Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 13, 1917, Image 13

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Schrean der Dimen.
Unter der Bezeichnung »Diinen«
versteht man sene langgestreckten Dit
Iei, die der Seewind aus dein Meeres
sande ansbaut und die sich in einer
oder mehreren Reihen hinter einander
an den gedehnten Flachtilsten Ost
srieslands, Schlesivigs, Osipreußens,
heissen-, des sitt-westlichen Ironi
reichs, hollands usw. hinziehm So
großen Nuyen nun auch diese natür
lichen Voller-ekle gegen den Anprall
des Meeres gewähren, umso viel bes
ser sie auch als die von Menschenhan
den errichteten künstlichen Dämme und
Deiche den eins und andrängendeni
Meereswogen su widerstehen permis-H
gen, übersehen darf man nicht, daßz
die Stranddiinen trotz dieser großen
Borteile dem Festlande stellenweisei
auch sehr bedeutenden Schaden zufü-!
gen, da sie sorttviihrend das Bestreben!
haben, landeinwiirts sortzuschreitens
Diese Eigenschaft macht sie oftmals zus
einer derwiistenden Landplage. Das,
hat die Ostseelüste Preußeng erfahren, ’
wo im Verlause von 50 Jahren vonl
dem Schmolsiner Strandfotst 8000
Morgen Waldes unter dem Sande be- «
graben sind und aus den mit einerj
Schnelligkeit von 40 bis 50 Fuß all-;
jährlich vorrückenden Sandbergen nurk
noch die Wipsel der 60 bis 80 Fuß
hohen Kiefern hervorragen. Noch
furchtbarer und schrecklicher zeigt sich
die verheerende Gewalt der Dünen
im Departement les Landes im süd
westlichen Frankreich Hier sind zwi
schen den Mündungen des About und
der Gironde nicht weniger als 217
Zitadratmeilen Landes mit ungefähr
60 Fuß hohen Dünen bedeckt, die mit
ihren Sand-nassen nicht nur Waldun
gen und fruchtbare Felder-, sondern
auch ganze Dorsschafien fiir immer.
verschüttet haben. Ein gleiches Schick
sal der Versandung hat manches Dorf
an der Küste von Corntvall in Eng
land ereilt, nicht minder sind an der
Küste Jrlands durch die stetig fort
wandernden Sandberge blühende Be
sitzungen vom Erdboden vertilgt wor
den. Auf der Küste von Donegal war
vor 80 Jahren noch die Herrschaft des
Grasen Boyne eine der schönsten Be
sitnngen der Umgegend, aber schon
wenige Jahre später steckte das herr
ichqstiiche Schloß vie au-- Dach im
Dünnensandr.
Und doch hat der Mensch nach lan
gen-: Suchen ein Mittel gefunden, mit
er die furchtbaren Verheernnqen
der Stranddiinen erfolgreich bestim
psen kann. Es besteht dasselbe in einer
systematischen Besinnung der Diinen
mit Fichten nnd Ginfterz allerdings
eine sehr mühsame Arbeit, bei der es
dem Bebaner des sterilen Bodens nicht
an Ansdauer und Geduld fehlen darf.
Eine einzige Sturmslut zerstört ost
die Arbeit vieler Jahre, aber der
menschliche Geist läßt sich durch solche
Mißerfolge nicht entmutigen. Er
pflanzt wieder von neuem Schdszlinge
in den lockeren Sand nnd gönnt sich
nicht eher Rast, bis es ihm schließlich
gelungen ist, dem Einwandern der
Dünen einen grünenden Wall entge
genzustellen. Aus diese Weise hat z.
B. die preußische Regierung an der
Ostseetiifte dem Vor-rücken der Dünen
Einhalt »
Eine Erziehuiigsfkagr.
Jn der Erziehung gleichnltriger oder
ziemlich gleichaltriger Geschwister wird
ost gefehlt, und meist wird die Gedan:
tenlosigteit lleider ist sie unter den
Miittern sehr verbreitet, viel verbreite
ter als unter den Vätern) möchte fast
immer gleichalterige Geschwister auch
gleichartig sehen und hat, im allgemei
nen, wenig Verständnis dafür, daß
auch zum Beispiel ZwillingssGeschioi
ster in Anlagen, Talente-t, Charakter
eigenschastrn ganz verschieden sein tön
nen. Die mütterliche Gedankenlcssig
teil ist es, die stets und unter allen
Umständen gleichaltrige Geschwister
ganz gleich kleidet. »weil das so aller
liebst aussieht,« ebensolche Gedankenlo-- ?
sigteit ist es. von gleichaltrigen Ge
schwistern auch gleiche Leistungen beim
Lernen zu verlangen. Vor allen Tin
gen sollen Eltern niemals ein Kind dem
andern stets als Beispiel vorhalten »
»das gibt unsagbar bittere Stunden,
die der Kinder ganze Jugend, die bell
und licht sein soll, in Dunlel hüllen
können-Man gönne jedem Kinde die
Ausbildung seiner Anlagen und ver
gleiche diese Anlagen nicht miteinander
als »besser" oder »schlechter,« indem
man ein besonders wissenschaftlichz
reich degabtes Kind fitr »tliiger« hin
stellt als das, welches mehr Talents
siir Technik, filtdie Kunst oder auchi
sitt die-—Dausroirtschast, als Knabe
etwa silr die Landwirtschaft oder dies
Gärtnerei hat. s
Man sordere Fleiß nnd Treue sitts.
die Schule und die gestellten Ausga- «
den« aber man verlange niemals von’
Geschwistern gleiche Leistungen-« Kin
der, deren besondere Talente oder An
lagen tm clternlsause erkannt, mit Jn
tmIe gedittet und mit Liebe ausge
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