set Hm m Eisen Roman ans Ostprensrens Schrecken-tagen von Iris Stint-met - G« FAMILIE-) -— .Aher, liebste Mutter, bedenl dacht IF wtikde sonst mit keinem Worts dran Ihre-. Du mit deinem Gebress cheni R Mädchen müssen alle weg Die Frauen werden wahrscheinlich steh auch in Sicherheit bringen. Wer soll deine Pflege und Aufwartung überneth .Riemand, mein Sohn« rief Frau Stutterhetm laut aus« Miste sich mit den Händen auf die Lehnen ihres Sessels und stand aus. Jn fprachlofem Erstaunen trat Wolf einen Schritt zurück. «Mutter»!« aReich mir weine Waffen, mein liebes Kindk Chriftel stand schon mit zwei Stöcken neben thr. Die ergriff sie und trat vorsichtig. Christels Unterstüt zung mit einem Blick zurückweisend, von ihrem Fahrstuhl auf den Fuß boden. »Eins. zwei. eins, zwei,« zählte fie laut nnd marschierte mit kurzen Schritten durch die Stube. «Mutter,« rief Wolf noch einmal fo laut, das einige Saiten in dem alten til-Mer- mittöntem Dann sprang er auf sie zu und faßte sie um nnd1 nahm sie auf seine Arme· J Nicht so stürmiseh, mein Junge! Jch wollte euch mit dem Paradei morsch erst iiberrafchen, wenn Kurt auch hier wäre, aber nun —« »Hier ist er," sagte eine tiefe Stimme, die vor Rührung zitterte, von der Gartentiir her. Die Söhne hatten die Mutter su! beiden Seiten untergefaßt und wan derten langsam mit ihr in der Stube bin und her, während sie ergdlte wie sie schon nach den ersten agen; einen Erfolg verspürt hätte. »Aber ei tdae wirklich eine Pferdetur, Kinder Die Frau rieb und inetete und sog« meine Beine gerade, wadeend von unten ein Kohlenbecken eine uner-( trägiiche hine entströmte. Schon( nach acht Tagen tonnte ich qtlein ohne Hilfe meine Beine gerade aus-T strecken. Zwei Tage später dod sie rnich wie eine Puppe auf und stellte niich auf die Füße Ra, und dann iit es langsam io weiter-gegangen« »Jetzt müssen wir erft recht darauf; bringen« meinte Kurt, »daß du zu einein tüchtigen Arzt fährst, der dich ganz neiund macht. Entweder nach» Königsberg oder noch desser gleich nach Berlink ( »Ja. Mutter, das mußt du jekt tun, « fiel auch Wolf ein. »Was ich muß oder nicht« dat; keitivune ich allein. meine Heereni Söhne. Ich bleibe hier bei der Frau, die Inir den Gebrauch meiner eine wiedergegeben dat. Und nun itet gefalligsi davon den Schnade1,fonft werde ich ungeniutlich.« Sie hatte et in lachendetn Ton ge sprochen, aber die Söhne wußten daß jedes weitere Wort vergebensä war. »Du, Wole fuhr die Mutter fort,« ,.du holst jetzt ein paar Weißtöpfe aus dem Keller und läßt sie taltstel len, damit wir nachher meinen Pa rademarsch begießen und auf den Sieg unserer Trupven trinken tön nen.« Als Wolf seine Rassen ausgelohnt hatte, ftand das Abendbrot auf dem Tisch. Frau Stutterheim ging allein an Kurts Arm in das Eßzimrner. Er erzählte: »Ich bin mit eurem Auto gekommen. Christel, deine Mutter war in der Stadt. Sie läßt dir sa gen, du möchtest dich noch heute abend einfinden, morgen ganz früh soll ab gefahren werden. Jch werde dich nachher nach hause begleiten, um von den Deinen Abschied zu nehmen« Christel hatte den Kopf gesenkt, und die anderen glaubten, sie wolle ihre Tränen verbergen. Aber als sie das Gesicht hab, strahlten ihre Au a.en »Ich will wohl mit dir auf eine Stunde nach Hause gehen, aber nur, um meinen Eltern zu sagen, daß ich hier bei eurer Mutter bleibe!« Ein siehe-, freudiger Blick flog in diesem Moment ans Frau Stutteri heims Augen zu ihrem Ueltesteu hin iäber, der ihn mit einein leisen Kopf nicken beantwortetr. Dann streckte er seine itber den Tisch hinüber Christe entgegen. .Jch danke dir herzlielz für deinen guten Willen, aus dein ie Liede zu unserer Mutter spricht. Ader das können wir nicht annehmen Nein, Christ-L du mußt selbe einsehen daß ich deinen Eltern gegeniiber die Ver antwortung nicht übernehmen imm, weil ich weisx ob ich werde beschäsen nnen.« Seine timne bebze ein wenig. »Nicht wahr, Mut tek »Nein, mein Sohn, ich bin ande rex Keime-ist glaube ja nicht; Thrisiels iteru ihre Sinn-illi ngdazu n werden, aber wenn Im ollten, mein Kind dann schweren Gangl« meinte Kurt, als sie sich nach Andreasmlde ans den Weg machten. j .Dos glaube ich nicht,« erwiderte’ sie mit trauriger Stimme. ] .Sprich nicht anz, was du denkst. Wir verstehen uns. Ich meine. daß du dich täuschen wirst.« Als sie das han« verliehen. stand Wolf vor seinen Gut-arbeitern «Jch! stelle et euch vollkommen frei. hier( zu bleiben oder wegznziehew Ein Teils wird ja sowteso nicht hier bleibenkl »Jo. Midian Hm. Iptt sind acht Mann, die schon morgen znr Fahne wegmiissen,· ties ein junger Knecht. »Ihr kommt morgen fr«h. ehe ihr nbmarschiert, noch einmal zu mir» Jch will euch noch einen Zehrpfennigj aus den Weg mitgeben. Fiir die Frauen und Kinder der Verheirate ten sorge ich. Daraus könnt ihr euch« verlassen-« · »Wir verlassen uns auch daraus, gnädiger herrs« tief derselbe Knecht wieder. »Na, nnd wie isi es mit euch ans! deren?« s Der Kämmerer nahm die Miitzes ab und trahte sich hinter dem OhrJ »Man weiß nicht recht, gnädiger Herr. Man möcht auch bleiben, man möcht auch nicht bleiben. Aber wiri haben so unter uns gesprochen: Wenn» die herrschaft hierbleibt, bleiben wir! auch. Ei muß doch ein bißchen Arss beit getan werden. Und für das Vieh; muß doch gesorgt werden-« l Wolf nahm seine Mühe ab und steckte dem Kämmerer die Hand ern-» gegen. »Ich danke euch fiir das Wort, Repla. Jch bleibe hier und meines Mutter auch. Wir tönnen ja nichts wissen. wie sich der Krieg wenden! wird. Vielleicht belommen wir dieI Aussen her und sehen, mit ihnen irr-I gnten anszutommem Es sind doch! auch Menschen. Vielleicht bekommen wir unsere Soldaten hier ins Quar tier, und dann müssen wir erst rechts hter sein« um sie gut auszunehmen; und zu derpslegen. Nun geht nachi Hause. wir werden schon mit einan der durchhaltern Noch ein-: Wer ir-: gend toai von Wertsachen hat, eint altes Erbstück oder Papiere, oder ir gendwelche Doiumente, kann mir das morgen friih bringen. Jch schicke mor gen alles weg. Mepta, die Fahrt tön nen Sie machen. Sie nehmen die Borderpferde vom Kutschgespann undl fahren langsam durch bis Löhem Denn mit der Bahn werden Sie nicht wegtornmetr. Versehen Sie sich also( genügend mit Futter. Gute Nacht, Leute, geht mit Gott!« .Gute Mi, gnädiger herr, und: wir danken auch." . Er trat in die Stube zur-sich «Die Leute bleiben alle. Mutter. Jch habe es nicht anders erwartet. Aber nun will ich doch ein es in Sicherheit bringen, was sich n t weit sortfchafi sen läßt nnd spat man doch ungern verlieren würde. Jch weiß bloß noch nicht, wohin.« , - »Das will ich dir sagen, mein Junge. Dein Großvater hat während der polnischen Revolution im Jahre dreiundsechzig ein Bersteck im Kellers eingerichtet« in dem er immer sioeH bis drei polnische Flüchtlinge beheril bergte, bis er ihnen weiterhelfeii konnte. Es ist das lehte Ende dei! Kellerz nach diesem Giebel zu. So breit wie diese Stube. Kein Mensch ahnt, daß sich der Keller noch weiter fortseht. Jch glaube« da stehen noch ein paar Bettstellen und sogar einige alte Möbel drin. Für Luft ist durch ein Rohr, das nach außen führt« und einen Abzug iii der Wand« der oben auf der Lucht mündet, gesorgt Die Tiir ist mit schmalen Ziegelsteinen so geschickt verblendet daß sie wie ein Stück Wand aussieht. Führ mich inal an meinen S reibtisch, da habe ich die genaue Bechreibiing drin.« Eine Viertelstunde später ging Wolf init einer Laterne in den Keller. «Daz ist ja ein vorzügliches Versteck« Mutter«« sagte er lachend, als er wie der heranftam, «das findet teiii We auf Da werde ich alles reinschaffen. Auch Betten und Lebensmitteln, dasz ihr im Notfall dort verschwinden tönnt." a e i Die Sonne war hinter einer ho hen« dunklen Wolke untergegangen« die ein Gewitter fitr die Nacht anzu titndigen schien« denn sie stieg schnell hisher. Flächenbliie zuckteii in ihr aus« und ab und Zu machte sich schon ein dumpfes Cro eit bemerkbar. heiß und Ewitlaå la die Luft über der Erde. tönte unermttdtich derschaese Ru des Wachteltönigi. War-d schritten Miit nnd chrt nebeneinander« beide mit ih ren Gedanken beschäftigt Jin Guts hause brannte nur iin Wobnziininer eine Lande« an der Grete allein mit einein suche sa Als die Tür auf Ziis sp drang auf und begrüßte urt stärni sch. .Aber, herr Leut n,ant weisßt du nicht« daß mabil ge i s Zwei-: sein Lin-nag- den-ais habe ich ja noch fiir bente nacht Ur oudee W spie-Fu VII-. zu ne seht-aben- dte andere-if t sich schon zu seit gnlegt Or test ehttininersoiiiitw M ist mit M nnd ehe-»O Sie packen noch. Die at ioill nicht« hier lassen. Morgen soMl osgeheia Ich te am - Meibem Das mir doch ksitechtbar interesaiit sein« wenn wir FIE hier Einquariietnng bekommen. Von der-Aussen oder von unseren Trup pen.· »Du entschuldigfi mich wohi, Kritik unterbrach Chtifiei ihren Re defins »ich maß zur Mutter hinauf gehen. Greie wird dich ja sehr eifrig unterhalten.' »Ja, geh man.' erwiderte ihr die Kleine etwas ichadeniroh, »die Mut ter hoc schon gefngi: Unser Fräulein Tor-irr tin wohl in Dotiowen blei ben " »So mol, Schwesterchen-« fskschie Christe. .hat sie das im Ernst ge meint?A — »Das weiß man bei der Mutter doch nie! Jch hörte bloß, wie sie In hanna sagte: Wie ich Tante Ma thilde kenne« wird sie nicht fliehenck »Da bot deine Mutter recht, Klein chen,« erwiderte Kuri, als Chrisiel hinausgegangen war. «Meine Mutter und Wolf bleiben in Daumen-· Greie verzog schmollend den Mand. «Weidolb nennst du mich immer noch Kleincheni Ich bin doch schon wölf Jahre alt. Und alle Fremden sogen schon Sie zu mir und gnädiges Fräulein.« Kurt lachte. »So werde ich aller dings nicht sagen, denn ich bin kein Fremder. Ader ich werde dich Schwe sterchen und sogar liebes Schwester chen nennen. Jst dir das rechtf« l »Meinetwegen. Dann werde ich jeht zu dir Bruder Leutnant sagen.« Kurt nickte lächelnd, setzte sich ne ben sie und nahm i re langen, blon den Zöpfe in die nd. «Was siir schönes haar du haft, liebes Schwe sterchen!« Grete lachte geschmeichelt. »Das sollst du mal ausgelöst sehen! Wie ein dichter Schleier hängt ei um mich herum. Und wenn das Haar nicht so sein wäre, würden die Zöpfe noch viel dicker aussehen« »Sag mal, Gretelchen, du bist doch nicht nur ein liebes, sondern auch ein llnges Mädel. Würde es dir nicht möglich sein, deine Schwester Hed wig davon zu benachrichtigen, daß ich hier bin und sie gern sprechen möchte?« »Na, das ist doch nicht schwer!« »Ja· ich möchte aber nicht, daß die Mutter nnd Hanna es merken.« »Ach so,« erwiderte Gretel schel misch, »du möchtest sie so tlamheinis lich unter vier Au en sprechen nnd einen gerührten Flbfchied fürs Leben nehmen« . »Ja, Schwesterchen ei lann ein Abschied fiirZ Leben werden. Und da du so verständig bist, will ich es dir anvertrauen. daß ich Hedwig gern noch einen Kuß geben mochte.« Grete machte ein nsifsiget Gesicht. Also heimliche Verlobung; aber Kriegstranung noch nicht, neint'« .Dn bist ein tleinet, lieber Schelm, Schwesterchen- Aber nun bedenl mal, was siir ein Zutraurn ich zu dir habe. Jch will ei dir offen sagen, das ich hedwig furchtbar lieb habe. Und nun sollte ich sin den Krieg ziehen, ohne zu wissen, ob sie mich auch ein bißchen lieb hats Denk mal, was das siir ein Glück siir mich wäre, wenn ich die Gewißheit mit mir nehmen könnte, daß hedwig mir auch gut ifi und anf mich warten will, bis ich wiedertehre... oder auch nicht." Grete war ernst geworden. Jlirel Augen schimmerten feucht, und sie mußte erst ein paarinal schlucken, ehe sie sagen konnte: »Ich hole dir die Hedwig runter, ohne daß einer was merli.« »Und dann läßt du unz ein paar Minuten allein, nicht wahr, liebes Schwesterchen?« Der Schelm blitzte wieder in ihren Augen aus »Auch das noch! Na, wenn ich schon A gesagt habe, muß ich auch noch B sagenk Nach einer Weile trat Hedwig ein und wurde rot, als sie Kurt am Ti sche stehen loh- Jbt Gefühl sagte ihr ganz deutlich, weswegen et gelominen war. Zögernd blieb sie an der Tür stehen. » men.?« Er trat auf sie zu und streckte ihr die hand entgegen. »Ja, und daziH kannst du mir tpohl die nd geben«s »Das ist doch selb verständlichs Jch gebe dir ja immer die Hand zurs Begriißung oder um Abschied« Siel reichte ihm die nd hin. Er hielt sie sest und legte seine Linie daraus. ! Der Schelm in ihr wachte aus »Soll ef- so feierlich werden·i« »Ja, hedwiz ei kann ein Abschied siir immer werden, und deshalb zmöchte ich dir doch für alle Fälle sa ken, daß ich dich sehr lieb habe daß dich schon in meinem herzen ge ltragen habe, als du noch mit turzen Risikenst und langen Zöper herum sprangst Die-Fand die sich n vor einein Augen ahatte zurüetzi n vollen, blieb still zwischen seinen Dänden lie gen. Er suhr sort: »Ich hätte sonsi noch ein paar Jahre gewartet und still km dichs etvorbeiy aber die Zeit; in der wir leben, inus es entschuldi sem ich bit beim Abschied scat toie lie ich d habe, damit du es weißt. wenn i fallen sollte. llnd fett will ich nur die eine Fee-er an dich richten: Ob ich nach dein wenn ich gesund Itederiehren so ie, TM PMB-PG n- its m a Ob dir-dein liebes, geliebtes Weib werden istllstk »Das kann sie dir doch gleich sai gen-« ertönte Gutes Stimme durch Spalt der Me. die Hedwia litt-, ter sich nicht Acht-Sen ha.——tte nun akust- auseinaan lachend Cisektlich bat Grete recht nicht wahrs» Dedwig!« Er zog sie an ssch und leqte den seen um sie. »Nun neue- schma noch eins paar Kii e,« zischeite Grete durch den Fürst-sit- «Die Mutter tsnimtl gleich euntee, ich hiire sie schenk« Da zog Kuet seinen herzenszchac an sich hcVl- ibm das Kinn und nszte ihn aus den Mund. .Dats ich dir schreideY?». « a »äirst du auch scheeibeni« »Ja, gern!' «Mnttchen.' hörten sie an der Tiir Gerte laut rufen. »Ist-et ist get-m men, Abschied zu nehmen. Er will aber gern noch ein Weilchen warten, wenn du nicht Zeit hast Noch ein Weilchen soll er warten? Jch werde es ibrn bestellen und ihm Gesellschaft leistenk Gleich daraus stiirmie sie ins Zim mer nnd umschlang beide mit ihren Armen. «Na, habe ich das nicht sein gemacht, Heer Schwinger in spe? Ader nun gebt euch schnell noch ein paar Küsse, und dann muß Hedwig ver schwinden. Sie kann ja nachher wie der reintommen.« Kaum hatte sich die Tür hinter Hedwig geschlossen, als von der an dern Seite die Mutter hereintrat hinter ihr Christ-l, aus deren Gesicht die helle Freude zu lesen war und Hanna bleich abgespannt, mit mü den, dunkel umränderten Augen« die das Lachen verlernt zu haben schie nen. Guten Abend, Kurt Nicht wahr, du bleibst noch ein Stündchen bei( uns? Kinder gebt uns noch ein Glas Wein. Bei der Aufregung kann mans doch nicht schlafen. Sag mal, was hältst du dadont Christel will nichts mit uns fliehen, sondern bei deiner Mutter bleiben. Jch habe ihr schon die Erlaubnis dazu gegeben. Desj Menschen Wille ist sein himmelreich Und Unkraut oerdirbt nicht.« »Mutter wird dir dafür sehr dont-( bar sein. Tantchen.« »Na ja, das ist ja auch die Haupt-I sache und der Grund, weshalb ichs ohne große Bedenken ja gesagt haber Wir fahren morgen früh ab d. h wenn nichts dazwischen kommt. Unserj Vater ist so tomisch geworden. Er will durchaus nicht weg Wie langes hast du Urlaub?« «Morgen ganz iriih muß ich beims Regirneni sein. Tantchen.« ; »Na tönniet ihr hier nicht die Grenze besehen und die Rassen nichtl rein lasset-i« «Dariiber tann ich dir beim besten Willen nichts sagen.« Jn demselben Augenblick sssnete Grete die Tiir und ries ins Zimmeri hinein: Bruder Leutnant Wolf will dich am Telephon sprechenk ; Als Kurt nach wenigen Minutenj zurückkam, sagte er: »Nun kann ich schon deine Frage beantworten. Tan tei Jawohl unser Bataillon eiiatl noch in dieser Nacht aus. Aber nicht! bis an die Grenze. Wir wollen den Bergeiicken hier hinter Andreajwalde besehen. hr bekommt also morgen inj aller Frii Einauartierung. Jch muß sofort nach der Stadt zurück. Wols chiekt mir das Fuhrwerk hierher und morgen sriih sehen wir unt wiedert« .Dann sahren wir auch noch nicht weg,« entschied Brau Bretiichneider· aWir wollen es gleich dem Chausseur sagen lassen. Uebrigens, Kurt, er kann dich ja nach der Stadt fahren. Dann tann Christel init eurem Wagen nach Daltowen zurückfahren. sie hat sa doch hier keine Ruhe.« . Als Christel nach Dalsowen zu riicllam, saß Tanie Mathilde noch im Wohnzimmer und tramte in alten Papieren Schon von der Tiir rief sie ihr entgegen: «Jch habe die Er laubnis bekommen, bei dir zu blei ben. Mama läßt dich vielmals griis sen- Sie stellt mich derirauensooll unter deinen Schuh.« Frau Stutterheim strich dem Mä del, das sich freudesirahlend iiber ihre hand beugte iiber die Backen. Da für werde ich mich noch morgen bei deiner Mutter bedanten. Jeht nimm die Schlüssel und hol aus der großen Truhe im Schlafsimmer zwei neue Beltbezüge und bezieh zwei Sag Bet ten. Die aus dem großen Fremden zimmer kannst du nehmen« Ohne zu fragen, tat Ehristeh was ihr aus etragen war. Gerade, als sie damit lFertig ioar. kam jemand die Treppe leise heraufgetappt. Wolf stand vo: ihr mit einer elek trischen Laterne in der hand: »Ich habe dich doch nicht erschreckti« »Nein. Wolf, aber ich konnte es mir nicht erklären, wer hier so leise her umgehen könnte. Du trittst sonst schärfer auf." «Ra, dann nimm mal.einen Arm Jooll Betten und komm mit. J neh-v sme die anderen." Er leuchtete r mit »der Laterne voran and führte sie oom Flur in den Keller. s Vor der verborgenen Jiir blieb er siehen und öffnete sie durch einen gegeudie Wand. .Da« soll im Ilotfall euer ufluchttort ein. Qschsou filea orgt, Esset machine mir Lob brechen. Mir alle H lletch euch ein Dut End Hla chen oseltoein unter ein« seiten. Wir müssen bloß nicht ein paar Glaser and den Menzieher Im hgifiel hatte, wii end er sprach, sit fliater band nacht Jena- tm ich vik noch heter rep- e« Licht-, Thristelchen Ich will dir nur noch draußen an der Tiir den Mechanismue z en, durch den fie sich öffnen läßt, mit du, wenn es nötig fein sollte, allein oder-un der Mutter hier rein Lauten So, nun wollen wie srqufgeteth sber erst gib mir deine Hand. Jet, will dir daflir danken, daß du meine Mutter nicht allein läßt. war ja dagegen, aber jegt freue Ich wich darüber.« Ohne zu zögern, legte sie ihre Hand in die seinige und sah ihm voll ins Gesicht. ,·Zutn Danten hast du gar leine Ursache. Du weißt doch, wie lieb ich deine Mutter Fabe. Sie hätte sich ja wundern mii ·en, wenn ich sie im Stich gelassen hätte. Gute Nacht, Wolf. Schlaf woth »Mein-falls Chrisiel.« O . O Die ganze Nacht hindurch hatte Wolf an der Ausstattung und Ver zorgung des Versteckt gearbeitet. Jn einer Ecke hatte er alles aufgehäuft, was er vor einer etwaigen Zerstörung in Sicherheit bringen wollte. Der Morgen graute bereits, als er in sein Zimmer trat. Jn Kleidern warf er sich aqu Sata, um noch ein paar Augen voll Schlaf zu nehmen. selber schon nach einer Stunde wurde er durch Pserdegetrappel auf dem hose geweckt. Er sprang auf und eilte ans Fenster. Da hielt eine Schwadron Dragoner aäx dem os. Er nahm seine Möge u ging in aus. Die Ossizieee waren eben da mit beschäftigt, Patrouillen einzuteis ten und abzuschictem Der Rittmeister oon Verhandl lam aus ihn zu. cha ben Sie eine leere Scheunendielei Und etwas Stroh siir meine Leute, damit sie sich für ein paar Stun den binlegen und ausruben tönneni Wir haben die ganze Nacht kein Auge zugetan. Auch haser und heu siir meine Pferde möchte ich haben. ilnd nun guten Morgen, lieber Stut terheim. Wissen Sie schon was von den Russeni »Jawohl, Herr Rittmeister. Ge stern nachmittag sollen schon Kosai ien in Preußischhiid gewesen sein. Wir glaubten durch den Fernspres cher zu hören. wie ste das Telephon zerstörten.' «Das werden sie wobl getan haben. Das würden wir ja auch tun, wo es nötig ist.« «Dars ich bitten« einzutreten? Jch werde gleich für ein lrästigeö Früh stiiet sorgen.'· «Wird mit Dank angenommen. lie ber Stutterdeim. sit-misch, was? Mir ist noch gar nicht nach Krieg zumute. »Mir ist so, als wenn wir bier eine Uebung im Gelände machten.« «Wie lange diirsen wir bossen, Sie hier zu behalten, hetr Mitwi steti« Der Dssizier guckte die Achseln Mir Genaues weiss man nicht. . . anen kann ich es ja sagen. . . Jch dabe den Beseht. im Verein mit dem Bataillon, das lian von uns liegt, .?ierzubleiben und Pairouillen vorzu :·chicken, bis die Rassen mit gross-ers JUeberrnacht anritaerr. Dann geben; Iwir langsam zurück. Das kanns imorgen der Fall sein, vielleicht auch Jschon heute. Die Russen haben» sdoch sicherlich uns gegenüber binters soer Grenze mindestens eine Divisioni »sieben. Ra. werden wir leben. wer-T »den wir sehen." Er stand schnelli saus. »Ab, guten Morgen, gnädigetH HFriiuleink s ; Ehristel stand srisch wie eine Rose? nn Morgentau vor den beiden Her-Z zren «Dars ich zum Yriihstiia bit-. Iten, herr Rittmeister Jch habe« Hdie anderen herren auch schon bitten stassen.« i »Das geht ja fix bier in Dnlioweni Würden Sie auch imstande sein, meine Leute zu bewirten«i« i »Sie erhalten eben schon frische lMilch Du hast doch nichts dagegen, Wolf, daß ich eigenmächtig das ange ordnet dabei Außerdem Brot und Butter. Das Schmieren können sie wohl selbst besorgen. Werden ioir unsere Feldgrauen auch zu Mittag be wirten dürfeni« »Wenn Sie dazu imstande sind. gnädiges Fräulein, nehmen wir ej mit Dant an. Dann brauchen meine Leute nicht selbst abzntochenf »Wir haben eine genügend große Kpchgelegenheit itn Nussenhause«, wars Wolf ein« Gegen Mittag Lam eine Patrouille zuriich die schon mit den Rassen zu fammengestoßen war. Die drei Dra goner hatten am Rande eines Wäld chent in Deckung gehalten und aus gespabt als taum zweihundert Me ter vor ihnen aus einer Erdweue etwa zwanzig Avsaten plötzlich auftauch ten. Beim erste- Schuß hatten sie btigschnell tebrt gemacht und waren ourongesprengi. Schon bei den et iten drei Schii en war ein Kosat ver wundet vom fetd g nllen. Ein Kamerad batte ihn an seinen Gaul gehoben und mitgenommen Von der nächsten crdtvelle hatten die Dra gpuet die Kote-ten tin bei-Isi ien. Zwei von den Ietn waren ge fallen. Illedrei Pferde aren erbeutet worden Unaniebn astetem-m Male und tlappeediier. Mühe, eine Nageitn und einen Ka radtner betten die Sieger ausgele im Lachend tin-standen die Dragoner ihre Kameraden, die lebhaft das schnelle Iusreiszen der dealen schil ten. Eine gehobene Stimmung herrschte unter den Feldgrauen aus dem Dose. Die Dssiziere. die nicht im Gelände waren, saßen aus der Be randa bei einem guten Glas Wein nnd einer Zigarrr. Von Andreastpali de war die Meldung gekommen, daß eine Jnslsueriepatrouilte eine ganze Schwaden-n Kosaten mit großem Er olg besehossen und in die Flucht ge schlagen hatte. Nun gad’s täglich Plänleleien zin schen den deutschen Patrauillen und den Kosaletn Sie schwötmten in Trupps von zwanzig, dreißig Mann überallumhey zerschnitten die Tele phon- und Telegraphenleitungen und zündeten aus reinem Uedetmut in den Ortschaften einzelne Gehöste an. Ausgedaute Höfe, Getreides und Strohstoggen schienen sie grundsätz lich nicht u verschonen. Sie waren zu ihren standstisiungen ohne Zwei sel ausgerüstet, denn sie führten Streifen einer Zelluloidma e bei sich, die, mit einem Streich ölzchen angezündet, jedes Gebäude unfehl dar in Brand steckte. -Am Tage sah man« bald hier« bald dort, schwar ze Rauchtvolten aussteigen. Und nachts war der ganze horizant im Süden und Südosten don Feuerschei nen erhellt. Vor den deutschen Trudpen hiel ten sie, obwohl sie stets in bedeu tender Ueber-nacht waren, niemals stand. Und unsere Feldgrauen sehns sen gut. Wenn die Entfernung nicht allzu groß war, holten sie mit ihren Kugeln stets ein halbes Duhend und noch mehr aus dem Kosalenschloarm heraus. Aus den von den Russen heimge suchten Ortschaften flüchteten die meisten Einwohner. Fortwährend la men Wagen, mit Betten und haus gerät hoch bepackt, auf der Ehattssee an Daltowen vorüber. Auch die Nähe wurden mitgefiihrL Grauenoolle Dinge erzählten die Flüchtlinge. Die Rosaten hatten Männer und Frauen und Kinder, die sie beim Einreiten in ein deutfches Dorf zufällig auf der Straße trafen, durch Lanzen stiche oder Säbelhiebe verwundet oder getötet. Sie hatten, wo ftch ein neugierigeö Gesicht am Fenfter zeigte. hineingeschoffen. Sie hatten Vieh und Pferde mitgenommen Ja, an meh reren Stellen hatten sie Ställe mit dem darin befindlichen Vieh vers brannt. Jn nicht ganz seltenen Fällen hat ten die Leute aus törichter Neugier sich felbst in Gefahr gebracht. Tros der Kosalenfurcht wurde noch liber all auf den Feldern gearbeitet. An statt nun ruhig bei der Arbeit zu blei ben, liefen die Menfchen auf den näch tien Berg. um fich die Rufstn anzufe hen. Dann sprengten die Kofaten auf fte zu und stachen alle nieder, die sie einholen konnten. Man wollte anfänglich nicht al tes glauben, was die Flüchtlinge er zählten, wenn sie unter dem Schutz des deutschen Iliiiitärs in Daltowen yaltmachten. um ihr Vieh zu trän ien und zu füttern, ehe fie weiterzo gen. Frau Stutterheim war der An sicht, daß infolge der allgemeinen durch den Krieg verursachten Erre gung nicht nur vieles übertrieben, jpndern auch manches erlogen wurde. Aber eines Morgens tam ein Mann mit zwei Kindern zu Fuß anmar schiert und-bat im Gutshaufeum etwas Nahrun Die Tränen liefen ihm unaufhalt am oie Backen herun ter, und dann erzählte er, daß seine Frau vor dem Hause von einem Kofaten einen Söhelhied betomcnen dabe, der ihr den Kopf spaltete. Dar auf sei seine Tochter, ein Kind von zwölf Jahren, hinzugefprungem Auch sie hatte der Und-old mit ei nem Säbclhieb niedergeftreckt, dann die-alte Mutter, die schreiend ans dem hause hinzuftiirzte, nnd dann noch den Vater, einen Mann von achtzig Jahren Auch die Nachrichten, die von nn deren Stellen des gefährdeten Land strichs an der Grenze allerdings recht spärlich einliefen, berichteten von ähn lichen Schandtaten der Rassen. Von »Ran nnd Mord, von Brand nnd Plünderung Und überall waren Ko zsalen die Mordbtenner. Der Jn -grimrn, der auf deutscher Seite ansto Iderte, fand teine andere Bezeichnung, als »die hunde«, obwohl man damit ’nur den treuen Gefährten des Men lschen beleidig:e. Als man an den ;zahlreichen Schandtaten nicht mehr zweifeln tonnte, machte Wolf noch Ieinmal den Versuch-feine Mutter zur Flucht zu bewegen. Ei tonnte teinern lZweifel unterliegen, daß die Rassen grundfähllch fede Domiine nnd jedes IGut, sobald sie ei ausgepllindert dat sten, niederorannten, während sie im allgemeinen die Bauerndörfer der schonten. Frau Stutterbeim weigerte sich fnach tvie vor, Dnllotven zu verlas en. , thfledung tolatJ —- Jmmer prattifch Regis seur: «Zu dem Zweikampf tm drit ten Alt dran n tote stvet FloretttJ wo nehmen tv r die herf« Direktor: .Lafsen Sie sich Abends ans der Damengarderoie eln paar Mandel- holenl«