Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 27, 1917, Image 1

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    Nebraska W
0
Nummer
1917
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27 Sep
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d, Ne
Jst-m
Grund
Jahrgang IS
:
NS br«
» Vdm Kriegsschanplatz
Noch immer Chaos ianßlanw DieE
Stellung chcnstys in Gefahr.
Bruch zwischen Deutschland nnd Argenti-ihn Ein net-ers
Fliegekangkiss auf London. Friede vor Jahres
wende, sagt Reichskanzler-.
« Seiten as der Frott bei Yperu ver.
Aus London: Die durch ein wo-«
cheiilanges. furchtbares Bombarde-«
ment vorbereitete neue Offensive der
britifchen Truppen an der Front in
Flandern ist in vollem Gange. Nach
einem unbeschreiblichen TrommelseuiY
er griffen die englischen StreitkräfteI
auf breiter Front östlich von Ypernz
an. Troc des verzweifelten Wider-?
ftandes des Feindes-, der den AngriffT
erwartet hatte und die anstürmenden
englischen Kolonnen mit einein mör
derischen Artilleries und Maschinen
getvelirfeuer begrüßte, brachen ·die.
Vriten eine Meile tief in die deutschen
Stellungen ein. Die Deutschen erlit
ten große Verluste und verloren viele
Gefangene· Die Schlacht dauert noch
fort. «
Aus Berlin: Hier lautet der Be-v
richt anders-. Wie es heißt, brach der
britifche Vorstbß fast überall mit den
schwersten Verlusten siir die Vriten
zusammen. Man giebt zu, daß an
einer Stelle die Briten in die vorber-:
sten Schanzen drangen. Südöstlichs
von Arras brachen die Briten an ei-.
ner Front von 1500 Meter-n vor.
Ilammenwerfer und Pan-erwang
wurden verwandt, um den Sturm-J
truppen einen Weg zu bahnen. Un
ser TM M Meschiustauvebtsi
teuer brach den Stoß des Feindes
nieder. Be er unsere Schanzen er—
reichte. wurde er im Dandgeinenge
zurückgetrieben Ein weiterer Ali-J
griff am selben Tage brach ebenfalls
mit schweren Verlusten zusammen ,
China Iail Este-te grosse hilse leisten
Aus PekingI Die Gesandten der
Ententemächte haben die chinesilche
Regierung benachrichtigt, daß ,il)re1
Regierungen beschlossen haben, die«
Zahlungen der Baker-Entschädigun
gen stins Jahre zu stunden. Nußlandj
macht jedoch eine Ausnahme da es.
das Seid braucht Die Nepubtir dar
auch die Erlaubniß erhalten, die
Einsuhrzölle nm zwei Prozent zu er
höhen. Als Gegenleistung wird
China den Allirten die lonfiszirtent
deutschen und österreichischen Schiffes
überlassen, Arbeiter und Truvvenl
liefern, alle österreichischsungarischen
und deutschen Unterthanen interni
ren, den Lande-net Pakt gegen einen
Separatsrteden unterzeichnest und ein
vermanentes Verbot der Einsulir von
Waaren aus Deutschland, Oesterreich
und Ungarn erlassen. «
sales hitd Institution-le Is
urchir.
Aus Berlin: Die für den neueni
Staat Polen in Aussicht genonnneneI
Regierungsiokni ist die einer konstiI
tutionellensMonarchie, die sich auf
allgemeines nnd direktes Wahlrecht
singt. Der Uebergang des jetzigen
Polens in einen Zustand vollständi
ger Unabhängigkeit nnd Sonneräni.
tät sann nur durch sicheren und steti
gen Fortschritt während der Fortdau
er des Krieges herbeigeführt werden
Tie Mittelmöchte machen bekannt,
daß sie sich gezwungen sehen, polni
schen Boden während dieser Zeitve
tiodse besetzt zuhalten, um ihre öst
liche Front zu vertheidigen.
MI us siede- dettfse Städte.
Ins Berlin: Franzöfiiche Flieget
geichwader bombardirten vor Kursein
mehrere deutsche Städte in Württenv
berg, in der Rheinprovinz und im
Obereliaß. Stuttgart Tiibingem
Frmdensiadt, Ober-wert St. Jng
bert, Saat-drücken und Colmar wur
den angegriffen Music an todten
und Verwundseten gering und kein
Geschicht-den« Drei feindliche Flug
seuge wurden ans W Hoden
Wes-»
Die deutschen »Sensbonibes«.
Aus Paris: Die »Senfbombe« ists
die neueite Bezeichnung eines beut-i
ichen Geschossen Es ist eine neues
Form von Gasboinbc dazu bestimmt, !
bei ihrer Explosion den Geruch von-.
Sens zu verbreiten. liiasniasten schü- !
den var den giftigen Dünsten, aberj
sie schützen nicht vor dadurch herbei--l
gesührten Brandwunden Wenn das«
Sensgas die Haut berührt, entstehe-is
schreckliche Verbrennungen, wie durchs
tochendes Wasser. Das litaö, in Ver-"
bindung mit der KörperseuchtigkeitJ
verursacht die Wirkung Und dies
Soldaten in Aktion schwitzen viel.s
Man bat nicht erplodirte Bomben die-s
ier Art gesunden, analnsirte den Jn
halt und wird nun den Deutschen;
ihre eigene Medizin zu kosten geben.
Ueber die deutsche Antwort ,
Aus Amsterdam: Noch einer Mel-(z
dnng sind in der deutschen Antwort«
welche auch die Ansichten Vulgariens
und der Tiiriei zum Ausdruck bringt,s
die Friedensbedingungen der Ten-.
tralmiichte nicht in bestimmter und
aussiihrlicher Weise genannt. Dies
Note soll jedoch so abgefaßt sein, daßj
sie weitere Schritte des Papste-s zurk
Herbesiihrung des Friedens möglichi
macht. Die Zenit-M sind voll-s
ständig mit den Vorschlägen des Pabs ·
steö einverstanden lehnen es aber obs
ihre Bedingungen zu nennen, so lan-,
ge die Alliirten und die Ver. Staaten
ans ihrer jetzigen Haltung bebarrens
und Verhandlungen zurückweiien i
Nimmst-im — Fried-missen
Aus Kopenbagem Eine hiesige
Zeitung druckt ein Jnterbiew Iniit
dem freisinnigen Mitglied des deut
schen Reichstags. Lenbe, ab. DerselJ
be sagt, er und die meisten anderens
deutschen Freisinnigen nnd Sozialdeix
niokeaien seien der Ansicht, daß dies
Annexion Belgiens oder die Aus-z
übung einer Kontrolle über Velgiens
ein Fehler sein würde. Die deutsche
Antwort an den Vatikan. so glaube
er, wird die Herbeifübrung des Frie-!
dens fördern. »Ich bin überzeugt,
dasi die Weihnachtsglocken Friedens
glocken sein werden«, sagte Leube.
Friede vor Jahren-ende, sagt der
Kanzler-.
Aus Kopenhagein Von den Berli
ner Zeitungen wird gemeldet daß der-v
Neichslanzlek vor einigen Tagen er
klärte: »Ich hossc, daß der Krieg noch
in diesem JChrt fein Ende erreichen
wird.« Der »Vorwärts« ist der An
sicht, daß der höchste Beamte des Rei-;
ches diese Amßening nicht gemachtl
hätte, wenn nicht in seinem Besitze be- ;
sindliche Thatsachen die Basis siik die-i
selbe bilden würde. Man warnt aber:
vor allzugroszem Opiiniivnnis sowie·
Pessiniioniiis. l
Reiter Flieserqngriss auf London. i
i
Aus London: Zeppeline und Ae-«
ronlane machten am Montag wiedekj
einen Angrifi auf London. Ueber
den ringt-richteten Schaden wurde fosi
weit nichts berichtet« doch sind 15 Pers »
ionen getödtet und 17 verwundet«l
worden. Die Hauptanqrisse der Zep- «
neiine richteten sich auf Yotkiliite undi
Lineocnihire, und inchelle Aehoplane
machten einen heftigen Angriff auf(
London· I
Iszislisten is Rein verlangen baldiH
sen Friede-.
Aus Rom: Die Sozialisten entwi
ckeln hier wieder in ihrem Bestreben
den Frieden herbeizuführen großes
Mkeit. Zahlreiche von ihnen an-»
geichlaqene Piakate wurden von der
Polizei abgerissen Ja vielen Fällen
wird von ihnen eine Revolution im
ganzen Lande ans-strebt l
« I
Hex-sinke ein-Z is Ruf-nun
Aus Stockholm: Russland hat ge
aenmärtig die Schreckensherrschaftg
Periode erreicht. Heute wird der
Ruf nach Blut laut. Man will Hin
richtungen im Großen vornehmen·
Die Volfchewiki-Mitglieder des Pe
tersbnrger Rathes der Soldaten- und
Arbeiterpartei verlangen das Blut
des früheren Minister-s des Auen-är
tigen Miliukoff, des Präsidenten der
Duma und dasjenige von mindestens
20 früheren Dnmamitgliedern Das
Zeitalter und der Geist des Fallbeilö
machen sich in Russland breit. Die
Volschewiki find allerdings Paeifi·
sten: sie verlangen allgemeine Bru
derliebe und ein Ende des Krieges,
und um dieer herbeizuführen, beste
hen sie auf Hinrichtunan im Großen
Die deutsche Propaganda bedroht das
Leben der mssifchen Demokratie mehr
als die deutschen Heere. Es knrsiren
Gerücht-h die ganz danach angethan
sind, die Verhetzungen gegen Kerenss
ly so weit zu bringen, daß das Leben
dieses Mannes gefährdet ist. Ohn
macht an der Front und Chaos im
Innern. Kerensln wird verun
glimpft und verleumdet. Der Win
terpalast, in dem sich seine Amssmohs
nung befindet wurde angezündet Er
selbst war in demselben Tage lang
Gefangenen als der Mob unten johls
te und tröhlte Als storniloss der
jetzt fsiesangener ist und den Hochver
iathssProzesz zu bestehen hat, gegen
Petersburg niarichirte, verbreitete sich
das Gerücht, die britifehe Regierung
unterstütze Karnilosss Bestreben zum
Zturze Kerenstys, so das; die briti
sche Botschaft bedroht war. Kornis
soff selbst war ähnlicher Meinung,
Ivesbalb er sterensln den Gehorsam
verweigerte und auf eigene Faust die
deutschen Trimpen bei Niga angriff.
Die den Botschewili gegenüber ge·"
machten Zugeständnisse sind der russi
schen Kriegsfiihrung hinderlich. Die
sanatischen Volschewiki können zu ir-;
gend einer Zeit eine bewaffnete De-;
niauitration zu Gunsten des Friedenss
veranstalten (
Die Gefahr einer Rebellion der Ko-;
saken scheint abgewendet zu sein« Ihr«
oberster General hat sich der Regie
rung zur Verfügung gestellt Kerenss
kn hat einen neuen Triumph errun
gen: Die den Rath der Soldaten- und.
Arbeiterdelegaten beherrschenden Ma
rinialisten erlitten einen schweren
Schlag, denn sämmtliche Beamte der
Executive des Rathes haben sich auf
die Seite der Regierung gestellt Dies
Ertremisten sind nun ein sührerlos
ser Hausen der ohne Führer keine
Macht mehr besitzt Aber alle Gefahrs
eines neuen Ausstandes der Bolscheill
initi ist noch nicht vorbei, denn ihrs
Anhang unter den Massen wächst.««
Aber zugleich bei-lautet auch wiederx
dasz dieselben Mitglieder der Ereeusi
tive, die soeben von ihren Posten zust
riicktraten und sich auf die Seite der«
Regierung stellten. sich wieder um ils-»
re Posten bewerben wollen. Jn vie·
len Städten herrscht ein Zustand der’
Anarchie und in Petersburg droht
eine Hungersnoth
Die Radilalen herrschen auch in
Moskau. Der dortige DeleaatenratM
verlangt gleichfalls die Ausfrlsliesznnn
der besitzenden Klassen von der Neaieiz
rnnq, die Abschaffunq des Privatei-T
genunan Kontrolle der arbeitenden
Massen über die Produktion, Vertei-«
luna des litrundbesitzes und aller auf
demselben befindlichen Fahrnifz unter
die Bauern, Verstaatlichung der michs
tiqiten Industrien, einen raschen, all
aenieinen Frieden nnd die Bewaff
nnna der Arbeiter.
Frieden sur nach völlisem Sieg, sagt
PaiuleM ;
Aus Paris: Jn seiner Programm
rede in der Deputirtenkannner be
tonte der neue Premier Painlevei
auf's Neue den Entschluß FranH
reichtb den Krieg fortzusetzen, bis Elii
saß-Lothringen zurückerobert ist Unds
Deutschland gezwungen wird, eine(i
Entschädigung für den in Frankreich;
angerichteten Schaden zu bezahlen-;
So lange diese Ziele nicht erreicht sei-;
en, sei der Friede ausgeschlossen ’
Dieselbe Stimmung herrscht in
England Dort erklärt man, es sei
kein Friede möglich, bis nicht der»
preußische Militarismus zerstört ist«
Deutschlande- U is Beete gefährlicher
als feine seinem
Aus Washington: Die deutsche
TauchbootiFlotte bildet eine größere
Gefahr für den endgültigen Sieg der
Alliirten und der Ver. Staaten über
Deutschland, als alle deutschen Heere.
Trotz seiner großen und mächtigen
Flotte ift Großbritannien auf den
Meeren von den deutschen Tauchbaos
ten in die Defensive gedrängt wor
den. Schiffsbaii«Facilitäten können
nicht gleichen Schritt halten mit dem
Zerstörungswerke der Tauchboote.
Die Zauchboote fahren fort, die Schif
fe schneller zu versenken, als fie ge
baut werden können. Die Tauchboots
gefalir hat noch nicht durch irgend ei
nen Erfolg gegen Deutschland abge
nommen; sie ist ungebrochen und es.
iit wenig Hoffnung vorhanden, dafi
sie in der nächsten Zukunft vermin-«
dert werden kann. Die Vriten sind»
sich des Ernste-Z der Lage voll bewufth
und das amerikanische Volk, das die«
Gefahr noch nicht so gut kennen gesi
lernt hat« nicht. Dies hat dem Kot-T
respondenten Wiegand ein briiifcher
TauchbootsSachverständigen der deth
britischen MarinesDeoartenient zuge-»
theilt ist, mitgetheilt. Er ließ fich»
iilier zwei Fragen aug: Entweder wir
versuchen Frieden zu machen, zu wels;
chem Versuche die Centralmächte ganz;
sicher die Hand reichen werden, und
zwar unter Bedingungen, welche die»
Vllliirten und Amerika zufriedenstelss
len, oder aber ein wirksamer Krieg
gegen die Tauchbootgesahr. Wir
diirfen uns nicht den Thatsachen ver-;
schließen und nicht die Lage malen,«
wie wir sie haben wollen, sondern wie
sie ist. Selbsttäuschnng im Kriege ist«
eine grosse Gefahr, und wir tönnenj
nicht aus Wunder rechnen. Es istH
unzweifelhaft, daß mehr Tonnages
zerstört wird, alt seue gebaut werden
kann. Treffen wir jetzt besondere
Maßnahmen zum Schiffsbau, wird
sich auch zeigen. dasz die Zerstörung?
der Schiffe schneller erfolgt. Zehn»
neue Tauchboote stellt Deutschland im T
Monat her. Es ist schon schlian
wenn die jetzige Zauchbootslotte bei
ihrer jetzigen Stärke bleibt, doch es«
besteht die Gefahr-, dasz die Tauchboosi
te mit jedem Monat zahlreicher wer-I.
den. Deutschland wird diesen Herbst
keinen Angrifs aus Amerikas Küsten-J
schiffahri machen, nun das amerikaniss
sche Volk nicht zu beunrnhigen, soi
lange noch der Schimmer einer Frie-«
denssehnsucht vorhanden ist Aberi
im Mai nächsten Jahres wird ein sol
cher Angrisf mit Sicherheit erwartet ·
denn bis dahin wird Deutschland ge
gen 300 Tauchboote haben. Dann-T
wird sich auch zeigen, welchem Zweck
die Tauchboote der »Teutschland«-i
Klasse gelten. Sie werden wohl an
der amerikanischen Küste vielleicht in
einer Tiefe von 200 Fusz liegen, um»
die Schlachti1auc1iboote mit neuen»
Tarpedos und mit Oel zu versehen«
Kurz mit Allein, was sie benöthigen..
Die Tauchbootgefahr tann nur wirk
sam bekämpft werden, wenn die Ha
senstädte Mel, Hamburg und Tanzm
tvo die Tanchboote hergestellt werden,
niilitiirisch zugänglich sind, dann niiiss
sen die Busen ihrer Thötigkeit mit
Gemalt genommen werden, uni so
den Tauchbnoten den Rückweg abzu
schneiden Bei der gewaltigen lieber
niacht der Flotte-n der Alliirten sollte
dies versucht werden. Wenn aber
dies Opfer zu gross erscheint, oder die
Unmöglichkeit seiner Ausführung an
erkannt wird, sn giebt’s nur noch ei
nen Ausweg — Friede! Zu einer
der bedeutendsten Tauclilwot Sachver
ständigen lingland5. .
Bruch zwischen Deutschland und Ar
grntinieu.
Aus Buenos Anreg: Jnsolge neu
er Ereignisse wird Argentinien wahr
scheinlich sehr bald die diplomatische-i
Beziehungen mit Deutschland abbre
chen. Der Präsident von Argentinien
sträubt sich gegen den diplomatische-n
Bruch, aber die Erregung über die
LuxburgiAssaire, welche auch zu den
blutigen Ausschreitungen gegenüber
den dortigen Deutschen führte, ist so
groß, dass er wohl oder übel nachge
ben muß «
Berichte am Montag besagen. daß
der Bruch nun wirklich erfolgt ist·
Jst-geni- veu Mmick Couuty reisen
nach dem Uebung-legten
Am Samstag keiften die 27 Jun
gens von Metrick County nach dem
Uebungslager in Fl. Riley ab Dar
unter befinden sich folgende deutsche
Namen:J.Sch1naltz, Ernst J. Wag7
ner, G. Wagner-, A B. Kaiser, A.
Zlomke, Hans Hck Dünnen-, Peter A.
Lisz, Alfked Wiegert, John RoebucL
A. Dicknmnn.
Jhre Befreiung vom Militärdienst
erhielten folgende deutschen Namens:
Jakob Schudel, E. W. Schäfer, Fran!
O. Wegnetz Frnnk Moeller, N. H.
Wellen
Es wurde nothwendig, ein weite
res Eontinaent einznberufem und
zwar 52 Mann. Darunter befinden
sich nachfolgende deutsche Namen:
Win. Peters, Hean Strgtmann, Ar
tlsnr E. Dankekt, Geo. W. Lehr, R
Hefselgefser. Julius Loos, Geo. Bos
selinann, Oscar C Frederking, Ed.
Dahin-L Alst. J· Leffelbein, Alfr.
Baumeister, Herni. P· Rehder, Henry
Publ, Hang P. Peterson, Chas. R.
Matthes, Otto J. van der Leith, R.
Hinte, G. H. Weiser-, Julius Sols
Walter Schertzberg, Frcnck M. Was
Emil Müller-, H. A. Linder, R. De
mel, Trank Dogge R. Nitzeb John
F. Kutten, E. E. Schaupp.
Abschied unserer jungen Vaterlands
vertheidiger.
Scheiden thut wehl —- Manche
Thräne wurde letzten Donnerstag
Nachmittag vergossen, als mehrere
Tausend Eltern, Gattinnem Geschwi
ster, Bräute und Freunde sich ain U.
P. Bahnhos von den hiesigen Jun
gens verabschiedetem die nach dem
llevungslager in Fort Riley, Kans»
obre-isten Aus Tausenden von Keh
len erschallten aber auch Httrrahruse,
die wiederum dasJ Scheiben erleichteJ
ten· i
Die Zahl der aus Hall Eonnttp
Einbernfenen betrug W, doch wurdenl
bei der Abfahrt unt 2 Uhr Mehrere!
vermißt Vor der Avsahrt fand nochs
eine schöne Parade statt, an welcher-;
sich die Eontingente von verschiedenen.
westlichen Couttties, die zur selbenj
Zeit von hier abfuhren, betheiligten.
An der Spitze des Zuges befand sich
ein alter Soldaten-Benenn, die ame-;
rilanische Flagge tragend. Dieseml
folgte die städtische Musiklapelle, pa-.
tkiotiichc Weisen spielen-; dann folg-s
ten die lnrand Island Jungens miti
Fritz Bernstein an der Spin welchers
auf der Reise nach Fort Riley unsere
Jungen unter Kontrolle hatte. So
dann folgten die jungen Leute der
verschiedenen westlichen Coittitie5.
Zwei der Wagaotu von den westli
chen Counties trugen Aufschriften wie
».·3nk Hölle mit dein Kaiser« und!
»Der Zug direkt nach Berlin«.
Werth von Schultaud bedeutend er-l
späht
Das Conntyrathsconiite -—— Miller,
Geer nnd Stoeaer —- hat soeben einel
Runde durch Oall County gemacht
inn die staatlichen Echulländereien
avznschätzen Es wurde entdeckt, das;l
diese Ländereien seit 20 Jahren tei-,
ner Anschauung unterworfen wurden«
und demzufolge wurde der Werth
iilser 200 Prozent erhöht. So fand
man z. V. ein Ztiick von 40 Acker in
Toniphan Township, welches nach ei
ner ellischännna von sile sechs Pro: »
sent einlirachte, während dieses Stück
Land auf SN) geschätzt wurde-- Jn
Jxackion Toinsiship wurde ein Ztiiet
Land gesunden. welche-J einen Land-l
werth non sitz-I per Acker hat und an- !
aelilich fiir l« Centg per Acker ver-l
pachtet wurde. Ebenfalls ist Weide-;
land noch zn 12 Eeiith:«eliti-r ver-l
pachtet. Wenn man annimmt, dass;
ein Acker vier Stiick Vieh besorgt besl
zahlt dieser Pächter 48 Eents per:
Kaps.
—- Das neue Gebäude der Maß-«
Evans Anto Co. an Ecke 2. und
Wheeler Ape» welches ursprünglich
nur einstöctig werden sollte, wird nun
noch ein weiteres Stockwerk erhalteiisi
weswegen der Bau tempotär einaesl
stellt wurde, um Architekt KirschkeI
Gelegenheit zu geben, das nöthige
Baumaterial zu bestellen. s
i
Nachklange zur Cassius-Fast (
Die Haa Couuty Faik ist mm wie-i
der hinter uns und wir dürfen mit!
Fug und Recht behaupten, daß die-s
selbe, wie schon vorher erwartet wur
de, der größte bisher ausgewiesenH
Erfolg war, was die Ansstellungen
und das damit in Verbindung Ste-!
hende anbetrifft. Vom ssinanziellen
Standpunkt aus kann man das we-!
niger sagen, denn obgleich der Besuch
ein recht guter war, sind doch die Aus-?
gaben infolge Bauten und Verbesse-;
rungen u. dgl. so groß gewesen, daßi
man schwerlich erwarten durfte, die-l
ses Jahr die Ausgaben durch die Ein-!
nahmen völlig decken zu können. I
Eins mnsz aber bemerkt werden, daß
unsere deutschen Former und GeL
schättgleute das Jhrige vollaus dazu
beigetragen haben, die Fair als solche
zu einem solchen Erfolg zu gestalten.
Hanptsächlich unser Farmerelement
verdient alle Anerkennung durch das
bekundete rege Interesse an der Fair
nnd speziell ihren Ansstellungen aller
Art, die in’s landwikthschaftliche Ge
biet hinübergreisen, und ihnen allein
ist in erster Linie der schöne Grng
zu verdanken.
Die verschiedenen Ansstellungen
waren waren glanzvoll vertreten.
Das bewies das laudwirthschastliche
Gebäude. Hier war Alles zu sehen,
was nur Feld und Garten hervor
bringen, und zwar in den prächtigsten
Exemplaren Der Hausfrauengeist
dokumentirte sich in der Vackkunst so
wie im Präserviren von allerhand
Früchten» die sich höchst verlockend
dem Auge p rten. Jm gegen
iiberliegenden Ge äude befanden sich
die Ansstellungen « der Schüler der;
städtischen Schulen und Landschulsj
Distrikte Hier zeigte sich der Fleiß«
und der Kunstsinn der Kleinen in bei
merkenswerther Weise in Allem, was
die kleine Band und der jugendliche
Finnstsiun zu tueistern im Stande ist
kyerner fielen vor allen Dingen dies
verschiedensten weiblichen Sandarbeis l
ten dein Beschauer in die Augen, undl
es ging ihm hierbei ein Bild auf vou
der grossen Geduld von welcher diese
ost kunstvollen Arbeiten Zeugniß ab ·
lcgen nnd welche in so hohenk Maße
ein Theil des weiblichen Wesens bil
den. I
Die Nasseuvieh-Ansstellungen was
ren in diesem Jahre nicht ganz so guts
beschickt worden, aber was vorhanden
war, bestand aus vorzüglichen Rasseni
und zeigte, das; Nebraska in der
Nassens Viehzucht hinter keinem ande- !
ren Staate zurück-steht Auch die Ge- I
sliigel Ansstelluug verdient, beson- «
derg hervorgehoben zu werden. ESJ
fanden sich da Rassenhiihner aller Ar
ten sowie anderes Geflügel, und ein
Beweis, dasz diese Ausftellung vonY
Jahr zu Jahr mehr Interesse erregt,’
iit der Umstand, dasz dieselbe so zahl
reich bestellt war, daßein weiteres
Gebäude fiir diesen Zweck geschaffen
werden mußte
Es würde uns zu weit führen
näber aus das:i Einzelne einzugehen
doch es genügt hervorzuheben dasi
die Ansstellungen in jeder Hinsicht
den Erwartungen entsprachen. Da
sich aus dem Fairplatz eine grössere
Menge Attractionen aller Art einge
funden hatten und dem Publikum al
lerhand Jerstreunng boten, so darf
man getrost behaupten, dasz die dies
jäbrige Halt Eountn Fair wirklich
dag war, was man sich gewobnlich
non einer solchen borstellt
Außerdem gab e: dieses Fabr eine
besondere :’lttri1ctioii, die Tausende
lnnauszzog und das war der bekann
te Fliegt-r Mutter Adams. Derselbe
erwies sich als Ernert in der Kunst
desc- Fliegens nnd vollbrachte Dinge
in der Luft, die Viele in Staunen
versetzte Er boltigirte mit seinem
Flugzeug wie mit einein Spielzeug
und wir haben noch selten einen Flie
ger gesehen. der Besseres vollbrachte
Einen fast großartigen Eindruck
machte an den verschiedenen Abenden
das Feuerwerk· Es war ein pnrotechi
nisches Schauspiel prächtigster Art,
das hauptsächlich am zweiten Abend.
große Mengen Zuschauer zog. I
Der Freitag, der letzte Tag der»
Fair, war den Schulkindern gewid-;
met. Alle LandschulsDistrikte hatten
ihr Beste-s versucht, bei der Paradei
in ihren geschmückten Schauwagen
den vortheilhaftesten Eindruck hervor
zurufen, Den ersten Preis gewatm
District No. 28, südöstlich von Grund
Island Den zweiten Preis errang
Distrikt No. 12, Alda. Den dritten
Preis District No. 17, die Beet Rauch
Schule, und den vierten Preis Di
strikt No. 29, nördlich von Alba
Die meisten dieser Schauwagen, die
Gewinner im Preiscontest waren
hatten ihre Schaume-gen mit allen er
denklichen Früchten von Feld und
Garten geschmückt, schön und ge
schmackvoll, und repräsentitten sol
chergestalt die gesannnte Londwirths
schaft im prächtigen Bilde.
Die Ruthe Kreuz-Preise wurden an
die Folgenden vertheilt: Für den be
sten Busche-l Weizen: l. Preis, S
Cole, Doniphan; 2. derselbe-; 3·L. L
Boras, Doniphon :5. H. G. Happold,
Doniphans 6. L. A. Burg, Alda; 7.
Nick lKaufmann, St. Libory; 8. John
Denker, Phillips; 9. Geo. Hoex, St.
Uiboryx 10· Herni. Lnebs, Wood
River.
zur den besten Buschet Corn: l.
Preis, L. A. Wutson, Wood River;
2. J. E. Rice, Doniphunx B. Albert
Niemoth, Grund Jslundx 4. J. E.
Neuhulsen, DoniphunJ 5. Thus. F.
Willmun, Grund Jslundz 6. J. A.
Weaver, Doniphun: 7. H. J. Mc
Lunghlin sc Sons, Doniphun; 8. H.
E. Glenn, Wood Niver; 9. A. W.
Jube, Aldu; 10,J. McLellun, Grund
Island
Für den besten Buschel lisusetn Au
unst Becket, Grund Island, l. Preis:
2. John Denker-, Phillips; 3. Shers
man Lassen- Grund Jslund; 4. A.
W. Jobe, Alda; 5. August Stall-t
Grund Jslandx 6. D. Steck, Gut-nd
Island; 7. E. T. N. Alsord, Cuiwx
s. Frau D. Herr, Donipbum 9. S
Cole, Doniphunx 10. Rob. Shipton,
Grund Island
Für den besten Buschel Kutroffelnt
l. Preis, Rob. Denmun, Wood Ri
ver: 2. Martin Alexander-, Grund
Jstundt 3. ant Niemoth, Grund
Island: 4. M. Hiddlesom Cuiro; ö.
A. Luebs, Grund Island: 6. H. D·
Ritter. Grund Island-: T. L· Mechum,
Grund Island: 8. Artn H. sendet
son, Grund ngunds f). John Lock
lmrn, Grund ngundx 10. S. T
Bnrmood, Shelton
Mit Allem, was sie geboten hat,
war die diesjähriue Fuir bedeutender
wie ihre Vorgänge-rinnen dank unse
rein besonders interessirten Former
eletnent, das sein Bestes einsetzte, um
die Fuir ersolgreich zu gestalten, und
von diesem Gesichtspunkte uns wird
dieselbe Allen noch lunge in schöner
Erinnerung bleiben.
- -
Wie erfolgreich auch die Gall
Countn Fair zu bezeichnen ist, sind
doch noch einige Ilelielstände zu über
mältigen, um einen besseren finanziel
len Erfolg zu erzielen. Jn erster
Linie müssen billigere Transportvers
liältnisse fiir das « kultlitum geschaffen
werden. Nie und nimmer können
unsere Tarisahrer mit 25 Ets. die
Falsrt nach dem Fairblatz besorgen.
Zweitens muß ein diclsterer Zaun ge
schaffen Werden, um denjenigen, die
etwas umsonst selten wollen, den ver
botenen Durchgang abzuschneiden.
Eonderbar ist ec» niie Leute, welche es
leicht erfordern können, den Eintritt
zu entrichten, ani der angrenzenden
Landstraße in ihren kostbaren Autos
die Vetnstignngen ani dem Fairplalz
beoballsten·. Jeder bier Ansässige
iotlte sein Zinerilein dazn beitragen
Inn ein derartiges llnternelnnen, Wie
unsere Hall Connm Fair, zn unter
stützen
Spezinlssitxnng des Stadtrathö.
Am Isl. September fand eine Ex
tra Sitzung des Stadtratlsg statt, tun
die Kosten der ClebnrnPslasterung
,in bertbeilen Nebenbei wurde Mil
lmrn von Oinaha als Jnspektor für
die Pslasterimg von 10. Straße er
nannt, Die Regelung einer ungeta
den »Cnrli«-Linie im 400 Block an
westl. l. Straße wurde dein Straßen
Eomite überwiesen. Mayor Cleary
ers-rannte Gustav Paulsen fiir das
Todtissigriiberamt des stödtischen
Friedhetes
——B. Schloemer von Lake Tonm
ship ist nach Scrifmet überliedat