Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 17, 1916, Image 7

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vWo die sonnigen Linden stehn I
—- Wies mein Herz doch erfaßte! —,
« Cia, hab' ich den Frühling geseh’n
« Reiten auf einem Aste. «
Spielie die Geigen und saß so da,«
Ließ es llingen und schallen,
Als ich vom Zweige zu Zweige fah,
Riti er lachend auf allen. ;
Vogelsingen — sein Bogenstrich —
Sprach von Freuden und Festen, ;
Schwang von Wipiel zu Wipfel sich,l
Hielt mich närrisch zum Besten.
Tausend! Als ich hinunterfah, l
Kam er den Weg gegangen
Und, eh« der Herrgott den Schaden
Mah- .
hats ich den Frühling gefangen. !
Frühling, spmch sie fv heiß’ sch Nicht
Hab’ leine Blumen und Liederl— s
Frühling, sprach ich, das glaub’ ich
nicht ,
Frühling, ich kenn dich ja wieder. j
iAch, und mein Wunder ward da mir
bewußt
Frühling, der fröhliche Reiter,
Unten lag er an meiner Brust,
Oben geigie er weiter.
Dieg Madonnm
Eine criegsslizze us Gen-s un
Umkreist
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. Die breite braune Landstraße ent-:
—lang zwischen den lnorrigen Apfel-v
bäumen, die schon rote und gelbe
; Früchte im grünen Laub trugen,
« trabte langsam ein Reiter-. Dte seid-«
«graue Unisorm war schmutzig und
« blutbespritzt und hing in langen
: Fetzen vom rechten Arm nieder. Ma
; get und abgezehrt schaute das Gesicht
unter dem struppigen Haar hervor,
unrd die mildem tiesunischatteten
Augen waren die eines Menschen, der
seit langer Zeit keinen Schlaf gefun
den hat. Von Zeit zu Zeit spoknte
er seinen Gaul, der, wie sein Reiter,
ein Bild äußerster Erschöpfung dar
bot.
l
Fern am horizonte lichtete sich das
schwere Grau, das über der Land
schaft lagerte. Ein schmaler, rot
goldener Streifen tauchte auf, wurde
größer und größer: die Morgensonne.
Einen Augenblick hielt der Reiter
,das Roß an und spähte nach vorn.
Dann hob ein befreiter Seufzer seine
Brust: Dort war Marieniirch.
Vor ihm leuchteten die bernoosten
Strohdächer des Dorfes wie grünes
Kupfer in den ersten Sonnenstrahlen.
Wie ein ehrwürdiger Einsiedler, ver
wittert und grau, stand der masstge
Kirchturm unter den kleinen ein
stiictigen Hütten ringsum, das Wahr
zeichen des Dorfes. Hier, mitten im
evangelischen Ostpreuszen, war der
Glaube ein sestes Band, das die her
gen in der katholischen Entlaoe zu
sammenhält i
Grüßend zog der Reiter die der
staubte Feldmütze vor der Statue un
serer lieben Frau, die sich aus dem
Brombeergerant des Wegrandes em
porhob
»Gegrüßt seist Du, Marias« —
Fast unwilltührlich murmelten die
Lippen das Gebet. Dann schrack der
Reiter auf. Hinter ihm begann wie
der das KanonengebrülL das aus
einige Stunden geschwiegen hatte.
Wie ein dumpfes unbeilvolles Grollen
klang es über die Landschaft.
Mit einer letzten Kraftanstrengung
gab der Reiter seinem Rosse die Spo
ren. Und das erschöpfte Tier, als
ob die Nähe des Dorfes es neu belebte,
eilte in schnellerein Irabe auf Ma
rienlirch zu. Der Kirche gegenüber-,
vor dem hause des Pfarrers, machte
der Reiter Halt. Die Messe war ge
rade vorüber. Männer und Frauen,
die aus der Kirche strömten, umring
ten den Soldaten, bange Sorge in
den vernrbeiteten Gesichtern. Er kannte
sie alle.
»Peter Boyse ist da —! Peter
Boyse!« schwirrte es durch die Menge.
Der Soldat sah über all die angst
vollen Mienen hinweg zu dem weiß
haarigen Geistlichen hinüber, dek.
langsam und ehrtvürdig aus der
epheuüberwucherten Itirchtür trat,
einen Frieden in dein stillen Gesicht,
wie man ihn in den Zügen der Um
stehenden vergebens suchte. ·
«Du bringst snlimme Nachricht,
Peter,« sagte der alte Herr.
»Die kliussen sind hinter mir,« stam
melte der Felbarme. »Warcn mir
schon auf den Fersen, ein paar Stun
den von hier. Nelvlst sei die Jung
frau, die mich beiiiiitztr. Hätt« ich
nicht Weg und Steg meiner Heimat
gekannt, wer weis-« ob ich zuguterletzti
nicht doch in ihre Hände gefallen;
wü-re."
Ein angstvolles Murmeln ging
durch die Menge, die den Worten des
Soldaten begierig lauschte. Der
wandte sich schon wieder seinem Pferdes
»zu. — »Ich muß weiter, Hochwürden
«-—- wichtige Botschaft bringen. Nur
inoch eini: Jn wenigen Stunden
vielleicht find die Russen hier! Soll
die Jungfrau in ihre Hände fallen?
E Nein!«
s Die Mienen der Umstehenden ver
rieten einmütige Zustimmung Un
willtiirlich wandten sich aller Augen
der Kirche zu, in deren hohen, bunten
Fenstern das Blutlicht des Morgens
funkelte, und die in ihrem Jnnern den
Stolz der kleinen Gemeinde, den kost
baren Marienaltar mit seinem ver
goldeten Schnitzweri barg. Nur auf
dein Antlig des alten Geistlichen lag
ein Lächeln — beinahe nachsichtig schien
es. Auch er hatte das Gesicht dem
Inassigen Bau zugewendet.
« »Die heilige Jungfrau wird suns
schützen, mein Sohn, nicht wir sie. Sie
wird uns beschirmen, wie sie Dich be
schirmt hat. Wir wollen sie um ihren
gnädigen Beistand bitten.«
Näher nnd näher wie ein dumpfes
Gewitter grollte der Donner der Ka
nonen über Marieniirch hin. Keiner
von den Einwohnern war geflohen.
doch keinen hielt es in seinem hause.
Wie eine Heerde angstvoller Schäflein
standen sie um die Kirche geschaart.
Deutsche Meldereitee sprengten »die
Dorfstrasze hinab, wie von Furien ge
pettscht — mit verstaubten Gesichtern.
Mit halblauter Stimme murmelie
der Geistliche die Gebete. ,.deilige
Jungfrau« beschüde uns,« so llang
mitten in das Gebrüll der Feuer
schlünde hinein der Gesang der Pro
zessiom
Langsam mit feierlicher Ruhe in
mitten des tobenden Schlachtengewirrs
ringsum wallte die Menge zum Stand
bild der Madonna draußen an der
Landstraße. Voran der greise Pfar
rer, dessen haar in der grellen Nach
mittagssonne silbern funkelte wie die
weißen Sommerfäden am Brombeerge
ranl, das die Statue umwucherte.
«heilige Jungfrau, beschüye unsi«
Die Soldaten, die in wilder hast
vorüberrasien, sahen auf die Menge,
als trauten sie ihren Augen nicht« stau
nend der eine, unwillig der andere.
Langsam, wie sie getommen, zog die
Prozession ins Dorf zurück.
Ein Sausen in der Lufil Eine
feindliche Granate schlug ins erste
haus ein. Unwilltürlich stockte der
Zug, der Gesang verstummte. Einige
von den Frauen begannen zu schlach
zen und zu jammern. Einen Augen
blick schien es, als wollte die Menge
sich zerstreuen. Aber keiner wagte,
der erste zu sein, der aus dem Zuge
trat. So folgten sie mechanisch dem
Priester. der hochaufgerichtet das Por
tal der Kirche durchschritt
Magisch beleuchtet vom Schein des
brennenden Hauses lag das hohe
Schiff. Die ewige Ampel schwankte
von den Erschütterungen der Geschütze
unruhig hin und her. Nur die hols
geschnitzte Madonna über dem Altar
stand in majestätischer Ruhe. Das
flackernde Licht ließ die mütterlichen
Züge wunderbar belebt erscheinen.
Ein hastiges Flüstern lief durch die
Gemeinde. »Seht ihrs? Sie bewegt
sich —- sie lüchelt.«—
Wie ein Mann sanl die Menge zu
Boden.
»Heilige Jungfrau« schütze uns.«
Prafselnd fielen die Granaten in die
Strohdächer. Höher als der Kirch
turm loderten die Flammen des bren
nenden Dorfes. Von draußen Pfer
degetrappel und Gewieher, dann
plötzlich Reaimenter mit klingendem
Spiele, die an den lodernden Häusern
entlang marschierten. »Deutschland,
Deutschland über alles,« llang es von
draußen. Es mischte sich mit dem
Bittgesang der Gemeinde, der lauter
und klarer durch die Wölbungen der
Kirche hallte, je mehr das Geschütz
feuer verstummte. Jmmer brausender
klang es von draußen herein, immer
sieghafter: Die Deutschen sind im Vor
rücken.
Wir sind gerettet! Sie dachten nicht
an ihre brennenden Häuser, deren
Prasseln sich schauerlich in den Ge
sang der siegreichen Truppen mischte,
das eine nur dachten sie: Wir sind
gerettet.
Und mütterlich wie mit einer mil
den Verheifzung lächelte die Madonna
über dem vergoldeten Schnitzwerie des
Llltars zu ihnen herab.
Mai-um
Man schreibt der »Frantfurtcr ,ei
tunc-.«: Ja Deutschland zerbricht man
sich den Kopf darüber, ob es »die«
,oder »das« Woevke heißt. Man has-.
beides sagen, je nachdem man den Llr
tilel auf »Form« oder das »Land«
bezieht; im Französischcn brifzt e-·:i ulscx
»le Woevre.« Ferner macht die Aug
sprache Schwierizjkeitm Man hört
»Wo-ewr« oder gar »Wiiivr,« es heißt
aber »Woawr.« Das Wort wird ne
ben Woevre auch Voivre geschrieben.
T u g e n d e n brauchet der Mann, et
stützt sich wagend ins Leben,
TTritt mit dem stärkeren Glück in den
bedenklich-n Kampf.
Schiller.
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