Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 21, 1916, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Nebraska
GENUS TEZEEYEE EEEEEE
DEEEM
Sidböntc Hanptvcrsammlung
des Staatvcrlmnch Nebraska!
Mittwoch Nachmittag in Grund Island nntch
ungcyscin zahlcichcr Betheiliguyg eröffnet!
Jutercssantc Jahres - Berichte-der Beamtcn2E
· Die 7. jährliche wwwin
lang des Staatsverbandes Nebraska
wurde leiten Mittwoch Nachmit
tag um 3 Uhr in der hiesigen Lieder
kranstalle unter ungemein starker
Betheiligung eröffnet. Der Verband
bat im verflossenen Jahre wieder ein
eksreuliches Wachsthum zu verzeich.
nen, was durch die starken Deleginup
nen aus allen Theilen des Staates
liewieien wurde.
Von Morgens 8 Uhr bis Nachmit
tags 3 llbr wurden die Delegaten an
den verschiedenen Bahnbösen empfan
gai und nach der Liederkranzhalle ge
leitet. Herr Julius Leschineka Prä—
sident des Ortsverbandeö Grund Js
land, hiesz die Versammelten mit ei
nigen herzlichen Worten der BearuT
ßuug und Bewilltonnnnung sowie
der gemeinsamen Absingung des Lie
des Deutsche Weibe« willkommen
Jn einer daraus folgenden Ansprache
hieß Bürgermeister Elias. G. Ryan
die auswärtigen Gäste und Delegatcn
willkon und wünschte dem
Staatsverband den besten Ersolg in
den bevorstehenden Verhandlungen
Hieraus übergab Herr Julius Le
schinsln formell die Versammlung
an den Präsidenten des Staats Vec
bandes Herrn Val.W «- Peter der so
dann mit einer Atliprache die Geschäf
te des Verbandes einleitete Hieran
wurde das Comite zur Prüfung der
Mandate ernannt, woraus die Beam
ten ibre Jalireaberichtc verlaseir
Die Berichte-, die wir in dieser
Ausgabe des »Anzeiger F: lHerold«
veröffentlichein zeigen, was der Ver-l
band itn letzten Jahre geleistet hat«
Jsitksbericht des Präsidenten Val·
J. Peter.
Werthe Delegateni
Die welterschiitternden Ereignisse-»
in Europa, die siir die Menschheit;
von höchster Bedeutung sind und siirT
die germanische Welt das Sein odeer
Nichtsein bedeuten, haben in unserem
lehten Vereinsjahre ihren Höhepunkt
erreicht. Als bereits die Wage des
Sieges sich unserem heldentniithigen
Stammesvolke und seinen Verbiindes
ten zuneigtc da sielen ihnen neue
Verräther in den Rücken und sie wur
den gezwungen, den unerbittliche-i
Kampf gegen eine ganze Welt von
Feinden sortzusetzen Da wir nun,
was ganz natürlich ist« unsere Sym
pathie nnd Theilnahme unserem ver
kannten und bekämpften Stammes
volke entgegenbringen, so haben wir
als amerikanische Bürger die bitter
sten Angtisse. Beleidigungen und
Verlenmdungen zu bestehen. Ja so
gar der höchste Beamte des Landes
beging die unverzeihliche That, indi
rekt eine historische Anklage gegen die
Bürger deutschen Stammes zu erhe
ben und sie der Untreue zu zeihen
Den DattichsAmerikaner treffen diese«
Anklagen nicht, denn Alles, was er
sordrte, war eine ehrliche Neutrali
tät und Aufhebung des blutigen Was
senschachert, der von vielen hervorra-.
genden UnglosAmerikanern ebenso
verdammt und verabscheut wird, wie
von den Bürgern deutscher Hei-kunst.
Sind Ausschrettungen gegen unsere
Geseve vorgekommen, so sind diese»
einer kleinen Schaut Reichtdeutscherz
zuzuschreiben die in ihrem deutschpa·.
triotischen Uebereiser gefehlt haben-:
die aber in keinerlei Beziehungen sui
unseren Bereinignngen standen, ge
schweige denn ihre Unterstützung ge
sunden haben.
Als durch die deutsche Untersees
kriegsitbnmg höchst bedanerltcherii
weise eine Anzahl Amerikaner Links
Leben kasn und die Probriten uns-W
Bürgerschaft diesen bFiagenswerthen
Vorfall benützten, um den Krieg init
Deutschland herbeizuführen, waren
wir selbstverständlich gezwungen, in
der energischsten Weise fiir die Aus
rechterhaltung des Friedens einzu
treten. Wir thaten dies nicht etwa,
wie uns vorgeworsen wird, unt
Deutschland zu helfen, sondern unser
eigenes Land zu schützen nnd ilnn zu
nünem um unser geliebtes neues Va
terland, in Uebereinstimmung mit
den Lehren Washingtons, aus den
verhängniszvollen europäischen Ver
wicklungen herauszuhalterr Wir hat
ten in diesem einzig dastehenden
Kampfe zu unserer großen Genug
thuung und bleibendem Danke mit
zwei Ausnahmen unsere ganzen Ver
treter ini Kotigreß ans unserer Seite.
Das Vedauerlichste an der anti
deutschen Bewegung ist, das die
Freunde Englands und Ier Umir
ten die Macht besaßen, durch die Ta
gespresse die öffentliche Meinung der
art zu vergiften, daß Alles, was zu
Gunsten Englands ist, auch als gut
anierikanisch dargestellt wird. Um
nun dieser aller Gerechtigkeit Hohn
spreche-Wen Agitation Einhalt zu
thun, wurde am 28. und 29. Mai
1916 in Chirago eine Conserenz von
Deutschanierikanern agbehalten, die
auf die Anregung des Staatsverwa
deg Pennsylvania einberufen wurde.
Dieser Versammlung ging eine eben
so wichtige Sitzung der deutschatnerii
kanischen Zeitungsherauggeber vor-.
aus. Die Konferenzverfanunlinig:
wa r eine Epoche im DeutschacneritaU
nerthum Vertreter non Vereinen»
jeglicher Bestrebungen und Kirchen-s
genieinden jeglichen Vetenntnissesx
ans 42 Staaten waren zugegen. sch;
habe unseren Verband vertreten und
genoß die Ehre, in der der Versamm- l
lung vorausgehenden Beratbung, ins
der man sich auf die Beamten und die?
Tagesordnung einigte, den Vorsitz zu
fiilsren Die Stellung der Deutsch
amerikaner murde in klaren Weschnitz
fen klargelegt, die keine Mißdeutung;
zulieszen Die gesannnte Presse gab
diese Beschlüsse bekannt und das
Land wurde sich klar, dass der
Deutschasnerikaner die unberechtigten
Angriffe nicht länger olnte Wider
stand über fich ergehen lassen würde.
Das erste erfreuliche Resultat war
das; die Stellungnalnne nicht ebne
Einfluß auf die renublilanifche Na
tionaltonvention und die Platform
der Republikaner blieb. Damit bat
te man das erste, bauptsächlichste Ziel
erreicht. Dagegen aber ist wohl die
AntisBinderstrichleriPlanke der de
molratischen Partei auf diese Konse
renz zurückzuführen Sie ist, wie in
einer öftlichen Staatsverbands - Ver
sammlung mit Recht gesagt wurde
»ein schwarzer Flecken auf ihrem
Schilde, den auch die besten Errun
genschaften der Partei nicht verwi
schen lönnen«. Man glaubte, den
Nationalbund vor sich zu haben, dein
es direkt unmöglich ist, in National
wablen einzugreifen. Man hat je
doch daneben geschaffen. Ob die Kon
ferenz auch für die Zukunft von Ve
deutung sein wird. läßt sich heute noch
nicht sagen. Gelingt es, die ur
sprüngliche Absicht durchzuführen
und ein ständiges Konferenszureau
zu schaffen zur gemeinsamen Stel
lungnahme in Fragen, an denen die
Deutschameritaner ein gemeinsames
Interesse haben, so dürfte sich man
ches Gute erreichen lassen.
Die Verleumder des amerikani
fchen Deutschthums sind übrigens
wieder beschämt und der Lüge über
führt worden durch die Waffener
digkeit der Söhne deutscher Eltern
gelegentlich der Grenzunruhen in
Mexibx Desgleichen in der »Prepa·l
rednesstrage«. Der Bürger deut
scher Herkunft tritt für wahre Bereit-,
fchaft seines Landes ein; für denk
Schuh seiner Rechte gegen jedeni
Feind, und sieht in der allgemeinen
Dienstpflicht die beste Rüstung. Da
nun der Deutsche die größten Fami
lien hat, würde die allgemeine Dienst
pflicht von ihm die größten Opfer
fordern. Diese für eine gerechte Sa
che zu bringen, ist er bereit, was so
manche unserer Widersacher und Ver
leumder nicht behaupten können. Der
Deutsche kennt nnd thut seine Pflicht
gegenüber der Regierung, er wahrt
sich ihr gegenüber aber auch das
Recht der freien Rede und das Recht
der Kritik. Er ist ein überzeugter
Anhänger der amerikanischen Jnstiil
tutionen, aber kein blinder Partei-z
gänger nnd Aemtervntriot Undj
seiiie Peiitik ist geleitet einzig uiidi
allein vom Wohle dieses Landes«
ohne Rücksicht auf Person oder Par-;
tei. Unsere Ziele sind die Ziele jedes-«
wahren Aiiierikiiiierg, die Wohlfahrt
des ainerikanifchen Staatswesens
Jch komme nun aus ein erfreuliche-l
res Thema zurück- anf die Bethätisj
gnng unseres Verbandeg im letzten-J
Jahre Da haben mir vor Allem Ups
fache, uns zu frenen iiber unseren
Sieg ins Stantsobergericht das dass
Mockettsschnlgefen fiir fi·e1ndfprach-!
nchen Initekkicht einstimmig als ver-I
sassnngsgeinäfz und rechtskräftig erij
klärte. Ueber den Angrisf auf dass
Wesen berichtet ielir ausführlich unser
verdienter Zchulmamn Herr C. A.l
Sommer-. Mir eriibrigt nur, den ges
fchätzien Verbandsbriideru von der
Teutonia Lege No. 15 des Ordensi
der Hermannssiihne in Nebraska!
Citn unseren herzlichsten Dank«
auszusprechen für die Versechtungi
unserer Rechte i» diesem dennoiikdi-·
gen Prozeß.
Eine erfreuliche Anerkennung der1
Thötigkeit unseres Herrn C. A« Zorn-l
nier auf erzieherischem Gebiete ist1
seine Ernennung zum Mitgliede ders
Staats - Vibliothets - Behörde durchs
unseren Gouverueur John H .More-»
head. der si chdaniit den Dank unse
res Verbandes von Neuem erworben
Unsere stehenden Ausfchiiise wer
den Jhnen weitere Auskunft geben
iiber ihre Betliätigung auf den ihnen
angewiesenen Gebieten
Mit Erfolg griff unser Verband
in die ani lik. April stattgefundeue
Priniärivahl ein, in der unser be
währter deniokratischer Senator Gil
bert M. Hitchcock wieder nominirt
wurde nnd der demokratische Gouver
neurs-Candidat sieith Neville die
Noiuination erhielt. Auf Seiten der
Nepublilaner stehen zwei Gegenkani
didaten, denen wir auf Grund ihrer
engherzigen Gesinnung auch in der
Haubtivahl unsere Unterstützung ver
sagen müssen.
Unser Hilfsiverk ist ini letzten Jahr
langsam vorangeschritten und hat un
ser Hilfssond fest die Höhe von MO
000 erreicht.
Die letzten 81000 haben wir den
armen Gefangenen in Sibirien zu
gewandt und hoffe ich, daß für diese
Unglücklichen, die durch russischen
Barbarismus in unbeschreiblicher
Weise zu leiden haben, in nächster
Zeit noch recht reiche Gaben fließen
mögen. Ueberhaupt sollte unser
Hilfstverk mit neuem Eifer betrieben
werden, da infolge der Ausdehnung
des entsevlichen Krieges die Leiden
unserer Stammesgenossen stündlich
größer werden.
Die Staatswohl am kommenden
7. November ist die wichtigste seit dein
ir-f
(Fortsetung auf nächster Seite)
Nahm sich niittelst Chlorssorm das
Leben.
In einem Ansall von Lebens-über
drusz machte die im Devereaux Logik
haus iibek Neumayer’s Groeeryladen
wohnhaste Frau Carrie Nina Cole
ain Donnerstag Abend mittelst Chlo
rosorm den Sprung in's unbekannte
Jenseits. Jn einer hinterlassenen
Notiz ersuchte sie, ihre Mutter in Ca
lisornien von Ehre-m Tode in Kennt
niß zu setzen. Eine Stunde vor ih
rem Ende ging se in Clahton’s Apo
theke und kaufte sich Chloroiorm mit
dem Bemerken, sie benöthige es zu
Reinigunaözwecken Sie begab sich
dann auf ihr Zimmer, und als die
Logirwirthin sie fragen wollte, ob sie
zum Abendbrot anwesend sei, wurde
ihr die Thür vor der Nase zugeschlas
gen. Eine halbe Stunde später kam
ihr Gatte, mit der schon mehrere
Male von ihr getrennt gelebt hatte
heim und erfuhr, daß sich die Frau
eingeschlossen habe. Da ihm kein
Eintritt wurde, kroch er durch das of
sene Obersenstek und fand zu seinem
Ueberraschen die Frau aus dem Bette
liegend, völlig angekleidet, einen
mit Chlorosorm artränktenSchwamm
vor dein Gesicht Sie war bereits
todt. Die Verstorbene war etwas
über 29 Jahre alt. Die Familie
wohnte früher in No. 1010 westl. 10.
Straße und der Gatte ist ein Ange
stellter der Palme-r Jce Co. Nach
mebrjiihriaem Geirenntsein hatte sich
das Paar vor einein Monat wieder
vereinigt aber iu der Zwischenzeit
nochmals getrennt Das Motiv der
liedauernswerthen That scheint in die
sen Faiuilienverbaltnissen zu suchen
zu sein.
Warnung!
Der folgende Beschluß wurde auf
der 7. Jahresversannnlnng deS
Ztaatgberbandes Nebraska anst U.
September in Mrand Island ange
nommen:
»Der Vorstand des Staatsberban
des Nebraska ist beauftragt, dafür zu
sorgen, daß in den deutschen Zeitnn
gen von Nebraska bekannt gegeben
wird, daß Christ stahl, Herausgeber
des »Nebracsta Echo« in Lincolm
Neb» nicht antborifirt ist, Gelder für
die smeggnotbleidenden anzuneh
men.«
Der Vorstand des Staatsbetbandeo.
— Jack Frost hat hier und in der
Umgebung nor einigen Tagen sein
Erscheinen gemacht und hauptsächlich
in den weniger gefchiiuten Gärten
deu zarteren ljremplaren der Pflan
zenwelt ein Ende bereitet. Garten,
Tomer emniindlichere Blumen so
wie Naiikeiigeinächfe find erfroren.
Auch die Flora un Garten des Schrei
bers dieier Zeilen hat ihr Blumen
grab gefunden In der Zwischenzeit
hat sich wieder schönes und sonniges
Wetter eingestellt und wir gehen nun
langsam dem Illltioeiber Sommer ent
gegen, der uns noch manchen golde
nen Herbsttag liescheren wird.
— Die Residenz von Geo. Bau
mann an westl. l· Straße geht ihrer
Vollendung entgegen Sie ist eine
der schönsten und modernsten Residen
zen der Stadt
— Die Freiheit und llnalihängig
leit der (ileiinnung hängt siir Viele
wie ein schweres Bleigewicht am
Vrotlorlun welcher uin so höher
hängt, je schwerer besagteg Meige
wicht ist
Fiel von einem Getöst nnd erlitt den
Tod.
B. Ellis und L. P. VowelL zwei
Zimmerleute-, waren dieser Tage auf
einem literiist vor dein Gebäude der
Yost Luniber Co» das derzeit ini Bau
begriffen ist, beschäftigt, als das Ge
rüste nachgab und die beiden Männer
zwölf Fuß tief auf den mit Ziegeln
gepflasterten Seitenweg fielen· Wäh
rend Cowell nur verhältniszinäszig
leicht verletzt wurde, fiel Elliel mit
dem Kopf auf und erhielt solche Ver
lehungein das; er kurz darauf starb
Er hinter-läßt feine Wittwe und drei
erwachsene Kinder, von denen eines
hier in Grand Island wohnt.
Dies Gomit - Most-sum
Ueber den letzte Woche von uns nur
skurz berichteten Fall der Frau Gods
dard, die in ihrem Heim an Eddys
straße am Montag todt aufgefunden
wurde, und zwar fast bis zur Un
kenntlichkeit verbrannt, während das
Zimmer in Flammen stand, sind von
Sheriff Sievers nnd der Polizei in
zwischen weitere Erhebungen ange
stellt worden, die erwiesen, daß die
Frau zuerst erschofsen wurde und so
«dann ihre Kleidung mit Petroleum
begossen und hierauf angezündet
wurden. Das abscheuliche Verbrechen
beging ein gewisser »Ted« Gardenen
ein Schreiner von Beruf. Trotzdem
die Frau verheirathet ist, muß sie
doch in gewissen Beziehungen zu je
nem Gardener gestanden haben. Die
That ist die Folge eines wahrscheinli
chen Streites des Mannes mit der
Frau, der verlangte, sie solle mit ihm
nach Montana gehen und dort ein
Logirhaus führen, was die Todte zu
thun sich weigerte. Es ist bekannt ge
worden, daß Frau Goddard kurz vor
ihrem tragischen Ende sich noch in der
Stadt befand und Einkäufe besorgte
Man nimmt nun an, daß Gardener
entweder auf sie versteckt lauerte und
ihr dann in’s Haus folgte, oder schon
vorher sich in den Zimmern befand.
Sie hat hauptsächlich in der letzten
Zeit Bekannten gegenüber des Erste
ren erklärt, dasz sie Furcht vor Gar
denek liege und ahne, er wiirde ihr
noch ein Leids antlnm. Diese Almuna
sollte sich leider bestätigen. Die Un
tersuchung durch Dr. Boyden zeigte,
daß der Frau eine Kugel durch die
Lunge und das Herz gegangen war
was ihren augenblicklichen Tod her
beigeführt haben mußte. Außerdem
erhielt sie noch einen weiteren Schuß.
Der Mörder entnahm dann einer Pe
troleunilanme Petroleum, goß es
über die Kleider der Frau und zünde
te dieselben an. Als gegen 8 Uhr des
Abends Leute an dem Hause vorüber
gingen und den Flanuuenschein sa
hen, alarmirten sie die Fenerwehr,
idie kurz nach darauf aus der Brand
Iscene erschien und die Flammen
llöschte Der schrecklich verbrannte
und entstellte Leichnam wurde ent
deckt und nach der Morgue gebracht.
Der Verdacht lenkte sich sofort auf
jenen »Ted« Gardener. aber derselbe
war plötzlich verschwunden u. so fehl
te das Hauptbindeglied in diesem
Mordfalle.
Am Donnerstag wurden die hiesi
gen Behörden von Parteii, Keith
sCountn, benaclsriclitigt, daß Gardner
sin einem Zimmer eines dortigen Ho
ltelg, in dessen Hotelbuch er sich unt
sieineui wahren Namen eintrug, todt
saufgefnuden worden sei. Ein borge !
sundenes weißes Pulver beweg-, daszs
ser durch Gift Selbstlnord begangen;
:l)atte. Sherisf Siebers begab sich so ;
sinkt nach Parteii, um die Leiche zul
Hidentisizirein und er sand, dass diesel- ;
Hbe wirklich diejenige (ilardiier’cs ist.
zDie Leiche wnrde nach hier überführt ;
Es wird berichtet, dasz der uutere
iTheil seiner Kleider völlig durchniißl
war, als er in einein Reftaurant in
Parton ein Mahl einnalnn. Dies
,dentet darauf hin, dasz er die Land
Hstraszen aus seiner Flucht niied nnd
sich einen Weg durch psadloies Land
nnd durch hohes Unkraut bahnte.
s Mit seinem Tode ist auch der
IslliordFall Noddard abgeschlossen
1nnd dein Countn wurden dadurch
sgrosze Unkosten erspart
-—— Albert Schönstein erhielt vor
einigen Tagen von seinem Vater in
Elsterberg eine Postkarte. in welcher
derselbe erklärt, das; er bereits meh
rere Male geschrieben habe und sich
nicht erklären könne, warum man in
Amerika seitens seiner Verwandten
schweige. Da Herr Scliiinitein nur
diese eine Karte erhielt, sind ohne
Zweifel die anderen Briefschasten ans
Deutschland den Englöndern in die
Hände gefallen. Auch bemerkt er,
das; er den »Anzeiger nnd Herold« in
diesem Jahre nur siinfuial erhalten
habe. Dieser Umstand veranlaßte
uns auch, die Sendung des »Auch
ger« nach Deutschland bis auf Weite
reis zu suspendiren.
Vom KMchauplatz
Gewaltige Niederlage der Numänen
und Rassen in der Dobrudscha.
anänem von Gen. Mattener ve«folgt, auf dem Rück
zuge. Starke kussifche Rückfchläge. Deutsche
greifen in der Campagne an.
Rnssen nnd anänien schwer ge
schlagen.
Aus Berlin: Das russischirumöni
sche Centrum ist über 30 Meilen
zurückgetrieben worden. Der Feind
wurde in einer tiefen Einschaltung
zu Dobric gefaßt und mußte große
Mengen Beute im hastigsten Rückzug
aufgeben. Deutsche, bulgarische und
türkische Streitkräste haben die rumäs
nischen Schwarzmeerhöfen Karapca
Sabla Burun, Jezkaital und Hamak
besetzt sowie nahezu ein Duhend
Dörser in der Dobrudscha. Das Zu
rückweichen der ruiniinischen Armee
bedeutet ein Zurückgehen um mehr
als 60 Meilen. Jede neue Depesche
läßt den Sieg der deutschen Verbüni
deten noch größer und die Niederlage
der Rumänen und Rassen noch schwe
rer erscheinen. Die übrig gebliebe
nen russisch-rumänischen Streitkräste
weichen an der einzigen Eisenbahn
entlang zurück, die es im ganzen süd
östlichen Runiänien giebt, —- eine erst
neugebauteLinie Geradezu aufge
rieben sind 7 Divisionen des Feindes-,
die sich auf die Ruinnäen und Russen
vermuten Die annäen und Rus
sen werden jetzt auf die Donau zurück
getrieven, —- m oer unyenvounen
Niederlage, welche irgend eine Alliiri
ten Armee erlitten hat, seit die Ser
ben vor einem Jahre zerschmettert
wurden. Feldmarschall v. Mackens
sen, welcher auch die deutsche Dampf
walze in dein Vorstosz durch Serbien
gelenkt hatte, befehligt die deutschen,
türkischen und bulgarischen Streit
kräfte, die jetzt immer weiter nach
Rumänien hinein dringen
Feldniarschall v. Hindenburg, jetzt
Chef des Großen Deutschen General
stabes, ist von der westlichen Front
zurückgekehrt wo er sich überzeugte,l
das; die liritiseh-französischen Streit
kräfte niemals die deutsche Front bre
chen werden. Er hat vorerst sein
Hauptauartier iin Osten errichtet nnd
beobachtet nnnniehr die neuen Entwi
ckelunqen in anänien sowie in Ma
zedonieir
Ein Bericht des bulgarischen
strieasaniteg besagt, das; die Russen
nnd Rinnänen schon seit Mitte letzter
Woche beständig nach der Donau hin
zuriickqemiiiien sind. Ihre Heeres
einheitun sind viilliq zerstört. Die
FI« it des Feindes ist paiiikartici.
nno die klkiederlaae der rnniänischen
nnd rnssiichen Armee hat Schrecken
in ganz Illuniiinien verbreitet Alle
Ulc 11(—"T« L’il·llllt’l’lc, Il)clll)c Voll Ucll
A ( . n nach Rumänien befördert
«.-..».-,- schon ehe die anänen in den
Krieg eintrateu, wird jetzt hastig nach
der nördlichen Seite der Donau zu:
riickgezogeih wo die Rumänen sich zur
Wehr-e zu setzen platten Deutsche
Truppen und deutsche Artillerie spiel
ten eine wichtige Rolle bei dein gro
szen Ziege. Die rasche Erolierung
der Panzerforts von Tutrukai mai
aus die Arbeit der schweren deutschen
Artillerie zuriickzufiihreiu Eine
deutsche Abtheilung hatte auch die
Ehre, die erste zu sein, welche in Tu
trukai eindrang. Das Vorriicken der
deutschen Jnsanterie glich in seiner
Schnelligkeit dein seinerzeitigen Vor
stos3 gegen Paris-. Ali- festgestellt
ionrde, dass die Festung Zilistria voiu
Feinde geräumt worden umr, segte
deutsche und lnilgarische stamllerie
an der Stadt not-hei, in unaufhörli
cher Verfolgung des Feinde-J. Durch
ein besonders schnelle-J Vorriicken
iiberraschte und eroherte eine deutsche
Patrouille voiu ti. Oanauer Husarens
regiuient eine ganze rnniänische Bat
terie. Zu dein ti. Hauauer PUNITI
reginient gehörte auch der 23jährige
Priuz Friedrich Wilhelm von Dessen
welcher vor einigen Tagen im Kam
pfe fiel.
Wie aus Sosia gemeldet wird. ha
ben die Bulgaren in den ersten zehn
Tagen in der Dobrudscha in Rumä
nien über 10,000 Quadratkilometek
Boden erobert., also mehr wie das
ganze Gebiet, das ihnen vor drei
Jahren die Rumänen raubte. Die
rutnänische Artillerie ist durch die
großen Verluste an Geschützen schwer
geschwächt worden. Alle Anzeichen
deuten darauf hin, dasz der Zusam
menbruch des rumänischsrussischen
Feldzuges nahe ist, soweit die Do
brudscha in Betracht kommt. Auch
der rumänische Feldzug im Allgemei
nen wird bald sein Ende erreicht ha
ben. Die rumänischen Verluste wer
den soweit aus über 80,000 Mann
berechnet. Die russische Armee in
der Dobrudscha wird auf 300—400,
000 Mann geschätzt
Schlacht an der Sommerout die
grösste der Weltgeschichte.
Aus Berlin: Jn den gewaltigen
Kämpfen in der Picardie sließen auf
beiden Seiten der Sonime weitere
Ströme von Blut· Ungefähr eine
Million ist aktuell engagirt. Die
Engländer und Franzosen mit 35 Di
visionen, mit Hinzurechnung der Ar
tillerie etwa 6000 Mann stark. Der
Munitionsaufivand ist beispiellos, ja
unberechenbar. Seit Ende August ist
das Feuer geradezu okkauaxtig ge
worden. Der Boden sah wie gepflügt
aus und die Bollwerke waren buch
stäblich pulverisirt. Da kam der An
sturnt, aber die Deutschen fanden De
ckung in den von den Geschossen aus
gerissenen Dächern und Jurchen, und
als der Feind kam, wurde er mit ei
neni Maschinengewehrseuer empfan
gen, unter dessen Hagel Kolonne auf
stolonne deziniirt wurde. Erst spät
räumten die Deutschen das so schreck
lich theuer erkaufte Gelände, nachdem
ihnen der Boden buchstäblich unter
den Füßen iveaaeschossen war, und
zogen sich hinter die nächsten, intakt
gebliebenen Verschanzungen zurück.
Aber der siernpuntt ist, daß kein
Durchhruch stattgefunden hat« Wo
die Artillerie das Gelände zu Brei
gemacht hat, wurde e: dein Feinde
eingeräumt Wenn die Alliirten mit
ihrer Artillerie um etliche hundert
IWard-J norriicken nnd die Operationen
nächsten Monat wiederholen, möan
sie, meines gut sieht, wieder ein zehn
Meilen lanaeg und eine halbe Meile
breites Nelände aeniiuneiu niiiisen je
doch dafiir ebenso thener bezahlen wie
dieses Mal. Ein Turihbruch ist ganz
ausgeschlossen. Es iit klar, dasz die
Llllliirten auf ein arosiee gziel losge
qanaen sind. Der riesiae Apparat,
den sie in Beineanna gesetzt haben,
mar offenbar zu etniag likröszereni be
stimmt, als drei lninpiae Diirfer ein
zunehmen. Taiz Erliebnisz der jüng
sten Lffensine beineist nichts alO die
Ohnmacht der Alliirten auf diesem
.xtriea-:-schannlat;, ein positibecs Resul
tat zu erzielen.
Mohammedankr stehen gegen Russen
ans.
Ausz- Verlim Eine russischsasiatische
Zeitung berichtet, dasz eLs in Tasch
kent, der bedeutenden Handelsstadt
in Tumu, NussischsEenkralasiem zu
einein ernstlichen Ausstand der mo
hauunedanischen Bevölkerung gegen
die russisihe Herrschaft aekonnnen ist.
Die iiiohaniniedanische Bevölkerung
iueiaert sich, sich siik Arbeiten der Mi
litiirhehörden heranziehen zu lassen.
Tausende niohanunedanisclnsr Män
ner rotteten sich zusauunen und grif
fen die Polizeimacht-n an, verwunde
ten mehrere Polizisten und tödteten
einen Semeanten. Viele wurden
wurden oerhastet, mehrere Leute zum
Tode verurtheilt, Andere zu zwanzig
nnd fünfjähriger Zwangsarbelt.
Fortsetzung auf Seite s.)
- Als-« .