Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 31, 1917, Page 2, Image 2

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Benn Amerika anderen Theilen
dieses Planeten, über denen das
Stetwnbannet nicht weht, nicht stets
so gleichgüng und wissenssremd ge
währen-standen We, würde das
Urtheil der Blindeanin über
das neue Russland etwas weniger
vor-eilig und damit weniger schief ab
gegeben worden sein. Nach der Mei
nung des Präsidenten brauchte der
Moslowiter sich nur zu kratzen, um
den Demokraten zum Vorschein kom
men zu lassen: wer aber die Jahr
-hundette hindurch Thür an Thük mit
ERußland lebte und seines Wesens
Art aus nächster Nähe kennen lernte,
wie es bet den Deutschen und Oefters
reichem der Fall war, der wußte, daß
jede Abschüksung der westeurepäis
schen Tünche nur den Taktaken zei
gen konnte.
Es ist kindisch anzunehmen, daß
ein rein äußerlicher Vorgang, wie die
IViertheilung des Hauses Romanow,
Lein Volk von einigen 150 Millionen
IMenschen urplötzlich auf eine andere
ZStufe der politischem kulturellen und
izivilisatokischen Entwickelung stellen
Ikönntr. Bot-geschichte, Motiv und
Iclshrenologie der russischen Revolu
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keineswegs ein politisch reife-s Volk
Reine Fesseln fprengte und sich die re
präfentative Vertretung gab welche
ieö wünschte Dieser Rahmen paßt
sauf die amerikanischen Kolonisten so
Wie den Unabhängigkeitskrieg und
inne Amerikas Unwilligkeit oder Un
fähigkeit, fremde Volkspsychen zu
durchdringen, verleitet es zur Ver-all
gemeineng der eigenen Erfahrun
gen auf ganz andere Verhältnisse
Aus dieser Unkenntniß heraus wer
den fortng Deutschland Revolu
tionsabfichten auf den Leib geschrie
ben, die in Wirklichkeit drüben nicht
den mindesten Boden finden; und in
folge dieser falschen Perspektive wird
von der veredelnden Kraft des demo
kratischen Gedankens in Ruleand ge
sprochen, wo in Wirklichkeit die sich
wild aufbäumenden animalischen
Triebe nach dem Schuldigen suchen,
der sie unbefriedigt gelassen hatte.
Jede neue Woche bringt neue Klar
heit darüber, daß Russland den
Sprung über drei, vier Jahrhunderte
hinweg, den es mit seiner Revolution
»in der äußeren Regierungsfortn voll
Jzog, in der inneren Entwickelung
Inachzuholen hat. Es wird, einmal
!wachgeriittelt, diese Entwickelung mit
ISiebenmeilenftiefeln vollenden, aber
Ikaurn in anderen Formen, als sie dem
:Frankreich der Bourbonen befchecrt
iwaren. Konvent, Revolutionstribw
nal und Direktorium winken den
Was-kauern nur daß sich bei ihnen
die Uebergangsstadien infolge der
Lstärkeren Urfpkünglichkeit der Jn
nmrre wen unisonen oag yenzr mun
Iaetz auspräaen werden, als in der
westeuropäischen Republik. Heute
steht es fest, daß die vorgebliche Blut
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kaner Uxxsstnrztaqe eine Fabel in.
Die Abdanknna des Jarignmis hat in
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laxxd ganz zu fcknveiqen Und wenn
die nnstlichen Tenmlmtien, durch die
Geschicer der französischen Viean
nun «i1nsne-t«csii«t, d» l!-2u..uens:- leb
ten, daß Russland wie seinerzeit
Frankrde ank- der von außen dro
henden Gefahr immer nneder die
LKraft zu innerem Zulaxnmenhalt
ischöpfen würde, so mar das der ver
ihängnisznollste Fehlschuß, den sie be
ngehen konnten. Die militäriich orga
nisirte Volkskraft hat ihren Elan ver-«
iausgabt ihr Geist ist gebrochen, und
der Hungeraufruhr in den Straßen
Jder Hauptstadt fand in der Militärs
Jkevolte an der Front seine logische
;Fartietzuna. Siebenhundert Offi
ZZiere der baltischen Flotte sind dem
Augenblick zum Opfer gefallen, da
kder gemeine Mann zur Macht der
Zahl erwachte; wieviel Tausende es
in der Landarmee waren, entzieht sich
noch der Kenntnis
Jahre und Jahrzehnte werden noch
vergehen, ehe Rußland sein innerpos
litifches Gleichgewicht erlangt. Es
mag in den Delpotigmus zurückfallen
oder auch anarchistische Zügellofigkeit
in feinen Grenzen ruf-then schen: auf
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für seine sonder-politischen Tendenzen
ausnuhen zu wollen. Diese Massen,
nun sie sich urplöglich als Nachtfal
ter anerkannt sahen, verfolgten weit
radikalere politische Ziele als die
Bourgeoisiex sie ergingen sich in der
Maßlosigkeit ihrer Unwissenheit, und
es gab für sie keinen Stern, den sie
nicht vorn Himmel der Gesellschafts
und Weltordnmig herunterholen
wollten· Das Bürgerthum wider
sente sich mit der einen Hand dem
Umsturz der Gesellschaftsordnung
und suchte mit der Peitsche in den an
deren die Kriegshegeisterung anzusta
cheln, obwohl die völlige Apathie des
Volkes gegenüber der äußeren Lage
als Warnung hätte dienen sollen. Es
beging den gleichen Fehler wie das
alte Regime, das auch nach zwei Sei
ten zugleich Front machen zu können
vermeinte und sich damit nur das ei
gene Grab grub. .
Den Herren Lvofs und Miliulow
ergeht es gerade so. Jhr Haus sällt
auseinander, und Miliukow hat be
reits resignirt. Die russische Auslö
sung nähert sich mit raschen Schrit
ten. Die vollkommene Anarchie ist aus
dem-Wege wenn auch berichtet wird
k.s«. fkch die Provisorische Regierung
und die Arbeiter- und Soldaten-De
legateu auf ein Programm geeinigt
baden Tie Arbeiter, die 200 Pro
zent Lohnerhöliung vierstiindige Llr
beitsszeit, sieben Wochen Ferien und
zu Ostern und Weihnachten einen
Wochenlohn extra verlangen: die
Soldaten-. die ihre Lifiziere absetzen
oder erschieszem aus die Strategie der
lsseneralität bestimmend eintoirten
wollen und ganz nach Gutdünken ihr
Kommendo verlassen: «die Bauern
die bisher 150 Millionen Acker er
propriirt haben und die Brandsackel
—
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Französifcher Zug-Hengst Gewicht
1900 Pfund. Jst während der Sai
fon von 1917 für Zuchtzwecke zu fin
den auf meinem Platze, zwei Blocks
westlich und zwei Blocks südlich vom
St. FrancisHospitaL "
Hy. nennt-,
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HM M antiises wesen
z Und aus dieses Russland seht Ame
Erika Hoffnungen einer wirksamen
Kriegshilsef Mit ihm will es un
ten-handeln und Vereinbarungen tref
:sen, die sich immer nur um amerika
jnische Milliarden drehen können?
Das Geld des-amerikanischem Sparer
soll auf Unterschriften hin verfehlen
,dert werden« deren Träger auf dem
YNetoagrunde ruhen mögen, sobald
lnnsere Kommission den Rücken kehrt?
Die französischen Milliarden, durch
die Rußland zum Revanchegenossen
zder französischen Repnblil erzogen
«iourde, — sie-sind verloren. Die
englischen Milliarden, mit denen
England das schon im Frühjahr
1915 friedenshereite Russland itn
Kriege hielt, —- sie sind verloren.
Auch die deutschen Milliarden, niit
denen die deutsche Industrie und
Verkehrstechnik das russiiche Wirth
schaftsbild belebte, sind verloren, to
fern sie nicht im Friedensvertrage be
sonders geschützt werden. Und unter
diesen Umständen sollen auch noch
amerikanische Milliarden in den Ra
chen der russischen Anarchie geworfen
werden! Wir stehen nicht an, zu er
klären, daß selbst das den Westiniichs
ten geliehene Geld untviederbringlich
verloren sein dürste, sobald bei einem
sObsiegen der russischen Arbeiter
iFrankreich und England die in Nuß
land inoeslirten Milliarden aus
fallen. nnd daß jeder amerikanische
Cent, der heute für politische Zwecke
nach Russland wandert, eine wahn
winige Spekulation bedeutet, bei der
es filr uns nur Nieten geben kann·
i Der New York American kommt
Ibei einer Besprechung der Kriegslage
zzu folgenden Feststellungen: Die Of
fsensive der Alliirten in Frankreich ist
jzu einem schauerlichen, blutigen
ZFiosco geworden: das französische
sVolk befindet sich in heller Entrii
;stung über die von Nivelle gemachten
iFehler und fordert, das; die Schuldi
sgen zur Verantwortung gezogen und
Ibestrast werden. Die britische Offen
Lsive ist nach dem furchtbarsten Geme
syel des ganzen Kriegesv stecken geblie
ibenx Hindenburgs neues Grabensys
jstem und seine MaschinengewehrsNei
»stei- haben sich als wirksame Verthei
digungsmittel gegen die britischen
ILlrtillerieoorbereitungen und die
"Massenangrifse der britischen Jnsans
terie erwiesen. Niesige«Reserve-i, die
Haus dem Osten herbeigefhürt wurden
wo Nußland nicht länger eine Gefahr
ist, boben den Deutschen im Westen
ein gewaltiges Uebergewicht an Men
schen und Kriegsmaterial gegeben.
Militijrisch, niaritim und wirtbschasts
lich sind die Alliirien geschlagen. Die
französische Regierung weiß, die bri
tische Regierung weiß und unsere Re
gierung sollte wissen, daß die militäi
rische Situation sich ganz und gar zu
Gunsten Hindenburgs entwickelt hat.
und dasz die Alliirien nicht eine Aus
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Das-I ucuc Getränk, ioohlfchnicckciid,
gesund und crfrifchcnd.
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scsz mwcifiilschtc Produkt, welches überall ohne eine
Bunde suciicrunq Eisen-Z und ohne mit den Piohibi
tionS- Gesetzen in sin: iflikt zu kommen verkauft weiden
kann.
Zu haben in Flafchcn nnd an Zupf.
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Nachfolger der G. l. Brewing co.
Il00 Block westlich
Phonc 1 8800 Front Straße
sicht aus zehn haben, zu siegen, nicht
eine aus drei, völliger Niederlage zu
entgehen, außer Amerika ist im
Stande, das doppelte Wunder zu
vollbringen, England aus der Jauch
bootnoth zu befreien und genug
Trutmen nach Frankreich zu schicken,
um die sich dort entwickelnde deutsche
Offensive abzuwehren.« Der Ameri
can macht sich lustig über die Leute«
die unter dem Eindmäe stehen, als
tämpfe Deutschland verzweifelt gegen
seine unvermeidliche Niederlage, als
seien die deutschen Truppen demora
lisirt und die Alliirten eben dabei, sie
durch immer neue Schläge und im
mer neue Siege aus Frankreich zu
vertreiben Er führt diesen sal
schen Eindruck zurück aus die verlo
sahren und nichts als die Wahrheit
»Ta—--. -.-.«»--.—,--- ...«
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gene Berichterstattung der Alliirtem
die dank englischer Censut die gan
ze Welt, die Ver. Staaten voran,
über die militätische Lage habe titu
schcn können. Deshalb will das New
Yorker Blatt von einer Censur sük
die Ver. Staaten nichts wissen. Weil
sie die Gesahr einschließe, daß das
amerikanische Volk getäuscht werde,
wie die alliitten Völker getäuscht
worden seien. Was unausbleiblich
zu einein bösen Erwachen führen
müsse-. Das amerikanische Volk habe
ein Recht daraus, die Wahrheit zu er
Soweit ist man in England einig
geworden, daß die Tauchbootgesahk
überwunden werden muß; Alles, was
fehlt, ist Jemand, der den Knüppel
beim Hunde wegnicnmt.
W
Schließlich werden unsere Solda
ten noch die einzigen sein, die in der
gegenwärtigen theueten Zeit mit ih
rem Einkommen auskommen Drei
ßig Dollor Sold bei freier Statiom
dazu Onkel Sams Ehrenrock —- das
kann man sich schon gefallen lassen.
Unsere Millionäre kommen aus
dem Schlamassel nicht mehr heran-;
Kriegssteuetn sollen sie zahlen, h o h e
Kriegssteuern sogar, wie sman be
hauptet, und jetzt hat Schweden auch
noch die Aussicht von Kaviar verbo
ten·
Bis jeyt sind alle Durchbruchzvers
suche der Alliierten vergebens gewe
sen. Auch das sollte die allgemeine
Kriegsmüdigkeit erhöheni
»———.—..—- » .-- -.-—.-.——.-· ..-.-· .»-.-...-- .«- I
A
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Kollek
stellst
nnd
Streich
rinnen
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Spezialfocrte
Dieses nuiissenrefssishe Kommunismus
O
Rasicrzcug fr et!
Absolut unentbehrlich für jeden Mann,
ob ein Anfänger itn Rasieren oder ein al
ter Knabe.
Tiefe Garnitur besteht ans den folgen
den Theilen:
Einem silbekplattierten Nester-Apparat,
Zwei feinen Stuhlklingem keine i"esser.
Einem automatisch-n Streiche-innen, dauern
de Garantie-.
Wird von III bis II verkauft.
RDieselben werden nicht einzeln verkauft.
Wir geben dieses unübertreffliche Kombinatiotis- Rasierzeu f r e i
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