Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 26, 1917, Sonntagsblatt, Image 12

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    Recht nnd list-recht im Weltkrieg.
Wer mi- bie größte Schuld am Ins-ach besselieuf
Jn sachgemäßer Weise wird die
obige Frage in einein »Eingesandt«
der Basler Nachrichten« wie folgt
erörtert:
Das- Friedenånngehot der Zentral
mäehte hat den nie zu Ende gehen
den Streit -dariiber, wer die größere
Schuld am Weltlriege trage. von neu
em angefacht Um das Odium der
Verantwortung fiir die Fortsetzung
des surchtbaren Mordenz von sich
abzumälzen, haben alle Staatslenler
der Entertte noch einmal hoch und
teuer versichert. da sie uur zur Ab
wehr deutscher Herrschsucht das
Schwert gezogen habet-, daß aus
Deutschland einzig die Schuld sür den
Ausdrucks des Weltiriegez stillt, daß
lein Frieden gemacht werden kann,
bevor es nicht exemptarisch bestraft
'st. Jn den neutralen Ländern sto
en die zahlreichen, der Entente er
sgbenen Federn in das gleiche Horn.
ie Zentralmächte haben ein Verbre
«ehen an der Menschheit verübt, hieß
es vor kurzem in einer angesehenen
schweizerisehen Zeitschrift Es kann
tein Frieden werden, bevor sie ihre
S uld erkannt nnd eingesehen hoben,
ver ten uns andere.
»soariseh, Karl, dat dii Jngländersch
cstpreu ists vähl bäter verstahn als
« ehl Als ölt to dein inglischen
cssizöhr säh: »Mein Herr-. ergeben' Sie
sich «« war ihm das gan wirksam aber
als sitt emm end an de «—rät schlag, —
lam er gleich mit.«
Der Streit über die Schuld am
Kriege ist oon den leitenden Staats
miinneru bisher mit eben so viel hihe
wie Oberfläehlikhleit geführt worden
Die weitaus wichtigste, wenn auch
nicht die ige Tatsache zur Ent
scheidung die er Streitfrage, ist dis
her von keiner Seite angezogen wor
den. Der Krieg ist selbstverständlich
teia Wert des Zufalles und des
Augenblicks. Der Wille zu diesem
Kriege muß in Jahren gereist und
gewachsen sein. Fiir die Stärke des
Kriegstoillens haben wir einen zah
lenniiißigen Maßstab in den Ausga
ben fiir heer und Marine. Wenn ein
Staat oder eine Gruppe von Staa
ten, ohne bedroht zu sein oder ihre
politische Lage verschlechtert zu sehen,
Zu riesigen Erhöhungen seiner Wehr
ausgaben schreitet, so darf man an
nehmen, daß sie den Entschluß gefaßt
haben, neue politische Ziele auch auf
die Gefahr eines Krieges hin zu ver
folgen. Nun wird bekanntlich von der
«Entente Deutschland immerfort be
ne Nachbarn gehegt und seine irriti
tiirische Rüstung in gesahrdrohender
Weise gesteigert zu haben. Wenn aber
Deutschland Angrifszahsichten hatte
so können sie doch auf seinen Fall
sehr weit zurückreichen Wenn die
deutsche Militiirlaste, wie man die
deutsche Heeresleitung zu nennen
liebt, nur daraus brannte, einen Krieg
herbeizuführen und das Voll ein wil
lenloser Automat in ihren hsnden
ist« so ist es unverständlich, warum
see nicht die Gelegenheit denugt hat,
um Frankreich während des Dreiqui
handels, rder England während des
Burentrieges, oder Russland nach dem
unglücklichen Krieg mit Japan zur
Zeit der russischen Revolutian anzu
greifen. Wenn solche Gelegenheiten
verpaßt wurden, dann konnte der
Angrif twille der Zentraltniichte Zu
jener it unmöglich sehr start sein.
Die Frage ist nun, oh dieser Au
geisstwille seit der russischen Revolu
tion, d. h. etwa seit 1906, so sehr
gewachsen ist. Jst dies der Fall, dann
muß man erwarten, daß die Rit
stungsausgahen der Zentralniiichte
diejenigen ihrer Gegner bedeutend
übertroffen haben. Nun detrngen
nach dern Gothaschen Hosialender die
budgetierteu Wehrausgaben in Mil
iipnen Franken siir Militär und Ma
rtne:
schuldigt, Angrifssabsichten gegen sei
s
i
i
!
l
siik Deutschland Russland
u. Oesterteich u. Frankreich
1907: 1829
1908t 1998 2604
1909: 2048 2810
1910: 2106 2896
1911: 2187 3055
1912: 2429 3263
1913: 2977 3784
1914: 3087 4455
Aus dieser Zahlenreihe ergibt sich«
dasz nicht die Zentralniächte, sondern
ihre Gegner ihre Rüstungen seit 19071
in gesahrdrohender Weise gesteigertl
haben. Jm Jahre·1907 übertrasen
die Wehrausgaben Rußlandz und
Franieichö jene der Zentraliniichte urn
491 Millionen, 1911 aber bereits uni
868 Millionen, und siir 1914 wa
ren von den Friedenischwärrnern an
der Newa und der Themse rund 1368
Millionen für Wehr-zweite mehr bad
getiert, als von den unter dein Joch
des deutschen Militariömut lebenden
Zentralmächten. Dieser Unterschied
wäre noch weit größer, wenn nicht
in den Budgetz des Deutschen Reiss
ehej siir Vls und 1914 rund 10001
Millionen Franken Extraausgabeni
sigurierten, die aus deni einmaligen
Wehrbeitrag von einer Milliarde be
stritten werden sollten. Jnsgesamt
haben Rußland und Frantreich in
den letzten acht Jahren vor dem Krie
ge siir Wehr-zweite rund 25,1 Milliar
den, die Zentraliniichte 18,7 Milliar
den ausgegeherr. Die enormen Kosten
einer Anzahl strategiseher Eisenbah
nen in Rußland sind darin nicht in
begriffen.
Ein Staat tann steilieh auch ohne
Angeisfsabsichten in die Lage lam
men, seine Wehrausgahen erhöhen zu
müssen, wenn sich nämlich seine poli
tische Situation verschlechtert. Aber
Rußland und Frankreich waren in
dem genannten Zeitraum eher in der
Ein Itsgssifåer Schluck-knien vor ist us set Iris-sank
Blick in den Graben vor der Beschießunq bit-G schwere deutsche Irtillerir.
Dzi- dxx Gkgkm ytzch der seid-sung mischt.
J
Aus dem rumäuischen Petwkustqebim rissitive srt de- Bohtenl nach Getro
leum im onsfteaati.
gegenteiligen Lage. Jhr Einverständ
nis mit England wuchs ftch in dieser
Zeit zu einein förmlichen Biindnis
aus, wodurch ihre politische Stellung
gegenüber einer feindlichen Mächte
xuppe gewaltig geftiirtt wurde. Je
timer aber das Einverständnis mit
England wurde, je mehr Ausland
und Frankreich gegen einen Angriff
gesichert wurden, defto mehr fchipols
len ihre Heeresbudgets und Marines
budgets an. Kein Staat hat der
Welt fo laut versichert tote Ausland
daß ek schau-to- qugegkissm word-us
fei. Dabei hat Rußiand fein Heeresss
,budget oon 1019 Millionen im Jahres
1907 auf 1986 Millionen itn Jahre»
1914 erhöht. Das deutsche Heeres
budget betrug 1907 988 Millionen
Franken und 1914 1485 Millionen,
in lehterer Ziffer find mehrere hun
dert Millionen einmaliger ikxtraaub
gaben aus dem Wehrbeitreg enthal
ten. Frankreich ift ahnungslos von
einem ruchlofen Feinde iiberfallen
worden, tönt es aus allen französi-;
fchen Blättern. Das ahnungslos an-!
gefallene Frantreich tudgetierte lMi
»für fein heer rund 780 Millionen,!
1911 938 Millionen und 1914 12031
Million-se Jhke Niederlage-i wia viel
Entente heute damit erklären, dass
der Gegner fie unvorbereitet angefal·(
len habe. Wenn das die Wahrheit tft,
fo versteht man nicht, was ihre Ge
neralftiibe mit den Riefenfumrnen
A -»--- sp-» l
Es gibt einen Wellpofiverirag, derj
feflsehh daß die Transitfreiheii im
ganzen Gebiet des Welipoftvereins
gewährleistet ist. Wie er von den Al
liierien gehalten wird, davon wissen
die Reutralen ein Lied zu singen
ED gibt einen Vertrag iiber die Reu
iralität des Suezlanals, dem Frank
reich, England nnd Jtalien beiseite
ien find und der be «nimi, das der
Kanal in keine-n Kr ege zu militiiris
schen Operationen beniiOi werden
darf, daß leine Befestigungen an sei
nen Ufern errichtet, leine Soldaten
nnd Kriegsschiffe dort siaiionieri wer
den dürfen, auch in dem Falle nicht
wenn die Tiirlei anr Kriege teil
nimmt. Für die so laut über die
Verlegung der belgifchen Neutralität
zeternde Entente ist dieser Vertrag
nur ein Fetzen Papier. Es gab auch
einen Dreibundberlrag, der Jialien
und Rumiinien zur Hilfeleifinng an
die Zentralmiichte, zum mindesien
doch wohl zur Neutralität im Falle
einez Krieges-verpflichten. Wie er
gehalten worden ist, weiß alle Well.
Aus allen Zeilungsartileln der Eul
eniepresfe tönt uns immer wieder das
Wort vorn Jeden Papier entgegen,
das der deutfche Reichskanzler in einer
privaten Unterredung in Bezug aus
ten belgifchen Neutralitätsvertrag ge
braucht haben soll. Ein französischer
Ministerpräfident aber fand den we
nig beneidenöwerten Mut, von der
Unmönische Bettler.
angefangen haben, die fie in den Jah-]
ren var dein Kriege berauögabten Jn
den leiten acht Jahren vrr dem Krie
ge haben die vier hauptftaaten der
Entente fiir Wehrzwecte insgefami
43,1 Milliarden, die Zentralmächte
aber nur 18,7 Milliarden budgetiert;
oaoon hat bie Entente fiir ihre Land
ftreittriifte 27,3 Milliarden, die Zen
tralmiichte aber nur Is,7 Milliarden
aufgewandt. Die Eutente hat aifo
für ihre heere in ds- lehien acht
Jahren vor bern Kriege just das Dop
pelte ausgegeben als bie Zentratmäch
te, und wenn fie txt-them unvorberei
tet überfallen sende, fo verdienen
ihre Generaiftiibe offenbar ohne Ver
zu vors Kriegsgericht gestellt und
fii liert zu werden.
Doch Deutschland ist treulos und
perside, es hat keinen Respekt vor in
ternationalen Verträgen, daher muß
ei mit Gewalt unschädlich gemacht
werden, tönt et aus der Entwic
presse. Es gibt aber nicht nur einen
belgischen Reuteaiitiitöverirag, on
dern noch andere internationaie er
träge. Der Algecirasvertrag sehte fest,
daß Matotto ein unabhängiger Staat
bleiben sollte. Das hinderte Frank
reich und Spanien nicht« Marotto
durch einen Geheimnrtrag unter sich
nuszuteilem Die Zustimmung Ita
liens zu diesem Beriragsbruch wurde
durch die Erlaubnis zum tripviitanis
schen Raubzug, die Zustimmung Eng
lands durch die Einwilligung zur
dauernden Vesesung Asgyptent er
taust. England hat bei der vor mehr
als 30 Jahren erfolgten Besehung
Aegyptens feierlich sein Wart ver
psändei, dass diese Besehung nur bar
übergehend sein sollte, bis die Iiuhe
im Lande wieder hergestellt sei. Die-]
sei Wort hat« es osseniundih geben-]
chen. Es gibt verschiedene eririige
über die Führung des Seetrieges.
Daßuch auch diese von den Ulliierten sy
stematisch mit Mike-n getreten, ais
sen Papier- handeit worden
v, ern-ei die amerikanische Note
ivvm 5. ovetnber vorigen Jahres»
elenden Handlungsweise Rumäniens
als von einer Tat der Hoheit und
Schönheit zu sprechen, und ein engli
scher Ministerpriisident sprach wish
rend des Krieges von gewissen völ
terrechtlichen Bestimmungen als von
»judicial niceties« (juristischen Finesi
sen), wodurch England sich nicht die
Machtauinükung seiner Flotte ein
schränken lassen dürfe. Das sind
Zonismem vie bei dem deutschen
Reichskanzler sicherlich ganz unmög
lich sind. England hat zum Ueber
sluß als einziger Staat auch noch
die Berner Konvention außer Krast
gesetzt, wag ein Engländer selber eine
elende Tat genannt hat, die Großbet
tannien siir immer mit Schande be
decke. haben die Völker und Staaten
mtt solch einem Retord in Worter
chen noch das Recht, sich als hütet
der7internationalen Moral auszuspiei
len
Ader Deutxchland hat doch den
Krieg verschul et, denn es ist die hei
tnat des Militaristnus- es hat sich
den Bestrebungen widersesy die Krie
ge durch Schiedsspriiche unmöglich zu
machen. Das i die Anklage, die von
der Seite erho en wird, deren haupt
roartsiihrer der Verfasser des eben so
leidenschaftlich geschriebenen, wie aber
sliichlich gedachten Buches «J’accuse«
ist. Was der wahre Grund dieses
deutschen Militarisnms ist, hat ein
Engländer in einer Rede im Jahre
1908 seinen Landsleuten in folgenden
Worten gesagt:
»Kiinnt ihr nicht verstehen, wie be
rechtigt die Befürchtungen Deutsch
lands sind? Wenn wir in derselben
Lage wären wie Deutschland, mit
Ausland zur einen und Frankreich
zur anderen Seite, die itn Falle eines
eures-Zischen Krieges unsere Feinde
wären, würden wir uns nicht den-ass
nent Würden wir nicht riistens Ra
-tiirlich würden wir das tun!'
Dieser Engländer hieß Llaud
George und ist heute Preinierniinister
des britischen Reiches, iir den die
Zerschmettert-as des deu schen Milii
taritmut, will gfeeu die Wehela
inaehung des Den st Reiches. die
Daupthedingung des riebeni ist
Ei ist richtig. daß die Cateniesms
ten den Pasisisten in der Theorie erl
lerlei Verbeugungen gemacht haben,
aber ihre Toten harmonierten schlecht
mit ihren Worten. Während von
ihnen mit viel Geräusch internatio
nale Friedenslongresse inszenieri,
Iriedenspaliiste gebaut und Friedens
reden zum Fenster hinaus gehalten
wurden, haben sie gleichzeitig ihre
beeress und Flottenbudgets verdop
pelt und verdreisaehi, riesige Dreads
noughts in Hiilie und Fülle gebaut,
haben sie Trsnövaal und Aeghpien,
Maroiio und Tripoiis, Persien und
die Mandschurei anneltieet oder aus
geteilt, hohen sie Eroberungstriege in
SühosrilcY in Osiasien, in Iris-out
und Marplio geführt und haben sich
eibst sogar im Falle Fuschoda unter
ch gegenseitig mit Krieg bedroht.
Wenn sie sich gleichzeitig den Kopf
darüber zerbrochen, wie der deutsche
Militaritrnus unschädlich gemacht
und has aus die Weltherrschost ek
Pe; duI eigen lind Der schmale in
Lspnne ind und Weiter get-kirrte
nnd ditlunsedrannte Kops läßt Itel
Ding-n fest-is r ein mästiq est
tvickette, llnre titn and sin ein Paar
oft-sen Osti naseweis-send ene
-iende, gelegentlich euch von leert-erge
netn Feuer auslodernde Augen· its-er
denen Zwischean seist zusammen
stoßende Brauen nach den Schläsen zu
c.rf ailögespannte Winkel bilden.
Brindiew gehört zu ten schweigsamen
Feldhetrm denn er spricht selbst in
angeregter Gesellschast nur wenig end
lacht fast niemals Eine leicht zu
gängliche und besonders gemiitliche
Natur ist dieser verschlossene Mann
alio nicht —- im Gegenteil Seine
Cxtitnme klingt hart seine Ausdrucks
weise ist kurz, sast schmis, sein Bl ils
start und forschend Wenn er sich
trchdem bei seinen Svldnten einer un
Vergötterung grenzenden Beliebtlieit
ersreut und auch die Ossiziere sitiö
zur besonderen Ehre anrechnen, unt r
Beil-diene dienen zu dürfen, so liegt
due daran. daß er inst sein ganzes
Leben unter seinen Truppen ein see
»
cefterreichiiche Soldaten beim Brückenbam
pichte Deutschland zur Raison ger
bracht werden lönnie, so mag sie dass
in den Augen dattrinarer Pazisistew
von aller Schuld und Fehle-rein wa
schen. Es heißt aber, daß wir die
Menschen nicht an ihren Worten,
sondern an ihren Taten erkennen.
England, Russland und Frankreich be
siden zusammen sast die Hälfte des·
bewohnbaren Erdtreises, die ihnen»
aber nicht durch die Sprüche eines(
internationalen Schiedsgerichtes zu
gefallen ist. Russland und England
ssind seit Beginn ihrer nationalen Ge
schichte aus Eraberungen ausgegan
gen, Land unt Land ben sie ver
schlungen; glaubt man m Ernst, daß
Tendenzen, die seit Jahrhunderten in
einem hundertmillionenvotr wirksam
sind, durch ein paar Phrasen über die
Wünschbarleit des ewigen Friedens
über Nacht ausgelöscht werden tön
nen? Die pazisistische Bewegung hat
bisher noch teine solche Krast bewie
sen, daß man ihr solch ein Wunderi
zutrauen tönntr. Jhr materieller
Rährvater ist bekanntlich err Car
negie, der einst auf seine treilenden
Arbeiter mit Kanonen schießen lieszs
und ihnen mit einem mohlorganisiersz
ten heere von Piniertonö eine regel-:
.rechte Schlacht lieserte. Bisher hat der
zPazisisrnuz lein anderes Resultat er-;
zielt, als bei den Regierten triigerischei
Jllusionen, bei den Regierungen eiIeT
Unsuninie politischer Heuchelei gezüchs
tet zu haben. Wenn die deutsche Dip
lornatie diese heuchelei nicht rnit
rnachte, so ist ihr das nicht alt
Schuld, sondern als Verdienst anzu
rechnen.
Oes. seisttew der M der
Its-liebes t. sit-en
Bosadsew, ein gebotener Mazedw
nier, ist einer der jiingsten Generale
in dein großen Weltlrieg, denn er ist
erst Fünfzigey sieht aber noch stin
ger aus rnit seinem merttoitrdig glat
ten Gefscht, das noch ganz srei ist von
Runzeln und Falten, und rntt dein
tiesschrrarzen Schnnrrs und Sin
bart, die den sestgeschlosienen Mund
in sehr tennzeichnender Weise umrahi
nien und noch taum von grauen Fik
Front zugebracht und sich nie viel aus
den rauschenden Vergnügungen So
siai gemacht, geschweige denn sich in
politische Umtriebe eingelassen bat. Er
ist lein Salongenetal, aber ein ge
wiegter und ersahrener Truppensiibter
von unerschiittetlicher Ruhe, zäher
Willenstrast und rascher Entschlußsät
higleit. Deshalb hängen seine Leute
mit so unbegrenztem Vertrauen an
ihm, denn sie wissen, daß sie unter
ihm gut fahren und daß er sitt thr
Wohl stets väterlicJ besorgt ist. Set
ne Untersiihrer wählt sich Bestier
sorgfältig aus undlegt ihnen harte
Proben aus. Haben sie diese aber be
standen, so läßt er ihnen im allgemei
nen Rahmen feiner Pläne nach Mög
llichleit freie Hand, ist überhaupt flet
»beftrebt« sie zu selbständiger hand
lungstveise zu erziehen. Er lennt feine
Leute genau, weiß jeden einzelnen
nach feinem wahren Werte zu schilt
en, durchlebt alles mit ihnen. So
flößl fein ganzes Wesen Achtung nnd
Vertrauen ein, so erklärt sich die Son
derstellung, die der hochgewachiene und
breitschulterige General innerhalb der
bulgarischen Armee einnimmt-Wie
Entwicklung feiner groß ans-Ästen
und tief durchdachten Pläne verfolgt
er mit unerfchütterlicher Ruhe, ohne
sich icn geringsten aufzuregen, wenn
nicht alles nach Wunsch und Berech
nung geht
sf
kmmy nach der Oelchießung der unteren Sind-site an der Man-.