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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 6, 1916)
Der Am m Tiser III-n m Wer-send Schreckenstagen von M Sie-mark M Zwist-IN Eines Abends alt man gerade bei Tisch saß, erschien Wolf in Andreas walte Ein deutscher Flieget war über Balle-en gekommen und hatte etwas abgeworfen, was dte Rassen silr eine Hemde hielten. Da sie aver ntcht explodierte, war Wolf hinaus gegangen nnd hatte nach langem Su chen ein gusammengeschnürtes Patet Zeitungen gesunden, die ihm sehr große Freude bereiteten. denn man war seit meist als acht Tagen von der Außemvelt odllldmmen abge schuittern Die Zeitungen enthielten so gute Nachrichten, daß er e- stch nicht ver jagen rannte, sie den russtschen Osti zteren zu bringen. Natürlich haschte jeder nach einem Blatt. Mit triumphtetender Stimme last Grete laut was sie an Nachrichten sand: Brüssel war von unseren Trup-l pen besetzt, die vierte fünfte und! sechste Armee hatten große Siege lnI ckrantretch ersochtetn Die russischen Offiziere waren etss was betreten. Sie bezweifeltrn dtes Sngesnachrtchten nicht, aber ste muntern unser Bordrtngen in Franc-s reich würde bald durch ihre Ueber-» macht wettgemacht werden. ’ Wolf erwiderte psseu. er erwarte; das Gegenteil. Die rnssischen heere hätten doch in Ohr-keuser von der Besegung des schmalen Grenzstrichiz abgesehen, keine Erfolge erzielt. s »Wir qui-en Jeoensnup noch archi» alle Truppen so weit herangezogen,« erwiderte ein Leutnant ubermutig lu chenv. »Sie haben teiiie Ahnung voi; den gewaltigen Truppeninassem vie wir gegen Sie ins Feld snhcen Wie eine Waise werden wir Jlsre Heere zernialrneir. Aber nicht hier. Wir bie chen iiber Galizien durch nach Wien und über Posen durch nach Berlin. Da sind wir ini herzen Deutschland-. xier brauchen wir Jbre Truppen nur in Schach zu halten« Noch eine Stunde blieb man iii angeregte-: Unterhaltung beisammen, bis Tolpiga ausstanv und das Ali-ro lestetlte, uni nach Lyet zu fahren. Die Zeitungen steitie er ein, obwohl Wolf ongegen Einspruch erhob. «Jlsre Zeitungen verraten nichts,« niemie er lachend, «sie scheinen unter seist strenger kzensur in stehen« Ain nächsten Tage war irn Westen Kanonenwnner zu hören, ber sich wie das M eines entfernten Ge witters anhört- Ei wehte ein sti scher W, sonst hätte inan - wautscheintich nichts vernommen. Auch nachts verstummte der Don ner nicht Am anderen Tage wurde er noch starrer. Man parte den Ein-H druck, dass der Kampf an heftigteit zunahixn Jn beni dumpfen Grollen( unterschied man ab und zu einige be sonders starte Schlage. Jn, es schien, at- vb der Kanonendonner näher time. Die russischen Dragoiier hatten in der letzten Zeit ein sehr sorgloses Le-. ben gesiibri Die Pserde waren abgess sattelt und standen in den Ställen, die Muisnschasten lagen zum Teil iin Schnitterhnii5, zum Teil aus der Scheunenbiele Arn Abend ordnete Tolpiga Mann- . bereitschast an. Die Pferde wurden gesattelt und aus dein Des ange pslbckt. Die Dragoiier hatten ihre Waffen angelegt. Pairpiiillen wur ben nach Westen ausgeschickt Die Qfsiziere schwiegen sich aus. Es konnte aber teiiiein Zweisel un terliegen, daß nach Westen su, an per Grenze etwa südlich von OrtelsburQ eine gewaltige Schlacht iin Gange war. Am nächsten Morgen — auch vie Nacht hindurch hatte es gebuinft — herrjchte stilles, diisiges Weiter. Der iianonendonner schien jetzt mehr aus Stil-weiten zu kommen. Ganz früh war Tolpiga aus den Hof gegangen Er musterte noch ein mal die Gntspferde nnd nahm, was halbwegs brauchbar schien. dann ritt er nach Dallowen und ließ sich auch dort die ferde vorsiihren. Wolf taud mit finsteeer Miene dabei. »Bei-eure sehr, Herr Streiter heim," sagte Tolpiga höflich, »Ich führe nur aus, was mir befohlen ist« »Aber eine Beicheinigung werden Sie niir doch gebeni« »Ich habe teine Anweisung dazu!« i .Na, dann wird die Rechnung bei Friedensfchluß beglichen werden, herr Gruft« Am so. August hatte Grete beim Mittag den Grafen anszufragen ver sucht, ol- er nicht mäßig wie die gro ße dreitiigige Schlacht, deren Kano nendonner sie gehört hätten, ausge gangen ware. Das kann ich Ihnen nicht iagen,« erwiderte Tolpiga ernst. »Dann werde ich ei Ihnen lage-, Herr Orqu hre Treppen haben iiir t etliche P lbekoniniea.« Mie- ioiHen Sie das, kleines Thal-If ich M VIII W unwissend-assis Hist Its-III sites-site- « , a .—s.is NMMQ MWM antwortete fre lachend. «Das sühtt doch ein Minder mit dem Stock, daß Ihnen die Peterstlte verhagelt ist. Und ich sinde es nicht nett von Jhs nen. das Sie ei uns nicht sagen tonl len. Wir haben Ihnen doch alles mit geteilt. was wir wußten. Wenn wir dsoznvald wieder eine Fliegerpost be tii l« Auch aus die Dragoner schien die Mißstimmung ihrer Ossiziere abzu sarben. Sie venahmen sich nicht mehr so friedlich wie früher. Sie kamen in die Gutjtiiche und verlangten barsch, was sie brauchten. Die Posten vor dem Outöhause waren eingezo gen worden. Zu den Mahlzeiten mußte sich vie Familie noch immer einfinden, aber man saß ziemlich schweigsam beieinander. Eines Tage-, es war am 4. Sep tember, trachten bald nach Mittag vier, fünf Kanonenschiisse, die nicht sehr weit, etwa ver Bialla, gesellen sein lonnten. Fünf Minuten später saßen die Dragoner auf den Pferde und sprengten davon. - Der Vater nahm an nichts mehr Anteil. Er stand manchmal aus« manchmal blieb er auch den ganzen Tag im Bett liegen. Er aß wenig, obwohl man ihm seine Liebling-Ism sen zubereitete. Frau Brettschnetver war der Meinung, ee sei ein melan cholischer Zustand, eine Gemütstrants heit. gegen die sich nichts tun ließe. .. Auch Wolf war draußen gewesen. Zu Fuß. Seinen Potrintpoj hatten vie Aussen genommen und vor einen Wagen gespannt, der Getreide weg snhr. Uns dem Rüawege tehrte er tn Andreajwalde ein. Frau Brettschnets der legte ihm die Frage vor, ov es nicht ratsam ware, zu fliehen. Er erwiderte, das wäre zu gefährlich. Der einzige Weg wäre doch nach Jo hanntevurg gu, und da ständen alter Yahrscheintichteit nach noch die Rus ten. ,Woinit sollen wir denn fliehen, Mutters« rief Grete dazwischen. »Die siinf Saale, die noch ini Stall sie hen, sind froh, oafz sie das Leben ha ben. Zwei sind lahm, einer kann schon feit Jahren nicht mehr Teah gehen. und die beiden anderen gehö ren oon Rechts wegen eigentlich schon dem Schinder.'· «Na, dann müssen wir schon durch halten,« meinte Frau Brettschneider ergeben. .Wenn wir bloß jetzt nicht noch Kofaten als Einquartierung ve toaiinent Die fehlen unt gerade »Das wollen wir nicht hoffen. Taute, ich habe von dem Gesinoel gerade genug. Jch hosfe aber start, das die Aussen westlich oon unt eine Niederlage erlitten haben und sich in folgedessen zurückziehen .Siehst du, Wolf, das ist auch meme Meinung« rief Greie erfreut aus. »Die Kanonenfchiiffe waren bloß ein Signal. Konntest du nicht aus deinem Fuchs nach Bialla zu reiten und retognoszieren7« .Rein, das tann ich beim besten Willen nicht« Gretchen, mein Poteiins poö ist leider schon auf dein Wege nach Ruszland, und wenn ich ihn auch hätte, wurde ich mich sehr dafur de danten, den Rassen ohne Grund nahe zu totnineni Jch deute, wir tun am besten, ruhig abzuwarten, was das Schicksal über uns verhangen wird.« I i I Die Mutter war hinausgegangen Greie hatte Wolf über den hof das Geleite gegeben. Jetzt tam sie zurück und trat in oao Wohngiinnien Ei begann bereits zu fchummern. Un schliissig stono sie eine Weile ooe der Tür zii den Gesellf schimmern «Ach wass« sagte ie laut, wie um sich selbst Mut su machen, «ei ist 1a teiner von den Ofsizieren da. Ich muß doch mal sehen, wie sie da ges haust haben-« " Borstchtig druckte sie die Lur auf und ftectte den Kopf durch das Zim mer. Es war leer. Nun ging sie din ein und sah sich kopfschüttelnd um. Und das Kopfschütteln war begreif lich. Da lagen auf den Stühlen acht los hingeworfen Kleidung-stück. Auf detn Tisch lagen Zigarren, Zigarets ten, handschuhe, Mühen, Komm und Bürste und ein Revolver friedlich bei einander. Das Zimmer schien schon tagelan nicht auggesegt zu sein« Ueberall auf den Fensterdrettern und den Miit-tm von denen die Aussen die Ueberzuge entfernt hatten, lag dicker Staub. Durch die dfsene Tür ging sie ins Nebenzimtney wo das Klavier offen stand. Eine Taste war niedergedruett und stehenqebliedett Sie schob sie nach oben und griff einen Akten-. Dabei wandelte sie die Lust an, einen Tanz zu spielen. Obwohl ihre Kunst nicht groß und auch nur mühsam er worben war. »Kinder,« sagte Frau Brettschneis der oben, alt die Täne erklangen, «die Rassen scheinen wieder zurückgekehrt zu sein.« »Ach um« erwiderte demna, »das lan- nnr rete sein, die da spielt.« Das · l tmtnt uns ganz au M und M. Nun geht sie schon in die Ins immer-« . II ist keiner zu cause.« »Ich glaube, du möchtest ans lieb sten such Mit-rathen M spieleuck Mahl- Mutterf erwiderte asia. W Wsenn die As- est-M hören wie es All sie die Tür zu den Ge ellschastji zistnrern öffnete, erschrak rete ganz gewaltig. Ohne sich umzusehn-. «sprang sie aus, lies durch das dritte Zimmer nnd kletterte aus dem Ju Jsster in den Garten. « , « hanna sing langsam zum Maoan lVerstmnen legte sie die Hände in den Schoß Was hatten die letzten Tage ssie an inneren Kämper gekostet. Ihr sStolz ihre Einsicht hatten sich gegen :ihr Derz wehren müssen.·. Ja, sie Yliedie den Grasen. der in der Unt Isornt wie ein ritterlicher help ans isah. Und weshalb sollte sie ihn nicht fliehen dürfeni Jhr Herz verstand ei Fnur zu gut, ihn zu unschuldigen Er hatte ihr nichts vorgelogen. Nur in einem Punkte hatte er nicht ganz »die Wahrheit gesagt, weil er es nicht ;tonnte, ohne sich in Gefahr zu drin »gen... ; Sicherlich war er nicht aus freien TStiicten nach Deutschland getomtnen, um zu spionceren, sondern ans Befehl »seiner Borgesehten Jetzt stand er ih Jretn Vaterlande ais Feind gegenüber. Als ein Feind, den man verachten ;mußte. Ader machte er nicht davon eine Ausnahmei War er nicht ritter xlich nnd edeltnntigi Und wenn der Krieg zu Ende war nnd alles wieder ins alte Geleise tant... i Daß er sie liebte, daran konnte sie ldoch nicht zweifeln. Seine bereden, »seurigen Blicke, die sie ost genug nicht Ihatte vermeiden können, hatten es ihr fdoch zu deutlich gesagt. » Sie hob die Vande und schlug ei nen Attord an. Was wollte sie spie Hleni Etwas Träumcrischee, Reiches, das hatte er immer so gern gehort. iSie schloß die Augenk während sie Tspielth Jhr war’s. als wenn er ihr wieder wie sonst gegenüberstand, an den Türpsosten gelehnt, wo ihr Blick, wenn er sich hat-, dem seinen begeg Inen muste. i Sie Und aus und ging hinunter. ) Das Stua war zu enoe Lang fani legte sie die Hunde in den Schoß junb fah auf. Ein Zittern lief durch ihre Gestalt Täufchten sie ihre Sinnei Oder ftand er da wirtlichi Sie erhob sich mit einem leifen Schrei. Jegt fagte er leise: .Jch danke Ih nent Gniioiges Fräulein haben also noch nicht vergessen, war ich gern Wink ! Er trat auf sie zu. ergriff ihre Dankt unb führte fie an die Lippen. IDabei firörnte ihr ein widerlicher Ge iruch entgegen von Schnaps und Bier Hund Zigarrenbunft. Schaudernb ent zog sie ihm ihre hunb unb trat einen ESchritt zurüc. Sie fühlte es, sie horte ;ej an feinem leifen Lachen, daß er nicht ganz niichtern war. »O gnädiges Fräulein, sind Sie fo grausam gegen michs Ober flöße ich Ihnen als Feind Jhree Vaterlanbeo ifo großen Abfcheu einf« z « »Nein, nicht im geringsten, herr Grafl Sie gestatten, daß ich mich zurückziehe. Wir sehen unil wohl beim Abenbessen wiedert« Sie nahm all ihren Mut zufam men und begann rückwärts oor ihm nach der Tür zu gehen. »Sie wollen mir ichon das Glück rauben, Sie einige Minuten allein zu sprechen? Bitte, bleiben Sirt Jch bitte oringend,« rietf er rnit gehobener Stimme, in der chon etwas Dro hendes tag. »Ich will die Gelegenheit benutzen. Ihnen zu beteuern, baß ich nie aufgehört habe. an Sie zu ben ten und mir ein Gliiet auszumalem das der Krieg nicht zerstören, nur unterbrechen Kinn-« G.Jch verstehe Sie nicht« here ra »Dann muß ich mich noch deutli cher ausspreche-n gnädigei Fräulein . . Jch verehre Sie ich liebe Siet' »Herr Gruft« «Wollen Sie mich nicht anhören wollen Sie mir teine Antwort gebeni« .Sie haben ja leine Antwort oon mir oerlangtt« »Nun denn, dann verlange ich tie. Wir werden bald hier fortziehery es stehen große Kämpfe bevor. Wenn ich falle, werde ich sterben mit Jhrein Namen aii den Lippen aber nicht ohne Gewißheit« daß ich Jhre Liebe besitze.« Er war in zwei Schritten bei ihr und griff nach ihrer hand. »Der-r Graf, ich bitte Sie noch mals, Lassen Sie mich gehen!« Wicht ohne Jhre Antwort... Nicht ohne ein Zeichen Jhrer Liebe! hannii,« rief er in ausbrechendee Lei denschaft aus, «we3ha1b oerweigein Sie mir, was mir Jhr herz gesen1 willf« »Mein Herz, herr Graf? Mein herz will Jhnen gar nichts gehen-« «Dcinn werde ich mir nehmen, wos« mir gehört... mit dein Recht des Sieger-I l Mit ausgebreiteten Armen trat er auf sie zu und wollte sie umfassen. Sie stieß seine Land suriiit and Jocang durch die iir, aber er war schneller alt tie. Mit ein paar Geisen schnitt er ihr den Wes sur Tiir as. Sie hörte ihn laut nimm Sein Gesicht war rot. ; Schnell tret sie hinter sen cifch »Den Missis- sitte Sie. gebenSiej mir den s freik« T »O nein, mein Ufischeniåbqi Wi » M un so wirket-Mk- ie sit mir, wieeqsie sit eilen Mienen ptett habest ists-r ich icse Its m it Meilen-« «- Crsrissllherdencchhtntiseh 1 L IIuIi sie zu fassen. Da fiel ihr Mick auf den Nenoloer. der auf dein Tisch flag. Sie griff blihlchnell zu und ei :hoh ihn drohend i »Das isi kein Spielzeug« lachte jer htulal, »das muß ich Ihnen wes nehmen« : Während er die Dand nach der jWasse aussireckte, schloß sie die Augen und drückte ab« . Der Schuß trachte «Ah setduinth stieß er aus und griff mit der hand nach feinem lin ten Arm. Er war plöhlich ganz nüch ;tern geworden. Mit ganz veranderter Stimme sagte er leise: »Grhen Sie .fort, gehen Sie schnell fort, Tränlein ,hanna, dort hinaus, nicht h el· » Langia-n ließ hanna die hand sinken und die Waffe fallen. Wie im Traum ging sie rückwärts aus dein Zimmer ain Klavier vorbei... Jetzt erst packte sie die Angst, eine sinnloie »Angfi.,. Wie ein gehehtes Reh lief sie durch das dritte Zimmer, das in das Gartenziminer inhrie, riß die Tür auf und siürmte davon in den Garten. «Was ift da los?« rief Grete, die oben bei einem Buche faß, als ver Schuß fiel. «Da hat die Vanna wo möglich mit dem Revoloer gepaticht, der auf dein Tisch log." Wie ein Wirbelwind siiirmte sie die Treppe hinunter durch das Wahn zimmer in den sogenannten kleinen Saal. Ei war schon so dunkel ge worden, daß sie den Soldaten, ver auf dem Stuhl am Titch faß, nicht gleich erlennen lonnte. Einen Augen dlick zögerte sie, dann trat sie mutig näher: «Ah, here Grafl Wo iit Hannai« . »Ihr Fräulein Schwester isi nicht hier!' »Was ist Ihnen, sie hauen sich ia so den Arini Kann ich Jhnen heiseni Wer hat Sie ges ossent« »Mutt. fragen ie jeht nicht so viel! Joy bin am Arm verletzt. .Soll ich Ihnen Wasser holeni' »Nein, danke.·. Jch glaube, da kommen schon meine Dragoner... Wollen Sie mir eine Orbonnanz her einruseni« Grete lies hinaus und faßte den ersten besten Soldaten, der eben ab gestiegen war, am Arm. »Du sollst zum Rittineister ins Zimmer kom men." Dann ging sie ins Haus nach oben. Verwundert sah sie sich im Zimmer um. .Wo isi hanna?'« .Dao möchten wir dich sragen,« erwiderte die Mutter ausspringenb. »Wa: sie nicht unten-P «Sie muß unten gewesen sein, denn wir haben sie doch spielen ge hört... Uno nachher siel der Schuß. Denkt euch, Tolpiga ist verwundet, am linten Arius »Um Gottes willen,' ries die Mut ter, «da ist etwas nicht in Ordnung. Wo tann nur vie hanna geblieben seini« · «Mutter, ich glaube zu wissen, was dort vorgegangen ist.« sagte Grete ganz ernst. aDer Gras ist allein nach Hause getouimen und hat die Hanna am Klavier getroffen-« ,Ach schwag doch nicht vummei Zeugs Die hanna hatte doch lange nusgehört zu spielen, als die Rassen antamen.« , »Ja, aber der Gras ist vorher al lein gekommen. Ich gehe runter und srage ihn.« Ohne eine Antwort abzuwarten, stieg sie die Treppe hinunter. Durch die ossene Tür sah sie, baß der Gras von einein Unterossizier aiii Arm ver tundeii wurde. Sie trat aus die Schwelle. »Der-r Gras, die Mutter läßt Sie bitten, usnj zu sagen, wo Hanna geblieben it· «Jst sie nicht bei Jhiiens« ,Rein, here Gras. wir ängstigen uns deswegen« »Sie wird in den Garten gegan gen sei, Luft zu schöpfen· Gehen Sie mal raus, Fräulein Gretchen und rufen Sie. Jch möchte es aber auch wissen. wenn Sie Ihre Schwester ge funden haben!« Greie lief durch den Garten. Sie lief bis in den Pakt und rief Dan nai Namen. Sie hiieh stehen und tief, so laut sie tonnie: «.ßanna, du iollit zurüatonimem hat ver Graf gesagt·« Weinend iarn sie zurück. »Sie ist nicht im Garten, oder sie hat sich versteckt und gibt keine Antwort Tolpiga zog gerade feine Unifoem an. Jeht tain auch die Mutter vie Treppe herunter. »den Graf, was ift oorgeialleiii Wo i meine Toch ter? Wissen Sie n t, ivo meine Tochter ists« »Nein, gnädige Frau, Ihr Fräu lein Tochter hat mich aus Unachtiani teit ain Arm verlesn Eine unbedeu tende Kautivnnde... Jst erften Schreck st sie forigesangen.» Jch ver-inne in. den Garten.« hochaufgerichtei musierte ihn Frau Brettichneider mit einem verächtlichen Mich ,J iaube zu wiss-, was hiervorgaeniit.6ie« diesen meine Tochter eingesogen geworden, und sie hat wehren müssen-» Sag-de- m « sei-i sichs seite MMUILZ ich will W rau, s , da ich mich in dein tuen befun den habe, von Ihrem riiniein Joch ier geliebt sit werden-» Und ich hatte ein Recht, es anzunehmen.' is eine IM die Ihr , M viel Wm st iätiueu läst. Sie Its-I tin M 7 loses Mädchen beleidigt, dessen n neiaung Sie so denken glaubten. Ich hin W etwas zu sitttmisch gewesen. ader'... »Die besie Antwort isi doch die Tatsache, daß meiw Tochter sich Ie gen Sie hat verteidigen sähe-m Jch mache Sie site die Lotsen verant wortltch;..« Wie zu Ich selber-spre chend. fügte so hin-m »Ich Ovid-. daß Damm sieh das Leben genom men hat« Wie ein Wilder ioae Tolpiga hin ausgestiitmt Er schrie einige Besehle über ten Dos. Dann lies ee mit -den Deagonern, die um das Haus herum in den Garten eilten. Wie eine Schüt -sentette gingen die Soldaten durch den Pakt und den Garten. Kein Strauch, lein Gebüsch blieb ununter sucht. Man hörte Tolpiga rufen «Gniidigeö Fräulein! Jhre Frau Mutter ängstigt sich um Sie, geben Sie doch Antwort, wenn Sie mich hören!« · Eine halbe Stunde später sahen die Damen aus ihren Fenstern ihn mit Soldaten und Laternen, die an lan gen Stangen befestigt waren, wieder in den Port gehen. Grete, die sich mitten unter den Rassen befand, brachte die Nachricht, daß die Dragoner den Teich ungesucht hätten. Bis an die Brust waren sie Mann bei Mann ins Wasser hinein gegangen, und die tleine tiese Stelle am Wassersall hätten sie mit den Stangen so genau durchsucht, dass sie eine ertruntene Maus hätten sin den müssen. .Nein, Mutter, ängstige dich nicht. hanna wird doch nicht solche Dumm heiten machen. Die sißt seht wahr scheinlich vergnügt in Dattowen dei Tante Mathilde und Christel.« Nach einer Weile stand sie aus. »Ich werde Brinlknann nach Daltocoen rtiverschicten, damit er uns Nachricht drin-za Der alte Jnspettor saß vor dem sSchreibtisch um alles sorgsaltig ein szutragem was er den Aussen am Lage hatte liefern müssen, oder was ,sie, ohne zu fragen, genommen har sten, als Grete dei ihm eintrat. Sie j stellte sich neben ihn and legte ihm den sArm um die Schulter. «Ohm Print jmann, weiht du schon. daß hanna verschwunden ists« »Ja, ich habe ej schon gehört, Gret n." »Weißt du« was ich meine-i Sie ist nach Daltowen gelaufen. Das tsi doch die einzige Möglichteit. Moch -test du nicht tut-ergehen und nachfrais geni« ; »Ja, das lann ich, das werde ichs gleich tun." Seine alte Huhnerhunk din Diana stand auf, als er die Mühe aufsetzte. « «Ohnt Brinlrnann,« rief Grete, Jent hab' ich's. sent finden wir Hamm, wo sie sich auch oertrochen hat. Die Diana wird sie suchen Wart mal einen Augenblick atn Wohnhaui auf mich.· Ali Brintmann, rnit einer Laterne ausgerüstet, anthaufe erschien, stand Grete schon da. Sie hatte ein paar hausschuhe don Hanna in der hand und ließ die hündin daran Witte rung nehmen. «So, nun lomrn . . . Diana, du sollst die Danna suchen!' Schweifwedelnd sprang die hundin doeaud. Ab und zu war die Fahne durch die vielen Tritte der Dragoner zerstört, aber immer wieder fand die hündin sie heraus. Langsam, sich di rere nach ihrem herrn umfehend, ging die iindin voraus. Durch den Part, den chtnalen Wiesenweg entlang. «Ohm Brinlnianm glaubst du nun, daß hanna hier gegangen isti« «Ja, darüber lann gar tein Zwei fel sein' »Na, dann geh du weiter nach Dai iowen, ich lauf zurück, urn der Mut ter und hedwig die freudige Rach richt zu bringen« Alles in Ordnung,« rief fie ins Zimmer tretend. .Die Diana hat schon festgestellt, das Hanna durch den Pakt nach Dallowen weiter gegan gen ist-" Sie lachte laut aus. »Wie pflegte dvch der Vater zu sageas Der Mensch tann fo dumm fein, wie er will, er muß sich nur zu helfen wil fen.« Unter Tränen lächelnd, zog die Mutter den kleinen Kobold an sich und tiißte ihn. »Ist das auch sichert« ,Ganz sicher, Mutter. Die händin hat »von hannas hausschuhen Wit terung genommen, und wenn ich fie ihr wieder hinhielt, nitfte sie und ging weiter· Drintnsnn wird in einer halben Stunde zurück fein »und Nach richt heil-Ima . . . . hriftel stand allein in der Küche arn Herd. als die Tiir sich leise öffnete. hanna trat ein. Mit angst odllen klugen sum Umfintens et was-ist« · .um wom- wcuea, Schmach wa ist dir's« Dinge nicht« Thristei. Kannst du mich, ohne das es einer merkt, in dein immer führen, wo ich mich ausm und etwas erhole-I IMM« Gewis, das sann ich. items-M »Sie führte Damm qui der Reben erppe zum ersten Stock eins-on » dumm fah sich ängstlich im im mer sm. »Mit ich hier auch tchet vor den Rasse-, wenn str mich fachen »rein-mitf« . " »Ur-halb haft du es nicht gleich jkesagtf sont-, is- Ipsll es qu, meine Kappe nehmen und dich in un er Ucc »M MMU - —- -.». ----.....sp-.-—--.«— Dieinial filbrte sie ibee Schwester von ber suche noch eine Treppe rieser in den Bittschastelellen Den Schläf seL bee bie Verbindung-tue zu ben anderen Kellerräurnen abschließ, trug sie sitt Mittel. »Sp; hier bist bit ganz sicher. hier sinset dich kein Russe,« sagte He sei Dann-i, als sie Licht gemacht hatte. »Da batsst es aber niemand sa CM daß ich biet bin,« bat Dann-, ,ioeder Wolf noch der Tante.« »Was bass bit benn so Schweres verbrochen, dass on bich vor ben Rus sen verstecken mußt?« »Ich bade aus Tolpiga geschossen Frage-, mich nicht weiter.« brauche dich nicht zu fragen. Schwester, ich kann mir alles dritten. Du hast mit beni Feuer gespielt und bit die Finger daran verbrannt. Ich habe niit bir darüber nicht zu rech ten.« Sie ging zur Tür. »Gebt-nd ich etwas erfahre, bringe ich dir Rach richt.« Wolf war noch einmal aus den has hinausgegangen Er war ber Ueber zeugitiig, baß bie Rassen abgezogen waren. Das sagte er auch ber Mutter sdie allein im Wobnzinitner bei ber Lampe saß. »Dann müßten aber unsere Trup .pen schon in ber Nabe sein. Wenig stens eine Patrouitle mußte boch hier » butchlonimen.'« . »Da ist sie wohl schon," ries Wols ) uno ging zur Tur, vor oer eben ein Reiter anbielt und abstieg. »hei: Gtasp rief er dein Eintretenden ent ;gegen. . «Ja, ich bin’ii. Sie meinten wohl lschoii, wir sind abgezogeiit O neu-. herr Stutterbeitn, so weit stiio ioir noch nicht. Es war blosz blinder Larin in Wall-if «Wo bleibt benn mein Leutnaut mit seinem zugi« »Den habe ich in Andreaswalbe be halten. Es ist nicht ausgeschlossen. daß in der Nacht ein Zusamnienstos mit Jyren Truppen ersotgt.'« Er satt sich itii Zimmer um. »Ich vermutete Fräulein Hanna biet zu sinnen »Da finb Sie im Irrtum, Herr Gras. Soviel ich weis, ist dramem Hanna gar nicht biet gewesen« Ober weißt du etwas davon, Mutter-« .:tlein, hanna ist nicht biet gewe sen. Vielleicht eine Lin-rede, Herr Gras, um nicht am Essen teilzuneh nun-« ,:siein, nein, gnädige Frau, das ist teiiie Ausredr. Irautein hanna ist gegen Abend in den Pakt gegangen und nicht wiedergetehrt. Sie tan nur hier in Boitowen sein.« »Der-on wiirde ich unter allen Um ständen etwas wissen. Wir hattest auch teinen Grund« eo Ihnen zu ver heiailichen,« erwiderte Frau ers-tier heini und erhob sich. «Vielleicht ist ihr etwas zugestoßen. Oder sie hat sich erschreut uttd ist phninachtig ge worden-" »Mein, nein, gnädige Frau, ich hit be schon niit meinen Leuten den gan zen Pakt don Andreagwalde ange suchi." »Dann müssen wir auch unseren Pakt adsuchen.« Sie niate Wots zu, der schon seine Muse gehott hatte. Toipiga verabschiedete sich und ging mit hinaus. Vergeblich wurde der Dattower Pakt oon den Gut-teuren niit Laternen adgesucht. Dann schwang sich Tolpiga aus sein Pseu und ritt rnit« turzein Dunt davon. Beim Abendessen herrschte in Daitos wen eine meriwurdig gedcüate Sinn inuiig. Wolf war init der Mutter iiveieingetonitnen, Chiiitei von him iiae Verschwind-en nichts zu sagen, unt sie nicht unnötig zu veunruhigen. Ader auch Ehristet war niertwiiidig schweigsam, so dasz Wolf aus die Ver mutung tain, sie wiisite es schon Gteich nach dein Essen sagte Chri stel gute Nacht. Sie wollte dioss noch in der Küche für morgen herausge ben und sich dann hinlegen. Sie have etwas Kopsschmerzen Sie tiiin even aus der Speisetainnien als Print inann den Kopf zur Küchentiir hei einsteckte. »Ach, Christen es ist gut, dasz ich Sie allein tresse. Jst piet teichi Fräulein Hanna hiert »Ja sie ist hier und ist in Sicher heit.« »Na Gott sei Dani! Nun wird allen ein Stein vorn Herzen sallen.' «Sagen Sie ei der Mutter, adce sprechen Sie zu teinein anderen da riiber.« »Wenn ich nicht soll, denn nicht. Also, gute Macht« Chrisiei, ich niuß schnell zurück-« Eine Weile stand Christei unschliis sig nor der siellertllr und itverlegir. Sollte sie seht noch zu hnnnit hinun tergeheni Entweder schlies sie schon und hatte alle Sorgen und seden Kuinnter vergessen; oanii tout est un Miste su wecen Und ioetin sie lies, würde sie erzählen und sich eiu regen. Dazu war auch npch wesen Zeit. Sie drehte sich unt und ging die Redentieppen zu ihrem Zun iner hinaus. Gatten-ne tot-» —- Schön gesagt Staatsan walt (v·r Gettchi): »Meine here-h vie spätttfchen Bemerkungen des Ver teidigeti muß ich entschieden zurück weiietu ich sann nicht dulden, das man je dem Atm der Gerechtigkei tnf die Dühnekaugen usw« —- Ster etungsqeund — Die Luftfchffsahet und die Fing-us schinen sind doch wirklich geokaetige Erfindungen