R— —- —- — Ein kigteltkk Trost Von Fritz Die-fiel ininOnL Es ist lange her· Zu jener Zeit Dari, als die laute Menge noch nicht sc in die Berge drängte. Damals gehörte die hochjagd zwischen den wildzerrliifieten, tahlen, wettergrauen Felsfchroffen der dörnergruppe dein Herzog von Bude-. Nicht nur zur Jagd-seit takn der Herzog in das klei ne Iorstlxaus, das wirllich aus der Talenge herausgriißte —er war dei nahe das ganze Jahr über in feinen Jeliebien Bergen und fast noch mehr ein verständiger hegen denn ein pai stmieetet Jäger. Aus diesem Grunde war er auch scharf hinter den Tirolern her, von denen man sagte, daß sie in seinem Bezirk wildern gingen und hatte ohne jede Afsisienz schon gar man chem eink- auk den Pelz gebrannt, Schnldigen und Unschuldigen. Ei ner abe:, dein man Wildfreoel zu schried, ohne es ihrn nachweisen zu können. kam ihm immer wieder aus: das war der Berghofer Wasii. Der irieb sich Lage und Nächte zwischen den Steinwällen herum. sollte terrains und wechseltundig fein wie wenige, traxeln und schießen tönnen wie keiner. Der herzog hat-» te ihn nie zu Gesicht bekommer form-« te trvhoem genau feinen Steclbrief und fieberie ordentlich danach, ihn einmal in slagranti zu erwischen. Seit der Juni rnit warmen Tagen nnd hellen, linden Nächten in die Berge eingezogen war, wurden im Revier wieder verdächtige Spuren bemerkt. Lange beocr die Sonne iiber das breite Joch blinzelte, stieg der herzt-g mit seinem Jäger ins Gewande ein. Geredet wurde nichts. Lautldii durchqneren sie die hoch region. Ab und zu suchen sie mit dem Fernglas die Hänge ab und er tennen völlig vertraut iisende Gem sen. die behaglich ziehen. Also tein Wilderer in der Nähe· . . Plöglich aber gibt der herzog dem Förster ein Zeichen. Es steinelt. .. Seitlich der Prallwand kommt eine Genise. ein starkes Stück. tief herab und scheint den Wechsel hinaus nicht mehr zu sin den. Sie sichert umher — der Gamb grind taucht hinter der Wand unter, erscheint wieder. Mit einem Male wird sie rogelig. . . Aha! Gefahr im» Verzug .. Schon dseist das Leittiee warnend· Der Herzog ist schrecklich aufgeregt. . . Obgleich der Jäger weiß, daß so gleich das ganz Rudel hochmnchen wird und er den Missetäter nicht mehr erwischi, tut er seinem Jagdherrn doch des-. Gefallen und packt die Fels-. nnse schön stad an. Die Hoheit bleibt allein, lngt weiter aus und awaan ans schwindelnder Höhe eine Gestalt mit der Büchse. Die schweren Schuhe des Verwegenen hindern ihn nicht, über das teilweise nachruischen-. de Geeöll geradezu zu schweben. . » Jeht taucht der Kerl in eine Runse, verliert sich im Latschengestriipp, wird» wieder sichtbar, scheint einen Moment die Richtung mit sich zu beraten," stiert eine Weile in die Runde und der herzog musz zitternd zuschaiten.. wie ihm der Wilderer, der hier in sei-J nen Gründen pirscht, immer uner-. reichbarer wird.. . . i Ialtenschars beobachtet er weiteri durch den Raturschirm der Latschen, et det Kerl nicht etwa die Böschung herauskommt« wenn er den Förster da driiben wittert. Weiß Gott! Da lraxelt er empor. . . Oben am Fels« senbande ösen Gemsen mit spielenden Men. Iroch und durchaus jagdbe-. kechtigt nähert er sich. Gierig sun teln seine sagen beim Anblick de Wildei. Der herzt-g bebt vor Wut nnd stachgier. Er weis-, wen er oor sich ha:: den Berghoser WastL Wie der Lunip den Laus richtet und an-; backen will, schreit er: Halt- .. i« s Sofort steht der andere still —- — dreht dein herzes den Rittern Es hilft dein hohen herrn nicht-, daß it ian mit den beleidigendfien Wor ten trottiert. -Der Lober fteht wie ein Bin-an Was ist da zu machen? Jn den Rücken fchießen darf er ihn nicht. Vertreters nnd sich in ein Dank-ge strenge einlassen — dazu ift ihm sein Leben zu lieb. Er spottet verblüfft und überlegt. Aber er wartet zu ic«nge. Schon hat der Terraintundige Rettung erspäht Ein Todes fprnng auf die Felsplatte. ein tur zei Drehen auf veni Gestein uns — er ift am vie Gratecte verschwunden Gleich darauf tufchtst Sein letter Gruß. . . Der herzes schickt dem Ueber tiihnen einen kräftigen Kernfluch und einen furchtbaren Rnchefchwur nach. Das ist allei, was er noch tat-n. . . Tage vergehen. Unerrniivlich fischt der herzt-g mit feinem Istrfter das Revier nd. Manchmal geht« iiber weichen start-oben nnd liebliche Schluchten —- ineiftens aber durch grausige ochwaldwrlvnts, über steife Dirnen. n berächttstee stelle liegt e- wiedet auf der Latier und nieder will ei ver Zufall, das der begleiten lse W von ist's-rk enttfekntbetrfhdz par nur as « Dete, a eben entfernt. ; ,- M satt die com und une Tsiingt mit ihren legten violettenl Strahlen die Zacken und Halden Da — ein Schaf aus M Nähe. . . Geduckt lriecht Seine Doheit aus den Latschen her-se Und lngt tun die Felmsr. .. Dort tniet der Kerl, hat die des-kund nusgeßiilpt und ist ’init dein Ausbrechen eines tapitalen Zehnenderö sorglos beschäftigt, als sei er der Jagdlserr. .. Mutig und ma jestätisch tritt der Herzog aus dein Gestrüpp. Das Gewehr schußsertig nn die Düfte haltend, rnst et rnit Donnerstirnnre: »Holt Wilddiedt Nicht gerührt. . Da bist mein Arresiant!« - Ohne sich im geringsten stören zu li-ssen, hebt der Angerasene den Kopf mit den-. — natürlich falschen — mächtigen Volldarte nur ganz leicht in die Höhe. .Pressiertsi« fragt er tect. .Wiir’ doch siindschnd, wenn i met Ar beit net fertig machen tunnt’. . .« Und geschästig neigt er sich nieder zu der königlichen Beute. »Wind oetdammter,« schreit der Herzog außer sich. »Gehst net gleich aus? Ruhig vor mir hergehen tust. sonst bitt des Todes. . Sollst g'sagt haben, wer Jäger könnten nicht schie ßen. Ich steht’ dafür, daß ich dich nicht fehle. . .« Der Wilddieb richtet sich aus den Knien empor und deutet bodhast lä chelnd mit dem Daumen über seine Schulter zur Sandreiße hinaus. See lenruhig sagt er: ·Gift di net. . . Jch wills schon glauben, daß du gut schießen kannst. Aber die da droben tönnens noch besser. . .« Der Herzog wird blaß. wie er da oben zwei Schützen rn Anfchlag lie gen sieht — die Mündung ihrer Lüchfen auf ihn gerichtet. . . Der Wilddieb lacht behaglich: »Hast g«rneint, der Berghofer Waftl is fo dumm? Jetzt bist ftad Jetzt is die Reih' an mir, dul« Und rnit un heimlich flackernden Augen fährt er fort: Hahn in Ruh und net g'riihrt . . .: Jeht bist du mein Arreftant . . . du gehft pfeilgrad, als wär nix paffiert und wenn dein Zagen der grad auffihatfcht, zu dir stößt, dann tufi dein hut runter und grüßt rni, als ob i ein Spesi von dir wär’. haft rnich verstanden . .? Anders ist unt dich g’fehlt. . .« Der Jagdherr ftarrte den eialals ten Tropf wie gebannt an. So viel Underfrvrcnheit und Kaltbliitigteit ifi ihrn in feinem Leben noch nicht vorgetoinrnen. . . Er fah ein. da gab es keinen andern Aus alfo tat er tnirfchend, wie ihm sbesinnen war. Zum Glück fand der Nrfter nicht herauf, sondern verfolgte eine andere Spur. Da brauchte er doch nicht Zeuge feiner Blanrage zu fein. . ' ·Einen Vorteil aber hatte die Be gegnung mit dem .ausg’fcharnten« Wilderer doch· Der Lump rnied oon nun an des herzogs Jagdreoier und wechselte rni« feinen frechen Lüften und liederlichen Kumpanen über die Grenze, dort fein Unwesen zu treiben. Nur noch ein einziges Mal hat ihn der- hohe Herr angetroffen —- am Jahrmarttstag wars, in Schlernbach. Arn Aucgange der Felsschlucht wo die Heerftraßen zufammenlauferh hatte man-Baden und Zelte aufge schlagen, in denen man alles fand, was rnan in hau- und Wirtschaft braucht. Da die Bauern alle Neu anfchaffangen bis auf diefen Tag anfgespart hatten, tauften sie nun wacker ein: bäuerlichc Geräte. Wert zeus Kleiderfchrnuch Feilfchend und marttend gingen die Weiber umher, rräfend und wählend die Männer Triiben fuhren die Kinder Karuffeh unter der Linde ftellten fich die Paare zum Tanze auf. Itachdim ver Herzog einig. Zeit interessiert beim «Hofenlupfen« zuge schaut hatte, wobei die Burschen die fehnige Kraft ihrer Arme erprobten, suchte er den Schieszstand auf. Da beobachtete er einen Schüsem ver die plump gemalte, zur Zielfcheibe die nende Gemfe immer aqu Blatt traf· Der heron nahm ihn schärfer aufs Ickrn und obgleich gut gekleidet, wohlgepflegt und bartloo erkannte sein fcharses Jägeraugk den Berghos see Wastl dennoch. Der schien ven Blick zu fühlen und drehte sich jäh um. Aug in Aug stand er sum er sten Male seit jenem Abend dem Jagde gegenüber. den er so un verschämt um seine besten Stücke ge bracht hatte, ruhig hielt er den dro henden Blick aus. Dem herzog stieg die Zornröte ins Gesicht. »Warum grüßt du mich nicht, Bursche?' rief er ihn an. «J tenn’ Euch ja net«, antwortete der Wastt latonisch. .Sos Du kennst mich nicht? Dann will ich dir sagen, wer ich bin .' ,brauste der hohe herr auf Im leiten Moment sah er aber doch von wer Erneuerung einer Bekanntschaft sah, die ihm einmal eine solch schmahi liche Niederlage bereitet hatte und sagte etwas anderes als er anfangs »gewollt: vorsich« bin der herzes oon Dre .6!o«tp,« attei- dek Was-i gleich gslth dann schaun S nur, daß Ist-sie »Was-e sann-s km kein Irr-» und verlor fich, seine Häthw Stuf Is th ,,Ukue«. Kriegsstizze von Willy Decier-. «-Jin, der wird reinem etwas tun!· knurrte der alte LandstureniMonn Schwertnet geringschätzig, der on der Schießschnrte stand und sich eben-sein Pseischen stopste, als der neue Un terossizier, der heute erst aus der Heimat angekommen war, das Zell ;erheiiigste«, unseren Gruppenobs schnitt im Schuhengruden betrat. Nun tnnn zwar sreilich nicht jeder Fett-graue so mnrtiolisch aussehen wie Schwertner der zähe wie Schalk leder die Champagneschiacht über dnuett hatte, aus der Lokettohiihe verschüttet gewesen war, und dessen Stomenrolle zur Ausnahme der mit gemachten Gesechte bald nicht mehr ausreichte. Der Neuling aber sah denn doch ein wenig zu zart aus« das mußte jeder zugeben. Von tadelloser Weiße die Haut des Gesicht-, ein kaum wahrnehwborer hauch von Rot daraus. Er ging etwas vornüdergei beugt und trug eine Brille. Da am Tage vorher unser Gruppensiihrer aus Pottouille verwundet und ad transportiert worden wor, sollte er unseren neuen Gruppensiidrer dor stellen Die ersten zwei Tage war er ziem lich still, bald aber ging er aus sich heran-. ,Aha, et beginnt sich zu orientieren!« Schweriners Herz ero berte er sich im Sturme, ale er ihm eine Schachtel Zigaretten verehrte und ihn um die Erlaubnis bat, ihn «fcamerad« nennen zu dürfen. Am gleichen Abende fchlug er das allge meine .Du'« innerhalb der Gruppe vor. Also, er schien ganz ·dufte« zu werben. Bald rinsite er im ganzen Graben herum, und es war gerade, als hätte er sich die Aufgabe gestellt, mit sämtlichen Abwehrmaßnahmen usw. innerhalb acht Tage vertraut zu werden« uerft hielten ihn die Mann fchaften "r einen .Stiiuter«, die un-! beliebtefte Sorte Menschen, die ei inl der srmee gibt. Bald aber erschloß suh feinem Eifer manch rauhes herz«; und es dauerte nicht lange, da wurde unfer Ggon Echo-i der Name ist zart. nichm unglaublich klug. ; Stundenweise hatte er den Arbei-. tern im Minenftollen die hacke aus? der Hand genommen und mitgearbeis tet, von den Blasen, die er auf seine zarten Patfchen bekam, aber n einan-’ dem etwas gefagt. Dann iibte er» wieder mal am ielfernrohr, entwaer eine Slizze des eigenen wie des feind-; lichen Grabenshftems« und schienl überhaupt etwas anderes als Diensts gar nicht zu lennen. Eins nur ärgerte ihn: Daß es in; unserer Stellung so ruhig zuging Wenn wir in unserem Unterstande saßen und frühere Erlebnisse aus tauschten, vom Vormarsche in Bel gien, dem Maasiibergang den Käm pfen aus der Lorettohiihe erzählten, da fah er uns mit Blicken an, aus denen unverkennbar Neid sprach, daß wir so vieles erleben durften. »Was gibt es denn eigentlich hier? Ab und zu kommen mal ein paar Granaten, vormittags und nachmits taas ern Flieget-, aber sonst ist es hier auch nicht viet anders als ba heim auf dem Truppeniibungsplah.« Bei solchen Gefühlsansbriichen tonnten wir unL des Lachens nicht erwehren. Sein Tatendrang lannte aber lei ne Grenzen, und bei der ersten Gele genheit ging er mit R Patrouillr. Das gefiel ihm schon er. und wer ihn miinahm, brauchte ei auch nicht tu bereuen, bean er benahm sich durchaus wie ein »Alten« Bald foll te er Gel enheit finden, zu zeigen, ob feine so start wie seine Begeisterung fein würden. Seit zwei Tagen und Nächten schon war von seindlicher Seite lein Schuß gesellen. Daß hier etwas nicht In Ordnung war, brauchte uns nie mand erst zu sagen, und der Befehl »Höchste Gesechtcbereitschast!' tain uns durchaus nicht unerwartet. Die Stunden vor einem Angrisse sind unangenehmer als der Llngeiss selbst. Man befindet sich m einein Zustande bochgradiget Errezung nnd Nerven anspannung, der etmattend wirst Wo war Egons Wir bermnteten, ihn schrecken-bleich in irgend einer Ecke zu sinden, oder weit gefehlt, er stand seelenrnhig an der Schießscharte und beobachtete, höchst interessiert, den Eis-schlag der Grannten im Borgeliindr. Um dessen Nerven braucht uns nicht bange zu sein. Plötzlich ein unterirdisches Rollen, Don-kenn Tosen, als wollte sich die Erde bis in die Tiefen össnen und uns verschlingen. Der Erdboden Fchaulelt der hin-met verdunkelt sich, und rauschend und pseisend, steigt eine gewaltige, schwarze Fontsne bot uns empor. Wie lauern uns zusammen, schmiegen uns seit an die Brusiwebe und erwarten unser Ende. Ein ha sel von Erde und Steinen, mit Me tallstiielen vermischt, prasselt hernie der, neinutenlans dauert es. bis das leste Stils a allen isi. Links von uns eet m neu-schreie, dau- ist ei setuudenlauq M: Der W M eine Miete zur satt-das M sgkiwn Staunen-weise arm was Idee Stollen zu turz geraten und inicht gen bis unter unsere Stelluan Igelansy sonst wären wir ohne Aus-( nah-e in die Lnit geslogen « Wir sind von jeder VerbirH being abgeschnitten a beiden Sei ten find lange Grabens iicke vollkom-; inen zugeschiittet, von Vesanung nichts. szu spüren Dosten-e scheint mit vens »auch hinten sühieiiden Lansgriiben Tier Fall zii sein. Metltviirdig ist! ! Senst.-Erz., 28. März 1917. nur, daß unsere Gruppe so gut weg-s gekommen ist, alle sind noch va, einer nur bat durch einen Stetnsplittet ein Loch in die Stirn bekommen, ecl scheint aber nicht gefährlich zii sein Er beloniint einen Verband« eine Zi gnrette in den Mund und print, als wäre nichts geschehen. un seinem über und iiber mit Lehm bedeckten Gewehr herum. Da singt Egom »Wo ist das Ma schinengeioebe? «Verschiittet!« Da winkt er »und Wir wissen, wag er will. Jn dein todbleichen Knabenge ficht steht sinsieee Entschlossenheit, wir alle wissen, uns dem Jungen ist ein Mann geworden, gewillt, seine Pflicht zu tun, wie wir alle, bis zuin äußersten Kriechend und schwin gend, von pfeifenden Geschossen uni schioirrt, arbeiten ioir uns in der Richtung vor, in der sich das Ma schinengetoehr befinden mußte. Ein Lehmboufen, obenauf ein zertrüm mertee Schnnschiltx Wir arbeiten nin unser Leben rnit dein kleinen Infan terieshandspatem denn das wußten wit: hoben tvit das Maschinenge wehe nicht in Tätigleit. wenn der Feind zuin Sturm vorgeht, dann sind wir glatt erledigt. Wir graben und graben. Nun sind wir noch sieben Mann, zwei liegen kalt und stumm von Sprengstiicken getrassen Unaushiirlich schlagen r.i·gsurn die Granaten e!n. Da, end lich. Nun haben ivir’s. Mit beben den händen und brennenden Augen wird das Maschinengewehr aus sei ne Brauchbaekeit ge rüst, alles tlappt. Jetzt mögen sie kommen Das Artillerieseuer bricht plöp lich ab; eine dichte blaugraue Welle brandet heran. TatsTacksTaai Wie sie sallent Lüsten tlassen in der Li nie, immer loser wird sie. Unermiids lich das erbarmungilose Hämrnern Drüben ein Stocken, Drängen, wie vorn Blise genossen, wersen sich die Feinde nieder. Dahinter eine neue Welle. die einschwiirrnen will. Da prasselt ei links von uns los, irn ei genen Graben, Jnsanterieseuer. Wie ist das möglich? Werden die toten Kameraden lebendigi Aus allen Vie ren tonnnt einer herangekrochen: .Besebl vom Zugsiibrer: Maschi nengewedrseuer etwas nach links ver legen!' »Wie, der Zugsiihrer lebt?« »Und nicht zu tnapp!« Uns wird des Rötsels Lösung: Unsere Leute waren in Stärke von iiber einem halben Zug in einen Mi nenstollen getrochen, und dessen Ein gang war durch eine schwere Grana te verschüttet worden. Ziemlich lan ge hatten sie gebraucht bis sie sichl glücklich von innen wieder ausgegra ben hatten. Die Tapferkeit der Franzosen in allen Ehren, aber diese Ueberraschung war ihnen doch zu stark. Man den te: langstiindiges Trommelseuer mit beobachtete-n stärkstern Ersolge aus den vordersten Gruben - samt dei. Verbindungsgriiben, teine Minute aussehendes Sperrseuer hinter das Gradensystern und immer noch wohl-s gezieltes Feuer der Verteidiger: dass ging wohl iiber ihre Begrissr. Sie machten Kehrt und nun gab es tein Halten mehr Aber noch sollten wir uns nicht srenen. Der Franzrnann mußte as Standort unseres Maschinengewehi reO entdeckt habe-r, Schuß aus Schußl .,«besten Kaliberd rauschte berau» Wieder einer schloß die Augen eifiir nnmer zwei waren schwer, etners leicht verwundet. Drei Mann warens wir noch von unserer Gruppe- die gesechtisähig waren, Egon der un perwundbare Schwertner und ich der IGliietipilz. Das Feuer wurde lang ssanien Ein letzter Schuß kleinen zKaiiberC anscheinend als Abschievss »gruß. Die Granaie schlägt ein gan szee Stint vor uns ein, ein scharsiani ttineö Sprengstiick schlägt Egons lin ien Arm mitten durch. Dann ist al les still. Egon läßt sich verbinden, kein Schmerzenslaur iommt von den Lippen des Jan-ern Der Graben, die Sprengtrichter siillen sich im un gewissen Dämmerlichie mit Reserven. Schleswigiholsteinen Wir werden zurückgezogen Jn einer Zelibahn nehmen wir Egon mit, um die anderen iiimmern sich Kameraden. Ein schwerer Trans pori siir uns, ein hundertmal schwe reker siir ihn. Aus dem hauptvers bandplaße lesen wir ihn behutsam ou Stroh. Beim Lebeon frogie er lei e: .Sei«d ihr mit mir zusriedeni« und während ich ihm stumm und anettennend die Rechte drücke, saßi der rauhe Schwertmr den Jungen beim Kopf, küßt ihn und tust: .Den elendsten Tod will ich sierben, wenn ich! dich je vergesse, mein lieber Jun ge « Egon ist längst kein Soldat mehr. aber er schreibt noch osi unt voller Sehnen an uni. Den Spott lief die Jungens over haben mir uns sont absetoiihni, denn: man kann nie wissen, ivas dahinter sie-is s xik sen is klam VII-Eiss kine wissenschaftliche Plaudmi sen d. Ebeheerdr. B.ksinqenteka). Von Kindheit an wurde uns ge lehrt. das uns-see Erbe stiiber einmal feurig sliissig gewesen sel, ein un geheuren im Welten-me schmedender GlutbalL Und ei wurde uns weiter gelehrt, daß in allmähliger Abtiibs lung vie gtübenbsliissige Masse nach dem Mittelpunkt der Erde sank, daß die äußere Kruste ertnltete uno daß so nach und nach. die grünende Welt und blaue Gewässkr entstanden. Ueber das »Wie« blieb man die Antwort schuldig. Die Sache war eben talt geworden, damit abgetans Jn allerneuester Zeit erst hat uns der elettrische Ofen einigen Aufschluß über diese Dinge gegeben, und mit ein wenig Phantasie und Kombina tionstaient können wir unk- heute ei nigermaßen ern Bild der Entstehung der Erdtruste machen. Jm elektrischen Ofen nämlich tönnen wir Tempera tur-en bis zu annähernd 4000 Grad erzeugen, Temperaturen, die einmal aus der Erde herrschterk als sie, selbst noch eine kleine, bluuweißleuchtenve Sonne· ihre Strahlen in den Welt raum wars. Der elettrische Lsen zeigt uns zu nächst die Wahlverwaadtschasten Nehmen wir drei Dinge: irgend ein Metall, die Krhle nnd den Sauer stoss· Bei niedriger Temperatur von etwa hundert bis 200 Grad Wärme ist die Verwandtschask zwischen dein Sauerstoss nnd dein Metall am größ ten. Das Metall wird kosten oder oxidieren, während die Kohle unver ändert bleibt. Bei oeginnender Rot glut aber steigt die Verioaiidtschast zwischen der Kohle und dein Sauer stoss start an, sie wird viel kräftiger als die Berwandschast zwischen Me tall und Sauerstoss. Während ein rotgliihendes Stück Eisen Ziemlich un verändert bleiot, brennt rot-glühende Kohle schnell weg. Wär benagen diese Verhältnisse in. hohosen Bei etwa tausend Grad Jlärme bringen wir Eisenerz, d. h. irgend eine Verbin dung des Eisen-, mit dein Sauerstoss und glühender Kohle zusammen. Da bei ist die Liebe zwischen Kohle nnd Sirueritoss io brennend, dasz die Koh le dein Erz den Sauerstvfl entreißt und reines Eisen zurückbleibt das dann wieder geschniolzen wird. Aber eben wir weiter und steigern und steigern iin elektrischen Osen die Tem peratur iiber 3000 Grad. so finden wir wieder ganz andere Verhältnisse-! Jegt streben Kohle und Metall sit-i sammen und der Sauerstoss niiisz verlassen beiseite stehen« Es entsteht esne Metalltohlenverdindung, ein Kar bid. So schmelzen wir z. B- im elet trischen Ofen Kohle und Kalt zusam men und erhalten Kiiiziuiiilardid. Nehmen wir nun an, dasz aus der Erde, ebenso wie heute noch aus der Sonne alle Stosse in seurig sliissigein Zustande durcheinander wogten und daß die Temperatur allmählig sanl·l dann mußte sich Metall iind Kohle zu Rarbid vervinden, und die ganze Kruste der Erde mußte aus den Kar biden der verschiedenen Metalle be stehen. Nun ging die Abtiihliing im nier weiter. Eis tain eine Periode. da der übrig gebliebene ireie Sauerstoss sich mit dem Wasserstoss zii Wasser dainps verband. Freilich war dabei die Explosionswärme so dedeutenv, daß ein großer Teil des srisch gebildeten Wasserdaindses sich sosort wieder zer sehte und enorrne Wasserstofsineiign in das feurige Metall geschleudert wurden, wie wir das heute noch aus der Sonnenobersläche beobachten tön nen. Jahriniliionen mag dieses Toben und Brüllen der glühenden Gsse iiber den Karbidsliiten gedauert ha ben. Dann war die Ubliählung ein gut Stück weiter vorgeschritten, und iiber einer rotgliihenden, sesten star bidirusie lagerten WasserdampL Stiel stoss und allerlei Kohlenwasserstotse in schönem Durcheinander. Nun wissen wir aber durch viel Forschungen der Eleltrotechniker, baß» das glühende liarbid sich biesen Gnsi sen egeniiber sehr lebhaft benimmt-i Es augi fie aus wie ein Schwein-W und bildet mit ihnen neue Körper» ben italtitietstosi. chemisch gesprochen überhaupt Metallzhnnibe und Metall zinnarnide. Wir müssen nun also an nehmen, baß die oberen Schichten der JLnrbibiruste sich in diesem Sinne veränderten, während in den größe Fren Tiefen die Metalllarbiben unver liinderi blieben. Nun i ritt bie Abliihlung weiter spri. Die emperatue sank unter 100 Grob, und aus ber Lust siel der erste Regen. Zischend trafen seine Tropfen vie heiße Erblrusie, und nun trat ine Zersesung ein. Aber zu obersi lag ja reines starbst-, es leg vielmehr jenes Karl-ib, bat sich mit allerlei Kohlenwassersiosfen vollgesogen hatte und bat knon eilt Franlsche Masse bezeichnet. Diese Muse aber gibt bei ber Berührun mit Wo er einen Stoff. den we ziemlich rchiig als gute Slunienerbe betrachten tönnen Es entstan ein lolt- und lollbaliis see, bureh sein verteilten Kohlensioss dunkel sesärbter Gortenbobem So verwandelte sieh bte obere Ieb sehicht Aber bat Wasser drang noch tiefer und traf in größerer Tiese tust reines Karl-id. hier ging die Entwick solgenderrnaßen vor sich. Gro ße strengen drangen zur Oberflä C sie wir sie in den Gasquellen von Haku, Pennsylvania usw. noch we beobachten können. n der Tiefe aber blieb der reine Kalt chlannn zu rück. Das Karl-la bei solcher Zer-. set-uns erhitzte sich so sehr, daß ern-ii ter gleichzeitiger Einwirkung von spitze und Druck sich lristakiinischer Kalt, v. h. Marmor usw. bildete. Man hat sich lange Zeit über diese Lagerungen den Kopf zerbrochen. Man nahen ein« dasz der Kalt ein neptunisches Gestein sei, d. h. daß er ausschließlich aus den Mel-erschlagen längst vergangener Meere entstanUn sei, und wunderte sich, daß in vielen Kalklageenngen leine Spuren orga nischen Lebens vorkommen, in daß der lristallinische Kalt ein Mittel ding zwischen viutonischetn und net tunischen Gestein bildet, d. h. daß man nicht recht sagen kann, ob er aus Feuer oder Wasser entstanden ist. Nach den Ausschliessen die uns der eleltrische Ofen gibt, entstand er ans dem Karbid unter gleichzeitiger Ein evirlnng von hise und Feuchtialeit. Natürlich bildet das Kalziumtarvia nur einen geringen Teil der Erd lrusir. Daneben gab es Karvioe aller anderen Metalle, das Barinmlaebio, aus dem ver Schwer-spat entstand. die Karbide ver altalischen Erden usw« Bis hierher deckt sich diese Theorie durchaus mit dem praktischen Besund, und wir können vie wirkliche Gestal tung unserer Erdobersläche zwanglos erklären. ·-« Wir tönnen beispielsweise auch die Petroleumauellen, zum Teil wenig stens, ans besondere ilardide zukün fiihren, die der der Berührung mit Wasser, nicht mehr gaofiirmige Koh lenirsasseritoffe, sondern flüssige. nam lich Petroleum ergaben. Wir tönnen aber die Theorie noch weiter verfol gen und uns in sriisiere Tiefen wagen. Soweit das Wasser nach unten drang, wurde das Karbid zerfetzt. Wo ader das Wasser sein Ende findet, wo es infolge der Erdwiirme nur noch in dampffiirmigem Zustande existieren tann da muß auch die Zersehunq aufgehört haben, da müssen noch nn geheure Kardidlager liegen Auf Grund dessen können wir ein Zutunftibild entrollen. Wir können an eine ferne Zeit denken wo dao leite Stückchen Kohle verbrannt wur de und die Menschheit beretti seitt tausenden von Jahren allein mit der weisen Kohle. oem Krostwasseiy wire-J schaftet und die Sonnenenergie direkt-FE fängt Und wir tönnen uns vorstellen, wie diese Kraftquellen fiir die vermehr te Bevölkerung nicht mehr ausreichen und wie man mit den Mitteln einer verbesserten Technik in die Tiefe dringt nnd von dorther die unenle chen Mengen Karbide zur Qderflärh schast die nun von neuem Wärme und straft geben. So tiihn soich ein Zu tunstshild ist, fo real sind doch die Tatsachen, auo denen es abgeleitet wurde. Gewiß lst unsere Kenntnis des Erdinnern noch aus«-ordentlich man gelhaft. Verhält sich doch unser aller tiefster So acht ungefähr ivie ein leich ter Nadelstich von einem Milliinetersj Tiefe zum Körper eines Riefenel esan- i ten. und kein vernünftiger Mensch ' toird behaupten, daß man an Hand solchen Sticheö die Anatomie des Eies i fdntentörpers studieren tann. Aber mit ein wenig ttrmdination und ist-Z ohachtung tönnen wir desto mehr aus - den Erzeugnissen des eleitrischens Dfens herauslrsen und uns aus in- - direktem Wege efn Bild von der Ent- « wicllung unserer alten Mutter Erde , machen. Wenn tvir uns dabei vor ent- C. seitigen Berallgrineinerungen hüten, , wenn wir deriietsichtigen dafz im riet trischen Ofen außer den Karl-wen auch noch allerlei andere Dinge und ; Schlatten verschmolzen werden können, eben alles das, was wir heute als plutonifcheo Gestein ansprechen« so ( erscheint die hier entwickelte Karl-»id theorie geeignet, viele Vorgän e zu ertliiren und besonders die ildung Z fruchtbaren Bodens zu erläutern. Auch aus die Entstehung der Stein tohle könnte man diese Theorie noch a,usdehnen doch dass ist ein Kapitel fü- sich —- Ein Zeittind. —- Elfe (rie; zum Geburtstag eine Puppenftobe gekriegt hat, verächtlid)): .Eine ichs ne Puppenftube; da ist ja nicht mal « ein Namhtiich drin« — Rechtfertigung. —.,Der Schimmel, den Sie rnir verkauft ht ben, hintt! Und Sie erklärten mir doch ausdrücklich, er lauft wie ’n Auivrnobil?« «Run, lieber Herr, wissen Sie nicht« daß jeder Vergleich hinli«i« —- Boshnii. —- .Du, dein Schleier lii aber wirklich hii ich. Solche Schleier sollten alle D en tragen, die rote Nasen haben-« ) —- Abgeilihrt —- Gech »Ja, ja, in meiner Familie ist der Esprit zu Des-nies« » Frau: .Sehade, daß Sie nicht ’rnal s’n bißchen zu uns mitbringeni' ) — Er trbitet lich. — Kos ponift Cals bie breiatttge Operem In welches er viel entlehnt hat« nirg: ’geiiihrt wird und bisher noch n Gewissen wurde): .Gnt geht's, bisher haben se mich us. IM er Nil-Mk