Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 31, 1916, Sonntagsblatt, Image 12
Schmutze Perlen.l Mittelwerte-n W III-I stift. kl· Mitleiqu Umgehen Sie teine G’lchichten Und legen Sie kost« ·Jn, die Herren von der Polizeil« iemektte Franz spöttisch· .Gegen die find die andern Sterblichen biind Und tand. Die hören das Graz Mien« Mord nnd der Oberleutnant wa xen unt Tisch getreten. » nn wir auch nicht das Gras wachsen hören Baron tltoder«istein«,l Jngte Doktor Wut-user mit lühler Qösiichietn »so wissen wir doch in monsen Dingen rascher Bescheid als andre Menschen. Sie scheinen das. nicht zu glaub-n. Jch hoffe, daß ich! in w-nigen Tagen in dee Lage sein«l werde. erade Jisnen das beweisen zu tönnent Baron Franz Rodenstein zuckte zu sammen und bunte icheu von sei-; net Teetasse zum Koiiiinissak .ruf.’ Sein Gesicht wurde um einen Schein blossen Oek scheue Blick war dem Korn-! missae n« t entgangen. I Auch ary hatte ihn bemertt. Ihre klugen wanderten erstaunt von iqrem Cousin zu Doktor Wurmjer der itsr lächelnd zunirttr. Nun hef-; tete sie ihre Blicke beobachtend auf« Imm— i Ein scharfei Ohr hätte ein leich-’ teo Zittern der Stimme herausho ren können. als Baron Franz die Frage stellte: »Warum wollen Sie denn gerade mir beweisen, daß die Polizei mehr sieht als andere Leut-s« . »Weil Sie immer eine gewisse Ironie zu · gebrauchen belieben wenn Sie auf meine Tätigkeit zu sprechen kommen, antwortete Dol-» tor Wurmser lächean und unbesnnsz geli. ; Nach bem Tee eilte ber Kommissar wievee in ben alten Turm uns sehte seine Nachforschungen sort, ohne et was zu erzielen Enttiiuscht sagte er schließlich zu Bitten Ugentem .Brnndtner, einige Lichte lang werden Sie unv Rai mund abwechselnd hier Wache hal ten. Auch ich selbst beabsichtige mein Nachtquartier hier aufzuschlagen Ja, richtig, haben Sie wegen ves Knopi’ fes schon gefragts' l »Ju, Derr Kommissar, ver Leosi AIzolv bat heute seiih an den Rock des par-ins Robenstein einen Knopf ein-; gen-Ihn weil einer gefehlt bat " - .des sangen Baronh des Franz Iovensiein lctltiirlichlim l Der Agent nicktr. . Erben Sie oen Rock gesehen?« fragte Wut-infer -Jo«« Mit-us Sind es bie gleichen Knöps « Tei« . ,Ja. Auch der Firmennusdruck stimmt.« ; »Ich wußte es ja. Beim nächsten Besuch soll oer junge Herr eine get-widrige Ueberraschung erle n.« Xl. s Der Kottingdrunnrr Rennplatzs entsaltete am Sonntag n.1chmittag grosstödtisches Leben. l Die angesetzten Ossiziersrennen machten oiesen einen Tage zu einem kleinen Fest der Armee Der alte Baron Rabenstein mit seiner Tochter skd seinem Neffen-s hatte in einer Loge Platz genommen I In der Nachbarloge saß ein strom mer alter Oberst mit einer imposan ten, weißhaarigen Frau, deren Antlitz noch immer Spuren großer Schönheit trug. Aus dem Wiesenplan vor der Tri diine standen dicht gedrängt die Men schen, vorherrschend Offiziem die dein lichten Bilde der Frauentoilelten Farbe-brachten Aus der zur Tri diine sührenden Stiege stand mit ei nem Feldstecder Doktor Warmser. , Der Kommissar war gekommen, iveil auch Franz Rodenstein, den er nicht mehr aus den Augen lassen mllie, nach Kotiingbrunn gefahren tvar. Wie Blathunde aufs der Fährte so waren Doktor Wurm er und seine beiden Agenten in der letzten Woche hinter dem jungen Baron hergewesen, ohne das bisher irgend etwas hätte seßgestellt werden können, das von Desentlichern Bei-ins gewesen wäre. s Doktor urnrser hatte in dem iien Oele des alten Turmes sein« achtauartier ausgeschlagen. Die . ganze Woche hindurch hatte er dort den hereinbrechenden Morgen erwar tet. Ader niemand war getommen. Ieyt sah Doktor Wurmser, wie saron Franz Rodenslein den Attioi nörranrn verließ nnd ans jenen Plai Hasel-ritt, dessen Betreten nur vierzig heller tostetr. Mit dem Glase der olgte der Kommissar den each da enden sure-. Franz schien ein bestimmtes tel « hohen denn er schritt aus Lestne gradpe zu, in deren Schatten teinger Mann stand, sitt den er » rede-r sei-missen ichiemein « Geser begann. l in Menschf Issl Ip graues-ehm Ists-ste-use Ack Sie jene dannwa dort Mben auf dem sierzighellerplask «Ja, hinei« .Unter den säumen stehen zwei Männer, die miteinander ploudetn. nicht wahrt Da haben Sie mein Glas und schauen Sie sich die beiden an. Nennen Sie stei« Johann nahm etwas umständlich den Feldftecher del Kommissar« und richtete ihn nach der Baumgruppe. Ein Ausruf des Staunens entfuhr i m. »Nun, toet ist«if« »Das ist ja unser junger Verr Baron!« »Ja freilich ist tr es! Das habe ich schon gewußt. Aber toer der andre ist, möchte ich gern wissen-" »Der andre? Ja, ich weiß nicht recht, aber mir kommt so vor, als ob ihn tennen müßt'. Na, ich will lieber nix sagen —« »Passen Sie aut, Johann! Jch brauche Sie notwendig! Wohin wollten Sie fest so eiligs« »Zum gnädigen herrn Baron. Er hat seine Zigarreniaiche itn Wagen liegen lassen, ich hab’ fte ihm brin gen wollen« »Geden Sie mir die Tasche her ich werde sie ihm bringen. Sie gehen jest gleich hinüber zu der Baum gruope, tvo Sie den jungen Deren Baron stehen sahen. und sehen sich den andern Mann genau an. Kom men Sie dann wieder herüber und melden Sie mir, wer es ist« Johann wandte sich zum Gehen. Doktor Wurmier schritt zur Lage und reichte dein alien Baron über oie Brüftung me Zigarrentofche. «Dante oielrnalsl Aber warum haben Sie sich bemühtiÅ »Ich bade sodann die Tasche av genonimen.« »Das war sehr liebenswürdig von Ihnen, aber sagen Sie mir nur« warumt Wo ist der Johanni« »Pardon, aber ich habe mir er laubt, ihn zu einer tleinen Arbeit im Dienste unsrer Sache zu verwenden-« Der alte Baron tchiittelte lächelnd den Kopf. »Nein, diese ..Rrimina liften! hören Sie, sogar auf dem Rennplotz finden Sie teine Rahel« »Hier weniger als anderswo!« ant wortete Doktor Wut-user nachdrucks voll Mary hatte sich bei den Worten des Kommissars rasch umgeorebt. Da sich der alte Baron wieder sei nem sugendfreunde, dein Obersten Baron Walde-, der in der Neben loge faß, zuwandte, trat sie an die rückwärtige Brüstung und fragte den Kommissar leise: »Was gibt eif« .Sagen Sie, Baronnn tennen Sie vielleicht zufällig jenen Menschen dort, der drüben auf dem- Vierzigbellers plah —- dort linti in der Ecke bei der Baumgruppe —- mit Ihrem Cousin fo eifrig sprichtim Die Baronin wandte ihr Glas nach der Richtung nnd feste es sofort wieder ab. »Ireilich lenne ich ihn. Es ist hanc, der Ziehbruder Oele-USE «Jener junge Mann, von dem toir unlängst bei der Linde sprachen?« »Ja-. bestätigte die Baronin. .Verzeiben Sie, es wäre nicht un wichtig, aber ich meine jenen, der am selben Tag wie Johann in die Stadt gefahren ist.« »Ja, sa, ganz richtig, den meine ich! Warum finden Sie es eigentiich so nie r!:viirdig, daß Baron Raben stein. mit ihm spricht? Er ist der Ziebsohn seines Kastellans.« »Ach, merkwürdig sinde ich es nicht,« antwortete der Kommissar austveichend, »nur möchte ich mir iiber alles, wag um mich vorgeht, klar werden« Während Doktor Wurmser mit Mari) sprach, hatte er unausgesetzt nach den beiden Gestalten bei der Baumgruppe geblickt. Jetzt entdeckte er auch Johann, der in einer Entfernung von etwa vierzig bis fünfzig Schritten bei einem Häuflein Bauern stand, mit denen er scheinbar sprach. Doktor Wurm ser sah, wie Johann wieder aus den Aktionärraum zuging. Jedensalls war er jetzt seiner Sache sicher. Wurmser verabschiedete sich und ging zur Tribiinenstiege zurück. Nach wenigen Minuten kam Jo hann. Jn seinem Antlih driickte sich deutlich große Erregung aus ·Denten Sie sich, here Dotter Er isi'z!« rief der greise Diener. «Wer?« »Wissen S’, einer von den zwei Männern, die mich damals verfolgt hab'n in der Stadt, wie ich den Schmuck geholt hab’." Doktor Wurmser war betrosseih Sind Sie ganz sichert« Jst-, hetr Dottor. Ganz stimmt is eisi Doitor Wurmser dankte sreunds lich, richtete aber keine weitere Frage an Johann, so dass sich dieser mit einer Verbeugung zurückzog. wisiett bemerkte Dotter Wut-user, viedie beiden von einander gingen. han- schrttt ras dein Ausgang su, webt-end Baron benstein langsam U Attioniirramn wieder suschtenss Dotter Messer eilte bie Stufen der Tribine M. Er,sah tri IT Z Z IF ? Der Kommissar trat su dem Kitt cher. .Sie, was bat denn der Mann von anen wollen, der grad da war-f« »Er bat mi ’sragt, ob i ’n nöt zum Schloß binäbersabt’n möcht«, aber i bab’ die Fubr nöt annedmen können. Meine Derrschasten san ja drin beim Rennen« »Danke!« Doktor Wurmser brach das Ge spräch rasch ab, da er han« solgen wollte. helenes Bruder schlug den Weg nach Kottingbrunn ein. Vorher hatte er noch einige Male mit verschiedenen Kutschern unter bandelt. Jedeimal scheinbar mit demselben Mißerfolge. Also es war klar: can-, den Johann als einen jener jungen Leute erkannte, die ihn bei der Fahrt um den Schmuck nach-Wien bedrängten wollte plötzlich nach dem Schloß. zweifellos im Austrage des jungen Barons. Natürlich! Franz wußte sa, daß sich die Familie und ein großer Teil der Dienerschaft aus dem Rennplag befanden« daß also das Schloß in diesem Augenblick ziemlich unbewacht dalag. Wenn er also dort etwas vorzunehmen beabsichtigte, so war dies der geeignetste Augenblick. Was aber führte der Bursch im Schilbef Nun galt eil, ihm zuvorzuloW-n. Ohne zu überlegen, schritt der Kom missar aus einen der zwei Wagen des Baroni Rabenstein zu und besahl dem Kutscher: Jahren Sie mich rasch nach hausel Die Frau Ba ronin hat etwas vergessen, ich muß es holen!« Und ehe man drei zählen konnte, flogen auch fchon die Pferde iiber die ftaubige Landftraßr. ,Schneller! Schneller!« trieb Dol tor Wurmfer den Kutscher an »Wir müssen beim dritten Rennen, bevor der Oberleutnant reitet, zu riick fein!" Eine leichte Berührung mit der Peitfche genügte, um die edlen Pferde zu ftiirterem Audgreifen zu treiben. Alt der Wagen in die breite Lin denallee einbog und der Kommissar noch einmal auf die Cboussee zurück blickte, fah er weit hinten in der Richtung gegen Kottingbrunn einen schwarzen Puntt und darüber eine Staudwolle. Vermutlich bntte Hans doch einen Wagen aufgetrieben und befand sich gleich ihm auf der Fahrt nach Oto denfteiit Der Kommissar ließ im Schloß hofe halten und eilte ums Haus der um in den rückwärtigen Teil del Partei. Ali er die Wiese, die fich vor dem Turm ausbreitete, betrat, tam ihm aus einem gegraut-erliegen den Gebiifch Orandtner entgegen. Der Kommissar zog Brandtner in den Turm und fliifterte ihm zu: »Ich wette taufend gegen einz, daß wir in der nächften halben Stunde wissen, woran toir find!'« »Js was gefcheh'n?« fragte der Agent. »Verftecken Sie fich draußen,« ant wortete der Kommissar, »und geben Sie auf einen jungen blonden Bur fchen mit tleinem Schnurrbart und ziemlich verwiiftetem Gesicht acht, der in wenigen Minuten bier fein wird Er ift gron und fchlank. Wenn er hereinlommt, ftören Sie ihn nicht Geben Sie nur ein Zeichen. Unter nehmen Sie nichts, warten Sie, bis er fortgeht, dann folgen Sie ihm-" Der Agent wandte sich zur Tür. »Sie, Brandiner!« rief ihm der Kommissar nach. »He-den Sie Waf fen bei sich?« ,Ja, Revolver und Totschläger.« «Geben Sie rnir den Totschläger, es bleibt Jhnen noch immer für alle Fälle der Revoloer.« Der Agent reichte dem Kommissar die Waffe und verließ den alten Turm· Doktor Wurmfer legte sich im rück wärtigen Gewölbe auf die Lauer. Vorsichtig und ruhig zog er die Tür, die in das Mittelgewölbe führie, zu und schob einen kleinen Riegel vor, den er baite einbringen lassen. Dann öffnete er drei kleine Seblöcher von Bleisiiftbreitr. Auf Doktor Wurmferi Anordnung hatte der Ageni Raimund diese Löcher in die Tiir gebohrt und mit kleinen holzstäbchen verstopft. So konnte der Kommissar fast das ganze mitt lere Gewölbe überblicken Kaum war er mit diesen Vorbe reitungen zu Ende, als er ein Ge räusch im ersten Raume hörte. « Wie kam dass Warum hatte der Agent kein Signal gegeben? Der Kommissar spii ie durch das Mittelloch und fah be der ofenen Turmtiir ein junges Mädchen ben. Eine fremde Gestalt! Er wem siens hatte sie während del ach - tägiqen Aufenthaltei im Schlosse noch nie gesehen. Das Mädchen trat in den Turm, lehrte. aber f wieder zur Iiir zurück und bo e nb wie sum Schuhe argen die onne vor die Argen und blickte aus. Dann wintie iie und verschwand Bsas hatte bat zu bedeuteni Wem baiie sie Iewinlis · Im selben Iuaenblick wurde der Cis-CAN surde Mufchlos IM und as Ichiäpfte rasch uns chtig here Die reiten zwei Rennen waren vorüber. Das Pudutiun hatte sich nicht sehr dafür interessiert. Das jcreiinit bildete ja doch nur die große uplechase, die von elf Ossizieten bestritten werden sollte. Jes t wurden die Nummern artige-i sogen Alle Blicke richteten sich auf die Tafel. Dann wurden niedere, yeunde Sesselchen argen das Gitter ge tragen und von Damen bewegen Man wollte die Reiter Revue passe ren lassen. «Schon zurück vorn Rennen? Dorfs man gratulieren?' wandte sich ver Kommissar an den Oberst. ( «Leider nicht, lieber here Dei-i tor· Leo ist gestürzt!« «Ah! Das bedaure ich aufrich tig!« »Ja einer Viertelstunde wird er Lhertzebracht werden. Glücklicherweise ist ei nicht arg. Der Arzt der ihn untersuchte, erklärte, ei sei eine gnnzi leichte Gehirnerschiitterung,« sagte der Oberst. »Ja, waren Sie denn nicht da bei?« fragte der alte Baron venl Kommissar. l »Nein, ich bin vor dern Rennen hergefahren, have es Ihnen aber !nicht mitgeteilt, weit ich hoffte, noch! vor ver Offiziers-Steeplech.ise wie der zurück fein zu tönnenX ( »Ah! Deshalb konnte man den’ einen Waaen nicht sindsn!« ries vers Baron. »Ja, wag haben Sie dennl hier irn Schloß zu tun gehtibt«i« « »Seht Wichtige-L Herr Baron!« «Jn der bewußten Ungelegenheit?«1 »Jawohl.« l »Nun —- hntten Sie Erst-ist« , »Ich glaube schon... Sehen Sie? einmal her!" I Dotter Wuernser legte ein Patett aus den Tisch und öffnete es. Der alte Freiherr beugte sich nen gierig vor, und ein Ausruf des! JStaunent entsuhr seinen Lippen. ( I «-J«.r—daö ist ja — wo habens Sie denn das gesunden, Herr Dot tor?" »Das werde ich Jhnen später ni lei ausführlich erzählen, Here Ba tun-« Der alte here erhob sich. »Gott sei Dant, daß wir sie nur wiederhabeni Mir stillt ein Stein sonnt herzent Jch tann Jhnen gar jnicht sagen, 'wie dantbar ich Ihnen bin! Du, Mary,« rief er dann, »tpmin’ und schau« hert« Die Baronin war eben aus dem shause getreten, ums-Zu sehen, ob der zWagen mit dein rleßten bereits »in Sicht sei. ! «Weißt du, Kind, wns here Dot tor Wurrnser da gebracht hatt Die sschwnrzen Perlen sind wieder dal« Fries Rabenstein ; Mary suhr zusammen. : Eine Setunde blieb sie wie be täubt stehen. i Dann stürzte sie zum Tisch. ! »Was sagst pur Die Pest-u smv wieder da? Das ist ja unmöglich!« Der Palizeitoninrissar wollte et was erwidern« aber der alte here siel ihm ins Wort: »Es ist doch so! Schau’ nur her, da liegt das Etuil Der here Kont tnissar ist her-gefahren und hat,weisz Gott ans welche Weise, den Schmuck wieder zur Stelle gebracht. Dasl muß er unt erst noch erzählen, ei interessiert mich surchtbar.« «Wiefo — hergefahren«i« fragte« Marh und ihre Blicke wanderten angstersiillt zunt Kommissar hin über. «Während wir auf dem Rennplah waren —- tani —der Derr Doktor hierher?« «Alletdings, Baronin.« Mart-s Antlitz wurde blaß. Sie machte eine Bewegung, als würde sie nach einem Halt suchen. Aber sie bezwang sich. Jhr Blick glitt vom Kommissar zu ihrem Vater »Und roo hat der herr Kommis sar die Perlen gefunden?'· fragte sie tonlos. I »Zunächst enan ich, so leid es mir tut, Jhre begreifliche Freude triibeii.ll Jch habe die Perlen gar nicht, nur: das Etui!« i l »Sie haben den Schmuck nicht?!"i Jschrie der alte Verr. I Die Baronin seufzte tief auf sund ließ sich in einen Stuhl falten iDer Baron griff hastig nach dem Etui, das auf dem Tische lag, und öffnete es. Es war leer... Muth strich sich ein paarnml über die Stirn und blickte wie geistesabs wesead vor sich hin. Der- alte here sah ganz verstört drein· Die Ent tiiufchnng hatte ihn offenbar hart getroffen. «Und dieses Etui, Heer Doktor, wo haben Sie das gefundeni« frag te er langsam. »Im alten Statut« .Doktf« rief Baron Rabenstein erstaunt. .Dort lag das leere Etuis« «Und Sie wiffen nicht, rvo sieh die Perlen befindent« fragte Mart langöann . ja, das weiß ich wohlt« Rath fuhr toteder auf. .Sie spiter est« fragte Mary mit leise-n Jeden in der Stimme Etat lden s ltck wurde di csknftstdes irr-Mienen- gemei stet. Die beiden beeren erhoben sich ’ rufQsir Iniiiien lett nur nan dein Zerse- Dderleatnant leben; bitte, Doktor, eine Viertelstunde zu warten, wir loeninen gleich zurück. strich Mary war au gestanden. Mit bleiche-in Untlis irat Ie zu Dol .tor Vorteilen i .Sagen Sie mir nur mich das eine: Wer hat Ihrer Ansicikt nach die Perleni Nur viele eine Frage beantworten Sie mir. Alles andere können Sie mir später erzählen.' »Die Perlen hat ver bange Zölb ner.« Die Augen Mart-s leuchteten auf. Ein Seufzer entiuhr ihrer Brust. »dan- bat siei Wissen Sie das bestimmt?« »Ja, leidet-P »Warum bedauern Sie basi« .Da können Sie noch fragen,Ba ronini han« ist doch Helenes Bru verl« »Ach ja, so, ich vergaß einen Au genblick! Also Sie sind ganz sicheci" ,Ganz sicherl« Der Wagen, der Baron Walden nach Rodenllein brachte, fuhr nun langsam bei ver Tekrasse vor. »Ich komme gleich wiedek!« iagte die Baronin und eilte anl den zwa gen zu. Der Arzt, der den Kranken be gleitete, wehrte die beiden Frauen, die aus Walden zustiirzen wollten, ab. »Ich bitte, meine Damen, in einer Stunde ist alles wieder in Ordnung, dann können Sie den herrn Ober leutnant besuchen. Aber seht be dars Baron Waan dringend der Ruhe.« Zwei Bediente des Schlosses ho ben Wald-n vorsichtig aus dem Wa gen und trugen ihn in sein Zim nier. Markt ließ die anderen in die Zimmer zurückkehren Sie selbst stahl sich itt den G.tng, in welchem das Zimmer Waldens lng. Dort stand sie eine Weile, bti die Tiir der Kranienstube geöffnet wurde und Thomas, der etwas holen wollte, aus der Schwelle erschien. Da sie in einer der tiesen Fensternischen stand, so bemertte er sie nicht nnd wollte an ihr voeiibereilen. Aber sie hielt ihn aus« »Sie, Thomas, bitten Sie den Herrn Doltor, er möge einen Angen blick heraustontnten!« sagte sie letse. Thomas trat ins Zimmer zurück, und nach wenigen Augenblicken er schien der Arzt im Korridor. »Baronin besehlen?' »Den Dotior,« begann Marn et tocs verlegen, »Sie werden begrei sen — die Eltern des Derrn Ober leutttants sind unten bei uns —- der Heer Oberleutnant selbst ist —ein sehr lieber Freund unseres Danks-» Jch möchte die Wahrheit wissen, tvie es dem herrn Obecleutnnnt geht« ob er wirtlich teine Verletzungen er litten und ob auch die Gehitnerschiits terung leine bösen Folgen haben wird-« Doltor Lamprecht lächelte sein. Ganz übersliissig von der jungen Dante, dachte er sich, die selbstver ständliche Frage so eisrig und trös tig zu motivieren. Ihre Ohnmacht unmittelbar nach dent Sturz hatte schon genug verraten. »Baronfn, ich kann Ihnen Versicherung geben« daß die träitige Natur des Herrn Oberleistri.irits aus jeden Fall siegen wird. Es handelt sich um nichts anderes, als um eine ganz leichte Gehirnerschiitteriina.« Ein Freudenschiinmer huschteiilser die schönen Züge Wams-. Sie griss nach der Hind desiklrzs les und driiat sie fest. Doktor Lamprecht trat mit einer Verbeugung zurück und wollte wie der in das Zimmer des Krumm »Nur noch eines, Herr Dottori« bat Maro. «Wenn der herr Ober leutnant erwacht, bitte, verständigen Sie mich. Jch möchte wissen, tote Sie ihn dann finden. Uns tressen Sie. in den nächsten Stunden we nigstens, im Garten.« Mit ieichterenr Herzen, als sie ge kommen, eilte Mary zu der Bank zuriich aus der sie Doktor War-user erwartete. Sie sehte sich aus die Bank und lud durch eine handluin gung den Kommissar ein, neben ihr Platz zu nehmen· Dann sah sie vor sich hin, und stiihte den Kons, als oh sie sich erst zwingen müßte, ihre Gedanken zu sammeln. Endlich fragte sie: »Allo, herr Kommissar-, rote war dass Sie wollten mir doch vom Perlenlollier erzählen und wie Sie zu dern — leider — leeren Etui kamen. Nicht wahrt Bitte, erzäh len Sie rntr kurz die Sachet« «Bitte schön. Also, Sie wissen, daß gewisse Momente meine Aus Erneeksarnkett aus eine bestimmte Per son lenkienk »Wir sind sa unter uni, Doktor-, sagen Sie es nur srei heraus: Aus meinen Vetter Rodenstein.« Der Kommissar nickkex ,Jch be obachtete den Baron aus dein Nenn plap Pliisltch bemerkte ich, wie Sie so wissen, dass er mit dern Bru der Dellerd aus dem Uiees hellerplai eine usaminenkunst ha te. Als tlner den Rennptat verließ, uhei voraus und versiertte mich ini Turm. hanc kam, ging direkt aus den Tisch en -« «Welcken Fischf« fragte die Va rdnin etwas überrascht . I Eh lo, Sie kennen die Einrich tung. wenn man von einer solchen Isprechen dart, nicht. Im streiten Zimmer des Turmes befindet sich ein alter Tisch, jener Stich. von welchem das Spinngetvede stammt, das vorn Uertnel des jungen Pa krons weggeputt wurde. Hans öff nete die Tischtade»snit einem Schlus «sel, den er aus ter Tasche zog, und entnahm ihm diete Schmucttassette.« »Hei-en Sie das ielltfl geschm Derr Dkltrr?" fragte Mary nach deutlich. »Ju, Uuiiltltch!« »Und was geschah weiterf« »Ich muß Jhnen erlt die Situa tion erlliiren: Jch befand mich in einem zweiten Raum und beobach teteb den Vorgang durch ein kleines »Er-ch, das ich in die Tür hatte bod Tren lassen. Leider konnte ich den ganzen Raum nicht übersehen. nur was gerade vor inie geschah. han trat in eine Ecke zurück und ent schwand so tue-nett Blicken. Als er wieder vorkam, so dniz iclz ihn ielkext konnte, legte er die Schmuck-Kette in die Lade zurück und verließ taich den Turm. » »Sonft eteigttete sich niclxis"i« fragte die Baronur. . »Es ereignete sich etwas. wor iiber Sie sehr lachen werter-Z« fes te Tottor Wurinfer fort. »Mein Agent hatte den Austrag, hang usi gehindert passieren zu lassrn, da eigentlich gegen ihn nichts oorli.g, uud ihm erfr auf mein tilvifo zu folgen. Als nun Hans in den Gar ten hinauetmt, wollte ich ihm Ita tiirlich nach, scheu unt Branotner feine Verdattungzuiaffregeln zu geben und rannte —- gegen eine versperrte Tür. Sie können sich meine Wut vor stellen. Gleich durfte ich keinen Lärm machen, sonst liötie ich die Aufmerk samkeit des Briefchen zu früh ge weckt. Ich mußte alfo irr fieberhaf ter Aufregung einige Minuten war ten, die mich eine Ewigkeit düntterr, dann klopfte ich und gab ein Zeichen. Der Agent meldete sich sofort —« »Wie soll ich das derstedeni' »Deine hatte zugesperrt, als er den Turm verließ. Der tilgent aber tonnte nicht öffnen, denn Hans hatte den Schlüssel abgezogen. Stellen Sie sich nur vor: Die Polizei war — -eiugefperrt!" »Wirtlich komisch!" »Hast eine Viertelstunde verging, ehe der Agent die Tilr aufsperren tonnte,n fuhr Doktor Wurmser fort. »Ich gab ihm fofort den Befehl, nach dem Verschwundeuen zu fes-eu. Ich felbst machte mich nun über die Lade her, erbrach sie und fand dlefe Kas sette. Sie war aufgefprengt —- der Schmua fehlte.' »Wie reimen Sie sich das alles iufamrnen?« fragte Marti. »Nun, Baronin, viel Kopf-erdre chen erfordert das nicht. hanc dat te zweifellos den Auftrag erhalten« den Schnruä aus »dem alten Turm adzuholeu, wo er nach der Erst-ven dung verfteelt worden war«. Nehmen wir on, daß Jhre An ficht die richtige ifi. Es rniißte sich alfo das Perlenhaliband jegt unbe dingt auf dein Wege zu Baron Ro denftein befindeni« »Ja,« antwortete der Kommiffar in befiimrntern Tone. Die Baronin lächelte fein. »Mein Vetter ist aber hier im Hausei« fagte sie. Die Augen des Kommissarz wur den groß. Dann schlug er sich vor die Stirn. . »Natürlich! Er konnte unmöglich wifsen, daß der Herr Dberlentnant stürzen werdet Es wäre doch artige fallen, wenn gerade er in diesem Augenblick als einziger oer Familie ’zuriickgeblieben todte. Wie hätte er sdai motivieren folleni Wie hätte er« s Doktor Wurmfer brach mitten iin »Sage ab. Er hatte einen Wagen vorfaiiren gehört. Das schiert ihn nngemein zu in teresfieren. Der Kommissar wars einen Blick zur Freitrepoe hinüber nnd niette dann lächelnd. »Meine Kombinationen stimmen Idoch, wie ich soeben mit Vergnügen bemerke,« sagte er flüsterno »u« sehen Sie nur« Jhr Vetter verläßt das Schloß. Der darf mir nimtaus den Augen! Bitte, Frau Varenin, entschuldigen Sie einen Augenblick Doktor Wurmser trat rafch an den Wagen heran und fragte den Kutfchm «Wohin fahren Sie denn?« rück!« »Auf ’n Rennplafzi Jetzt nochi Mit wem denn?« »Mit «n jungen herrrr Varon.« Baron Franz Redenftein lam in diesem Augenblick die Freitreppe ber unter. Doktor Wurmfer grüßte sehr liebenswürdig unt sprach ihn mit den Worten an: »Das trifft sich ia vorzüglich! Gestatten Sie, here Va ron, daß ich mich Ihnen anfchließei ach muß nämlich nach Baden und be es sehr eilig.« Baron stobenftein konnte unmög lteh nein fa n und machte nur eine einladende Zermdbetvegung Dolioe Wurmfer stieg in den Wa oltee der Baums-nie geflog. Gewittng ists-M »J, fühl« Alls "tl Ninus-laß zu-( gen, der rasch durch die Kastanlens . !