W III-II Heere-denen Nicht von der Mutter Artus von Schopenhauers, dessen Namen die Ge schichte bekanntlich als berühmtesten Vertreter pessimistischer Weltanschnus ung im W. Jahrhundert gedacht hat, soll hier die Rede sein, sondern von Johanna Schopenhouer selbst, deren ichriftflellerische Begabung ihr eine Reihe von Jahren Ruhm und Ante htn schuf-v Johannn Henriette Schonenhauer wurde am s. Juli 17603 dein Bangi ger Ratsherren Heinrich Trostener in sofern nicht ganz gelegen geboren, weil fre. wie Johanna das launig festgehalten hat, den vielbeschäftigten Kaufmann ausgerechnet an einein Posttage Eil-ersieh deren es in darna liger Zeit doch nur zwei in der Woche gab. Der erste Band ihrer Autobiograi pbie, an deren Vollendung sie der Tod hinderte, gibt reizende Einblicke in ihr Jugendledem früh schon sehen wir sie sich geistig beschäftigen Sie lernt neben dem Deutschen Polnifch und Englisch, streift mit einein Predigt aintstandidaten durch die Götter- und Herdenwelt von Griechenland und Rom und tust in gleicher·Weise in klc Myckmlllsst Ist Sunzumkt anrz der Weißniiherei einzudringen ; Auch im Zeichnen versuchte sie sich,’ während sie der Dichttnnst fernblieb;; schien doch der Verstand bei ihr weit; den Sieg über das Gemüt davonzus tragen. Das schlagendfie Beispiel dafür ist die Art ihrer Eheschlieszung Auf das junge, lebensfrohe und gen-andre Mädchen war ein reicher und wettet fahrener handelöherr, ver ebenso nahe vor den vierzig stand, wie sie vor den zwanzig, aufmerksam geworden, und Johanna, die von eben jenem Heinrich Florii Schopenhauer soviel wußte, daß er von stolzestem Unabhängig leitcbewusztfein erfüllt war und ein großes haui führte« willigte rafch in seine Werbung, der nach wenigen Wochen bereits, zu Pfingsten 1786, die heirat folgte. Johanna Schovenhauer pflegte den Sommer auf einem Landgut bei Danzig zu verbringen und empfand in der Abwesenheit ihres Manne!I drückende Untiitigteit und Langeweile. So rnag sie es jubelnd begrüßt haben, als ihr der Gatte eine größere Reife vorschlug, die sie im Jahre 1787 iiver Berlin und Frantfurr nach Antwers speg Und Briisseh Paris und Lon don fiihrte. « Am 22. Februar 1788 wurde ihr Erster, Urian geboren. Von ein fchneidender Wandlung war dies Er eignis allerdings nicht« Das Lesen floß ruhig nnd geschehnivarm filr sie dahin nnd riittelte sie erst 1793 ernst lich auf, als die Freiheit Danzigs gegen Preußen unhaltbar geworden war. Diese Veränderung mochte der republitanisch gesinnte Schopenhauer nicht miterleben, nnd so verließ er in letter Stunde noeh eilends Danzig, um sich mit seiner Familie in hinn burg anznsiedeln. hier’tourve ihnen 1797 A ein Töchter-them Lnise Adelheid, gewohnnch redete genannt, gebannt Und vor allem: hier sah Frau Jo hanna ihren geselligen Neigungen Rechnung getragen, dazu kamen aber mals größere Reisen. Wieder sah sie holland, Belgien und England. 1804 gar Südsrantreich, und der Heimtehrenden ward reichste Gele genheit gegeben, im Vertehr mit ei nem Klopswch einer Ladh Hamilton und Nelson oder der Madame de Stael ihre Erlebnisse würdig zu ver werten. Indes: dieses Leben über-schritt die Grenzen ihres Standes. Unglücklis chertveise gesellten sich Geschäftsver luste hinzu, und das wird uns den mhsteriösen Tod des alten Schaden hauer erklären, der aus einem seiner Speicher in den vorübetsließenden Kanal stürzte. Das war «im Jahre 1805. ' Ein Jahr daraus siedelte die Witwe mit der Tochter nach Weimar über( zu einer Zeit, als man gleichsam dor» den Toren der Stadt die Schlacht von Jena schlug. Da hatte man we der Zeit noch Stimmung, sich vor einer Fremden abzuschließen, sonderns die gemeinsame Not führte nur schnelzll ler und enger zusammen und schloß auch urn Frau Schapenhauer Kreise, die ihr gewiß lange unzugänglich gesj blieben wären. Und als sich nun gar Goethe in jenen ernsten Tagen einschloß sich mit Christiane Vul iui trauen zu lassen, erwarb sich Johanna Schopenhauer sosort jene dentwiiedige Stellung in Weimar, um die man sie noch heute rühmen und beneiden must. Nin Tage nach seiner Trauung-, am W. Oktober WOC, sprach er mit seiner Frau bei the var, und während die eingesessm ellschast Weiman naszd sich hielt, bereitete der mi- v. Goethe di M susn , aus permis-pg hetgtges Uebeelegung heran-, » e ihr III eine M see könne, benleuchtende Reisebilder gegeben und» ist später auch mit Renynen hervor sgetretem die sich allerdings nicht in« unsere Zeit herüberznretten vermoch kren. Und gewiß mehr als aus diesen( ISchriften spricht ans der Art ihrer Lebenegesialtung die eigenartige Per-l sönlichteit. Bierundztpanzig Jahre noch hatl die Mutter allein mit der Tochter gelebt. 1819 verlor sie infolge Bantsl brach eines Danziger Hauses ihr nicht unerhebliches Vermögen und war nun zur Schriftstellerei gezwungen, uns sich den notwendigen Lebensunterhalt. zu schaffen. So wurde et ruhiger um sie, und zn Ende der zwanziger Jahre vertauschte sie Weimar mit Bonn. Sie ist dann doch wieder nach Thiiringen zurückgekehrt: 1837 folgte sie der Einladung des Groß herzogs nach Jena, roo sie am Itz. April des folgenden Jahres verschied. Ein seltsames Leben war damit ab geschlossen. das soviel Anmut nnd Glanz gespendet und Geist gespriiht »und doch die nächsten Angehörigen »den Gatten nnd den Sohn, davon ausgeschlossen hatte. Ids Elbe-G Die Sitte, über die Erlebnisse des Tages Buch zu führen, tommt leider immer mehr ab. Früher gab es wohl taum ein junges Mädchen. das nicht Abend fiir Abend in seinem traulichen Stäbchen das Ergebnis des- Tages in ein ileinej, zierliches Buch nieder schrieb, während die heutige Jugend diese Beschäftigung als sentirnentol und altmodisch verspottet. Und doch —- welch ein Zauber, wie viel unbe wußt Poetischet liegt in den Tage biichern unserer Großmutter! Längst vergangene Zeiten mit ihren eigenar tigen Sitten, heimlichem Sehnen und Bangen. verschwiegene Liebe und in nere Kämpfe erstehen beim Lesen der vergilbten Blätter vor unserm geisti gen Auge: Die ganze, liebe Persön lichteit der Schreiberin zeigt sich uns in klarem Lichte und ein Dauch aus früheren Tagen scheint zu uns in die Gegenwort herüber zu wehen. — Wie wäre es, wenn auch wir wieder ein Tagebuch schriebeni Freilich sind die meisten jungen Damen zu bequem dazu, sie leben nur in den Tag hin ein, sie möchten ihr Tnsein genießen und alles Ernste möglichst von sich fern halten. Es gibt aber doch noch tiefere Naturen, die sich treulich Re chenschaft über ihr Tun und Treiben ablegen und siir diese ist die Führung eines Tagebuchez anzuraten Jeden Abend einzuschreiben, dnzu ist man nicht immer in der Stimmung; aber es lommen doch Zeiten, wo sich« das volle Herz gern durch ein Nieder schreiben der Gefühle ., erleichtern möchte. Was vertraut man dem Ta gebuch an, um es auch später noch mit Nagen und Freude zu lesen? — Vor allem ist es interessant, die Ein drücke, welche durch den Besuch von Kunstsammlungen und Ansstellungen in uns erweckt wurden, in demselben niederzulegen; z. B. weiche Kunst schätze uns am besten gefallen haben und aus welchem Grunde. Ta sich der Geschmack mit den Jahren än dert, so haben wir in diesen fliichtig angegebenen Notizen eine Lebens und Entwicklungsgeschichte des eige nen Jchs vor uns. Die Gedanken und Gefühle, welche der Besuch eines Theaters oder eines Konzerts in uns erregt, gehören gleichfalls ins Tage bnch, auch wohl eine turze Kritik der tünstlerifchen Leistungen. Wer schöne Reisen unternimmt, der wird gewiß mit Freuden die Erlebnisse und Se henätviirdigleiten fremder Gegenden seinem Tagebuch anvertrauen. Was man an Gesellschaften und Festen mitmacht, das verdient eben falls in der Erinnerung festgehalten zu werden, das Tagebuch hat auch fiir solche äußeren Erlebnisse Platz Am besten aber zeigt es sich als treuer, verschwiegener Freund, wenn wir ihm Kummer und Leid anver trauen; wie wird das sorgenvolle herz erleichtert, wenn es feinen Schmerz, den es vielleicht leinen Menschen mitteilen möchte, diesen lie ben Blättern gestehen dars, bei denen es der tiefsten Dizlretion sicher ist. Und wenn vor Glück, wenn die Liebe einzieht als Königin —- wem ander iiinnte das junge Menschenkind seine heiligften und tiefsten Gefühle dann lieber autspr en, als den Blättern fseines Tagebu si—Mit Rechttvird ldiefer unzertrennliche Freund darum von seiner Heflserin wert gehalten« lsie gönnt keinem unberufenen Auge seinen Einblick in feine Seiten. Un ster Schloß und Riegel bewa et sie sihe Tagebuch auf —- aber einst, wenn sie längst verheiratet ist nnd ihre Kinder in der Dämmerstunde urn fie her spielen, dann greift sie nach den lieb gewordenen Blättern nnd läßt vergangenei Zählen und Denken tote dermfichneuerstehenuadloenn dann ihr Gotte th neugieri über die Schulter ins bückt, o hindert sieisusichtaaisesenzdennderdatf fedes ältchen ihrer Beete, jede seiie ihrer nd innen. —Sor e. Theat ein-Ou M si- Ms si- Ist-RI W Wien saudiierisi III-« - " » f; M kstwscsisstk Eine glückliche Stunde: halte fefi den lasen, losendeth bunten Vogels Sieh' ihn dir recht on vin allenl Seiten, seine harmonisch fachen ftohen Federn, seine freundlich schim mernden Auge-, alles. was dit an ihm gefälli. Es gibt Menschen: wenn die ein-e Stande Glück in die Hände betont men, dann greifen fee gleich so dekl und iiipniich zu, zerbissen sie, zer brechen sie und jammern dann, daß sie io schnell vorübergegcingen fei. Das rechte Glück will eine feine. zarte hand. Es ist wie eine last baee Blume. Oder wie ein Schmei ietling. Mein muß Sinn siir Duft und Farbenfchmels haben, wenn man sich recht an ihm freuen will. Es iii auch eine Kunst, gliietlich zu sein. Zunächst: Du mußt das Glück im Feiertagilleiv der Seele empfangen. die mußt nicht meinen, daß die glim lichen Stunden so wie die Pflastets iteine eine an die andere auf deinem Lebenswege sich zusammenfchließen könnten. Du mußt das Gliick nicht suchen en den Vergnugungen oc Alltags. Wenn du es in der Arbeit suchst. bist du eber aus dem rechten Wege. Aber verwechsele den Weg nicht mit dem Ziel aus der Höhe. Ruhe und Freiheit gehören zu den glücklichen Stunden unseres Lebend. Wir müssen vergessen können. Und wir müssen richtig zu betonen wissen. So recht wie der tiiinstler, der eine Landschast im Bilde zum Ausdruck seiner Stimmung macht. Er braucht die Ratur nicht zu falschen. Aber er rabmt aus ihr nur das ein, was sein Gemüt eben haben will. Was als eine Verbindung seines Gemütes mit einem Stück der Natur aus andere Gemüten wirken soll Eine gläckliche Stunde ist wie solch ein seines. schön empfundenei Ge mäldr. Und wir müssen die rechten Kunstler dazu sein EI gibt Menschen, die beim Feier glockenliiuten ihre Geschäftsbücher revidieren und vor dem Frühlings sonnenglanz die Bureauvorbänge nie derlassen. Ach ja, manchmal müssen tote selbst so handeln. Das sind ge wiß teine glücklichen Stunden. Aber toir sagten es schont aus lauter gliicli lichen Stunden tann das Leben nicht bestehen. Aber zuweilen — nein, warum solch salsche Bescheidenbeitl —- recht est sollen wir Feiertage in unsere All tage einslechtern Unsere Seele braucht sie sür ihre Gesundheit. Dann müssen «oir die Blumen rich tig zusammenpflücken, die der Augen blick uns bietet. Von unserer Arbeit das Lästige nur als das eben einmal Ueberwundene oder Auegeschaltete im Gedächtnis behalten! Von unserem Besitz, von unseren Erfolgen, von den Sonnenstrahlen der Gegenwart, von allem Lieben und Schönen um uns alles betrachten, alles bedenten, was unsere Sinne und Gedanken eben er greisen lönnent Und uns auch der Vergänglichkeit der Stunde nicht er innern-! Höchstens so,·daß wir schon im Voraus erlennen, mit wieviel danlbarer Liebe wie später einmal gerade an diese Stunde zurückdenten werden! O, das Bewußtsein isi ein feiner. guter Pinsel. Unter Wille muß ihn nur recht zu führen verstehen. Und der Künstler irr-unserem herzen muß die Farben zu wählen wissen. Dann lachen roir über bie plumpen. ungeschickten Menschen« die immer nur in den ganz groben Effekten das Glück suchen, und wenn sie’S haben; schon wieder an seinen Verlust denken müssen. Wir wissen dann wenn wir solche Küntler des Lebens sind, daß die Fülle unserer Reichtümer unerschöpf lich ist, unb baß sie währen wird so lange, bis wir den Standpunkt des irdischen Künstlers mit einem höheren überhaupt vertauschen. Der istbere Plan. Die Englönber wollen vie Bloelade gegen Deutschland ganz systematisch durchführen. Einem Ausfrager er läuterte Grey seinen sehr einfachen Plan dahin: l. Ein riesengroßes, von Luft schifsen getragenes Schusschild wird dauernd vor die Sonne gehalten· Die Folge ifi ewige Nacht für Deutschland. Wer nicht erfriett, der verhungert, da natürlich jedes tierische und pflanzliche Leben allmählich erstirbt. 2. Um Deutschland herum wird ein ungeheuter eiserner Wall gezogen, ber bis in den luftleeren Raum hin einreicht nnd so verhindert, daß auch nur eine Munde-all Luft in bat ar me German-) gelangt. Die Folgen sind klar. —Iieugieri MINI leiu Cu einer Nektar-f en Reisen in THE set-, gnä HAVE-. wie M -D li i c siw-,·" SICH II WMCIWMHQP ,—MW » : who sie III-M Fast so unsertrennbar vorn Men schen wie sein Schatten geht mit ihm eine graue Frau durch das Alterns ·"Sorge genannt. Sie hestet sich an seine Sohlen vorn erwachenden Bei· wußtsein an, macht ein ganz gries grämliches Gesicht auf seinem erstens Schulwege und zieht vie ihr zuge wandte Stirn später jahrein, jahr aus in hundert Falten. —- Jhr Ge sicht selbst ändert sich je nachdem. Bald spricht es von Krankheit over materielle Not blickt uns aus seinen hohlen Augen an, manchmal auch Bangen. einen geliebten Menschen verlieren zu müssen, und Furcht vor Mißlingen eines Zukunsttplanes. Tausenvsach ist die Runenschrift in ihren tiefen Zügen, die Blumen der Freude weilen unter ihren Schritten. und wenn sie sich Menschen zugesellt, verlieren diese hassnung und Emp sänglichleit siirs Schöne. Wo stammte sie het, warum ver treibt rnan sie nicht ein siir allemal? Jhre Mutter ist in vielen Fällen das, was dem Menschen von Anbeginn her alt Bleigewicht an die Füße gehängt wurde, die Schutt-. Strebt er in täglichem Bemühen diese aus seinem Dasein zu streichen, verjagt et rnit der Mutter die Tochter. Krantheit, diese elementare Sorge« driielt uns in hundert Fällen, seyen wir die uns wohlbekannten Regeln der Gesundheitspslege hintenan oder halten mit unseren Kräften nicht ver nunstgemäß Haus· Wie ist es mit sorgenvollen peluniären Lagent El wird ost nicht in der seit silr die Not gespart. iiber Liebbabereien das Stre den nach nusbringender Tätigkeit ver säumt, Chancen bleiben undeachtet, der Fleiß ist nur rucktpeise, nicht debarrlich. und was dergleichen witt schostliche Unterlassungösiinden mehr sind. Beim Bangen um den Verlust ge liebter Menschen tönnen als selbst geschnssene Vorlöuser bald zu wenig. bald zu viel Liebe gelten; oder man tat ihnen unrecht, indem man ihrer Freundschaft nicht genügend glaubte und bereitete so den Grund und Boden vor fiir das wuchernde Ge wächs Sorge. Ueberall ist eigene Schuld am Wert, Zersahrenheit beim Schmieden von Plänen ist tein sestei Fundament, die Sachen sallen da von vornherein in sich selbst zusammen durch eigene Schuld. Nimmt man ernstbast seinen Lebensgang im Rückblick vor, von diesem Gesichtspunkt aus. so hören vielsach Klagen iiber Schicksalitiicken aus. Bis zu einem gewissen Grade wurde es von der wobltoollenden Vor sehung in unsere hände gelegt, die uns damit gleichzeitig ein ausmuni terndes Zeugnis als .sreie' Menschen ausstellte, ob Frau Sorge unser Stammgasi wind, oder wir ihr den Stubl vor die Tiir setzen. Meinst Mel-II set Weh ---· Jn einem Werte von Prof Spitzn in Wien über die törpertiche Erzie hung des Kindes ersche int als Leit motiv des Buches der cog, daß wir in der törperlichen Erziehung ein Mittel besißen,«den Körper innerhalb gewisser Grenzen zu sorrnen, seine Ausbildung und seine natürliche Entwicklung in sörderndem Sinne zu beeinflussen. Die erste Bedingung siir das Gelingen der körperlichen Um sormung ist das möglichst sriihzeilige Einsetzen der Eingrissr. So lassen sich namentlich angeborene Mist-il dungen, wie z· B. der Klumpsusk der Schiesdals orn besten durch eine bald nach der Geburt einsehende Frühbes handlung beseitigen. Wird die Be handlung dagegen erst bei einem mehrjährigen Kinde vorgenommen. so ist es häufig damit zu spät. Mit den Abhiirtungsbestrebungen muß rnan vorsichtig sein. Die plötz liche Wärmeentziehung bei talter Uebergießnng tann für den Orga nismus sehr schädlich sein. Das lith lete Dauerbad seht seine Wider standssiibigteit herab nnd wirtt un giinstxg aus die Verdauung. Die ein zige rt der Addiirtung, die siir den Neugedorenen und Sängting paßt, ist das Lustbad womit nicht sriih genug begonnen werden tann, und das Sonnenbad. Das srithzeitige Ausnehtnen der Kinder führt ost zu haltungssehlern Es gibt nur einen richtigen Maßstab siir die Zeit, in welcher das Sigen dem Kinde er lgnlst werden tanm nur dann, wenn es sich selbst oussegem ungestitgt srei stten und jederzeit aus dieser Lage seine Stellung verändern kann, darf das Sisen gestattet werden« Niemals dars das K dsu einer haltu ge wungen werden; ähnlich verhii sich mit dem zu frühen Unsere-jenen t: Wir- s« Eise-is ist-. als en In entstehen sonst Ieicht seitliche Wirbel lenpertr chwer stimmen die Ms oll Kiste-badis- WntetäsaF Misere Das Kind wird Wt m XII-Im netstichtewiän einseit Undn mis sen-ON ; ins-« eji«-eng sen-m rt nnd Eq m, us se eri- one W stelltest-I ieeitieder Mit te tei- Meetiesh « Die tägliche Erfahrung beweist —« so iuhri ein erfahrener Mit aus -. deß schwere Sorgen, Kur-mer und andere niederdriiuende Gemüt-bewe wegungen bei längerer Dauer Krank heiten hervor-rufen nnd sie Genesung verzogern oder sogar unmöglich ma chen. Ein heitere-, zuversnhtliehes Ge müt iii von ausgezeichneter heil-vir tnng. Man suche deshalb von dem Kranken alle trnurigen, velunimerns den Gemutseinhriiite möglichst fern zuhaltem trachte vielmehr hernach, ihn je nach feinen perfdnlichen Nei gungen zu zerstreuen und zu erhei rern. Ein herzliche-, teilnehmende-l Wori, ein freundlich tröste-wer Zu spruch, eine iiehevolle Aufmerksamkeit verfehlen nie ihre Wirlung und tra gen unter Umständen mehr zur Gene iung bei als alle Arzneimiitel der Welt. einmal vie hand auf vie heiße Stirne legen, einen frohen, zuver sichilcchen Blick senden, wie ihn das Herz vorschreibt, das hilft meiit mehr« als viele laute Worte. Die Be rührung der helfenden Hand lann sein wie dass Wirte-i eines beruhi genven und zugleich belebenden Flu 10ums, unter dessen geheimnisvollem Cinfluß die Levensnrome Iirh in Schwingung versehen. l l sweniüt nnd Seele des Kranken dürfen nicht hunget leiden. Abwechs lung ist auch sur die geistige Nah rung ein hauptersordernig; man ver meide ader jede Anstrengung. Das gilt namentlich vorn Lesestoij. Der Inhalt soll leicht derilaiidlich und erstenlich sein nnd dars teine hoben Ausgaben an die Geistestäiigteil des Kranken stellen. Natürlich wird inan stets aus seine Geschinaetsrichtung lind Bildung Rücksicht nehmen« Ge eignet erscheinen besonders Ge schicht-werte, Lebensheschreiviingem Naturschilderungen, Forschung-reisen leichte humoristische Novellen, aber kein seichter humor, leine all-regen den Kriniinalgeschichtem Dazu toini inen noch die Zeitschriften und Ta geszeitungem die durch ihren man nigfachen Inhalt den abwechslimgös reichften Lesestoss bilden nnd deshalb atn wenigsten eriniiden Das Vorle sen haben sast alle Patienten sehr gern. Dabei ist solgendee zn beachten innn lese deutlich, aber nicht zu laut, aiisdruetsvoll und langsam, nicht ein tönig oder leiernd und —- nicht u lange, dasiir lieber öster. Abend , wenn der Kranke noch nicht schlasen . cann, ist es ain besten. Er liegt, ge schügt durch einein Lampenschirin. iin Halbdnnlel und läßt sich etwas vor lesen oder et unterhält sich znit den Seinigen, die sich ihni dann stets ttoh etwaiger eigener Müdigkeit in williger und ausmertsanier hingabe « widmen mögen. Ein edler Trost- und Freuden spender siir den Kranken ist die Mu sil. Bei den verwundeten Kriegern der alten Völker» suchte innn durch Lieder, Musik und Tanz die Sinne zu erheitern, den Geist von den quä lenden Schmerzgesiihlen der brennen den Wunde adzulenlen Die Vorträ- , ge seien abwechslungsreich aber tnrzi und geistig nicht anstrengend-. l« Ein wirtsames Mittel, um Kranke zu erfreuen, ihre Stimmung zu vers . bessern nnd dadurch ihre Genesung . zu fördern, besteht darin, daß man ihnen Blumen als Gruß von der Außenivelt ins Zimmer stellt· Aber die Blumen dürfen nicht start rie chen. Ein ein acher Veilchen- oder Vergißmeinnichitrauß, ebenso Feld- « blumen, sind besonders geeignet. Vie len behagt namentlich auch der bal sarnische harzige Nitdelduft von Tan nenzweigen der den Lungen Appetit macht zu tiefem Atmen. Täglich musz man die Vase reinigen und das Wasser erneuern. damit es nicht triibe wird und die Luft verschlechtert· Bei « fondere gesunbheitliche Vorteile bie ten Topfpflanzen aus dem Fenster brett, too sie der Patient, wenn sein Blick sehnsüchtig sich ins Freie richtet, mit Freuden wahrnimmt. Die Blattpfkanzen und schnellwachsenden Schlinggewiichse führen der Luft er frischenden Sauerstoff zu und erhal ten fie bei der winterlichen Heizung angenehm feucht. Auch einige bliis bende Pflanzen mögen das Fenster brett zieren. Wenn Kranke lange Zeit ans Zimmer gefesselt sind, freuen sie sich iiber jede neu hervorbrechende Knospe und Blüte. Und tönnen fie aufstehen und selbst sich an der Pfle ge der Blumen beteiligen, so finden sie darin eine wohltätig nnregende und zerstreuende Beschäftigung Gebackenes Fischgericht. Man befreit vie Fischftiiete sorgfältig von Haut und Griiten, schneidet sie in kleine Teile und gibt sie in eine mit Butter ais-gestrichene feuerseste Schilf sel oder Auslaufform Von Mehl in Bretter ebreitet man eine hellgelbe, bide Einbeenne, oertocht sie nett etwas M und Frischer u dicker tun , schmeckt nach So z un Pfeffer ab nnd übersieht die Fischstiicke recht gleichmäßig damit. Das W wird Zi- met geriegeneåi f ein m weim- un ortne on e bestreut, mit geelassener sutter be trieefelt nnd tin Ofen schön ldbeaun Die Speise toie in derl agen. Tantatensuppr. Man zer schneide ikniei große Zwiedeln, zwei weise R den« zwei selbe Rüben. so wie einige Selleriesiengel und dämpie dieses langsam in einem Stück But ter und mit einer Obertasse zerscheit teiiem Schinten IX- Stunde. Dann kommen 272 Quart Fleitchdriitpe. sowie acht reife. zerschnittene Tonm ten hinzu. Nachdem die Suppe lang sam zwei Stunden gelacht hat, wird sie durch ein Sieb gerührt, mit Pfef fer und, wenn nötig, noch mit etwas San gewürzt und mit verlorenen Eiern, Reis oder Sudpenlliißchen an gerichtet. Gestürzter Spinat. Der Spinat wird möglichst ohne jegliche Flüssigteit getocht, abgetiihlt und dann mit etwa fünf Eigelb und dem Eierschnee von drei Ein-riß gut ver rührt. Eine runde Zylinverform wird mit Butter destrichem glatt mit einem dick mit Butter destrichenen Papier ausgelegt und mit dem Spinat gefüllt, den man nun im Wasser-bade eine Stunde kocht. Man stürzt den Spinat, nimmt das Papier ab und garniert ihn oben und rings herum mit lleinen Lammrippchen. Gebackene Malaeoni. Man werfe ein Pfund Malaroni in ivchendes Salzwasser. lasse. wenn sie weich sind, das Wasser durch ein Sieb abxropfen. Eine Form streiche man mit Butter aus, fülle die hätfte der Malaroni hinein, eine Schicht fein geschnittenen, gekochten Schinlen letwa 1-4 Pfund-) darauf, geeiebenen Parmesani oder Schweizertäse va zwifchen und die andere hälfte der Malnroni als Decke darüber. Nun giesse man 1-4 Quart saure over siisze Sohne mit einem Ei abgequirlt auf, zuleyt lleine Butterstiicke darüber und lasse es I,-!4 Stunde packen. Man bringe es in der Form auf den Tisch. Rhabarber - Matmeladr. Man tocht die til-gezogenen und zer schnittenen Rhabarberftiele weich und fügt ihnen so oiel Zucker zu, daß sie süß, aver doch noch etwas herl fchmecken Dann treibt man das liampott durch, daß die Fasern zu rückbleiben, und tocht es noch dicklich nn. Lammleuie mit Paprila. Die Keule, oder nach Bedarf zwei, werden von den Knochen befreit und pas Fleisch in etwa Izzöllige Würsel geschnitten. Jn reichlicher Butter kostet man H scheibig geschnittene swiebeln gelb, streut eine groer Prife feinen Paprila darüber, läßt diesen nit durchdiimpfen. gibt das Fleisch hinein, deckt die Kasserolle zu, dämpft es bei gelindem Feuer weich und nacht die Sauce mit etwas in Butter braun geröstetem Mehl seimi Dazu zibt man gefchmorte Kartoffeln ge Iackene Kartoffellroletts over Nat-· :osfelpiiree. Rhabarberfchnittem Man "chiill saftige junge Rhabarberstengel, chneioet sie in Stückchen unp lacht ie mit etwas Weis-wein ziemlich vie em Zucker, einem Zimmetstengelchen Idee 1-4 Zitronenschale zu einem dicten Kompon. Dann schneidet man aus Brotchen l-« Zoll dicke Schnitten, ;iel;t diese leicht durch Milch und nickt sie in recht heißer Butter gelb. pernnch belegt man die Schnitten rus ver einen Seite mit dein gekoch lihabarbertoinpoit, legt sie schön ne Ieneinander aus die Platte und ser iiert sie Kalter Orangenpunsch. zwei Pfund Zucker tpcht man in ei iem Viertelauart Wasser aus« gießt drei Flaschen leichten Weiß-neun drei Flaschen Arral und eine Flasche Wasser dazu. Drei Apselsinen schnei Iet man in dicke Scheiben, entternt ie, gibt den Punsch darüber und laßt hn zwei Stunden ziehen. Bis zum Servieren wird er dann, von der Frucht .1bgegvssen, aus Eis gestellt ind auch ohne die Fruchtscheiben an zerichtet Für etwa 12—15 Perso ien berechnet. Gesiillies Kalbsherz Ein n Milch eingeweichtelt Weißbrötchen vird nasses-preßt zerstoßen und mit kein gehacttem Sperl, Petersilie oder Schnittlauch, Satz« ein wenig Psesser, uötatnuß und berwiegter Zitronen iinde nebst einem Ei gut vermengt. lltit dieser Masse wird das geössnete tnd gereinigte herz, das außen mit Speelnreisen gespielt sein muß, gesiillt ind hieraus zuseniihb Dann bestreut nan ed mit Mehl und Salz und bra Let ed in heißer Butter, unter Bei zabe einer halben Zwiebel, aus allen Seiten schön gelb. Nun wird Fleisch briihe und ein halbes Glas Weiß nein daran gegossen, der Saft einer halben Zitrone in die Sauee geträu selt und hieraus das herz weich ge lacht. Marinierte heringe Ge schölt, ,gesliudert, »Der-nimm und ent Iriitet, werden Deciuae lagen Ieise mit seinen iviebelriidchea, an Iern Messer und ellen, Lorbeer latt lind Essigsärsten in et- Icitat oder see tlange qeordne idann zer klidrste nsan mit suteni Essig die Milch und die cier der dreinm, reibt es durch ein Sieb und giesst die seiuitse Same iiderdie inse. Sie lassen Nu Iae eau den und s niesen sittlben dessen sehr gut mit artoss sein. (