»I- W its VIII-»O Humoresrc von Essen JsslnIL Es war am Vormittnge meines Ge burtstoges, als ich in meiner Zei tung die Kritik Jber das Buch »Die Apostel des Wahnsinns« las. Schon die Eritis sesselte mich so ungemein, das ich das Buch. das eben erst er schienen war, zu lesen beschloß. Jch ging ans Telephon und bestell te beim Buchhiindler ein Exemplar dieses Wertes. Er gnd mir aus dein Sprechdradt zurück, daß er es zwar ans Lager habe, es aber nicht sofort senden tönte- Ob es zwei bis drei Stunden IMPva sobald der Haus diener von se nen Bestellgängen zu tückköme, toKrde er es mir schicken· .Getviß, so lange hat es Zeit«. meinte ich, »denn heute werde ich doch most kaum Wo kommen, es zu le Sine Stunde später kam mein Freund Winter-hausen zu mir. um seit zum Geburtstage zu gratulieren. Mr sprachen von diesem und jenem, und plöslich sagte Waltershausem « Du von ten «Aposteln des Wahnsinns« gehört, dem neuen Buch, M solch Aussehen erregt?« «Jatvohl«, meinte ich, »ich las die Kritik und habe mir das Buch sofort beklltk .Schade ums welk-P meinte Wal teshausem »das Buch soll garnichtö wagen. Selbst gelesen habe ich’s noch nicht« aber ich habe gehört, daß nichts Stett los sei. Uebrigens werde ich ei wohl demnächst geborgt erhalten, dann könntest Du es von mir auch betoinnien!« »Sol« ries ich aus, ,na, denn ent schuleige einen Augenblickl« llnd da mit ging ich an das Telephon, rief meinen Buchhandler an und bat itza, von der Sendung tes bestellten Buches abzusehen; ich würde ihn durch eine« andere Bestellung nächster Tage ent schädigen. Der Buchhandlsr war damit zufrie den, und ich freute mich, zwölf Mart —- sodiel sollte d!e5 sensauoneue Wert tosten —- gespart zu haben. Als dann aber Winter-hausen ge gangen war und Br. Suster tn der Schar der Grasulanten folgte, und dieser bald wieder von den ,,tlposteln des Wahnsinns-« zu sprechen begann, das er zwar auch noch nicht gelesen hatte, welches aber, wie er gehört, ein ganz auågezeichnetes Wert seit solle, da tat es mir doch wieder leid, das Buch abbestellt zu haben. «Schliesz lich«, so meinte ich, »muß man doch ein Buch kennen lernen, von dem alle Welt spricht.« Na, noch einnul beim Buchhandler anzulelephoniereuz das schien mir zu dumm. Aber da fiel mir ein, daß ich in der Leihbibliotljel, aus der i auch zuweilen Bücher, die ich mit ni t ge rade lausen will, entleibe, immer die neuesten Werte erhalten tann. Jch te-. lepbonierte also die Leibbibliotbet an und fragte, ob sie bereits »Die Apostel des Wahnsinns-" aus Lager haben. Natilrlich hatten sie das Buch, und sie waren auch bereit, er- mir bald I-. senden. De. Suster waer eben im Begriff zu geben« als Richard Olterbos aus der Bildsliiche erschien, so daß Dr. Stifter an der Tür noch einmal Kehrt machte und mit Ulterhos, mit dem er mehr befrei-ladet ist, als ich, ins Zim mer zurückkam. Ich hatte garnicht gewußt, baß Olteebos meinen Ceburtstag wußte und war erfreut, daß et als Gram lantzu mir kam. Noch mehr aber erstaunte ich, als e- bei seinem Glück tvunsch ein Geschenk in meine Hand case-. ·M lieber Olteehos«, schalt ich ihn ani, »was fällt Ihnen denn ein, das Sie mir ein Geschenk mitbrin M. Das geniert mich beinahe, denn Halle Ihnen doch noch niemals el sas;sesa-sitt«. , . «!ta, einer muß doch even Den An fang machen!« fagie er lachend und fügte hinzu: »Ich mache ungeheuer setne Geduetstngsgefchentr. weil ich steckle lieber welche empfange!'· »Rietl«, so meinte ich, »dann miissen Sie mir eben auch Jhr Gebuetgvm ins-verraten und dann müssen Sie schon das Glück haben daß ich es »ic mals vergesse!« »Nein, das werden Sie schon nichic antmtete er ni.i herzlichem Lnchen, Jesp Sie, deshalb habe ich Ihnen ein Esel-Mk gemach-. Freunde-« bei denen ich befürchten-muß daß sie inei neu buktstag vergessen, schenke ich auch chts. Dazu bin ich zu vorsich tis. Bei Jhnen brauche ich keine Fu zu hat-eit, denn mein Geburts tag Univers-in Zwei Tag-spä ter s der eigene Geburtstag, das vers· sich nicht lv teicht!« Alles das tnm init liebenswürdiser »Ja itiit heraus, fo dnß man dein gnt Oltethof wegen feiner Offenhei sis nicht böse fein tonnte. Mein fiit einen stoßen Geisteshelden Ia wie ihn ahnet-Les niean g ge l kee wollen Sie nicht wenigsten , waj . hnen Olteehof sebmcht «"·tneinte e. Stifter mit Recht ete das Billet in welchem · siftehen Bis-irren vermutete m nd ein such in einem Pia-pfui M Do Wlk Nur mit Weihe entiexnte ich Akte-e und mußte laut Indien« leis NOT-: Apostel des Wahnsinns« m Don ich Miete kennt-litten ARE älter mein Zenttiixiliches La i ,chen. in des Suster mit einstimmte, und das Otterhos schon im Begriff war mißzuverstehery auf und erzähl te ihne. sie ich mich schon den ganzen Vormittag mit diesem Buche beschäf 1 tigt hab-e und er mit nichts mir hätte Feine größere Freude machen können, als damit. Dann eilte ich zum Telephon, uIn bei der Leihbibliothet das gewünschte Exemplar der »Bei-fiel des Wahn sinns« abzubestesien «Ach, das ist schön!« meinte der Bidliothetnr, «die Exemplare werden I mit geradezu aus der Hand gerissen. I«Jch have mit tueiihk usw Not pag von Ihnen bestellte zurückbehalten Nun kann ich einen anderen guten Kunden befriedige-IF «Sehen Sie', sagte ich zu Olterhof, indem ich ihm die Antwort des Leihs biblipthetatj mitteilte. «Sie haben drei Menschen mit Ihrem Geschent erfreut, mich, den Leihdibliothetqr und dessen Kunden, der nun das fiir mich reservierte Exemplar empfängt«. «Mich aber auch', meinte Dr. SI fier, »denn ich Hoffe. Du wirft mir das Buch leihen!" f ) i l f I «Ossen gestanden«, siyte Olterhos, «habe ich gar nicht ewußt, daß das Buch solche Sensat on macht. Als ich zu Jhnen mich aus den Weg mach- . te. sann ich nach, was ich Ihnen wohl ’ mitnehmen könnte. Und da ich be fürchtete. dies und jenes tönnten Sie; haben, beschloß ich ein Buch zu wäh len une- oerlangte beim Buchhandleri das neueste Buch, das er hatte. Dal ! glaubte ich sicher sein zu können, daß; Sie es noch nicht brsiißen So gahi e: mir dieses, das heute erschienen ist«. i Wir sprachen pann noch eine Weile iber das Buch; ich erzählte, was ich bereits darüber in meiner Zeitung gelesen, nnd da sagte schließlich Ol terhos: »Gott, ich muß gestehen, das Buch wiirde mich wohl auch interessie ren. Das möchte ich wohl auch le sen! Sagen Sie mal, werden Sie es wohl heute und morgen lesen?« »Das ist wohl möglich«, meinte ich. Dann aber fiel xnir ein« daß ich doch wohl nicht dazu gleich kommen wiirde. »Hätte ich es mir geliehen«, sagte ich, »so hätte ich’S vielleicht sofort begon nen. Nun abe; ist’s ja nicht so ei lig, da eö ja mein Eigentum ist. lind do warte ich wohl noch ein paar Tage, bis ich es mit Muße und in einein Zuge lesen lann!« »Nun wenn das-i ist«, meinte Otter hos, »dann würde ich eg Jhnen viel leicht noch einma! hio übermorgen ent siihren. Dann kommen Sie ja zu mir, und dann nehmen Sie es sich mit. Jch lese es bis übermorgen aus« Schließ lich muß man ja doch solch interessan tes Buch unbedingt gelesen haben. Natürlich, wenn is Ihnen nicht unan genehm ist!« »Nein mein lieber Olterhos! Jch tomme ja doch heute und morgen nicht dazu; nehmen Sie es getrost noch mit!« So packte ich denn »Die Apostel des Wahnsinns« wiede. ein, und Olierhos und Dr. Suster zogen gemeinsam von dannen. Jm Laufe des Tages hatte ich dann nochmals Gelegenheit, mich des Be sitzes dieses Buches zu freuen. Alle Welt sprach dato-ist« und ich war or dentlich stolz daraus, sagen zu tön nen, daß ich es bereits mein eigen nenne, welches stolze hochgesiihl auch nicht im geringsten dadurch herabge inindert wurde, daß alle, denen ich es erzählte, mir das Versprechen abnah men, daß ich es ihnen, sobald ich es selbst gelesen, leihen würde. Wen-get angenehm freilich war es mir, daß ich nun an ein Geschenk für Olterhof denken mußte. Den ganzen Nachmittag den ganzen folgenden Tag und die ersten Frühstunden sei nes Geburtstages selbst zerbrach ich mir den Kopf darüber, was ich wäh len sollte. Es ist toiriliJ schwer, ei nem jungen Man-r, der a es hat, oder doch haben tönnt., etwas zu schenken, was er noch ganz sicher nicht besitzt. Sein Ausweg, mir das neueste Buch zi-, schenken, war garnicht so übel ge wesen, das sah ich nun ein. Aber ich konnte ihm doch unmöglich das nach machen denn ich hätte ihm, da wohl kaum ein neueres Buch inzwischen er ischienen war, auch nur die »Apostel; des Wahnsinns« schenken können, und labgesehen davon, daß es geschniackloss gewesen wäre, ihm das gleiche Ge-. scheut zu uderreichen, lonnteer es ja lgarnicht gebrauchen, da er das Buch ja inzwischen gelesen haben wollte. — «Na, ich wiihlte denn schließlich eine ganz neue Art Feuerzeug silr Lust shisfreiiende, die eben erst patentiert wirden war, und da ich als einer der ersten Gratulanien bei Okterhos er lschien, hatte ·ich wirklich den Erfolg, daß er solch Ding noch nicht besaß und er sich auch in der Tat sehr ldariiber freute, obwohl er freilich kaum je Gelegenheit haben würde, eine ILustschissreise mitzuntachem wie er mir sagte, da er herzlrani sei. Jn itefsen da das Feuerzeug die Eigen ichast besaß, auch anderswo, als nur ein paar tausend Fuß hoch iiber der Erde in Lustschissen zu sunitionieren, lwie wir uns bald ii zeugten, so konnte ee diese neueste euheit im merhin bald in Gebrauch nehmer-. Mit meinen »Aposteln, des Wahn sinni"' war das nicht so der Fall. sZwat hatte er das Buch, wie er mir seist-herbe, wirklich bereits au· lesen — er hatte, um sein Wort zu lten, wie er erzählte, beide Nächte gelesen —- abee wollte durchaus und durchs-m nicht, dag ich mich sele mit dem al s ierdings Eisen Bach be chipeete. Jch versicherte wiederholt, daß es1 mir nichts ausniochte, aber et konnte sich nicht entschließen, die Unhöflich teit, wie er es nannte, zu begehen mich das Buch, dae er mir geschenkt und das ich ihm geliehen, tragen zu lassen. Er wollte es mir schicken oder . selbst bringen. Davon war er unter teiner Bedingung abzubringen «Aber ich habe es Sie ja auch tra gen lassen«, meinte ich «Das ist etwas anderes, da hatten Sie auch dir Freundlichkeit, es mir zu leihen. Wer sich ein Buch leiht, ’ kann es auch tragen!« Und nach dieser Maxime handelte er dann vermutlich, als eine halbe Stunde, nachdem ic» bei ihm gewesen, Dr. Suster ihm einen Gtatulations besu machte. Der lieh sich von Ol terho meine »Apostel des Wahn sinns« aus unter der Bedingung,v daß er inir das Buch bringe. Das hat er nun freilich nicht getan. Denn von Dr. Suster lieh das Buch mein Freund Waltershausen, und dem hat es, als er im Begriss war, mir zu bringen, ein anderer entrissen. — Wer zurzeit mein Buch liest, weiß ich nicht. Jch weisz nut, daß ich verschiedene; Male in der Leihbibiiothet den Vers such machte, es zu entleiben; es ist« nicht zu haben. Es mir zu tausen, lzalte ich dummerweise siir Verschwen dung, weil ich doch noch immer die hossnung habe, ich würde meine »Apostel des Wahnsinns« einmal zu riietbetommen. Alle Welt spricht von dem Buch, se der hat es gelesen, und ich hätte es auch längst gelesen. wenn ich es nicht besäszr. Denn dann hätte ich es mir längst geliehen oder gekauft. ooe ees enfies Eines-arm morrespondenz ans Süddeutichlatid.) Je weiter es ins Spätsahr hin eingeht, desto näher riictt die Wahrscheinlichkeit eines abermaligen Winterfeldzugrs. Gewiß wird die Aussicht auf einen dritten Kriegs tointer im Gedanken vor allem an die Krieger draußen bitter emp-. fanden, und ist auch fiir da- Volk der heimat in den erschwerten Le bensberhiiltnissen der »belagerten Festung« Deutschland hart. Aber nach allem, was man hört und sieht im Voll, scheint uns die Möglich keit, noch einen dritten Winter im Krieg durchmachen zu miissen, doch nicht so schwer genommen zu wer den, wie vor einem Jahre. Damals, als das Unglaubliche und unmöglich Scheinende geschah, als der Krieg nach den gewaltigen Siegen im Osten sich doch weiter in einen zwei ten Winter hinein forischleppte, da hat sich das zuerst wie ein Alp au die Gemüter gelegt. heute hat si das seelische und äußere Leben auf den Krieg längst eingestellt. Es hat sich, so furchtbar es ist, das sagen zu müssen, an den Krieg gewöhnt. Jm deutschen Voii lebt heute die llare Erlenntniö, daß dieser Krieg lange dauert und daß es gar nichts anderes geben kann, als sich auf jede Dauer einzurichten. Mit diesem Gedanken hat man sich vertraut ge macht. Es ist ganz selbstverständ lich, daß man es erträgt und durch hiilt. Hierbei haben wir aber oor unseren Feinden im Westen und Osten einen ungeheuren Vorteil dor aus:Deutschland ist von den Schrei ten des Krieges im eigenen Lande verschont. Das Leben geht seinen gewohnten Gang. Alle Kräfte tön nen sich aus dem deutschen Boden innerhalb der nun einmal vom Kriege geschaffenen Verhältnisse ent falten. Der Körper « des Reiches, wenn er auch schwer zu arbeiten und zu ringen hat, ist doch ganz. Damit haben wir etwas voraus, waj nicht hoch genug gewertet wer den«lann. · » s-- -. kos »des deutschen Voltes ist aus ein dauerhasteste siir die Volks-ernäh uuer onus vir Zumutung-verwu nisse lassen uns keineswegs vor dem dritten Ariegswinter. wenn es sein muß, zurückschrecken. Jrn letzten Jahre hatten wir eine ausgesproche ne Mißernte. Es ist trotzdem ge gangen. Und wenn jetzt auch die Zusulyr aus Rumiinien wegsiillt, der dadurch entstehende Ausfall-wird um ein Zwei- und Dreisacheö ausgehe ben durch die diesjiihrige Ernte. Nach der langen Regenzeit irn Früh somnier ist zur rechten Zeit noch gu tes Wetter gekommen, so daß die Ernte reisen konnte, und mitten in diesem regnerischen Sommer drin tam wie ein Wunder eine Oase von guten sonnigen Tagen gerade urn die Zeit, wo die Ernte heimgebracht werden sollte· Sie ist im wesent lichen in ganz Deutschland nicht nur gut ausgesallem sondern auch gut heimgebracht worden. Das Brot weiteres Jahr gesichert. Dazu tommt eine gute Obsternte, vor allem an dem Obst, das das wertvollste und rang ist, an Aepseln. Auch die Kartossel versagt nicht, und wenn die Niisse del Sommers ihr zum Teil in Süddeutschland geschadet Hat, so war gerade diese Witterung um so günstiger siir den Ertrag die ser wichtigen Frucht im Norden, in den Gebieten, wo Deutschland die große Masse seiner Aartosselnt pflanzt. Zu dem kommt aber noch hinzu, was aus den Feldern der bese ten Gebiete gewachsen ist. Un erm«dlich bis hart an die ront ist von unseren Feldgrauen t und gepslcnqt worden. Die Frucht diese-j Hut-sen die wie ane- ime untere Militärz anrühren, in großziigigenr Maß betrieben worden ist, tonrint »den-l Heer und dem deutschen Boite LGgute und dessen wird nicht wenig sein, oor allen-I in dein großen wei iten Land ini Osten. Wenn der Boden wenig bringt und das Jahr gering ist« hat mich die beste Organisation der Voltsernähi rung einen schweren Stand. Sie tann aus wenig nicht viel machen. Sie leistet schon Großes, wenn’e nur reicht. Diese Aufgabe war den hier siir bestellten Organen in Deutsch innd im legten Ernteiahre gestellt. Sie ist gelöst worden, gewiß nicht Iohne daß Fehler dabei nntertnufen sind. Aber auch die Fehler sind zu etwas gut, wenn· wir daran lernen und es nachher besser machen. Boll tornmen wird eine so ungeheuer schwere Ausgabe wie die Ernährung eines Volkes von iiber 60 Millionen nnd eines heeres von so und so vie len Millionen Kämpserm das von der standrischen Küste bis zum Schwarzen Meere, weit treg von der Heimat steht, nie gelöst werdentöns nen· Sie gehorr mtr zum priesen haftesien dieses an riesenhaften Ma ßen reichen Krieges, und zumal wenn ein Voll von der Zusuhr abgeschnit-» ten und im wesentlichen auf sich an-l gewiesen ist. Aber darüber tann tein Zweifel bestehen, daß Deutsch land ganz anders gerüstet in den dritten Kriegswinter, wenn er ndng wird, hineingehen wird, als in den zweiten. Seitdem hat die Organi sation unserer Pollserniihrung große Fortschritte gemacht. Sie ist in ei nem ganz anderen Maß zentralisiert als im zweiten Kriegsjahrr. heute sind die wichtigsten Lebensmittel dem freien Vertehr entzogen und ge nau auf den Kopf verteilt. Zu der Brotlarte, die sich so vorzüglich be währt hat und zu den großen Siegen Deutschlands gehört, ist die Fleisch tarte gekommen, die vom l. Otto ber ab einheitlich für das ganze Reich den Fleischderbrauch für reich und arm regeln wird· Auch der Ver brauch an Zucker, Eiern, Butter ist genau reguliert, in den Städten durchweg auch Kartoffeln und Milch Kurz, die Vollserniihrung ist jetzt organisiert nach dem Maß t-essen, was vorhanden isi. Die Organisa tion ist beherrscht don dem Prinzip der gleichmäßigen Verteilung unter zentraler Leitung, und damit isi man sicherlich einer befriedigenden Lösung des Problems viel näher ge kommen, als noch dor einem Jahre. Denn dieses Problem war nicht so sehr ein solches des Mangels an Vorrätem Dasz wir tnapper leben und uns einschränken müssen, das wissen wir, und gern bringt unser Voll dieses Opfer, das immer noch tlein ist im Vergleich zu dem, was die Krieger draußen zu tragen ha ben. Unser Volk hat sich an alle diese Maßnahmen gewöhnt. Es sieht in ihnen heute nicht mehr eine Last und ein Uebel, sondern die Wasse, die nötig ist« um sich der Feinde zu erwehren, die Waffe, mit der das Voll der heimat kämpft Darum ist tein größerer Jrrturn unserer Feinde möglich, als wenn sie heute nach zwei Kriegsjahren immer noch glauben würden, Deutschland durch den hunger besiegen zu können. Das ist ganz ausgeschlossen, Nicht nur dant der guten Ernte, die unser Herrgott auf dem deutschen Boden wachsen ließ, und nicht nur dank den Maßnahmen, welche für die Ernäh rung des Poltes getroffen sind, son dern lehterdings danl dem entschlos senen Willen, der ganz Deutschland beseelt, sich auf diesem Wege so’we nig besiegen zu lassen, wie aus ir gendwelchem anderen. Dieser ent schlossene Wille, den Krieg zu gewin nen, wird auch in der fünften Kriegsanleihe zum Ausdruck kom men. Die silbernen Kugeln, mit de nen einst Deutschland besiegt werden sollte, sind immer noch nicht gegossen und werden auch nicht gegossen wer den. Die neue« Kriegsanlghe »wird —- daran zweisete reen Mensch — wieder gut ausfallen. Die natürli chen Voraussetzungen dazu sind vor handen. Arbeitslosigteit gibt es viel weniger, als vor dem Kriege. Die ungeheuren Summen, die unsere Feinde siir den Bedarf des Krieges nach Amerita und Japan schiefen müssen, bleiben bei uns im Lande. Ein gewaltiger Geldstrom zirkuliert im deutschen Wirtschaftstörper.Diebs mal hat nach der guten Ernte auch die Landwirtschaft viel Geld. Es wird in Deutschland viel gespart, trog der teuren Zeit oder vielleicht gerade deswegen. Das zeigen die Auen-eis- va deutschen Sparkassen,l die sortgeseht in einer mächtigen Auswiirtibewegung ihrer Einlagen sieh befinden. Viele, die es nicht nö tig haben, schränlen sich ein. Es entspricht der Zeit. Das alles wird der neuesten Anleihe zugute tommen. hat man den Ausfall der ersten An leihen mit einer großen Spannung erwartet, so sieht man ihm seht mit der Ruhe entgegen, die sich sagt Selbsterstöndlieh wird das Reich wieder erhalten, was et braucht. Die se Operation wird das deutsche Volks sorisesem solange es nötig ist. Eis leiht das Geld ja bei sieh selbst, und! es hat ein Vertrauen in seine Mast und Zutunst, das ihm jedes Opfer mit lich macht. · ’ ie Priste Ossenharung dieser Mast i uns, mehr denn se, heute( vie miiieskischk Leistung Deutsch-« lands. Man hat auch bei uns nur höchste Ichtnn vor der Opferwillig keit Franttei s nnd der Tapferkeit feines Dems. Aber wie unendlich viel schwerer als die Ausgabe Frank reichs, das nur an einer Iront sich zu verteidigen hat nnd da noch von einem englischen Millionenheer uns lterftiist wird, ist die Ausgabe Deutfchlandst Es kämpft im We-: ften vom Meere bis zur Schweizerii grenzt gegen Frankreich nnd Eng land zusammen nnd hat nach zwet Kriegsjahren im wefentlichen seine Front gehalten Es hat gleichzeitig! eine ungeheure Front gegen die ruf-! fischen Riesenheere zu verteidigen und? that auch hier irn ganzen feinen Be «sigftand, den es aus den gewaltigen »Siegen des verflossenen Jahres sich erobert hat, behaupten tönnen. Es muß an allen Ecken und Enden zu Hilfe kommen, nnd war doch im stande. inmitten des furchtbarften Massenanftnrmes in Ost und West fernab in der Dvbrudscha am Schwarzen Meere zusammen cnit den Bnlgaren eine Offenfwe von einer Kraft und einem Geiste wie in den ersten Wochen des Krieges zu ma chen. Immer wieder fragt man sich: Woher nimmt Deutschland dte Sol daten fiir das alle« Sie sind da! Sie sind immer wieder dort, wo sie nötig sind. Es hat immer wieder welche, mag die Front noch so gros werden. Es hat sie. Dabei ist die Landfturmvflicht immer noch nicht erhöht und von unten her tein Jahrgang vor der Zeit im Felde. Wenn ed nötig wird, hat Deutschland mit einem Jederstrich neue gewal tige Heere· Man hält es auch jeht in der ungeheuren Zuspitzung der Ariegslage nicht fitr nötig. Kein Zeichen, das mehr als das die ru hige, zur-ersichtliche Auffassung der Lage bei den verantwortlichen Stel len widerspiegeln könnte. Offenbar braucht man diese Reserven nicht nnd will ohne sie mit den Feinden fertig werden« Das alles ist rein physisch und technisch eine ganz-wun derbare Leistung, vom obersten Füh rer bis zum letzten Manne. Jeder leistet darin fein Höchstes. Aber ihr letztes Geheimnis liegt schließlich doch in den sittlichen Kräften, welche das deutsche Voll einsegt in diesem inm gen, in dem es um fein Leben und seine Existenz kämpft. Nur so ist es möglich, daß in der holte an der Somme immer noch deutsche Heere Widerstand leisten und erfolgreich dem Dukchbruch der ungeheuren lie bermacht wehren. Daß in Wolhhs nien die Russenmafsen an der deut schen Front vergeblich sich verbluten Wie ein großes Wunder steht vor den Augen der heile täglich und stündlich das Bild dieses deutschen Heeres, das da draußen weit weg vom heimatlichen Boden tiimpft und ftiirmt und aushält und fes-bleibt, bewußt bis zum legten Mann, daf tvenn je, so fest est gilt, alle Kraft anzuspannen. Niemand tann feine Taten und seine helden mehr zäh len. Auch der Kaiser immer drau fzenl Bald im Westen, bald im Osten, iiberall, wo es am nötigften ist-, im mer noch ungedrochen. Neben ihm Reckengeftalten wie aus germanischer Vorzeit gewaltig, vor den Augenats les Voltess hindenburg, Maaenfen, Namen, vor ein paar Jahren noch völlig unbekannt, heute mit tiefstem. heißem Dant genannt bis in die letz te deutsche hiitte· Wie wunderbar ist das alles! Und im Schuhe der deutschen Heere und ihrer Führer, zwischen den ungeheuren Fronten in Oft und West, inmitten einer Welt toll Feinde, inmitten Jahlloser Feu erschlünde, die von allen Seiten auf uns gerichtet sind, die heimat! Die deutsche heimat, sicher, geborgen, voll Arbeit, mit dem Leben des Alltags wie sonst, voll Ruhe und Zuversicht, tierert zu auem, was das Vaterland verlangt. Man weiß nicht, was merkwürdiger ist, das Bild draußen oder das Bild daheim. Aber das ist sicher: An dem Felsen dieses deut schen Volleö, der sestbleiben wird im sturrnbewegten Meere, werden alle Pläne der Feinde, ihn zu vernichten, zerschellem Deutschland nimmt ie Möglichkeit, einen dritten Win im Kriege aus sich zu nehmen, wahrlich nicht leicht. Ader es wird, wenn es nötig ist, sie tragen. Noch glauben unsere Feinde, Deutschland nie r ringen und machtlos machen zu rin nen. Noch einmal haben sie ihre Ansirengungen aus die höchste Höhe getrieben. Sie wollen das Kriegt-il qliick mit aller Gewalt aus ihre ,Seite zwingen. Aber Deutschlands verliert seine Ruhe nicht; denn esi ist sich seiner Arast bewußt. Undl weil es kriegen muß, darum tann. es auch. Das hat Hindenbura iiingstl iedem Deutschen aus der Seele ge sprochen. Das ist die deutsche Lo sung, die der Krieg unserem Volte in die Seele. hineinaehiimmert hat« Mit ihr wird es uns gelingen. . l —Verdiicht·g. Gast: »Den Wirt, ist das wirklich hasenbrateu-« «Warusn zsveiseln SM« »Der Buttel kommt mir aussaltend trunrnr vor«. , «- Lehtes Mittel. Standes beeunier tzucn Gläubiger und einer hausiererim die ihn aus dein Bu reau belästigen): »Wenn Jht seht nicht macht, daß Jhr heraustonnnt ».»—trettte" ich Euchs« — Von cis-: Use-. ; Dei Föefiet Robert Gesinin ieTite in einer III-, in der der Setz-kapi f r pess- sw ionfnni ge ist als in anderen Tei len des Ue thes. Grümvih fah nicht ein· weshalb gerade er von der all eineinen Landeisiite til-weichen sollt-. »He verschiedenen Schanse und Li iöre waren ihm Genossen und Tröster in der Welinbgespiedenheit des wald mnenuschten Fotfthnnses. Jn den vEingen eines großen Spindes standen sie nuftnatfchiett, die verschieden ge fotmien und etitettietien Flofchen mit den mannigfach.n Erzeugnissen der Scham-S- and Litötfadtiien. Grün wiy nannte dieses Spind schekzhuft fein «Arsenai« gegen die Feinde der« Langweile and des Trübsinn-z· die sich im Gefolge der Einsamkeit id leicht einstellen. Daß ihn auf feinen weiten Gön gen im Revier stets eine wohlgefüllie zielbflnfche begleitete, Ist selbstver männlich Das anderte sich rasch, als Grun witz eine junge Frau heimsuhrte. Als ihr der ahnungslose Gatte -zuiii er sten Male —- nichi ohne einein gewis sen Stolz — sein gelesen-M zeigte, schlug sie entsegt die Hunde zusam men, und tritoe Ahnuiigeii oeschtichen des jungbeweibten Grunroels Herz· Von Stund« an begann Frau umt lie einen zielbe ouhieii Kamps gegen die altoholischen Neigungen ihres Verrn Gemeint-, so dnß der sich manchmal in einer Leinterneilkinsixitt zu befinden glaubte. Grimin sagte sich seufzend. Bald war sein Ano holdoerai aus ein Minimum zusam inengeschmolzen, und nttr höchst set ten noch sehie er daheim das Schnauz gtiischen an die Lippen. Als iedoch die junge Frau .ti ihrem Eiter auch aus Alischaitung der geliebten Feld ftaiche drang. iegte sich der waite energisch zur Wehr. »Der erste miet gehende Zioistin oei jungen Massach leit loar da. Acht Tage lang mochte die Allohols feindin geschmotii und gegrollt hattet-, als dei- Gatte eineg Morgens mit der Nummer einer Hochzeitscheist aus sie ziittrat »Eniilie, höre mal, was hier stehl!« Und der Förster lar- einen tietitei vor, in dem ausgeführt war, oasz der Al lohol —- Braiiniwein ttluiit, liognat —- ein vorzügliches Mittel gegen Kreuzittergiit sei; er sollte daher ie dee Jäger, Förtter usw« in denen Revier Kreuze-klein vorkam-« stets ein Quantum Ulltcool bei sich iuhien. «Siehst Du, Einilie«. sagte weita wiy, »nun wirst Du wohl tacht lein ger gegen meine Jedslasche etwas ein zuwenden habeni Bedeute, ioeiin mich einmal weit draußen im Walde eine Kreuzottee — —« »Da-by der Schltiiiberger!« lachte die junge Frau. »Als ob ich nicht wüßte« daß es :n diesem Revier gar leine Kreuzottern mehr gibts Jch din doch nicht umsonst in hiesigei Gegend ausgewachsen! Die Gistschlangen sind hier ja seit Menschengedeiiten augetottet«. »So, meinst Dusi Da muß ich lei der widersprechen Paßt ei Dir, dann lannst Du mich gleich mnl begleiten; ich werde Die Kreuzottern zeigen ·—— gar nicht allzu weit von unserem Han se. Sollten die Gistschlangen eine Zeitlang tatsächlich gänzlich ausgerots tet gewesen sein, nun dann haben sie sich eben wieder eingestellt« . »Da bin ich wirklich neugierig«, jagte Frau Emilie, »ich loniiiie gleich mit« Man war kaum 15 Minuten Iveit gegangen, als der Förster seine Schritte derinngsntnte, den Blick su chend an den Boden hestete« wo viele Felssteine umherlagen, nnd ztvisttken und unter diesen mit seinem Stocke zu stochern begann. «Ackstung«, ries er plötzlich, »du ist schon eines« Die junge Frau sprang nttt lnnteni Ans schrei gutiietz denn mit aufgesperrtem Rachen schlängel-: sich eine sites-zot ter aus der Spalte zwischen ztrei Steinen hervor, in der nächsten Se tnnde war sie hinter einem zeigstini wieder verschwunden. »Willst Du non mehr von den Be stien sehen?« « »Nein, ich habe un der einen ce nng«, seufzte die junge Frau tteinnnt nnd geknickt. Ihre Opposition gegen des Gatten Fetdsinsche verstummte von Staats an. Als Grimmig diese Geschichte spä ter seinem Freunde nnd Jtitiitine, dein Gutsbesiyer Halm erzgiytte, sagte ter erstaunte »Aber tieder Freund. das ist doch höchst sonderbar —- anch ich war der Meinnnzp in unserer Gegend wären die Kreuz-«tekn seit tanger Zeit s nnegerottet«. Jn Grimmig Gesicht erschien ein verfchmigtes Läitzetn »Frenndchen, Du hast sei anch gnno recht. Jm Ver trauen: Ich wandte mich in meiner Bedriingnig an t einen Kollegen, den Förstee Pntverdig Der hatte — gteichsnlls Ireunss eines guten Schnitt-sei — verständnisinniges Mitgesiiht tnit meiner Notlage. Und so liest er mir eins meine Bitte ein holdes Dupend strengotteen lebendig einsaugen nnd zuschicken —- nnd die habe ich in meine-n Revier knickte sent-C -- — Weit der. Hans-Unumw Töchtetteim »Nicht wahr, Pape-, die Tatntnppe nmr die Vortiiuserin der seit-grauen Unisortnt« «