Skisst M MM W «Du,« sagte mir Kumerad Liihrs. der mit einem Schuß knapp unterm setzen im Lazarett liegt und den ich jeht besuchte, .mit meinem Schuß ist’5 eine sonderbare und berriickte Sache. Höre mal zu. Jch habe ihn nämlich wegen einer Armbanduhr be tommen, einer sogenannten Stadium uhr« die um die hand eines Toten eines toten Feindes, geschnallt war. Dieser Tote hing in den Drahtderi hauen vor unserem Schüsengraben und Nacht für Nacht, wenn ich aus Posten stand imGraben, ieuchtete mich diese Uhr an aus der Finsternis« blinzelte mich an, starrte mich nn, wie ein Auge, in dem noch ein Fun ken Leben ist, wie ein schmachtendel. brechendes Auge. Der Tote hing in den Drahtvers hauen schon tagelang, wochenlang. Vom lesten Angriss der Rassen her. Man beseitigte die Leichen nicht« toeil es zu riskant war, an dieser bösen Stelle, sich außerhalb des Grabens aufzuhalten Unnötig, sein Leben zur Bergung von ein paar Leichen mit einer Todesrvahrscheinlichteit oon 9:10 aufs Spiel zu sehen. Zwar lie ßen wir durch unsere Patronillen zweimal den Rassen eine Wassenruhe von zwei Stunden zur Betgung der Toten bei Morgengrauen vorschlagen. Aber sie wollten nicht. Sie sind zu mißtrauisch, die Rassen. Lieber die Leichen in den Verhalten verfaulen lassen. So sind sie... Jegendwelche Beziehungen hatte ich zu dem Toten· Bei dem Angriss in jener finstern Nacht. da lein Stern leuchtete, hatte er sich — vielen voran — herbeigeschlichen. Und in dieser. finstern Nacht hatte seine Leuchtuhrj mir ihn verraten. Ich hatte ihn nie-s dergelnallt. Und seit diesem Angriff« der in den Stacheldrähten hängen ge- ; blieben war, lag er nun da, immer-; vor mir, grotest in der FolterhiingeH matte aus Stacheldriihten, und sah· mich an — er, den ich niedergetnallti hatte. Wie gesagt. ich gewann Bezie hungen zu dein Toten. i Was ist ein Toter in diesem Kriegt l Wir sind über soviel Leichen geschrit-. ten Wir sink- abgebriiht. Jch und Du und wir alle. Aber trotzdem: dieser Tote wurde mir rnit der Zeit griiß l lich. Tag siir Tag in der langen Zeit l da wir ein und denselben Abschnitt zu behaupten hatten, mußte ich ihm in sein blasses, gelbes, überaus ju gendliche-S Gesicht sehen. Und immer bekam ich gerade den Posten — der Zufall wollte es — der dein Toten gegenüber im Graben ausgestellt war. s Jch sagte: Wir find abgebriiltt Aber der Bewegungslainps ist es, der uns unempfindlich macht. Jrn Bewe gungstarnps brennt es allentlpalbem überall, zerstreut ans den Schlacht feldern Tote und Tote. Das Ueber maß an Schanberbastem, die Massen wirtung übersteigt einfach das Fas sungsoermögen unserer Sinne Das Zuoiel erschüttert uns nicht mehr, es stumpst uns nur ad, macht uns blind. Wir sind übermiidet nnd geben achtlos me den Dingen vorbei. Inder- itn Siellungstamps. Da hat man nicht so viel zu tun. Man liegt ost tatlos ein-ander gegenüber. Die Untötigteit macht einen wach. Wacher als wach, spint die Nr ven zu, macht sie emp fiinglicher als irn Getriebe des stott leben-, strasst sie Vor Langeweile siingl man an zu grübeln, die Phan tasie regt sich, und bald spielt rnanl nicht tnebr mit ihr, sondern sie spielt mit einem. Bald tonunt et so weit, daß man iiber ein ormseliges Beil chen weinen kann, und daß einen eine Wunde oder ein Schuß schauern ina chen. Die Nerven werden zu empfäng lich. Und so ging mir's. Der Tote singt an, mich zu peinigen. s Tagsüber sah mich sein blasses Ge- s sicht an, mit den halbossenen Augen s Jch mußte dieses Gesicht von irgenoi woher kennen· Dieses Gesicht war mir bekannt. (Jch bildete mit das natür-« lich bloß ein.) Wo hatte ich ihn gese hen, diesen blossen, vornehmen Rus sen? Jn Berlin, ja. Oder wars aus einem Rennen in Baden- Bodens Nein — jetzt wußte ichs —- es war aus der Berliner Univers tat Jch hattet zusammen mit ihm im Kolleg aus einer Bant gesessen Er konnte hübsch lachen, ein breites Lachen von gut ge pflegten Zähnen Und diese Hand, die s lässig iiber den Draht hing hiesei schmale, ebenfalls gut gepflegtH bräunlich-blasse hand, die kannte ich so g.ut .Diese Hand, an derv vie Leuchtnhe sestgeschnallt war, dige Leuchtuhr, die mir ihn in jener Na t verriet. .Jo, es war ein Betannteyj den ich da niedergeinallt hatte. Ohne Zweifel. Aber des nachts —- ivenn ich ihn nicht sah — fsprach ee eindri ngiicher n mir. Jeh ah ihn nicht Aber Es fah die Leuchten-L Jetdanimt n mal. Und wollte nicht erlöschen. Sie war vie ein Rest Leben an diesem toten, wie ein iehtes Flattern, wie das Ieste Lebensslaetern eines spuken dcss Gespenst-« Jch usw mich m dieser Uhr an des Toten band In fürchte-h Das schaubeehast e aber kam noch. Jn einer R . Es war nämlich so: Wenn ich schief von rechts — wish einewÆte JOZW konst s phosphareszierende Gespensterauge, mitten in der Schickscharte auftau chen sehen. Aber in dieser Nacht war es ander-. Die Uhr hatte ihr Laae Die Leuchtuhr 2 ————— verändert. Jch mußte mich gerade vors die Mschmte stellen. und mich et was ducken, um sie zu sehen. Sie war also emporgestiegen. Der Arm hatte sich bewegt. Die hand hatte sich hoch erhoben. War deriei möglich? Hatte sich die ano drohend gegen mich erhobeni enn der Tote aufstiinde und plöhs lich mit seinem Gesicht mir gegenüber an der Schießscharte lehntei Jch nahm mein Gewehr. zielte aufs die Uhr, tnallte los. . . Sie war ver schwunden. Jch hatte das Leuchtaugep das Gräszliche, gut getroffen· Aber troidem dauerte meine Erregung wei ter. Jch sah den Toten nicht mehr. Aber —- hatte er sich wirklich bewegti Eine unserer Leuchttugeln stieg hoch, hellgriin flackernd, stieg, beleuch tete magifch das Terrain. —- Verteu selt, ja! Der Tote hatte seine Lage verändert. Er war sicher bloß unter dem Einfluß des scharfen Frostes und des Witterungwechsels tiefer m das Flechttvert der Drahtverhaue einge sackts aber das überlegte ich mir nicht damals. Jedenfalls stand sein Arm hoch, hoch in die Nacht gereut, und fein Gesicht war verhüllt, war in die Fasten des Mantels gesunten. Mich überrreselte es eisig. EO war mir, als nage mir ein Tier am Rückgrat Die Leuchttuget sanl, erlofch. - Jch beschloß, sobald ich abgelöst wurde, noch vor Tagesgrauem den Toten wegzuschafsen, zu begraben« Jch wollte dies Gesicht nicht mehr se hen, diese Gestalt nicht mehr sehen, diese betannte, wohlgeformte hand» diesen Toten, ver mir erst nach sei nem Tode zum Bekannten geworden. Jch tonnte ihn nicht mehr sehen, ihn, den ich getötet hatte. Nach der Ablö sung kroch ich hinaus. Erfte blutrate Streifen am horizont. Jch packte an und wollte ihn aus dem Drahtversi haue heben —- ba traf mich die Ku gel. Knapp unterm Herzen. 4 Noch eine Ksliorresr. ( Ja den lehten zwei Jahren hats sich die chemische Forschung in als; len wichtigen Ländern schwunghassj ter, als jemals zuvor, mit noch’ gründlicherer oder vielseitigerer Ruh harrnachung aller möglichen Absälle beschäftigt; zum guten Teil regte; schon die Kriegsnot dazu an; aderl viele, wenn nicht die meisten Entss bedungen, welche man dabei machtJ wer-den ohne Zweifel sich als dauernds sehr wertvoll erweisen. Darunter dars wohl auch die nachstehende ge-! rechnet werden. ( Nämlich: Ein Ehemiter nahm Experimente mit Bananenstengetn vor, rrnr festzustellen, oh die Faser etwa zur Fabrikation von Papier benutzt werden tönntr. Theoretisch vermutet hatte rnan dies schon ge raume Zeit, aber noch nie zuvor praktischen Gebrauch davon zu ma chen gesucht. Während dieser Expe rimente nun demertte der orscher, daß der Sast, welcher da ei sum Vorschein tanr, genügend Altalisäure enthielt, unr eine ausreizende Wir kung ans die harrt zu üben. Diese Wahrnehmung führte ihn einen Schritt weiter, und er sand irr der Masse einen verhältnismäßig großen Prozentsah von Kali oder «Potash'«, dagegen sogut wie gar tein Natron oder .Soda«. Mehrere andere Fachgelehrte de stätigten das Ergebnis dieser Un tersuchungen. Es wurde mit Be-« stimmtheit festgestellt, daß eine Ton ne Bananenftenget etwa 188 Pfund geiroclneten Stoffes liefert, welcher 13·7 Prozent «Potafh«, oder rund( 25 Pfund reines Kalt enthält. Das ist eine sehr dankbare Ent deckung, da Kali so viel gesucht ist, ganz besonders in Amerika, und man; fchon vor dem Kriege niemals genug davon triegen konntet Es eröffnet» sich die Aussicht, sehr achtunggedth tende Mengen dieses hochwichtigen Stoffes aus Westindien und benach barten Festlanden, wie überhaupt aus allen Bananenliindern herbeizu-’ schaffen. Und was die Ber. Staa ten anhelangt, so tann noch hinzu gefügt werden, daß in allen feucht warinenNegionen derfelhen die Bann nen sich wahrscheinlich ersolgreich zie hen lassen, und damit zugleich eine mindestens nicht zu derachtende Quel-: le für die Gewinnung von Kalt imi eigenen Lande eröffnet wird. i i —- Untee Studenten. -’ »Gehst Du mit aus die Kneipek «ä(3 schwante noch.' « on, meinst Dut« —- Oeweit Philolog: Wissen Sie auch, daß der deutsche Sprach schass übkk 100-000 Mrter um faßtim Rentiee Duckdiche »Das hab« ich schon an meiner Frau ihren Gardi nenpredigten gemertt.« —- zrech Dame: »Da sehen Sie nial hert Sie haben rnir meinen Papaget erst in diese-r Sommer ans gesiopft, nnd fest fallen ihm schon alle Federn aus. Unschpr »Ja, gnädlge Frau, das ist eben der Trium h der Wil senschaft Ich habe in natiirlich aus«-Mit der er erm- regelt-its Wirst-« j sit IMMWM Ein Sprüchlein alter Volllweisi it. das sich biet und da auch all »nschrist besindet. lautet: .Der eine acht's, der andere verlach« — was macht’"« Es spricht daraus eine köstliche Unbeliimmertheit urn das« Urteil der Leute« und wohl wäre es recht gut, wenn wir zur rechten Zeit immer an dieses alte Sprüchlein den len wollten« Denn wieviel unniitze Sorge WM wir uns bei unserem Tun unt das Gerede der Leutet Es ist ja eine böse Untugend der Menschen. sich immer um die Ange legenheiten anderer zu betiimmern. Jeder süblt sich berufen, sein Urteil abzugeben über Tun und Lassen sei ner Mitmenschen; aber niemals wirlt das störenden als wenn wir mitten im Schaffen an irgendeinem Werte sind, mag dies nun groß oder klein sein. Je mehr wir freilich dabei den Blick-n der Menge ausgesetzt sind, um so lebhafter wird sich das »Quinte cen" äußern. Da glauben alle, ein Rech- zu baden ibre Meinung abge ben zu dürfen, und wohl jedem. der en solchem Falle mit völlige-n Gleich mut am Wert bleibt und sich durch nichts beirren läßt« beberzigt die Weisheit eines anderen Vollsspriichs leim, das lautet: ,Wer da baut an den Straßen. Muse die Leute reden lassenl« Der eine achtet das, was Du ge schaffen bast oder schassst, der andere Verlacht ed, erllört es siir töricht oder unnütz, tadelt dir Sache an sich oder Deine-Arbeit daran. Verschieden, wie die Menschen selbst, ist auch das Ur teil, das sie abgeben Wollten die Politiler, die Künstler-, die Schaffen den aus allen Gcbieten des Lebens sich nach der Kritik richten« die an ihrer Arbeit geübt wird, es würde nichts Großes und Ganzes vollendet werden« Die größten Werte aller Zeiten wur den stets vollbracht von klaren, zielbe wußten, in sich gesestigten Menschen, die sich nicht oon rechts und links be einflussen ließen, sondern ihren eige nen Weg gingen und dem treu blie ben, was sie siir recht erkannt. Und was verstoßen gilt« das gilt auch im Kleinen. Wie in der Weite des öffenilichen Schaffens, fo in der engen Welt Deines Privailebens sollst Du Dir vie goldne Unbekiims meriheit um das Urteil anderer ange mähnen, die Deine Leistungen be krikkeln. Schaffe das, was Du schaf fen mufzt, nach eigenem Können und eigener Erkenntnis mit Fleiß und Treue, und gieb nur dem Rechen fchafk darüber, dem Du fie zu ge ben schuldig bifki Nicht, als ob es dabei ausgeschlossen wäre, das wir eine-n oder dem anderen Einsichksvali len ein Wort mitzureden erlaubkenz dadu:ch kann unser Werk nur geför dert werden. Nur das unnüße Mit reden vieler hcnnnk uns in unserem Schaffen Und bist Du fertig, haft Du das Haus gebaut, das Werk vallbrachr, fa laß Dir durch keine Kritik die Freude daran verderben! Ob ei auch vieie oerlachen und wenige nur rühmen, was macht's, evean Du es nach bester Kraft geschaffen hast? Mii diefer goldenen Unbeksrmmeriheik im herzen begegnen wir auch am befien allen denen, die den Bau unferet Lebens glückes bekritieln wollen. tote-re While Als die junge Königin Wilhel mine der Niederlande im Ja re Wle Hochzeit seien-, übekianvte i Ohms Krügen der verstorbene Exvriisidentj von Tranävaah einen reisenden Fin-? gerhut als hochzeitsgefchenL Aber fchan irn Mittelalter, wo man Fingerhüte gern zu Brautgeis fchenlen verwendete, wurde manch tvftbares Exemplar von einein Fin gerhut angefertigt. So erhielt eine Fürstentochter in Thüringen von ih rern zukünftigen Ehgeniahl einen. »gitldenen« Fingerhui, reich mit win-; zigen Perlen ausgefchiniictt, der in einem Käftchen lag, das mit bemal tern Schweinsleder überzugen war und nebenbei auch echt goldene Näh und Stricknabeln enthielt. « hin und wieder wird erwähnt« der Amstndamer Goldfchrnied Nied-; las van Benfchvten fei der Erfinder des Fingerhutes, indem er ain Is. Ottober 1584 feiner Bafe, damit sich diefe beim Nähen nicht die Fin-; gerfpitzen zersteche, einen felbst ge fchiniedeten, oldenen ingeryui fchenlte. An Zch rnag d this wahr fein, nur ift Nieolai van Ven fchvten nicht der Erfinder des ge nannten Gebrauchsgegenftandei, der in der Gestalt eines Lederhiitchens fchon den alten Römern, Griechen und Aegvptern bekannt war. Schon im Jahre M b es in Nürnberg «ziinfiige Finger «tler«, und bereits Walter von ber Bogelipeibe fang irn 12. Jahrhundert vvn ver «finger hutiragenden hand, die den fchöns ften Gürtel bereitet«. Maria p. Burg-nd, die das Weid wert feg. liebte, fvll einen fehr fchönen ngerhnh in den ein Jagd zug eingrav ert war, hefeffen haben· Auch befth von ihr das taiferliche Museum in Wien einen elfenbeiner nen singeehut mit fehr lunflvoll gefchnittenen Szenen aus Christi Leiden , »das-ist die Kaiferin bei der I i immerdar an den deren erinnert serv-. M West Die Riietsichtnabme, zu ver gesell schastliche Beziehungen uns ver-In-l lassen, dnrs als allgemein bekannt. vorausgesth werden. Ein jeder llngt darüber, versucht auch wohl gelegent lich, sich dagegen nuszulehnen —- und sieht sich bnnn doch wieder in ihrem Bann. Sie tnnn uns zwingen, mit Menschen zu verkehren, die wir sonst lieber gemieden hätten. Sie versührt uns zu den berilchtigten gedankenloien Liebenswiirbi leiten, die man aus spricht, ohne nn Augenblick fu prüfen. ob sie sickzRauch wirklich rnt unserer wahren einung decken, und wer nicht aus der hut vor ihr ist« läßt sich wohl gar hinreisen, Dinge gutzus beißen, die wir aus ehrlichem herzen bekämpfen sollten. Wer hätte It B. noch nicht bie Klage aus dem unbe einer betrübten Mutter gehört« wenn ein heranwachsendes Mädchen sich in eine töri te Liebelei einließ: .Die sEltern er ahren solche Dinge immer szuleßtP Und warumi Weil die uien Freunde und getreuen Nachbarn s chweigen aus «Riicksicht', bis viel leicht nicht wieder gut zu machender TSchaven entstanden ist, over einem Tjungen herzen Wunden geschlagen sind. die treue Elternliebe ibm. recht Izeitig gewarnt, vielleicht hätte ersparen »tönnen. Nun ließe sich freilich manches ein Hwenden gegen eine uneiwiinschte Os senheit. Es wird immer eine »Frage des Tattes sein, für jemand in Ischwieriger Lage das rechte Wort zu Jsinden. Wohl dein, dein et gegeben ist, wohl allen, die Nasen daraus ziehen dürfen. Denn glücklicherweise hat die schein Jheilige Rücksicht noch eine Zwillings »schwester, die allerdings mit itir nur Tden Namen gemein hat« Sie ist zu aller Zeit etwas Wunderschönes ge wesen und — es hat eigentlich stets nur Wenige gegeben. die wirklich ;zarte Rücksicht zu nehmen verstanden. Jeder seinfiihlige Mensch wird mit einein Gefühl der Dantbarteit an ein Eschonendes Schweigen, an einen teil nehmenden Blick ohne Worte zurück "denten wie an ein köstliches Geschenk, ’ sie wortre das ihm unerwartet zuteil geworden ist. Doppelt töstlich ist diese Wun derblume, weil sie sk sehr selten ist. Denn das Wesen der wahren Rücksicht ist so sein geartet. daß ihr Zauber gestört ist« sobald man sie empfindet. Möchten wir alle sie doch immer voll toinmen ausüben lernen! Nötiger war zarte Rücksicht aus das Empfinden unserer Mitmenschen wohl nie als in unseren Tagen Wie dein mit einem Gebrechen behafteten Blicke weh tun werden, wenn sie all u unverhüllt und schonungslot bemit leiden, ebenso werden andere sich zu rückgestoszen sühlen, die pliihlich irgendwie in Not und Sorge, Trauer und Trübsal verseht sind, wenn man ch bedauern wollte. Kein Wort tann zart enug sein« einer wunden Seele Tro zu geben. Und die Herzen ind wunder in unseren Tagen als onst. Ob es durch die lange Anspannung der Nerven tonimt. weil wir alle mit ganzer Seele die furchtbaren Geschehnisse da draußen oer olgenf Wer ma es ent scheident « Leid ist großer ge worden in der Welt, aber größer sind auch die Versen im Ertmgen gewor den. Möchten wir wachsen in rück kchtsvoller Itaålicht beim Berühren er seelischen unden und an dor sichtiger Rücksicht beim Aeußern unserer Teilnahme. Papier-not in fEngland. ff Ueber die Papiernot in England schreibt die Zeitschrift «Economist«: .Der hohe Papierpreis wird von den vielen Industrien, die aus Papier an gewiesen sind, namentlich aber von den Tageszeitungen und anderm hil ligen Publikationen hart empfunden —- Eine allgemeine Einschränkung des Umfangs scheint der einsachste Weg zu sein, uni aus der Schwierigkeit herauszukommem Aber in dieser hin sicht kann bei den meisten Zeitungen nichts mehr getan werden. Ein sehr großer Teil der regelmäßigen Ber iissentlichungen hat ihr Erscheinen siir die Rriegsdauer eingestellt; viele von ihnen werden nach Rückkehr des Friedens und billiger Papierpreise nicht mehr ausleben. Der Verlust lastet am schwersten aus jenen Firmen, die nicht die Gewohnheit haben. große Lageroorriite zu halten« Aber auch die andean diirsten wohl fast alle die Schwierigkeiten spüren. Die billigen Abends-inneren können nicht ihren Umsang verringern, ohne ihre Jnserake aus-Zusehen Nachdem dann aufs die Or n der Feuerung hingewie en wird, vor allem aus die Schwierigkeiten, welche die englische Regierung der Papiereinsuhr ent gegenstellt, um so die Frachtnot zu mildern, und auf das schwehische Verbot der holsausfnhy s lie t der Artikel: «l-2ine direkte Miit cheint unserm Jageszeitungen bevorzustehen die bei einer Andouer der Schwierig keiten keinen Pia mehr haben werden Er Nachrichten o r Anzeigen und sich raus beschränken mii ten, alles we - sgulassery außer vie eicht ofsizie e »Den-wen aus die gegenwärtigen Ge »wa!thaber.« L —- ataler Schluß.—händs let: « do i s »p- »Z«:« link-Jst « W »Sei such lahmk sie W Eine in Familien vielfach began gene Unterlassungssiinde wird von einer deutschen Mutter im folgenden gegeißelk Eine Krankheit, an der seist alle modernen Großsiadtdewohner bewußt oder noch mehr unbewußt leiden, ist die Heimatlostgteit Die Mietitdohs nung ist nicht der sichere Grund, in dein der Mensch tiese Wurzeln sassen kann. Eine gewisse Rukiosigteit des heutigen Menschen hat vielleicht ihren iiessten Grund in dein Mangel an sicherer BodenstiindigleiL Fiir die Kinderwelt ist diese Tatsache ein un geheurer Nachteil und die Mutter hat ihr besonderes Augenmeri daraus zu richten, dieser unersreulichen Erschei nung durch Gegenmasznahrnen so viel alt möglich zu begegnen. Das Kind soll nichts von der Zeriahrenheit mer ten, an der das Leben der Erwach senen so ost trantt. Wir miissen ihm in·lleinern Rahmen einen Plan schasi sen, an dein es sich iest veranlern kann. Und mit gutem Willen iann man feinen Kindern eine lleine Welt aufbauen, die wirllich ihr eigenes Reich isi, in dem sie herrschen können Da gibt es Familien, in denen die Kinder von einer Stube in die an dere, von einer Ecke in die andere e wiesen werden, und da wundern ch die Eltern dann nach über Wider wärtigkeit, Langeweile und ähnliche aus der Oeiinatlosigteit entspringend-e Eigenschaften ihrer Spröszlinget Eine Ecke in dern Wohn- oder Eßzirntner kann jede Mutter ihren Kindern ein säumen, wenn sie den Willen dazu at. Wenn man es sich recht uderlegt. gibt es immer noch einen Gegenstand in der Wohnungseinrichtung. den man entbehren lann und dessen Entset nung dann den Plah liefert silr die Kindereclr. Jch erinnere nur an alle möglichen und unmöglichen Blumen tische und Palmen. Man stelle in die gewonnene Ecke ein Kinderbiints chen mit Tischchen und etwa nach ein» Stühlchen und ein lleines Schräntsi chen, in dem tleinere Spieliachen un terzubringen find. Die Möbelchen seien abwaschbar, damit das Kind ordentlich daraus hantieren, auch ein mal aus ihnen »in-sein' tann, denn sie sind um des Kindes willen da« rind nicht umgekehrt. Ueber mein Kindeebänlchen habe ich mir eins Wandbrett machen lassen, aus demi meine tleine Tochter allerhand Herr-I lichleiten unterbringt« als da sind Geschirrlein, allerhand Tiere Les Iei-« des und Waldes aus holz und der-. gleichen. Das Brett ist in dee Höhe so angebracht, dasz ein ungesiihr zwei einhalb- bis dreijähriges Kind die Gegenstände daraus selbst herunter holen tann, wenn es ans das Bänk chen steigt, was ein hauptspaß bei der Sache ist. Unter dem Brett sind noch verschiedene holen angebracht, an de nen Eimerchen. Gießtiinnchem Körb chen und dergleichen hängen. Aus diese Weise tann man aus kleinern Raum sehr viel unterbringen. Das Kind isi imstande, jeden Gegen stand selbst zu holen nnd, zu was man es sehr sriih anhalten kann, seine Spielsachen wieder selbst ausräurnem Ueber dem Wandbrett ist als Ab schluß ein geeignetes Bild angebracht; kurz, die ganze Ecke sieht unter dem Zeichendes Kindes. . Jch habe noch- niemanden gesunden, dem dieses kleine Kinderkeich nicht besser gefallen hätte, ais das Sosa, das eigentlich zu der entsprechenden: Zimmereinrtchtung gehört, und das ich entfernte, als die Kinderecke ge schassen werden mußte. hat nun das Kind einen Platz siir sich, an dem es stei schalten und walten kann, dann tann man es mit gutem Gewissen aus ihn verweisen, wenn es alle Stu ben als Ablagerungsstätte siir sein Spielzeug betrachten will. Es ist sogar sehr gut, wenn das Kind bei zeiten lernt, dass seine Freiheit nicht unbegrenzt ist, es noch andere Jn teressenlreise als die seinen gibt, daß man miteinander leben und sich des halb ineinander schielen muß. Aber wie gesagt: Gegenleistung von elters licher Seite ist die Schassung eines kleinen Reiches mit voller Sen-verstu tiit des Kindes - —- Eineö immer! Erster Gauner (zum zweiten): »Mit dem Lude ist rein gar nichts zu machen, entweder sitzt der Kerl aus dem ho ben Roß —- oder im Gesangnisi« —- Variante. Student: .Du,! Onkel, wann willst Du mir endlich; die oersprochenen hundert Mart ge-! beni« s Dntel: »Mir Geduld, lieber Resse,l kommt Zeit, tommt Drabtl« —- Dr uckfebler. Verhältnisses hoche- wünich- ich mein name Land-; baut samt dazu gehörigen großem. sehe s altem Ga t ten gegen ein neues Stadt- i baut umsutauschem i —- Bei der Probe. Negisseuri Garn Schauspieler bei der Probeyl «Wenn Sie durch den Dolch gefallen! sind, da mtissen Sie doch viel toters aussehen alt set« I —- Ein Zeit-lindi —- ilsiapar · - ' sur ma, wo GIVE-IN aset-lieben ist« das ich Dir U Dert e ni: chbabe mich IDIM Dafwfl i i..»i« IIIIM — Rudelisnflanf mit Pil en. Jiir vier W wird 1254 fund Rudeln in tilde gebrochen und in Salswaffer gar gekocht. Jn stsifchen hat man ein Quart getrock nete Pilze, welche iiher Nacht einge qnollen wurden, nrecht gemacht, in etwas Fett und nittlauch gedün ftet und mit den Rudelm faurer Milch und Salz vermifcht. Eine Auflaufform wird mit Fett brftcichen, mit geriebener Seminel bestreut. Darm legt man die Nudeln und Pilze hinein und til-ergießt sie mit einer dicken Mehlfchwihe, welche mit einem Ei iiberzogen ift. Obenan wird ge riebener Käse nnd Semmel geftrent und das Ganze in nicht zu heißem Ofen eine Stunde gebacken. Schupfnnhein. 10 hie 12 frifchgefottene, heiße Kartoffeln wer den gefchält und mit dem Weilhelz auf dem Nudelhrett zerdrückt, 1 Löf fel Salz darauf geftreut und foviei Mehl vareingewirtt, bis ver Teig ganz feft ift und sieh gut vom Brett itift. Hieran werden etwa hafels nnßgeoße Stückchen abgeschnitten nnd auf dem Rudelbrett mit dem Ballen der rechten Hand zu löngliehen Nu deln gefchupft tgerollt). Nun läßt man in der Bratpfanne ein wenig Fett zergehen nnd bratet sie auf al len Seiten fchiin gelb, oerllopft noch 2 Eier, giefzt sie darüber und ftreut nach Belieben geriebenen Köfe dar auf und liith das Ganze nochmals anziehen und richtet dieANnveln an. Brerner Mehl - Pudding. Vier Unzen Butter werden tüchtig zu Schaum gerührt, 2 ganze Eier-, dreiviertel Pfund Mehl, ein halbes Pfund erinthen, ein Viertelpfund Sultanrosinen, 1 Pint Milch und zu Hleßt anderthalb Unzen in Waffer auf Igelöfte ordentlich gefüßte Hefe darun iter gemengt. Davon entsteht ein lot lterer Teig. welchen man in eine mit ffeinem Griei beftreute Form fiillt und eine Stunde lang im Wärmer gehen läßt, bis er sich scheinbar um Jdas Doppelte vermehrt hat. Hierauf Ifeßt man die Form in ein großes Gefäß rnit ganz lochendem Wasser und läßt den Pudding zwei volle Stunden lang toehen Eine Fruitti oder VanillesSaure fchmeckt befons ders gut dazu. Gedärnvfte Schweine nieren. 1 Pfund Schweinenieren laßt man M Stunde wässern, dann fchneidet man fie in diinne Scheiben und gießt heißes Wasser liber, in dern fie fiinf Minuten liegen bleiben. Nun macht man reichlich Wasser heiß und legt die Nieren hinein. Rachen fie, fchäume Inan gut ab. Das Wasser muß etwas iiber den Nieren flehen. Nun aibt man einen Eßlöfs fel voll feinaeithnittenen Speck, einen Liiffel Butter oder Brateniett. ( feingewiegte Zwiebelm eine Brotlrus ste, 8 Gerotirzs oder Pfefferliirner, ein halbes Lorbeerblatt und Salz nach Gefchrnack hinzu und läßt ne gar dämpfen. Wenn die Nieren weich werden, lasse nran nur foviel Wasser trn Topf, als man zur Sauce braucht. Sind die teren gar, uirnmt man fie heraus, macht die Saul-e Init einern Teelöffel Weizen-acht bündig, streut noch etwas aeftoßenen Pfeffer hinein, läßt fie noch einmal ansto chen und aießt sie liber die Nieren. Maultatchen. Von 2 Eiern und dem nötigen Mehl macht man einen sesten Teig und wellt davon, io dünn wie möglich, runde Platten aus. Zwiebel, Petertilie, Spinat wird sein gewiegt, in etwas Fettge diirnpst, 2 in Wasser eingeweichle, ausgedrückte und gut oerguvste, glatt betrübt-in Senirneln mitgediirnptt, dann nach dem Erkalten 2 Eier, Salz- Pfesier, etwas übrig gebliebe ner Braten oder gelochtes, seinges wiegtes Fleisch dazugegeben Diete Fülle wird nun aus die runde Plat te autgettrichen und eine zweite Plat te darausgedeckt. Man teilt die aut einandergelegten Kuchenpiattem et nen tleinen, scharsrandigen Teller aus oer Platte rollend, in schräge Vier ecke ein« oerschnetdet ibn den geroll ten Linien nach und tocht die lleinen Stücke alle in siedendern Salzwatser leise s bis 4 Minuten: sie werden rnit gerösteter, geriebener Sernrnel abgeschmiilzt. Auch in Fleischbrübe geben sie ene vorzügliche Suvueneins lage oder abend-, mit eirrn in Milch zerttopsterm darübergegossenein Ei gebraten, eine ganz vorzügliche Abenbrotplattr. Reiswiirsichen Sehr sein gebaette, getrocknete Pilze. Satz, seingebaette Zwiebeln und der nötige Reis werden b Minuten in Fett ge diinsiet und mit wenig Flellchbeib bewiirselliisung ganz diel eingelocht. Große Koblblätten deren dicke Niv ven man recht dttnn gelchnltten bat, iiberbriibt man rnit sebr wenig to chendern Salzwatser. liiszt tie 1 bis 2 Minuten darin liegen und aul ab tropsen. Man stillt sie nrit dern Reis, rollt sie darüber zusammen bindet tie und dlinstet sie rnit etwas Fett oder Butter. Vor denr Hinrich ten siöubt nran etwas Mel-l darüber. Geriebener Karloltellas la t. Getochte Kartoiseln werden ge rieben oder durch den Kartosseldriieter gearbeitet, Salz, Pfeffer-, sein ge tchntltene Zwiebel dazu, und mit El stg und Oel angemachh seinere Art: Eilig mit uns-großem Stückchen Gön seschnrali beis gemacht und an die ge riebenen Kartoffeln gegeben