
liegen Die Betten sind in die Band
eingeseer zwei übereinander, Uber
reich mit sederdichten Kissen nnd
Deckbett-n beladen Ein essen-, aus
den Ziegelsteinen des Fußboden- et
nchtetesseuee erwärmt das gem
M m dicht MW du«-die
zugleich die Küche bildet. Speck nnd
Will-ft- hängen an der Das-. dane
ben gen-M Bohnen und getrock
nete Kräuter Eine Eisenle
glüht, darüber Ichanlelt en einem
Drejgestrll an Ketten ein Kessel ntit
siedend-m Wasser Un; das Jener
herum stehen die «Stoevte«, Nenn-,
aus Holz gezimmerle Fettkäiw
imit glimmenden Kohlen auf einem
Bleib im Ziman Stuhl nnd Stock
le wird uns angeboten. nnd kein
Ostfkiefc würde in der kalten July
Hcszeit in die Kirche gehen, ohne fein
warmes Fußbönlchcn mit in die Er
bauungsstnnde zn nehmen. Prächti
ges altes Silber-· und Zinngeschirr
bildet den Inhalt der alten Truhen
nnd Schtänlc, schön ans-gerichtet
Pköfentierrn sich die Löffel. slannon
nnd Eier-baden Gegenstände-, die
schon zu Urgroßvatcrs Zotten immer
am gleichen Ort inI Regel gestanden
find. llnd auch das Brot hat seinen :
alt angeftmnmlcsm seinen »heiligen"
Platz«, Ivic die Frau bemer jede-S
Bild hing immer da, wo es jehl ill,
nnd wird immer dort bleiben, ebenso
der Kalender nnd der Zettel, do unt
einem Strich jrtvoilen jeder ver
lanfte Jütten Flöl)m« Schon Wil
helm Busch hat den Kümmcsl also
vereinigt) und jede »Kopie« Tor unt
standiszncker trgfltriekt wird. Die
schönen weißt-n Vorhängc in den
Zimmer-n und die sauberen Deckeln-n
auf den Komsnudcn nnd all das
Alte nnd Vuntiae nnd Lunge dass
eie woynunq tmnt und yenneng
macht, gehört jedem Gast: denn hier
gibt es keine Wirtsstnbe nnd keinen
Wirtstifch, sondern nur die gemin
liche Wohnstube in der der Gast so
lang zu Hause iii, als die Wegzchs
rang dauert Für Hockee wäre hier
kein Plas: eher Doktor gibks hier
eben ja gar nicht, wo sich jedermann
so genau von der Wiege bis znk
Bahre kennt. »Jnng, Jung, wat bitsi
Dn dick worn,« sagt die Greifin zu
dem Mann mit dein Eifernen Kreuz
nnd dem Uapitänlentnantsstreifen (
ain Rock, und dabei klopfen sie sich
im Gespräch immer wieder vertrau
lich auf die Schulter nnd plandekn J
weiter. Noch«misssen wir den Stall .
besichtigem in den man direkt vonj
einer Stube anz, nur durch eine
Schwelle getrennt, tritt, betrachte-il
bei einem Gang ums Hans das
wachtng mit Moos iiberwachsene
Dach, und dann fahren wir unter
herzliche-a Adjiis weite-. ,
Was wäre das siir eine schönes
Jahrt, würde nicht so hundsniiserads ’
les Wetter sein; denn die breiten
Straßen, sogenannte Klinletstraszem
sind zum Teil mit Ziegel gepflastert
:ans denen es sich slott tntschieren
läßt« Das Städtchen Reepsholt
nimmt uns ans; es besitzt eine Sc
henswiirdigteit und überdies einen
Wohltaten Es mag zwar siir die
Reepsholter augenblicklich etwas
schmerzlich sein, daß der Spender der
alljährlich pünktlich eintressenden
Weihnachtsstiftung ein- Amerikaner
ist, der in Recpsholt aus die Welt
karn, aber sie hassen, er gehöre zur
Zriedenspartei ini Lande der unbe
grenzten Muiiitionslieferung, nnd
sie haben keinen Grund, ihm jetzt
Stuhl und Stiftung vor die Jliri
icheniiire zn stellen· Diese Kirche ist
etwas gaYXMerkmiirdigeM im is.
Jahrhundert wurde sie zinn größten
Teil ein Raub der Flammen-, und
nur vorn Turm blieb ein Stück ste
hen. Die praktischen Reepsyoltef
aber wollten, als sie an den Bau ei
ner neuen Kirche gingen, vom Nie
derreißen der Nuine nichts wissen,
sondern sie plaeierten das neue, heu
te freilich auch schon etliche Jahrhun
derte alte Gotteshanz hinter den
Turm-est, der heute nach die sehst-ists
Stelle aus dein Kirche-wies ein
nimmt, und damit hatten sie eine
wirklich sehenswerte Schenstvürdigs
seit. Jn Weg sowohl wie in
AMICI-alt ist die stfohttopszncht zn
Hause; diese «Olsendnrger Palmen
haine« bilden häufig zwischen den
als Schuh gegen die Wassersnot er
srichteten Deichen nnd Dämme-n die
Teinzigen qriinen Flecke in der etwas
monotonen La ndschast
Jeder zehrt heute von seinem
Ruhm ans der Bismarckschen Zeit.
Das Städtchen bietet wenig Se
henetvertes, am wenigsten an einem
reqenschweren Tag, wo auch die se
veriiindische Melkmagd mit ihrem
trinotineartigen Rock sich nicht aus
der Straße zu zeigen pflegt. Das
Gastzitnnter mit dem Stammtisch
der »Getreuen« liegt in einem nicht
sonder-lich interessanten Hans, und
wenn nicht die betminten Bismarcki
seichnnngen von Oermntan Villers
an den Wänden wiiren nnd dazu die
Photographien der toten Getrenen,
sc- wiirde kein Fremder merken, wo
er ist, besonders wenn man in der
Winterszeit das Heizen nnterläßt.
Ein Zriedebnrger ,,Stoevkc« hätte
man hier ganz gnt brauchen können
Den ostsriesischen tinvald seyen
wir nur von set-ne; wir und unser
Wagen sind derart regenbescknvert,
dasz wir das Schiff setiniichst herbei
tviinscheih nnd so schwenken wir ab
Mhelisiransporteinrichtung für Ber
wundete in gewöhnlichen Gitter-wagen
l Pfg-in die vom Boden bis zur Decke
de- agens gehen; L. Seilschlingeii.
durch die man die Liter- nnd senirechs
ten Pf ten fest miteknander vervindeiz
3 Seilö en, in denen die Trasdadrem
Handgrife stecken- Die Bahre kann
schwingen und die Erschiitternngen der
Fahrt ausgleichen
und sieuern in tiefster Nacht wieder
’deni Jadedulen zu. Das Licht ferner
»Scheintverfek gleitet iiber die Felder
und trifft einmal auch unseren Wa
gen, ausspringende Lichtfnnken zei
gen an, daß die Küste-weiten wach
"sam sind. Ein wütender Sturm
bricht los, vor« dem die Möwen m
dichten Scharen treiichend fliehen,
nnd wir sind froh, als wir die Kai
ser Wilhelm-Brücke glücklich wieder
hinter uns haben und, breitbeinig
gegen den Sturm schreitend, iiver
die Piertreppe wieder oben anf Deck«
find. Während man uns Jener-fei
tend« begrüßt, schwimmt eine Offi
ziersmiiye mit dem blauen Samt
fireifen des Arztes langsam ans dem
Hafen ins Meer hinaus —- — —
s
«
—- Ethiel, aufs innigst
su wünschen. — Mann un iet
net launiichen Frau): .Weißt Du.
Frau, ich hätte den himmel mit Er
den, wenn Deine Laune sich fo ewig
gleich bliebe, wie Dein Küchenzetteh
und Dein Küchenzettel se viel Ab
wechslung böte, wie Deine LauneX
kin- Mast-entni- ung.
stcksteism Ieise tout Ofen ohne Einheit-stimm- ssf its Frucht « Ist-«
its-tm — Nicht seh-suc- ssuimt Iris-few
Jn Deutschland wird neuerdings
vielfach in der BacksleimJndusuie ei
ne sinnreiche, praltiiche Methode an
gewendet um Backsleine von dem
JOfen der Ziegelei auf ein Hohes
!Aitlo-Fahrgeflell zu laden, ohne vie
;einzelnen Produlle zu hanlieren, was
sfrüher zum Zerbrechen mancher der
selben fiihrle und natürlich irn allge
meinen umsländlicher war.
Die Einrichtung, welche durch das
beigegebene Bild verunfchaulicht wird,
ist einfach folgende: Eine medrige
Mauer lrennl das Auto-Ial7rgeslell
vom Geleish auf welchem ein Wag
gon unmittelbar vorn Ofen aus läuft.
Die Wagnensplallforrm die Mutter
und der Boden bei Inwsahrgefielis
les haben dieselbe höhe. So brau
triebener Lamm-Apparat angewen
det, und zwar ebenfalls genau auf
derselben höhe, wie Massen-Plat
form, Mauer und Fohrgestell; und er
schiebt mit gleichmäßiger Präzision
jede Weithin-Ladung direlt auf das
Iabrgettell herüber-, ohne daß fich
auch nur der kleinste Unsall dabei
ereignet. Damit werden viele Ber
luste vermieden, und die Kraft-Er
sparnis ist sehr fchötzenswerb
Es wird jedenfalls nicht lange
dauern, bis diese Methode allgemeine
Anwendung findet, wo man die obige
Industrie im großen betreibt. Sie
laßt sich überall ohne beträchtliche
Anlagen-Veränderung anwenden.
Vielleicht werden iegeleisOeien
auch noch to gebaut, r p. ihre Dess
nungen auf einer solchen höh- an
chen keine Backfteine gehoben oder
herabgelassen zu werden« sondern cl
ces wird geschoben
Damit dies masseuweise leicht ge
schehen kam-, wird ein mechanisch be
gebracht, das man sogar dikelt von
da aus das pracht-Ante is derselben
Weise beladen sona, ohne eine Wag
gousqutsptm als Zwischenslied In
bedeute-u
Wieder Apfelwciu hergestellt mich. «
Von Carl Abt, Frankfurt u. Main.
Frankfurt q. Main, insbesondere
feine Stadtteile Msenhufen nnd
Bucht-ein« wann von jeher Us- het
vokkagendftm Orte für die Verspri
lung des Apfels-eins in Deutschland
los-M I I I
pelschtauhigc«. mit tandem und qua
dratifchem Beu; die autgibigstr Pres
fung erzielen die hyvmnlifcheu Kel
tetn, die mit einem Uebers-Ins von
M 200 Atmosphären akbesmh
Nach der ersten Messung gibt M
Mit-W
Beim Bastfeslhänsek spfclchm
tlrspriinglich wurde der Apselwein
von den Gärtnern im Nebenberus
aus selbstgezogenen und zugetausten
Aepfeln geteltert, als haustruut
tonsumiert und periodisch von ihnen
als »heckenwirt« im eigenen hause
zum Ausschnnl gebracht. Ein Ver
sand nach außerhalb fand kaum
statt.
Seit einigenJalsrzehnten hat sich
die Jndustrie aus die Upselloeinpros
dultion mit Erfolg geworfen; Die
ursprünglich primitiven Einrichtun
gen zur Herstellung wurden verbessert,
und der Versand itber gan z Deutsch
land und das Ausland ins Leben
gerufen.
Die Produktion der wenigen Groß
betriebe ist heute größer, als die der 1
zahlreichen Kleinbetriebe der Gärtner s
zusammen genommen. s
Das Mostobst liesert ln ersier Li- !
nie die Umgebung Iranlsurm beson- i
der-s geschätzt ist das Obst aus dem
Tat-nat Es reicht indessen taumj
siir den großen Bedarf aus, so daß .
auch aus weiteren Gegenden Der-tschi I
lands und in Jahren schlechter Ern- J
ten aus der Schweiz, Oesierretzlp
Maischc nicht allein Most her, sie
toird durch Umgrnben im Keltervett
gelockert und von neuern gepreßt, dis
nach vier- bis sunsrnaliger Wieder
holung lein Tropfen mehr eins der
Kelter fließt. Die verbleibenden
Mnischriickstände — Trestej genannt
—- finden nls Viehsutter und zu
verschiedenen technischen·8tveeten Ver
wendung.
Der frische Most (Siißer) tst triid
rotgelb bis braungelb, von süßem,
molligern Geschmatt, nicht berauschend
und ein Lieblingsgetriint der Ju
gend. Er totnnit dirett von der
Kelter in die Lagersäsier trn Keller,
wandelt sich hier durch Gärung e
nach Wärme des Kellers und Hiei e
des Obstes in 1 bis 2 Wochen zu
«rauschetn Apfeltvein« um« unter Ver
änderung seiner Farbe in hellocleri
gelb; sein Geschmack ist seht «Bihltch·
und irn weiteren Verlauf des Gär
vrozesses wird er «bitter«. Der
Menscher Hiersein-ein« Ioird ebenfalls
gerne getrunken, solange er iin rich
tigen »Stadiuni«, d. li. »bihlich« ist.
Jn den folgenden Wochen seht er
Jnehr und mehr die htke aus denE
via-.
Ipielweinkulmk in Sachsenäaufcm
Ungarn, Holland, Belgien, Frank
reich und Serbien Bezüge ersoigen.
Die Aepsel werden zunächst aus
Bretterunterlagen im Freien oder in
lustigen »Schuppen geiagert. Vor
ihrer Vernehmung werden sie gewa
schen, beim handbettieb in Norden,
beim maschinellen Betrieb durch ein
sog. Paternosterkoerh sie kommen
dann aus die Mühle, Messer und
Zacken, rechtwintiig aus einer Weite
montiert, zerschneiden und zerquetschcn
die Aepfel; zwischen Schiizen und
zwischen 2 gegeneinander tausenden
Mühlsteinen werden sie gemablen.
Das gemablene Produkt, Mnische
genannt, kommt in große, ossene But
ten (Bottiche) und bleibt darin so
lange sieben, bis es »Briit;e« gez en
bat, zur Gärung dars es dabei aber
nicht iommen.
Nachher wird es aus die Kelter
gebracht. Kelter gibt es in deeschiede
nen Konstruktionen: »ein-« und «dop
Neues Singtisstistiihtcheor.
Nachstehend-e Erfindung verspricht,
besondere Situgiings - H stiibtchen
iibersliissig zu machen, da ie es er
möglicht, jeden Stuhl in ein
soi i zu verwandeln, so ost ein Ve
da darnach ist. Die Vorrichtung
ist einfach ein Obergestell mit stie
;men und baten, weiches an der
Jsiiickiehne irgend eines Stubles an
gebracht werden cann. Alle Stel
len, wo ei den Stubiriiaen berührt,
Isind mit Gan-net oeetteidet, sodas
dee Stirbt nirgends abgescheuert, und
doch das obere «Stockweri« vollkom
,rnen festgehalten wird.
sorne an dem Dbersitiblchen geht«
ein site-ten quer iiber der dazu be
stimmt Weibchen vor dem
Euer-unerqu- zu den-ab bren, obne
zu sein. Der Si isi so
bequem, wie er nur an trgeu einein
Kindersiiiblchen sein imm.
stach der sent-jung wird die sor
Boden des Fassell ab, stirbt sich griins «—
lich gelb und wird bis-z gegen Weih
nachten hell, aoer noch nicht blant.
Bis Fastnacht ist die Entwietlung be
endet, und vollständige heltung einge
treten; wo es etwa nicht ganz der
Fall ist, erfolgt zweckmäßig ein Ad
stich von der Hefe. Ein sit-sag von
«Speierlingen« (Sorbus) zum Most
triistigt durch ihren Gerdstossgehalt
den Geschmack des Apselweins und
erhöht dessen Haltbartei1.
Der sertige Apfelwein ist griinlix
bis goldgelb mit wenig äußerliche
Gelchmaetz insotge seines geringen Al
toholgehnltes wenig berauschend und
besonders mit tohlensaurem Wasser
gemischt (Sehorle Morles ein vok
zliglich durstliisehendes Gemisch
In der Franlsurtee Gegend und-:
in verschiedenen Bezirken Sitddeutsihii
-«
-
-.« » «
«-«v-I s
Hi
i
Z
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lands bildet er neben Bier, dem er zs
im Preise etwa gleichsteht, das «
VolksgetriinL
richtung iosgetrennt nnd zusammen
getlapptz sie nimmt dann so wenig
staunt ein, wie das erste beste tleine
,
»- »
Beettchern — und das ist unter vie- z
len Verhältnissen ebensalls ein schät
zen-werter Umstand.
«
»Es
Jn der freien Länvlichieii ließe
sich übrigens die Boteichtung aus
anderswo, .B. on geeigneten Baum
:öfien, befe igen; damit hätten tvie
’eine interessante siiickiedt zu se
pfloqenhetten mancher Jnvianeesiätns
tue.