Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 07, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    Zlm Gefangenenlagen
Beim-s einer Schwein-r Gesellschaft in Gkicshcim bei Tannftth.
Die in einem für-deutschen Gehn-;
Zweck-reger erhottenen Eindrücke fchilsi
dert ein Mitglied einer tchweizer Ge-1
sellschaft, wie folgt:
Jst der Nähe von Darmsiadt, bei
Brief-heim in der weiten, fandigen
Ist-ene, ist eines der größten Kriegs
gef.xnge·r1enlager Süddeutfchlands, ein
Fronzofenlagey das für 18,000
Mann berechnet ist, aber zurzeit nur
etwa 5000 bis 6000 beherbergt, da
die andern 12——13,000 alle in Arbei
tcrtruppen über das Land zerstreut
sind. Es war uns Schweizern ver
gönnt,« eines Nachmittage von Frantsj
furt aus dieses Lager unter der tun-l
digen Fähnmg feines früheren Be-!
fehlzäabrri, des Genera-is Cofak, zu(
beseitigen. Allerdings wurde diese»
graumeliertem Schnurrbart, kam mit
einigen andern Offizieren, ebenfalls
meist älteren Herren, von der Kom
mandantur her zur Begrüßung des
Generals und seiner Gäste.
Nach kurzer Vorstellung der offi
ziellen Perlönlichteiten führte man
uns zunächst durch das Lazareti. Ein
180 Meter langer. gedeckter Gang
durchschneidet die fast unübersehbare
Reihe der Krankenbaracken und teilt
sie genau in zwei Hälften. Auf beiden
Seiten standen die Türen offen, und
man sah die Kranken in ihren blau
weiß gestreiften Hauitleidern vor den
Betten stehen. Jeder Jnsasse dieses
Gefangenenspitals erhält nämlich bei
seinem Eintritt neben frischer Wäsche
auch ein eigenes Haustleitn Jn der
Mehrzahl schien ei sich da um leich
Deutsche Pioniete unter Mk bilfe gefaugkgter Rassen beim Biedemufbau sersisktck
Sca te
l
Berg-Einfügung nur den Herren und
nicht auch den Damen zuteil, die un
terdessen in Frankfurt Spitiiler und
Wohltätigkeitsanstalten besuchten »
Mit der Eisenbahn fahren wir
nach Datmftadh wo uns am neuen.
fchönen Bahnhof vier oder fünf Miti
täkfuhktvetkr. sog. Krümpetwngem
abholten und über eine neugepflasteks
te, ungewöhnlich breite Militärfttaße
durch niedriges Föhtengehölz und an
Rasch hergestellte »Kochbecde« aus alten
Z.egeln und Erde. wie solche bei den
tiidlichen Truppen mit Erfolg verwendet
werden.
einem neuen Waldfrledhof vorbei nach
dem Truppeniibungsplah Grieöheitn
brachten, wo sich an das Kasernens
dökfchen das Gefangenen-Vorschub
ger einschließt Auf der Straße begeg
neten uns zuweilen kleinere und grö
ere Atbeitertolonnen von Kriegsge
angenen, die unter der Führung von.
Landsturknsolbaten über Land mar
schierten, und in der Nähe des Wald
ftiedhofes war eine Abteilung Fran
zosen mit holzfiillen beschäftigt Die
roten Dosen leuchteten qui dem
Walddunlel hervor, und el- schlug
eine gefällte Führe zwischen den Nach
barstämmen lrachend auf die Erde
bin.
Bot der Einfalykt zum Lager prä
sentierten die Schilde mit auf
gepflanztem Oajtmett und vor der
Mstube trat die Mannschaft unter
Gewehr. Der neue Lagertommandant,
ein bebiibigek Oberstleutnant mit
tere Erlranlungen zu handeln. Nnr
in einem Saal trafen wir eine gro
ßere Anzahl Bettliigriger. Ueberall
herrschte die peinlichste Sauberkeit:
die Bettwiische schneeweiß und der
Fußboden wie ausgeblasen. Dieselbe
musterhafte Ordnung und Reinlichteit
ift uns übrigens auch tm eigentlichen
Lager, in den Batacken und auf den
Borplätzen überall angenehm ausge
fallen.
»Ja, das muß so sein, das geht
nicht anders, wo so viele Leute zu
sammenwohnen.«
So hieß es stets, wenn man einem
der uns begleitean Ofsiziere oder
Aerzte darüber eine Bewertung
machte.
Unsere Schweizer Aerzte riihmten
auch den Operationöraum, der selbst
siir schwierigere Fälle tadellos einge
richtet sei.
Wir lamen dann noch in die Küche
des Lazaretts, wo das einzige weib
liche Wesen, das wir im Lager zu Ge
sicht bekamen, eine währschaste Köchin,
inmitten einer Brigade von französi
schen Köchen und Küchenjungen mit
dein Kellenszepter in kräftiger Hand
ihres Amtes waltete. Die Tageslarte
stand an einer schwarzen Wandtafeb
»Suppe, gelochteö Rinbsleisch mit
Kraut und Kartoffeln«
Durch einen weiten Toreingang
zwischen den Baraclen siir Post und
Telephon vorbei gelangten wir dann
ins eigentliche Lager, das nach Ba«
taillonen in verschiedene ganz gleiche
Abteilungen eingeteilt ist. Jede Ab
teilung hat ihre eigenen Baracken,
Werkstätten, Borratsräumr. Küche
usw. Schlass und Arbeitiräume sind
heizbar. Die Pritschen in den Schlaf
baraclen, die wir sahen, hatten drei
Lagerstätten übereinander. Jn den
Arbeitssiilen fanden wir Schuster,
Schneider, Tischler, Klempner usw.
in vollster Tätigkeit. Man eigie uns
da auch ganz hübsches Zaniergeld
sog. Lagergeld, mit dem die Arbeiter
entlshnt werden, das aber nur im La
ger selber zum Einkauf von Tabak,
Tec, Zucker usw. Kurs bat. Ei sind
zierliche blaue und braune Papierchen
von 5, 10, 20 Pfennig. Gewöhnliches
Geld dürfen die Kriegsgesangenen
nicht besiden —- wobl wegen der Ent
weichungtgesahn Jbre habseligieiien
und Kleide-, soweit die Gefangenen
’ » ’V - . - s « .« s· -«. .vs «--.«—.
« ,«Is(« - «- « s.s--.-.....,-. .s-.-I.
txng Hist-·- .I·5«1.vagov.s. gis dem Zwei- arise-schwie
(. UWWK I - ffJI
II
ihrer nicht bedürfen, sind in eigenen
Magazinen aufgestapelt, Ledes Bitndel
mit dem Namen des igentiirners.
Da lag auch ein hausen Pofipatete
mit Kleidern und- Schuhen, alle mit
Anhängeadressen versehen und zurn
Versand bereit —- fiir die Arbeiter
tolonnen, die draußen auf dern Lande
beschäftigt sind, und denen das La
ger von Zeit zu Zeit Wäsche und
Kleider nachschickL
Jn den Boreatsräumen sah es gar
nicht nach Lebensmittelmangel aus.
Auch das frischgebaclene Schwarzbrot,
das man uns zu kosten gab, und liber
das sich die an ihr gutes Weißbroi ge
wöhnten Franzosen so sehr beschwe
ren, schmeckte zwar etwas säuerlich,
aber gar nicht unangenehm. Die Ge
fangenen, soweit wir sie besra ten, be
tlagten sich denn auch nicht ii r Ber
pflegung oder Behandlung wohl aber
zum Teil darüber, daß sie ihre Briefe
aus der irnat nicht oder nicht recht
zeitig er elten.
»Das ist die alte Klage,« eriliirte
uns einer der Offiziere, «die Leute,
die natürlich große Sehnsucht nach
ihren Familien haben, erwarten je
den Ta Briefe aus der Dei-nat und
bilden sich weiß der Himmel was ein,
wenn die Briefe nicht eintreffen. An
unserer Posteinrichtung fehlt es wahr
haftig nicht, und auch die Schweiz
liefert ja alle dort einlaufenden Brief
säcle sofort an uns ab.«
Es muß auch anerkannt werden
daß die Gefangenen im allgemeinen
sauber und durchaus nicht etwa un
ternährt und abgezehrt aussehen. Auch
ihre Stimmung schien uns durchweg
nicht schlecht zu sein. Auf einem wei
ten Plaß vergnügte sich eine Abtei
lung beim Fußballspiei. Andere arbei
teten unter Aufsicht eines franziisis
schen Obergiirtners, den General Co
sat uns mit besonderer Auszeichnung
als »unsern vortrefflichen Garten
liinstier' vorstellte, mit der Aufmer
chun von Blumenbeeten rings um
die kacken.
Auf die Bitte des Generals, dem
Kapellnreister und den Musikern einige
aufwunternde Worte zu sagen, hielt
here Prof. Röthlisberger in tadello
sem Französisch eine schwungdolle
ileine Danlrede, indem er daran er
innerte, daß Rossinis «Tell« seine
—
sie Resolution it litt-tut
setrtchtunsen Geier ihre Ursachen und
stupid-rein
Der »Berner Bund« bespricht die
Märzredolution in Russland in einer
längeren Abhandlung, der tvir fol
gendes entnehmen:
Das eindringende Berfiiindnii fiir
russische Dinge ist dem Westeuropiier
nicht e·rade leicht, denn es sind dort
noch Faktoren mächtig, die bei uns
schon eit langem unwirksam gewor
den sind. Jnsdesondere ist es eine
Einrichtung die den westeuropäischen
Staaten in diesem Umfange fremd
ist: Die Macht der Beamten. Und
gegen diese richtet sich zunächst auch
die Bewegung der letzten Tage.
Ja ihrer jegigen Gestalt geht die
russische Beamtenherrlichteit im Grun
de auf Peter den Großen zurück. Er
war der Gründer der rusfischen staat
lichen Zentralisation und zugleich ih-»
res wirksam en Mittels zur Herr
schaft, der ureaulratir. Peter der
Große fand bei seinem Regierungs-!
antritt noch eine Reihe von Resteni
aus der Zeit der staatlichen Betst-lit
terung. iese fegte er mit eiserner
sauft fiir alle Zeiten von der rufsischen
rde weg und um dieses neue gewal
tige Reich zu regieren, schuf er eine
straff zentralisierte Verwaltung« die
einen ungeheuren Aufwand von Men
schenarbeit verlangte. Und diese Ar
mee von Menschen. die infolge der
vielen Eroberungen im Laufe der
Jahre immer mächtiger anwuchs. wur
de eine Macht im Lande« vor der zu
Zeiten sogar die Herrscher selber zit
terten.
Wer nicht selbst in Ruleand war,
lann sich von dieser Macht höchstens
einen Begriff machen aus Zeugnissen
der russischen Literatur, in der gerade
der Beamte eine nicht geringe Rolle
spielt, nicht als Schreibender, wohl
aber als Beschriedener. Man braucht
nur an Schriften von Gvgol, Tur
genjesf oder Tolstoi zu erinnern. Ue
berall die gleichen Antlagen gegen den
immer und ewig unveranttoortlichen
rufsischen Beamten. Wohl existiert ei
ne bis ins Einzelne gehende Kon
trolle, aber sie wird tatsächlich aufge
F
Eine österreichische Batterie-Telephonsiellung im Feuer.
Erstauffiihrung in Paris erlebt habe.
Er zollte den iünstlerischen Bestrebun
gen dieser Ariegsgefangenen ledhafte
Anerkennung
Jn einem andern Teil des Lagers
hatten wir auch einen jungen franzö
sischen Bildhauer namens Les-grill,
Schüler der Ecole des Beaux Arts,
getroffen, der in einer eigens dafür
errichteten Hütte an einem großen
Graddenlmal für die im Lager gestor
benen und im Waldfriedhofe beigesetz
ten Franzosen arbeitete. Die prächtige
Reliefardeit auf einem großen Rund
fries war schon nahezu vollendet. des
gleichen die Jnschrift: A nos morts.
Bescheidenen herzens und nachdenk
lichen Sinnes verließen wir das Ge
sangenenlager. Wir hatten auch hin
ter den Drahtzäunen den Menschen
gesucht und gesehen —- nicht bloß
eine horde Uedeetoundener, die man
einsperrt, um sie unschädlich zu ma
chen —- den Menschen, der für ein
Land leidet und die herbste Ent h
rung duldet: die verlorene Freiheit.
Vor diesem Leid und Duldertum nah
men wir in Gedanken tief den hut ad
Anderfeits allerdings hatten wir
den Eindruck, daß auch die Leiter die
ses Lagers und besonders General
Tofat, der als Jnsdettor des Kriegs
gefangenenwefens im Bezirke des 18.
Armeelaeps gegenwärtig etwa 80,000
Kriegsgefangenh wovon 50,000 in
Ardetsgruppen und Aolonnem unter
si hat, ihre Pflicht in humanem
S nne erfüllen und auch file die see
lifchen Leiden ihrer Untergebenen Ge
fühl und Verständnis haben. Als ge
legentlich die Rede auf die Entweis
chungen lam und ich den General
fragte, oh Jluchtdersuche immer noch
vorkommen, antwortete er:
»Gewiß kommen sie dor, und zwar
ziemlich häufig, besonders dei den
übers Land zerstreuten Arbeitertolons
nen. Sie miiffen eheu bedeuten, wie
lange der Krieg und die Gefangen
schaft der meisten dieser Leute schon
dauert. Alle sehnen nach der hei
mat, nach der rei . Das ist oft
stärker als alle nunft und zwingt
sie, das schier Unmsgl zu wagen.
Die meisten der Entw werden
in alsbald wieder aufgegeissen und,
Tusenn keine schweren Vergehen vorlie
gen. möglichst milde befiea t.«
hoben, einmal durch die riesige Aus
dehnung des Reiches —- «der Himmel
ist hoch und der Zar ist weit« —- dann»
aber durch die in die Verhältnisse des;
Einzelnen eingreisende Bestechungssf
praxis. Es ist eine Tatsache, die jederJ
der längere Zeit in Russland war, be-’
stätigen kann: mit Geld tann man
dort alles erlangen. Ja, es ist noch
gar nicht lange her, daß wir von ei
nem genauen Kenner tusfischer Ver
·hiil·tnisie die Aeußerung hörten, ein
wohlhabender Mann, er sein Geld
richtig zu verteilen wisse, könne nir
gends angenehmer und freier leben als
in Rußland —- er sei sicher, daß alle
staatlichen Behörden, die Polizei ein
eschlossen, ihn fiir alle Zeiten in Ru
se lassen.
Gegen eine Macht wie diese anzu
täntpsen, ist ungeheuer gchwey und bis
ieht ist ej auch in Nu land noch lei
ner Revolution gelungen, gerade die
ses heer zu besi en. Und doch ist alles
Se en nach eren eieren Lebens
bed ngungen stets au i innigste ver
tniipft gewesen mit dem Kampfe ge
gen die Bureaukratie. Denn es war
jedem dieser Kämpfer klar, daß erst
diese Organisation gebt en werden
rniifse, bevor an eine Beteiigung des
Volkes am politischen Leben gedacht
werden könne.
Auch die Schaffung der «Grund-i
gesehe« nach der Revolution von
1905 hat die Organisation keines
wegs gebrochen, und den textigen aNeu
schöpfun« Rußlands fte noch eine
gewaltige Arbeit bevor, ehe sie ier
an einein Ziele stehen werden. ie
Schaden, an denen Jahrhunderte ge
arbeitet hoben, lassen si nicht in Mo
naten aus der Welt scha en, und auch
hier wird sich die Erfahrung geltend
machen, daß ein Mann der Opposi
tion sich gar leicht ändert, wenn er zur
herrschast kommt.
Die jesige Bewegung, die in weni
gen Tagen wenigstens äußerlich mehr
erreicht hat als irgend eine der frühe
ren, hat ntit jenen gemeinsam den
Anlass. aus dein fie erwachsen i Es
ift eine Erfahrungstat ache, da in
Kußland Kri und nnere Reform
stets band in nd sehen. Der Keim
trteg brachte alt innere olse die se
freiung des russischen uern von
der Leibeigenschaft, die ostasiatifche
Ein Weiber-regierend Unter Leiman Laksdsiukmsoldaten arbeiten stammt
organisierte Abteilungen von Steht-sinnen an den Schanze-L
Niederlage die Schassung der Grund
gesetze von 1905, und der Weltkrieg,
den wir erleben, die Emanzipation
der Duma von den Banden kaiserli
cher Selbstberrlichleit. Es gehören
stets grwaltige äußere Erschiitteruni
gen dazu, um das Jnnere eines Rie
senreiches in Bewegung zu bringen·
Der Welttrieg deckte die Schaden der
rupischen Verwaltung in Beispielen
au , die jedem einzelnen an haut und
Magen gingen, und so brachte der
Funger Kräfte zum Erwachen, die
onst wohl noch träge weitergeschlums
mert hätten. Daran ist ja nach den
nun vorliegenden Meldungen nicht;
mehr zu zweizelm daß den ersten An-»
stoß zur iting en russischen Revolution
die Peteribur er hungerrevolten ge
geben hoben. ie sührenden Elemen
te der russischen Dama, das beißt die
gemäßigten Links-Parteien, nahmen
den Anlaß wahr, vereinigten sich mit
den bungernden Massen und den wie
ei scheint längst mit der herrschenden
Or nung unzufriedenen Teilen der
Armee, und so brachten sie eine Bewe
gnng zustande, der sie heute noch den
Namen geben, die aber morgen schon»
über sie wegschreiten kann. (
Wenn heute in der Presse Tag-i
iands, Frankreichs und Italiens mit!
Genugtuung daraus hingewiesen wirdJ
daß der Sieg des progressiven Block-is
eine noch entschiedenere Führung des;
Krieges bedeute, so ist das aus vers
politischen Lage durchaus zu verstehen
Man muß sich aber hüten, dat, was
Miljuloro und seine Freunde wollen«
nun ohne weiteres als Willen der Ge
samtheit des Volkes anzusehen, die
hinter dieser Revolution steht. Schon
vor Monaten lonnte man in der
russischen Preise Aeußerungen lesen,
die aus ein ties wurzelndes Friedens
dediirsniz schließen ließen, und diese
Stimmen waren sicherlich nicht nur
aus besonders intensiver Arbeit deut
scher Propaganda zu erklären. Wir
haben von Anfang an betont, man
diirse nicht aus dein Auge verlieren,
daß zwei Bewegungen hier nebenei
nander in Fluß getornrnen sind, die
Opposition der »nationallibet-.1len«
Kreise der russischen Duma gegen
deutschsreundliche Tendenzen der Re
aktion, u. der gewaltige Schrei eines
ganzen Volkes nach Brot. Welches
von beiden stärler ist, weiß heute noch
niemand.
Nach der äußeren Wirkung ist das
bemertenswerteste Moment der Revo
tutivn vom März 1917 die in aussnti
lend kurzer Zeit erreichte Abdnntung
des Zaren Nitolni ll.· ein Ersolg, der
bis heute noch nie einer ans dem
Volke emporgewachsenen Nevolutiou
beschieden war. Wohl sind im Lnuse
der russischen Geschichte manche Herr-, .
Icher zur Niederlegung der Krone ge
zwungen worden, dann geschah et
saber immer durch einen andern Kron
prätendenten der meist von der Ar
Lmee auf den Schild erhoben wurde.
»Das deinnnteste Beispiel siir einen
Jiolchen Fall ist die Armee-Revanc
durch die Katharina ll. Kaiserin
»wutde. Heute nber ist es die Volks
vertretung, die dem »der-sehn allee
Reußen« die Feder in die band ge
drückt hat« mit der er die Abdnnif
tunglurtunde unterzeichnete. Sie hat
damit dns Grundgeseß von 1905 ge
ff.------------E--—-. - f— - q-? ,
Ein zahnäkztlicheg Ambulatorium an
der From·
fbrpchem denn in diesem stand noch der
fapidme Satz« daß »Gott selbst gebie
te, dem Zoten zu gehorcheuk Um die
Mitternachtsstunve des 16. März
1917 hat der Zor ver Duma gehet-·
chen müssen.
s Leder-U Uersnkbruanen auf dem Iheaierplns in kankiurt q. N, der
ou während des Fixiequ enthüllt vom-des