Kleine Ädrin. l (15. Faktietzungx 1 .Wenn es ganz unmöglich ist, daß ich meinen Mann degleite", sagte List-, «dann bleibe ich hier in Flo renz, die er zurücktointh ! »Das wird Hieinlich lange dauern. Wenn Jhr Gotte glänzende Krititen betomini, werde ich mit einer ameri taniichen Konzertdirettion abschlie gen«. »Gut, wenn es nicht anders sein kann, dann warte ich lange«. .Ach, da schaut wieder die Nord deutiche heraus!« rief Frau Hofer erleichtert und affektiert, «ich quäle mich tagelang und überlege, wie ich JW von der langen Trennung sprechen foll, und Sie tun das mit wenigen Worten ad. Alles ist Ver stand bei den Rotz-deutschen prot tifcher Verstand. Ich tannte nur eine Norddeutsche. eine verstorbene Nichte nieDes Mannes, die hatte ein weiches Herz weich. wie wir Wiener« — The reseOofet stimmte aus Galizien — Jtz Gotte wird das wissen. Sie war ja eine intime Freundin Ih kes satte-c »Ja, mein Mann spricht mit gro ßer Verehrung von dem jungen Mad W, tagte List-, und ihre Augen folgt-en einer großen weißen Wolke. Cis hörte feine lieben, nufrichtigen M soc der Mode-uns del Gran ducx und sie fühlte wieder den Druck feiger hand. »So wirklichZ Das freut mich', jagte Thereie Vater einigermaßen verblilsst sie hatte seine Vorstellung von der Gergdheit dieser jungen Menschen. »Ich muß gehen«, jagte Lisa und M aus« »ich habe hier in der Nähe Unterricht zu erteilen«. »Ich, da begleite ich Sie noch ein DR ich habe Ihnen auch noch eine fch·« große Neuigkeit zu erzählen, Ich habe das Gute bis zuletzt aufge hol-II List sah Frau Opfer ungläubig an. , . Sie glauben es nicht, liebes Ki Hören Sie nur: iin Septem ber is hier der große tunsthistorische Ko Die Kapelle des Mailän der , latheaters toinnit herüber und Jhe Okte wird zum ersten Male öf tentlid austreten. Ein Wert meines Manne-P «Ach, der here Professor ist gut wie ein Vater«, sagte Lisa mit hoch tiopsendem Herzen »Er wird nie mals durch uns zu Schaden kom mcwsgnödige Frau, mein Mann wird sein ,Weg machen. Ioie oft sagt das der «rt Professor, und dann sind wir Ja glücklich, alles vergüten zu Ein-sent Minute in diese-n Augenblick der Freit- die Frau an ihrer Seite per gellm » · »Ih, -1a, mein Mann sieht goldene Strom-, er ist ein großer Optiniist. Bauen Sie nicht daraus, liebe Frau Linden-, das wäre ein sehr lockerer Gr » Und nun leben Sie wohl, ich Sie nicht länger aushalten«. reichte Lisa Die Hand, lächelte ihr Ogestoreneö Podiumlächeln und sing jeziert davon. Wenn der Professor meinen ere mit J Mailiinder Orchester spielen läßtx s n hat er das größte Ber traueii«zu seinem sinnen, dachte Lisa glüplslic se sah nicht die Trennung, nicht all das Häßliche, was immer an sie haustka wenn ne rnrt Dieser Frau spross. Nur an Jmte Vachte sie, wie er sich freuen wurde, wie er vor dein htiihmten Orchester stehen mur de, deii schmalen duntleu Ron leicht gelenkt, in oie Musik hineinuorchem wartend, bis die Geige einsetzte Wie oft hatte sie es sich ausgemalt, wie os: hatte sie den tosenden Eiers fall eines großen, dichtgedrängten Pubiitums gehors, und nun sollte er- Wirklich tpielen, mit dem Mai länver Orchester ipielenl Oh die Freude war großer als die Ueber drmgerin de Nacht cht ahnen konnte Sie oih ign, wie er unermüdlich in .der he n Mansorde saß und üoie,1 sie sah den festen Zug um die herab gezogenen Mundwintel, die Energie, mit HII er unaufhörlich arbeitete. Jth endlich kam eine große befreien eeude für ihn. a, se wollte warten, bis er aus Ilan zurückkam, wollte niemals hinde sein, wollte Geduld haben; nur ksteigen sollte er. Er Oiirde sie zwingen, diese Men schen, P sollten es fühlen, was sie tiisikC Mchdta, daß einer der Seite-H ein St e Ia ihnen sprach. BZHIiHiIslet Kapitel iecaqe nnd Nächte reichten sich dieB schließlich tam die liicki in der Andra ond reiste, nor die ersten users ver Kunst In . ine oeeschlossene Seele , — la draußen than, i. Innerez im aufte; aber .:.--. imng such-kiqu « - W t e s »- sahdatoußtesinethati Maiwurm-iste ilye mehr als viele Itsxmekwkrugkunkw hin. stelle-, iheetn Glück hinwehems dann sagte Lise: »Komm, Messen wir gehen Inn-( Kloster Sau Markt-S Noch innigee presse et ihren Ann. Mit lansaushoienden Schritten steevten sie ver Pknzzq Sau Marco za. Jbee Geme wuchsen mehr nnd mehr zusammen-. wie Schößlinge von einein Stamm, die ein siaeiei Gen zes weiden wollen. , Wenn das Kisstek schon geschlossen wäres« sagte Lise. »Dann wird vee Dominjtanetpaiet in Dein schönes Antliy sehen, meine KLinigiiy und uns Einlaß gen-säh ten«. .Ah, wie froh Du bist, mein Jen te'·, sagte Lisa, sich anschniiegend. »Ja, ich bin glücklich!" band in Hand eilten sie weiier. Eine Gruppe von Fremden blieb sie hen nnd sah ihnen nach. »Ich habe nie ein so schönes Paar gesehen«, sagte eine granhaakige alte Dom-. Jönd wie sie dahin eilen, wie ans einem Siegeswagenl« meinte einer oet Heeren. Jmte und Lisa zogen die Kloster glocte. Der Dominikanet össneie die Pfot te and sagte: .Es tut Inie leid, die Besuchszeit is: voeiibeXA YZU lassen Sie uns ein«, sagte »Am ..-«c,:nv, Jossen Sie uns in Ih »eetn du«-of sitzen, wir können ja nicht Draußen bleime ; Er sah in ihr ichs-es Antlitz und ließ sie ein. Jmte legte den Am um sie. , »Ich sagte esl« slüsieete ee lä chklnn l Sie schritten auf die Bank zu un fier der uralten Fichte, inmitten des stummgarteng um die der Kreuz gang läqu Der Dominitaner steckte die Arme in feine weiten Aermel und ging mit gesenkten Augen in das Refettoriunn Er tam nochmats zurück, sah seine späten Gäste wie in einem stillen Glanz träumend unter dem alten Baume sisen und sagte: »Ja einer Stunde komme ich wie der und schließe Ihnen die Pforte aus«. Lisa ries ein liebes Danteswort hinüber, wie eine zärtliche Taube flog es an sein herz Eine Weile saßen sie stumm bei sammen. Dann sagte List-: l Wird die Generalprobe hier in iFlorenz am Tage vor dem Konzert seini« ) «;3a, in vier Tagen . »Das-s Hat-sich hingeben, ere?« «Ja aber ich möchte es nicht gern, da ist immer mancherlei, das Dich aus der Stimmung reißt es ist ja teine !bsfentliche Generation-by und ich smöchtg daß Du recht voll genießt« . ; Er sah in die Säulenhallen des Kreuzganges: die alten Fresten spannten sich im silbernen Dammern wie oerblichene Gobelins; aus dem annern des Klosters drang das mo notone Raunen betender Mönche Ach, mein Liebling. hier müßte jinan Musik hören, nicht in einein ;Saa!, nicht unter Menschen. Das ;Orchester, die Künstler dürfte nie mand sehen« sie sind ja nur Instru Tmente des großen Empfindenden, gro ßen Wollendm j .Etit voller Genuß wird es für Dich ja nicht sein« aber wenn meine Seele nicht in dein ist, was ich der girrt-en darf, dann ist sie ganz bei tr qund beschleicht Dich niemals eine Furchts« Jst-re lächelte, und es fiel ihr aus irsii Damals aus der Landstraße bei Jiaxiunn wie ons- Lacheln dieses Ge t:ck,i, vak- eben noch so ernst mar, un geniein sung erscheinen ließ. «ll!ein, aag lenne ich nicht. Jch habe niich cin wenig geht-echten ob ich inich .:ii: meinem schlechten Jtalienisch in Mailand auch genügend verständigen kann ich habe mich gefürchtet, ob meine inneren Schwingungen mit de nen oeg Orchesters zusammensallen, ncer wegen ver Menschen da unten and um meiner selbst willen fürchte ich niich nie. »Es ertältete mich zuerst ein wenig, als ich in dein großen Raum stand, vie Freude umhullte mich nicht mehr so start wie vorher, wenn ich allein war und die ganze wunderbare Music an meinem Innern vorüberzog, aber wie dann die ersten herrlichen Saite erklangen, da war alles vorüber, da» jubelte es in mir, und ich war so russ hig, wie vielleicht ein frommer Glitt-l via-r ist. der sich son- tu Gotte-! dann gegeben hat«. ; »Weißt Du, daß der Prosessor,( als er Dich zuerst spielen hörte, ge-i sagt hat, Du sxiest ein Lieblingsiiiw get des herrn « «Jiein, Lisa«. AsBeide schwiegen lange, dann sagte a: «Liebsier, da oben über der Türe der alten Pilgerherberge, Du kannst et von hier aus nicht sehe-, ist eine herritche Frem: Christus als Pil ger, von Droensbeitdern gasilich ans main-sent »Ja, kenne das silb, Du geig test es tar. Ich möchte Dich etwas stagen', sagte Inne. »als-this Dis an einen lebendigen Gott an göttliche Same-, m in- sect-it m m seinen Jilngeriå Bündeti Dir biß iinnier som n t. s Was in unseren Sehnle stand nnd von Kanzeln gepredigt wird nein, mein Jinre, das glaube ich n: chi. Aber ich glaube an einen Gott in iinj. .Wer diesen Gott derleiignet iind verireibt, der ist gestorben, noch ehe sein Leben erlischt. .Wir fühlen. was dieser Gott von iino fordert, aiich ohne seschriebeiie Gesetze«. »Ich fürchte liebe Lisa, ich habe das sriiher nicht gesithli; Dii tannst es Die nicht vorsieileii, wie ich in den Tag hinein lebtec .Das war so giet siir Dich, inein Jinrr, Du bist so gerade gewachsen« . Lsie strich leicht iiber seine Wange. Er nahin ihre Hand iind betrachtete sie lange, ioie er es so gerne tat: Binne, tösiliche Ringe hast Du«, tagte er trauinerisch Lisa aber sithr sinnend fort: «Dii. sagst, Oii hättest in den Tag hinein; gelebt, nein, das tatest Dii nicht. Dir hattest eine große Liebe iin Herzen,’ die alleo Schlechte ebenso verbriiiiiiie,: wie der Glaube an den Gott in uns» es verbrennt. Du ivarst so innig mit s der Schbnheit verbunden, iiiit der Notat, triit der Musit Diibliebst dieser Liebe so treu. und diis war der Goitösiinte in Dir'«. s «Dii hast vielleicht recht, niein Liediing«. «lliid dass ich si- anoächiig vor all dein Herrlichen hier siehe«, suht Lisa fort, Ja das ioiichsi doch aus demsel ben Grund wie Deine große treue »Liebe ziir Schönheit- Mit der glei » then Andacht uiit wahrhaft tie Ergrissenheit stand ich aus sein Forum in Rom. Und hier in Flo-« renz rühren mich alt die vielen. iiiii sägiich schönen Zeichen eines naiven Glaubens, der die Menschen ganz durchdrang. Jch habe Ehrsiircht dor; dein. ioae anderen heilig war und « heilig ist«. - »Ja, Lin-, ich verstehe Dich-, Jus-: :res große, stadlblaue Augen verdun kelten sich, ·Ebrsurcht müssen wir uns bewahren und Liebe zur Schönheit lnn weiten Sinne. Das erlöst uns!«. s »Sieh mein Liebling«, seine Stim line sank zu einem stockenden Flüstern herab«, nie bin ich besser« reiner, als »wenn ich Dich un Arme halte. Wenn uns das erhalten bleibt —- —" «ere, dann sind wir Kinder Got Res!" Der Gesang der Mönche schwoll lzu ihnen herüber, leise Schatten leg ten sich ans die Blumen« singen um den Säulengang und ber "llten die »Besten und die Grabsteine der Mön sche in den silbrigen Gängen. »Und hier schritt einer, der mäch tige Mönch Savonaroln, und sein lwoit nzar zu start siir die Men Ischenherzench sagte Lisa -- ihre lStimrne schwebte im scheidenden Licht — «seine Gedanken waren so rasend, so glühend, daß er ganz Florenz rnit riß, aber dann nderschatzte er die Menschen —- vieileicht auch sich seibst — an der Grenze ihres Könnens an gelangt, wars die Menge sich wie eine wütende Meute ans ihn. Sie haben ihn verbrannt, dort unten aus der IPinzzn della Sigm-ein« s Erzähle mir, Liso'. Jrnre riickie snciber heran und schlang den Arm » sesier unt sie. ! Da knurrte eine Tür und der lsyliirsende Schritt des Dominitaners inabtr. s «Eb ist Zeit«, sagte er, ·ich nenß Jnun abschließen«. « Er tarn nns die beiden zu. » Eier bebe ich ein kleines Bild lsiir Sie«. sagte er zu Liset, «es ist die Maddnna von der immerwährenden hilse« — seine Blicke umsnßien die »beiden Liebenden — »wir brauchen sie -nlle, diese Mndonna«. Einunddtetßigftes Ka pitel. Am Abend oot der Generalprobe sollte zu Ehren des Kongreffeks ver Kunftyiftariter am Arnoufer, gegen irher dem hochgelegenen Piazzale Mi chelangelo, ein Feuern-etc abgedrannt werden. Der große Plah war für die Kongreßmiiglreder nnd Geladenen referoiert; für Professor Hofer und dessen Gattin, ere und Lifa An dräs, für den Dirigenten des Mai länder Orchester-i und einige Kon greßdefucher war ein Tifch deiegt. Jrnre und Lifa gingen frühzeitig den Serpentinenweg zum Piazzale hinauf, von dort ftiegen fie weiterJ nach San Miniato al Monte, einem· alten Kloster, deffen töfiliche sasili-" ta rnit eingelegier Marmorfaffade und drei antiten Bronzetiiren aus dein Jupitertempel wie ein Juwel im Rot gold der Abendfvnne funkelte. Der freie Plah nor der Kirche und die Stufen der breiten Treppe, die se geniiber der mittleren Kirchentiir den ziemlich fteilen Bang hinab führt, wa ren noch leer. Einige Menfchen Eben auf den niedrigere Mauern, d den Plah und die Treppe einfaßtern Jeder, der hierher kenn —- und die Zahl der seincher mehrte fich f neli — karn, tun das große Schau piel in der Natur zu fchanene den Ub schied der Sonne. Rahe der Treppe saß ein Vlinder mit einer Mundle neben ihm hock te ein kümmerliche-, unseres Weil-. Siehatieeinen duntensehenponeio nein Sach· nur die Schultern seit-t Wie-ei sei-se vers Wde Strah lenliitndel öder den Iro- M Dunst der Ebene sitt den durch-· leuchteten Schleiern schimmerte zip-s renz wie eine schmiegt-e Königin. sindl der breite Arno tain ans unsichtbar-· rer Ferne-und itröinte ins Unendsl liche. Sieghast schwang sich der steile Tiirni des Palagd decchid empor und wölbten sich die ergliihenden Kup peln del mächtigen Betrieb Kirch tiirnie hier nnd deri, Zinnen alterl Paläste; Gold gieisle aus, an einl geii Stellen entziundeten sich wahre Brändr. ( Die Menschen standen stumm und schtiuten « Da hob das armselige Weib dent Kopf, stiess den Blinden an, der» klimperte einige diinne Takte aus dekl, Mondoline, und die Frau sang mit einer zerdrichenen Stimme ein« bei-T nales Stroszenlied. s Der Blinde, die traute Stimme uiid das Lied wirtien in dieser Feier stunde inmitten göttlicher Schönheit unsagbar traurig, sast grauen-vom Lisa sah mit großen Angen. die wie aus einer andern Weit lamen, zu den Aermfteti hinüber. i ere neigte sich zu ihr. «Jch helfe ihnen«, flüsterte er und; er schritt aus die Frau zu, sagte ei-: nige Worte, naht-« dem Mann die Mandotine ans der Hand und stellte; sich vor die Treppe hin, schlant, eine» herrliche Silhoueite gegen den leuch-; ieiideii Himmel. » Ein leises Greifen über die Sirt-I teix dann sang ei eines der traurig süßen Lieder seiner Deiniai. » Ei zog über die horchende Stille. wie ein Schwein üver einen Weiher. ; Jeder neigte sich ihm zu, da war tei-» ner der Sdniieiipilger von Sein Mi niato der nicht empfunden hätte, wie schön das Lied und wie schön das Mitleid des jungen Sängen mar. Das armselige Weib ging umher nnd sammelte. Es flossen ihr tei che Gaben zu. Jnire hatte geendet. Mit seiner Zurückhaltung und doch froh, ein junges Lacheln um den Mund, nahm er die hande, die sich ihm dankend entgegensirecttem »Noch ein Lieb, ditte noch ein Lieo"« ries es von allen Seiten. Man bildete einen halbtreiz um ihn, andre saßen auf Lreppenstusen und Mauern, und noch einmal er griss Azidriis Jnire die Mandoline, und dieses Mal sang er ein frohes Liebeslird ooll Wärme und Farbe. Ali die oerhaliene Inbrunst der les ten Tage. die ihn dein ersehnien ziel so nahe gebracht hatte, iteonite oon seinen Lippen, all dai glückselige Crinnern an Stunden. in denen er dieses goldene Lied seiner schöner Ge liebten gesungen hattei s Er umschlang Lisa mit den blühen-I den Versen ioie mit Rosentettem doch seine Bliae suchten die Ferne. Der Beifall war ungeheuer, jeder drängte zu ere hin, wollte ihn sei« hea, ioouie ihn seiner Erinnerung einpriigen, rdie man ein Kunstwerk innig vernichten ehe man scheiden muß, und sent erst bemerkte sinke, daß die Zahl der Zuhörer start ge wachsen war. Viele Kongreßteilnehmer, das klei ne Abzeichen iin Knopsloch, tarnenj aus ihn zu, sehutielten ihm die hands und sahen freudig in seine tlarenf jungen Augen. s « Es idar Jinre peinlich, daß so diels Aufhebens non den Liedern gemacht» wurde, die er jahrelang verscherzen-s derisch aus all seinen vielen Wunde-: rungen dersireui hatte. · s Er satt im Geist Balogh mit dein! Teller herumgehen, die lange GestaltT schräg geneigt, freundlich grinsend,? so daß der hinausgedrehte, traftigei Schnurrbart sast die Augen derithrtr.j Balogh mit dem tief in die StirnI gewachsenen, rnit billiger Pomade anss getlebten haar und den mageren, geidlcchen Händen. Der treue, erge dene Rameradt Wo mochte er sein« wo mochte seht seine große Bastgecge brummen, wäh rend träftige junge Mädchen in tosen hellen Jaaen oder bunten Miedern, das hour tunstooll aufgesteckt, oder mit hängenden Bot-sen an den Zi geunern oordeistrichen und die jungen Burschen aus halbgeschlossenen Au gen ansahen. Nach dieser Zeit des gierigen Ler nend, des Zusammentebens mit Men schen so ans anderer Art, erwachte die Sehnsucht nach Wandern, Unge bundenheit, langen warmen Sommer niichten, erfüllt von Spiel, Gesang und Ansprüchen der Freude« des Wohlseinsi Nicht-einer der ihren wollte et sein, nicht der Zigeuner oon eher-ein« aber seh-I M II Allen Sinnen to sten wollte er einmal oen Zau n· »- W Während o seine Gedanken tote goögel insiogen, sagte et leere« 'sliche Worte. Wie atrnete er aus, alt Ltsa in that tarn und diesem tlanglosen Hin· nnd herreden ein Ende machte Da fand er sich wieder und htt danttdaren derzent die reiche en toar « Sie schritten planbernd ans uni IW Mom- rnd Jus-· exists st sozi- tnmeku sit-e- ikttrek Jugen tttt n- vte sen-He an achten. san-en ße sen reietoteetett Tigan gleic- Ste schritten zwischen des Reihen bannt. nat- ptete see same eu ven erkannten vett ssöttiee ven. - Mitttatp und ferne versehn- ansie hende junge statt. Vom Dunket uttf dem hell erleuchte ten Plns tottttttend, waren dte bet oett wie geblendet. »Und-kne, Anvtni!' hörten ste vie mächtige sStimtne des Protest-IN »die-sehnt Wo Iteat Jyr denn Io tan ge« »Ach Den Protessor«,- sagte Lifæ «ieten Ste nicht wie, es war drau ken iv schön·' Er schlug zärtlich attf ihre Wange: .Jttt Duntten getchtvörntt —- to site Leute —- Attsattg zwanztgs Und Frettunzekte gin man htet ooenl Ra. )itnoet, tch qave alles gehört. Da ityt jept ntetnano gut der zerrosiy oer Zytten nicht nnchgetchaut hätte, Att pras Ein feines Rot überflpg Jnttes Gesicht ·Oh, Herr Preuss-m daran nick tch ntqt gesucht. es tut am sitzt lett-. .Wat leid» Diese lett-Z« er regte Ietnen Arm unt Jan-ei Schm tertt, s-— «pnnen Sie auf, tnt thut-e Ie- Abenoe tvtro noch mancher nn ttttiern Etsch herankommen unt our jungen Sange-. kennen zu ternen Ze vee tvtrd erfahren, pas Ste der wet ger stup, ver tsvetntorgen nttt sent Metilättvet Orchester Wett, nnd Ich wette, es tvtrv ntcht tnnge dauern, netzt ver Beetchterjtatter von »Ja Ida-umk, den Biettttit tn ver hat«-, nnd tch — ntcht Ste, lieber Andra — get-e Aaetunir. Jn, so tIt ote Wett, nicht wayk, There-»F er tat) tetne Frau tun Ietnen großen frohen Augen att. »Ja, metn guter threnz, herr Att vrae tst geschnit, geschtatet als Ich dachte«, tagte ne, jedes Wort mooets ltereno. j Der Professor sah iie einen saugen blia oerItanonisloi an, onnn lnchte er, daß es orohniex .Tt,sere"ie, Du bist eine io lluge Frau, nver Menschenlenntnis hnit Du nicht«, jagte er, immer noch ta chend. llno alles tain, wie der Professor es gesagt hatte: unt nächsten Morgen wuste ieoer Leier oon .La Razione«, daß Anorag ere, ein Geiger von phanoinennler Begabung« oer hefte Schiller oez geieierien unv alloelievs ten Professorlt Hosen ver Geiger, oen Florenz oas Glun hätte. am nachsten Tage in oetn großen Feitlonzert mit dem weltberühmten Mailiinoer Or chester horen zu lönnen, ooen auf Snn Miniato aus tiefern Mitleiden für einen armen Blinoen uno dessen lranle Frau fictt rieier Aerniilen ge spielt uno gelungen hätte. Dann folgte eine begeisterte Schilderung iet neii Geianges und ver Schönheit oes jungen Künstler-. Mehr bedurfte es für die io leicht enthusiasinierten Jtaliener nicht: oer große Konzertfaal oon Florenz ioar ois zum letzten Pius gefüllt. Liio saß in ver ersten Reihe nehe pem Professor, es war sein ausdrück licher Wunsch. Als ver einleitende Chor verklungen war« ichritt Anorat Jrnre oie Stu fen zum Pooiunt empor. Sein bunt les Gesicht war von einer erzenen Ru he, mir oie feinen Nasenfliigel lieb ten leicht. Als et sich dein Puoiiiuni Humans te, empfing ihn ein starker sum-laut Er störte ihn Jch habe ihnen noch nichts gegeben dachte et Wie Dann vie Musik dahin brauste, versank Ievet Gedanke. Jn sich gekehrt, unbeweglich wie ei ne Statue, den tassigeniiops ein we nig notgeneigi, stand et va. Wie vie Schönheit der Töne wuchs, ging ein inbrünstiges Leuchten über sein hetbes Gesicht. Andreas hob seine Geige, und was et spielte, war Gottesdienst Lisa dachte darun, wie sie und Jnis te vor einem bunten Kirchensenster gestanden und vie Schönheit ver Fut ven und Formen veivuiioeetenz ais vonn vie Sonne kam und das Fenster outchleuchieie, sc wujzien sie ersi, wie schön es mat· Und nun siiönite sein herrliche Spiet über sie dahin. sie hatte es Ia gar nicht gewußt, wag iiik ein be zwingenvet tiiinsttet er wac. Tränen siillten ihre Augen. Da nahm eine große, gute. hand vie ihre und hieit sie iesi. Mit einein mächtigen, leidenschaft lichen Aushäiimen schloß das Orche sie-. Linde-cis Jinre stand schlicht und ernst aus nein Podiuin, o wie er ge toninien war. Seine ruhigen Augen hatten den verschleietten Blic eines Menschen« Missetnensieht,iiinhense ge schlossenen Mund lag ein seiner, ab Untes häutig. der Beifall. An veas Inite te sur Seite. So innineii er o eveni Macht te die WMIM ihnax W Mikr- Mte et- dieses here liche Wer und sein Dieisenii J Dateies es: India- Jsrh Inst-s mre · . Mich, aus mich wollen siet W drang es ihn , . se ging taki-er zur Mitte on pp dijsi und verneigte fis-. seen-stich. rfhig aber in that wogte eine M tige Freude. Zweiunddreißigstei Kapitel. Der besonde strich tu vie dankte Martia-da Liia lag aus der Seite, die hand unter die Wange geschahen, und dr trachtete die sunkelnden Sterne. ere war halb aufgerichtet, den Kopf aus den linken Arm gestiitzt, er spiette mit Lisai blandetn Haar. Noch turze » t, dachte Lisa, und ich niusz allein ettn Schwere Gedanken tnmen wie dunkle Nachtvöget und setzten sich zu ihren hänptem ’ Jhre Einnahmen waren in den letzten Wochen immer geringer gewor den. Wer mochte spät im Herbst noch nach den Kunstschätzen von Fiorenz wattsahren, und nelche Mutter war vornetrilslos genug, ihre Kinder von einer gesegneten Frau unterrichten zu lasseni Ach, sie alle hatten die junge Frucht unter vern Herzen getragen, hatten gefühlt, wie neu-um« hatten emer schweren Stunde entgegengesehn. am va- war nun vorüber, und ote tttni der mußten vor dein bewahrt werden, was die Eltern nicht heilig genug Je yatten hatten. Wie lange würde fte sich über Wasser halten können? Es war nach eme so lange Zeit bis Anfang Marz, und Jmtr würde fern sein« An wen sollte fte sich wenden, wenn wirtlich einmal die Ylot tamt Lussim va- sonnenbestrahlte Lusstn, hat«- nat aus den blauen Wagen ver Anna. Ja, das ift n.etne letzte Zuflucht. aaajte Lisa, aber ehe ich diesen Weg gehe, will ich durchhallen, solange ich konn Sie sah den guten Prosessor, rote er ziiin Abschied, wenige Tage nach dein Konzert, ihre Hand hielt «Also Sie toniiiien noch Wien· — wenn es Jhnen hier zu einsam wird, nicht wahr, tleiiie drauf hatt er ge sagt, und feinen froh schweiseiiden Gedanken und großen naiven Augen die niemals die tleinen Ruaiiren des Lebens wahrnahirieii, war es völlig entgangen, daß Lifa an ihrer Einsam teit jetzt doppelt schwer tragen wurde. Frau hofer. mit der Lisa niemals wieder, seit der Uiiteriedung iin Boholigarten, eine verirauliche unt-i haltung gefuhri, halte ihr sede Aut toori adgetchiiitteti mit den Watte-n »Nein, Wien ioiire doch setzt tetii Aufenthaltsort für Frau Ytndiao Ei ist ganz richtig, Liedste," him- sie gesagt, sich on Liia wendend, »in-g Sie hier bleiben wollen. »Die seit wird Jhneii bei all den Stunden, ute Sie erteilen, gar nicht so lang meiden, und schließlich, heute streut-en Sie sich ja noch ein wenig, schlieszt.aj werden Sie ja doch zu den gis-« gehen.« Lisa hatte es nicht für der Muts wert gehalten, daraus zu eint-withi. sie halte zu Jinre hinuber gesehen, oet nichts oon der Unterhaltung geh-ou hatte itiid aus einein groszen cisit ooii Roten alles heraus-suchte, was im Professor ihni aneinpsohlen hatt-, « rütt utiehalten. ein, auch Wien gehen und ori sucheii, oh die Güte des Presche-S ein unverstegbarer Quell ieit stach Wien gehen lind wissen, daß die Stau, die Jiiire begleitete, ihn täglich mit Radelstichen peinigen würde, nim inerinehrt dachte Lisa, während sie ins— Duntle hinaus schau-. Die oreiounoeri urs, oie oie eiiioi nach dein Konzert an Jst-re geschickt hatte, waren ihr ganzes Vermögen, und damit mußte noch Jnireg Reise nach Berlin bestritten werden, denn vie inomittiche Julage des Professore, die eine Wietier Bank überwiesen hatte, ivar nicht erhotst worden trog Der oerinehrten Ausgaben. Lisci fühlte darin Frau Thereseö hund. Sie seufzte leise, wendete ihr Ge sicht Jiiiie zu und sagte: »Es ist nicht teicht, niein Liebstet." »Lisa, ich dachte ono gleiche; Ich ioeisz gar nicht, wie :ch ohne Dich telien solt,'« sagte Jniee. Er dachte mehr an das Eine, an den Abschied, die Trennung, als an die tausend Miseren. die Lisa setzt schon toinnien sah. «Mein Jnire,« sagte sie nur unr schntiegte sich an i n. »Ist es denn wirklich wahr, Lisa,« sagte er, »daß Du unser Kindchen erst im April erwartestc« Er tußte ihre Stirn. · «Ja, Jtnre, verlaß Dich daraus, Du fragst niich mitner wieder," sagte sie beunrtihig Mit dieser Lit ge hatte sie ils m leich tere Gedanken in auf vie Reise geben wollen« «Ach, ich möchte bei Dir bleiben,« sagte er, sie liebkosend, «oft packt inich eine furchtbare Angsit ich könnte sie Lpiit toniinen, Du ni sitest ganz allein urch all das Schwere geben« Entsetzung folgt.) W s- Mildernd. lere junge Frau kocht also miserabelt Jan-kein ich hat-· arm rein-z Ort-nd dar her zu klagen — sie recht näml nur dann se lb,st wenn unt ihre tser besucht. . .t