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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 19, 1917)
Die fetten des Ehiukfen Novelle von tlllfrkd Stimmen Als Diego Concha mit achtzehn Jahren das heimatliche Sei-illa ver ließ und nach Manila auswandern, hatte er keinen anderen Gedanken als den« daß er nach fiinf oder sechs( Jahren mit einer Tafche tnifternder Geldfcheine zurückkehren und Meere-« des Rathan heiraten würde. Er hat te reine Luft, fein Leben in der gro-«» ßen Porzellanfadrit in der Vorstadt; Taana zu verbringen, wie fein Vaterf es getan. und als armer Teufel zui enden. Nein, er wollte es zu einem; Haus bringen, zu einem jener tleiij nen mourifchen Häuser mit flachemf Dach und schönem Hof, wie man siej an dem langfan fließenden, fchlam-· migen Guadalqnivir fo häufig fin-’ det, zu einem Weinberg vor der Stadt u. zu einem Dutzend Oelbänmen — er wollte wenigstens Vorfiadtreniner Damm Er fah aber bald tlar genug, daß er nie fo viel Geld in der heimat fchaffen würde, und Mercedes ftimmi te ihm bei. Sie war, obwohl sie ihn liebte, vernünftig genug, ihm den Abschied nicht zu erschweren. Sie hoffte mit ihm auf eine baldige Wi derlehr. Aber der goldene Schimmer, der über Manila gekegei-, folange feine Sehnsucht darauf gerichtet war, ver blich für Diego feht fchnell, als ee nun dahin lam. Er wußte, daß man das Geld auch hier nicht auf den Straßen finden wurde. Aber er fand es auch nicht durch Arbeit. Es blieb fich ziemlich gleich, ob et in Tüansx Porzellanieller machte oder in Mani la Hanf zu Tal-wert verarbeitetr. Als er nach einen halben Jahre von Vanf genug hatte, ging ee in eine uckerraffinerie in der hoffnung. ch zu verbessern. Aber das half ihm auch nicht weiter. Uumahuch machte er die grunoe durch die Fabriien von Maniln und wurde mit Runting, Flechtatbeiten, Tobak- und Mezalltoaren vertraut. aber er tarn ieinern Ziel keinen Schritt näher, und die Briefe nn Tlleercedes war-n immer mutter, dunkler, hoffnmgsloser gehalten Das Traumbild von dein tleinen inqurischen huus in der Heimat mit des schwarzöugigen und schwarle gen Mel-rede- uls herein in ihrn ver lor allmählich seine leuchtenden Far ben. Ei erblich nit jedem ablaufen den Jahr inebr und endlich stieg die Erinnerung daran nur kurz und fliichti in Diego auf, wenn er durch die C ·neseniiraße La Escuelta Init ihren bunten und glisernden Liiden ging, nach der Arbeit, sauber gewa ichen, inr weißgelben Frommqu nur statt des Knihelrns den breit randigen flachen Strohhut auf dem Kopf- unternehrnend auf das linie Ohr gerückt. Dies Atmband von indischer Ar beit mit seinen ziielierten Gliedern würde sich schön um das zierliche handgelent don Mercedes schmiegen, und jene Schnur fchinnnernder Per len würde warm und leuchtend sich auf ihre-n leicht bräunlich getöntew halz abheben. Diego inufierte mit gierigen Au gen dre Kostbarteiten, welche hinter dem blanten Glas auf dunilen Sum metpolflern ruhten und ihn durch ih ren bunten Glanz ar.loelten. Da In en neben den blitzende-i Ringen, unlelnden Armbcindern und schim mernden halölettn und Hat-kreisen in kleinen flachen Kästen geschliffen und rohe halbe-»Meine und EdelsteiJ ne. Korallen nnd Perlen und ihrel Farben, die von einein Weiß, dass All Illlkjchclldcn Basncc kclllclcktk,j hinausgingen bis zu einein Blau, wie es Lief und geheimnisvoll manch-» mal der Tropenhiniinel hatte, und einem Grün, wie es das durchschnit rene Blatt eines Guinnilbauineg zeigt. vereinlen sich zu eian Sym phonie, die berauschend auf ihn wirk ie. Die Füße zucklen ihm, wie vonJ einein geheimen Willen fortgerissen noch Schwelle und Tür und im La den erhob sich plöhlich wie durch Zauber aufgeichnelli ein olivenfnrde net wie Bronze glänzender Chinelens schilt-eh den Zon von- stumpfein fträly nigen Schwarz in einem Kränzchen zusammengeront und festgesteckt, die schmalen dünnen Lippen von den dlanlen ebeninöfzigen Zähnen durch ein höfliches Lächeln fortgezogen Die langen schmalen Hände, die ein ladend erhoben dem Kunden sich entgegenkecktem schienen eine wunder bare Kraft zu besisem denn wirklich —- Diego Conchii wollte nicht, oder er folgte ihnen opch — stand gleich darauf der Spanier in Ling Chango Laden. Was wollte er eigentlich hier mit seinen dank Pesetai Es war undeut dae, daß ej hier etwas dafür zu lau fen gab. Verbliisst blickte sich Diego um. Der Raum wnr schmal, long, dunkel nnd toukoe in noch tiefere-. Dämmerung gehalten durch die schwor-seidenen init großen goldenen Mich-Ewigen und. breitflllgligen Vögeln beflickten Decken nn den Wän-« deu. Der Spanier kostete lnngiani,; von den Msechsnlieren umflcittert,» dein Chlneseri folgend, bis ii einein its-sk- Jssswsz pss Jan-»in wilden warmen Licht lag. Es tnrnil aus einer gelben Laterne, die von Drachen mit tlaffenden Mäulern ünertlettert war. hier waren die Wände befiellt mit Schrcintrm die bis zur Decke nichten- und mit fla chen Schiebladen gefüllt waren. Ling Chang fchob dein Kunden ei nen Sih zu und bedeckte den Tifch mit den Schiebladen, die er aus den Schranken zog und die mit den glei chen Kostbarkeiten beladen waren. toie fie der Spanier hinter dein Glas in der Anklage gesehen hatte. Wäh rend der Chinefe hin und her ging, fprach er in einein seltsamen Gemisch von Englifch und Spanifch und ent blößte feine Zähne in einem aufnim ternden höflichen Lächeln. Er nannte teine Preife, rührnte nur das Feuer und die Reinheit der Steine und ließ in feinen Fingern int feltsain ge fchietten Wendurigen die Perlen an ihren dünnen Schnüren entlangriw nen, daß ihr hell durchsichtiger Glanz zu voller Wirkung term. Concha blickte verblüfft auf die Perlen, dann sah er zu dem Chinefen auf, der neben ihsu stand und in def fen Mundioinleln eine Lächeln lag. Hing Chang nannte eine lächerlich geringe Summe alt Preis und da begriff der Spanier, daß die Perlen nichts anderes ale eine glänzende Nachahmung waren. Er überlegte nicht lange und laufte die Perlen. sSie sollten ein Gefchent für Meteer ein. Während daj Gefchäft abgeschlos sen und das Schächtelchen mit den Perlen in ein fzftes Papier gehüllt und gebunden wurde, fragte der Chi isese in höflicher Form, behutsam und rnit einer Gefte der Entschuldigung wie lange Concha in Manila weile, was ihn hier befchaftige, woher er fel. Diego antwortete kurz, nicht oh-. ne ein Gefühl der Befchiitnung». aber; ohne die Dinge zu verschleiern. Lingf Chang wiegte langfani den Kon undj begann dann scheinbar unvermittelt von dem Dienft auf den-Posthau» Wem zu ersinnen oIc zip-seyen Dut gapore und Australien verkehrten, und der Posten eines Salondieners aus einem Postotmpser sei in jedem Fall der Arbeit in einer Fabrik in Manila vol-zustehen Ling Chang war mit einem Steuermann gut be kannt und wenn Sennor Concha es wünsche, wolle er ihm ein paar Zei ten an Mr. Bruysan geben. Es tön ne doch immerhin der Fall eintreten, dass Sennor Concha sich zu verän dern wünsche. Und dann sprach er in dunklen Andeutungen von dem heißen Boden Macrilae, der hestige Erdoeden prophezeie, ließ zwei Sätze oon den Jnsurgenten einsließen, die sich immer wieder erhöhen, und end-s lich tlagte er« mir leicht erhobener( hand· wie einen Zauber-sprach das» erne Wort: Amerital i Diego Concha dachte ein paar Ta ge lang an die merkwürdigen Mahn worte des Ghin-sen, gerade so langes als er die Absicht hatte, die Perlens on Mercedes zu senden. Dann ent« schwanden sie unter der alltäglicheni Arbeit seinem Gedächtnis und tauchsi ten erst wieder aus, als dag Zauber wort Amerika immer schärfer in die» Wirklichkeit klang. Jest trat auch der Fall ein, von dem Ling Chang gesprochen, und gerade einen Monat,’ bevor Amerita die spanische Flotte in der Bucht vonManita zusammenschosz. ging Diego nach Singapore und eine; Woche später war er Salondiener au-· einem Postdampfer. Die empfeh lenden Worte des Chinelen hatten sich sehr wirksam erwiesen nnd etl ieo was Ling Chang von der Stel lung gesagt, trns zu. - Ein Salondienee kann sich noch Geld nebenbei verdienen, wenn er von den Kaufleuten in den Statioi nen, die der Dann-set anliiust, Kom missionen übernimmt Das hatte Mr. Bruysan dem Spanier bei einer Flasche Cherry verraten und Diego hatte es sich wshk gemertt. Der Steu ern-nun yatte ihm auch eine Liste der Firmen gegeben, die private Aufträ ge durch die Sa«.)i:diener ausführen ließen, und ihn qui die wichtigeren mit Muchdeuu vermieten Diego er tnnnte vie Wichtigkeit dieser Rut ichldge und zeigte sich gegen den Steuermann durch ein halbes Dut zend Manilazigntren erkenntlich Mr. Bruyfan hatte unter den Fir men eine Sieb-ritt öc Weils bei Eools toan hervorgehobcn, und mit ihr ttnt Dtego in eine enge, einträgliche, geschäftliche Verbindung. Anfang ga ben ihm Kedgict di- Wells, um seine Zuverlässigkeit zu erproben, nur tlei ne Aufträge Später aber nahmen iie auch feine Hilft bei wichtigeren Angelegenheiten u. Anspruch. Jetzt wäorend der- langen Fabrten durch Jensei, Sundu um- Banda See nach Australien hatte Diego Mu e ge nug. fein Traun-bild, dar- in ver bliazen und ins Dunkel getaucht war, wieder niit bunten Farben aufzu malern das tleme maueische hanc stieg auf, Mereedes leuchtete in An inut und Frische, ein Weinberg stand in ichtveeen dunklen Trauben» — Rnch jeder Fahrt trug Diego auf sei ne Bnnt in Singt-pure eine Reihe non Dollaes und nach jeder ehrt schrieb er einen turzen Reife icht tin-net mit Versicherungen lebhaften Dankes an Ling Ebring, der stets einen Brief knapp, aber inhaltreich seder Satz ein guter Rat, nli Ant wort zueintfnndie Tier Ebinefe kann te auch Kedgil E Wells und kenn zeichnete tie, als zuerst von ihnen die yRede war, durch ein Wort: Amerilas nee. das er zweimal lräftig unter strich. Diego entfann sitt- dabei des Ton »falls, in dem Liiig Chang bei ihrer Begegnung das Wort Aiiierila aus arti-rochen bott- ichoti spitz. mit einem Achselzuiten und hochgez enen Braunen, und fand in dem ftar un terftrichenen Wort eine eindringliche Warnung. Ader er hielt sie. nachdem et in einem halben Jahr tenneiigei lernt hatte. welcher Art Kedgit eit Wells waren, sehr übertrieben und überflüssig Es waren natiirlich fmarte Geschäftsleute, Yanlees vom Scheitel bis zur Sohle. beweglich, mit aller Konjunktur vertraut. jeden Tag .fchaei und unermüdlich auf dem Po iften und in stetem Galopp auf der !Dollarfagd. Aber — und das ivar IDiego die Hauptsache — pünltliche lund anständige Zahlen die ihn als Teinen Gefchiiftsmann in tleinem Stil Jund minder bemittelten Kollegen be trachteten, der sehr wohl eine Zulunft haben tonm Kedgit ö- Wells hatten ein er Iftaunliches Talent. Fragen zu fiel «len, durch die sie in turzer Zeit er fuhren, ioas sich »in neuen und mich tiezien Dingen auf den Stationen, die der Dampfer anliei, zugetragen hat te. und Diego oatte hinterher stets daf- Gefiihl, sich nicht fchiveigfam ge nug verhalten und Sachen ausge plaudert zu haben, von denen mög licherweise er selbst einen Vorteil ha ben konnte. Aber oor allein hatte der tleine dicle Kedgich dem man nach seiner freundlicher-. offenen Miene und den lustig zwinlernden Augen leine hinterhöltigteit Jutraiitr. die Gabe, harmlos ivie ein Kind zu fragen, und Diego hätte sich fast geschiimt, ihm nicht gleich harmlos zu antworten. Kedgict schlug feine turzen fetten lBeine übereinander und plauderte in der Stube hinter dem Kontor frisch iveq mit Diego, indes er ihm mit einem mächtigen Sherry zutranl, und wußte nach einer Stunde, wäh rend er eigentlich allein nur zu er zähcllen schien, alles, ivas :r wissen Li- le. i Aus der Rütkehe von Coottown in der Pontia-See erfuhr Diego durch einen glücklichen Zufall aus dein Ge spräch von Kapitan und Steuermann, oasz die Regierung einen neuen Po sten in Neuguin.a anzulegen beab sichtige. Er erfuhr mich, welcher Ort in Aussicht genommen war und wann der Dampfer ihi zum erstenmal an laufen sollte. Die Stellung als Sa londiener war angenehm und ein :ra·glich. Aber Liege fah seht eine Möglichkeit, rascher vorwärts und endlich heinizutoninien Er hatte aus de- Bank Geld genug, wenigstens fiie den Anfang, um da- Gefchiift, das er plante, in Angriff zu nehmen. Er tonnte natürlich nur irn kleinen he ginnen, aher wenn er alle Möglich teiien ruhig erwog, zeigte sich ihin die Aussicht auf bald-gen guten Er folg. Anfange dachte er daran« sich einen Teilhader zu suchen. aber dann überlegte er sich- daß dazu noch Zeit genung wäre, wenn das Geschäft ei ne ungeahnt schnelle Ausdehnung ge wänne. Solange er sein Geld allein arbeiten lassen ionnte, brauchte er den Gewinn mit keinem zu teilen. Er nugte seinen kurzen Aufent halt in Singappre nach Möglichkeit aus« durchstreiste die Magazine, die die billigen buntxii Tische und pruni vellen wertlosen Schmqu feilhielien, notierte die Preise und erkundigte sich bei einem englischen Schissizims merinann nach den Kosten fiir ein paar Boote,« die für den Küstenhans de! bestimmt waren. Er suchte die Firma Martia «- Siihne auf, die mii Wellhlech hondelten, und traf mir ihnen nach kurzem Gespräch eine Abmachung, die nach der Rückkehr vva dieser legten Reife aus Austra lien in Kraft treten sollte. Als Diego nach Cooltotvn lainf und feine Kommission bei Kedgikt E Well- erledigte, traf er beide Ge fchiiftsinhaber an und wurde nach gewohnter Art in die tleine Stube hinter oem Kontos zu einem Glas Sherry genötigt. Die-mal war aber er es, der Fragen i:ber Fragen stell te, uder das Ergebnis ihres Tausch dandels mit den eingeht-teuern iiber »die Absatzföhigleiiffxer von ihnen ein gehandelten Erzeugnisse u. f. to» fo daß Kedgick ä- Wells immer ftutziger wurden. Sie gadeu ihm anscheinend offene und liteletchafte Auskunft, konnten aber nicht umhin, ihre Ver wunderung über diefe Fragen durch ;dr Mienenipiei zu bekunden. Dann verliefz Welle unauffällig die Stube Hund Liege fah sich mit oem zutrau »Iichen Kedgicl allein, und ehe noch feine halbe Stunde vergangei war, zwulee der Amt-Zinnen daß Diego an idem Platz des neuen Regierungsw fftens ein kleines Gelchiift aufmachen und längs der Miste mit den Ein geborenen Taufchhandel treiben woll ts Die Schornsteine des Dampfers waren noch fiir Kedgick Fe Weils tvie tlelne duntle Säulen sichtbar-, die langfam in der Korallenfee der frnlen, da hatte die gefchäftsgetoandi te Firma bereits ihren Plan fertig, dem die Ausführung rafch folgte. Als nach anderthalb Monaten der ,White Star« zum eeften mal an dem neuen Regierungspoften anlegte, stand unter dein Wellblechdach eines ers-einigen Sehnt-pens, auf dem in fnshohen Buchstaben als Firma Red gick se Weil-« verzeichnet war, und über dein das Sternenbanner wehte« der lan e Mr. MI, unt seine Posts in Emp ang zu nihmen.Diego wurde blaß vor Wut, als et sich so getiiuscht und betrogen sah, und mußte sich mit Gewalt zurückhalten, unt nicht auf den Ameritaner zu« stürzen, der in seiner Miene ein Schuldgesiihl nicht zu unterdrücken vermochte. Er ging nicht von Bord und tat, als sehe er Mr. Welt- nicht. Als der Dampser wieder weiter suhr, stand Diego hinter einem Knjiitensenster mit geballien hönben und erleichterte sein Herz durch eine Fülle heimatli Eier Fläche. Jn diesem Augenblick schwor er Amerila den Krieg zu u-..b war fest entschlossen. ihn bis zu ei nem fiir ihn siegreiche-i Ende durch zusiihreiu Jn Coottown wurde er von dem iliinen dicken Kedgick mit einiger Betlorninenheit empfangen Der Ame rilaner war aber angenehm berührt und sanb rasch sein Gleichgewicht wieder, als Diego selbst eine passen de Entschuldigung siir bie rasche Fi Zialgriindung aus Neuguinea sond. Er schüttelte dem Spanier herzlich oie Hand und wiederholte: »Ganz recht, Mr. Concha, ganz recht. hät ten wir es nicht getan, so wäre uns Gispartle F- «l.llodtoin zuvorgelotni men. llnd ba gönnen Sie es uns hvfsentlich mehr Trinten Sie doch, bitte!« — Einen Monat später hatte der Spanier seine Stelle ausgegeben Als er mit Itebgick abgerechnet hatte und seine Provifwn einsteckte, sagte er qanz nebenbei: »Nun werben Sie sich ua einem aiiueren Kommissioan um ehen müssen!«' Der Amerilaner sah ihn verduht unb fragend an. Und diesmal er zählte Diego, er habe ein eintriigli ches und unteiiglicheg Geschäft vor. ker- habe eine Muschelbant entdeckt, die reiche Ausbeute an Perlen ver freche. Aber Geld hatte Diego, und Leu te oiich. Er ha.te zwei Malaien als Perlensischer gen-orien, die geschick testen, bie es an oer Kiiste von Reu ouinea gab. Der Spanier nahm die Perle von Kedgicks Hand and ließ sie in den Beutel zurückrotten Dann steckte er ihn zu nch und erhob fich. zum Ab schied. Kedgick aber hielt ihn an der Danks unt- gav ihm das Risiko zu bedenlen, daß er lief. Er feste einfach fein ganzer- Getd ausz Spiel. Die Perle, die er eben gesehen, war ein prächti gJi Stück, das sah nian natürlich auf den ersten Blick. Aber tver ga rantierte Concha, daß et noch viele ihresgleichen finden würdes« Ei war doch einfach ein Spiel »va banque,' ein solches Unternehmen allein zu wa- - gen. Wenn Mr. Concha einen guten» Rat annehme —- und er, Kedgick hof fe has bestimmt —-, dann fuche er nach einem Teilhaber — Mr. Conchas brauche gar nicht zuzuchen —- wenn er mit ihm, mit ver irniu, das Oe fchiist unternehm n wolle Diego ließ Neugiet eine Weile re den und sich in immer neuen Wen dungen erschöpft , bis er einwilligte. Die Feststellung der Bedingungen war dann nur eine Formsachr. Die Firma unternahm e-, einen Kutter mit den nötigen Leuten zu beninnnen unt- mit ausreichenden Lebensmitteln sur zwei Monate zu versehen, alle Kosten der Expedition zu tragen und au die Perlenxischer zu bezahlen. Daiir follte ihr vie Hälfte des Er trägnisses der Ausbeute zufallen. Der Vertrag w«.rde schriftlich ge fchiofsen, unterzeichnet uno eine Ad fr.yrift nahm Dinge mit. Erst jetzt erfuhr Fiel-gis daß vie Mufchelbant u der Nähe der Arn-Inseln lag. Der Spanier ging vierzehn Tage danach an vie Arbeit. Man mußte ej steng se Wells lassen. daß sie die Vorbereitungen in turzeitck Zeit geiroffen hatten Auf der größten Insel erhob sich arn Strand ein tteis nej Hotzhauz das »t- Untertunft fiir Diego und die Perlenfifcher diente, uid ein langgestreäter schmäler Schuppen fiir die Fässer, die die Mu scheln aufnehmen rollten. Der Kutter lag tageiiber in bit Nähe der Mu fchelbant und brachte abends die Ausbeute zum Schuppen Die Fässer füllten sich mit den Schaltierrn und allmähtich verbrestete sich der Verwe fungsgeruch der sterbenden Mnfchein über aie ganze JrrfeL Jetzt begann für Diego die Arbeit. die ihm am roidrigiten war. Er mußte Muscheln auf Mufchetn, die abgestorbcn nun ihre Schalen geöffnet hatte-« nach Perlen durchfuchem Berge von Scha ien tauchten aufs und wurden in die gereinigten Fä er abgetragen Die gefundenen Perlen wanderten, nach dem sie getrocknet waren, durch Sie be· die immer feinere Mafrhen hat ten, und die die Zahtperlen von den tteineren Lotpertcn und den tleinfien Staubverten fonderten Acht Wochen lang verbrachte der Spanier in einer sähe. die lau-n durch einen Wind ftrorn etindert wurde. umwogt von rtien tinften, «rte ihm den Atem nahmen, sich nährend von pacferven und hartem Schiffszwtebach und während dtefer ganzen ihm endlos dünkenden Zeit hielt ihn nur der Ge danke an die Abrechnung mit sied gick es- Wells aufrecht· Endlich war die Muschelbant erschöpft und der Kutter nahm feinen Weg nach Cost Mer teng lief ar: eregt am Strand hin nnd her, Er rüste den Spa snier mit größter Herzlichleit. «Rnn. Mk. Concha, wie trat esi haben sich Ihre Vossnungen erfiilltf« Jn aller Eile trug er Sheern herbei und still t! die Gläser. »Aus gute dein-lehr und ein gutes Geschöstl« Diego sagte bedächtig, während et die Beutel mit den Perlen hervorzog: »Ich denle es war ein gutes Ge schöstl« Er liess die Staub- « und Letperlen langsam aus den Tisch rollen und betrachtete lächelnd sied gicks enttiiuschte Miene. .Jsl das alles?" sragte der Ame tilane1. »Das ist doch unmöglich nach der Probe, lae Sie mir damals-I zeigten —« Diego lachte hell aus. Nun met len Sie anfi« llud seht rieselten die geirorenen Tat-tranken schimmernd mit alt dem lichten Glanz. den dieI Natur file ihre zartesten Gebilde hat. Perlen auf die Platte, alle etwant ßig rund, sein gegldtleh waan leuch tend, für den schönsten Inn-entwi lcn bestimmt. Sie glichen alle jener Perle, die Diego als Probe dem ?·merilaner gezeigt halle. Kedgitt vergaß bei diesem Augen blick seine gan:e Geschöststlugheit und gab seiner Bewunderung lauten Ausdruck. »Sie haben Jhr Geld nicht verlo ten«« sagte Diego nnd sammelte die Perlen wieder n: den Beutel. s »Was machen Sie da?u ries der sAmeritanen »Die Perlen bleiben ihier. Wir hoben nniern Vertrag!" »Schön. Dann geben Sie die THdlite des Werts-sc- —— ich denle sie benhundert Pfund Fnd nicht zu viel -— ee sind dreiundsilnsztg große Per tell." Kedgiet fchnellte auf. Wo denken Sie hin, Mi. Cdnchak Siebenhundert Pfund. das ift ja ein Vermiigen!« aDann nehme ich die Perlen nach Singapore nnd lasse fie abfchiitzeii!« Nun legte sich Kedgick auf das Handeln, aber Diego blieb feft, und der Amerilaner gab ihm feufzend »und fchmerzlh vewegt endlich den lSchecl. Aber er empfand jetzt eine Haefteigerie Achtung für feinen Ge sfchäftsfreund Alls te sich trennten, ’la,zte er: .Wenn Sie wieder einen Plan haben, denl t Sie an uns! Sie werden uns fiir ein gutes Gefchöft immer bereit finden« — Einen Monat danach war Tiego in Maniln. Er verkaufte durch Ling Chongs Vermittelung eine Reihe fchdner Perlen und machte dein Chi nefen mit einein wahren Prachterenr plar ein Gefchexm «Jhre Perlen haben mir Gliick ge bracht. Jch habe mit Amerika Krieg geführt —- und ihn gewonnen — ietzt gehe ich hetm!" M schied-blieb Eine lraqiloniiiche Gefilsnin von prinz van stack. »Bei-eifrig Fräuleånk Ei fällt mir fehr schwer, Jhnen diefkn Brief zu fchreibenl Dennoch mqu es fein — muß, weil ich als Ehrenmann handeln will! Wir haben uns einmal —- ee war im Mai — das wcchfelfeitige Ver sprechen gegeben, uns nie zu belügen und uns, falls einmal die ewige Lie be, die wir einander gefchwdren, fchwinden follte, offen und ehrlich die Wahrheit zu entdecken! Sie werden nun wohl fchdn erra ten haben. was ich Ihnen tagen will und doch nicht auszusprechen vermag. — Seien Sie mir, bitte, nicht böse deswegenLL Ich danle Ihnen vielmals fiir die fchiinen Stunden, die ich tnit Jhnen verleben durfte und hoffe· daß wir als gute Freunde fcheidenl Leben Sie wohl, Fraalein Stellt und feien Sie herzlich gegrüßt von Ihrem Urnfn Dem armen Müller liefen die hellens Tränen iiber die Baden, als er die-· sen Brief fabrizierte. Wohl zwanzigmal iibeischrieb er die wenigen Zeilen. milderte, wag er dar ein zu mildern imstande war, um der Adrefsatin die peinliche Nachricht so schonend als möglich beizubringen Dieses «Schluszmachen« iiel ihm weit schwerer, als er es sich gedacht baltek Jst musz sein!« tröstete ir sich ein über das -.:nderemal. »Wie wird es die arme Nelli aber aufnehmen? Ob sie Weis-trämpfe be kommt? — Ach —- es ist entsetzlich! Und doch —- desser früher als später! Jch möchte ed ja gar nicht über mich bringen, heute abend zum Rendezvous zn kommen und den treu Liebenden zu spielen, während ich -- nein, nein, das ginge über meine firafti Und mündtich die Wahrheit zu sage-ei -Ernst, gestehe es dir ein, dazu bis-. du Izu feig! Folglich bleibt mir nur der Feine Weg, den ich einzufchlagen eben Jim Begriffe bin!" Nach diesem Monologe befenchtete Ernst seufzend den Rand des Brief iurnschlngee mit seinen Tränen und Tschlosz den unheilvolle-I Brief. Dann ging er zur Post, um ihn persönlich aufzugeben. Als one Schreiben tm duntlen Schlunde des Brieftustene nun verschwand, bemächtigte sich set iner ein betlemmendes AngstgefiibL Er imachte eine impulsive Bewegung — versnchte den Brief noch im legten Augenblicke zu erhaschen —- es war si- nnt-» » Zu spat —- welch' baßliches Wort! Der Positaften hatte das unselige Blatt bereite verschlungen, der ließ· stch seine Beute nicht mehr entreißen, tote ja der iinbiirinherzigeii Sehn-soll Rachen sein-Ostsee nie mehr sreiläsit, wenn er einmal grausam Hinge schnappt. Grinste ihn der Lasten nicht höhere-d ciir Ernst hätte schreien Mögen. Er verbrachte den Tag in unsrig baeer Aufregung. »Sie wird sich doch nicht nin Ende etwas riniiini — Gott ini hiiiiniet, wenn sieh Relli das Le ben nimmt, —- — —!« s si- « Die tleine Nellie hatte indessen im dere Sorgen. Gras so und so hatte sie iim ein Neiidezvous gebeten iind er wartete fie heute uni- dieselbe Zeit, Hi der sie inii Ernst Müller besprochen iviik. Nelli tämpste einen argen Kiiinpsj »Seit ich- Seit ich nichts — Ernst wird böse sein wenn ich ihn sihen lasse, und eo ist zii spat, um ihn siir heute iibziisagen!" Nelli entschlosz sich daher, doch ziiiii Rendezvoiis zii gehen, niitiirlich zum Neiidezvoiiti mit — deni Griiseiil Ein Gras ist schließlich ein Gras, iind Ernst Müller — der wird halt ein bischen böse sein« na, wenn schon! —- Als Nelli na Hause tnni siih sie, daß in der Zivi ichenzeit ein Brief fiir sie iingeliingt sei Sie erkannte aus den ersten Blick Müllers Hiindschrisn »Den der sich aber beeilt!« du«-hie Rein betustigi Da habe ich niin schwarz aus iveisi seine Vorwiirsr, weil ich nicht zum Sielldichein geloins iiieii bin iiiid ihn iiiiisoiist habe war ten lassen! Hätte er sich wirklich er sparen können, mir das zu schreiben! Schide iiiii die Miirte!" Ungeössnet wars sie den Brief wie der iiiis den Tisch. LIA »War- dmnch ich rnn erst auszuma chen, wenn ich doch so weiß, was d’rinnen stehtl« lnliulierte sie logisch, »ich will snir durch seine dummen Vorwürfe meine gute Laune nicht ver derben lassen!" llnd in einer Anwnndinng von Auenelnsienheit schrieb sie ans den un erschlosfenen Briefunischlqg: Retorer Wird nicht nngenonnneni Dann ließ iie den Brief wieder aufgeben. it O If Ernst Miiller lsntte eine schleift-se Nacht ninter sich. Walznvorstellungen hatten fich seiner bemächtigt. er bildete iich ein, Jlelli sei nnd Schmerz über den herben Verlust in den Tod gegan gen Oh --— er verfluchte es tausend innt, daß er sich entschlossen hatte, :be abzuschreibenl —- Abgeseben von drin furchtbaren Gefllhl, ihr Leben auf dem Gewissen zu halten« inerlte er erst setzt« da er sie endgültig verloren hatte, wie sehr sein Herz noch nn iisr hing. Dn tlingelte es. Müller Fuhr neroös zusammen. Was konnte das sein? Vielleicht die Todesnochricht —- — —? Der Postbole brachte ihm — seinen Beiesl Ernst geiss sich veririindnisloe nn die Stirn. hatte er den Verstand der lorent Nein —- -—- noch nicht — da ftnnd in: —- Retouri Wird nicht an genommen! — Nicht angenommenlil Da hatte ja Nelli den Brief gar nicht gelesenl Ernst Müller tcnunelie beinahe. Er zwickte sich selbst sehr unfnnst in Nase und Ohren, nnifzn konstatieren, ob er nicht träume. Warum Nelli den Brief uneröffnet zurückgesandt halte, darüber dachte Ernst gar nicht nach; siir ihn war die Hauptsache-. Stielli wußte nicht, was in seinem Schreiben stondl Es war also noch gnr nichts verloren! Our rnhl hunan Müller nahrn den bösen Brief, schleuderte ihn ins Feuer und rannte dann schnurstracks zu Nellie — zu seiner Rellir. W —- Wiihei nehmen. Fräulein Gomit-. »Jinmer zii meinem Ge burtstag ziiiivet iiiii mein Quer to viet Lichter an, ale ich Jahre zahle?« Heer: ,,Wo triegt er vie venis alle cert« —- Ein Frecliviichs. Rechten »Nun möchte ich bloß gern wissen, wie Sie iii Las ungewohnlich stritt gsstcherle Kassenzimmer nelringt sind!« »Da-s staut-e ich Ihnen geen, Heer Nichte» icber rsas bleibt Geschäftsge heimnis. Uebrigens tönnen S:e mit Jiyeein schönen Gehalt auch to ganz gut iiustvnimen!« —- U ntet ichii st. Kommer zien-an »Deinen Sie meine Tochter schen gesehen liebes Heer Bitten?« »Ich i,·c’rte kochen im Jeevenziinmee ein iilberhellez Lachen. . ,Ae gesldhelles, Herr B.i!oii5« —- Hcsrmonitches Bee heiltnik. Schwiegervater (bei tei n.-ni Schiriegeriohn, einem Maler. ein tretenv): «tttuii, Jhe tachtet jsi even to recht herzlich. Muth Die junge Gattin: »Ach, ein töftlis chee Spaß, Piival Denke Dir: Iris malte nnd ich kocht-, und zuleyt wußte tetii«, was di-. Werte des mi veen vorstellen sollten!« —- -Triftiget Grund. Rich ter: »Sie haben hier vielen Deren sie patteur mißhandelt; welche Ursache hatten Sie »gut« Angeklagter: »Als ich neulich hun dert Dollarö gestohlen, heiter in feiner Zeitung geschrieben: hundectundfiinfs zigt Ich hab' dadurch die größten Unannehmltchteiten mit meiner Irr-u ' gehabtl«