JeuiadHußmi. Von Henkuc Zienkistvirz CI tam zur Welt schwach· hinfiilki lig. Die Geoniterinnem vie an der Pritsche der Wöchnerin oerfammeli war-en, schärfen-n ihre Köpfe sowohl übe sie Mutter als til-er onj Kind. Sinne-now die Schmiedsftnu. die Kliisfte nistet allen, besann vie Kran ie zu trösten: »Gebt her,« sagte sie. »die Weihtetse, ich will tie nnziinden . . Mit Euch geht's in schon zu . Ihr miißi Engh ins Jen ieiis vorbereiten und nach rein Pior tee Mitten damit er Euch die Sün den erlasse« Indessen schon nach einer Woche Ins das Weib ihrer Arbeit wieder nag. Der Junge schier laum zu atmen; aber er atmete doch. Bis endlich im oitigen Jahre der Kuiuck an einem - iingotuge mit Ieinem Rufe vie « s-«loeii aus dein Leibe des Kindes Miet- sv das sich sein Zustand oh nun an bessert-» und es leidlich mj zehnte Jahr et eichtr. Der Knave war immer mager und voi- det Sonne o rorannt sein Bauch aufgetrieben, die Wangen waren , Mist Der hänfene, inst weiße Itpr fiel ihm über die hellen f den Augen Herab, die in die iche Weite oergafft wären. Jni rf We eruhintermf Ofen und weinte reife vor print-, nicht selten oor Hunger, wenn Illlulterchen weder in den« Ofen noch in den Topf etwa thutun halt-. Jkn Sommer lief rat einem hemdchen herum das von Stofigiirtel zulamrnengeyalten tot-I und m einem mit zerschlisse net Seide umsäumten Hut, unter , Stürp er hervorguate, den Eos wie ein Vogel in die Höhe re ckensi Dir Muttei, eine arme Einliegei rin,-««von der Tagesarbeit lebend, gleissatn eine Schwalbe unter frem denj Dache, liebte ihn vielleicht nach ihres Urt, schlug ihit aber auch gar oft ulld nannte Ihn gewöhnlich einen ,Mseldalg«. III achten Lebensjahre ging et be reits als Unterhirt hinter der Herde her, foder, wenn in der hätte nichts Zu heißen war, in den Wald, um nach Sestos-muten zu :uchen. Daß ihn dort teiti Wolf gefressen, war der göttli chen. Erbarmung zu danken . · . war auch leiu besonders aufge er Knabe, und steckte, wie alle Dakfiinber, immer den Finger in den Mund wenn iyt jemand anredete Die Leute glaubten nicht einmal, daß er das Jünglingoalter erreichen, noch weniger, daß dte Mutter an ihm je Freude erleben würde, weil er auch zur erdrit wenig taugtr. Mut-our dig Jpoher es kcetomtnem iber nur einer Sache war er gierig: nach th t. Ueberall hörte er tie. llnd als wenig yerungetvachten war, da passe er an nichts anderes, als an wang und Klang. Manchmal ging er hist-II in den Wald mit dem Vieh vdgjit Tödten, Heeren zu sammeln, la ohne eine Beete und ipmch tterl, dort im Walde, da hat schön gespielt... Od! oh!...« -die Mutter darauf: werde dir gleich was aufspie D nur!" Und-. dann machte sie gewöhnlich Music aus seinem Rücken mit dem Schwiössei. Ter Junge schrie, ver sprach, nie mehr auf die Stimmen zui höttty 'dachte aber doch fortwährendj datans daß dort im Walde cito-is ge: fpikit hatte» Werk —- Wußte erk dennsz — Die Tannen, Buchen Bit ten, Bitt-le —- Illes sang! .. Der gense Wald, und besto! Jst Echo auch . .. Felde spielte du's Ebekreis, im Gärtchen hinter der Hütte zwitscher medh Speriinge, daß die Kirsch bölste sittertenl Abends lauschte et störten, welche auf dem Lande " en, und dachte wuhkscheinxich h « , das ganze Dorf singe. Und wenn man ihn zur Arbeit schickte, deanget um«-weisen schien es ils-, der Wind fpieie auf der Mist gab-L Eintnal erblickte ihn der Aussehet, wie- st so mit dem wirren Marschon lElend und eben das Spiel des Win Eli der Holzgabel belnufchte. Axt iittete et den Riemen ab und e ihm ein Dentzeichew Doch DFTII dies tmWie nannten ihn: JnnioL der Myling da tonnte er ins III-laufen um sich enn rau Jtche Hirteniliitenzän schni acht, wenn die che zu Wiss-die Wo Meilönige den - zi - sit schwitzen die No dont « Tau zu stummen im ingen. Söhne hinter den anen . dann konnte et nicht schin Qtenuy und horch usein mag wissen, Gewan sogen- hier ten-herging und, um nicht einzuschm sen, die Sterne ant Mutes zählte oder leise Zwi ; sehe mit den hun den Kiste sah dS weiße hand chsete Janus-, das sich an die Scheut seranschtichx Der Junge ging aber nicht hinein, sondern biied draußen, ductte sich vei der Mauer und tausch te. Die Leute tanzten »Vineta«-Eppi nischer Bauerntaan. und mancher Bursche ließ von Zeit zu Zeit .U-ha!' erschauen Man hörte bald das Stampsen der Sttäeh bald die Stimmen der Dars rniidchem " »Was wolltt Die Geigen sangen leise: .Wir wollen essen, wollen trinken und weisen tanzend srihtich sin gen.« Und die Baßgeige leitete ste mit ihrer mächtigen, darnp en Stimme: «Wie Gott will! Wie Gott willi« Die Fenster glänzten im Lichte, seder Butten im Wirtshause schien zu heben, zu singen und auch zu spie len... Und Janto lauschte. . . Ach, was hätte er Darum gegeben, eine Geige zu besitety die da sanft spielte: »Wie wollen essen, wollen trinken —- Und wollen tanzend stöh ltch singen!"... Solche singende Brett-lerntm Bah, woher ste neh men7... Wo verfertigt man sie?... Jn, »Hm sie ihm wenigstens erlaub ten, so was einmal in die Hand zu nehmen-» Aber, Gott behüte! Er durste nur tauschen . . . Und er lausch te auch gewöhnlich so lange, bis die brummende Stimme des Nachtwäch ters hinter ihm in der Finsternis erstöhnte: »Noch hause, Kobold dul« Dann erst lief er mit seinen ra schen, nackten Fäßchen davon, und ihm solgte im Finstern die Stimme der Gerge: »Wir wollen essen, wollen trinten — llnd wollen tanzend stöh lich singenl« — und der dumpse Paß auch: .Wie Gott will! Wie Gott will! Wie Gott willi« Ein wahrer Freudentag Var es sür ihn, wenn er einmal bei einem Ernte sest oder bei einer hochzeit die Stim me der Geige hören tonnte. Er lroch dann hinten den Ofen und sprach ei nige Tage hindurch lein Wort. Er blickte nur, gleich einer Kasse im Dun lein, mit den suntelnden Augen starr vor sich hin... Endlich machte er sich aber eine Fiedel aus einer Schindel und aus Vicßhaaren Dcch die wallte nicht so schbn spielen wie jene im Wirtshau se: sie klimperte leise, gerade wie Stiegen oder Mücken. Er spielte aber dennoch aus ihr vom Morgen bis zum Abend, wenn er auch dafür so viele Rippenstöse bekam, daß er bald einem zerschlage en, unreifen Apfel ähnlich tat-. Doch es lag nun einmal so in seiner Natur. Das Kindlein zehrte immer mehr ab, und der Bauch ward groß, der lVesotselsopf immer dichter. die Augen immer weiter geöffnet, ob gleich sie gar ost in Tränen schwam men. Die Wange-i aber und die Brust tielen ihm immer tieser und tieser ein... Er abnelte durchaus nicht anderen Kindern. Eher seiner Schindelgeige, die laum klimperte Dazu starb er fast hungerö in der Zeit vor der Ernte, denn er lebte dann nur non rohen Mohrriiben und von der Sehn sucht nach dein Besihe einer echten Geige. Diese Sehnsucht sollte ihm aber nicht zum Wohle gereichen .. O I I Jn dein Herrenhos besaß der La tat eine Geige, aus der er zuweilen in der Dämmerstunde spielte, um sich die Liebe des Fräulein Zose zu ero bern. Janto sapich sich manchmal Zwischen den selecten bis an die gröss ntte Litr des Kredenzzimmers heran, um die Geige zu betrachten. Sie hing an der Wand, ver Tür gegenüber· Der Junge sandte ihr also durch die Augen seine ganze Seele zu, denn sie erschien ihm als ein unnahbaeeg hei ligtum, das er nicht würdig war zu berühren. Die Berlörperuag seiner innigsten Liebe glaubte er in ihr zu sehen... Und doch sehnte er sieh danach. Einmal wenigstens wollte er die Geige in ver Hand haben, einmal wenigstens wollte er sie niiher be trachten». Das arme, lleine Bauernherz er bebte bei diesem Gedanken vor unsiigs licher Freude« An einem Abend war niemand im Kredenzzimmen Die herrschast weilte schon lange Zeit im Auslande, das Hans stand leer und der Lalai saß ganze Tage lang aus der andern Seite des hoses beim Fräulein Zose. Janto bliate schon lange, in den Kletten versteckt, durch die angelweit ossene Tür aus das Ziel all seiner Sehnsucht hin. Der Vollmond schwe-· zte eben am Dirne-et und wars ins Leedenzzinnner schies durch das Fen ster seine glänzenden Strahlen, die dasselbe ans der gegenilbertiegenden Wand in Gestalt eine-:- gkoßen hellen Kiereckes resleltietten Dies Viertel näherte sich langsam der Geige, bis sie endlich ganz im Lisite erlebte-. Es war, alt oo aus dem sinsteren Hintergrunde die Geige einen silber nen Strahleninnd ansstreutr. Beson ders der seltser Bauch war so stark Miet, Zudrei Jansto taiun htnsehmien W diesen- W Stanke war Mist leuchteten bie Wirbel wie Johannis würmchen und ber Bogen hing gleich einer Silberrute oinab... Ach alles toar so schön. fo eines ckenb. so zauberhaft!... Janto blickte immer begieriger bin. Jn den Kletten tauernd, die Ellbogen auf die mage ren Knie gestüst so starrte er rnit os fenem Munde ist«-. Bald hielt ibn di Wst zurück. balb stieß ihn ein un bezwinglicher Drang vorwärts-. f Und war es Zauber. oder tot-Its Die Geige schien zuweilen in der Heiligkeit immer näher zu rücken, als fchtpdåtne sie dem Knaben zum Manchmal wieder erlo ch e. um gleich aufs neue ibre Stra en nach allen Seiten bin auszustreuen.. . Zauber, ein wahrer Zaubert —- — Jndessen wehte der Wink-. Die Bäume rauschten leise. bie Metten sit-klaren und Jnnto glaubte deutlich zu vernehmen «Geb’ doch bin, Jantoi Jrn Kre benzzimrner ist «a teine Seele... Nun, vorwärts anioi...« Die Nacht war hell und heiter. Jm herrschaftlichen Garten begann bie Nachtigall am Teiche zu singen und pfiff dabei. void 1eife, bald laut ,,Run, vorwärts! . .. Greif zut« Der gute Rochtrabe treiste in lei fein Fluge urn bar haupi des Kin .des und rief ihm zu: »Janlo, nein, in!" . . . Der Nachtrabe flog davon, die Nachtigall aber blieb und die Kletten brummte-i immer deutlichen »Dort ist nimman Die Geige erschien wieder in heH lem Mondglanz . . . Die arme, tleine, gehiickte Gestalt schlich langsam und behutsam vor wärts- Und die Nachtigall ließ ganz leise ihre Psisse ertönen: «Nun, voranS Greis zu!« — Das weiße Hemdchen slimmert im mer niihet der Kredenztiir. Es wird nicht mehr von den schwarzen Kletten oerhiillt... An der Schwelle hört man den siehethasten Atem der tran ten Kindesbrusi. Eine Weile, und das weiße Hemdchen ist schon verschwun den... Nur ein nacktes Fäßchen ist noch hinter der Türschwelle sicht bar... Vergebens lreisest du, Nachtrabe, um das Haupt des Kindes nnd russt ihm zu: »Nein. nein!" — Janto ist schon im Kredenzzims mer... Die Frösche .m Teiche begannen sogleich furchtbar zu qualen, als oh sie erschreckt war-n. Dach dann wur den sie wieder still. Die Nachtigall hörte zu Pfeisen aus. die Kletten zu ranschen . . . Unterdessen troch Janto leise und vorsichtig. Doch bald ergriss ihn hes iige Angst. Jn den Kletien hatte er sich so wohl gefühlt, wie zu Hause — dem wilden Tierchen im Dickicht ver gieichbar. Jett aber war es ihm zu Mute, ioie einem Tierchen in der Fal le Seine Bewegungen wurden stramm, der Atem turz und pseisend. Dazu umgab ihn die Finsternis... Ein stiller Sommerdliy, der zwischen Ost nnd Weit zuste, veleuchtete noch einmal das setedenzzimmer und Jan to, der aus allen Vieren, den Kopf in die höhe gerichtet, vor der Geige hockte. Doch der Blis erlosch- und den Mond verhüllte ein Wöltchem Man tonnte weder etwai-I hiiren noch se-. hen . . . Erst nach einer Weile drang ans der Finsternis ein leiser, weineriicher Klass· als ob jemand unvorsichtigees weise die Saiten heriihrt hiittr. Und piöilich... Eine mächtige, derschlasene Stim me, aus der Ecke der Kredenzsiube tomniend, fragte zornig: »Wer dorti« Janto hielt den Atem in der Brust an. Aber die Stimme fragte wieder ,,Wer dorti« Ein Zündhölzchen begann an der Wand zu schillern. Es wurde hell Und dann... Ach Gott! Man hörte Find-z Scham-, var Muts-ern ver Kindes-, —- Rusn «Oh um Himmels willen!« — hundegesell saus dem Hose, ein Flimmer-n der Lichter an den Scheiben, Lärm im ganzen hau se . . . ’ . fl E Am folgenden Tage stand der arme Janto bereits vor Gericht beim Dorf jchulzem Sollten sie ihn dort als einen Diebs richten?·.. Natürlich! Der Schutze und die Schöppen betrachteten ihn, wie et da, den Finger im Maul, vor ihnen stand, mit stehenden, erschreck ten Augen« tlein, abgemagert, schmie rig. zerschlagen ohne in wissen, wo et sei und was man von ihm wolle... Wie sollen sie da diese vetiötperte Rot richten, die zehn Jahre alt ist nnd sich kaum auf den Beinen hälti... Soll man sie ins Gefängnis schicken, oder was ionst?... Und dann muß man ja mit Kindern Erbarmen Der Nachtwächter möge ihn alfo neh men und ihen einige Rntenhiebe ge ben, damit ee das andere Mal nicht stehle!... Die Sache ist adgetani Man tief Stach, den Nachtwächter, herbei. «Ninnn ihn und gib ihm einen Dentzettelk : Strich nickte mit feinem dummen Tiers-spi, nahm Ianto unter den sein« wie ein Käschen.·und trug ihn ne Scheu-e hinaus. Das Kind m nd entwedetnieht, um was es sich handelte oder Ioe »He-It Genus es tagte sein Gott« und anat- m wiss-. its-, »in Hosen Ist es denn, was nett ihn vor O hatteni·.. Erst als Strich in der Scheune den nenien Jungen mit des Dnnd packte, ans den Boden streeite das herndchen nnischiirzte und mit der Rate zu schlagen anfing, schrie Jnnlc qui: «Mutterl!" Und dann nach jedem Diebe: »Mut terll Uniterlk Ader immer leiser und schwächen Bis du- Kindlein end lich schwieg und nicht inelsr Mini ster-ti« tief. Die arme« zerschmettern Geige! , .. Ach, dir dummer, boshasier Sieg-ei Wer schlägt denn-ein iKind sei Der Knabe me ja ohnehin klein inn ichlvci und hielt sich von jeher kaum mir L n! Die Mutter inni, nnhen den Inn gen mit sich, mußte ihn oder noch Hause tragen . . . Am nächsten Tage erhob sich Jnnio ni t. Und am dritten lng er bereits an der Pritsche unter der harten Pferdedecke ruhig in den legten Zü gen. . Die Schwalben zwitscherten ans dein Kirschbaum, der not der Hütte wuchs. Ein Sonnenstrahl drang durch die Scheide und übergoß mit Mein. goldenem Glanze das zerzauste Kiipfi chen des Kindes nnd sein Gesicht, in dein tein Blutstwpsen mehr zuriicks geblieben war. Jener Sonnenstrahl war gleichsam die Straße. eins inei cher die kleine Seele des armen Jun gerr die Erde verlassen sollte. . » Wohl ehe, daß sie wenigstens isn Augen blicke des Todes einen breiten, son nigen Weg betrat, denn Zeit ihres Lebens war sie einen wahrhaft dor lligcll chllllskfb — — — Unterdeffen hob sich im schweren Atem die hagere Brust, und das Kind schien auf all die Stimmen des Dor fes zu laufchen, die durch das offene Fentter dereindrangen. Es war Abend. Die Dirnen, die dont Heu-nähen zurückkehrtem fangen: »Ach, auf der Wiese, auf der grünent« —- und vorn Bache dernadni man die Töne der Schalmeien Janko horchte zum letzten Mal, wie das Dorf fang Neben ihm, auf der Pferdedecle, lag feine Schindelgeige. . . Plötzlich vertleirte sich das Antliy des sterbenden Kindes. und feine blei chen Lippen fliiftertem «Mutterl!« ,Was, Söhnchen?« fragte die Mut ter mit vor Tränen erftickter Stim me ,Mutierl! Wird mir der Heegott im Himmel eine echte Fiedel geden?« «Jawohl, Söhnchen, ja!·' antwor tete die Mutter-. Doch mehr konnte sie ficht sagen. Denn plötzlich brach aus ihrer harten Brust der lang ange fchroollene Schmerz hervor. Sie stieß nur den Seufzer auö: »O Jeful Jesui« — fiel mit dem Gesichte auf den Kaften und begann fürchterlich zu stöhnen-, wie wenn sie in Wahnsinn verfallen wäre, oder wie jemand, dem es plöhlich offenbar wird, er werde fein Liebstes des-i Tode nicht entrei ßen können. Und sie entriß ej ihm nicht. Denn als sie sich wieder erhoben hatte und auf das Kind dlidte, wa ren zwar die Augen des kleinen Mu sikanten offen, doch unbeweglich, das Gesicht war ernst, diifter und ftarr. Der Sonnenstrahl war gleichfalls verschwunden . . . Friede mit dir, JanioL I I I Am nächsten Morgen lehrte die Herrschaft aus Italien zur-um Auch das Hraielein und ihr Freier-. Dtefer feste: »Wenn fchiiner Land »Und was ftirem Künstlervolit . .ES macht Einemem Freude dort die Talente aufzufuchen und zu tue-regie ren!« fügte das Fräulein hinzu. tenUeber Janto raufchten die Bir so —- Der poctisehe haus herr. —- Hausherr (zu einer Par tei): .Daß Jhre Töchter immer abends auf dein Klaviere üben, paßt rnir gar nicht, pas ist doch friih hei ser, heißt es ja doch ichon im Sprich worte: «Friih übt sich, was ein Mei ster werden will«!« » —- Ee tröstet sich. —- Kom ,ponist (als die dreiattige Operette, Izu welcher er viel entlehnt hat, anf jgefiihrt wird und bisher noch nicht gepfissen wurde): .Gut gehst-, bisher haben sie mich noch nicht er Hpsschtr —- Wint. — Gut einein eids will-rieth «. . .. Und fehlte lieh, liebste Mithi, danle ich Dir recht herzlich für Deine Liebe-gaben; be sonders schmackhnft war die vorzüg liche Wurst. Nächsteni mehr davon! Dein Karl.' — Katerstinitnung.-— Ehe tnann Cauf seine Frau schielendy »Mir ist es heute noch ein Mittel, wie ich seinerzeit meine Frau habe heiraten können« Freund: .Nq, Du wolltest doch immer eine Vernunftehe eingehent« · Ehentanm »Na fa —- aber so un vernünftig veentin tig —- — !« —- Jrn Wirtshause — U.: »Warum ahlen Sie denn Ihre Rath-han« ie haben sie ja noch gar nicht bekommen! B.: »Aus Vorsicht! seht in del Kriegszeit muß man befürchten, das vie Weile«an iie der Itellnei Fittich schen wieder teuerer set-order wettet-ander Von soli. Schloß G mochte so eine Art von MU streich fein, aus den ich eines schönen herbsttages gekommen war: genug« ich war arn lemittag ausgebrochen nnr von Dingsda aus einen nächtli chen Deinermarsch nach einer entfern ten Orosstadt einzutreten, von der kne- teh W mit der Bahn zurückzu kehren dachte k- — Es i nach Mitternacht- Jch habe noch dreißig Kilometer zu wandern Cine große Landstraße, aus der ich toleinsam in tilhler Spätherbstnocht voemärtirnarschierr. Sie ist von ita lienischen Pappeln ,lantiert. Ununter brrchen raunen ihre sterntloren Win sel ihre hohen, still seierlichen Lieder, und zwischen sie mischt sich endlos das Aeolsgetön der Telegtnphenlei tung. Diese grauen Stangen mit den geisterhaft weißen Porzellannäpschen nnd den endlosen leise nnd magisch llinlenden Drohtstreisen der Lei tung. Und immer las geisternde Grau des ebenen Weges zwischen den schwarzen. hohen Poppeltoiinden end los vor mir her. Und ab nnd zu die hellen Flecke der Kilometer-steine. Und dann die langen hausen von zertlei nerten Steinen. Stumm und starr u. so zusammengeschlichtet, daß sie sich ausnehmen wie riesige über Samt-e ckel gebteitete, starre, grelle Leinentiis eher. Aber wie schön und trnuinboft fei erlich das trißtige Landgetviihl der Pappeln, mit seinen dizarr gegliedei ten, gotisch auswärti- strebenden Mus en. Das Sterngewimmel oben inn irmament läßt sie nicht völlig chtvarz erscheinen. Es Ivectt in ihnen so seine Groulichter Lange Strecken hin tannst du dich damit unterhalten, aus diesen unend lichen Aeoliton des Telegrnphen zu lauschen. Deutlich tennst du alle mög lichen Melodien aus ihm hervor-hören Manchmal sind es Chor-äu Motive aus Symphonien Drinnen Motetten, auch Voltglieder. Woldhorntliinge, holde, deutsche Romantit; ten ,,roten Genossen« hörst du, wie don serni fernen, feierlichem melancholischen Chören gesungen. die russische Natio nalhynine, und aus einmal schwillt such mit mächtigen Attorden das uRnle Brittcinnia'« en. Und wie must es dich gar berühren, das »beme, sweet honte« zu vernehmen! Von einer solchen Stimme gesungen. — Pliihlich aber traust. donnert, schallt merkwürdig ouo weiter, düst rer Nachtserne her das mächtige Getö se eines unsichtbaren Eisenbahnzuges dazwischen und über-tönt die holden, feiern-then trostgeschwellten Lieder dieser unsichtbaren, gedeimnisdolten Chöre. Es ist ein Gedröhn, nls ob da weit in der Ferne in der geheimnis reichen hohen Sternnacht ein Stück Welt zusammenlrnchtr. Jch fühle, daß ich in dieser tiefen Nachteinsamteit die Schwelle einer nn deren Welt überschritten hobe. Viel lticht wirklich die Welt einer hohen, starten sosi iidermenschlichen Freude Immer, immer aber ist innn von diesen Ihm Aeclschören begleitet. die sich hinübertvenden in das leis gehaltene Brei-sen und Raunen der ers-sten, dunllen Pappeln-finde Nibelungenmotive. Eddatliinge. und noch viel dunllete und höheke Lieder. Wer möchte sogen, was sie einem nn vertraueni Sie werden immer nur Einem mitgeteilt. — Auch ein holder Dreillangatiordi tönt aus: toie au-« einer tlar intean nischen Volalmusik, in der alle Sehn-» iiichte von Welt und Leidenschaft ihr Genüge gesunden haben müßten. —— Alte, warm vertraute, deutsche Stu dentenlieder, die du vormals mit sriiblichen Kameraden gesungen tönen aus dieser endlosen Melodie hervor: und das alles ist wie ein lebendiges, geisterndes Nachtiinen all deiner Jah re, Crinnerungesr und Erlebnisse. Beständig von diesen Liedern be aleitet zu sein, ist nicht zu beschreiben schön. Es ist vollkommen, als träum test du dies alles: die schwarzen Pap pelwiinde, die araue Chaussee mit ihren weiß übende-ten starren Sarg deaeln da und ihren Kilometersteinen Und nur diese Lieder wären alle ein ziae Wirklichkeit der Welt. Du meinst, du Iebtest in allen Festsiilen deiner Seele. Unersättlich ist dein Lauschen. Und vorwärts-, vorwärts, vor wärts. — Der Takt deiner rüstig vorwärtsstrebenden Schritte und ihre Mechanik ist wie das laute· seste Klop sen eines Her schlages irgendwo, um das all diese äraumtvelt nnd Wirk lichkeit webt. Aber ei gibt Augenblick wo du von ihen geweckt wirst. Dann bist du so seltsam ernuchtert und erschreckst wohl auch. Du siehst das !alt und tot drohende Starr- dieser ewFseiickten Rachenitternachtstmdr und l hlst dich bedrückt, nimmi mit einen Male sie tiese öde, talte Einsamkeit male-. s ist, alt ob das Aeoi etön plögch stockte; und auch das betändi e he Brausen nnd Raunen der appel kronen jähv erstarrte. Du sie st nur n ei un niliche. enge« schwarze Woge-Z die ir mit einein Male Mike-Manne stauen Weg. Die weißen Braunstein-, idieE a zein Ziel hindeuten, erscheinen Ldir P ich wie ein böses, Mani ithez . Die Rachiluit ist so hei lalts so ein taties eleltriiehes ; in diesem Ozon Und «Wsdeiete Blicke hmaugltiehen zum Firmament, und du sie st die endlo g- Ieiscu Sterne im kalten leeren achtdlau, is lii es dir, all wären gerade sie es, diedtesen erbarmungjs lese-, siechend-n Oson ausström len. Unwillllirlich« mit einem eigenen Irissteln fliehst du vor diesem Ein druck, trittst zwischen den Pappel iimmen hervor an den Rand des hausseegrahens, um einen Blick ins die Landschafi hinein zu tun. « Aber auch dieser Blick kann dich niY befreien. as ist alles fo fremd und lot. Die weißen FlächenneheL deren Bauch einem die Illusion einer Chemilalie gibt. Die starren lltiihentrliuter, die man aus dem teilen Sterngrau der Landschaft hetvorahni mit ihren Lon turen. Die Zichoriens und Kartoffel felder. Hier und da ein starkes schwarzes Ungetüm von Baum oder Strauch. Ein geisterhaft htintende6, verlorenes Wasser. Die schwarze Masse einer großen Feldscheunr. Der Horizont aber, nach dem dich ver langte, schwarz und unheimlich ver dienleli. Du hast es mit einmal mit der er schrecklichen Einoildung, als umspann teft du, als außereinziger Wochenbe die ganze, ungeheure, nachtverdunlelle Hemisphäre. Es ist, als erlebtest du etwas unaussprechlich Unheimticheö und doch impoiont Gewaltiges. — l i unwillkürlich fliichtest du aber iiber einen Zwielichtdunstlreis ihres äußer sten Randes herum zur aniipodis schen hiniiber. wo gigantische Gebirge und unermeßliche Löndetftreelen jeßt in lichter Sonne flehen, weite Pris rien, Riesenftriime, eine fremd exoti iche Fauna und Flora, Rothiiute, der heiße Aequatorring das Pullen« Donnerkr, Brausen riesiger Städte. endlos gedehnte, wühlende Ozeanbreis ten. Wie ein Traum unfagbar; wie ein gewaltiger, schön erhobener Tag lraum, der dich aufatmen macht.» I O- O lind weiter. weiter. vorwärts. — Du bist wieder warm und bei dir. Du hörst wieder den Aeolston und das seierliche Raunen der Pappeln. Der seite, rüstig strebende, gleichmäßige Tatt deiner Schritts erfreut dich. Wie ein ruhiger unbeirrt-at tragender Herzschlag Endlich schiebt sich die schwarze Masse eines Dorfes vor den Weg, das du zu durchschreigen dast. Bald hast dass erreicht. Gott, wie tief, tief und warm es schlummert zwischen feinen schwarzen Laubballenl Mit seiner Turmspiße, die in das unzählig entfachte weiße elettrische Sterngewimrnel träumt. — Roch nicht einmal ein lbund tliisft. Du begegnest in den todftillen Gassen teiner lebendigen Seele. Du glaubst durch ein Phantom deiner Träume zu gehn. Und weiter, weiter, vorwärts. — Stunde fiir Stunde geht dahin. Du bist schließlich nur noch ein Auto rnat. Tief, tief in dir wühlen, schnur ren, regen sich und weben alle mög lichen traufen G:dantengiinge umher es wäre unmöglich auch :ur einer einzigen fester-halten« —- Du fröstelft, langweilst d ch, zündest dir eine Pfeife «:.-hag an. Und Stunde um Stunde hin. Die Welt und ihre Weite beginnt in ei nein faden Zwielicht um dich her zu erwachen. Wie die Sterne erblassen! Jn einer wunderlichen, blaßgelben Iriihsonne schle pst du dich schließlich gähnend und ii ernächtigt in das on hebende Brausen einer großen Stadt hinein und bist am Ziel. s- Gelungen. —- A.: »Du, Deine Frau ist oder nicht ichiin!" BJ »Macht nir, ich ietz’ zu Haufe forvieso den Zwitter nicht auft« —- Beftäiigt. —- »Der Stre beri war immer ein ausgezeichneter Turner." »Das scheint er heut noch zu sein! Jetzt hat er schon wieder einen Vor derrnann iidersprungent«« —- Betrnchtu n g. hinter-habet (ats er trant iit und der Knecht die große Flasche Medizin aus der Stadt dringt): «Schad, Alte, daß Dir Hnicht auch was iehit« da hätten wir Falle Zweie genugt« ’ —- Schnetl gemacht. Metz gersirau (die einem Bettler einen ni ten hut geschenkt hat): .Det Hut ift wohl etwas großi« Bettler-: O, dae macht nichts! Greift nach einer Wurst) Wenn Sie erlauben, werde tit. die hineinlegem da paßt er schmi« — Unser-treten- Vem »Ge ceute mit einem Mal auf dem rechten settlen »Ja, Verr« wer tnnn das den ganzen Tag aushalten«. « —- seneidentttvert. »Was die Mitin wieder fiir schöne weiße Zähne hatt« »Nicht wahrt Die kann la chent« -Ehefreuden. A.: .Meine Frau pfeift den ganzen Tag-« · risi: Was muß aber schrecklich I n « I.: »Gut nichts Wenn Sie pfeift, kann tie missen-G nicht iinseu.«- · ern lohntten Sie aus dem tinten und- .