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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 29, 1917)
Sonntag-blast de Skaaks Anzetger und Herold. ,ch JTI Wf Zåikr Meinen ijzsc p-.-.1 Tinsrlil Warst-d in die hand, uni sich das Aussehen zu geben« als habe er gesessen und ge schrieben Dann gab er seinen Augen einen halb geistegnbwesenken. halb nachdenklichen Ausdruck, wendete den Kopf nnd den icberkdrper der Tiir zu nnd sagte Unit einein so uninteres sierten Tonsau, als bestellte er sich in einem Cass- ein Brot): ,,Herein!« Es war deutlich zu sehen, Daß Biörn Rai-u sich ans sein Auftreten durchaus nictsi vorbereitet hatte. Jung und verlegen blieb er aus dem Tep pich stehen und enipsand sein Hirn als eine Leere Höhle, die ihm unter seinen Umständen ein paar einleitende Worte ditiieren konnte. Und der Meister-, der ihn ansah, dachte, er sehe aus wie ein iintischer Schuliiinqe, den man beim Mogein ertappt hatte Die Mittagssonne siei in leuchten der Verschwendung durch die breiten und hohen Fenster herein. Legte ein tiefes Friibtingegriin über die,gro szen Blattpfianzen und eine saftvolle Frische über die jungen, keuschen Kro tug am Fenster. Fing sich iin Gold cfschnitt der Bücher aus dein Regul. Wurf durch zwei große Kristalleuchtet aus einer Konsoie Regenbogenkeslexe an die Wand. Machte den tiefgriinen Teppich lebendig in der Farbe wie eine Rasenstiiche. — Ja, so mußte das Arbeitsziinmer des Meisters ausse heu! « Der Meister, der sich gut: und wir tnngsvoll vorbereitet zu haben meinte. den jungen Mann zu empfangen, wurde dessen hilfloser Geniertheit ge genüber verlegen. Und mit einigen etwas nervösen Schritten ging er aus ihn zu und reichte ihm die Hand. »Herr Rat-in nicht wahr? Sie ha ben mir geschrieben und gebeten, mich einmal sprechen zu dürfen!" Der Meister nahm den Federbniter l Pförn Rann verbeugte sich tiippisch. als er vie Hand des Meisters ergriss. Es snh sasi aus, ais wolle er sie tiiss sen. »Ich danke Jhneni« sagte er nur turthm nnd leise. Der eister wurde noch verlegener. »Bitte, nehmen Sie Platz,« sagte er. »Sei-Heu Sie sich doch endlich! Sie machen mich wahrhaftig ganz net vös!«' Viörn ann ging ein paar Schritte ins Zimmer hinein «Jch komme, um . . . ich wollte. ..’« «Seßen Sie sich! Bitte, setzen Sie sich doch! Da steht ein Stuhi!" Pförn Ravn sehte sich und schloß einen Augenblic! die Augen Dnnn sinq et wieder an — den Biick steis aus eine Warze gehestet, die unter dem iinien Mundtointel des Meisters friß· — »Jch gehöre einer jungen literari schen Wochenschrift an — und nun hat vie Reduktion mich ersucht, Sie zu i:iierviewen!« Der Meister nahm ein dünnes Me tnllinenl vom Schreiotisch und saß und wippte damit: »So-» ja! Jst es etwas-» Besonderes« was Sie gern wissen wollen? Jch stehe zu Diensten!« Björn Raun, Der jetzt in sein Fahr loasser gekommen war — und auch das Gefühl hatte, daß ein Jnters viewer sich nicht in diesem Grade von einer Situation einschiichiern lassen dürfe —- ließ den Blick von der War-se und geriet nun in Erstaunen über die gerade, spitze Nase des Meisters-, die eine seltsame, bleiche Farbe hatte und scheinbar zu andern und mehr Dingen zu brauchen war als nur eben zu den Funktionen des Riechorgiiiis. Dann fuhr er fort: »Es sollte lein so gewöhnliches Jntervieno sein! Dazu liegt ja ieine besondere Veranlassung vor. Aber —- —" Björn Ravns Stimme bekam plötzlich einen leisen und heiseren Klang, und er beugte sich vor: »O Meisters Sind sie so groß --- so gewaltig! Sie ragen so meilen hoch iiber die anderen Schriftsteller veg Tages hinaus! Sie sind die Freude und der Lebensmitt! Sie sehen Tiefen, wo wir andern nur Oberflä chen sehen! Sie höhnen und töten —: Sie jubeln, weinen, können sich berausl schen! Sie sind der Mensch! Sie Len zien alles —« Björn Ravn hatte sich von seiner eigenen Begeisterung völlig miteeißen lassen. Seine ganze Berlegenheit glitt wie ein Mantel von ian ab. Er sprach atemlos-, soiibrenv ver Meister, der von der Jugend schrieb, vor sich hinsab nnd sein ganzes vergangenes Leben durchdachtr. Und um seinen schmalen Mund zog sein rniides Lächeln, das die bleichen Lippen strasste. »Sie verstehen... Ein ganz ge wöhnliches Jnterviecv wäre bei anen banal und sinnlos. Wann Sie essen —- wie Sie arbeiten — welche Stigm renmaele Sie tauchen . . . Nein, Mei ster! Nein, ich bin nur einer von den Tausenden, die Sie bewundern und die Sie zu dem gemacht haben, was wir sind! —- Siebzehn Jahre tvar ich alt, alt- ich zum ersten Male Jhre Novelle »Die Königin der Bienen« ge lesen habe. Da werden Sie sich die Revolution vorstellen tönnen, die wäh rend des Lesens in mir vorging. Al les, was ich gelernt hatte — was mei ne Lehrer und Eltern mir an Jdealen gegeben halten« stürzte zusammen, er Dkitte Seite, s. März 1917. schien mir so uninteressant und un wesentlich. Sie. Meister-, zeigten mir eine Welt, die wundersam war! Wo die Frauen holdselig wie Blumen und die Männer stark und kühn waren! Wenn Sie es wollten« dann dampsten die Wiesen, und man hörte die ver schleierte Stimme der Nachtigall Jn jedem Satz, den ich las, war junges Blut und Lebensfreude. Jn einer Nacht wurde ich ein neuer, gliickvers tangender Mann! Jch erwachte am nächsten Morgen nnd wußte, warum ich lebte! O Meister! Wie tönnie ich also je aufhören, Sie zu lieben nnd szn bewundern!« l Der Meister ioar ausgestanden — war ein paarmal im Zimmer hin und her gegangen, langsam nnd miide — und hatte sich dann wieder gesetzt. Als Björn Navn innchielt, lachte er lnrz und trocken «Lieber Freundl« sang er, »Sie sind sicher -— sehr jung!« Zwanzig Jahrel« sagte Biörn Ravn und wurde rot. »Aber gerade Ihren Büchern oerdanle ich eg, daß ich viel reiser und bewußter bin als viele andere in meinem Alter! Jch habe alle Jhre Bücher gelesen — uWelle Blumen«, »Eins ist not« — allel Und jetzt mußte ich Sie sehen Sie sprechen, Jhre Hand in meiner siihlen, diese Hand, die jung und in telligeni ist wie ein Gehirn —!« Der Meister lächelte wieder dag selbe niiide Lächeln. »Und sind Sie jetzt enttiiuscht?« »Enttiiuscht!" Björn Ravn hätte sast laut herausgelachL Dann sagte et (nnd seine Stimme war warm und herzlich): »Wenn Sie wüßten, wie ich mich aus diesen Augenblick gefreut ha be! Jedes Wort. das ich Jhnen sa gen wollte, sollte ein Dank siir ihre unendliche reiche Menschlichieit sein, "siir Jhre Verehrung der Schönheit lsiir Jhr nie ermattendes Streben nach Freude und Genuß —!« Jetzt lächelte der Meister nicht mehr. »Wie jung Sie sind!·' sagte er wieder. »Ja, ich bin erst zwanzig Jahre! Doch Sie, Sie sind ja sast junger als ich, obwohl Sie nahe an sechzig sind!« »Lieber Freund, ich bin nie jung gewesen!'· Da lachte Björn Raun. »Ich bin nie jung gewesen!« wie derholte der Meister. »Aber Sie ma chen es wie die meisten andern. Sie verwechseln den Fiiinstler mit dem Menschen. Sie glauben nicht, daß man ein Liebeslied schreiben kann, ohne zu lieben. Oder eine Orgie schil dern, ohne je selber bezecht gewesen zu sein. Glauben Sie denn nicht, daß der Gesangene — in seiner viereckigen nactten Zelle — sich Freiheit, Reich inm, Wohlsein —- Gliick, wenn Sie es so nennen wollen — viel strahlen der nnd intensiver erträume-i tann als der, welcher alle diese Dinge empfin det, der sie besitzts Oder, das; der hungrige in Gedanken so üppig schweigen taan wie einer, der sich je den Tag satt ißt, ohne weiter daran zu denlen? So ein Gesangener bin ich immer gewesen! — So ein Verhun gerter, der im Graben liegt und phan tasiert —!« »Aber —! Nein, das begreise ich nicht!« »Sie sind zu begeistert und zu ehr lich, als daß ich Sie zum Narren halten möchte. Und ich bin auch längst über das Alter hinaus-, da man prah len mag! Jch könnte Ihnen ja mit Leichtigkeit einreden, daß meine Bit cher sozusagen Tagebnchauszeichnungen seien. Daß ich gelebt nnd genossen habe. Aber dar- will ich nicht. Nein lieber Freunds Ich habe immer außerhalb gestanden. Jch habe das Talent mitbetommen, meine Mitmen schen beobachten nnd schildern zu tön nen. Jch habe dies Talent in mir ge-» fühlt und es ausgebildet Wie ein« Mann, der sich jeden Tag im Revol verschießen übt, so daß er schließlich gar nicht umhin kann, ins Schwarze zu treffen, wenn er daraus zielt· Sie halten jedes meiner Bücher siir etwas Uebermenschliches, fiir ein Wunder! Aber Wunder gibt es nicht! — Jch bin Taschenspieler, lieber Freund, nichts anderes-! Und mache es viel leicht amiisanter und geschickter als meine Kollegen!« Bjöm Narrn hatte dagesessen nnd den Meister angesehen, während er sprach. Und er hatte sich über den un heimlich mageren und dünnen Vogel hat-, der aus dem viel zu weiten Kragen herausragte, gewundert. Und er konnte es nicht fassen daß dieses Mannes Augen so tlein und talt und farblos waren, fast ohne Brauen. Und er war von diesem schmalen. spit zen, lahlen Schädel mit den eingesun tenen Schläsen peinlich berührt gewe-« sen. Jhn enttäuschte dies Schlotterige und Knochige der ganzen Erscheinung —- nnd der Hände, die breit und diirr waren, mit flachen, matten Nä geln. Er hatte ihn sich lebenskräftig, freudig, sprudelnd gedacht — eine Rennissancegestalt, begeistert und un gebändigt. Eine Jnlarnation des Gottes Pan. Und nun saß der Mei ster ihm gegenüber, diirr, torrett nnd pedantisch. Nein, es mußte ein Irr tnm sein! Gleich wiirde der Mann dort die Maske abwersen nnd er sel ber sein —- der Geioaltiae, der Alles uinfassende, der Unveraleichliche - — »Ja, Sie sind viel zu iung!« fuhr der Meister sorl. »Bielleicht enttänscht Sie dies alles-. Aber wenn Sie da durch etwas lernen — so ist es ja nur umso bessert — — Nein, schrei ben Sie ruhig in Jhrem Jnterview, wann ich esse, wie ich arbeite, welche Marle Zigarren ich rauche! Weiter gibt es nämlich nichts zu schreiben!« Björn Ravn saß zusannnengesnnlen da und sah den Meister an. Und er fühlte, wie all seine Freude, all sein Entzücken und seine Begeisterung in ihm erlosch wie Lichter —- eing nach dem andern, Als bliese der Meister sie mit jedem Worte aus«-, das er sagte. . »Ich werde Jhnen beschreiben, wie srnein Tag hingeht: Um acht stehe ich aus. Von neun bis zwölf schreibe ich. Utn zwölf esse ich Frühstück. Von eins bis vier schlase ich und gehe spazieren. Von vier bis sechs schreibe ich wieder-. Um sechs esse i ·zu Miitag. Von sie ben bis zehn le e ich, rauche eine Zi garre und schreibe Briefe. Jeden Abend um zehn llbr liege ich in inei nern Bett!« Es entstand eine tleine Panie. Dann fragte Björn tttavn (nnd er hatte das Gefühl, eg gebe noch einen kleinen Hoffnungsschimmer): »Aber als Sie jung waren —- —-?« »Hal» «ich genau aus dieselbe Art gelebt! Jch bin nie in Gase-g gegan gen, und Theater haben mich immer gelangweilt!« - »Aber wenn Sie schreiben, dann fühlen Sie doch all diese Jugend nnd Freude!« ; ,,«’fiihlen und siiblent —- Sie glan » ben wohl, ich schreibe sehr schnell, nicht wahr? Mir fließen die Worte und die Sätze nur so ans der Feder? Nein, lieber junger Freund! All diese Un bändigkeit und dieser Eifer, all diese ;n)itzigen, närrischen und übermütigen Einfälle, die aussehen, als seien sie in lustiger Laune aufs Papier gewor fen, haben mich stundenlange Mitbe, stundenlanges Nachdenken gekostet. Bald peinigt mich ein Adjektiv, bald setzt eine schlagfertige Replit mir zu. Aber ich gebe nie den Kampf auf — ich vertraue aus mein Gehirn und seine Routine!« Björn Ravng Augen begegnen De nen des Meisters-. Es ist ein fast ste hender Schein in ihnen. Seine Lip pen bewegen sich, als wollte er etwai sagen, wage e-; aber nicht. »Möchten Sie noch etwa-H wissen? Fragen Sie nur!« »Ist denn... Haben Sie nie... haben Sie nicht einmal in Jhreni Le ben einen großen Kummer gehabt... eine Entsäuschung ...?« »Ab, ich verstehe Sie! Eine Liebes afsare? Nein, junger Mann! Nein! Die großen Gefühle haben niir nie; gelegen. Freunde oder Freundinnen» habe ich nie gehabt. Jch lebe hier ganz allein und still mit meiner Haushal terin nnd beliiminere mich im übri )gen nicht um die Welt!" s »Aber in »Den Verfolgten« . . .?« l »Lieber junger Mann, begreifen lSie doch: wars ich schreibe, ist das eine, wag ich selber tue, ist etwas ganz anderes. Wenn man sich wäh rend des Schreibens in so oiel Un ruhe, Leidenschaft und Hela Juchhe-in bewegen musi, da hat man’5 wirklich nötig, in feinem Privatleben sich ans zuruhen.« »Und Sie haben nie Sehnsucht ge habt, selber dass alles mitzuerleben, worüber Sie schreiben?" »Ehrlich gesagt — nein. Jch sinoe, ich bekomme in meinen Büchern genug davon. Aber — ja, entschuldigen Sie. daß ich das sage, es ist schon spät. Und ich habe Ihnen ja vorhin erzählt, wie ich meine Zeit eingeteilt habe. Sie nehmen mir das doch nicht übel, nein? Und Sie haben jetzt wohl auch ein einigermaßen deutliche-s Bild von mir, so daß Sie über mich schreiben kön nen. Sie können gern alles schreiben, was ich gesagt habe· Es ist vielleicht gut fiir die Welt, es zu wissen.« — Als Bjiirn des Meisters Haus »ver ließ, das er, vor taum einer halben Stunde, mit einem beklommenen und wehen Gefühl betreten hatte, als solle I er etwas Großes kennen lernen und seiner wogenden Begeisietung feste Kontnken geben, war sein Kopf ge sentt und sein Gang müde Es war ihm, als sei ein schönes Bild vor seinen Augen mit einem Messer zersetzt worden« bis es un kenntlich wen-. Bjöcn Ravn hätte weinen können mit seinen jungen, zwanzigjähtigen »Aus-en. walsttis polizilt Vui tYL (8»-...:., Jtl Väter-theils Reich kraelste es an allen Ecken ttnd Enden. Dass tttaclite aber nicht-In Eine holte Ne aierttna ttiats itt ihrer tmrsoralictten Weisheit Tag tntd Nacht ntitnselia bestrebt, ans jeden neuen tlaisens den Ris; geschniind eitten Flitten sitt setzen Ein aeradezn henntndernsxsnterteiti Meisterstück dieser Flicksclnteiderktntst tttnrde itt Warschan geleistet. Da die dortigen Behörden befürchtete-in dasz die Warschatter Polizisten itt den Ausstand treten würden, lieszen sie jeden Polizeipesten tnnt einein Zol datett ltealeitem damit die VJIilitiirs macht das Dnrclibrennen .-,nr tlni tttöalichkeit gestalte. Höchst weise! Ein geradezu gött« licht-r Einfall, der nnr ans dein Va den deiJ heiligen klinstland tvatltsen konnte! Jnfolae dieser geniale-n obriateiti lichen Verfügung erltielt ancls der Soldat Wassili nanitantinuntitstli einen Polizisten znr Begleitung ttnd strengsten Msttmclntna zugeteilt Wassili mat· ein grosser lsaaerer Bancrnbnrsche, dein die Cmelliaenz nicht sonder-lich weise tat. Damm iilteritalnn et« auch Anftriiaty die ir gendwo iiltee das Mas- deizi alltiia lich Ost-wohnten liinausainaein stets mit einer gewissen Anast. .Semei Timitrotnitsch liiesz der Polizist, der WassiliiJ Eisforte an vertraut wurde. Bot-net- liatte dei Unteeoisizier noch mitei- den sitt-ch tcrlichsten Drohungen und Fluchen Wassili ani die Seele gebunden, daß er den Polizisten in teinenrtlkos ment ani- deu Augen lassen solle Eik- brach bereits die Nacht ber ein, alsJ der Soldat mit dem Poli zisten die Runde antrat. Es mat« ein selir ungleiche-J Paar. Wasiili gross nnd tiitiasia. Der Polizist litt«.z, gedrungen, dick, mit einem ichuapsroteu Gesicht. »Wie lanae willst du denn noch initlausen".-« brummte Semei Di ntitrowitich dei· Polizist als- sie et ttta eine Viertelstunde schtoeiaend t:elteneinand-.·1« einliergetmltt ma— ren. »-83ab" ich Veietil!« erwiderte Wassili mit einer gewissen muri-i schen Ulenastliatteit »Du bist ein Tnmmioiti. Wasiili stonstantinomititli!'« meinte der Poli lZisi atitiiiiitig. »l!51aultit du« ich tieripiitse die tierinaste Lust, noch länger spazieren m gebeut- Ich slsabe Tut-fu« i »Hab’ ich auch. Hals ich im mer Tut-fu« bekannte der Soldat. « »Dann aelsen wir eins- tt«inken!« entschied Sei-nei· »Hab’ ich teinen Vefelsl!« meinte Wassili iitiastlicls. »Ach was-P kies det- Polizist »Du hast mich zu ltegleitett!« »Don ich kein Geld, seine einzige Kopeke ini Im !« senszte Wajsili »Hab’ icls nie Geld, alter innner Tut-fu« » .,Wassili stoiistaittiiiowitsiis, die Heiligen mögen dir Verstand scheit sen!« sagte der Polizist. »Ich hab’ ja auch nie Geld. Zwölf Rnbel monatlicher Lohn ist doch kein Geld. Darum wollen wir sa streikeii.Alier ich lsait’ direditk Viel Kredit! Ver stehst dn«.- Man drückt ein Auge zit. Manclnnal anclt beide. Je nach dein Kredit. Iasiir ist inan Poli zift!« »Ti! ljast e—:- ant, Zemei Tiniitto nsitscl)!« seufzte der Soldat. »Und nnn konnn!« zog ilni Zei« aei ani Ali-in fort. »Dei- alte Leeu Zchtnul schenkt den besten Not-n schnaps in aans Wat«schau.« ,,.sioi·nselsnapi:-!« schnalzte Wassili mit der Zunge nnd gab seiner gan zen langen Gestalt einen energis sclpen Ruck. »Du hast esJ ant, Zer gei Ditttitrowitsclsi« wiederholte er. Leeb Schnnii schnitt zwar ein et was saure-I Gesicht, ali- Seraeis heute doppelspiinnig niit nocheiiieni’ zweiten Gast angetiiiit kam. Aber er konnte dac- eigentlich schon ge wohnt sein. Der ganze enge anal ntige Raum der Schenke war voll tsou Polizisten und Soldaten, die unter großem Lärm zerhtein Leeb Schniul berechnete triibsiunig den Schaden, den ihm die ueueste Ver fügung der Warschaner Behörden brachte. « Je mehr sich Wassili uiit seinem Polizisten in die Geheiuinisse dec stornschuapsecs vertieste, desto ver trauter wurde er mit dem seiner Obhut Uebergebeuen. Zuletzt nann ten sie sich Bruder-herz Sie hätten sich auch noch inn armt und aekiiszt, wenn nicht Ueeti Schmul mit der grausamen Er klärung dazwischengeireten wäre-, das; es heute nicht-:- iuehr auf Kre dit gehen solle. Ter Polizist versuchte eis zweit-, niit dunkeln Lindentunaen und Dro hungen noch ein Quart Brannt niein t)enui-:szudriickeu. Leeb Zchiunl lslieh jedoch unerbittlich. Mit heißen stötiien schnmnlten die beiden inci Freie. »Ohne Nacht- Brudei·liei·.;!«iuein te der Polizist »Nun iuiisfen wir uusz trennen. seh nahe meiner-Braut der schwarzen Annnschka, uerspwi then, sie heute noch zu heilniien!« Damit wollte sich Zerin von ieinein Begleiter verabschiedete »Halt, geliebtes Bruderlns11;. Zer gei Tiiiiitrotuiticl)!« sathe ihn der Soldat lxei der Schulter-. ,,-f)al1’ ich Vesehll« »Wasfili Xtunstautiuunsitiih die Heiligen scheinen dir den Verstand, den ich siir dich erflehte, wieder ac ixonunen zu tiaheu!« sagte der Po lizist mitleidig. »Du wirst niich doch nicht zu meiner Braut beglei ten wollenl« »Don ich Befehl!« erwiderte Wassili nnerscl)iitleilicl). »Aber Bruderliek3!« ,,Tarf ich dich nicht neelasienl Tn könntest inir jenst din·cl:ln«en nen!« »Du liörit doclil Ich nntl ja zur Atniniclila!« »Hab’ icli BeiellL iilsemll 3n be ileilen!« Tei- Pali; iii iiiale ilcli in daii llnverineidliilie. Nacn einer länge: ten Wanderung kann-n sie in eine der idnnnlziaen Vorsiadlnaiien Vor einem kleinen-Dame machte Eemei Dnnitnnviiicli halt »Jetzt laiz niich allein!« sagte Sei-sei liallilant. Waiiili icliiitlelte stnnnn das HanPL »So warte wenigstean ani niirli voi« dem Halt-IF Waiiili schien zn überlegen »Wafiili sinnstanlinowiliclk ich schwöre dir bei allen Heiligen, daß ich dil« nicln dnrcliln·enne!« versi clserte der Holizisn »Bei den Heiligen allein ils-J niir niclit genüg. chnvöre eszi inir bei der Mutter Gotte-:- vnn hinsan!« meinte der Soldat. »’.llio anl, ill) iclnnöre ei» dir bei del Mutter Gottes non dlaian.'« »Dann nnll ill) ans diln wallen-« Der Polizist neclkle viennal nn die niedeie winsttiie, offenbar ein punlsredelcszs gleichen Eis dauerte nicht langte dann iunne neiiiinet. Eeraei Tinntwmiticn liernlnnandnn Honig-. Tie Tiir iiel wieder in-. Schwil. Der Eule-at lies; iicli im Freien ani der chsirielle nieder-. Plötzlich iilnsrlain ilIn ein-.- llainsernde Unan, tas; ilnn See-Hei Timiironnticli any Linde doch Tnmlilsrenne Er nedacli te an alle Trutninaen ieineszi llnietc offizieris nnd iclnille ein Eloizneliet nach dein anderen znr Illintter Wun lch von hinsan. Dabei iror ilin in kleiner liocfenden Etellnnn nnf der iTiirscbmelle Er lnillte sich noili ienner in seinen klilantel » Von droben hörte er laute-J La schen nnd does Spiel einer ver ;stinnttten Gitnrre. Dann Zinnen. JEr glaubte deutlich die etwa-:- nrölii ilende Stimme des-I Polizisten zn er jkennen. Sernei Titnilrowitscb ttntr nlso doch bei seiner Braut. Tit-J trö stete den nrinen frierenden anfili Er versäumte e-: nicht, ein tnbriins stjneis Dankgebet zur Ililntter Von slnsnn zu senden. klllitten Onrnn tcr schlief er ein. Er triitnnte, dass er imn unend liilieni Turst gepeinigt tnerdtn Tit Pliitscherle e-: plblslicb nne ein Wasserfall mii ihn nieder. Ltiis tenr Wirklichkeit Wussili sienstnntinnntitsilt jin-eint erschrocken empor und starrte in die Höhe. Treiben ein erleudstetest Fenster, das geöffnet werden nur« Llltn Fenster stund der Polizist. »Bruderl)er3, tvam doch nni!« lachte SergeiTiniitrotnitsch tin-J nel leni Hals. »Ich l)ab’ dich tnit Was see begießen müssen, weil du unt-sti ltörtesl l'« Aus dem Zimmer ließ sich nin ter dem Polizisten das kreiscliende Lachen einer Weiber-stimme bei-nen tnen. Dann bemerkte der Soldat. wie un einem diinnen Strick eine banchige Steinslasche nieder-schwebte Er haschie begierig danach. »Ehe Stärkung, Bruder-herzl ließ sich Sergei von droben verneh men» »Der alte Web-Schrank ist ein Schust. Er gießt Wasser in seinen Branntwein Rn besten Komschuaps in War-schon bat doch meine Auuuschka. Wohl bekomin dies-, Bruder-herzl« Das Fenster nun-de klirreud ge schlossen. Wassili sinnstautiuowitscls lies; sich wieder ans der Türschwelle nieder. Diesiual in Gesellschaft der Flasche. Das-« war entschieden ange nehmer. Endlich wurde er neuerdings ansI dein Schlaf geweckt. Der Po lizist war eisi, der anst- dem Hause seiner Braut kaut und·ibu derb 1·iitlelle. Die beiden suchleu ilsreu Weis speiset-. Mit grossen Schwierigkei leu. Der sieruiilsuapsxs der schwar zen Iliiiiusilna hatte die Wirkung nicht verfehlt. Schließlich verloren sie iu der ksuulelu Nacht überhaupt überhaupt illren Wen und gelangten ans ein-: ide Vansliiclse Wie e—J dann lam, wird ewig unausaelliirt bleiben Plötzlich war der Noli-Jst Von der Zeile dec- Zol daleu uersilsmnuden Wassili benterlte ei: ersi, nachdem ei die liiuasl Hieit allein iui Zickzack dauingelroltet war. Nun blieb er sieben. Tas- Osespeusc des llnlerosa fisieris tauchte and den schwarzen Schleiern der Nacht vor ilnn auf. Wassili hlottstantiuomitsch legte die bolsleu Hände vor den Mund und schrie kläglich in die Nacht hin aus-s: »Sei-Hei Diuiitrolvitsch, du llast e—:s Ian aeschworeu bei der hei liaen :lIi·ntter von Kasanl llnd nun Iliist dn niir doch durchaebrannti Lergei Diinitroivilschl Sergeii Sergeieik Zerqeieil Zergeieieil« Cin wildes- Schlnchzen stieg in der siehle de-: Soldaten anf. Kein Lant ringsum. —- niaz war das-L Aus weiter Aerne rief e-:— ebenso klagend seinen ldllaniein »Wassili Konstantinowitschi ."’8i1iiili! Wasiiliil Wassiliii!« »Zergeieieieiei!« kienlte der Sol ldat, soviel er tin-:- den Lungen brach Es antwortete. Es kam näher-. Nach einer seit erwartinigsvoller Qiial hatten sie sich wiedergefunden, lder Soldat nnd sein Polizist. Sie sanken sich geriihrt in die Arme ,,Wie wollen unsJ nicht mehr tren nen, Briideilieiz!« griihlte der Poli zisi s »Wie inelir!« schlnchzie Wainli. i Tann tannielten sie beide gegen »die Planlen eine-I- Bangeriistes nnd ließen sich schwerfällig anf den kal »tin Erdboden nieder. »Nun Wollen wir aber siiiiasen!« innrnielle der Polizist. »Die Liebe iir doili nur-:- 3rlziiiieszs. Bruderlierzl kllieiiie :’liiiiiiii«lii"a iollieil dn kennen! Tie — Nie ——« Alle-:- nieitere IiinII iii einein liefen Eilniariiien unter. »Du lirennii mir nicht durch! Bei der dllimler Wolle-I on Ma!aii!« riiiielie Waiiili den Polizisten ,—Br11derlnr»s,. oej der Illiiiiterisiots ils-seen hinsank« iiiinnie ZeraeiDii i:ii1roinii!«.·l) nn Fehl-at . .. :’ll-.s dxr Iliiornen aiiln«:,ii«ii, nilien i«reii·ende Arbeiter dac- Paar ini siirdlinisn Ereinnnner Ter Sol P-.-i nam- ieinen rennen Tilrin wie .:-i-i Ziiniiz nin die Schultern des isiIol iiien neiililnngeik Man linj,te iilier die beiden. Linch andere Passanten der Baupliitze, Weiden hallnviichsige Jungen nnd kllliidilsen blieben stellen nnd lachten. Endlich scliriels ein besonders Bock lmiier uns die Planken desJ Bange riisieii zu ddiinpten der beiden init einein diclen Jininierinanngstiji fol gende Worte-: »Hier sclslunnnern die letzten Zinnen und Retter desJ Jurenreis see-J! Friede ihrer Asche-P Jedes Wort nnterslrich er noch «i.,1eu-:». chmllendeis Gelächter erlnni Ich unter den .«3nsclmnern. Ein älterer Mann der qernde euriilssurziinss: ries jedoiln »Du ist nur niiänsxs .3n lachen. ilns Beutel Dir-: ni eine selns imnrixie Enche!« «iTi-!-Tcliiedeiie der Unter neeslunnns l.n d.«r.nis.... VII-un Wniiili nnd sei-i Skokizist krick-or ern-rinnen nnd wie der Zolde Wnssili sinniinntinoinilscii den Polizisten Zernei Tinniroiuitsch ziiliilsmeiniiik abliefern-, dnriibe« inne-eint die lsleirinchtix -—-.-.—-— —-- Zwei Nungen. »Du Ede, fix-« innl den dicken Matroseu dul« »Je- nn Iris-e del i-« sicher dei unTn :lJlasllotb!« — Muttersokgen Heut los ic» im Blend dnsz in unserer Stern warte ein Seitmogenph cingeslellt werden soll. —- Ob das nicht ein Meint siir unsere Jüngste wäres«