Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 21, 1917, Image 1

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    Nebraska
« Wiss-s Zweige-: umdl YMM
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Jabkgang 37. —-—-———————— Grund Island, Nebraska, Donnerstag, den 2I.Juui1917 ————————-—— Nummer 217
Äsbr -
«st0ks«.
Vom Kkicgåfkhmsplaiz
Auf allen Frontcn herrscht ietzt vcti
yättmßmäßigc Ruhe. s
In Russland herrscht n—v—ch das alte Chaos. Bürgerktich
mag folgen. Steckt-atmet Roufereaz im Zeichen
dkk Alliittem Americas Probleme.
Raitar- sim Ihm-seit Ist-den«
Aus Kopenbagem Die Zeitungi
«Sozialdemokraten" veröffentlicht in
Bezug aus die Friedensaussichten ei
nen Artikel, in dein das Folgende
ausgeführt wird: »Es ist kein Ge
deininisz. dass inoffizielle Verhand
lungen stattgefunden haben und noch
im Gange sind, die qui vie Heu-H
führung eines Friedens zielen.- Bist
fest haben diese Verhandlungen kei-l
nen Erfolg gezeitigt. Wir haben je-i
doch aus ganz zuverlässiger Quelle,
erfahren, daß der von der frühereni
russischen Regierung gewährte-Wunsch«
nach einein baldigen Frieden von denf
Sozialdeniskraten seht aufgenommen
worden ist, und dass dieselben mits
aller Energie bemüht sind, seine Er
füllung herbeizuführen Die Aus-’
fichten sind aus diesem Grunde sehr
vielversprechend, und die Welt mag
schon in wenigen Monaten sich der
langersebnten anie deo Friedens er
freuen. Wir wissen, daß Deutschland
bereit ist« Belgien und Serbien wie-»
der herauszugeben und Frankreich zuj
räumen, und wir wissen auch, daß die
Türkei sich nicht ioeigern würde, den
Russen die Durchfabrt durch die Dur-s
danellen zuzugestehen Ferner sind-;
alle Anzeichen dafür vorhanden, daß;
die streitenden Parteien sich ohne-»
Schwierigkeit iiber die politische Fra-«
ge einigen nnirden Die russische Re- -
gierung ist diesbeziiglich benachrich-;
tigt worden nnd hat auch bereits ih
rer Befriedigung hierüber Ausdruck
verlieben Es besteht demnach keins
Grund, warum die Centralniiichte,’
Frankreich, Russland und die Valkan
staaten keinen Frieden schließen soll—i
ten· Das einzige Land, dat- sich deini
Abschlusse eineo Friedens widersent
ist England. das in seiner unersättli
chen Gier unmögliche Forderungens
stellt und nach deutschem Territorium «
strebt England verlangt. dasil
Deutschland Helgoland und damit die;
Herrschaft iiber den Kaiser Wilhelm-J
Kanal und die großen deutschen Hast
sen an der Nordsee an Grosibritaws
nien abtrete, Englands gegenwärti-«
ge Alliirte haben jedoch die Unmög
lichkeit dieser Forderung erkannt und(
werden sich unnötbig weiteren furcht
baren Opfern aussetzen Ei kann
daher als sicher angenommen werden«
dass schon in wenigen Monaten, viel
leicht Wochen, Frieden geschlossen
wird, mindestens zwischen Ruszland
Und Deutschland«
Entscheidende Schlacht steht In West
seut bedie. !
Aus Berlin: Aus der ganzen Linie-I
zwischen Soissons und Rhcimo betet-?
set Fesdmarschall von Hindenbueg ei
nen mächtigen Vorstosz gegen die
Franzosen vor, während der britische
Höchstfocmnondirende Hain alle An
stalten trifft. um seine Streitkräste
östlich von dem Bei-genesen bei Messi
nez use Treffen zu führen. Gleich
zeitig hänunert die schwerste Brülle
eie der KronpkinzenAemee gegen
die französischen Stellunan an der
Aisne und in der Champagne und in
mehreren wesentlichen Abschnitten
weiter südlich bis vor die Front von
Verdun« Es steht allem Uns-deine
nach eine grosse- wenn nicht entschei
dende Schlacht bevor-. ,
Deutsche Stellunge- is Belsieu In
des gewinnt
Aus Berlin: Ein Rückzug der deut
schen Ztrcittkäftc an zwei Punkten an
der Front in Bctgien wurde am Frei
tag bekannt gegeben. Die Deutschen
wurden von den Engländern zwischen
Zillibcke und der Gegend der Douve
sowie südlich von Wameton zurückge
drängt.
Die Allirtea suche- Iisees as allen
Froste-.
Aus Berlin: Die offisielle Kriegs
revue und Militiirkritiler aller gro
ßen deutschen Zeitungen versicheru,
daß die Kriegspliine der Alliirten an
der britischen, französischen, italieni
schen, tusftschen, Saloniki nnd rumiis
nischen Irent fehlgeschlagen haben
Sie sagen, daß nirgend der Erfolg
weitgehend genug war, um auf die
Zukunft einwirken zu können. Russ
land sei im Innern zerrissen und aus
geschaltet. El wird geraume Zeit in
Anspruch nehmen, die in den Reihenj
der Alliirten entstandenen Liiclen ans
Soldaten und Material auszufüllen»
denn die später von ihnen zu niachens I
den Angrisfe müssen mit einem noch
größeren Aufwand von Mannschafs
ten und Kriegsmaterial unternom
men werden, wie diejenigen im April
und Mai. Dazu kommt, daß die Zeit
nicht mehr auf der Seite der Altar-»
ten, sondern auf derjenigen der Sen-I
tralniiichte steht. Die cost ge-;
stalten alle Verziigskung r die Al
liirten geiöhrlich. Man weist daraus;
hin daß die politische Lage in Paris !
Rom und Petersburg den dortigen
zlabinetten über die Mitise wachsens
wird, wenn nicht bald bedeutende Evj
folge der Miit-ten auf den Schlacht
feldern gemeldet und auch erwiesen
werden. Eigenthiimlich wie es lau-«
ten mag, aber nur sehr selten wird
iiber den Eintritt Amerika-Z in den
Krieg in der KriegsRevue Erwäh-«
nung gethan. j
Zahl der Osser des Angriffs ans
London wächst. i
Aus London: Ein Schrei der Eritis
riistung iiber den letztwöchentlichen
Angrisf auf London gellt durch ganz
England nnd das Voll verlangt, daß (
schcsiiisngslos Wiederuergeltung ges
iibt werde. selbst Lklitungen dies
bisher nichts von Repressalien wissenl
wallten, verlangen nun die Vonibarz
dirung aller deutschen Städte-, diei
non den Flugzengen der Alliirten er-I
reicht werden können. Da es nichts
möglich ist, eine graste Anzahl non
Flugzeugen zum Schutze Englanddi
und zur Turchsiihrungs der Wieder
vergeltungsinaßregeln non der West l
iront wegzuziehem ohne die Ossen
five des Feldmarschalls Haig zu hin-!
dern, hofft man sehnlich, daß die
Ver. Staaten bald eine riesige Luft-j
slotte senden werden. Die Zahl der
Leier des Angriffs hat weiter zugc
nonunen
Aus Berlin: Ein llleschinader unse
rer großen Flugzeuge erreichte letzten
Mittwoch London und belegte die Be
festigungen mit Bomben. Bei dem
llaren Wetter, das herrfchte. wurden
gute Treffer beobachtet Trotz des
heftigen Feuers der britischen Abs
wehrgeschiitze und zahlreicher Luft
känipse, während deren ein englifcher
Flieget in die Themse stürzte, kehrten
alle unsere Flugzenge wohlbehalten
zurück.
190 Mann kommen bei Tarpedirnug
eines Dann-few um.
Aus Paricix Der füdntlantiiche
Passagier Dampfer »Semmnn« Inst
550Pc1ssagieren und Soldaten an
Bord wurde im Atlantifchen Ozean
von einein UsVoot totnedirt und in
die Tiefe geschickt wobei 190 Perso
nen den Tod fanden.
Finale-d macht sich frei.
Aus Stockholm: Die Finnländer
sind mit ihrer Forderung auf Selbst
verwaltung durchgedkungen. Es
wird bis sur konstituttonellen Ver
sammlung feine eigene Regierung
haben.
Deutschl-o Krieg-arm iibrr Krieg-lage
Aug Koiienhagenx Vertreter der
deutschen Presse haben seitens des
Kriegsdepartements folgende wichtige
Ausschlüsse erhalten: Eine größere
Iamerilanische Truppenzahl wird erst
im nächsten Jahre auf deni euroväis
schen Kriegsschanplah erwartet, liber
.haupt mangele es den Ameritanern
lau einer genügenden Zahl Trans
lportschist um zahlreiche Truppen be
ksördern zu können. Es ist kaum
denkbar, dasz die Rassen die Offen
sive ergreifen werden, doch lassen
Vorgänge an der Westsront erken
nen. daß die Franzosen binnen Kur
zem wieder einen gewaltigen Vorstosz
unternehmen werden. Auch die Bri
ten holen wieder zum Schlage aut,
doch ist die oberste deutsche Heeres
leiiung hierüber in keiner Weise be
unruhigt, wissend, daß es sich im
allergünstigsten Falle sür die Alliri
ten nur um geringe örtliche Erfolge
handeln kann. Die Lage der Dinge
ist fiir die Deutschen durchaus gün
stig, und der deutsch-r Sieg sei absolut
sicher, und zwar insolge der unermüd
lichen Thätigleit der Tauchboote. Die
Briten haben während ihrer Angrisie
in den letzten 50 Tagen 225,000
Mann verloren: M Divisionen haben
sie in's Treffen geiiihrt, während die
Franzosenbei ihren Angriffen aui
der Westsront 72 Divisionen inkz
Feld gestellt haben: die sranzösisilien
Verluste werden auf -s00,0i)0 veran
schlagt. Die Luitaugrisie aus engli
sche Städte haben den Zweck. die bri
tischen Flugzeuge nnd Flieget zu ver
anlassen. in England zu dleiden und
sich nicht iu Frankreich oder Belgieu
zu bethätigen.
Kleisrnsses in Metallin
Aus St. Peteriburgr Der glücklich
und ohne Blutvergieszen beendigten
Nebeltion in tieonstadt ist eine neue
in Kleinrußland gesolgt. Die Unab
hängigkeit des PerenaslawsDistriti
tes am Dnjeper ist protlainirt wor
den. Der Armee darf kein Proviant
aus dein Distrikt geliefert werden.
Die Geschäftsleute erklären: Friiiter
belierrschte uns der Zarieinng nnd
ietzt seufzen wir unter der Pöbelherr
schaft Die einzige Rettung aus dem
Chaos ist eine Dittatur. aber es fehlt
der starke Mann fiir eine tulche. Die
heutigen Belterrscher Nusilands sind
der sozialistische Fiiltrer Tscheidse und
seine Genossen int Ratlte der Solda
und Arl- .ter-Delegaten. Die Sozia«
litten erklären offen, der Krieg sei ein
Eroberunggtriem sie wollen nichts
von den Kriege-zielen der Alliirten
wissen nnd bestehen daraus, dafz so
fort Frieden geschlossen werde. Der
Kriegsntinister ist sehr pessimistisch
von der Front zurückgekehrt Er
sagte: Die Armee ist iriegsmiide nnd
will nicht mehr kämpfen Auch besin
den sicli sinstere Mächte unter den
Soldaten an der Front an der Arbeit.
Einige Regiinenter halten tltatföchlich
schon aus eigene Faust Frieden mit
Deutschland geschlossen.
Baldiget Frieden wird ia Deutsch
land erwartet.
Aug tilwenlmgem Während einer
Rede erklärte der tonfervatine Füh
rer Hetsdebrand das-, ein deutscher
Admiral ilnn gesagt dat: »Wir hof
fen. ja nnr sind sicher, dasi die Lage
in England innerhalb zniei Monaten
eine derartige sein wird, dafi die Vri
ten ans-gespielt lmlien werden« Als
eigene Ansicht erklärte Herr von Heu
delimnd, dass das-s Tanchlmot den
Krieg noch vor dein kommenden Win
ter beendigen werde.
Rot-wegen mag Alliirten beitreten.
Norwegen mag innerhalb eines
Monats den Alliirten beitreten. Die
ärsneren Klassen nnissen solches Elend
leiden, dass die Bevölkerung Norwe
gens am Rande der Revolution steht·
Nach der Ansicht maßgebende-r Perso
nen wird befürchtet, daß die Alllirten
ein Embargo von Nahrungsmitteln
nach Not-wegen erklären, falls dieser
Staat weiter neutral bleibt. Außer
dem hofft man, daß, falls sich Norwe
gen den Alliirten beigesellt, der Er
pott von Rahwngsmitteln nach
Deutschland aufhören wird.
Fkiedensbedinsnngen deutscher Seil
Kalisto-.
» Aus Stockholm: Die hervorra
nendsten Punkte der Bedingungen
Jder deutschen Soiialisten sind: Bel
Jgien kann für die Verwüstungem die
Eint Lande angerichtet wurden, keine
Entschädigung beanspruchen, da es
ischwierig sein würde, festzustellen.
sioelche der lriegsülsrenden Parteien
Isür den Schaden verantwortlich zu
shalten ist, und Deutschland allein da
ssilr verantwortlich halten zu wollen
»märe mit einer zwaiigsweisen Zah
Ilung einer Kriegsentschädigung ver
gleichber.
. Wiederherausgabe der deutschen
Kolonien nach dein sozialistischen
Lehrsay »kleine Annexionen«.
Deutschland behält ElsaszLothrini
nen, da Neunzehntel der Bevölkerung
deutt chsind.
Dem Plan der deutschen Soziali
sten gemäß soll allen Nationen ihre
politische und militärische Unabhän
gigkeit erhalten bleiben.
Ueber das Schicksal Zerbiens und
anderer Valkanstaaten sollen sich die
Sozialisten während der allgemeinen
Verhandlungen einig werden.
Polen und Finnland soll es über
lassen werden, ob sie selbständig wer
den wollen.
Griechenland, Jrland. Mathem
Korea, Tripoliö, Mai-ekle und Thi
lvet gegenüber wird tiefes Mitgesiihl
ausgedrückt, und die Sozialisten je
ner Länder werden aufgefordert, siir
die Unabhängigkeit der genannten
Länder thätig zu sein.
Nach dem Frieden sollen interna
tionale Schiedsgerichte eingesetzt wer
den und eine allgemeine Abriistnnq
erfolgen. Die Dienstzeit soll aus ein
Minimum herabgeswt werden.
Alle Streitfragen-. die möglicher
weise zu einem Kriege führen tön
nen sollen aus schiedsrichterliche-Im
Wege beigelegt werden.
Ueber kiinstiae völkerrechtliche Be
stimmungen nelnnen die deutschen
Sozialisten solaenden Standpunkt
ein: Keine Aus-subt- von Waisen sei
tens sientmler Mächte-: Aussieben der
Kaiser-eh keine Vetoassuunq von Han
delvschisfenx alle Kanäle, Meerennen
und Seeiueqe sollen allen seesnhken
den Nationen offen stehen: Nab
runasniittel nnd Kleidunqutücke sind
nicht als Krieaslonterbande zu be
trachten: keine Censur der Brit-se der
strieqsiilirenden oder Neutralen: kein
Handelskrieas freie Meere: kein
Hochschutzzolls seine Gebeimdiulmnw
tie
Erz-Zur neisteoschwachit
Aug Stoctliolcm Es wird verlangt,
das; die Kannst-- des Zaren und deren
Verwandtschaft in strenaem Geinahrs
sani aelialten nierden sollen, und man
stellt soaar dass "!(erlnnaen, sie aus die
St. Peter nnd elkaulsffeitnna zn ver
brinaeu. Der tar ist aeistia und
körperlich ein aislirocliener Mann: er
scheint aar untu iu missen, was in
Russland eiaeniiich vorgeht Stan
nend blickt er dse Soldaten an- die
ihn nicht nielir ioie sriilier init »Ein-r
Maiestät« anr-:?«-.«n, sondern niit Herr
oder Lin-en m sprechen Lit starrt
er triilisinnin « r sieh hin. Er be·
riilirt die xllitisiitlnntusn der Lssiziere
nnd beinerlt Ins; die Adiieltlntinen
jetzt nnr nocli satt der Krone einen
rothen Fliiten ssiaen Er sraat, inne
dies bedeutet Jud man snat ihm,
dies bedeute di« Isienolntion Dann
neiat er dass bannt und staninielt
»Ja«l
Ein Krieg dro stupitalismus.
Aus Ainsieisdanit Jni Verlanse ei
nes Jnteroienig mit dem Correstmns
denten des Berliner Taaelilattes lkat
der danische Minister Stannina er
klärt, das-, die Ver. Staaten ihre
Krieggziele aonz umsonst veröffent
licht hätten. Ihr Krieg sei ein Kriea
des Kapitaliginns nnd hätte den
Frieden weiter hinausgeschobein an
statt ihn zu beschleunigen
such überlegen in der Luft.
’- Aug Berlin: Im Monat Mai ha
ben die Deutschen 79 Flugzeuge ein
gebüszh während die EntenteiAlliiri
ten IS- Fluqzeuae verldretn
Ianuer ersehan Krieg mit den Ver.
Staaten·
Aus Amsterdam: Die wahre Stel
lung Japans im gegenwärtigen Krie
ge kommt gelegentlich in Zeitungsars
tikeln zum Ausdruck, die mehr oder
weniger ossiziellen Charakter-'s sind
und ohne Rückhalt erklären, dasz Ja
pans Interesse auf Seiten Deutsch
lands und seiner Verbiindeten liegt.
Es heißt da in einem japanischen
Blatt, Organ des Premierministers:
Die Japaner haben keinen sehnliche
ren Wunsch als den, mit den Ver.
Staaten von Amerika die Klinge zu
lreuzem Das Ziel Japans ist die
Besetzung von Californien, der Phi
lippinen und Honolulus. Ein Bünd
niß mit Deutschland wäre daher für
Japan weit werthvoller als ein fol
Ichcs mit England und Ausland-. Die
Seemacht der Ver. Staaten ist ein
Spott für die ganze Welt, und die
amerikanische Regierung sucht aus
diesem Grunde die ganze Welt mit ih
rem allerdings reichlich vorhandenen
zGelde zu kaufen. Es wäre eine
TSinnlosigkeih wenn wir Truppen
nach Europa schicken wollten. Die
Freundschaft mit England ist non gar
kurzer Dauer, da die Briten, wie die
Geschichte mit zahllosen Beispielen be
weist, ihre Freunde in dem Augen
hlick zuriickstoszem in dein sie dieselben
nicht mehr brauchen. Wir werden
es einig bedauern. daf; wir uns genö
thigt gesehen haben. mit England ge
meinsame Sache zu machen. Ein
Biindnisz niit Deutschland wiirde fiir
une- vortheilhafter fein und würde
uns viel größere Aussichten fiir die;
Zukunft bieten ,al«3 diese zweifelhafte
Freundschaft mit England Wir sinds
fiir alle Zeiten die Herren des asia-!
tifchen Meeres. Wir müssen auf je-I
»den Fall auch auf Kosten der Ver.
Staaten unsere Herrschaft zur Gel
tung bringen« und dazu kann uns ain
besten Deutschland verhelfen Oeuiez
ver-sorgt Amerika die hillliirten mit.
Waffen und Munition gegen Deutsch :
land: eines Tages alter wird uns
Deutschland heiftehen, indem es unsIl
Wafer nnd Munition gegen Ann- ;
rika nnd Australien verschafft Wirs
zweifeln nicht daran, daf; Deutschland
und seine hlierhiindeten als Sieger;
aan diesem Kriege hervorgehen nier .
den. auch fiir den Fall, dafi sich nochi
andere Nationen seinen Feinden ans-?
schliessen sollten. Wir fühlen keinen
Hafz gegen Deutschland, wir henum i
dern es vielmehr. i
England verbraucht täglich nahezu 40
Millionen.
Aus Londin Kanzler Bonat- Lani
hat erklärt, daß die täglichen Auggn
hen der hritischen Regierung rund
stl9,000,000 sind.
Zwei Milliarden Douai-«
Aug London: Bonar Land liat an
gekiindigt, das-, England seit Beginn
des Krieges von den Bei-. Staaten
die Zunnne non insgesainmt stä
W(),()W,()0() geborgt habe.
« Die Polizei wurde dieser Tage
nach dein U. P. Bahnhos gerufen
nni einen geistig derangirten Mann
non einein der Jiige zu nehmen« Er
erklärte ans der Polizeistation, dnsz
sein Ninne Jakob White sei nnd das;
ei· sich ans der Reise von Pennsnlna -
nia nach Elm Ekel-L Neh« befinde»
Tei- Mann litt wahrscheinlich am
Versolgnnggnmhin denn er glanhtej
si chin ein Haus eingeschlossen, weih T
rend er sich im Hänge befand, nnd»
schrie immer «·Lsilse! Mörder! Als;
ihn die Beamten nach der Polizeistass
tion brachten ——- es war gegen lllx
llhr Vormitttags s— fragte er, oh egs
nicht Mitternacht sei. Der MannE
war zwischen 70 nnd 80 Jahre alt. ]
—- — Der Polizejdnss hat vom Firieqs I
minisker Baker eine Inschrift erlml
ten, dnlnnlnntend die nenen Gesetzes
bezüglich Verhnsenz non bsrnxtsclnn
den Getränken oder nnmomlischee
Versuche der Hallvmelt gegenüber den
Soldaten in der Nähe der Feldlaqer
streng durchzuführen Auf Uebertre:
.tnng dieses Gesetzes ist eine Geld
istrase von 81000 oder Gesängnisz,"
Ioder auch Beides-, festgesth
Frau S. N. Wall-ach nach langen und
schweren Leiden vom Tode
abbernseu.
Trotzdem das Hinscheiden von
FrauS N Wolhach seit einigen Ta
gen zu erwarten stand, hat ihr gestern
Morgen erfolgter Tod dennoch bei
den Vielen, die sie und ihre Familie
kannten, grosze Theilnahme hervor
gerufen. nicht nur hier« sondern sei
tens der Geschäftsbekannten und
Freunde im ganzen Staate. Frau
Wolbach litt schon seit den letzten drei
Jahren, aber ihr Zustand wurde als
unbedenklich erachtet, bis vor unge
fähr Jahresfrist, als sie sich nach Vo
ston begab, um sich der besten örztlis
chen Behandlung zu unterziehen. Sie
kehrte dann zurück und seitdem war
sie unter beständiger iirztlicher Be
handlung. Jn den letzten Wochen
wurde ihr Zustand aber so bedenklich,
daß ihr Ableben nur eine Frage der
Zeit war und am Dienstag Abend
erfolgte.
Frau Wolbach, geb. Fri. Rose
Stein. wurde in Ehicago, Jll» am
;30. Januar 1856 geboren, war alio
zur Zeit ihres Todes 61 Jahre sechs
Monate alt Am 16 März 1875
wurde sie in Chicago mit Herrn Sa
Lmuel N. Wolbach ehelich verbunden,
der im vorhergehenden Jahre nach
ji«-rund Island gekommen war und
jsich im Sehnittlnaarengesrliäft etalllir
»te, woraus sich irn Laufe der Jahre
die große merkantile Firma Z. N.
Wolbach 83 Sons, Grand Jslandgf
grösste-Z SchnittmaarensEtalilissemenh !
entwickelte Herr Waidach nnd seine
Braut schlugen hier ihr Domizil ani
nnd Mrand Island war seitdem un
unterbrochen ihre Heimath Stets
orominent in sozialen Kreisen, liauth
sachlich infolge ihres liebenswürdigen
s,Wesens genos; die m»erstorbene hier«
nnd außerhalb graste Beliehtheit un d
Achtung, und oor ’l!l(1n mai ei ihn-s
Art, Leiden zu lind-Im und del- nie
niger hsliicklichen nack- Fträften beizu-«
steht-n. I
Neben ihrem um sie trauerndeni
Gatten innre-kann fu« vie- Siphnch
Miirran Wolbach von Ctiicagox Edis
ivin J. Wolbailv von biet-: Dr. S. VI
Welt-ach von Voii -.! und Ein-J Wel
bach, gleichiagg von liter. Der Fa
milie wird infolge des schweren Ver-,
lustes in diesen trüben Stunden das
herzlichfte Beileid entaegengebmcht
Die Begräbuiszfeierlictikeiten wer
deu ani Freitag Nachmittag um 2E
Utir vom Trauerlmuie, 2()«.) dftl. 2j
Straße, aus durch Nabbi Finger vons
Linknln Neb» stattfinden Es wird
ersucht, keine Blumen zu senden. i
» - Der bieiige Arzt Dr. Redfieldz
bat seine Pimis aufgegeben und be «
gab sich nach »t. Nilm Kans» ums
dort als Offizier im ärztlichen Ne
serverorng ausgebildet zu werden.l
Erst nach dein Ende des Krieges geif
denkt er hier wieder seine Praris auf
zunlnuen
— Tags Leichenbegäuguisz der ver-»
itarheneu Frau Cbriir Bade fand am
Freitag Nachmittag vom Trauer-«
baute an südl. Elnistrafie ans durch
Pastor Schumann statt. Die Kinder
der Verstorbenen wohnten fäunntlich
der Trauerfeieerichteit bei und ein
großes Leicheugeiulge begleitete die:
so plöulicls Talunaescliiedene zu ihrerz
leuteu slluhestiitte Wie wir uachträasp
liils ersalireii, schien Frau Bade aui
Taae ilireLs Todes umlilaui uiie sonst.
und während des Tages hatte sie so-»
aar uuels iui Nat-ten gearbeitet Am
Lllieud lieaali iie sich zur Ruhe, stand,
aeaeu Ellciltenuuln wieder aus undv
seine sicli in den Lehnstuhl Kurz dar
aus wurde ilir iiliel, sie lelnite sich zu ·
riick und verschied. Eiu Herzschlaa
hatte iljreni Leben ein Nützliches
Ende bereitet. Während der aroszeni
Trockeulseit in den flsler Jahren ver-·
lor Herr Bade seine schöne Farm ins
leernian Countn und im Jahrel
IWU kam er: nach Grund Island.i
Herr Bade selbst war lange Zeit;
ziemlich krank, hat sich aber seitdem;
wieder etwas erholt. Frau Bades
war eiue echte deutsche Hausfrau-;
Gattin und Mutter, deren Hinschei
den von Allen, die sie kannten, aus
jrichtig betrauert wird.
Automohiliunglüch
; Ein folgenschweres Automobilsuw
glüct ereignete sich letzte Woche west
Elich von Aurora. Das Autonwbil
von Herr Mitchell, dem Besitzer des
Ihiesigen MiclselsoiisTlseaters, welcher
Zmit Bei-ne Parsons, dem Operator
ider WandelbildersMaschina im hiesi
«gen MichelsonsTheater, sowie den
IVaudevilleSchauspielern Herrn und
JFrau Navarra von denen Lehteke
Hals ,,Lore, das mystische Mädchen
Tbekannt war, auf dem Wege nach
sAurora sich befand, woselbst Herr
sMitchell in einem ihm gehörigen
iTheater eine Abendvorstellung geben
iwollte glitt aus, kreuzte die Straße
sund fuhr in den Graben, um sich zu
iüberschlagen. Parsons, der den Un
ifa llkommen sah, sprang kurz vorher
«l)erans und brach sich beim Ausfall
das Genick, so daß er auf der Stelle
starb. Herr Mitchell brach mehrere
Rippen, befindet sich aber wieder auf
»der Besserung, und Frau Navarre
Itam ganz unverletzt davon, während
jOerr Navarre bis zur Stunde, da wir
jdieses schreiben, noch immer bewußt
slos war. Man glaubt nicht, daß er
Jsich wieder erholen wird, da er wahr
Ischeinlich innerlich verletzt ist nnd zeit
weise Blntstiirze bekommt. Es ver
lantet nachträglich dass Herr Mitchell
gleichfalls eine Schulter und das
Echliisselhein brach.
Außerdem sei bemerkt, daß Herr
nnd Frau Navarre bei dem letztwös
chentlichen Brand im MichelsonsThei
ater einen großen Theil ihrer Büh
nen-Effekten verloren und der Ver
lust sich auf ungefähr 8500 beliinst .
Ein pathetischer Zwischensall war
es, als am nächsten Tage eine Frau
nor dein hiesigen Theater stand und
fragte, ob sie ihren Sohn sehen könne,
nachdem ihr mitgetheilt worden war,
daß Herr Mitchell einen Unfall erlit
ten hätte. Herr Michelson, iiicht.wis
send, daß es Parsons Mutter sei,
sagte ihr, daß Parson todt wäre. Die
arnie Mutter brach daraufhin zusam
men. Die Parsons sollen in Lineoln
wohnen und der junge Parson war
etwa 24 Jahre alt.
Correspoudenz von Prairie Creek.
Am Samstag Abend feierte Georg
Schröder seinen Geburtstag anläßs
lich dessen sich eine graste Gesellschaft
eingefunden hatte, denn Platz gab es
genug siir Jung nnd Alt. Dein neu
en Strand Island wurde gut zuge
sprochen und tun :llt’itternacht wurde
ein seiner Pnnsch sei-bitt Das
Tauzbein wurde gelnilirend geschnnini
gen und selbst die Alten hatten Inobl
noch ein Tänzchen ricstii·t., doch das
junge Volk lies: ibnen seinen Platz.
:’lniS-1111st«ignnterzaa sich Jlse
Mettenbrint einer kleinen Essai-Zone
i«atian. innbei sie freilich einen ziem
lichen Vlntnerlust erlitt. Sie begab
sich wieder nach Hause nnd ain Sonn
taguiorgen betani sie einen neuen
Blutstnrz, der dass ZUiiidchen fast an
den Rand dei- Grabe-J brachte. Man
tonsultirte sogleich zwei Aerzte nnd
iibersiibrte sie nach dein OosnitaL wo
sie seitdem fitnnertrant daiiiederliegt.
Anat-it Meiiennrint, Willn Hang
sernieier nnd Oerniann Knefelkamp
befanden sich tun Sonntag bei Fritz
"«!i"-iselnn.).nn zu Besuch
Tie Familie Carl tineselsamp be
fand sich ans der Farni bon Christ.
tsiutschoin siidiistlich non litt-and Js
land, zn Besuch
Tags :’llsiils(i Schneiden ist jetzt in
nallein Mange, doch die Ernte ist nicht
sehr ergiebig, da im bergangenen
Winter zu niele Felder ausgefroren
sind.
TIlin Dienstag Abend feierte meine
Mutter ans der Frank Wiek’schen
Farm ani Prairie Ereek ihren Ge
burtstag
Fred Vuschmanrr.
Auf den Geleisen der U. P.
Bahn, zwischen Nreenwichs und Lin
colnftras3e, gerieth vor einigen Tagen
ein Stuf-, Bahnfchwellen in Brand
maljrfcheinlich durch Funken einer
zmirüberfohrendcn Lokomotive. Der
Brand wurde von der Feuer-weht
mittelst Wasser gelöicht