Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 22, 1917, Image 1

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Jahrgang 37. W Grund Island-, Ncbrzwkm Donnerstag, den 22. Pkårz I9l7. m Nummer 34
Vom Kriegsschanplutz
Wichtige Tingc scheinen c n dct West
from in Votbctcitung zu fein.
Kaiser von Russland hat abgedruckt Russland Republik
und Regierung in Händen eines Comites. Krieg
Amerikas mit Deutschland rückt nähn-.
Deutsche ans einem strategiscksrn Riicks
zuge.
Aus Berlin: Das Kriegsamt mei
dete am Montag dieser Woche, daß
während der letzten paar Tage ein
Streier Landes zwischen dem Arms
Distritt nnd der Aisne von den Deut
schen in systematischer Weise geräumt
worden ist. Längst vordereitete stra
teqiiche Bewegungen wurden von un
seren Truppen ausgeführt ohne vom.
Feinde belästigt zu werden. Die auf
gegebenen Ortschaften liegen in
Tckunmern und haben für den Feind
alle Bedeutung verloren. Peronne,1
Noyon. Bapaume, Roye und andere
Ortschaften wurden aufgegeben
England ist über die Besesung die
ier Gebietes in Jubel. Man glaubt
daß die ganze deutsche Linie in’s
Wanken gekonimen ist, da über 500
Quadarattneilen von den Deutschen
aufgegeben wurden. Aber alliirte
Kenner der Kriegglage warnen vor
übergroßem OptimismuQ Sie he
ben hervor-, daß der Rückzug ein syste
matisches Aufgeben unhaltbarer Stel
lungen und ein Abzug der Truppen
nach besser wählte-n schon lange
vorher sorgfältig vorbereiteten Posi
tionen war . Sie vermuthen wahr
scheinlich einen« »Nimm hinter der
Fensc Man glaubt sicher, daß man
es hier mit eigern strotsiichen Rüg
zug zu thun hat. Man möchte gern
wissen, wo sich die neuen deutschen
Vertheidiqungsstellungen befinden
Die Alliirten verbinden ihre vor-ges
schobenen Linien und rücken weiter-«
vor. i
Deutschlands Taschbuttrieq wirds
von den Alliirteu schwer eins l
pfui-dem
Aus Berlin: Jn einem englischenk
Rheederblntt wird eine Vetämpsungs
der deutschen Tauchdoote mit allen
Mitteln euwsohlen. Es heißt do:
Wir erleiden sehr ernste Verluste Die
in unseren Diensten stehenden net-tro
len Rheeder leiden wahrscheinlich auch
schwer, aber dies ist siir uns kein
Trost. Der Tauchdootkrieg mordet
unsere Handelsslotte, verjagt ueutras
le Frachtdmnpser von unseren Ge
wässeru und wirst uns aus unsere ei
nene Tonuage zurück, deren Schutz
unsere höchste Pslicht sein sollte
Wertlsvolle englische Schisse sind aus
dein Grunde des Meeres verloren qe
gar-gern kostbare Bat-ungern die man
nur« schwer ersetzen kann. sind ver
schwanden Jn den Rheedertreiseu
herrscht ganz besondere Bestiirzunq
über den Verlust von Passagierdams
psern mit großem Tonnengebalt
Solche Katastrophen machen ans das
Publikum und die Geschöstswelt ei
nen sehr beklagenzwertben Eindruck:
sie rnsen den Argwohn hervor-, daß
unsere Flotte nicht mehr im Stande
ist, den transatlantischen Passagier
vertehr zu schützen.
Herz-gis von Connaught gestorbeuJ
Die Herzogin von Connaugln ist«
gestorben Sie nmr die Gattin des-«
Herzogs von Eonnaught, eine-:- Lus?
kels des Königs Gent-ge nnd dritten-T
Sohn der Königin Viktoria Sie
war eine gebotene Prinzessin Louifes
Margarethe Alexandra Viktoria Aa-.
ins-J nnd war die dritte Tochter desl
Prinzen Friedrich Karl von Preußen (
Sie erreichte ein Alter von 67 Jan-;
ren· s
22 Flut-zeuge
Ano Berlin: Der Kampf inn die-i
Herrschaft der Luft an der französisch- (
belsifchen Iront wurde am Samstag-l
mit großer Hettiqteit weitergeführt
In Bei-laute zahlreiche- Kämpfe find
22 Flusseuge der W und Fran
Men zerstört W Die Deut
schen verloren nur drei Magens-.
Winan Wilspus mit den Alliiktcn?
Aus Wafliiugtmn Die Ver-. Stan
icn. liiroßliritmmieu nnd Frankreich
werden sili zum Schutz der traut-Lat
lantischen Wafferfnbrftkaszen vereini
gen, um die Handelt-schiffe gegen die
Tauchbootanariffe zu schützen, vor
ausgesetzt, die jetzigen Regierungs
pläne gelangen zur Durchführung
Es wird beabsichtigt, eine große Flot
te von Patrollbooien und Tauchbooii
jägern zu schaffen, denen schnelle
Kreuzer beigegeben werden« Mittels
dieser glaubt man im Stande zu fein,
den Handel an der anterikaniichen
Küste zu schützen: von Frankreich und
England wird erwartet daß sie ein
Gleiches in der europäiichen Sperr
zone thun. Maeineoifiziere sind der
Ansicht- daß der Tauchbootkrieg di
rekt nach unserer Küste gebracht wer
den kann. Jn den Mariae- und Ar
mee-Departements wird fieberhaft
gearbeitet Die Nationalgarden sol
len wieder einberufen werden und
man«tkiffi Mittel und Wege, utzi ge
nügend Offiziere zu , ffem che
eine Armee von eineesJeoÄon
einexetzieren sollen. le list
rung der Atlauiiichen Floiie ist schen
seit zwei Wochen in Erwägung
Issrifsus englische Kiste Eis-Is·
Ein deutscher anitlscher Bericht be
sagt: Einer unserer Meineslieaef
wars ain Nachmittag des 17. Mär-s
Bomben ans die Gaswerke in Doveri
ah. Jn der Nacht ans den IS. drang(
ein Theil unserer Seestreitkräste wie-i
der in die Straße von Dover und in
die Theinseiniindnnq ein. Die feind
liche Angrisssgruppe versenkte iin
Nahtamps einen seindlichen Zerstöreri
der Kanalwachrx Ein zweiter seindlis «
cher Zerstörer wurde schwer beschäis
digt. Die nördliche Angrisssgruppe
torpedirte nahe Forth Foreland einen
etwa 1500 Tonnen großen Handels
dainnser nnd netsenkte durch Geschütz
sener zniei Wachschisfe In der Folge
deschosz diese Gruppe ivirtunasvoll
aus kurzer Entfernung den befestig
ten Hasen von Mai-note Unsere
Streitkräsie kehrten ohne Schaden
oder Verlust zurück.
lsnorine Schüsseverlnste durch U
Boote.
Ans- Berlim Die deutschen Tanch
boote sehen ihre- Thätigteit rastlos
fort nnd die Schissvverlriste der Al
liirten wachsen rasch in enonner Wei
se an. Eine Anzahl U-Boate, die
nach ihrer Basis zurückkehrteir. de
richten, daß sie innerhalb drei Tagen
ll—i,00() Tonnen versenkt haben.
Die britische Admiralität läßt keine
Schiffe mehr nach der Jnsel Jslandi
durch nnd Island ist nun vollständigj
non Däneniark abgeschnitten Diese
neue, einen schweren Schlag gegenj
die Sonderänität Däneinarks bilden
de Gewaltthat hat unter dein däni
lschen Volke große Entriiftung hervor
gerufen. Der telegraphische Verkehr
zwischen Norinegen ist von England
vollständig abgeschnitten Die franzö
sischen Behörden plündern die schioei
serische registrirte Post und ev tollen
nicht Ineniger inie :3l),506 registrirte
Briefe lonfiszirt und zerstört worden
lein.
Irifche Frage mag Fortführung des
Krieges hinter-.
Aus London: Daß die Haltung der
iriichen Nationalisten die Regierung
zn Neuwahlen zwingen und die Fort
führung des Krieges in Frage stellen
könnte, wurde vor einigen Tagen
vom Schatzamtsletretär Bonar Lan
im Unterhaule often zugegeben. Es
müsse aus dlelem Grunde zu Nen
wahlen kommen, weil die Natio
nalttten der Regierung nicht gestatten
wollen, den krieg weiter gn führen
Krieg mag Bruch mit bit-ins folgern
! Aus Washington: Aus dem Bruch
lzwischen China und Deutschland
glaubt man hier in amtlichen streifen
mit Sicherheit den Schluß ziehen zu
können, dasz hinnen Kurzem die gel
ben Horden in Millionen aui den eu
ropäisehen tirieaescimupläizen auftaus
chen werden. Die Ansicht herrscht
nor, daß es China nur darum zum
Bruch kommen ließ, uni fiir mehrere
Millionen schiitzänaiaer hinlis einige
Handelsvortheile einzntanschen Auf
Seite der Alliirten wieder bildet der
Mannscimftsersiw ein so ernsteg Pro
blem, dasz dem mit China aliaeschlosE
senen Handel die Hauptahsicht zu
Grunde liegt, durch die Aufopferung
einiger Millionen Chinesen die Aus
rottung der kaukasischen Rasse zu ver
hindern. Wahrscheinlich hat die
Sucht nach Gold den Bruch der diplo
Matischen Beziehungen veranlaßt
China sicherte sich erst eine Reihe von
Zugeständnissen, ehe es dem Drängt-n
der Alliirten nachgab und die Bezie
hungen mit Deutschland abbrech.
Allgemein erwartet man, daß der Be
schlagnahme der deutschen Schiffe, die
seit dem Beginn des Krieges in
Shanghai festlagen, von Berlin die
Kriegseckliirung folgen wird. Die
chinesiiche Regierung wird einen sol
chen Schritt vielleicht willkommen hei
,ßen. da er ihr Gefegenheit geben
kniiirda deutsches Eigenthum in Chi
Hna, das einen beträchtliche-n Werthi
darstellt, zu beschlagnahmen Ohne;
Zweifel werden fett auch die fechss
großen Mnnitionsfabrikem die Chi
na besitzt, ihre ganze Produktions
kraft den Alliirten, in erster Linie
Riißland zuwenden
Rückzug ans Mesopotqmiea erfolgte
ans ftrstegifcheu Gründen.
Aus Konstantinapel: Jn einer Ne
de im Parlament sagte Kriegsminis
Tier Enver Paschm Die Situation ist
seit dein Eintritt der Türkei in den
Krieg niemals-günstiger gewesen, als
gegenwärtig Wir nnd nniere Ver
biindeten erwarten die Friibjahrss
Offensive unserer Feinde niit Seelen
ruhe. Ueber die von unserer Seitel
vorbereiteten Maßregeln mufz ich na I·
tiirlich Stillschweigen bewahren. Die
Dardanellen und unsere Küsten find
sicherer als je zuvor, und an der Si
nniiFront sowie im Kaukasus ist die
Lage unverändert. Jn Mesobotamien
fallen wir aiis strategisclien Mriinden
nach dem Norden M und in Pet
sien ziehen wir miser-Kraut gegen
Kermanschah zuriirl Die allgemeine
Situation rechtfertigt das Vertrauen
niit dem wir der weiteren Entwicke
lung des Krieges entgegenselien Un
ser schließlichek Sieg ist sicher.
Hindertburg mag Rassen angteiseu.
Ter friiliere amerikanische Corre-;
spondent schreibt: Die Revolution in
Russland mag einen plötzlichen, un
widrrfteblichen Angriff auf die ganzei
ruifische Linie im Gefolge halqu
Feldmarfchall v. Hindenburg bat bei
reits seit Wochen auf den Ausbruch
der Revolution in Petrogtad und«
Moskau gerechnet die seine Pläne
fördern soll Da nun die Revolution
nicht-den Verlauf genommen bat, wie
die Deutschen erwartet, so wird durch
dienlbe Hindenburgs Plan auf die
Probe gestellt werden. Er will den
Krieg mittelst der Tauchbookxs nnd ei
nes gewaltigen Schlage-X gegen Nuß
land gewinnen und letzteres zwingen, s
einen Sonderfrieden abzuschließen I
Großes französischee Kriegsschiff ge-:
funken.
tet die Torpediruug eines französi
schen Uriegsschiffes von der Danton- E
Klasse im Mittelländische-i Meer am!
t9. März. Das Schiff hatte eine-H
18,000 Tonnengebalt und wurde imj
Jahre 1910 icrtigqcsteiu Es hattet
eine Besatzung von 681 Mann. Dasl
Schiff sank innerhalb 15 Minuten. l
Der TouchbootzolL
Die iu Deutschland eintresseuden
Berichte über die Zerstörungen sei
tens der Tauchboote wirken erschre
ckend. Pferde, Viel-, Baumwolle
Mnnition. Getreu-e Kohlen, Holz,
Magan undG werden täglich
in laufenden T set-start
i
i
i
Leutnant stapuän Molirat lnsricli-;
I
l
i Wetter-besticht
s Prairiestaaten nnd Mississippi
anaL Schönes Wetter, mit Ausnale
sme von-lernten Regensclmnern Dien
stag oder Mittwoch. Normale Zeni
;peratnr in der ersten Oätfte der Wu
scknh in der letzten Hälfte gemäßigt
lUasittlichkeit im Krieg fordert gewal
tise Opfer-.
Fiinsnndzwanzig Prozent der Men
fchennerlnste im Kriege ist direkt durch.
die in den verschiedenen Bauern herr-»
Wende Unsittlichkeit der an den;
Feindseliakeiten betlieiliaten Natio-;
neu schuld. Unsittlichfeit ist ini Krie-’
ge nichts Neues, doch wegen der Grö
sze des s gegenwärtigen Weltkrieges,
ist es unmöglich, sich einen Begriff
von dem Umsange derselben zn ma
chen, wenn man nicht selbst damit in
Berührung kommt- Ein Augenzeuae
erklärte dieser Tage in New ork, daß
die Detentionss und andere Lager
mehr junge Leute zwischen 18 und 25
Jahren wegen durch Unsittlichkejt er
worbener Krankheäen in die Ho
spjtöler senden, all thatsächlich in den
Schütze-nnghen getödtet werden. Die
Hospitåler Europas seien mit Hun
derttansenden solcher junger Männer
gefüllt. Und wenn diese Leute wie
der nach Hause kommen? Wie wird
es mit der folgenden Generation be
stellt sein?
87 Milliarden Franken sük den Krieg
Aus Paris: Ende Juni wird
Frankreich für den Krieg rund 83
Tausend Mille-neu Franks ausgege
ben haben. Fast vier Milliarden Fr.
hat Frankreich seinen Veebündeten
vorgestreckt so daß sicb die Gesammt
summe aus 87,000,000,000 Fremko
belänst.
60,000,000 Maus-nur« den Waffen.
In Europa und Asien sollen 44,
000,000 Mann unter den Waffen
sein, 5,000,000 decke bereits der Bo
den. C;,()00,0W befinden sich in Ase
sangenenlagekn nnd 10,()00,000 seien
für sbr Leben zu Krüppeln geworden
5.000,()()0 befinden sich in Hospitä-k
lern.
Spanien verbietet Fahrt durch Sperr
zone.
Aus Bekan- Tie spanische Nenn-«
mag hat spanischen Matrosen verbo
ten, aus mit Erz beladenem Dorn
Ufern die unter Eseort nach der
Sperrzone fahren, sich anzubieten
Briand hat resiqnirt.
Aus Paris-: Tags französische Kabi
nett, an dessen Spitze Premiermini
ster Bestand stand. hat am Montag re
signirt
Wichtige Entscheidng der 70 Jahr
Abzuhlmm im A. O. U. W.
erkih
In Saline Conntn hat streiszrielster
Vronm in einer lilaae siean die Ell.
O. U. W. ein Urtheil abgegeben dem.
zufolge der seit lsl07 bestehende Ge
brauch der Consistntiorh Mitgliedern
welche das 70. Lehensjahr überschrit
ten, den einaezahlten Betrag mit l
Prozent Zinsen als volle Zahlung
der Verstelierunagssnnnne zurückzuer
statten, siir nnniltia erllört wird.
Der Richter erklart die Unaesetzlich
teit damit. das-, tar diese Art Aus
zahlnna kein Fund vorgesehen war.
Ein Mitalied in Zaline Emmta das ;
fein 70 Jahr erreichte. brachte seine
Fordernna der lsemstitntion aeniiifh
vor das Gericht und zwar mit nlii
aem urtheit des- «Iiicht«srs. Die schwi- «
benden Forderunan han Mo Mit ,
aliedern. welche ihren 70stihriaen Ab ;
zahlunasbetraa einreieliten, litnnenHl
demnach vom Finanzskllnsschnsi nicht:
bemilliat werd-Ia Die Fordernnaen
der 000 Mit-winden iiber 70 Jahre
alt. belaissen sicki lieiliinfia anf eine
Million Tollan Es war eben tin-!
vorsichtia, eine VersichernnqunsU
Habluna in die Constitntson ans-m
nelnnen. ojme einen Erim-Fand ba-v
Air misznletxen nie-il die Beiträge nnr
für Sterbefälle bestimmt lind.
—- Statke Herzen brechen selbst
unter Beraeglasten von Unaliick nichtI
qulammew sie — ver-steinern
Zur Stadt-naht
J. L. Cleary in der Massenervsamms
lnng im Conrthans als Gaudi
dat siik Meyer ausgestellt
Aufgesordert durch eine Anzahl
Bürger ans allen Theilen der Stadt,
berief O. A. Abbott, jr., am Mitt
woch, den l4. Mrz, eine Wassermen
sannnlung nach dem ConrthausSaal
ein· Ueber 200 unserer Bürger von
allen Richtungen der Stadt hatten sich
eingefunden Von gewisser Seite
wurde die Versammlung nicht sehr
günstig aufgenommen weil diese be
reits schen einen Eandidaten durch
Petition zur Unterstützung bereit hat
te. Herr W. H. Thompson fungikte
als Vorsitzender der Versammlung
Aus Antrag von Richard Göhring
wurde ein Comite von Fünf ernannt
um eine Art Plattsorm auszuarbeis
ten, welche als Ziel für den zu ernetgi
nenden MayorsiCandidaten gelten
soll. Das Comite bestand aus Rich.
(
Göhring, sr., H. A. Edwards, O. A.
Abbott, sr., Tom Bradstreet und Po
lizeirichter Kroger. Folgende Em
pfehlungen wurden vom Comite zur
Annahme vorgelegt, welche auch ohne
Abänderungen angenommen wurden.
1· Es sei beschlossen, daß in Folge
des Wachsthums und der schnellen
Entwickelung unserer Stadt auch das
Gedeihen der Umgegend Schritt hal
ten solle. Deshalb sei es nöthig, in
Vereinbarung mit dem Commercial
Club und der Fast-Association den
Erfolg der jährlichen Hall Eounty
Fair fördern zu helfen
2. Wir empfehlen eine ökonomi
sche, hinreichend-: Verwaltung, Erhal
tung und Erweiterung unserer städs
tischen Licht- und Wasserwerke sowie(
des Seiner-Systems. Die Stadt hats
grosze Summen Geld in diesen Anlaij
gen, nnd die Werke sollten unters
praktischer Verwaltung verbessert und
ausgedehnt werden Unser Candidut,’
falls erwählt, sollte besondere Aus-s
mertsanikeit hieraus lenken nnd dies
fälngften Leute dasiir ern-erben. ,
Ti. Da durch das schnelle Wachs-f
tlnnn der Stadt große Verbesserungen
im Meschäststbeil sowie im Wohnt-is-,
Hirt vor sich gelten, sollte die Stadt-I
Jerlvaltnng damit Schritt halten-s
Während nur in allen Fächern Spur-l
sacnkeit anratnen, sollte jedoch dems
Aufschwung der Stadt gefolgt wer-F
Mil
Lea Mem-. I
I
t. Wir glauben an dic Befolgnngs
der staatlichen sowie der Ver. Staa-;
ten Gesetze hinsichtlich des Handeng
oon Spiritnosen, nnd die Stadtve
ioaltnnq soll diesem inmesetzlicheth
Handel nnd ,,Bootle;ming« steuern »
ki. Besonders- ist die kommende
Ziadtoemialtnna aimeioieien, inr
Ante Landstraan welche nach der
Stadt innre-L zn sorgen, nnd ec» ist
zn ennsiihletn das; unsere Etadthe I
hin-de, in «!lerlsindnna tnit der lfonn
iulnshiirde, solche finanzielle Untern-I .
hnna gewährt, nnd die Finanzen in
praktischer nnd otonolnisriier Wein-»
handhabt.
Hi. Wir verachten den Ietstiiang
des verderblichen aesellschaitsuher Ue
lselg nnd verpflichten den Candidaten
dieser Veriatniiiliitia, dasselhe Init al
ler Macht zu unterdrücken
Das Coniite:
E· Ol. Kroeaerz Thos. E. Bradstreet,
Richard Göhrina, O. A. Ahhott
H·«A. Edwards.
Nach Annahme der Resolutionen
wurde zur Nomination von Candidas
ten süc das Mayoisgmt geschritten
Christ Birk brachte zunächst W. A.
«Prinee znni Vorschlag, dessen Sohn
Zlelmte jedoch in Abwesenheit seines
Vaters die Noniination ad.
L. A. Alibott, sr., brachte dann
Thom. Vradstkeet zum Vorschlag.
Dieser lehnte ebenfalls ab, weil er
glaubte, dasz seine Geschäfte ihn wahr:
scheinlich abhalten würden, dein
Ltiayorsmnt die nöthiae Aufmerksam
keit zu schenken.
Auf Antrag von Polizeirichter Kro
aer wurde dann ein informelles Bal
lott vorgenommen, welches sofort eine
große Mehrheit für Leo Cleary zeig
te, woran die Wahl für Herrn
Cleary einstimmig erklärt wurde.
Jn seiner Annahmerede erklärte
Herr Cleary, daß ·er durchaus nicht
versucht habe, diese Nomination zu er
halten nnd die Verantwortung des
Mayorsamtes zu würdigen wisse, in
dem er es nicht als einen rosigen
Pfad betrachte. Herr Cleary würdig
te das in ihn gesetzte Vertrauen und
bemerkte, daß die Meinungsverschies
denheiten oft so auseinander-gehend
sind; jedoch sollte jeder gute Bürger
sich der Mehrheit fügen. Er würde
es sich bedenken, die Nomination an
zunehmen, wenn diese nicht mit einer
Erklärung von Prinzipien begleitet
wäre, welche er anerkennen und auf
richtig zur Ausführung bringen kön
’ne. Jm Falle der Wahl zu seinen
Gunsten solle es sein Bestreben sein,
sämmtlichen Bewohnern der Stadt zu
dienen, und keinen Theil der Stadt,
ob Ost oder West, ob Nord oder Süd,
zu begünstigen zu suchen. Nochmals
erklärte er sich im vollen Einver
ständniß des vorliegenden Plattsorm
und versprach,«"" erwählt, dieselbe
aufrichtig durchs ren bestrebt zu
sein. «
Herr Clearh bemerkte ferner, daß
er in Grand leand geboren und auf
gewachsen sei und den Rest seines Le
bens hier verbringen würde.
Airf Antrag von Brininger wurde
H. E. Elisford als Stadtclerk und
auf Antrag von Ashton MJ .Egge
als Schatznieister noniinirt. -
Die Noniination von Herrn Leo;
Clearv wurde mit ungeheurem Bei-«
fall von der Mafsenversannnlung be
griis3t. Die Versammlung war aus
allen Schichten der Bevölkerung von
allen Theilen der Stadt zuiannnenge i
sent nnd jeder Bürger hatte Geleg en- i
heit, seine Meinung zur Geltung zni
bringen« Wenn Jemand behaiiptet,i
daß eine Cliane oder ein Consortiuni
die Versammlung regierte, so ist diess
eine Unwahrheit und eine ungerechtes
Beschnldigung Jn der Notnination«
non Herrn Elearh hat die Bürger-;
ichaft eine vorzügliche Wahl getrof
fe.n Ei in als ein rechtschaffener,
besonnene konservativer Mann ge
inigend velannl nnd wird ohne Zwei
fel die liiitersliivnna unserer Burger
finden. Der --5iin«eiver halte vor ei
ner Reihe non Jahren Nelegenlnsit
niii desjen Vater, kliianor sannhf
Eli-am alcs Zlikitglied ini Ztiidtraih
zn arbeiten Or lieferte eine der rein
i1en, ioriiclirittliihsten Tildniinistmtio
nen, die datnalcs so nerruienen Wein
ziunner unserer Wirthschnsten mur
den unter grossen Schwierigkeiten bei
seite gebracht Durch den Wechsel,
welcher infolge der eintretenden Pro
hibition nerursachtioird, sollen ivir
Leute an der Spitze der Etadtverwals
tnng haben, welche-den Verhältnissen
Rechnung tragen nnd unsere Stadt
nicht durch weitere Zwangsgesetze zu
riickseizen, sondern den Bürgern der
Stadt soinie dein reisenden Publikum
in ihren liieinohnheiten gerecht wer
den. anch die Wahl non Herrn
Clearn znin Manor inird dag- Ward-»
tliuni nnd der Fortichritt non liirand
Island nicht zurückgehalten werden.
Nich. l«iiiilii«iiig.
Islni Lincoln Xnglnoalr östlich
non der Stadt, nun-de vor einigen
Tagen Ellkorgenszs ein unigestiirztes
Antonioliil iin Graben gesunden.
Von dein Jnsassen desselben niar eine
Zeitlang nichts augzusindeih bis sich
heraus-stellte- dasi ed ein gewisser OT
Hara sei, der mehrere Meilen nord
iiitlich von hier ans einer Form
wohnt, ist. Er befand sich im Allgem.
Hospjtah wahrscheinlich infolge der
erhaltenen Verletzungen Er selbst
wußte nichts von dein Unfall, bis er
im Hospital zn sich kam.
Frau Cletus Stoltcuberg ins Jenseits
hinübergeschlnmmert
Eine un s«e1er ältesten Einwohner-in
neu nnd Ansiedlerinnen ist dieser Ta
se in der Person von Frau Clau
sSioltenberg vom Tode abbernfen
jworden Sie starb im hohen Alter
»von 86 Jahren nn den Folgen von
":’llter5sch111äc11e. Sie war eine Schwe
ster von Herrn Henry Vieregg, st»
nnd wurde am s. April 1831 in
Deutschland geboren. Am 25. März
1955 trat sie mit Clous Stoltenbetg
in den Stand der Ehe nnd zehn Jah
re später, im Jahre 1865, kam das
staat nach Amerika, und zwar so
«gleich in die hiesige Gegend, woselbst
es sich auf einer Farn1, fünf Meilen
östlich von hier, niederließ nnd aus
derselben vierzehn Jahre verblieb
woranf die Familie nach Grund Js
land übersiedelte. Herr Stollenberg
starb vor ungefähr vier Jahren. Sie
!
i
i
l
l
ymteriaszt vier Kinder, nämlich:
Frau Sorensen in Los Angeles, Cal»
Frau W. H. Becken Frau Henry Pe
ters und FrL Lizzie Stoltenberg, die
fämmtlich in Grund Island wohnen,
sowie zehn Enkel und zehn Urenkeh
und ferner zwei Brüder, Herrn Hy.
Vieregg von hier sowie James Vier
egg in Long Beach, Cal. Das Be
gräbniß fand vom Trauer-hause an
westl. Divisionstraße aus statt und
als Bahrtuchträger fungirten die
Herren D. O. Becktnaun, Adelle
Held, Walter Coftello, H. J. Lorens
Ven, Oscar Vieregg und Gust, Krü
ger. Ein großer Zug Leidtragender
folgte dem Sorge zum Friedhofe,
und in demselben befanden sich viele
unserer alten und ältesten Anfiedler.
— Jin CountrysClub resp. Har
mony Hall, soll es letzte Woche zu be
sonderen Ruhestörungen gekommen
sein, so daß Herr Robt), der Besitzer
resp. Betriebsleiter des Cliiblokals,
sich veranlaßt sah, Morgens gegen 4
Uhr. den Sheriff zu benachriehtigen,
der auch rasch auf der Scene erschien
aber das Lokal bereits leer fand,
denn alle Anwesenden hatten sich
schleunigst aus dem Staube gemacht.
Wie es heißt, waren die ursprüngli
chen Berichte iihertriehen und Herr
Robn erklärt, daf; er den Sheriff nur
darum henachrichtigte, weil er be
fürchtete, daß die Unruhen draußen
vor dem Lokal fortgesetzt werden
niiirden und dieselben hätten in Un
heil ausarten können Mit dem
CountrniCluh war ecs in der letzten
Zeit nie recht koscher nnd eiJ wurden
des Oefteren Klaan aefiilnt, was
nicht verwunderlich erscheint nieil sich
dortselhst die hiesige Uelienielt sowie
die Oallnoelt initunter ein Stelldichs
ein giebt. Wie sich die Sache letzte
Woche in Wirklichkeit verhält, konn
ten wir nicht in Erinlnsnna dringen. .
Ende lestei Lticsclie glitt der
Weichenfieller V. Ltiiiler nnihrend der
Arbeit auf einein Ltkngnnn der U. P
anin infolge des- lseenien Daches
deLs Wagannd ani- nnd fiel kopfiiher
znr Erde. Jn liewnsitloseni Zustan
de wurde er nach dein Et. Franciss
Despital iihersiihrt nnd die Untersu
chnna ergab, Jas; er einen kotnplizir-«
ten Beinhrnch erlitt sowie einen
Sclsiidelhrneli. Ani anderen Morgen
starli er den Ilerzten plötzlich unter
der Hand, als sie den Veinhruch ein
richten wollten Der Verstorbene
nerehelichte sich erst ani l. Januar
diese-I Jahres nnt Frl Detla Wiese.
Außer seiner jnnaen Wittwe hinter
liiszt er seine Mutter, die sich znr Zeit
des llnfalleii in Eeattle, Wash» ans
hielt, sowie hier Binde-· nnd eine
Schwester, die saninitlieh hier woh
nen. Sein Vater aina ilnn vor etwa
zwei Jahren ini Tode net-aus« Herr
Wicker wnrde hier in Nrand Island
aelwren nnd erreichte ein Alter von
37 Jahren Or war fnr die U. P.
Bahn die letzten achtzehn Jahre lic
ichöftiat
an seiner Wohnung an südl.
Pinestrasze schied ani Sonntag Paul
Hahn-an, der hiesiae Barbier, im Al
ter von 28 Jahren ans dem Lebe-ji«
Er erlag dem Maaeiikrebs, von dem
er vergebens erst kürzlich in Chicaqo
Linderung zu erhalten suchte. Er
hinterläszt seine trauernden Eltern
sowie drei Schwestern und einen Bru
der.