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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (April 19, 1917)
Ibg ugs Max-w Nebraska Meigcr M ,Neb quD crta,fg ewM Vom Kriegsschanplatz Ianzofen versuchen mit Gewalt den Dutchvkuch an der Atsnr. Blutige Schlacht tobt an der Wesifront. Franzosen und: Engländer prahlt-II mit großen Siegen-, müssen aber blutig büßen. Snbmariu bei Bostou aktiv. Allgemeine Offeusive an der West-l front.1 Aus Paris vom Dienstag dieser; Woche: Die Deutschen haben an der« Westfront eine weitere «vernichtende«" Niederlage erlitten, indem ihnen stark befestigte Stellruigen in einer Weite’ von 40 Meilen entrissen wurden. Fast 100,000 Deutsche find in diesem«l Kampfe gefallen. Es sind außerdem! 10, 000 Gefangene gemacht worden ; Der Angriff aus der ganzen West front ist allgemein 194 Kanonen sind in die Hände der Alliirten gefal len und außerdem soviel Kriegsbeute, daß sie noch nicht gezählt werden konnte. Die kühnsten Erwartungen find übertroffen worden und dies Deutschen werden stetig weiter zurück-s getrieben. Die Verluste der Deut-« schen find enorm. Die »Hindenburg«s Linie giebt nach. Der Vormarfch auf Laon nimmt feinen Fortgang. Soweit dck französiichc Bericht, dek« sich mit de nienglifchen ungefähr deckt. Leere Prahlereien Aus Berlin: Französische Truppen erlitten bei den bergedlichen Versu chen, die deutschen Stellungen zu durchbrechen- am Montag dieser Wo che ungemein schwere Verluste an Todten und Vertmuiseten Wir nah men über 2100 Franzofen gefangen. Uns ous London und Paris berich tet wird, entspricht nicht der Wahr-l . Die ,,eroverten" Stellungen des Feindes, resp. die Dörser, wur den von uns schon Tage lang vorher geräumt, was das seindliche Artilleil rieieuer die Besestigungen zerstörte und wir nicht nutzlov Mannschafteir ovsern wollten· Die ,,Hindeubnrg«-J Linie« steht fest. Eine Hindenbura Linie giebt es überhaupt nicht. Allel Linien sind HindenvurgEinien ·. Bei dem Ansturm der Alliirten hist-I beu die iviirttembergischen nnd have rischen Trupven das Gröszte voll-» bracht. alier auch am meisten gelitten.E Mit aller Gemalt versuchen die Frau-s zosen die deutsche Linie zu durchbre-; chen, dessen Ziel weit hinter den s deutschen Linien lag. Die Franzosen; waren erfolglos und am nördlichen User der Scarve wurden durch ver nichtendes Feuer der deutschen Artil lerie große britische Smrmkolonnen in Schach gehalten und der geplante Gegenaugrisf mußte unterbleiben Zwischen Art-as und Cambray hatten die Australier blutige Verluste und es wurden Gesangene gemacht sowie 15 Maschinengeroehre und 22 Geschü tze erbeutet. Die größte Schlacht des ganzen Krieges ist jetzt« in» vollem Gange. Schwere Verluste er «tten die Cauadick bei Verm-. S« cis-! ren 5000 bis 6000 Mann. Die Be-’ richte stimmen überein, dasz aus der Westsront das Blut der Alliirten in Strömen fließt. Leus, das von den Alliirten als genommen bezeichnet wurde, ist noch immer in den Händen der Dei-unten Man sieht ans dieien beiden Ve richten, wie der Wind weht. Kalte Witterung in Deutschland Den deutschen Zeitungen zufolge k- zeichnete-i sich die Ostertage in Deutschland durch die Wiederkehr von Winterwettek last itn ganzen deutschen Reiche ans. Dies Ereigniß ist von groszer Bedeutung siir die Ernte-aus . sichten. Jn Ost- und Westprenszen Thereschte starker Teinperatursall nnd an manchen Orten fiel schwerer Schnee. Der Winter war hart nnd lang, Das Winternetreide war meh rere Wochen hinter der Entwickelung zurück. Ein Theil muß wieder ein gesöt werden Mit der Frühjahrs saat konnte nicht begonnen werden und es scheint sicher, dasz die ganze Bett-streute hinausgeschossen wird. »Das Endresultat ist« daß die Schwie W, an den spärlichen steter-veror rätsxn litt sitt M M ansin hactem vergrössert W. Berliner Taqeblatt warnt. Das Berliner Tageblatt warnt in einein langen Artikel von einer Un terschänung der Bedeutung des Ein greifens der Ver. Staaten in den Krieg und weist darauf hin, daß Amerika, der Erde reichstes Land, ein sehr ivillkonimener Verbiindeter iiir die Alliirten ist. Es fährt fort: Wir bedauern, daß Amerika den Krieg verlängert, aber das deutsche Volk tritt seinem neuen Feinde tap· ser entgegen und versagt nicht. Die Botschaft des Präsidenten iiberraschte Deutschland nicht« Wahrscheinlich war das amerikanische Voll mehr von der selben iiberrascht als wir. Präsident Wilson muß sich bewußt sein, dasz seine Haiidlungsweise viel folgen schwerer fiir die Ver. Staaten sein wird als für uns. Sein Schritt be deutet das Ende der Politik, verwi ckelnde Allianzen zu vermeiden, wel che seit den Tagen Washingtons einen politischen Glaubengartikel der Ame rikaner bildete. Die Kriegöbots ft ist eine Umschwenkunq vom o - zialismtzö zu Weltbürsers - welche Betheiligung an europsischen Inse legenlzeiten ausschließt Die Prokla mation der Politik vom Jinpetialis mus, welche bisher von den Demokra ten am bittersten bekämpft wurde. ist fest vollständig. Die Rückwirkmnt auf interne Anaeleszenheiten der Ver. Staaten kann nicht vermieden wer den. Die Franrmrter Zeitung ichreivrt Die Gründe unseres nun zum Kriege siilirenden Konflikte mit den Ver. Staaten sind materieller und morali scher Natur« Die Anierikaner wollen sich ilire Prosperitiit und iliren ein träalichen Handel init den Alliirtens nicht nehmen lassen. Der moralischei Mrund liegt darin, daß die inneren Beziehungen der amerikanischen Na tion zu der deutschen gewaltig ver schieden sind. Die amerikanische Na tion denkt vor Allein liritisch Jn ih ren moralischen Ideen und Empfin dungen ist sie die Erbin der englischen und französischen Kultur. Es ist eine neinliche That-suche daß der deutsche Geist trotz der zahlreichen Einwande rung im Ganzen wirkungslos geblie ben ist. Ebenso peinlich ist, daß die ser Welttrieg kommen mußte, uni uns von jeder Täuschung in dieser Bezie liung zn knriren· Heute ist es klar daß die Ursachen der gegenwärtigen Ereignisse niemals mit deutschen Au gen angeschaut wurden. Es wäre ztvecklos, jetzt mit Vorwürsen zu kom ncn, aber wir müssen daraus für d« Gegenwart und sür die Zukunft ler nen. Die Dinge müssen jetzt ihren Laus nehmen· Dentlchland wird auch das ertragen und es überwinden· Russische Regierung eelåskt ProtlasT mation. » Aus Zi. Petewburg: Die proviso rische Regierung hat nor einigen Tai gen eine vom Premier Livow unter zeichnete Protlamation unterlassen, in welcher sie sreiniiithig betennt, dasz sich Russland in einer verziveiselten niilitärischen nnd wirthschastlichen Lage befindet und in der größten lite salsr schwebt, salld die verbiindeten Trnppen eine neue Ossensive begin nen. In der Protlaination verkündet »die Regierung auch, daß Russland snicht länger eine Erobernngspolitit »versoigt nnd seine Macht nicht aus lisiosten anderer Nationen vermehren wolle,-aber nie zugeben werde, dass das russische Volk gedeniiitljigt und geschwächt ans dem jetzigen Ringen hervorgehe. Das klingt wie ein ver« schönites Friedensangebot, nnd wie die Ereignisse der lenken Tage zeigen, mag der Friede mit Ruszland ziemlich nahe sein« Das beweisen die bevor stehenden ponserenzen zwischen den siibrenden deutschen und russischen Mist-n in Molm hinsichtlich des WWIII. » Was deutsche Krititer über die Schlacht bei Arme sagen. Aus tiapenhagem Die deutschen Militäktrititer behaupten, daß die Schlacht bei Artus nur von taktischer aber nicht von strategischer Wichtigkeit sei; auf die allgemeine Lage habe sie keine Mitwirkung. Die Kritiker ge ben aber hie und da dennoch zu, daß die seindliche Artillerie der deutschen überlegen ist. So schreibt einer dek selben: Der Rückzug des Feldmars schalls v. Hindenburg hat bewiesen dasz eine Verkürzung der Vertheidii gungslinie angebracht mar, da die seindliche schwere Artillerie der deut schen überlegen ist. Deutschland kann nicht immer erwarten, mit wehenden Fahnen von Sieg zu Sieg zu eilen aber trotz der Minderheit von Mann schaften und Material haben unsere Soldaten dennoch genug Nerventraft, die Briten am Dukchbruch zu verhin dern. Major Mohrat schreibt: Die Briten waren erfolgreich, die erste Linie der Deutschen zu erschüttern; der Angrisf aber ist durch die deut schen Spezial- und Hauptreserven sum Halten gebracht worden« Be richte am Montag dieser Woche sag ten. dasz die Briten Lens bei rtas eingenommen haben und dasz St· Quentin heftig von ihnen beschossen wird. Deutschland selbst giebt dies zit, bemerkt aber-, daß der Feind ein bereits leeres und geräumtes Tetri. toriunt eindtang, der Sieg in Wirk lichkeit kein Sieg war. Die Schlacht selbst wird zur größten des Krieges gestempelt. ist aber nur das- Vorspiel einer größeren, der fruchtbarsten des ganzen Krieges —- und wahrscheinlich die entscheidende Das wird selbst in London zugegeben. Und ein hoher militiirischer Beamter in London er klärt: Die entsenlichste Schlacht des Krieges ist nahe. Der deutsche Ge neralstob hat seine Reserven in Be reitschast und steht im Begriff, diesel ben mit ungebeurer Wucht gegen die Front der alliirten Arnieen auf dem westlichen Kriegsschaunlatz zu werfen. Deutsche nnd rnssisshe Sozialisten Aus Llcnsterdann Der Führer der deutschen Sozialisten, Priliop Schei decnann, sowie einige prominente Zo zialdeinotraten sind atn Samstag, Ioie aus Berlin telegmplnrt wird nach Stockholm atmen-ist« Den vier Zogialistensuhrern wurden Stiezial Päsfe ausgestellt und eg heißt, das; sie in der schniedischen Hauptstadt unt verantwortlichen russischen Abgesand ten Besprechungen halten werden. Die Berliner Mittlseilungen deuten dar aus lsin, daß diese Sozialisten später nach Petwgrad reisen mögen, um die Friedens«-laue der Sozialisten zu fördern. Den in der Schweiz befind lichen russischen Sozialisten wurde von der deutschen Regierung die Reife iiber Deutschland nach Ruszland er laubt. Dies bezeugt klar die wohl wollende Haltung der deutschen Re gierung gegenüber den Bestrebungen der deutschen Sozialdemokraten eine Annäherung an die russischen Kante raden iin Interesse des Senaratsries den-Z zu suchen. Zwei Zonderziige wurden Nikolei Lenin, dein bekann ten rnssischen Sozialistensiibrer und den übrigen russischen Verbannten in der Schweiz, die zur Kolonie gebli ren, zur Verfügung gestellt Aus ils rer Fahrt durch Deutschland wird ib nen Gelegenheit geboten werden« niit deutschen Sozialdemokraten zn konse riren nnd die Saat einer energischen Friedensbrovaganda mit sich nach Russland zu bringen. Deutschland will Entschädigng haben Aus Anisterdanit Die stolnische Volkeszeitung tanzelt den Präsidenten Wilson in dem gegenwärtig in Deutschland üblichen Stil gehörig ab und sagt: Wir sind zu einer gewaltls gen seriegsentschädigung berechtigt, und es ist uns gleichviel, wer dieselbe bezahlt. Jene Staaten, tvelche unge heure Summen geopfert haben, wer den nicht tm Stande sein, dieselbe zu zahlen. Deshalb musz Amerika, das Tausende von Millionen durch Liefe rung von Munition und anderes Kriegsmaterial verdient hat, seine Taschen öffnen. Wir brauchen Ame rika selbst nicht zu zwingen, Zahlung zu leisten, halten jedoch so viele Fausts-fänden daß ehsük die Eutens temächte von besond— Wichtigsslt ist Amerika old Untier hinter sich »W« « lDeutsche Presse fürchtet die Armee der Ver. Staaten nicht. Jn der «Deutschen Tageszeitung« macht sich Major Mohrat iiber die amerikanische Armee lustig. Er glaubt nicht, daß Amerika im Stande sein wird, der Entente wirkliche unli tärische Hilfe zu leisten. Er sagt: Die amerikanische Armee bildet sür Deutschland keine Gefahr Der ame rikanische Biirgerkkieg forderte eine halbe Million Menschenleben, weil keine der beiden Parteien eine ausge bildete Armee besaß. Jetzt versucht »Wilson, welcher aus der Geschichte Ileine Erfahrung geschöpft hat, diesel lbe Geschichte noch einmal. Aber es wird wieder erwiesen werden, daß die EPrahlsncht seiner Anhänger zu ihrer Kainpfestüchtigkeit in ningekehrtein Verhältniss steht. Der »Vorwärts« meint, es gehöre jetzt zur guten »Form, sich einer antisdentschen Welt liga anzuschließen Jn Bezug auf Größe wird diese Weltliga grotesk. Goliath gegen David, sagt die Zei tung. Die .,Areuzzeitung« sagt: Dreizehnhnndert Millionen der Welt bewohner kämpfen gegen 70 Millio nen Deutsche. DerReft der Welt mag nun auch kommen. »Wir werden sie alle besiegen. Oestekteichsunsars bricht mit Brust tätig-. z Aus Rio Janeiro: Der österrei-" chisch-unaarische Gesandtc hat am« Freitag das formelle Verlangen nachI seinen Piissen gestellt und sein Vase-s hen damit begründet, daß seine Sie-s gierung die Absicht habe, ihren Ver-! bandan Deutschland in dem Vmchj mit Btasiliea zu unterstüven Eines Jnspcktion in den -in brasilianischenl Bösen interntrten deutschen Schiffens hat ergeben, daß wichtige Bestand theile der Maschinen ißt werden und eine Verwenduns I Schiffe un möglich macht. Dmtschsseitidiiche Demonstrationcn sind an der Tages ordnung. Das Gebäude einer deutsch frenndlichen Zeitung in Sau Paulu murde mit aller Maschinerie zerstört Die Möglichkeit einer Revolution in den drei Staaten Süd-Brunnens als Folge des Aliliruchs der Bezie hunan mit Deutschland wird non Ve astem die mit der Lage net-traut sind, voraussaesant Es liandelt sicts uin die Staaten Zanta Catlsarina, Parana und Nin Ost-and do Sul, die eine awsze deutsclie Bevölkerung ba den und in denen die Deutschen vor lserrsclien Nicht axicsgesslslessen ist ein Versuch der Alitrennuna dieser Staa sten nnd die Bildung ein-« unadliän sgiqen Reinen-un Man schätzt, das; Feine Armee tnm 2«U,000 Mann ans sdie Beine gebricht werden kann, falls les den Deulsck en gelinge-: selite, die IPalen, welche den zineitstärtsten Theil der Bevölkerung l·:lden, zu überre den, sich ihnen anzuschließen Deutscher Presseommentqn Die »Mit-e «l(«-:t—:»zeitiutg« saat in einem Artikel Hishi nde9: Der Wider streit zwischen zisln lilla und Japan lentstaud iider Clixx i Washington ei Ewies sich jedoch flinker als Totio und lzlvauq China zum llruch mit Deutsch kland wodurch Nu an, mie einst Esau, lum sein Erstails.n-tsreclst betrogen lnutrde Während des Krieges ver Esolcste Präsident Musen eine Politik, Ideken lilser Alle-J :«’ltendes Ziel Als-s Feine rieseuliaste Unttuicfelumi der «WassenuradnltniI: tseschrielien werden lkann. Präsident Wilson ltnt moltl taum ernstlich an ime deutsche lssesaltr geglaubt, tunlsl ainsr an eine japani sche· Nachdem in dem Artikel aus-sue siilsrt, nicht-«- sei natürlicher- als dass sich Amerika eine riesiae Armee und Flotte schaffe. Miit es meiterr Diese ist jedoch nicht znm Melimnch in die sent Krieae liestinnnh während dessen sle tlsatsächlich keinen Selmsz aliseuern wird, sondern siir später gegen-Ia pun. Schwiudsncht grussirt schrecklich in Frankreich. Aus Frankreich inird berichtet, dass zwischen 150,000 und 160,000 der an der Front befindlichen französi schen Soldaten an -.vorqeschrittener Schwindsucht leiden . Und in ganz Frankreich giebt es gegen 500,000 Fälle weseschrittener Tuberkulosr. H H Gmschsms aus sei-s 8.) s Stadtrath - Angelegenheiten Wie schon in voriger Nummer er wähnt, haben die neu erwählten Mit glieder der Stadtverordneten und der Mayor ihre Thätigkeit begonnen und ist der «Stadtratl) zusammengesetzt wie folgt: Mayor — J. L. Cleary. Präsi dent des Stadtraths —- R. W. Bock. Stadtraths - Mitglieder Erste Ward — Joseph Alexander, same-Z E. Hanna Zweite Ward — Johu A. Fergui son, August Meyer. Dritte Ward —- Walter Peterson, R. W. Bock Vierte Ward — Dav. C. Sneller, Aug. Menck. s Schatzmeister — Max J· Egge. Stadtclerk — H. E. Clifford Mayor Eleary wies in seiner Ali-I trittsrede in erster Linie auf die Ver-» waltung der öffentlichen Gelder hin, welche in den städtischen und geschäft lichen Anlagen mit größter Vorsicht zur Ausdehnung und Verbesserung zu benutzen seien; und zweitens auf die Aufgabe der Beamten, welche sur Aufrechterhaltung der Ordnung und zur strengen Bewachung und Ausfüh rnng der bestehenden Gesese zu sor gen haben. Das städtische Einkom nten sei durch den Wegfall von Wirt schafts-Lizensen erheblich verkürzt« was aber die Schulverwaltung noch bedeutend mehr treffe. Es sei des halb zu empfehlen, nur die nöthigsten Forderungen, welche an die Stadt ge stellt werden, zur Ausführung zu dringen. Sparsamkeit sei in allen Branchen zu beobachten Große Summen sind in unseren städtischen Licht- und Wasserwerken angelegt nnd es sollte jedes Mitglied der Stadwekwaltung darauf sehen, dasz diese Anlagen in höchst verthoikls haftet- und ökonontisther Weise be trieben werden. Jeder erfolgreiche! Geschäftsmann legt besonderen Wertle aus eine vorsichtige Buchführung nnd! die Gegner non städtisehen AnlageuI weisen immer auf die fehlerhaften Methoden disk statistischen enschijfts l fiihrnng hin. l Mein-r Clearh heb besonders her » bor, das; miser Bettler-Stifterin wiel allgemein anerkannt, längst nicht mehr passend. und nicht hinreichend« ist fiir den Bedarf unserer Stadt, nnd es tniirde tmransisichtlieh eine Ausgabe non mindestens Will-Juni nöthig machen. Eine Vorlage in der Legislatur. eine Bund Ausgabe siir diesen gjmett fiir Etijdte non der Größe non Graud Island nun stott 000 «fo Votum-) zu erheben, scheint Gesetz zu werden« Die Ellnsnrdertm gen an die Ztadttasse, welche zur Pslnsteruug, Verbesserung und Nei uigung unserer Straßen gestellt nier den, übertreffen alles bisher Gesche bene, weil der Ausdehnung nnd dein Wachsthum der Stadt Rechnung ge tragen werden niiisse. Der Gebrauch der Antonioliile, welcher in so nneri iuarteier Weise inn sich gegriffen lia lie, ersordere besondere Aufmerksam keit. lHinsichtlich der Befolgung der Gesetze, welche nan durch die Einsiih rnng der Proliiliition aufgeladen wurden, sei ec» die Pflicht der betres senden Beamten. ani strenge anch sillirnng derselben zn dringen. Zpiel liiillen nnd Prostitntionesliiinser soll ten ' unter strenger Polizeilontrolle aufgehoben werden. Diese Anden tnagen sollen allen lsleselziiliertretern alo Warnung dienen, nnd Beamte, welche ilire Pflichten in dieser Nich lnng nernaclilassigen, itelien in der-We -fal)r, ilsre Etellnng zn verlieren Er »detonte ferner, das; unter dein jetzigen Zyilein der Stadtoerordneten eLs kei nein derselben möglich sei, seine oolle Hielt der Stadt zn nnd-nen. Jeder isolle jedoch sein Miiglichftes versuchen, ksiir das Wohl der Stadt zn arbeiten, Ennd er werde sich bemühen, alle städ Itischen Vorkommnisse in zufriedenstel lendeiy harmonischer Weise durchzu siihren zn suchen. —- J. C. C. Hann von Lions Grove feierte dieser Tage ini Kreise seiner Freunde in fköljlicher Weise sei .nn 61. Geburtstag Das —Ge.bnrts lag-sind kam im Alter »von einem Jahre nach-shall Couutnz wohnt also schon sechzig Jahre ln Gall Cassino Couutyviiter in Sitzung. Jn der Sitzung des Countyraths letzte Woche wurden die vierteljährli cheu Berichte der Beamten sowie die Kassenssbestände der Depositen- Ban ken entgegengenoinnien · Zwei Ange bote von Brückenbous Gesellschaften der Elkhart Bridge Co. und der Mid land Bridge Eo» wurden wiederum zuriickgewiesen Die Nebraska Telephone Co. er schien vor der Behörde mit der Fra ge, werdie Kosten zu tragen habe in der Verlegung ihrer Telephon-Lei tung, welche durch die Straßen süd lich von den U. P. Shops verursacht wurde. Die Angelegenheit wurde nach längerer Diskussion ohne Be schlußfassung übergangen. Ein nochmaliges Ersuchen zur Be zahlung einer Rechnung von Fred C Langman"n, welche von Fred Ashton eingebracht wurde, ging denselben Weg, wie vorher, und wurde nicht er laubt. Es war dies für Arbeit, die Langmann angeblich gethan hat, und zwar während der Krankheit von Walter Rauert, dem Distriktgerichtsi Clerk. Die nächste Sitzung findet am 24. April statt. Zweig des Roten Kreuzes gegründet. Am Montag dieser Woche wurde im Courthaus-Saal ein Zweig des Rothen Kreuzes für Grund Jsland und Umgegend gegründet. Das Rote Kreuz ist eine der anerkennenswer thesten Gesellschgsten aus dem Erden rund. Die am , anische Organisa-« tion ist bisher im er tprnachlässigt worden. Während die Mitglieder. des Reihen Kreuz-Ordens in Deutsch-s land, Frankreich und Japan zu Mit-, lionen zählen, hat die Mitgliedschaft in den Ver. Staaten die Zahl von von 25.000 nicht überschritten , Die siriegserkläkung au Deutschland hat nun das Interesse für das Rathe Kreuz wachgerufen Ob nun jemals das amerikanische Ruthe Kreuz auf Schlachtfelde-m zu arbeiten (83elegen beit belonnnt, Ist uucb abzuwarten Die Arbeit des Reinen Kreuzes ist je ducb eine Verbindung, welche Mild tlsiitigfeit bei allen Caluuiitäten, nne Feuersbrünste llelusrsibnnsuimungen. Erdbeben und Epidesuien irgend wel ilser Art nnentgeltliib auszuüben sucht. Tesbulb ist diese lsiesellsibust ali- eine der niilzlsdssten der Mensch-« sit zu betriuislen und sollte nllgensei ne llutersuitzung finden. -«- Dass Taliernatel an 5. nnd Ce darstras3e, in dein eine nwrhenlange enangelisiische Canihagne stattfand, wurde wieder abgerissen und ist nun ein Ding der Vergangenheit Das Taliernatel war immer stark sreaucn tirt, oh alter in der Bevölkerung von Grand Island eine Läuterung der Seelen zu verzeichnen ist, steht zu lie zweiseln Solcherweise auggeiilite Religion scheint in den meisten Fällen mehr oder weniger ihren Zweck zu verfehlen, hauptsächlich wenn sie mit der Politik tierauickt wird. Wie auch richtig non einein Geschäfte-nian wie dein Redakteur mitgetheilt wur de, diese Begebenheit als religiöser ,,Fire Zale« bezeichnet wurde. —ss- Win. Detlefien. der Verwalter der hiesigen Plattdentichen lHalle. ist letzte Wache auf Negiernngstaitein und zwar in hinhsi anständiger Weise, naih Omaha genommen worden, und zwar nnr aus dem alleinigen Grund nni dein Justizdeimrtement Aufschlus; iiber die Stimmung nnd Haltung der dentsitien Benölterung zu gehen. Er itonnte uiiht nnihin, zu erklären, das; da: Dentsihthum siih al« ruhig. luh Tal und geietzachtend erweise, wac- sa isclwn iilierall im Land konstatirt wor den iii nnd vom JustizDepartement in Washington sellisi zugegeben wnr ide. .sn Verbindung niit dein Fall iwaren allerhand wilde Neriichte ini llmlanf, die alter säinmtlich zu de nientiren sind. « —- Jn Ravenna starb Michael sineisr der älteste Einwohner der IStadt, im Alter von 101 Jahren. Seine Gattin, die zehn Jahre jünger war wie er, starb erst vor einigen Monaten Herr Kneisz kam vor un aeiähr 60 Jahren aus Oesterreich und lebte vierzig Jahre in und bei Ra venna. i i »Der Bien muss-U Die Leser des «Auzeiger« werden sehen, dasz sich die kritischen Zeiten im deutsch - amerikanischen Zeitxmgsgb schäst ganz besonders bemerkbar ma chen werden· Wenn erst die Spio ndgesBill Gesetz ist, wird das Vet gnügen, ein deutsch amerikanische Blatt zu redigiren, wohl nicht mehr so gesucht werden. Man muß nicht vergessen, daß diesen Zeitungen ganz besonders scharf aus die Finger gese .hen wird, zum Theil auch deswegen, Hueil sie stets scharf vom Leder gezogen slmben Was bei einem englisch-ame Yrikanischen Blatt durchgeht, wird bei einer deutsch-amerikanischen Zeitung zum Staatsverbrechen. Die Censur wird eine sehr scharfe und da wird es nothwendig, im ruhigen Fahrwasser zu schwimmen. Denn kein Redak teur liebt es, Bohnensuppe auf Staatskosten zu verzehren, oder in ei nem engen Gemach zu wohnen, dessen Mitbewohner gewöhnlich nur zur Nachtzeit erscheinen, aber dann einen gewaltigen Eifer entwickeln. Auch würden es vielleicht die Leser nicht gerne sehen, wenn eines schönen Ta ges der ,,Anzeiger« nicht zu finden wäre — »unter-drückt vom Censor«. Angesichts dieser Gründe und in An betracht besonderer Umstände, wie auch in Rücksicht darauf, daß der »Ka sten« kein angenehmer Aufenthalt für zivilisirte Menschen ist, wird der Le ser es dem Redakteur nicht übel neh men, wenn sich die Tinte, mit der er schreibt, nicht mehr »in gährend Dra chengist« verwandelt, oder wenn die« Artikel aussehen, als seien sie »von des Gedankens Blässe angekränkelt«. —- Der ZMngISchrM war am Sonntag wieder einmal auf der Fam, und zwar auf dem Plote M J. J. Franssem woselbst erst kürzlich die alte Mutter Franssen starb. Wir hatten uns einen « wunderljeblichen Tag ausgesucht- denn am Morgen fiel ein dicker, aber leichter Schnec, und es schien, als ob Frau Halle im Hinunel oben an der Frühjahrss Hauskeiniqung sei und und unge wöhnlich emsig die Federbetten schüt telte. Auf der Fahrt nach St. Li varn waren die Felder rechts und links in ein weiches weißes- Leichen tuch gehüllt und Januafosten und HaucsaiebeL Alles-, mass nur aufrecht stand, hatte sich eine hübsche meisze Laune ausgesetzt E-: sclnen aanz for tnidableiz Wintermetter zu sein. Wir kamen aber glücklich in Et. Libory an und nun-den von Herrn J. J. Fransseu alIaelsalt nnd bald waren wir an unserem Bestimmungsort Später fanden sich Schwester und Bruder im aelnntlslielwn Farmlseim ein nnd eS wurden einjae recht aes Hnütlsliche Stunden 1n«1«l1racl)t.« Frau »Nran"l’ll, clllc LclllTlTluscllll into tüchtige Hans-freue sorgte dosiir, daß Weib und Zeele zusammenhielten nnd sein priiclitig znlnsreiteteis Llllittngss smalsl zierte den Tisch nnd befriedigtc Iden inneren klllensitsen in nellstem Muße Arn klkmlnnittun nnd Abend hour das »Auch der isier Filinige«, lTrnmpi. nnd dmnil nnrls die dnritige Leber zn ilsrein dlleclne tnin, spielte lFrnn Frnnssen den Nmnnned nnd er gniette die lieitere Wissenschaft mit «nnrbnrinnlelndeni thdii«aiiln-iiinein. Erst zn iniiter Zninde iscrlieszen die »z»linneienden dass gniiirenndliclse Dani» nber der Eiiireiber dieses blieb siiber Nacht nnd imlne erst nin näch ssten kllknrgen die lieiniisilien Pennten Fiinss Wir snlien uni- eniniLs nns der anrin nm nnd innssen knnstntiren, Idnsz nnf derselben Tllllecs reelit nuidern Zeingeriitnei ist Inn Etnlle stelsen eine Tllnznlil icliiiner Pferde nnd klllnnltlsierih ausserdem besitzt Herr gFranssen einige vierzig weniizer nnd eine ungefähr gleiche Anzahl Horn biels. Jni Sonnner lsiert ein lsiibs sclser Garten dniz Famulan denn die freundliche Onncssrnn ist eine große Blnnienfreinidin, nnd die Von dem alten verstorbenen Herrn Frnnssen noch gepflanzten Vnnnibestände spen den ini Sommer mit ihrem Griin kühlenden Schatten. Wir hoffen, im Sommer noch einmal eine Spritztour hinaus zu machen, um die schöne Umgebung auf isns einwirken zu lassen. —- le Samstag findet hier eine Sehtuprütung statt·