Staatss Art-zeiget und Nin-old MWM Gr audss anv, M» Dokmersmwdei Dir Kett-. Erzählung von Ort-meint Wagner. K Es ist acht Uhr morgens. Er schläft noch, wie es überhaupt seine Gewohnheit ist, früh lange zu schla fen, während er vie Nächte, oft bis in den Morgen hinein, dazu heniiht, zu lesen. Sie rüttett ihn an der Schulter. »Seht nuf,« sagt fie Sie ist schlechter Laune und ver birgt has nicht. Sie haßt das lange Liegenbleiben Sie geht schon um neun zu Bett und erhebt sich früh um sechs. So hat man sie erzo gen. »Wie stät ist es·i« fragt er. »Halt) neun.« Er schließt nochmals die Augen. »Na-, wird's; endlich," drängt sie uns sieht ihn bös nn. mKein Mensch schläft um diese Stunde. Natürlich —- d.s.r—.:n, daß Du arbeiten mußt, dentf Tit nicht. . .·« Er streckt die Arme, gähnt und sicut sein-reifen .1uf. ,,G!eich, gleich," sagt er. Sie wirft noch einen Blick auf ihn und geht drinn. Die Türe fällt unsinfi zu. Das gin einen häßlichen on. — Während er sich zum Frühstück hin fcst, geht sie im Zimmer umher, wischt den Staub auf, putzt hie Mä bel, schiebt vie Stühle von einem Platz auf den anderen· Es wird dadurch unruhig und ungemütlich im Zimmer. Ein Mädchen zu hal ten». verbieten ihnen ihre Verhält time. istgentiich hat er keinen Appetit. Zögernd gießt er fis den Kassee ein. Das Brötchen, as sie ihm hingelegt hat, zerbröctrit er mißmu tig. «Brrr. . ." er schüttelt sich, »der Kcksfee ist miserabel« Sie unterbricht ihre Arbeit und sieht aus. Jhre Lippen zucken «So.« sagt sie, »wir hat er sehr gut geschritectt.« »Er ist nicht frisch. Ueberzeuge M, er ist ganz lau.'· »Natürlich-« sagt sie, »wenn man m zehn Uhr aussieht» »Ich habe Dir schon hundertmal . erklärt, daß ich frischen tinssee ver lange!« , Sie stellt sich vor ihn hin ist atem los und stemmt die Arme gegen vie Hüften. »Und das Geld? Frngsr Du da nach, woher ich das Geld dazu neh mei« »Dir ist es nur um vie Mühe zu tun,'« sagt ei und schiebt heftig vie Tasse von sich. s »Und Dir ums Mitgean re pliziert sie, «nichts macht man Dir recht. . .·« Sie wäscht und putzt weiter, nur noch nerodser atr- zuvor und mit mehr Lärm cis nötig wäre. Er erhebt sich, nimmt Ueberrock, Hut und Stock. »He-te tiichtig ein," sagt er, »ich tveroe arbeiten. . .« »Du gehst sort?« fragt sie, mit ei nem that aus das Friihstiick. »Hast Du oerstaiioen't« sagt er, ihre Fraae :gnorrierenv, »ich tin nicht wieder frieren . .'« fv Die Ttir snllt trticheitd zit. ——s Als er zuriictlomini, siiidet er dirs Linn-irr iit Ordnung. Alles liegt tin seiner-it Mate. Aus seitteiii Schrein tisch ist nichts tinxtiriilirn Dur-ins ver steht sich seine Frau. Er lett nir, wechselt die Schuhe, zieht seine ceqtteiite Hatte-inne nn. Alle-J tsi derett, er braucht es niir zu ergreifen. lliid das srettt ihri. Auch das- er tilleiit ist. sreiit ihn. Er ist beinahe zufrieden. Er geht langsam im Zimmer itits und tin. Seine Gedanken sind bei seiner Arbeit. Dann tnd wann lehnt er sich en den Ofen, wärmt sich die Hände. Er deitriigt feine-Mille. Seine Frau ist in der liiiche beschäf ti3i. Endlich begibt er sich an den cchreidtisch Er legt das Papier zu sicht, taucht die Feder ein, setzt an. — Sei findet er mit einem Male, daß es doch nicht warnt genug ist. Jhn srdstelt Er erhebt fis-, lnöpsr seinen Rock zu und stellt sich an deit Dien. Seine Frau steett vorsichtig den Kot-Hur Tür herein. iWenn er ar beitet, respektiert sie ihn, denn von dein Extra-ge seiner Arbeit bestreiten sle ihr Leben. Sie Hört ihn nicht sitts .Jst es warnt Imagi« fragt sle besdei den« Cis- lisilt qui ein« ichs-ph- III-. tennung. dg sie mit den Kohlen wahr lich nicht gespart hat. »Nein«, sagt er derbittert, »es ist knit.« Sie kommt herein, sieht ihn un gläubig an und macht eine beteuernde Geste. »Aber. . .« sagt sie. Er schneidet ihr das Wort ab. »Es ist lalt,« sagt er bestimmt,f,,ich tann hier nicht sitzen.«' »Aber. . . ich dersichere Dich. . .« «Du sparit eben an den Kohlen,' sagt er gereizt. »Dort-Haus nicht. Und überhaupt . . . ich finde, dnsz es hier sehr warm ist. Fast unerträglich warm.« Er steckt seine hiinde in die Ho sentaschen und sieht seine Frau höh nisch an. »Und ich bin wohl blödsinnig, wiet ? Ich unterscheide wohl nicht mehr, wns warm und was tatt ist«-« Sie weicht dem Streit aus. Sie fchuttelt nur den Kopf. »Du bist einfach trant,« sagt sie und geht. Er seufzt. Dann zieht er seinen Ueberrer an und setzt sich wieder an den Schreib nich Während des Mittagessens bessert sich seine Stimmung ganz erheblich Da er nicht gesriihmiat hat« hat er seht Hunger. Auch versteht es seine Frau, vorzüglich zu tdchen. »Willst Du noch Suppe3« fragte sie, erfreut darüber, dasz es ihm schmeckt. Er sagt »Dante«, nimmt aber trog dem noch einen Teller. »Was gibt es sonst noch?« fragt er. «Zchnihet mit Zpinat." »Und dann-« »Dann gin es nichts mehr.a sagt sie. »Weisz Gott,« sagt er unv lacht, »ich have einen umnenschlichen Hun ger." »Dvch.« erklärt sie, «eö gibt noch Kassee.'· kMit Kachenk fragt er. Sie nickt. »Heute ist schöne-, trvckenes Wel ter," siiblt er sich verpflichtet zu sa gen, während er vng Fleisch zer schneidet. »Ja, nnd vie Sonne scheint hübsch warm,« pslichtet sie ihm vei. Jin stillen dentt sie bei sich: mi. selten komme ich ans dem Hauses « s »Aber Lalt ist es —- viehisch toll,« sagt er. »Gott —- Dn hast ja Deinen Pele wendet sie ein. Er sieht sie nn. ,,Wvllen wir spazieren gehen-« sragt er. »Wenn Du willst s—?« »Abgemacht, wir geben« entschei vet er. Sie springt aus, sie ist voller Freu ve. Sie verbirgt vas hinter ver Ge schäftsgteit, mit Der sie sich über das Geschirr her-nacht. »Was soll ich aber anziehen, Dir-" Er unterdrückt diesmal seinen Aet ger iiber diese Frage. Er zuckt nur mit ven Schulter-n »Gott, was Du willsi.« »Das braune Kostiimi« srngt sie »Bas braune Uvstiirn,«' sngt er ge lassen. ote giesst its-n den Iriistee ein. Dies-nat ist er frisch nnd dustet. — Die Lust draußen ist eisig. Doch on ver Wind nicht geht nnd die Sonne nittv scheint, enitssiiwet nmn das nicht so sehr. Er ist in seinen Pelz gehüllt die Muse tsnt er bis iiver vie Ohren her ubgezogeti. Jhr genügen, wir sie iibs geyartet ist, Von und Musi. Die Lust hat ihre Wangen gerotet. Das macht sie frisch und hübsch. Sie gehen nebeneinander, nicht allzu schnell, ohne viet zu reden. Die htittser oer Stadt liegen schon hinter ihnen. Das braune ttctertiinp is«t be reift, ver Boden gefroren. Die jun gen Kiiittittien zu veiden Seiten des Weges starren mit ihren nackten Ae ste.t tote große Mitten gegen oen hint inei. »Sieht pas nicht grotest aus, « sagt er, »eine Allee von Rate-t. « »Wiet« fragte sie, tm sie nicht ver steht, was er meint. »Ich meine ote Hätt-tief s »Schön. . .i«, gewiß. . . es ist kei Jean r »Und erst der Dimatet,« fährt sie sich »wir blau. . . - »Wie gematt,« tagt er ironisch .Wie getntitt,« vetriiitigt sie leb hatt. Da unterdrüdt er seinen Spott und sieht zur Seite. Aber sie meett es noch und toteo unsicher. Sie tchioetgen eine lange Weite. ’ Da wird es ihm ptöytiets warm im Herzem und es ist ihm, als müßte er auch sie erwärmen können. Nur den richtigen Ton, scheint ihm. hat er bis her nicht getroffen. Unk- zu wenig Geduld hat er gehabt. llno er spricht zu ihr von seiner Arbeit Er tut es zuerst etwas befangen und noch widerwillig. Als er aber ihre srohe Miene steht, geht er aus sich heraus, wird lebhast, gestituliert. Es ist eine Novelle großen Stil-, vie er oorhat. Den ganzen Plan breitet er oor ihr aus. Er hebt vie einzelnen Personen hervor, nimmt sie gleichsam zwischen seine Finger, cha rakterisiert si.. Und er benüht alle Farben uno Töne, die ihm zur Ber rsiigiing stehen, unt vie Stimmung, in vie das Ganze getaucht sein soll, zu malen. Dann schweigt er, von sich selbst berauscht, ein wenig be schämt ob seines Feuers-. Er steht in die Wolken. »Das- wirv gut,« sagt sie zufrie oen, etwas « laut uno zu gewöhn lich, »wirtlich, ich finde es nett!« Er versieht die Lippen. »Du findest es nett,« sagt er ge quält. Sie hört ihn nicht. »Wie weit bist Du schon mit die ser Arbeit?« Er will nicht antworten« sagt aber Dann »Noch nicni weii. »Wind sie langi« »Nicht sehr·' »Ah-hin wirst Du sie schicken?« Er wendet sich ah. Seine Stimme klingt rauh. »Was weiß ich. Es ist ja auch betungto5.« Sie seufzt. »Wenn nur bald Geld« tänie,« sagt sie, »in fünf Wochen ha ben wir die Miete.« »Ich weiß,« sagt er finster. »Diese Sorgen,« fährt sie sort, »ioie es andere Leute dagegen ha ben. . ." Sie ziihtt ihre Bekannten auf, ihre Freundinnen und Verwandten. Allen geht es gut, alle sind sie in sicheren Positionem »Es ist eigentlich recht traurig,« sagt fie, »daß wir so gar nichts ho ben. . ." »So gar nichts —?« »Daß wir tetne Kinder haben. Wozu let-en wir denn?«« »Ach so,« sagt er voller Gleich mut. »Gut nichts, gnr nichts haben wir,'« ttagt sie. »Du täuschesi Dich,« erwidert er, »ich habe so manches-" »Ja Du. Aber ich?«« Er lacht gezwungen. «Freiltch· sreilich«, sagte er. »Oui« ich vielleicht etwas-« fragt sie mit Nachdruct. »Nichts, gar nichts,« gibt er zu riiij iind nimmt sich vor, jest nicht mehr zu reden. Sie sieht ihn an und siihlt, daß sie ihm weh getan hat. »Nun bist Du wieder vose," ingt sie. Er erivideri nichts-, sondern sieht nur oervissen zur Zeite. To gehen sie stumm nebeneinan dkL —- · quin Nnchtniahl hiit sie ihni et wns bereitet, was er besonders gern ifit: ein Rumsteat mit Meerrettich, in seinster Butte gebraten Es ist eigentlich ein viel zu luxus riöses Rachimaht siir sie beide, er weiß das. llno wie sie es ihm ser oieri, mit dieser zu offenkundigen Dienstdestissenheit, in diesem maßlo sen Bestreben. ihm recht zu tun, das inncht ihn traurig. Er dentt nach- Sie meint es gut, sie ioill ihn vers-ihnen, gewiß. Aber hat er denn ein Recht, ihr bös zu sseinZ , Er hat es. iir hat es nicht. Das ist Die Frage. Sie giezzt ihm Bier ein. Es ist tritt und frisch und braust. Sie tiiitt ihm ihr Glas-—- cntgegen. »Profit!« sagt sie. Zögernd stößt er mit ihr on. »Broti", sngt er. Sie setzt sich an feine Seite und legt ihren Arm nnf feine Schutter. Mit der Hand fährt sie ihm durch die Haare. Laß dns « tagt er Sie bringt ihre Wrinqe an fein Ge sicht Er rückt zur Zeite. - »Ich bitte Dich· . .« sagt er un mitsch »Ich will ndert'« ruft sie aus. Jhre Stirn-ne hnt den übertrgrnen Ton ver Verständnisto igteit Er denkt wieder nnch. . . Aber sie küßt ihn! — Die Nacht ist vir. Im Ofen sind Kohlen imchgelegt worden, dirs Zimmer ift von einer ein schtiifernven wärine durchglüht Die Petroteumtnnipe gibt ein selbe-, ru higei Licht, due den grdßten Teil ves Zimmer-An einer matten Däm merung iäßt Ein nicht zu ftarter Duft von Zigarettenrauch gibt vern» 's stillen Raum einen Stich ins Pi laute Er hat sich im Schautelstuhl lang ausgestreckt, hinter ihm auf dem Schreibtisch steht vie Lampe. Er hat ein Buch aufgeschlagen, liest aber nicht e Sie sitzt ous dem Sosa und hä elt. »Und dann —- zu Weihnachten, Du — da hab ich —- aber wirtlichi — gar keinen Wunsch." »So.'« sagt er, »und warum nicht?« Jhre Stimmen sind gelassen, leise uno zufrieden. So gleichmiitig, ge vömpst und ieidenschaststos wie das Lin-Tini oer Wanvuhr. Nur etwas müder. scheint et. »Wir wollen sparen,« sagte sie. »Wir haben ja alles. Das heißt -—« »Ein Paar Schuhe werde ich brau then-« Er nickt. »Und Du brauchst einen neuen Out.« »Wozu?« »Doch,« sagt sie, »der alte ist schon zu schädig-« ,,J.1, wenn Du meinst. . .« Sie gähnt. Sie ist schon sehr schläfrig. Sie legt die Arbeit, die mehr ein Spieizeng ist, beiseite, trenzt die Ac me hinter ihrem Kopf und lehnt sich in das Sosa zurück. »Aber einen Weihnachtsbnum wol len wir machen. Meinst Du nicht tillch?« »Gewiß," pflichtet er ihr bei. »Wir nehmen eine Fichte. Die Ta en sind zu teuer. Eine Fichte tut s doch auch. Wie?" »Sicher," sagt er. «Eine ganz tleine. hübsche Fichte! Wir behängen sie mit Müssen und tleinen Aepseln, die zuvor in Gold schaum getaucht sind. Und weiße Ker zen stecken wir aus. . .« Ihre Stimme wird noch leiser und bekommt etwas Verträumtes. Sie erzählt von den Weihnachtgbäumem die sie gehabt hat, als sie ein Kind war-. Und er hört ihr aufmerksam zu und niett hin und wieder mit dem Kopfe. An den Fenstern sieht man die Eisblumen glitzem Durch den Osen kommt manchmal ein pseisender Ton. Ein starker Wind hat sich draußen erhoben. Plötzlich lacht sie. »Du,« sagt sie, ,.manchmal denke ich amtlich, dasz Du noch berühmt wirst. . .« »Ach gebl« »Das wäre lotnisch! Was würden die Leute dazu sagen » »Nichts.« »Das wäre doch. . . doch genantt sich meine —- toenn die Leute einen si- begucien. . .!" Sie lacht nochmals und schilttelt den Kopf. »Freilich —- wenn wir reich da durch würden. . Sie unterbricht sich und sieht ihn All. »Was weiter," sagt er. »Ich kann mir das nicht denken,« s.:g: sie leise, »wir —- und reichl« »Damit gewohnt man sich schon«, sagt er ohne Spott. »Reich sein, das will ich gar nicht, nein. Aber — weißt Du —- wenn man immer so viel hiitte, als man gerade braucht —- das tvcire schöns. . . Keine »Borgen sollte man haben!« »Gott 1lr, Ngr er geniacylraJ. »Sie schweigen Dann seufzt sie unf, legt ihre Arbeit tut-nimm und ldit die Nur-ein uns ihrem Hund Er blittt ioieber in fein Buch. Sie tritt zu ihm. » »Wirfr Ti. langte lesen-" sengt sie. ! »Nein, nicht lnnge.·' Sie hält ihm die Klinge hin. »Gute Nucht," skizt fie. i Er küßt sie. ! »Gut- Nacht-« Löie überblickt noch einmal das !Zinnner· Einige Apfelichnlen, die ans Eben Boden gefallen sind, hebt sie auf. JDnnn geht sie. — ’ Er iiht nun allein. Er macht sichs bequem, dehnt die Arme und ichrnubt dann das Licht ein wenig höher-. i Nun wird er lesen. — «-.-- - --.--. - - —- Mißtrairijt1). Gatte: »Heute traf ich einen Bekannten auss nieiner Junggesellenzeit, der aber mich jeht seit mehreren Jahren ver heiratet ift!« Frau tgiftin): »Aha, darum bleibst Du io lange — da habt Jhr Euch natürlich den ganzen Abend nenenfeitig neteöfret«.-« —- Triftiger Grund» »Weshalb haben Sie denn die sit-« berne Schnupftabntcsdoie behalten» die Sie gefunden lmbenlm z »Ich dachte, die hätte jemand fortgewokfem sie war ja doch leert« Witz Simsmaudat — B Jii stirrl PaiilL Ich wollte mir nur meine Zigarri anzundeni — Eigenilich tauche ich nie auf der Straße, aber wie das sc manchmal kommt —- ich war ehei ausgedrochen, als ich gewoilt, und da Stuckchem das noch in der Spitze glimnii, schmeckte so gut, daß ich iiiiiis nicht entschließen tonnte, es wegzu iverseii. Ader so toinnit es even, wenn der Mensch seine Leidenschasten nicht mäßigen tanti... Ich war nicht allein, als ich das Loiai verließ, ich ging in Begleitung meines Freundes petiti, ader iiur ein turzeg Stück, denn aii der Ecte der Elisiibeth und Kurze-i Cirasze war er zu Hause. Leider ging gleich iinch seinem Scheiben an derselben steile meine Zignrre aus« «Nun hätte ich wirklich vernünftig sein, und inich odn dem tauni eiii Fingerglied liingen stuminel tren neii tbniien, aber wenn nun iiial das Zjiituin waltet, dann ist der Mensch even nur ein blinder Zatsn an dein thinintnde des dchictsalgy und so suchte ich denn in meiner Berdleiiduiig iii allen Taschen nach Streichlsdlzerii. Wie die meisten Rauctser sührie ich lein Feuerzeug bei mir und somit schwand die Aussicht, meinen Willen iii dic Tat umzusetzen, nicht nnd mehr. Die Hoffnung, seiiiiinden zu be gegnen, oon dein ich mit Feuer erbit ten könnte, lag in iielselgraiier uns-ie ivisser Ferne, da die ulsr iius vier zeigte und es wenige Menschen gixm die uni diese Zeit schon zii tauchen pflegen. Plosltch stieg ein erleuchtenoer we dante in mir aus. Da waren ja zwei lange Reihen hellscheinender Straßen laternen! Warum sollte ich als ehr licher Steuerzahler daraus keinen Nutzen ziehent Hinauf, hinaus mit Sprung und Laust Schnell hatte ich den eisernen Schast gefaßt nnd mit einer Behendigteit, die ein graues Eichtiitzchen oor Neid zum Erröten gebracht hätte, tvar ich oben. Nun galt es nur noch, die bewegliche Glas platte, die die Laterne unten schließt, in die Höhe zu heben nnd die Zigarre in die Flamme zu halten. Leider ge lang nur der erste Teil dieses tiihnen Experimente5; die Zigarre in Brand zu bringen, vermochte ich nicht« dasijr ging infolge meiner Ungeschicklichteit die Laterne aus. Berdntzt starrte ich noch aus die leergebrannte Stätte; da siihlte ich mich an einen-. meiner Bei ne gefaßt nnd eine Stimme von un ten sagte: »Zie!« »Was« ant ttoortete ich. «.tiommen Sie man runter!« sagte die Stimme· »Dann müssen Sie mich erst los tcissen!" antwortete ich »Ja toer mir hiiten!« lautete die rohe Antwort Nun versuchte ich der Stimme — lsie gehörte, wie ich ganz richtig der lmuten-, dem finstern Sohn der Jtacht der hier den machend-en Wachter snacht —- ans-einander zn setzen, daß zum Her-absteigen oon einer Straßenlas Iterne mindestens zwei Beine gehör ten, nnd da mich die Natur in ihrem Geize nnr mit lzweien solcher Biede stale ausgestattet, er aber eines dieser beiden sich toideerechtlich angeeignet habe, es mir auf diese Weise unmög lich gemacht sei, seinem Wunsche nach zutommem Der Mann schien das einzusehen und ließ mein arretierteg Bein wieder los, nicht sohne zu hemeriem »Er diirsen aber nich toeglofen!" »J, wo werd« ich denn!«« —- Druns ten war ich. 11 id nu kommen Sie mit uss de Wiichek« »Wies0? Warum? Weshalb?!« »Sie haben hier die Laterne aus gelöscht!« »Ich? —— Im Gegenteil —- meine Zigarre habe ich daran anziinden wollen-« · Dad glaubte aber der Mann des Gesetzes nicht. Jch setzte ihm haar klein den Hergang der Sache ausein ander. Als das nichts nähte, fing ich an ihm meine Lebensgeschichte von Anbeginn zu erzählen und schwor ihm, da er noch immer ungerührt blieb, daß ich überhaupt ein Mensch sei, der sich eher ein Ohr abberszen, als einer Gaslaterne auch nur ein Haar krummen wiirdr. Dann schil derte ich ihm in ergreifenden Worten, welchen moralischen Eindruck es aus mein sernekes Leben machen müsse und welche Konsequenzen es haben könne. wenn ich zur Wache geschleppt, unter den Abschaum ver Menschheit gestoßen und mit Räubern und Mör dern nntermengt würde. »Wer-irren Sie Michael Kol)th1as?« »Der is nich in unserm tiiedier,« erklärte der tlassisch gebildete Wäch ter, »und überhaupt geht mir die Sa che nischt an, det hat der Leumant auszumachen! —- und Sie tommen s mit usf de Wache." Nun wäre mir ja an und für sich die Sache sehr gleichgültig gewesen, denn eines polizeilichen Strafmandas tes wegen habe ich mir nie ein graues, noch nicht einmal ein braunes Haar wachsen lassen; aber ich wohnte da mals bei einem Verwandten, und die ser Verwandte war mit sieben Kin oern gesegnet. Diese sieben Kinder waren sieben Mädchen im Alter von sieben bis sechzehn Jahren, und diese sieben Mädchen hätten mich sieben Wochen täglich von sieben Uhr mor gens bis sieben Uhr abends siebenmal totgeärgeri, wenn ein polizeiliches Strafmandat gegen mich eingelaufen wäre, und erfahren hätten sie es sicherlich, denn sie erfuhren alles. Aus diesem Grunde mußte ich die Gefahr oon mir wälzen. Trotzdem wir den Achtundzwan zigsten hatten, versuchte ich es mit einein Taler. Aber das Organ der öffentlichen Sicherheit wies das Sün dengeld entrüstet zurück. Ich legte noch zwei Mart zu — derselbe Er folg. Es nütztc nichts, ich mußte mit zur Wache-. Jnnerlcch wütend folgte ich meinem Fuhren Was tun? Jm Geiste sah ich mich bereits, von den spitzen Bemer lungen meiner sieben Kousmen zer sleischt am Boden liegen. Da —- ein Blitz der Erlnuchtuug durchzuckte die Nacht meiner Ratlosigteit, und freu dig schritt ich die Stufen, die zu der Polizeiioache führten, hinan. Du nennst, sagte ich mir, einfach den Ra nken eine-«- deiner Freunde — und isont den bon Henn, bei dein fällt so ein Ding bon Strafbefehl nicht so sehr auf, gibst ihm den Taler wieder uud die Sache ift geordnet. —- Hur ra, gerettet! Ich wußte freilich, daß es verboten ist« einen falschen Namen anzugeben, aber, wer nichts wagt, ge winnt nichts-. »Wie heißen Sie? schnurrie mich ein bärtigee Wachtnieister au, dem der Nachtwächter die ausgelöschte Laterne in den brennendften Farben geschil dert hatte. - ,,.Henri Stunde-P log ich frech. »Wo wohnen Stet« ,,Elifabetbstraße 11.« »Bei lvem?" »Bei meinen Elternl« »Wnnn geboren?« »Meine Eltern?« »Nein, Sie!« »Den 28. Februar 1860!« Jch war auf alle Fragen wohl vor bereitet. Nun wurde telegraphiert, re chercljierh tetephoniert und nach einer Viertelstunde hieß eg, ich tönne geben. »Kann ich die Strafe hier hinter legen Z« ,,"li’ein!« Ader nun wollte ich ons Stück Zi garre, das an alt' dein Unglück schuld .oar, doch wenigstens rauchen. »Dort ich vielleicht uni etwas Feuer bitiens« fragte ich kühn. lind, o Wunder liber- Wunder-, es wurde mir gewährt. Stolz tauchte ich, niit dein Hochgefiil)1, nlg Sieger all-s diesem stumpfe mit Der Obrigkeit hervorgegangen zu sein, die Zigarrc zu tfixde und begab mich auf den Heini-kein In den nächsten zagen ver lustig Ich meinen Freund Henri zu treu-Jn, es gelang mir jedoch nicht: nun-er wenn ich zu ihm tam, war er nie-getragen Endlich, es ioar inziois sur-sit erne ganze Zeit vorübergegans Fin, traf ich ilzn un. Er saß, den Kopf i.i die Hand gestützt, schiuerniii tig ozr seinem Schreibtiich und starr te iin trieben Augen und dem Ans Irnlt f.itt·unggloser Hilflosigleil auf ein oIr ilnn liegendes halb bedrudtes, .;«.:ld beschriebenes Blatt Papier. Mit-» durchzuckte es: das Straf masixun »Ur-is hast du denn da?« fragte ich. ,,«.·.«.e::srn.« antwortete er snst dü ster, ,,:.-nt' Dir nn, ich soll da neulich ni Or Lflisrivethstruße eine Laterne eriieikert nnd böswillig ausgeloicht iskideii!« »spi, wenn ou aber auch solche Zinnen ni.ichst!« sagte ich lachan uns 1iefz, ohne daß er es merkte, den Zi:.-.it.i.er in die Tasche seines Rockes gisciiein Er s.ih mich wehmüiig nn nnd er widerte: »Ich kveiß auch nicht, nne ich daraus getoninien·sein mag, aber ich gebe dir mein Wort, ich habe keine Ahnung mehr von der ganzen Sache. Jedenfalls muß ich fürchterlich be zechi gewesen sein-« --.-—-..-.-—— —- Rurürliche Folgt-. l. Echiilm -.Mcrkioürdig, wie unser Ordinarius sent immer so zerstreut isi!« 2. Sei-isten »Jo, er ist doch neu lich Professor gewokdcnl«