set-s Bisse von Uemmttne Krämer Knrz vor Ausstand del großen Krieges, an den jedoch is diesem Augenblick noch kein Mensch glaubte. saßen sie dichtgedrängt in den Rei hen des Zirtu5, und wollten sich ausschiitten var Lachen und Lust an Jonny, dem Engländer. Der bockt aus der niedrigen Schranke, die die Arena von den « suschauern trennt, in sich zusammen gesunlein als könne er sich s Schlafes kaum enthalten. Indessen wird das kleine weiße Psetdcherh das gleich danach die Knnstreiterin Stellaibeatrix besteigen soll, von ei nem prunlvoll liokietten Diener itn Kreise berumgesiihri, daß es sich einstweilen an den Anblick des Pu blikums gewöhne, und an den Lich teeglanz. Der Zitlusdireltor im Frack und Zylinder genau in der Mitte des Raumes unter dem riesigen Kron leuchtet stehend. läßt ab und zu die Reitpeitsche in seiner Rechten die Luft durchschneiden Von diesem kurzen Pseisen ausgeschreclt. schnellt Janny allemal bald von seinem Sitz, sucht sich den Rücken zu steisen nnd klar-at zwei-. dreimal gewaltsam die Augen m die Hähe. Sogleich aber sinkt er wieder in seine alte Stel lun, als einer, der sich um keinen Preis munter machen tara-. Doch da — wie er eben wieder wit einem Ruet die Augen auftut, scheint er plötzlih aus der anderen Seite, genau ilsm gegenüber-, einen Bekannten entdeckt zu. haben. Groß und rund und offen bleiben seine Blicke stehen: »Aouh, good morning Sir, how oben dp?«« Mit allen Zeichen der statistischen Freude sucht er sich bemerkbar zu machen: »Hnllouh Sir, how d’you dcs?« immer glückseliger in Blick und Lon. Und dann durchquert er mit einein Satz den Sand, daß oer hoch wirlIelt, mit starr empor-gerichteten Blicken, und —- da liegt er auch schon längelang, da er in der Freude seines Herzens die gegenüberliegende Schranke vergessen hat. Darüber bricht er nun —- seine schnierzenden Glieder zärtlich streichelnd — in ein wildes Gemeine aus, solange bis ihm der zmit der Reitpeitsche, wie es scheint, zurechtweisknde Worte zu raunt. Daraus bitter Jdnny jenen in drnlligeen Englisch - Deutsch unt sein , Verzeihen, so flehentlich, daß ihm der lange Mensch ohne innerliche noch äu k.rliche Anmut endlich die hnnd reicht. Nun weint Jönny dicke Trä nen der Rührung an dessen Brust, streichelt ihm dann sorglich das steif -gevlättete Obethetnd rnit dem unwah ren Edelstein zurecht und fest sich schiießlich still wie ein gutes Hündchen an seinen früheren Platz Füllt Jonny mit dergleichen die Pausen ans? Ach nein· Keiner kommt mn Stellabeatrix' willen, tei ner der Pferde halber oder wegen der anderen sich ewig wiederholenden Kunststüclchem Sie alle sind da, inn Jonnn zu sehen· Sie sagen, kein Mensch lönne das, was Joany gibt, wird-erzählen schildern, was seinen Reiz ausmache. Man müsse ihn einfach selber gesehen haben, diesen Jonntu Er sei —- ja dafür gäbe es nun kein Wort —- in unserer ganzen großen deutschen Sprache Da war nur ein einziges Wort am Blase, ein englisches —- das Wörtchen »kunny', das sich nicht überseden ließe. Apistisch, drollig. imsxdaft arotest —- all dies, doch all dies auch wieder nicht« Von allem ein wenig, und alles mitein ander zur gleichen Zeit. Funny, ceal englisli — dem Deutschen un erreichbar, dns ist Jonny. Siellnbentrix kommt auf ihrem Rößlein, doch das Publikum blickt mit halben Sinnen auf sie Alle warten nur darauf, was Jonny da zu tun wird. To liegt er auch schon zu Fil ßen — ihres Pferdej und spricht tausend zarte Dinge, als getraue er sich nicht sie der lherrin selber zu sagen, wie durch ein Telephon die fchlanlen Beinchen des Schimmels entlang bis hinauf zum Ohr der Reiterin.’ Nichl'das Zureden des Direliors, nicht dessen Peitschenfchlag, nicht der huf des ungeduldig werdenden Tie res vermögen Jenan von der Stel le zu bringen. »Jvnny, bitte« —- rnacht nun Slellabeatrix selber-. »Don’t understand.« erwiderte er, mit dem Ausdruck eines trost und boffnunsslofen Liebhaberh Nun bequeml die Reife-tin zu feiner Sprache-. « esse go on Jonny, my little boyR Und der clolvn fliegt zur Seite, sich in einem exzellenten Purzelbaum zwei-not in der Luft liberleblagend Lin kann die Lusstreiterln ihren Arbeits-c Doch das Publi UW uäqedsldi ! Jonnyl can-e Crit Jotmyl les-se Joa n t« Sie Messen ip gern in feiner M M see sei-se m cis-m « Men. sehst ee wieder, Its-W darein gestickt, gezeichnet getuscht, gemalt: I love youl Jonny. — Jonny, how ckyou do? —- Good morastig, sie. —- Ind mehr der leichm , g Rein übt der Clown mit ganzer Hingegebenheit und großem Ge ttasr. Und stimmt rnit aller Um siändlichteit das Instrument Ein Dujend mal schon bat er den Mund ausgerissen, übermenschlicd weit und nnanidentbar rund. Doch allemal uienn er beginnen will, besinnt er sich im allerlesten Augenblick eines anderen, beginnt von neuem zu stim snen nnd an den Saiten zu yastelm Sie bekommen Lachlriirnpse rings um, die Gesichter werden blaue-it man scheint an hustenansällen zu ersticken, indem man das englische Schmachtstiick erwartet, das er ge stern —- untnusitalisch bis in dir Knochen, mlch darin sent english — das er gestern zu Stellabeattix hinaus gesungen: .Aoul1 my gar den, full oi roses.« Oder wird er heute den in anderem Betracht noch viel mehr englischen Gassen hauer bringen: ««l·l1e bese of all triemls is a trjead in the packet« —- .aller Freunde bester, ist das Poetemonnaie.« Doch nein, sieb. was ist das nur? Nett ist das von Jamm. sehr nett, reizend« Ob er ist ein intelligenter Bursche. dieser Janny, ein getiebener Gauner. Spielt er da nichts —- ja. wahrhaftig er spielt — Jonny, der Englander, spielt »Die Wacht am Rhein«! -.. - .- -. . Acll Isl IOJ, sinnst-C- JFI lesccl Tagen der Erregnng, die dein Krieg —- den Gott verhüten möge —- vor angehen, bringt er, der Engländer, den Deutschen die· Wacht am Rhein«. »Es draust...«, wieder beginnt er von vorn —- »es braust ein Ruf wie...« Es tvill ihm nicht gelin gen, er gibt die notorische unerwi oette Liede des Englanders zur Mu sik. Drollig und sast rührend hört sich das an. Doch, was soll das nun aus ein mali - Sieh mal an, und sein gro tester Eifer wird zum Bei-senten sein, seine Bersnntenheit ties zur Hingebung, als vergäße er alles rings um sich. Und endlich spielt er, und singt dazu mit halber Stimme in seinem englisch-deutschen Atzent die Macht am Rhein durch alle Strophen. Aber da tann ja tein Mensch Lachen, man ist im Gegenteil beinahe gerührt, wie zum Jubiliium des Kriegerveeeinj. Oder soll dies um Ende auch noch «tunn)-« sein? Wahrhaftig nicht! Oder...'t viel Zeicht ein ganz besonderer Teichnseil ein musikalischer Engländer gewis sermaßen am allermeisten grotest ist? ach, Unsinn, das ist nun entschieden ein Mißgriff- beinahe geschmaetloå Jonny hat geendet. Eine lurze Minute noch scheint er wie versun Iten in sein Spiel Dann aber — wie mit eins erwachend —- starrr er in die gegenüberliegende Lage »I,,A0att, good morning. tiallouh ists-, how d«you do?« — I Der Beisall tracht und tauschi und zittert. Das Publitmn th seinen Spaßrnacher. hat sich selber wieder. Man erlaubt then von neuem zu schreien vor Lachen. Das ist das Wahre, da ist er wieder, Jersey-, the den old teilen-, real Englisb, wie man ihn will. I I I Kurs danach kam der Krieg. Und Ibie Musternng Der Feldtoebel des Bezirts schrie »Mittelkirchner Johannes, Arttst, Igenannk — er staat und blickt stir seine Minute von seinen Listen aus —- « enannt, sum Donnerwetten »was oll denn nun das wieder hei ßen; genannt..·« , . Der Ansqu tritt opt: »Hier. ohannek itteltiechner, genannt: s nh Middlechurch«. l ) l , ske- stiesek « Dei war in de Wilsnacket Straße, To wohnten zwec Brieder zufamm, »Der eene, der hieß Milli, kDa andre Iriye mit Nat-II LIOe1:·Villi war 's! bißten derbe, Er w ’a Wächter ewor'n, Doch Stütze war« mufi qlifch, Er war zum Ktnftlek ichs-km . Der Willi mit feine Wär chee Ist-diente ’nen Daler pro ach Und Ftipe qkscpschen «nea stauen Manchmal Inn einen Schlatt-. Z- WHUZFOCU Wå Fa r m e , Der K ieber Nacht Uan pleylich Allen- sff'n sapp- je ellt. Der Billi mit seine sükschte Iavient un 'ne-t stauen pro Tech, Und Frisc, der Uimpen «ncü Daler Busen-w sich mit Ich und mit mach. Und i ’t 'n Veilchen so weiter, Fis« Wink-In iYuZMZIhY tk ß n , « ur Ie S a m sit st- Leietkeftcn daher -- Im Sprachengewikr. Aus den französifchen Schwenng heu dringt Gesang bis iu die deut schen Linien hetüber. Der auf Bot postkv stehende Besen-ist Schmollt Dicht ruhig zu. Immer Lauter tönt M: Meu- eufont de la patriei qn « t sur au, so iBÆ was Es R f ist« fasset-ode- Sim z- nw usw«-M « umlag-M esse-. , « Einer der entseilichsten Augenblicke, die ein Mann erleben kann. is es entschieden, wenn er im Begriff ist, getraut zu werden und plsgltch be merkt, daß er die Ringe verge en hat. Der freundliche Geistliche liis siert ihm in’i Ohr: »Die Ringe!« Der Ermahnte stiibert verzweifelt in seiner Westentasche. und während er im Stillen wünscht, daß ihn der Kir nbaden verschlingen möge, geht dur die Schar der Hochzeitsgäste ein Schauer freudiger Aufregung Auf allen Gesichtern malt sich die größte Spannung ob und wie sich das Opfer seiner Vergeßlichteit aus der heiilen Affaire ziehen wirb. Das englische Gesetz macht bei tirchiichen Trauungen einen Ring wenigstens fiir die Braut unerläßlich Ei schreibt aber iiher Iarm und Art nichts vor, so daß beim Ersag fiir das Vergesse ne ziemlich weiter Spielraum bleibt. Dieser wird zuweilen in der http-se sten Weike ausgesucht da das Braut paar in der Regel lieber mit dem abenteuerlichsten Ring vorlieb nin.mt. anstatt die Trauung ausschieben zu lassen. Ein alter Psarrer erzählt gegenwärtig aus der Erfahrung eines halten Jahrhunderts in einer Kirche des Lande-ner Ostens eine Anzahl amiisanter Fälle. Einmal mußte eine Messingöse, deren natürlicher Be ruf es ist« an vie Rückseite eines Bil Yderrahrnens gefchkaubt sich einem in Ider Wand befestigten Eisenhaien zu vermählen. den Ehering ersetzen, ein andermal trat ver ringförmige Griff des Saleisteiichiiissels an seine Stelle. Schlüsselringe werden ziemlich häufig zu der ebenso verantwortungsreichm kwie ehrenvollen Stellvertretung beru kfen, seltener Gardinenringe aus Draht oder Porzellan, gelegentlich aber hat Iauch schon ein Gummiring von ei ner Taschenuhr over einem Schirm stock den Weg aus den Finger der sBraut gesunden Jn einem verzweifelten Falle, wo in der ganzen Kirche nichts Ringsörs miges aufgutreiben war· mußte ein LKneifer, aus dem man ein Glas her Eauzgebrochen hatte, die satale Situa tion retten. Die tragiiomischsie al sler dieser Episoden aber hat sich erst stürzlich ereignet. Der Bräutigam Hind alle Hochzeitsgäste hatten bereits Iihre sämtlichen Taschen vergeblich Ium- und umgetramt und ein saf ichub der Zeremonie erschien unver »meidlich, du neigte sich die Braut nach ssichtlichem inneren Kampf errötend Izum Ohre ihres Ermähltem und die ser bracht-, ebenfalls errötend, einen niMichen Apparat mit schönem El-« ienbeinring zum erlösenven Vorschein. Der tleine Apparat erzählte einen kleinen Roman. Ei war nämlich ein augenscheinlich schon seit einiger Zeit im Dienst besindlicher Bahn-Saug pirvpien« : Behandlung kleiner blinder-. Jede Mutter sollte es sorgfältig vermeiden, sich mehr mit dem Saug ling zu beschäftigen, als unbedingt lustig ist. Wenigstens wär-und ve lersten Lebens-nannte braucht ein Kind nichts anderes als Schlaer und Trinlen. Mütter, die sich gewöhnen, jihre Kinder bei jedem Schrei aus dem Bett zu reißen, binden sich damit selbst eine Plage auf und niiszen dein Kinde gar nichts, manchmal richten sie sogar Schaden damit an. Das Wort: «Schreilind —- Gedeihlind« ist eine Grundwahrbeit der Rleinlinderfiirs forge.— Wenn ein Kind eben troelen gelegt ist, gut getrunken bat und dann mit lauter Stimme schreit, bevor es einschliist, so ist das eher zum Vor teil als zum Nachteil. Das zu reich liche Beschäftigen mit dein Kleinsten bat seine besondere Schattenseite, auf die man in neuerer Zeit mehrfach aufmerksam gemacht hat. Wenn auch so ein Kleineö noch leinen Verstand bat, so bat ed doch schon eine Seele und zuni mindesten Nerven. Nun will man beobachtet haben — und zahlreiche Erfahrungen scheinen das zu bestätigen —, daß die Kleinen dadurch beunruvigt werden, wenn man sie zu viel beschäftigt oder ge radezu stört. Freilich fangen sie bald an, sich daran zu gewöhnen, ja sie schreien sogar danach, daß «emand tonnnt und sie unterhält ber es scheint so, als belunde sich in diesem Unterhaltungsbediirfnii schon eine gewisse Nervositiit. Die Kinder haben ihr narmalei, gesundeb Schlafveri mögen verloren und verlangen nur, daß man sie durch allerlei Allotria miide macht. Man bemerlt, daf- dte Kinder dann wohl schlafen möchten, aber nicht einschlafen tönnenz sie sind aufgeregt, schreien unablässig, und anstliche Miitter meinen gar, sie seien lranl. . Wenn die Kinder älter sind und der Verstand erwacht; etwa dann, wenn sie anfangenciersonen zu unter scheiden oder nach Din en zu ifen, dann ell man ihnen reilich eilte- e wtfse - nregung nicht versagen, a r immer dabei erwägen, wie vieler Un regung denn fo ein lleines Gehan wirklich bedarf. Und lett wird inan .bei vernünftiger Ueber gung zu dein iErIelmis lommem daß es sich nur uin ganz geringe Reize handeln rann. Mitten guten M stab bat Inan, n man TI, da die Kinder bald siedet ein sen, wenn man sich sticht II ße MW « E . I spieme Eine etwas scharfe, aber vielleicht nicht ganz nndeeechtigle Kritik an der »Bei-gesuchte« der Frau« iibt ein kBetheitateteP in der nachstehenden Plaudetei: Ich bin sachverständig; ich habe eine Inn-, eine Mutter. eine Schwie germutter, zwei Schwestern. ebenso viel Schwdgerinnen nnd Couiinen, wie Sand am Meere, aber alle, alle dnxch die Bank sind vergeblich Wie Itommt das? Von verlegten Schlüs seln will ich gar nicht reden, aber warum vergißt eine Fan immer mindestens eine det Bewegungen we gen derer see ausging? Den Grund möchte ich wissen, denn die Tatsache wird ja wohl niemand bestreiten. Je gend einem gleichgültigen Bekannten oder Verwandten soll aus diesen oder jenen Gründen zum Geburtstag gratuliett werden. Daß der Mann det seine Berufs-sorgen im Kopfe hat« nicht auch dnmn denken konn, ist selbstverständlich also soll es die Gattin, die teure, tun. Und sie erin nert daran wirklich, oder an dem leitischen Tag selber· Bleibt nur üb snxy ein Telegtnkntn zu senden, das« keinmal einen schlechleten Eindruck, jnls ein zur Zeit ndgesnndtet, schlich-: tet Brief, und zweitens höhere Ko-» sten macht. —- Die vergeßliche Staat Das Dienstmädchen trat eben in» der Stube und hat seine-Aufträge empfangen; kaum ist es in die Küche» zurückgekehrt, da schkillt die Glockes auf-·- neue und ne wire zuruazinern um zu hören, was Madame nach träglich eingefallen ist. Ueberbaupt — was die gniidige Frau nicht im Kon bat, muß der dienstbare Geist in den Füßen baden. Eben tam Line oder Trine zurück und brachte oom Mieter die Semmeln, da wird sie schon wie der weggefchielt, um einige Briefmar ten von der Post zu holen, deren Amt neben dein Bäckerladen liegt Ganz bescheidene Anfrage: Hatten sich die beiden Besorgungen nicht in einem Gange erledigen lassen?« Ach, diese vergeßlichen Frauen! Was fiir ein erstauntes Gesicht wiiri den sie machen, wenn ein minder höf licher Mann alsich vor sie träte und ihnen sagte, daß sie ihren Ruf, or dentlich und sparsam bezw. wirt fchaftlich zu fein, nicht verdienen? Sie wurden es dem Unhöflichen auch gar nicht glauben. Und doch hätte der vielleicht nicht ganz so unrecht, wenn er folgendes ausführtu «Ordnung ist nicht nur der Zustand, wo jedes Ding seinen bestimmten Plah hat, sondern auch jede Tätigteit nach einer bestimmten Regel geschieht. Dass Denken ist auch eine Tätigkeit, und zwar eine sehr wichtige, und soll ebenso gründlich geschehen, wie sede andere Arbeit. Wer seine Gedanken nicht zusammenhält und beieinander bat, der handelt genau fo unrecht, wie wenn er seine Kleidungostiicke unordentlich umherliegen läßt. ja er handelt noch schlimmer! Wer sich nicht die Mühe gibt, seine Gedanken zu dioziplinierem ist nicht ordentlich und infolgedessen nicht piinltiich, tut das eine zu«sriib oder bald und das andere zu spät oder gar nicht. Eben-i derselbe oder vielmehr ebendieselbe ists auch nicht wirtschaftlich; denn wers zwei Gänge macht oder machen läsz wo einer geniigt hätte, verschwendet Zeit und Kraft, und wer depefchierenl »muß, weilter vergessen bat, zu schrei« jben, wird unnötig Geld los.« Verdieni nun eigentlich der Feh-’ ler, der hier geriigi werden sollte» den Namen Vergeßlichleit? Jch deniei nicht. Nach seinen Wirkungen, nachf der Art, wie er sich äußerl, iiinntr. jman ihn in der Tat als eine Stil-i irung, als ein Leiden des Gedächtnis-l Ises bezeichnen, in Wahrheit aber be-; iruht er aus einer Schwäche des Wil-l )lens, einem Zurückschtecken vor einer noch wiknich aus bescheidenen-Gei-! lsteniitigreie Dies-com Inn-m, die! sich vor leiner Arbeit scheuen, die. unermüdlich in der Küche tätig sind» handarbeiien machen, sich den Hin-s dern widmen, scheuen« die geringe Mühe, ihre Gedanken einmal zu ionzentrierem Eine wenig zu billi gende Form der Bequemlichkeit Ein- oder zweimal hat die junge Frau ihrem Bequemlichkeitstriebe nachgesehen, und bald ist ihr das, was sie entschuldigend «Vergeßlich leit« nennt, zur Gewohnheit gewor-« den« Sie weiß gar nicht, welche Wohltat ej flir ihre Umgebung, de sonderi siir die Hausgenossen, ebenso aber auch flir sie selbst wäre, wenn sie die Gewohnheit ablegtr. Jch mein te, ein Versuch sollte sich unter allen Umständen lohnen und er wird ja auch von mancher Ver-geglichen unter nommen werden. Sollte ei nicht ge schehen, so hat sich der reiber die er Zeilen wenigstens Lut gemacht. r wünscht tibriaens aus begreifli chen Gründen, unter allen Umstän den ungenannt zu bleiben -— Der schwere Trausnr. Unierossizier « lirn Untersinnd): Mensch, was räumen und puien Sie nur den ganzen Tags Soldat: Ich habe heute nacht ge teilt-Int, meine Alt- time zu sesuch Und die versteht in solchen Dingen W Späßl I Ieise W IIITM M Der-Begriff der alten Jungfer, Ilder nur aus einein sehr rohen Entf ifinden heranwachsen konnte —- denn ;er mißt den Wert der starr is ce Ifallen des Mannes —. der rtff ftset alten Jungfer iß- heitbs im - »Mit-indem Das geschieht aber nur, weil die Sache felbsi tin Aussterben Hist. Jn allen Kreisen, die auf it end leine Weise and in irgendeinetn aße Evan der neuen Zeit ergriffen werden, Igewinnt die ledigliche Frau heute ’einen persönlichen Wert, eine soziale Bedeutung, die der alten Jungfer fehlten: sie ergreift einen Beruf, oder sie übt ein soziales Ehrenanit. Und auf beiden Gebieten sind die Frauen aussichten so gestiegen, baß Familie, Gesellschaft und Staat heute, siatt Mitleid oder Spott fitr die alte Jungfer, Achtung vor der selbständi gen Frau haben. Eine seht alte Sitte will es, daß Eltern ihre Tochter bei der Heirat autsieuern daß Verwandte und Be tannte ihr hochzeitsgefchente machen. Das hat feinen guten Grund: die Tochter gründet einheim und taten diese Dinge brauchen. - heute griinden aber auch sehr viele ledige Töchter ein Heim. Wie steht es um deren Aussteuer? Geben die El tern Miit-el« Betten und Kleidrri Spenden Verwandte, Bekannte Bil der, Silber-s und Kunstgegenstiindei Mir sind einige Fälle bekannt, in de nen die Eltern ihre Tochter bei sol cher Gelegenheit völlig ausstatteten und einrichteten, weit mehr aber, in denen es der Tochter überlassen blieb, sich ihre ganze Einrichtung und illus stattung nach und nach selbst anzu schassen. Man wird sagen, die Toch ter hat ihr Kapital in der Berufe bildung erhalten. Aber diese Berufs bildung ist im Durchschnitt meist so mäßig, daß dasilr viel weniger aus gewendet wird als siir die entspre chende Ausstattung; auch erhält der Sohn desttzender Eltern zu seiner Berussbtldung auch noch ganze·oder teilweise Aussteuer. Die Gehälter der Frauen sind auch sast immer no·ch tleiner, die eigene Einrichtung siir Frauen daher auch tnit mehr Miihe und Entbehrung verbunden. Und warum denn nur Verlobungen und Hochzeiten seiernt Bestandene Prit sungen und erlangte Anstellungen sind doch sicher gleichwertige Freu denanlässr. Sie haben jedoch —- et tra von der Doktorpromotion abge sehen — bisher die gleiche soziale Würdigung nicht erfahren Dieses zu fordern, weite das Recht der Ledigen. das dem ledigen Manne natürlich im gleichen Maße zusteht wie der ledigen Frau. Fiir die ledige Irau sreilich hat dar eigene heim eine besondere-Be deutung· Gerade deshalb ist es so un gerecht. sie hier zu verkürzen. Jhre Schwestern, die sich verheirateten, ha den auszer Liebe und Familie noch Einrichtung und Geschent . Die Le dige, die schon aus Ehe uxd Familie verzichten muß, betornmr weder Ge schente noch Einrichtung. Sie erhält wohl hier und da ein «abgelegtes oder altes Stück, etwai, was-übrig ist', »was niemand mehr braucht", und sie tommt derart zu allerlei haushaltunga - Gut verschiedenster Epochen und Stilarten, während die Schwestern mit immer vollständige ren Einrichtungen drunten. Aus Geschenke hat natiirlich nie mand ein Recht und tann teinen se sten Anspruch daraus erheben. Aber es ware doch eine soziale Gerechtig teit und eine hübsche neue Sitte, wollten Verwandte und Bekannte sich daran gewöhnen, auch die Ledigrn bei den Entscheidungitagen ihres Se rusölebend mit Geschenken zu erfreu en und ihnen das eigene heim schmiicken zu helfen. Die Feste der Ledigen sind Feste der Arbeit; die Welt braucht wirklich nicht zu sitt-ch ten, das sie ehrliche Arbeit zu hoch bewexten und ehren könnte. Der Charakter-kennen -— Jn einer Gesellschaft drehte site die Unterhaltung urn die Frage, o innn aus dein Gang eines Menschen seinen Charakter veurteiien könne. Dasiir hatte Herr Fehnle ein beson dere schlagendes Beispiel und zugleich einen Beweis siir seine Uebung in dieser Kunst. »Ich sise im Bestan rani«, berichtete er, »und sehe einen eleganten Deren, dessen Gang mir ausstei. Er hatte Lackschuhe und er schritt ausrecht und sehr sicher. Aber als er aufstund und fortging, da schlich er scheu und aus den Fuh säiken hinaus. Richtig, eine halbe tunde später tonnte ich mich über zeugen, daß dies ein höchst unaus richtigekSnbjett war«. s »Mir diese Ueber eugung müßten Sie hoch auch Beivei e halten«-« mein ten die anderen. »Gewiß habe tch Beweise,' sagte triumphierend here Zehnte, .er hatte doch meinen neuen Frühjahr-über ziehet mitgerwmment« ) l — F 1 u ch. Ewige- Inn-sing sollsein und Du Redakteur bei de ih »rischen Blittert« l ti- sHaae H — KIniqsbetgLHKlopt Cz W Gewies, b Rino-, halb MONEY witoz mit einem vor her iiichiig gemässekiem entgköteten nnd ebenfalls gehackien heting ver mischt. Jn diese Masse gibt man ge eiebene Semmel. sein gekiebene Zwie bel und zum halten oer. Klöße etwas Eiweispkäpamt, das man nach Bot schkist in Wasser lösi. Man soimt daraus einen Probeiloß und gibt ihn in tochendet Wasser. Sollte er ans einaadetsallen, muß die Masse mit noch etwas geriet-euer Semmel und Eitoeiß vermischt werden. Die Klöße wälzt man in Mehl und kocht sie gut 10 Minuten lang in Salztoasis set. Dann werden sie aus det Brühe genommen, ein Teil von dieser toird zu Suppe für den nächsten Tag verwahrt, der Rest mit ver-quirl tem Mehl gebunden und mit Essig und Kapern gewürzt Darin wer den die Klöße zum Warmen hinein lgelegt. « f Y Kalbsleisch und Würz tu n l e. Man schwigt eine sin Schei ben geschnittene Ztoiebel in etwas Butter und dämpft darin das tn IWiirsei geschnittene, mit Salz und PPaprita bestreute Kalbsleisch Dann lgießt man etwa-d Wasser zu, gibt jin Scheiben geschnittene Salzgurten »hinein, auch etwas Tomatenmark sunb läßt das Fleisch darin weich schmorern Die Tunte wird zum Schluß mit etwas in Milch verwitt tetn Kartoffelmebi sämig gemacht und mit dem Fteisch zusammen angerich tet. hesen - Serviettenlloß. Ein Pfund seines Mehl« 2 Eier, reichli Axtz Pint warme Milch, I-, Unze gute, troaene Defe. 1 Stich Butter, 1 Eßlössel Zucker und ern Teelsssel Salz Man macht die Milch mit Butter, Zueiet und Salz recht wFrm, gießt sie in die Mitte des Meth. schlägt mit einer Gabel vie Eier and die zerriihrte hese zu einem leichten Teig, welchen man start ver arbeitet, tüchtig schlägt und dann nn einem warmen Orte zugedeckt gut ausgehen läßt. Dann arbeitet man denselben leicht durch sormt ihn zu einem runden, glatten Kloß und bin det ihn in ein saubern-, großer- Juch, welches vorher mit etwas Fett ausge strichen uno mit Mehl bestänbt wor den ist« wobei man Raum zum Aus gehen läßt. Danach legt man den Kloß zum nochmalige-f heben eine reichliche Viertelstunde in ein.nicht zu wettet-, ermannte-, irdenef Ge schirr, dann in schwach gestrlzestes« tochendes Wasser, womit er start be deettsein muß,und tacht ihn ununter brochen zwei Stunden. Man tann et was braune Butter darüber gießen, jedensalltt aber gibt man getochtes Obst jeder Art mit reichlich Brühe oder getochter Milch, mit etwas Zucker oersiißt. dazu. Ileisehwiirstrhein Es wer den Fleischreste, eine halbe Zwiebel, Petersilie, Schniiilaiich und das Wei ste eines Seminelbrotchens sein gr hacit und unter bas-Gehiiitte 2 Eier, etwas Fleischbriihe, das nötige Salz, sowie zerriebene Muskelnuß geniengt. Aue dieser Masse formt man in der Hand mit ein wenig Mehl fingerlans ge Wiirstchen, bratet diese in heißer Butter hellbraiin iind legt fie aus die Platte. Aus dein in der Pfanne zu rückgebliebenen Fett, etwas Wasser oder Fieischbriihe wird eine Sauce bereitet, die aber erst vor dem Ser dirren an die Wärstchen gegossen wer den soll. hat inan oorriitige Braten saiice, so verwendet man solche da zu, wenn nicht, so gießt man vor dem Anrichlen ein wenig Sappens wiirze bei. Kalte Nußspeisr. l-i«-Piiinii abgezogene Wainußierne reibt man sein und iibergießi sie mit 1,-2 Pint süßer Sohne, preßt sie zweimal durch ein mit lochendein Wasser nies gebriihteii Seihiiich und mischt IS Blatt anfgelöste weiße Gelatine dan unter, IX« Pfund Zucker iind llxg Pint recht diit geschlagene süße Sah ne, legt eine Kristallschaleniit kleinen Tisisiiiiis oder Mairiinchen aus und stillt den Creme darüber. Recht ialt iserviereiu , Graiipensiippe· Graiipeii idars inaii nicht in einein eisernen fTops kochen, dii sie davon eine un Haiisehnliche Farbe bekommen. Man iliißt sie in Wasser einmal austochen, zgießt dieses Wasser ab, sehte sie er Ineut niit Wasser aus, siigi ein Stück Tchen Butter zu iind iiisit sie — am be siten in der Kochtiste — weich kochen. ! st die Hrilhe sii sehr eingetocht, Hierhin ert man sie, gibt ein Stückchen LSeiier hinein. die diesie doai gestri gen Ileischgericht init der Tunie und jiiist sites zusammen lachen. Inzwi sschsen bat nian Kartosselii in der Schale geiocht, geschiiit, in Wiirsei ge schnitteii der-Sande beigefügt Zwar wird dieses Gericht in der Sinn-en terrine angerichtet iiiid init Liissein Zege rn, doch dar-s es nicht diinnsliiss I »I- .