Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 16, 1916, Sonntagsblatt, Image 12

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    W
Is« Nil-Mist DOMAIN
Wiss-« m namens gea- k
eine Iluischsssttontle possstlr.
»Mit dein Hang wird unter dem
M. September berichtet: Bekanntlich
hat der deutsche Generalgouverneur
von Mien, Freiherr v. Bissing. zu
Ende des vorigen Jahres die Um
Msng der bisherigen französi
schen Universität Gent in eine flä
yitchsmtimn Hochschule beschlos
sen. Un dieses Dekret hat sich eine
Hestige Polemik nnd in ihrem Gefolge
ein nicht minder heftiger Widerstand
der belgischen Regierung in anre
geknüpft. Knapp vor dem Kriegs
ausbruch hatte das Ministerium de
Broqueville grundsätzlich der Errich
tung einer slämischen Universität in
Brigien zugestimint, nahm aber dabei
noch immer den Standpunkt ein, dnsz
diese Universität in Antwerpen oder
in Gern neben der dortigen französi
schen Universität zu schaffen sei. Da
mit haben sich die sliirnischen Führer
niemals einverstanden erklärt. Sie
wollen auf ihrem Grund und Boden
eine französische Hochschule nicht dul
den. .
, Nach den neuesten Nachrichten und
Vorgängen fcheinen nun die Bemü
hungen der belgischen Regierung in
Hat-re das Unternehmen des deutschen
Generalgouverneurs zu dereiteln,
scheitern zu sollen. Allerdings ha
ben verschiedene flämische und nie
derländische Petsönlichteiten das ih
nen vom deutschen Generalgouvernei
nient in Britfsel angebotene Lehrarnt
an der neuen flämischen hochfchule
zurückgewiefem aber die hiesige Wo
chenschrist «De Toelomst« (Zulunft)
lehrt uns, daß ein genügender Erfah
fiir die sich weigernden gefunden wur
de, da sich bisher fünfundztdanzig
Lehelriifte gesunden haben. Gleich
zeitig veröffentlicht der Haager
.Nieuwe Courant« ein Manifeft des
fliicnischen Hochschuldundeö, welches
im fchroffsten Gegensase zu dem
Standpunkte der Regierung des Kö
nigs Albert die flämifche hochschule
aus den Händen des Feindes entge
gennimmt, keineswegs als Geschenk
sondern als die Erfüllung einer be
rechtigten nationalen Forderung des
flämifchen Voltsftammes. Die tat
sächliche Bedeutung dieses Manifeftes
liegt weniger in seinem Inhalt, als
in der geradezu überraschenden un
geheuren Zahl der Unterzeichner. So
viele fliimifche Jntetlettuelle, Aerzte,
Juristen, Professoren haben das At
tenftiick mit ihrem Namen versehen,
daß es nicht mehr angeht, einer ol
chen Maffe flämischer Belgier ein ach
durch einen Machtfpruch das Brand
mal des hochberrats aufzudriicketr.
Das Manifeft des fliimifchen Doch
schulbundes beweist, daß die belgifche
Regierung offenbar die Macht der
fliimifchsnationalen Bewegung im
Lande unterfchäyte und daher. mit
der Löfung der fliintifchen Universi
tätsfrage zu lange zögerte. Jeht ver
nimmt man freilich aus Havre, daß
die belgische Regierung bereit sei, nach
ihrer Rückkehr ins Vaterland den
flämifchen Hochschultviinfchen entge
genzukommen.
Für FliegersSelbftuuterricht
Die Flugma chinen haben neuer
dings- auch zu Erfindung einer
Flug-Lernmafchine geführt, welche
fiir Lieblingsflieger zum Seil-stun
terricht dienen soll, wenn fie leinen
Aeroplan zur befliindigen Verfügung
haben. Lehteres ift ohne besondere
Aufsicht auch keineswegs wünschens
wert, da es für den unerfahrenen
«L«ehrling« zu große Gefahr in sich
schließt.
Dahingegen soll die neue Maschi
ne den Neuling instand setzen, alle
Grundzüge der Aviatit zu erlernen,
ohne daß er sich dabei jemals höher
erhebt, als sechs Fuß über der se
sten Eide. Er ristiert also sehr
wenig, außer etwa, wenn er einen
besonders unglücklichen Fall erleiden
würde, wag ihm ja auch aus irgend
einer Treppe passieren tönntel
Die neue Maschine ist ziemlich
einfach. Sie besteht aus zwei lan
gen stählernen Armen, welche einan
der rechtwintelig schneiden. An der
Stelle, wo sie sich schneiden, sind sie
aui einer Pyramide ausgesetzt, die
aus Beton oder Ionirei besteht.
Die Montierung ist eine solche, daß
sie, wenn sie sich im Nubezustande
befinden, einander das Gleichgewicht
halten.
Unmittelbar über der Schnei
diingsstelle ist der Sitz des Fliegers;
und die Maschine bewegt sich ent
weder mit dem Winde hin und her,
oder mittels Gewichte, welche ver
schoben werden können. Aus solche
Art muß der werdende Flieget die
selben Anstrengungen machen, sich
im Gleichgewichte zu erhalten« wie
wenn er sich hoch in den Lüsten be
förde; sollte er aber das Gleichge
wicht verlierehm so isitchdie Sache, wie
t, gewö nlich n t gar schlimm.
Mich gibt es in den Lüsten
Whiris noch einige zusüdliche Din
- ; II erlernen, aber die Maschine
- , falls eine gute Vorschule
«- .«,— « ber bieten, die ihre Flüge»
,« allzu weit und nicht allzu hoch
»« due- gedenten. Sie mag in
«":- Zeit vielleicht viel daqu
« sph n, die aktive Fliegerei volissj
Die Geld als Erziehu
Es gilt bei Pädagogen als eine
allgemein anerkannte Tatsache-, daß,
wenn das Geld auf einen Unrat
ter bestimmenden Einfluß ausübt,
dieser meistens ein derderblicher ist.
Das Geld derdirbt den Charakter.
Aber es ist unter den notwendigen
das notwendigste aller Uebel —- we
nigstens siir den erwachsenen Men
schen; mit Beziehung aus ihn soll
man es darum lieber unterlassen,
vom Geld zu sprechen oder gar zu
schreiben. «Spare in der Zeit, so
hast du in der Not,« das beißt, man
soll nicht dem Erwachsenen vom
Geld predigen, da es bei ihm nicht
mehr recht »in der Zeit« ist, sondern
dem Kinde. Wie soll man aber dem
Kinde vom Gelde redean ’
Der Charakter des Kindes be
wegt sich in Extremen und kennt
keine Kompromisse; eine Sache ist
dem Kinde gleichgültig, oder aber
es bat siir sie Haß oder Liebe. Das
Geld ist siir tindliches Empfinden
entweder ein Spielzeug und also
tein Geld — oder das Kind ist
geldgierig, so wiees habsüchtig ist
inbezug aus jeglichen Besitz, der ibrn
eine Möglichkeit bietet, zu lonluri
ieren.
Das gilt zuniichst für die Klein
sten, und für sie ist es ein unbeding
tes Gebot, daß man sie dom Gelde
fernhaltel Für ihr Leben bedeutet
das Geld noch teine Notwendigkeit,
sie müssen sich gar nichts taufen
und die Eltern und die ihnen be
freundeten Erwachsenen müßten es
füglich unterlassen, durch übersliissige
Spielereien früh einen Trieb zu
wecten, der später zum Verhängnis
werden kann.
Wenn das Kind in die Schule
kommt, mag es unurngänglich sein«
daß ihm da u. dort Beziehungen zum
Geld ausgedrängt werden. Aber doch
mindestens das junge Schultind
müßte noch wie das tleine Kind
gehalten sein; und dann wäre es an
der Zeit, ein natürliches Verhältnis
zwischen Kind und Geld anzubah
nen: man gibt ihm einfach das Nö
tige, genau abgemefsen, etwa das
Geld für ein Heft, für eine Feder
und für ähnliche Kleinigkeiten —
während man jeden »Luxus', den
man ihm bieten will, finanziell selbst
erledigt. So wird das Kind das
Geld wie einen nüchternen Ge
brauchsgegenstand behandeln lernen.
Die Möglichkeit, zu sparen oder zu
verschwenden, muß ausgeschlossen
sein; die Tugend des Sparens aber
kann man besser an anderm «Etzie
hungsgegenständen« üben
Je älter das Kind wird, detto
tomplizierter wird sein Verhält
nis zum Geld, desto mehr fängt das
Geld an, als Notwendigteit sich gel
Itend zu machen, desto schwieriger
iwird es, erziehlich den rechutken Weg
szu finden und das rechte aß zu
shalten. Als eine unbedingte Richt
schnur darf man die Forderungen
aufstellen: die Eltern müssen konse
Yauent sein, sie dürfen ihre Geldgu
ben nicht nach Launen bemessen; für
Hunbestimrnte Zwecke soll das Kind
Tnicht sparen dürfen; und das Wich
tigste: die Eltern seien die einzigen
Geldgeber. Alles Geld, das die;
Kinder von anderer Seite etwa be-J
kommen, musz der Kontrolle der El-«
tern unterstehen, wie die Eltern
überhaupt auch über die regelmäßi
gen Ausgaben des Kindes Aufschluß
haben sollen; dagegen ist es gut, das
heranreifende Kind an eine Selbst
ständigteit auch hierin zu gewöhnen,
und das tut man, indem man ihm
eine bestimmte, targ bemessene Sum
me zu eigener Verfügung stellt.
Das wohlerzogene Kind wird al
so, wenn es einmal mit dem Geld
(wie mit einem Fremden) zusam
menkommt, mit dem guten Charak
ter, den es hat, auch hier das Maß
haben, um weder verschwenderisch
noch geizig zu sein; wenn aber ein
Kind von Natur verfchwendetisch
oder geizig veranlagt ist und diese
Eigenschaften sich äußern — sie
äußern sich nicht nur in Geldange
legenheiten — dann werden beson
dere Maßregeln nötig, die selbstver
ständlich sind und oon denen hier
nicht die Rede sein kann.
Jrene Dwyer die fechö»
Monate alte Tochter des John Dwyer »
aus Kansas City, Mo» verbrannte«
als die elterliche Wohnung durch Ex- -
ptosion eines Kohlölofens in Brand
get-raten war. Frau Dwyer hatte ge
r.1de den Ofen angezündet, als sie
das Geschrei eines anderen Kindes auf »
dem Hinterhofe hörte, das durch eine!
Schlange erschreckt worden tout-. Sie
lief hinaus und wenige Minuten spä
ter erfolgte die Explosion. Als sie ins
Haus zurückeilte fand sie die andert
hclbstiickige hölzerne Wohnung schon
lichterloh in Flammen. »
Frau Joe Greinlgder aus
St. Joseph, Minn» befand sich schla
fend in ihrem Bett, als ein Gewitter
herauszog. Ein Vlinstrahl traf das
Bett und zersplitieete es während die »
alte Frau wohl fiir kurze Zeit de
RtloT war, tedos mtrteitöri keinen
aden genomni a u unre- .
gelmä tat-e Schth inr Grase ooej
use zeigte den Weg an, den
.der s it W hatte.
, anweisen-se
Der Tasche wendet man in neuer
Zeit eine ganz besondere Ausmertsenni
teit zu, und zwar aus Grund dat
teriologischer Untersuchungen der Jn
nenwiinde von Taschen. Man bat da
bei allerhand oerdiichtige Individuen
ooin Bazillusstatnine vorgefunden,
und es läßt sich nicht in Abrede stel
len, daß durch solche Taschen ver
schiedene Krankheitsleime übertragen
werden tönnen und übertragen worden
sind.
Sie bieten ost schon äußerlich alle
Anzeichen der Unsauberieit dar, und
wenn man siebt, was alles solche Ta
schen beherbergen, und in welcher Ver
fassung sich z. B. nicht selten die
Taschenbiirsten befinden, die man in
ihnen trägt und die fast gar nicht ge
reinigt werden, so kann dies auch
nicht wundernehrnen. Es ist festgestellt
worden« daß durch solche Taschenbiiri
sten Krankheiten des Haarbodeni und
des Haares hervorgerusen worden
sind, zumal wenn derartige unsaubei
re Taschenbiirsten in «Giitergetnein
schast" oon verschiedenen Familien
mitgliedern gebraucht und unter Um
ständen sogar Fremden hilfsbereit zur
gesälligen Benutzung geborgt werden
Taschenbiirsten sollten daher peinlich
sauber gehalten werden —- diei ge
schieht durch Waschung mit einer Bo
rap oder Sodalöfung und mit Sal
miaigeisi, nötigenfalls unter Zuhilse
nahme eines Desinsettionsmittels,
z. B. von Formalin, thoform und
dergleichen— und sollten in keinem
Falle auch andern zum Gebrauch
übergeben werden.
Mit den Taschentiichern ist es zwar
im allgemeinen nicht so schlimm, denn
diese werden wenigstens, namentlich
bei Schnuper nnd Huften infolge
von Ertiiltung doch häufig gewech
selt, wenn auch manche in dieser Be
ziehung einer nicht löblichen Sparsam
teit huldigen und Taschentiicher von
«zweifelhafter Weiße« gar zu lange
mit sich herumtragen. Aber die zur
Ausbewahrung dieser unentbehrlichen
Tücher dienenden Taschen werden oft
jahrelang getragen, ohne daß sie ge
reinigt werden.
Gerade dei solchen aber, die häu
fig an tatarrhalischen Zuständen lei
den, wäre eine öftere Säuberung um
so notwendiger, als nicht gerade sorg
sam darauf geachtet wird, daß nur
die äußere, nicht benutzte Seite des
Schnupftuchez mit der Tasche in Be
rührung kommt. Noch viel bedenkli
cher ist dies natürlich, wenn es sich
nicht um schwere Lungenleiden han
delt. Die Taschen Tubeeiolöfer sind
oft eine wahre Brutstiitte von Tuber
ielbazillen, und zu den Schleichwegen
tubertulöser Anfieckung gehört auch
der Weg iiber die Taschen Lungen
leidender.
Begünstigt wird eine Uebertragung
von Reantheitöieimen auf Kinder
und und unter Kindern selbst durchs
die Neigung der Kinder, ihre Ta-»
schen zum Ablagerungsvlag fiir alle
möglichen Dinge Zu machen. Es ist er-:
staunlich, was man oft aus ihren
Taschen herausbefördern iannl Un
saubere Steine, Bohnen, Glastugeln,
Perlen, Anspie, Taschenmesser und;
dergleichen schöne und «tostbare« Sud
then mehr lagern dort in friedlicher
Nachbarschaft mit dem öfters benuhi
ten Taschentuche und wandern nicht
selten aus einer Hand in die andere.
Aus diese Weise tann man mitunter
den Weg von hautleiden und andern
schweren Krankheiten verfolgen. Ueb
rigens wird mit der Zeit selbst die
«tadelloseste« Tasche schon durch die
oftmalige Berührung mit den nicht
immer gewaschenen Händen unsauber.
Nach den heutigen hhgiemschen
Anschauungen, welche4 Reinlichteit
uder alles setzen und dre Krankheits
pslege machen. sind solche Zustände
etwas sehr Bedenkliches. ReuerDingS
sind deshalb auswechselbare, wasch
date Taschen empfohlen worden, und
diesen Taschen liegt ein recht glückli
cher, zeitgemiißer Gedanke zugrunde
Es sind Taschen, die durch Schnüre
Haken oder Knopfvorrichtung Uns
besvndere Drucklnbpse) am Kleidung
stück befestigt, also zum Waschen
leichter wieder entfernt werden tön
nen.
—Setzerieusel. Jeder brach
te einen Toast in schwungvollen Ver
sen aus« nur stud. Siissel begnügte
sich bei seiner Ansprache mit Profi
-—«Anders genommen. »Wie
larnth nur, daß dieoGäsie an der
table d’hote so traurige Gesichter ma
chen?«
»Es herrscht ja Weinzwang!«
—- Beirn Friseur. Herr cim
Friseurladen, läßt sich die Haare
schneiden; der Friseur erzählt lang
weilige Geschichten): «Jch bitte Sie,
schneiden Sie rnic die haare, aber las
sen Sie mich dabei ungeschoren!«
— hypetbei. Student: »Mein,
sehe klein ist ja das Zimmer, Frau
Meter, ich glaube, da lann man jas
nicht mal lange Pseise rauchen«. s
— Passe-me Ziege H
»Allo, Du willst wirklich in den hei
ngeu Stand ve- Ehe seitens Dass
battebtich von Dir Sünder nie sie-s
U. !
lau .
saÆt Du denn In , web-;
kenn agr: »Bei-n e, n «
Pech balde- ssbut meist tell
II lden«.« I
d
Wiss-IMM
Miks III-.
Behandlung hölzerner
Gefäße. Die Linsenseite hölzerner
Gefäste, in denen Jliisfigteiten behan
delt und aufbewahrt werden, foll man
nicht anstreichen oder lackieren, denn
die in die inneren Poren des stolzes
eingedrungene Finssigleit tann dann
nicht nach außen verdunftem sondern
bleibt eingesperrt und fördert dann
das Faulen des Holzes. Sobald man
hölzerne Gefäße, die längere Zeit
nicht im Gebrauch waren, bei dem
Wiedergebrauch laufend findet, be
hangt man dieselben inwendig neit
Tüchern, oder tut ein großes Blifchel
Stroh hinein und füllt das Gefäß
hernach allmählig mit Wasser-.
Stark riechende Gefäße
zu rein igen. Um Flaschen usw«
in welchen start riechende Flüssigleiten
aufbewahrt wurden, vollkommen ge
ruchlos und rein zu machen, eignet
sich das schwarze Senfmeyl vorzüg
lich. Man schüttelt eine kleine Menge
davon mit etwas lautvarrnem Wasser
eine Zeit lang in solchen Gefäßen,
spiilt sie dann mit Wasser aus und
wiederholt das Verfahren noch ein
mal.
erene Gefäße so fest wie
eiserne zu rn« chen, Man strei
che zu diesem Behufe einen Topf ei
nige Mal mit dünnem Leiine mit
einem Pinsel an und wenn dieser
Anstrich recht trocken ist, so wiederholt
man denselben met LeinöL Hierdurch
wird der Topf so seit wie ein eiser
ner. Um dad Laufen der Töpfe zu
verhüten, beftreicht man die Ritzen
und Fugen mit einem Leig von Zie
gelmehl, Bolus oder Thon mit Ma
lerfirni5.
Flor zu waschen und zu
steifen. Man tocht Seife und
gießt sie durch; alsdann drückt man
den spor, welchen man in Plättchen
gtfchlagen und des Abends mit Seise
eingeweicht hat, zweimal in reiner
Seife aus, das dritte-ital muß die
Seife etwas Jictei sein. Hierauf
wird der Flor ausgedruat und ganz
naß mit einein recht heißen Bugelerfen
geplättet. Durch die Hin- des Eisen
mufz man dem Flor Oteife geden,
jedoch recht rasch platten, damit der
Flor nicht bei-sengt wird. — Um
Flor zu steifen, tann man auch ein
reines leinenes Tuch in reinem Korn
branntwein ganz naß machen und
den Flor hineinschlagen. Hat er sich
durchgelegen, so plättet man ihn zwi
schen Papier
Eiserne Gefaße vor Rost
zu schühem Man bestreicht sie
mit einem Brei, bestehend aus loh
lensaurem Natron, gerösteter Stätte
und Wasser. was Rösten der Stätte
geschieht auf gleiche Weise, wie die
Bereitung des braunen oder gebrann
ten Mehles zu Sauren). hat man
ein Gefäß nnt diesem Brei übergos
’sen, so ist es zu jeder Zeit schnell
davon zu befre:en, da ein bloßes Ab
waschen mit Wasser genügt. Man
wird dann die Metallfliiche rein und
bxant finden. Dieses Verfahren ist
namentlich bei Küchengesäßen, Pfan
nen u. dgl. dem Cinsetten borzuziei
hen, da das alte, ranzige Fett nie
mals ganz entfernt werden kann.
Gefrierenlassen derWols
lenftoffe. Wollene Kleidungsi
stillte, Strümpfe u. dgl» werden im
Winter nach dem Waschen häufig
aufgehängt, um sie trocken srieren zu
lassen. Dies ist fiir sie aber sehr
nachteilig. Die nassen Iasern, selbst
wenn sie auch noch so turz sind, wer
den bei dem Gefrieren hinlänglich
ausgedehnt, um ne zu schwächen und
selbst zu zerreißen. Nach mehrfach
angestellten Versuchen genügt schon
eine ganz geringe, kaum wahrnehm
oare Ausdehnung des Fadens, um die
Fafetm felbft wenn sie dick und ftart
find, zu zerreißen.
Wenn dag Küchenabgußs
Rohr durch fettige Stoffe verstopft ift,
fo gieße man Rerosene hinein, welch-es
das Fett tvegfrisz Es entwickeln
sich dabei jedoch giftige Gase, die
man nicht einatinen follte.
Mit Effig und Salz ent
fernt man Kesselfah. Auch läßt sich
damit ftiichengefchirt aus Aluminiutn
febr gut reinigen und blank putzetn
Um Fliegen und anderes
Ungeziefer von den Mülltans
nen fern zu halten, gieße man ein
wenig Kerofene auf das Papier, mit
dem man den Boden bedeckt, oder rei
be den oberen Rand der Kanne damit
ein. Kerofene verhendeet auch das
tltoften der Kanne.
Den Geruch von Zwiebeln
oder Fifchen entfernt man von den
händen, indem man diefe in Senf
waffer wäscht.
Gegen Flecke auf den Fin
gern oder Nägeln gebrauche man
Peeoxide oder Zitronenfaft.
Um zu verhindern, daß beim
Schalen von Kartoffeln oder anderem
Gemüfe die hände fleaig werden« hal
te enan das Messer fr- viel wie möglich
unter Waffen
Türen, Jensterrahmen
nnd Fußletstei., die mit weißem
Pack angesteichen nd, werben beim
lAbtpafchen leicht auber, wenn man
Idem Absolute-wann kequ Spian
sufeßy Fenster- und Spiegelscheiben.
mit dlsfm Zufas bearbeitet« erhalten
eines chsnen und haltbar-en Glanz.
IIIOM
Tieoierknsdei. Jn einen
nicht zu feften Späyletetg rührt W
wetefli geschnittenen Schinten oder
Salam refte. Ein altes Brötchen
wirt- ebenfalls würng geschnitten, in
Speckwiirfein getöftet und tnit dieer
zum Teig gegeben. Man probiert, ab
ver Teig genug gefalzen tft, fttcht
dann mit einem Eßtiiffet Kiöße in to
chendes Sahn-offen Wenn sie nach
oben schwimmen, sind sie genug ge
kocht, man nimmt sie heraus und ve
grefzt sie mit geröfteten Btofatnen und
brauner Butter.
Fritterö mit gehört-ten
P f l a u m en. Man tacht große ge
dötrte Pflaumen ohne Zucker, mit 1
Eßlössei Butter und U Zitrone auf
jedes Pfund gerechnet, am Tage vor
dem Gebrauch in wenig Wasser feft
zugedeckt gar, aber fie dürfen nicht
zerfallen over zu weich werden. Man
entfernt vie Steine und preßt vie
Pflaumen wieder zufammen. Man
kann aber auch eine abgezogene Man
del anstelle des Steine in die
Pslaume schieben. Die gekochten
Pflaumen müssen abtropsen Will
man backen, so mengt man einen Teig
aus 2-3 Tasse sußer Milch, 1 Tasse
Mehl, 1 Teelössel Baelpuldet, 1
leichtgeschlageneg Ei, H Teelössel
Salz und schlägt den Teig glatt.
Man stellt einen Kessel mit Schmalz
aufs Feuer. läßt es heiß werden,
taucht die Pflaumen einzeln in den
: Teig ein« damit sie sich gut überzielletn
i
und bäctt sie in dem tiefen tochenden
» Fett goldgelb. Diese Fritters braucht
man zur Verzierung von gelochlem
Hubm oder zu Gänse- und Enteilt-ra
.ten und dieselben sollten ganz he:ß,
» eben aus dem Fett tommend, ausge
tragen werden.
Pitanter Ninderbraten
Ein Stück saftiger, mageree Fleiich
’wird gehörig getlopst, gesalzen und
in einen Schiaortops gelegt, in dem
man ein Stück Butter siedend heiß
gemacht hat. Darin läßt man es un
ter fortgesetzlem Vegießen aus beiden
Seiten braunen, fügt ein bis zwei
große, geschälte Zwiebeln dazu, girßt
tocheudee Wasser darüber und laßt
das Fleisch langsam weich ichmoren
Sobald es gar und die Brühe gut
eingetocht ist, gibt man einen Ldtiel
eingemachte Perlzwiebeln, läßt sie
einmal auslachen, schmeckt ab und
gibt sie zum Braten. Sollte die
Sauee zu diinn sein, muß man sie
mit einem in Wasser verquirlten Los- »
sel Kartoffelmehl sämig lachen.
Trauben - Törtchen. X
Pfund seines Mehl, ein Drittel
Pfund Butter, 1,-4 Pfund Lunens
Schale einer Zitrone, ein bartgetochis
tes und feingeriebencs Eidotter, 2»
ganze Eier und 2 rohe Eidotter. Ali ·;
les dies wird talt, die Butter inj
Stückchen zersetznitten, zu einem glat- «
ten Teige verarbeitet, welcher ganz?
diinn ausgerollt wird. Dann legt
man butterbestrichene Tortensörmehen
damit aus und baelt dieselben. Trau
benbeeren tocht man und treibt sie!
durch ein Sieb, vermischt sie mitl
Zucker und etwas geriebenem Zwie-·
back, würzt sie mit etwas Zimt und
Zitrone, und. wenn dicklich, füllt
man die Fdrmchen damit. Dann
schlägt man Eiioeiß zu Schnee, mischl
Zucker und geriebene Mandeln dar
unter, breitet das iiber die Trauben
und liißt es einen Moment im csen
i
sich Willen
Gelannte, grüne Boh
nen. Die Bohnen, die natürlich
möglichst jung und zart sein sollen,
werden zuerst gut gewaschen, dann in
Streischen geschnitten und in unge
salzenem Wasser so lange getocht, bis
sie weich sind. Inzwischen bat man
Masonö Fruit Jars in beide-nd
Wasser gerollt. Dann siillt man die
Bohnen zum Ueberlausen voll in diel
Glaser, legt je einen neuen Gumnii-4
reisen daraus und schrauvt die Tei
tel aus. Mut-Größen eignen sich sehr
wohl hiersür.
Pfirsiche in Zucke r ein
zu mFche n. Die Pfirsiche werden
in halsten geschnitten und geschält,
mi: gestoßenem Zucker zu gleichen Ge
wichtsteilen in einen Topf geschichtet
und zugedeckt eine Nacht darin belas
sen. Am nächsten Tage nimmt man l
die Früchte heraus, tocht den ausge
lösten Zucker mit geringem Zusatz
von Wasser und schäumt ihn av. Nun ;
läßt man die Psirsiche nach und
nach einige Minuten in dem Sirup
kochen, legt sie in den Tovs zurück
und ubergieszt sie mit der Flüssigteit,
nachdem diese abgetiihlt ist. Das
Austochen wiederholt man an den
beiden nächsten Tagen und vindet die
Blase zu.
Catsup. Ein Peck reise Tomas
ten werden gewaschen, zerschiiitten
und durch ein Sieb gerieben. Dann
so viel Essig dazu, daß die Masse
wie dicker Nahm ist. hierzu eine ges ;
hackte weiße Zwiebel, ein Eglässel
seingehncktee Sellerie, 2 E lässeh
Salz, I Eßiössel Senssnmen, .t Tees s
tössel von sevem ver Isolgenden Ges(
wurze: Mustatbiiite, elten, Reiten
gesser und zeequetschter Jngwer.
achdeni alles wohl vermischt ist, I
wird es ein esiillt und oersiegelt. Die l
laschen m« ssen unbedingt ganz dun- J
e: stehen, weshalb man wo l tut, sie .
e ganz in ganz dickes apiee zuj
Ists-. l
g
’ sei-am m mum.
Die Laie des Wiss-sahst m
IOIW sich Miete-It
Finale-ed leidet seit dein Kriegs
ausbeuch untt der tufstfchen Reaktion
noch unenviech viel mehr als vor dem
Kriege Mit Hilfe des Belagerungs
zustandes sind die verfassunglmä i
gen Rechte fast kestlos veieitigt. ie
nationaliftifche Presse und die sog.
«echttufsischen Leute« führen einen
systematischen Felpzug gegen Firm
land und seine schwache Autonsmie.
Die Zinnen haben keine Möglichkeit,
sich gegen die maßlosen Anklaqu und
Verdöchtigungen zu mehren. Die fin
nische Presse ist durch die ruisifche
vszkriegszensut mundtot gemacht; sie
f .
Hann woh! die Anfchulvcgungen dee
Ikussischen Presse veröffentlichen, oder
ste hat teine Möglichkeit, sie zu web
verlegen, auch die türzeste Bemer
kung, die eine Kritik der rusfischen
Anwiärfe enthüll« wird unterdrückt
Jn Versammlungen dürfen Fragen.
die Ruszland oder die eussische Politit
in Finnland betreffen, nicht erörtert
werden, und die Voltsoerltretung tst
seit dem Frühjahr 1914 nicht einbe
rufen worden.
Die Militärfreiheit der Firmen
wird von den Echttussen als ein
lschwere-s Verbrechen ausgelegt. Doch
waren es dieselben Leute, die La den
ineunziger Jahren auf die Auslösung
»der sinnischen Truppenteile drangen.
Ende der neungiger Jahre hat die
rusfische Gewalt die finalfchen Ba
taillone aufgelöst Sie wollte die
finnischen Retrtlten aus die russischen
Truppenteile verteilen. Das war eine
ron den Zinnen sehr hart empfunde
ne Verfassungsverletzung Sie steil-mi
ten sich dagegen, di: die rusfische Ge
walt diese Verfügung 1905 aushalt.
Seitdem entnimmt sie den sinuischen
Staatkmitteln eine Militärlantridui
tion und erklärt diese als eine Ad
löxung der persönlichen Dienfttsltcltt
der Zinnen Der NationalIerdand
der Echttufsen nahm auf feiner Ge
neralversammlung im Frühjahr eine
Resolution an, worin er die Regie
rung auf die »Ausstand5gefahr« der
Firmen aufmerksam machen zu müssen
glaubt und zur Beseitigung dieser
Gefahr tsie Unschiidlichmachung Finns
lands forder . Die tvaffenfiihigen
Männer Finnlands sollen aus Grund
der russtictgen Militärgefetze esaderus
sen und an die Front geschielt werden,
»dan:it das Land von gefährlichen
Elementen gereinigt wird.'« Die na
tionalistische »Nowoie Wretnfa«, das
hildcfsiziöse Organ der Regierung,
behauptet, es seien 2000 Finnen in
deutschen Militärdienst getreten. Sie
fallen in Deutschland zu Ossizieren
und Unterosfigieren ausgebildet wer
den, um später in Finnland als Füh
rer und Jnstrutteure der Ausftiindis
schen sungieren zu können, oder in
den sinnifchen Freiwilligenlorps die
Führung zu übernehmen, die gebildet
werden würden, falls Deutschland
dazu käme, über Finnland einen
Zeldzug gegen Petersdurg zu unter
nehmen Das nationalistische Or
gan sucht diese Ausstandslegende
durch mancherlei Beweise aus der
schwedifchen und englischen Presse zu
erhärteu.
Die russtschen Verdachtiger betonen
mit Vorliebe auch die günstige Kon
junttur Finnlands hinsichtlich der
Kriegslieferuugen und des Trans
portes der russischen Einführ, die
aus Schweden und Nortoegen natur
notwendig über Finnland geleitet
werden muß. Die finnifche Unter
nehmerschast hause schöne Profite zu
fammen, die Rassen der Bauten seien
überfüllt vorn russtschen Rahel, dessen
irurs verdrecherifch niedergedrückt
werde, damit Finnland sich auf Ko
sten Rußlands bereichern tönne. lieber
Bot-Voll wasfensiihige Männer, die
Kriegsdienste leisten sollten, gingen
ungestört dem Erwerb nach, ohne auch
nur einen Groschen zu den außeror
dentlichen Krieggausgaben beizutragen
usw. Die Lage Finnlands sei so
günstig, daß sie sogar von neutralen
Staaten beneidet werde. Trotzdem
beliagten sie sich wegen Unterdrückung
und suchten Hilfe und Erlösung bei
den Todftinden Rußlands usw. Es
ist wahr, daß auch finnifche Unter
nehmer durch diriegslieferungen aller
Ellrt Gelb verdienen. Nichtsdestowe
niger hat das Volk daran so gut wie
keinen Anteil. Es leidet vielmehr
bgtker unter der Teuerung. Von
Steuerfreiheit ist übrigens teine Rede.
Auf-er der Militartontribution, die im
laufenden Jahre 16 Millionen fin
nische Mart beträgt, hat Rußland
auch in Finntand eine ganze Ser-H
auszerordentiicher Kriegssteuern eingc
führt« vermehrt diese Steuerliste fort
währsnd und erhöht die Steuersäsr.
Dazu kommen die normalen Steuern,
deren Ertrag ebenfalls willkürliche
Verwendung findet. Finntand ge
nießt das verfassungsmäßige Recht
der Selbstbestimmung Dieies Recht
ist ihm entwunden, die Vollzoertrei
tung hat zu den außerordentlichen
Kriegssteuern bisher garnichts sagen
können. Die notwendige Funltion
der Vollsoerteetung ist unterbunden.
Die russischen Nationalisten wundern
sich, daß man dies in Iinnland Un
terdrückung und Verfassungsstaat
nennt, und daß die Zinnen seine
Sympathie siir Rußland ben. Es
dürfte klar ein« baß hmpathien
aus diesem ege nicht zu gewinnen