Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 06, 1917, Page 3, Image 3

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    Låwiuenstiirzr.
Die Größe des Schadens, welchen
Larvinenstiirse anrichten, sieht manl
aus folgender von der Bundesregiess
rang der Schweig aufgestellten Stati- i
sitt. Jn einem einzigen Winter gingen s
1004 Latoinen in den Tälern nieder. s
Davon wurden 1300 hektar Wald
vernichtet, 49 Personen getötet, 147j
verwundet. außerdem gingen 700 ’
Stück Vieh verloren, 800 Häuser und
Oiitten wurden vollständig zerstört. .
Von der Kraft des Schnees, vers
einen Abhang berunterdonnert, macht
man sich schwer eine rechte Vorstellung. ;
Latoinen von 500 bis 1000 MeterI
Breite und 10 bis 20 Meter höhe sind s
in beriichtigten Gegenden, die man in «
der gefährlichen Zeit der Schnees ;
schmelze sorgfältig meidet, leine Seli?
tenhrit. Diese unberechenbaren Schnees -
nassen bringen einen solchen Luft-i
druck hervor daß ganze Wälder, die
ntcht einmal direkt aus dem Wege der s
Lawine stehen« wie Gras niedermciht,;
und Fenster in häusern eingedrückt
werden« die mehrere Kilometer entfernt -
sich befinden. So wurde im Jahres
1889 das Dach einer Scheune übers
die Uare gefegt und fast 500 Meter
entfernt in das Dorf Guttannen ge
tragen.
Die höchstzahl der Opfer wurde im
Jahre 1904 erreicht. Jn dem Berg
diirfchen Pragelato in Piemont wur- J
den 102 Bergleute unter einer Riesen- .
mafse weichen Schnees begraben, ob-·
gleich eine große Hilfsabteilnng schnell
sur-i Stelle war Zwei der Ueberleben- -
den« die nach 50 Stunden ausgegraben (
wurden, waren infolge der ausgestan
denen Schrecken wahnsinnig geworden.
Ja demselben Jahre kamen 13 Per
fonen bei der Katastroplse bei Gang
sols um« Leben; fast 100 Dorfbewob
ner wurden obdachloö durch eine;
Lawine, die 1000 Meter lang, 80
Meter breit war und 325,000 Kubit- »
meter Schnee und Trümmer enthielt.l
Das ist wohl die griißte Lawine, dieE
bekannt geworden ist. Jn dem Stras
tale wurde vor zwei Jahren das Dorf
Prattigau unter zwei Lawinen begra
ben, die zweite fiel fünf Stunden
später als die erste und hatte den Tod
von 57 Personen zur Folge, welche
vier Dörfler, die Opfer der ersten
Latoine, retten wollten. Obgleich ge
wöhnlich sehr schnell der Tod durch
Erfiicken eintritt, wenn jemand unter
dem Schnee begraben ist, sollte man
doch stets künstliche Atmung einleiten,
da man Fälle erlebt bat, dass Leute.
die S, s und selbst 14 Stunden unter
dem Schnee begraben waren, arn
Leben geblieben sind.
—
4,0()0,l)(LMänner.
Man hat schon bei Schluß des zwei
ten Kriegsjahres die Zahl der im
Kampf Getöteten aus rund vier Mil
lionen berechnet . . . Lassen wie sie in
Gedanken an unserm Hause vorüber
marschieren, in geschlossenen Insowe
rietolonnen, ohne Wagen und Reiter
schtvadronen dazwischen. Jn Rotten
zu vier Mann, jedes Glied mit einem
Meter Abstand vom vorderen, so sollen
sie marschieren mit einer Geschwindig
keit von fünf Kilometer in der Stunde.
Es gehen auf tausend Meter also vier
mal tausend Mann, aus siins Kilome
ter sünfmal viertausend, zusammen
zwanzigtausend Mann. So viele mar
schieren also in einer Stunde an unse
tem ermüdenden Auge vorüber. Wir
ziehen uns zurück, um auszuruhen,
während draußen- ununterbrochen die
Schritte dröhnen: links, rechts, lintst
Nach süns Stunden sind erst hundert
tausend voriiberz nach zehn Stunden
zweihunderttausendz nach fünfzig
Stunden die erste Million; nach hun
dert Stunden die zweite Million. Nach
sweihundert sind die vier Millionen
endlich vorüber. Sie haben also rund
acht und einen halben Tag gebraucht,l
ununterbrochen Tag und Nacht mar-i
schierendi Oder zwanzig Tage, wenn «
wir ihnen pro Tag nur siinszig Kilo
meter, also zehn Marschstunden zumu
ten! Diese endlose, weder durch Was -
gen noch durch Reiter unterbrochenej
Kolonne reicht von Basel den Rhein
hinunter bis zu seiner Mündung inoj
Meer. Und viel mehr sind schon tot!
Sinds noch nicht genagt
Ei, ei!
Allerlei Jnteressantes über das Ei«
erzählt Dr. Alsred Hasterlick in einer
der letzten Nummern des »Komm-sc
Wir erfahren dort, baß der Geschmack
des Eies ausschließlich vom Eidotters
« » abhängt, denn das Weißei ist ges »
- schmaktlich immer gleich; durch welche:
Stosse aber Geschmack und Geruch des’
Dom-g bedingt sind, ist m heute noch!
nicht sestgestellt. Die gelbe Farbe des
Dotter-, vielfach als Merkmal siir die
Qualität des Eies angesehen, richteti
sich nach ver Rasse, ist jedoch ast anch’l
eine Folge reichlicher Fütterung mit!
frischem over getrocknetem Klet, Lusi
gerne, Netseln, u. s. to. Jn der chemi- «
schen Zusammenseßung des ist-Inhalts
besteht indessen tein Unterschied, ob der
Dotter mehr oder weniger intensiv gelbt
IW set
Diese Fair gestaltet sich in Wirklichkeit
zu Ihrer eigenen Angelegenheit!
ts» 19., 20. u. 2l. September
Zwei Tausend Dollar für freie Unterhaltungen. Vier Tausend Dollar für Weitreimcn.
spezielle Notbe Kreuz Prämien an Weizen, Korn, Hafer und Kartoffeln
.. .,- W
Baxter Adams
Der Wagebalcs
der Luft
biegt-liegen ones sonnenskssein
Allein diese Attraktion ist der
Preis des Eintritts werth. Barter
Adams ist ein Flieger nicht ein
Abentenrer. Das Publikum darf
einer neroeaeregende Darstellung
am Mittnmch und Donnerstag abso
lut sicher sein.
Eintragnngen sür alle Fortunen
dukte kommen bedeutend schneller her
ein, wie in vorigen Fairs und dassel
be gilt auch für Vieh und Geflügel.
Olga Celesta
trainirte
Leoparden
Ein ausgezeichnetes
Vaudcvillc-Akt
welches Sie tticht verpassen sollten.
Sein nie trainirlen Thiere in den verschie
oeuen Linien ning und Miene-L
Große Feuerioetk
Die Theorie-Damen Fireworks
Diiplay Co. yalien eontrahicrt dem
Publikum, welches die Nachtfair am
Mittwoch und Donnerstag Abend, 19.
und 20. September beimohnt, eine
großartige Unterhaltung mit Feuer
merk unter der Leitung von Experten
zu geben.
« - Nachmittags -30 Ccnts
Eintritt: Abends U Geists
« · Nachmittaka 50 Cents
Eintritt: Abends Dis-Z Geists
Die Läden von Grund Island werden am Mittwoch nnd Donnerstag von 12 bis 5 Uhr Nachm. schließen.
Großes Carnival auf dem Fairplatz. NaclitAnSftellnng am Mittwoch nnd Donnerstag
Für weitere Jnfornmtjom Pritmienliftc nnd (5-intrngformnlare wende nmn sich an dlcndolph Turtschi, Sck1«etij1«, Grund Island, klscbrnthm
Ein Lebenselixicr.
Lebertran —- man braucht nur die
ses eine Wort zu ne i, um die bösen
Erinnerungen an ci.»..«ervoile Augen
blicke wart-zurufenf wo widerwillige
Lippen dem ärztlich verordneten »Eß
lösselvoll« dieses öligen Heiltrnntes
ängstlich Einlaß gewährten, den man
mittels eines mit Kognat geträntten
Zuckerstiiclchens oder eines Schluckes
Portwein nachträglich zu versüßen
suchte. Fürwahr, es nehmen nicht
viele Dinge ihren Weg in den Magen
des Menschen, die so wenig» nach sei
nem Geschmack sind, aber mag auch
seder einzelne dieser zu einer Leber
transKur Verurteilten ersteren immer
von neuem weit von sich sortwiinschen:
die Øuelle des über das ganze Erden
rund verbreiteten Elixiers bleibt un
versiegbar, und die Menschheit fährt
satt, aus ihr zu schöpfen. Jn Riesen
mengen spendet das weite Meer diese
begehrten Geschöpfe, deren tostbare
Lebern die wirksame Flüssigkeit ent
halien, welche Krantbeiten und
Schmerzen leid-Inder Menschentinder
zu bannen bestimmt ist. Tausende
von Händen sind damit beschäftigt, die
Tiere aus der Meerestiese ans Tages
licht zu sördern, sich ihrer Leber zu
bemächtigen, diese in die Fabriten zu
schaffen, ihnen das kostbare Oel zu
entziehen und letzteres derartig zu ver
arbeiten, das es den der Arznei Be
dllrstigen in rschristsmiißiger Ver
sassung zuteil erden kann. Einst war
es Neusnndland, das sich der haupt
pradultion des Lebertrans rühmen
Iannte, aber das sischreiche Hierwegen
mochte act-sings- Utziirsszsuw ihm
den Löwen-zuteil dieses tverivollen
handels zu entreißen und so mächtig
biubte es an dessen Kiste auf, daß das
norwegische Lel fiir lange Zeit keine
Konkurrenz zu fürchten brauchte. Jm
Geschmack jedoch —- wenn man bei
diefem Getränk überhaupt von einein.
solchen reden darf —- ist das von Neu- (
fundland dem andern überlegen. Bon«
bernsteingelber Farbe, inundet es weitl»
weniger streng als jenes, das sich
bräunlich ansiebt. Jedenfalls aber bat !
die Menschheit allen Grund, derni
Kabeljau —- denn so heißt unser
Freund —- fiir seine Dienste uselle
dankbar zu sein.
Als Mediinmeni ist der Lebertran
höchst wirksam bei eingewurzelien
rheumatifchen Ueleln, besonders bei
Düft- und Gelenlleiden, wie er auch
gegen Rhachitis und stropbulöse Zu
stände den beften Einfluß ausübt.
Seine Heilkraft beruht aus feinem
Gehalt an Jod. Blutarrne und
bleichfiichtige Personen genießen ibn
mit Eisenpräparaten vermischt. Für
den Körper ist der Lebertran insofern
von doppeltem Nutzen, als er zur Bil
dung von Fettansay und dadurch zur
Erzeugung der Eigenwärme beitriigt,
was wiederum die Muskeltätigkeit zur
Arbeitsleistung anfeuert. Jn frischem
Zustande läßt er sich leichter einneh
men, doch wird er bei längerern An
bruch häufig ranzig. Daher ist an
zuraten, ibn kiibl zu halten und iust
dicht zu verschließen. Viele, die das
Getränk in lälterer Jahreszeit an
stand-los genießen, haben itn beißen
Sommer einen Widerwillen davor,
doch obgleich eine Unterbrechung der
Kur für manche Patienten nicht an
gebracht wäre« sollten sie dei grbßter
ptse dennoch damit aussehen-Heil ein
Zwang ihnen Dasselbe vielleicht ganz
verleihen winde. —— Die enalische Be
zeichnuan silr Lebertran ist »Cod
Liver Oil«, die für Kabeljau »Gott
Fisle daher die obige Benennung.
Aus diesem mächtig großen Tier,
dessen schmackhaftes Fleisch uns gleich-»
falls als ikrniihrungsmittel dient,«
wird also der Gegenstand unserer
Betrachtung gewonnen Man tann
ihn in verschiedenen Formen zu skch
nehmen, als »(7mulsson« oder auch in
Kapseln Leytere stellen sich etwas
teuerer· Aber die Nähr- und Heilkraft
des Lebertranz wiegt den peinlichen
Moment del Schluckenö tausendmal
aus. Filr eine kleine Belohnung wird
sich ein widerspenstiges Kind auch dazu
verstehen. Es gibt noch haszlicher
schmeckende Arzneien, die auch hinun
ter müssen, und die Macht der Ge
wohnheit tut das ihrige. Jene« die
seiner bedürstig sind, mögen sich den
Riesen dieses Lebenbeliriers, dessen
Produttion Tausenden von Menschen
Brot gibt, nicht entgehen lassen. Bis
heute hat es noch kein gleich- oder
höherwertiges nett-klingen können. Und
seit-it riet völlig Gesunden bei-stig- es
dauernd deren beneidensloerte Konsti
iniion. «
Zwei Dinge sind eg, die iider des
Menschen Herz neue, sonderbare Macht
gewinnen am Abend seiner Tage-die
Religion und das Vaterland. Mag
man in muitvilliger Jugend iiber sein
Vaterlandchen gespottei, oder gar wie
Scipio gerufen haben: Undankbares
Vaterland, nicht einmal meine Gebeine
sollst du Indem-Gerne legt man seine
Gebeine nieder zu denen seiner Väter;
und religiöse Empfindungen lassen sich
auch nur eine Zeitlang wegparadokieil
ren oder wegspotten .
Nicht zu bezahlen.
Als Prinz Engen nach der Einnah
me von Alessandria (1706) einen
Rundgang um die Stadt machte, tras
er vor dem Tore einer Gärtnerei ein
junges Mädchen, das bitterlich und un
tröstlich weinte. »Was sehlt dir,
meine Tochter?« fragte der Feldherr.
·Alles, alled,« jammerte das Mäd
chen, «mein Giaeomo ist mir totaeschos
ten worden!« »Dann mußt du,« sagte
Eugen, »die eben einen anderen Giaco
mo suchen.« «Der Herr hat gut re
den,« erwiderte das Mädchen, »mo
biere Er es einmal, lasse Er sich seine
Frau, wenn Er sie liebt, totschieszem
und dann will ich Jhn auch aus diese
Art trösten.« Jn der Hoffnung, sie zu
heruhigen, reichte ihr der Prinz zwei
Louisdor hin. Statt diese aber zu
nehmen« küßte sie ihm die Hand und
sagte: »Ich gebe dem Herrn noch acht
undneunzig Goldstücke dazu, wenn Er
mir meinen Giacomo wieder schafft.«
Die zwei Louizdor aber nahm sie nicht«
Da stand der große Feldherr, dem so
Schweres schon gelungen mit den bei
den verschmähten Goldstücken in der
hand, und wie dem Mädchen, so ran
nen auch ihm die Tränen iider die
Wangen, aber-den totgeschossenen
Giacome konnte er nicht wieder herbei
schoiien- . M
J ua e n d halte dir die Schale,
Freude schenke dir den Trank.
Jugend-auch im Abendstrahle—
Freud’——auch wenn die Sonne sank.
Auch die Sozialistcnkonserenz in
London arbeitet aus baldigen Frie
den hin. Der Stein ist im Rollenl
Syncopirte Kuftümc und syniopirtc Musik ist ein Theil des ganz Neuen
in der Wiedergabe von Jrving Börlitfs großem Ianchem Erfolg,
»Watch your Ster«
nur für einen Abend, am Mittwoch, den 12. September im Bartenbachs
Theater zur Ausführung kommen wird.
-- Advektisiag in the Anzeigek-lletold paya. Tky it. —