Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 19, 1916, Image 1

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    Jahrgang 37.
Nebraska
Änzercgocr ums
Grund Island, Nebraska, Donnerstag, den I9. Oktober 1916
Nummer 1 l
— Vom Kkjgxkjchauplatz
Franzosen und Brüten an dcr Sommc
cttcidcn schwere Verlustc.
Trotz-ungeheur» Vorsiöfie können Franzoer und Briten
nicht durchbrechen-. Griechenland vergewaltigt
Italien fchachmam Schlacht bei Lolch
SmsiesSchlschtiktd das Grab dek·
Altiittem
Aus Beklistt Der Yiilitiikkkitiker
der halbosiiziellen Nachrichtenngen
tue schreibt, Dai; neunzig frische eng
lisels·srnnzi"-«i5ijns Divisioueu (etn)n
t.620,t)us) III-mi) innerhalb drei.
undeinhnlb Monaten bei de Sonn-se
. Ossensive unfxzekiuen worden sind.
Diese bezimlrten kliiuisionen wurden
aus der Futerlinie zurückgezogen
und sind nicht wieder in dei- Frout
eausgetnuctsl; 55 Divisionen kunnten
insocge der ungeheuren Verluste, die
sie ekli:ten, nur zweimal in die
Schlacht gesiikzrt werden: 15 Tuns-o
nen griffen dreimal in die niörderi
sche Schlacht ein und nur eine einzige
Division verblieb so intakt. daß sie
viermal ists Feuer geschickt werden
konnte Vier Divisionen hatten so
schwere Verluste ausznweisen, dass sie
nach einer zweiten Schlacht nach einer-«
Front geschickt werden mußten, nm
es süc sie wenig zu thun gab, wurden
jedoch an kritischen Tagen wieder zu
rückbeotdeti. Seit Beginn de Som-l
mesOssensive wurden 178 Divisionen
(3,184,000 Mann) theilweise ganz-»
frische, theilweise Ersatz gegen die«
Stellungen der Deutschen geführt.
Die kussischen Verluste vom l. Juni
His- Zum l. Ost-Wer werden aus rund»
1,000,000 geschätzt In dieser Ve
ziehung giebt ein russischer Ossiziek
ans Kiem als Autorität- dek seiner
Ansicht iiber die rnnnchen Verluste
in einer Zchioeizer gleitnng Ausdruck
verlieh Mehrere sibirische Regina-n
ter sind vollständig vernichtet worden.
so schreibt er. und das s sibirisclie
Arnieecorps allein hat vorn Isl. Au
gust bis zum kl. September zwischen
13,000 und li,000 Mann verloren.
Die Tentralmächte haben aus dein
Balkarilriegsschauplah, aus dem, wie
die Alliirten jetzt selbst eingestehen,
die Entscheidung sallen wird, siegreich
die Initiative gewonnen Dort
schreiben sie deui Feind das Gesetz
des Handelns vor. Aus dein Balkan
sind die Pläne der Entenie trotz des
Eingreifens Ruuiiiniens vollständig
fehlgeschlagen Rumänien, von dein
man erwartete, daß es eine siir die
Alliirten günstige Entscheidung her-«
beisiibren helsen werde, ist eher ein
Hemmschuh ihres Fortschrittes ge-?
» worden. Besonders seitdem die russs
fischen Heere insolge ihrer surchtbas
ren Niederlagen in Galizien, die ih
nen enarine Verluste einbrachten, bis
zu einem solchen Grade erschöpft sind,
daß sie im Augenblick wenigstens Nu-l
mänien seinem Schicksal überlassen
müssen. Die Entente wiederholt von
Zeit zu Zeit die Versicherung, daßs
Deutschland an unheilbarer Erschöp
sung lrankt, —- ein haltloses, leeres
Wort, durch das die Neutralen be
einslußt, die eigenen Völker und
Heere erniuthigt werden sollen Die
siegreiche Vertheidigung iin Osten so
wie Westen, die energische Qsiensive
der Centralmächte in Siebenbürgen
und ans dein Balkan beweisen besser
als Worte-, dasz die Ueberlegenheit
der Centralmiichte unerschiitert ge
blieben ist. -
Oslrasivr der Jtalienrr zu Ende.
Aus Wien vom Montag dieser
Woche-: Tie neue italienische Lisen
five ist vollständig zum Stillstand ne,
kommen Jnt Raum zwischen der
adrintischen Küste und den Höhen
von Ctlörz haben die Jtaliener zu ih-l
ren Austriter aus die österreichisch
unqarischen Stellungen nicht weniger;
als ·320,()00 Mann Jnsanterie ver- ’
wendet Die Verluste der Italiener;
sind derart schwer gewesen« daß sie
gezwungen waren, ihre Ossenslvel
aufzugeben, bevor sie viel erreicht
hatt-tu
Nutschlss it Rusinien die Lesung
Aus Berlin: Das Vor-dringen der
Verbiindeten in Rumänien nnd die
Möglichkeit einer großen Jnvasidn
des Landes interessiren die Berliner
niit Ausschluß aller anderen Militäri
liewegnngein Während ans der West
frnnt dass sitiegggliick hin nnd her
schwankt, wird von General v. Fal
lenlianng Armee ein vernichtender
Schlag gegen Rnniönien erwartet.
Die siegreich in des Feindesland ge
drungenen Bayern riicken immer wei
ter vor nnd haben nach einer dein
Feind lveigelskachten Niederlage die
Lrtschast Unltiova besetzt.
aniner größer wird das Debacle
der Rumänen in Siebenbiirgen Die
Verluste des aus der ganzen Front in
Unordnung sliehenden Feindes stei
gern sich. Siebenbiirgen ist wieder
vollständig vom Feinde gesänbert.
Die erste nnd zweite rninänische Ar
mee. welche in Siebendiirgen ein
drangen sind von den deutschen nnd
österreichisch ungarischen Streitfräf
ten vernichtet worden; deksesi der
geschlagenen Heere sucht sein Heil in
milder Flucht Die dritte, ans Ru
snänen nnd Rassen bestehende Armee
ist bereits in’s Wanken gerathen und
zieht sich hastig durch die Georgenyi
Gebirge hinter Parait zurück, so
daß nnn non Norden und Nord-often
her Bncharest bedroht ist, während
die Nnmnöen an der Dnnan durch
Mackenseng Truppen festgehalten
werden nnd nicht ini Stande sind,
ihren geschlagenem Heeren, die ans
Ziehenbiirgen flüchten müssen, Hilfe
zu leisten.
Die energische mitmnossennen oer
Verbiindeten, dem kriegerisclsen Geist
des ruiniiniselsen Volkes einen Deut
zettel zu verabsolgen nnd seine Ar
mee in Trümmer zu schlagen, spie
gelt sich in einein neuen Flieger»Vor
stoß von acht deutschen Aeroplanen
gegen Bukarest wieder. Mehrere
hundert Personen sind in der tin-nä
nischen Hauptstadt durch Flieger
Vombardetnentö bereits getödtet und
verleyt worden
Binde-barg der grösste General aller
Zeiten.
Aus Dnisburg, Deutschland: Der
nun 94 Jahre alte amerikanische Ge
neralmajor sOsterhaus, der einer der
hervorragendsten Heersiihrer des
nmeritanischen Bürgerkrieges war
welcher hier seinen Lebensabend be
schließt, läßt der atneritanischen Na
tion durch die ,,United Pres;" die sol
gende Botschaft zukommen: »So-sen
Sie meinen Freunden in Amerika,
daß von Hindenburg der größte
Feldberr ist, den die Welt je gesehen
hat« Er würde Napoleon gleich zu
Beginn des Krieges geschlagen ha
benl«
Nicht unt Frauen nnd Kinder-.
Aus Berlin: Ein ans England zns
tiickgetelirter nentraler Viiraer sagt,
daß bei einem der jiinasten Zepnelins
anqrisfe in der Nähe von London ein
bis zuin obersten Stockwerk mit MI
nition gefüllte-d Laqerlmnc sowie
auch mehrere Venznlfnlirilen nun
Bomben getroffen wurden, die grosse
«Lk-1«heernnnen anrichten-n Tie Mn
nition flog in die Luft nnd viele Ar
beiter fanden dabei ilmsn Tod.
Nenn-alt bauen ans Deutschlands
Sieg.
Aus Berlin: Mit grosser Befriedi
gung wird die Thatsache hervorgeho«
ben, daß die Zeichnungem welche in
neutralen Ländern aus die ö. deutsche
Miegsanleihe noch bedeutend größer
waren, als die aus die 4. strick-san
leihe. Dies zeigt deutlich das gestei
gerte Vertrauen auf den schließlichen
Sieg Deutschlands.
lHin-is Fadimv wissen Atti-u u.
Aus London wird berichtet, daß
König Ferdinand von Rumänien die
Allirten beschwört, nicht anzugeben
dasz sein Land von demselben Geschick
wie Serbien und Belaien erreicht
werde. Nach einer boinbastischen Va
sallenversichernng an die Allitrten
sagt der Monarch, Rumiinien sei nicht
seines eigenen Vortheilg in den Krieg
eingetreten, sondern seine Entschei
;dung habe sich aus dem größten
JGrundsatze der Nationalität gegrün-;
det. »Gegen Deutschland war zu;
Beginn des Krieges keine Feindschaft
vorhanden, eher noch Freundschaft»
denn wirthschostlich war Deutschlands
ein Gutbaben in der Entwickelung!
unserer Industrie und ein mächtiger!
Faktor bei Förderung des Wolslstanj
des unserer- Littides. Aber mit denH
Fortschritt des Krieges begann Rus
niänien die sein durchdachte Gewalt;
feindlicher Jntrignen zn fühlen, diel
sich ans jede Weise bemühte-, uns ge-l
gen unsere eigenen Interessen in den
Kampf zn drängen« Der Königs
wirst sodann ans die nnvortbeilhastes
Lage seines »von Riesen nnigebenen«J
Landes bin nnd schlieszt: »Ein kleiner-s
Land in einem grossen Kriege, deri
mindestens noch ein Jahr zu dauernl
verspricht, sieht sich sicherlich innerenl
Opfern nnd dem Ansbranch seiners
Hilfe-quellen gegenüber Aber sos
gros; ist das Vertrauen Ninnäniensz
in die Gerechtigkeit (l?) seiner Sasl
che nnd die Treue seiner Alliirteti,l
das3 es sein Loos unter ihnen gewor—l
fen bat in der Ueberzengnng, das;
ihre grossen Genossen daraus sehen;
werden, es werde nicht die dritte klei-«
ne Macht sein, welche in diesem gro
szen Ringen vernichtet wird« Der
Heuchler ans dein rinniinischen siii
nigsstlsrone braucht nicht zn winseln,s
denn ilnn wird sicherlich dag Lotse;
Serbiens zn Theil werden nnd dies
Tilllirten werden sich den Pfifferling«
darnnt fiinnnern, wenn sie selten, dasij
ihre Pläne niit klininiinien sich nicht«
realisiren. i
Griechenland weicht der Gewalt der-T
lfntentr. «
dllnLi Athen: Die griechische Negie z
rnng lmt allen Forderungen der Al J
liirten nachgegelsen nnd gleiclizeitigj
einen Protest dagegen erhoben Diei
Regierung hat nicht nnr die Flotte
an die Entente ausgeliefert, sie hat
auch Post, Telcgraphen, Eifeniliahnens
sowie Polizei und zwei Forts unter«
deren Kontrolle gestellt. Jn dein·
llltiniatum der Entente war erklärt
worden, daß eine derartige Kontrolle
nothwendig fei, um die Verwendung
der Flotte, Bahnen uftv. »zum Scha-:
den der Alliirten unmöglich zn ina-l
chen·« Auch alle Flanäle treten in;
die Kontrolle der Entente Griechen- l
land ift völlig vergewaltigt und staat
lich nun eine Null. Englands Schutz
gegenüber den kleinen Nationen
Aber feine Politik ändert König
JKonftantin nicht. Er äußerte einein
ihohen Diploinaten gegenüber: ,,Lie-1
jber will ich meinen Thron verliert-ins
Tals Griechenland in Gefahr bringenl
iJch bin feft davon überzeugt, dafz in·
slö Tagen anänien aufgehört ha
’ben wird zu existiren Wenn Grie
chenland nach der Eroberung Rumiiil
niens in den ltrieg gehen würde,
würden die unwiderstehlichen deut
fchen Truppen gegen Griechenland
gerichtet werden, und Griechenland
liniifzte das Schickfal von Serbien fo
Ilioie Numönien theilen.«
l
l
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lLEualmädcr und Franzosen verbluten
sich an der Somme.
» In den furchtbaren Slälnpscsh in
der Gegend non Vapannnl nnd Po
ronncu naht-n dies mmtircndksn Cna
lländcr nnd Franzosen entsetzliche
errlnslc erlitten. Tor Anprall as
non dir deutsche Eisrnmand aln Il«
Im. und Il. Oktober nördlich von
Tini-sinnt nnd Eourcslcttly sowie am
12, und läs. Oktober nahe St. Pioru
Hvurde mit solcher Wucht ansgcssiihrb
«das; tnan glaubte die deutschen
sTruppen könnten nicht standhalten.
lBei jedem neuen Uebersall verwickel
ten die deutschen Truppen ein so
mörderisches Feuer, dasz die Franzo
sen und England-r förmlich nicdek·’
qemöljt wurden
Alle Stirne der Illiirten zerschrllen.
Aus Berlin: Die an der Summe
tobende Riesenschlacht, die von den
Alliirten mit verdoppelter Energie
wieder aufgenommen wurde, hat ei
nen klägliche-n Zusammenbruch aller
Verstöße der Franzosen und Briten
gezeitigt. Aus einer Schlachtfront
von 25 Kilometern vermochten die
anstürmenden Heeresniassen nicht das
kleinste Stück Schanze zu erobern.
Jeder Angriss wurde mit Entschw
denheit abgewiesen nnd die Austrei
ser, die ohne Rücksicht losstiirmtem
erlitten außerordentliche Verluste
Die Schläge-, die sie eitcheimsteu, hat
Paris ganz kleinlaut gemacht.
Die Oberste Heeresleitung zollt
den Errungenschaften der deutschen
Fliegerbeobachter das höchste Lob.
Jn den Lustkärnpseu im September
biiszteu die Deutschen nur 20 Maschi
nen ein, während die Alliirten 129
verloren.
Berlin wird sein Versprechen halten.
Der Großindustrie-Ue Aug. Thysi
sen, der mit der deutschen Regierung
in naher Vrbiudnug steht, theilte eis«
nein Vertreter der Associirten Presse
im Verlauf einer Besprechung der
Aktivität deutscher Tauchboote an der
amerikanischen Rüste mit, dasz Berlin
sein in Bezug aus die Tauchdootkriegi
iiihrung gegebenes Wort unter allen
Umständen halten wird. Allerdings
miisse es das Hinunter-streben der
deutschen Regierung sein« England
wo immer es angeln-, zu schaden. Im
Reichstag dürfte die Tauclsliontsrage
fernerhin kaum zur Sprache kom
,nen.
Nenn alliirte Flugzeuge in Süd
Dentschland til-geschossen.
Auc- Verliin Nenn Flugzenge der
Alliirten, die über Siiddmitjchlnnd
zu stiegen suchten, sind ndgeschofsen
wurden. Die non innen alsgeniorfe
nen Bomben tödteten J Iliienschen se
nne lusrnntndeten ZU. Zachschnden
nur gering. l« iranzösiiclie nnd drj
tiiche Flngzeuge nalnnen an dieser
kliazzin tin-il und nmrsen Brunnen.
die lxlsm stilogrannn wegen, lnsralk
unt die Ziiianiernnsrle zu vernichten
doch blieb der Jniecl erfolglos-.
Sollte Amerika zu denken gebeu. «
l
Aug Berlin nnrd berichtet, dasz dies
Fahrt der 1153 reib. deren Bedensj
tnng darin liegt, dasz der Welt dainits
dargetban worden sei, daß die deutss
schen Taiichboote in der nächsten Nä
he der ainerikanischen Geioässek opesä
riren könnten. Es wird ferner dies
Ansicht geltend gemacht, daß diese»
Tliatsache den Gedanken an eineni
Konflikt zwischen den Ver. Staaten
und Deutschland ebenfalls in einem
anderen Lichte erscheinen lassen inird,"
den selbst die einstuszreichsten Persön-:
lichkeiten in Amerika in drohendein
Tone in das Bereich der Möglichkeit
gezogen hätten«
14 Schiffe in sechs Tagen versenkt.
Ein deiitsched llnterseeboot, das iin
englischen lianal tbätig gewesen war
hat Berliner Berichten zufolge in der
Zeit boni Zu. September bis zum 5.
Oktober sieben Handels-schiffe der
feindlichen Mächte und drei treatm
len Ländern geniirige Falirzeuge ver
senkt. Ein anderes Tauchboot ver:
senkte ain t. Lttober drei englische
Fischerdainiifer an der Lsttiiste Eng—
lands.
Italien verliert durch Explosion fein
drittes Schlachtfchiff.
Tag italxenjniie Schlachtfelan »Ni!
nnm Mut-unenan nm ittser l:3,n·)si
Tonnen anyet-need1«ijnmum, nnd in
F1·teden«:i«zenesc mit einer Weint-cum
non sitt Munse in IIII nenne-han«
nun Zneziu durch eme Omlujiun Her
jwrt nun-dem .
Schwere Schlacht im Westen im
Gange-.
»Aus Berlin: vom Sonntag: Eine
grosse Schlacht ist westlich Don But-If
im Ganae nnd schwere Bombarde«
ments finden auf der Front von der
Siriavka am Skochod bis östlich nach
Gorochow statt. Alle russiichen An
griffc brachen nieder
Gottsetung auf Seite 8.)
Der schädliche städtische Seiner-Ans
lauf.
Jn der letzten Sitzung des Conn
tnrathes brachten Peter Stuhr und
Hektnann Saß eine Klaaeschrist ge
gen den schädlichen Einfluß des städs
tischen Saverauslauses ein. Durch
die Trockenlegung des Wood River
Zweiges, wo der städtische Sewer
ausmündet, entsteht dort eine pestar
tige Atmosphäre Jusolge dessen be
sürchtet man dort die Gesundheit
schödigende Zustände Es scheinen
schon Nervenfieberfälle in der Nach
barschaft auszutreten Nun hat die
CountUsBehörde ein Ersuchen an die
staatlichen Sauitätsbeamten gerich
tet, eine Untersuchung dieser Miss
stöude vorzunehmen Schon vor ei
ntgen Monaten hat ein Conute des
Stadtraths, in Verbindung mit eini
gen Bürgern der Stadt, die Sache
untersucht, und es wurde im Einver
ständnisz ntit Herrn Küster ein Plan
entworfen, welcher auch von den
Stadtverordneten lHehntke und Meyer
dem Stadtrath vorgelegt wurde, aber
nie zur Ausführung kam. Es giebt
eben immer Leute in solchen Körper
schaften, welche auch den vernünftig
sten Ideen entgegen arbeiten müssen,
ohne den praktischen Werth erkannt
oder untersucht zu halten. Der Plan
war nämlich, unterhalb des Kiister’·
schen Schlachthauses einen Damm zu
bauen, welcher das Wasser nach dem
nördlichen Zweig führt und soutit ei
nen dauernden Abflusz für den
Seinerauslauf bietet. Der Kosten
pnnkt wurde auf ungefähr 31000
veranschlagt Wäre es nicht gut an
gewandt, eine derartige Ausgabe zu
machen, anstatt den Gesundheitszik
stand der ganzen Nachbarschaft zu ge
fährden und die Stadt in endlose
Unatniehmlichteiten zu hringeu·.
Ueberhaupt sollte die Vergrößerung
und tlierläugerung des Abzugskas
unlö, tiotn Wood Ritter an des Stadt
niedernug bis zuui Iiidwestende der
Stadt, ausgeführt werden, und wenn
es stöltjmll kosten sollte. Der We
inndheitszustand der Bevölkerung
sollte in erster Linie beachtet werdet-.
Mrautheith Epidemie-tu welche durch
vernachlässigte sanitijre Zustände eutsz
stenen, sind nicht tuit Geld gut zu»
machen. »
—-— Eis umsz aneh solche Leute ge-?
ben! — Seit Jahr und Tag hat der.
Präsideiitschiistg-Candidat Wilson fu«
immer schrosserer nnd beleidigendeÅ
rer Weise die Deutsch Vlnierikaner an« j
gegriffen, ja, er hat offen erklärt»
daß es ihn beschämen würde, von die- »
ser Seit· Stimmen zu erhalten. Das-!
aber schließt nicht aus-, dasz ihm etli-«
che deutsche Stimmen angeboten mer-«
den, wohl sicher auch in Grand JO
land. Es giebt ja leider auch unter
den Amerikanern deutscher Hertnnft
Leute, die einen moralischen Schlag
in's- Gesicht und Beleidignnyn gegen
sie und ihre Stannuesgenossen ruhig
hinnehmen, ja unter Umständen, so:
fern Bezahlung darin liegt. sogar
die geschlagene Hand kiissen resp. sich
siir sie in«s Zeug legen, ivie wir dies
an einem Liucolner Beispiel sehen
ninsiten Sie mögen das halten, wie
sie wollen, aber das Recht, siir uns
Amerikauer deutscher Oerknnft zu
sprechen, mus; ihnen siir Zeiten aber
kannt werden« Solche Leute kann
man nur bedauern und sich ihrer
schämenl
- Die diesjiihrigen .c!uiidereliiien
draus-en ans dem Fairplah befinden
sich ieit einiger-, zseit in vollem
Erlnnunge Eie erfreuen sich dieses
Jahr einer besonders guten Betheili
giinxr Oes scheint, das; non Jahr zu
Halm- die Jahl derjenigen, nielilie die
1»2,! Zaun ein s..:.rl«.-«Ise ist«-»aus
:«.1.x«.««1 niiTJ dse Nennen belnnnm
umschli.
Verbindung elellrischrr Ruhme-L
l
s Jn einer Versammlung dei- ist-Ini.
Irr-»I, nislihesd von der «(85rand Island
iEleetrjc Co.« ernannt wurde, lmt
man beschlossen, den Vii1«gei«sneisti.sr
innd sämmtliche Mitglieder des
Ztadtraths hinzu zu ziehen, mn mo
möglich geiueinschaftlich eine Von-lage
ciuszuarbeitem welche den Bürgern
von Grund Island unterlireitel users
Iden würde.
Fiikiussckiqtim is Sitzung.
Die Direktoren der Hall County
Fair Assoviation hielten am Montag
die erste Sitzung nach der Fair ab
um die Berite der Comites und des
Sekretärg entgegenzunehtnen Dem
Bericht des Sekretärs zufolge sind im
Ganzen 85292·10 eingegangen, und
verausgabt wurden s4993 86 Die
EintrittssBeitröqe zur Fair betruan
»33830.00. Die VersicherungssGes
"sellschast, welche die Versicherung so
weit an den Gebäuden trug, weigert
sich, weitere Versicherung zu geben.
Die Ursache schien der Verlust eines
der Ställe auf unaufgekliirte Weise.
Der Verwalter des Grundes, Herr
Thompson, verlor dabei zwei werth
nolle Pferde, Geschirre, Faringeräth
ichafteu und Futter im Betrage von
annähernd 8800, und der Mann hat
te keine Versicherung. Man versucht,
den Verwalter durch freiwillige Vei
träge einigermaßen zu unterstützen
und Herr John Neimers sowie C. H.
Tully eröffneten die Liste mit je 825
In der »Judependent«sDruckerei
werden weitere Beiträge entgegen ge
llUUUUUL
—- Die «Alfalsn- Meal Mill« in
Zheltou sowie einige Anszenaebäude,
theilweise gefüllt, wurden am Mon
tag Abend ein Raub der Flammen.
Der Verlust liezissert sich aus unge
fähr 817,000, worauf keine Versiche
runa ruht. Man vermuthet, dasz das
Feuer durch eine defekte elektriser
Dreihtleituna entstanden ist. DieI
freiinilliqe Feuermehr machte herni
sche Anstreu fg-n, das Gebäude zu
retten, doch W die Flammen be
reith Tonhe Dimensionen angenom
men, das; nichts gerettet werden
konnte wie die Betriebsuiaichineriei
und ein qroszer Heuschuppeir Da;
Funken non der Mühle in der Umge- «
onna herumflogen, waren M. Eon-j
roug- Wolnchau—:i, L. D. Martian’
Lumbern msd der Elenator der Tenz
man Nrain Co. in großer Gefahr-,
doch es gelang, einen Feueransbruch
dieser Nebände zn verhüten Anch
ein mit Lel gefüllter Waggon auf
Ali-leisem in der Nähe dec- Vrandobi
fette-J, befand sich in Gefahr, wurde
aber noch rechtzeitig ans der Gefahrs
zone gebracht. -- Ani Dienstag Mor:
gen gerieth während der Fahrt in
der Nähe von Stielton ein Frachtzug
in Brand resp. ein mit Aepfeln ge:
fiillter Waggon. Man koppelte den
Waggon ab und fuhr mit Eilge:
sclnoindigkeit mit noch zwei anderen
Waagoiig, die Kohle nnd Pferde ent
hielten, nach Shelton. Der Waggon
mit den Aepfeln verbrannte fast voll
ständig, die beiden anderen Waggons
blieben so ziemlich unversehrt.
—- Dieser Tage kollidirte das Au
tonrobil von Frau Hean Harrh hier
selbfx .:iit einein Milclnvagen, und
insolge der Gemalt deg Anpralles
wurde der Treiber Q. Daniels sol
cherweise ans die Straße geschleu
dert, dak er einen Armbruch sowie
andc Verletzungen davontrag.
—- Kein Fisch ohne Gräte, keinj
Mensch ohne Fehler.
Presse.
Vor einigen Tagen wurde uns die
«Weltpost« ztuiestellt, ein neues deut
schesrs Blatt, welches bot ungefähr ei
nein balben Jahre iu Uincdln ge
sarundet wurde und bereits iiber eine
stattliche Leser-zabl verfinst. Das
neue Blatt ist den Interessen der
Deutsclnsnssen gewidmet und wir
miissen aestelsen, das; der neue kju
wach-:- deiss deutschen ;3eittiiuis:sl11iitte1·
-n-ai2")e-:- bereits seist-u ein reibt sit-jun
i":e-.- ""«niunntieu zu ssin icliexut Tet·
se» Zizie Jtikdaktun ist sure liiusi Bi
Hsdwtner , und da deiselbe auch ein
Flucht-net lsienbanincanu ist, nnrd dac
lelutt ebne Zweifel bliilsen, nnubsen
ännd gedeihen- Typbnrapbisch macht
idazi neue stind der deutschen Presse
jiin Staate Nebraska einen besonders
Pauteu Eindruck und auch die Schrift
leituna liegt in bewährten Händen«
Es steht zu erwarten, daß dia deutsch
russische Bevölkerung des Staates
die »Weltpost« als ihr Mundstück be
trachtet und eifrig auf dieselbe aboni
nirt.
IChqkies Esaus Hast-ek- Rede i
Gkaud Island.
Auf seiner EampagnesTour durch
den Westen und Nebraska kam der
republikanische Präsidentschafts-Cau
didat Charles E. Hughes am Mon
tag auch nach Grand Island, um ist
»Liederkranz« eine etwas mehr wie
eine halbe Stunde währende Anspra
che zu halten. Schon lange vorher
war die grosze Halle bis auf den lec
»ten Platz irn Parterre sowie auf den
Gallerien besetzt, und so dicht ge
drängt standen außerdem die Men
schen, dafz fast kaum mehr ein Steh
platz vorhanden war, während fast
ebenso viele Leute noch außerhalb der
Halle standen, denen es nicht niele
möglich war, Eintritt zu erlangen·
Als Herr Huaheszy in Begleitung sei
ner Gattin, schließlich niit etwas Ver
spätung ankam und die Bühne be
trat, wurde ilnn eine stiirmische Ova
tion zutheiL Frau Hughes wurde
sodann von der kleinen Charlotte
Abbott und der kleinen Peggh Wint
more ein prächtigeg Blumenftück
überreicht, was auf die Beschenkte ei
nen tiefen Eindruck hervorrief Herr
Max Egge, Vorsitzender des republi
kanischen CoiitithsCoiiiites, stellte fo
dann Herrn Huglieg vor. Herr
Hughes trat sodann vor die Rampe
und begann seine Ansprache, wobei
zu bemerken ist, das3 wohl jedes Wort
von Herzen kain und ehrlich gemeint
war, frei jedweder Plirafe, wie über
haupt die ganze Ansprache jeden
poniphaften Tones entbelirte und sich
allein nur auf festen Thatsachen
griindete, die uinoiderleglich waren,
da sie tief in das Herz unseres gegen
wärtigen politischen Lebens griffen
und die Handlungen der gegenwärti
gen Adminisiration mit dein strahlen
den Scheinwerfer seiner unwidersteh
lichen Logik beleuchtete Es ist uns
nicht gestattet, wegen diiunnimangeli
die Rede Wort fiir Wort zu bringen,
desshalb werden wir uan auf ein kur
zeS Iiiesunie derselben sowie ihreg ge
dnutliclsen Inhalt-:- lieschränken iniifs
leit.
Redner wies in der Einleitung auf
feinen letzten Vesnch in Grund Js
land vor etwa acht Jahren hin und
betonte, wie rasch doch die Zeit ent
fliehe, seitdem er zinn letzten Male
hier gewesen, nnd in geschickter Weise
betrat er hierauf politischen Boden.
Er hob hervor, was- eine Administrw
tion in Wirklichkeit sein sollte. und
wies darauf hin, daß die gegenwär
tige Adniinistration in vieler Hinsicht
das-, was man von einer solchen et
warte, nicht erfüllt habe. Sie ver-—
sprach Dekonoinie und hat verschwer
dung geübt. Sie verurtheilte Ver
schwendung nnd hat nun den Reford
gebrochen hinsichtlich verschwenderi
scher Verioilligungen Dem ameri
kanischen Farnier könnte doch wohl
nichts mehr interessiren, wie die spat
sanie Ausgabe öffentlicher Geldes-,
und dafz Geldbewillignngen sich nuk
auf öffentliche Bedürfnisse beschrän
ken sollten. Tags Vndget sollte in ge
schästsniiisziger Weise gehandhabt
werden, aber ed sollten feine Gelder
oeranggabt werden fiir belanglose
oder linternelniningen privater Na
tur, fiir welche das Volk kein Inter
xssse zeigt nnd fein Interesse zeigen
kann.
Bezüglich der Landnnrthschllft be
tonte Redner« daß in dieser Hinsic
oiel gethan worden sei. Als Gou
vernenr dec- Ztunteci Nein York habe
er den Acker-beut Interessen seine volle
Itnstnertinnikeit geinidnset Fiir dic
se Interessen dei« Nation lsnbe inan
nedentende: giliistet nnd uni-:- die-d
ti.»n.niin nntii ienndlitnnisclscsn Ne- f
nnne liezionnen nnd dnicis dasselbe
Jsscikisik Etiinnlnd erhielt, nnd was
·int«-i« deinoirntisclier Atome-einig fort
jqensn nun-de. ined nncl) unter der
ruhn-enden tseniinlitlnnschen Regie
innq die wie nn«,iineinnen ist« wieder
snnst Wird ei konnnen iniid, großartige
Flkeibissunna n. Onneiterung finden.
"T’ie Interessen der Landivirttsschqft
ssind fjir das Land von der größten
sVedentnnn Wir müssen aber- eine
gesunde Administratson vefiheih se
funde ökonomische Methoden, Meist «
den welche die amerikanischem JM
essen schützen Wer nach den
ist-M H- wksis w