W des Staats IAnzeiger und THE-old Gen-WIme ,ouD ungetst kaasiqsko Von Artur Mem-k Das war nun einmal so in den Stunden, die Professor Fischer gab: neuster-gültige Ordnung, attee hörte ihm zu unb doch hörte ihn keinerl feiner Schüler, Ivdnigftent nicht mit dein Herzen. Zehn Jahre las er nun fein Penfum ab immer dasselbe.! nur die Schüler wechseltem denen er es vortrag. und ba war er benn allmatitieh ein wenig stumpf gewoesi den« ein wenig müde. Jn feiner Jn geno war er ein Feueetopf gewesen, einer. ber mehr gab als Geschichte Einer, der in den weichen Knaben seeien ein Bild erstehen lassen wollte von ver Kultur und dein Geist jener» Griechen und Näiner oon deren Ia« ten unb Geschichte er ihnen etwai’ beibringen sollte Da hatten sie ihn gehört und ver-! standen mit« dem Herzen. dc hatte ihm mancher Blick aus leuchtenden: Knabenaugen gedankt: So ioie jene Manier werben io start unb frei, so nnerlchroeten und helvenhaft. Das war einst gewesen, jetzt aber war Professor Fischer wie so viele seiner Amtsgenossein Das große Feuer der Begeiiterung in ihm war erloschen. oder es glomni nur noch ganz schwach. Wenn nur die sah-» ten fußen und bie Namen, baß bei der Prüfung alle-«- tiavpte, dann war es ihin genug. Aber die Seelen sei-set Schiiler hats er nicht mehr for men. — ..Miiller il« rief Professor Fi scher auf, nachdem er in senem ge fürchteten Notizbucln oag vie Zenius ren enthielt get-lauert hatte, «Miil ler il, berichte mir etwas über Mil tiades nnd vie Sehtacht bei Maro then-" Und Müller ll gab sachlich wie er es in des- letzten Stunde gehört hatte wieder. w. H er noch wußte von dem ehemaligen Fürsten der Dolons ter, oon seinen Soldaten, den 9000 Schwerdewassneten und den 1000 Hopliken die gegen ein heer von 110,000 Persern im Sturm angin gen nnd es besiegen-. Nach Mitl ler ll kamen noch einige Schüler mit meltr oder weniger Erfolg an die Neide, dnnn gina ein Ausntmen durch die Klasse Das Noiiszch verschwand in der Rocktnsche ein Zeiss Gen, daß die Prüfung nun beendetl war. i Sen-not schauten die Schüler vorl sich hin. Nun würde gleich oben wm nat-pedes Dis stets gleichmäßig-s Sein-me Professo- Fischer-s tönen itgsmein neuer Abschnitt der grieick chksden Geschichte würde behandelt werden Idee nichts dergleichen ge schtlh crsiceewe hoben die Knaben den Kopf. Pkpltstrt ischer aber sah starr aus die Ueber chrift des Kcrpilels, das er seinen Schülern in dieser Stunde beibringen sollte. Die Schlacht im Engl-aß von Ther-nopqlis' stand da in einfacher Danks-helft IdermopyM —- Wie halte er da· emn me Knaben gepackt, rvie begeisl steit hatte er gesprochen von dem unerdorten Geschehen. das sich abge spielt hatte in jenem Engl-aß vor mehr als zwei Jahrtausenden! Von dein Geist und det Bottich-thesi je nes Könige Leonian und seiner drei hundtrt Sport-met hatte etwas sit geschrrungen in seiner Erzählan et was von der Seele jener sewnlti Menschen- Basrsals hatten He km entgeqengeschlogem die Mshetzew und der heiße Danl der ihn met leuchtenden Knabenangen asseschmlt laute war ihm mehr gewesen als tin tidclloe sihendee Pensmu und das Lob des Direktors und des Schulkelts. Erschrocken sue-r Professor Fischer aus« die Klasse wurde unruhig. Zum Zeus-L er hatte geträumt. Das alles war Hoch vorbei. die Flamme loderte nicht mehr, er war müde. — Und ruhig und sachlich. nur einge geden vom kühlen Verstnnde, begann -ee seine Darstellung I Er ging aus von den Kämpfen der ans 260 Schifer bestehenden Ftone bei Arten-istqu die sich unter dem Befehl des- Eukybiades tapfer gegen die gewcxttge versier Ueber nmchj hielt, nnd sprach dann don» den Kämpfen des Landbeeres Wiei es den weit Ubertegenen dersischenl Kräften drei Tage lang im Engpaßx don Thercnopytä widerstand, bis am dritten Tage Ephialtes, etn Mann aus Matte· dem Xerres einen Ins piad verriet, der in den Rücken der griechischen Stellung führte. Wie dann auf die Kunde von der drohen den Gefahr hin one honptbeer in Eilnrärschen abzog, um nnd dee Falle zu entklommen Und sprach dann weiter ohne Lei denichnft ohne Erregung von ie nern ttonig Leonidat nnd feinen dreihundert Spartanem dte allein im Engpasz zurückblieben und den gewaltigften Kampf lämpsten gegen die von vorn und von rückwärts auf sie eindringenderi Perser. Und die tümpfend fielen bis auf den lenten Mann. — Aber der Rückzug der Griechen war gesichert, das Opfer war nicht um sonst gewesen. Ein griechischer Dichter, fügte Professor Fischer hinzu, hat hier über ein paar Verse geschrieben, die ins Deutsche übersetzt ungesiihr so laiiten- - «Wanderer, tommst du nach Spar ta, v—.rtiindige dorten. du habest uns hier liegen gesehen, wie das Erseh es befahl« Ja seine letzten Worte klang grell kie Glocke, die den Schluß der Stunde läutete. Er gab die Arbei ten auf und ging dann heimwärts Es war ihm nicht recht wohl zumute; heute, er fühlte sich so sonderbar beJ drückt. Jn der nächsten Stunde prüste Professor Fischer seine Schüler über den letzten Abschnitt. Viel Durch schnitt bekam er zu hören, viel Schlechte-L nur eine gute Leistung. Klaus Ritter war wohl der einzige, der etwas erfaßt hatte von jenem Kampf, der einzige, dem jenes Ge schehen mehr als eine Schlacht. Aber er vermochte nicht die genaue Anzahl der Perser und ihrer Schiffe zu nen nen. Und das trug ihm einen schar jen Beweis ein von Professor Fi scher und eine schlechte Zensur. Sie vertragen sich überhaupt nicht gut, Professor Fischer und sein Schüler Klaus Ritter. Dei Knabe war sicher der intelligenteste seiner Klasse, aber er war erfüllt von einem unbändigen Trot. Jedes scharfe Wort fand ihn noch widerspenstigen und jedes gute Wort machte ihn fügsam. Und Professor Fischer hatte es ganz und gar nicht verstanden, diesem Knaben ein Führer zu sein« Sie sprachen nur das Allunotwendigste zusammen, und wenn sie konnten. mieden sie sich ganz. I I II Ein Jahr danach. Reife Som merfonne lag auf dem Schulhds des Gymnasinmg. Der alte Pedell brachte gerade seinen Hühnern das Morgen sutter. An der Mauer, die den Garten des Direktor-i umschloß, rants te sich üppig und wild der alte Efeu empor, und aus dern Garten strich leise mit der Morgenlust der Dust» später Rosen. Wie friedlich das ailes ist, wie schon, dachte Professor Fischer und ging langsam ans den Stock gestügti tvcit.r, indem er das linke Bein, das gelähmt war. leicht nachzog. Er war schmäler geworden. ichlanler, und die oeiden Kreuze von Eisen, die den Jiock des jungen Hauptmann-s zierten, sprachen von hartem Kampf und tap fekclit Ringen Die Fenster der Klassen waren weit geöffnet· Angelpannt lauschte Professor Fischer dem langenthelsrs ten Geräusch, dem leisen Surren und Summen der arbeitenden Klas sen, aber er konnte tein Wort ver stehen. Un) doch hörte er eines. link-ermit telt klang es an sein Ohr, vielleicht klang es auo einer Geschichtgstunde, vielleicht aus einer griechischen Ueber setzung: Thermopylii. Nur dies eine Wort hörte er, nichts sonst. Kein Rosenduft war mehr da, teine Schule, tein Bedeu, teine Sonne. — Jn den Vogesen ein kleine-, von den Bewohnern oerlassenes Dorf, eingetlemmt zwischen zwei Bergwan den. Hauptmann Fischer hat nach langem Kampf mit seinen Leuten hier Quartier bezogen. Morgen früh soll er weiter als Verstärkung in den mörderischen Kampf, der sich dort unten entspannen, etc-greifen - Der Abend naht, man hört nur in ei niger Entfernung den Donner der Geschüte hauptmann Fischer steht mit seinen Ofsizieren zusammen« man spricht don. kommenden Tag. Plötz lich eine Ordonnanz aus abgetriebe nem Pferd. »den Oauptrnann Fischer?« «hier.« Befehl oom General; Unsere Flieger melden den Anmarsch größe rer seindlicher Truppenmossen, deren Vorhandensein uns bisher unbekannt war. Der Feind marschiert auf dies Dorf zu in der of enbaren Ab sicht, unsere Stellungen rn Rücken zu fassen. Das Dorf ist zu halten« bis Verstärkung entrückt Unbeditlgt zu halten. Guten Abend-« Hand an die Mühe, und der junge Ofsizier rast wieder davon, was sei-n Pferd nur hergibt. Kaum hat ihn die Nacht verschlungen, bestätigen sich seine Worte. Gram-te nach Gea nate fällt in das Dorf, Geschoß aus Geschoß explodiert. Pferde wälzen sich in ihren; Blut, Verwundete stöh nen. Schaueeltch sellt dazwis n der Ruf der Trompete. Eine hat e Mi -...-..». . — --,» -· note später ist angetreten. Kurz, rnit völlig ruhiger Stimme erlkcirtadaupk mann Fischer die Lage Und wir werden das Dorf hal ten bis zum letzten Mann, um da Leben tnusender Kameraden zu ret ten. Das ist eine Sprache, di. jeder versteht. Einer für alle, alle »Ur ei nen. — Schneidende Kommandoroorte gel len. Jeder nimmt seinen Platz ein« sucht Deckung, so gut ei geht. Das halbe Dorf brennt. Um das Stöh nen der Getrossenen, um das Ge briill der Pferde lann sich leiner kümmern sehn Die Nerven sind geil spannt bis zum Springen. und noch immer fällt Geschoß aus Geschoß in ans Dorf, noch immer zerreiszt Gra iute nach Gram-te Häuser, Menschen und Tiere. Plötzlich schweigt das Feuers Man muß sich erst daran gen-Ihnen« sman meint, taub geworden zu sein. s Aber da, jetzt weiß man den Grund. Da lommt es gekrochen durch die sllnchc langsnm,unnufhörlich, schwor-I Je Gestalten. Sind es hunderttaus! tend, fünstausend'-’ Niemand lann es seyen Nur die ersten sieht man jetzt deutlich. Aber man dars noch nicht schießen, bis der Befehl tommt. Selunden qualvullster Spannung ver gehen, die Hände liegen svie Schraub stöcke um da- Gewehr. Da plötzlich tönt die Stimme Dauptmann Fischer-s gedänipft, aber ruhig und sicher, als sei man im Manörsen »Feuer.« Von dieser Stimme geht eine Si cherheit über aus die Leute, die die Nerven beruhigt. Wie aus dem Schieszsland zielt jeder ruhig und schießt dann aus einen der schwarzen Schauen. thanu Fischer ist überall. Hier weist er einem seiner Leuteeine bessere Deckung an, führt dort einen aus dem Lichtschein eines brennenden hauses, damit er kein gar zu gutes Ziel biete. Und dort dassMaschinengewehr speit hundertsiiltigen Tod Der Feind schießt auch, lann aber im Vorgehen nur schlecht zielen. Der Mann, der das Maschinenge wehr bedient, sintt hinteniiber. So ;fori tniet ein anderer an seiner Stelle Den Toten bringen sie zu »rürt, Hauptmann Fischer sieht sein’ Gesicht, das eine Seiunde von grei-; lem Fenerschein bestrahlt aue dem; Daniel taucht. Art-der weißen Stirnj ein kleines Loch, aus dem ganzl schwach etwas Blut läuft. Ein jun ges Kindergesicht noch —- eine Mutter mehr, die weinen muß. Und die schwarzen Schatten hö ren nicht auf. Je mehr ihrer fal sen nnd verschwinden, desto mehr rücken an. Es Ist, als ob die Nacht sie geniert. Plöslich sind sie im Dorf. Haupt mann Fischer nahm längst das Ge wehr aus der dann eines Toten und seuert wie alle. Wer gab den Befehl? Niemand weis; es. Das Feuer verstummt, die schlanlen Seitengewehre sitzen auf den Gewehren. Und ein Ringen be ginnt, Mann gegen Mann, nein, ei ner gegen zehn, gegen zwanzig. Stumm und verbissen, lautlos-, ohne Duera —- Und das brennende Dorf wirst tolle, groteste Schatten aus den Kampfs-las bespiegelt sich in ro tem Blut. Wie lange dauert dieses Ringen? Minuten, Stunden, ein Jal,r, eine Eicigteitk Wer weiß es? Hauptmann Fischer tliinpst wie ein Wilder. Wo e: steht, häufen sich die Leichen. Jn der einen Hand hält er den Degen, in der andern den Revolver. Neben ihm sagt einer: Herr Hauptmann bluten am Rot-s sehr start. Da lacht er. Wenn nur der ver dammte Schmerz im Knie nicht wäre, rast man taum noch stehen kann. Er sieht sich um. Seine Leute werden weniger, die Verstärkung muß tonii men, sonst — Abet lebendig nicht. Keinem Plötzlich siihlt er einen starten Stoß vor die Brust. Ihm wird so merlwiirdig, er tann nicht mehr ste hen, blutroter Nebel legt sich nin alle Dinge, alles versintt. Ein viel stimmtges Geschrei hört er noch, tann es sich aber nicht mehr deuten« Das war die Verstärkung Als er wieder erwachte im wei ßen Bett des Lazaretts, nachdem er lange Wochen in wilden Zieberphans tasien zwischen Tod und Leben gele gen, war seine erste Frage: Was Dorn« Und sie konnten ihin sagen, daß der Umsehungidersuch der Fein de damals bereitelt worden sei, und daß ihm sein Kaiser das Eiserne Kreuz erster Klasse verliehen habe.— Jn einer der Klassen siel ein Buch mit hartem Laut zur Erde. Profes sor Fischer suhr zusammen. Wo war et denni Nicht mehr in jenem groutigen Ringen in dem kleinen Vogeiendorf? Aber wie idar er nur dazu gekommen, sich all das Er lebte nochmals itn Geiste erstehen zu lassen? Ein Wort tonr der An laß gewesen« ans einer Masse herge weht. seht wußte er es wieder: Ther monle Und er sann und sann. —- Herk gott tm himmel, vor einein Jahr hatte er da oben in einer Klasse vor einer Schar junger Menschen gestan den nnd hatte berichtet iiber die Schlacht im Enzpasz bei den Thereno pylen. hatte sachlich »und trocken Na men und Daten angeführt, ohne Le ben zu geben. Herrgott, wie cvnr das nur möglich gewesen? Jn der Pause ging Professor Fi scher ruhig nnd mit dem Lächeln eisj nes Menschen, bei begangenes Un recht wieder gntmachen will, hinein zum Direktor des Gyniiiasinnn» Bat ihn nach der Begrüßung, roch einmal ;vor seinem Erholungsnrlanb eine( Stunde geben zu diirfen in seiner; zetnstijen Klasse. Die Se undnner waren erstiuni. als an Stelle des jungen Vertreters-» Prof-For Fischer selbst die Klassei sbetrat Erstaunt hefteten sich die sknabenangen aus den schlanten Of Htezetn Langsam ginx Professor Fi scher von Pult zu Pult und uab ie dem mit festem Druck die Hand.» Als et nn das Pult Illans Ritters lam, fiel dessen Mappe mit lautem Krach zur Erde so daß sich die Bü cher iiber den Boden erqossetn Da durch hatte Rlnus Ritter naturlicht teitse Hand srei Leise lächelnd ging Professor Fi scher zum Rath-der zurück. Oben blieb er stehen« und in seinen Au qen eiglomm niiihiich ein tiefes Leuch ten Und dann begann er noch ein mal, erzählte noch einmal oon jener» Schlacht iin Engpaß von The-modif lii. Vor seinen Blicken erstanden sie, jene Helden, jener iingeheuerfte Kampf. Und wie er ihn erzählte, durchlebie et ihn, als sei er mit dabei Wesen oor zwei Jahrtausenden Weil da- tiefste Wesen der Dinge sich gleichbleibt in Ewigkeit, ivnrden in feinem Innern Therinopalii und je ner Paß in den Vogesen eins. Urali tes Geschehen oermochte er durch dieT Kraft des Selbsterlebten mit neuen Flammen zu durchglühen. Eis war mehr als Zahlen nnd Daten, was er gar-. es ioar ein Erlebnis ooii hin-» reiszendeni Schwung nnd niierhiieierl Große. Und die Knaben fiihlten one-. Dies Köpfe glühten, die begeisterteii Au-; gen hingen an: Mund des Lehrers Und iii den jungen Herzen begann etwas zu leimen, eine leise sllhnungs der letzten iiiid eioigsteii Jdeale Wenn der Mann da oben War aus«-i sprach wie Tod und Vaterland unds hetdenlunn dasii fühlten sie inehr,s als sie es wusztem das war leine« Phraie das war heiß ertänipfte, heis lige Wahrheit l Professor Fischer lani zunis Schlaf-. Da erhob sich Klaus Rit l ter. Und ihni nach die ganze Klasr. Heil und schlanl sia.idcn die tlnaden ivie zum Gebel. Und feierlich, eine iiefe Ehriing nnd eiii heisses Geben-. ten fiir jenen König Leonidaii and seine dreihundert Spartaner tlangeni die Verse jetzt aus Professor Fischerg Miind: »Wanderer, loininst du nachi Sparta, oerliindige dort, du« habest uns hier liegen gesehen, wie das Ge cs b.sithl.«· Die Glocke schrillie, aber noch stand Professor Fisch-r ganz versun teii. Da war plötzlich einer neben ihm, nahm seine Hand mit festem Driicl und ging dann hastig davon. Das ivar Klaus Ritter. Und nach ihm lamen sie alle, die Knaben Kei ner sagte viel, aber ihre Augen re deten eine heiße Sprache. Als Professor Fischer nach Hause ging, war ein Singen nnd Jauchzen in seinem Herzen, eine starle und mächtige Melodie-: Du meine Jugend. ich halte dich! —- Jmmek derselbe. Frau Professor-: »Aha-, Adolok, ist’s mög lich, bei dieser Hitze hast o’u des Winterpelz angelegt? Was müßte-i denn die Leute denken, wenn du so in die Vetsammiung tämstl« Professor (mit überlegener Miene): »Nun, liebe Frau, findet die Ver sammlung nicht im »Wintekgatten« stastW —UnvetvußteKritit. Dich ter Cdec während der Pkemiete seines neuen Stückes sich vorm Theater aut hält, zu einem dort haltenven Brosch tentutschet): «Sngen Sie mal, Kutschen ist denn das der ein tge Wogen, det zum Schlusse des Ism teri herbessellt ist«-» Kutschen »Me, hin Doktor, die andern sind schon nach dem ersten Akte fortt« Uie Ochs-einejagd. l Ein heitere- Zivischenspicl ans ernster Zeit von Mai-ic- Cliiadeth Gedi)ardt. Donnerwetterl IS das ne' mite-« rabic Gegenst Wenn man denkt, nu is cnan endlich uf den Berg ruf» denn jeht’s wieder runtetl Und un fece edlen Streithengste wollen jari nich mehr rnit.« — »Das Röslein war so lrant und schwach, man zog! es fast am Zügel nachl« — «Ja, ihr! Fuizlatschet zu Wagen, ihr könnt la-i chenl Wenn ich euch spatlahnie Kreasi tnren nich noch initfchleppen müßte,l denn wär ’ck schen längst, wo ick fein iolltel ·So lyxden wir den Train verloren und zoneln nu mutterseelenj alleene mit nnsxer Gnlaschtanonc in der Welt run1. Durstig bin ’cl all och ichdn wieder!" »Ja, mai fort Berliner is, der is jemölynh alle zexys Schritt ’ne ikneipe oder 'ne altohdlfrece Bude zu finden! ’n andermal nimm dir gleich ’nen Bndiler mit; Hier zwischen Metz nnd oen Vogefcn sind die Leute nicht mit sc ’ner salzig-n Leder aelegnet. « Ader wag den Durst betrifft, da »Hile doch ’n Mittel: Kaffee lo dien!« »Quatsch nich, Krause2 Zwar mir-Z Kasseetochen hast du recht. Na. denn ivoll’n wir mal abprdtzen und dein Verse folgen: »Der alte Brauch wird nicht gebrochen, hier können Kassern Familien tochenl«« — Und so machte denn «das Ganze halt!« Das heißt die sohrbare Feld liiche der Xer machte halt, und die Mannschast, vermehrt durch einige snßtrante Jnsanteristen, gab sich mit edlem Eifer der Tätigkeit hin einen derben Kassee zu brauen, und so Leib nnd Seele zu stärken zn neuen Taten. »3parsamteit is die Mutter der Porzelzanlistel Weeßte Willeni, et is doch schade, dar dat schöne taiserlich töntgliche Feuer so umsonst brennen soll. Wir könnten doch jleich dat Abendbrot sür unsere Jungen in der Front ansetzen.« Anseien Formen wir-N wall. aber ivoinit. Wir haben ja die andern Proviantwagen verloren nnd teen Fleesch nich. Und weiße Bohnen mit ohne jar nischt, is doch een biß len trocknet Futter, wo unsere Jun-’ gen so schon blaue Bohnen jenug krie gen.' i »Da weiß ich Rat, wir requirierew Fleiscki!« —- ,,R-.-quirieren? Aber ioos denn -« —- t »Na, wir sind doch vorhin an dem einsamen Meierhoie oorbeigetommen, da wird schon was sein!« i »Ja, ich habe da eine Sau mit’ iiins Ferkeln gesehen!« »So? Na dann geht man los auf die SchweinesagdL Aber seht euch r-or, daß ihr nicht Franttireursl eridischt!« s lind so machten sich denn zwei der Fußlranten aus den Weg, der eine mit einer Flinte, um den Hin-. tcrhalk zu decken oder, wenn nötig, ein Schwein damit zu erlegen. Bald waren sie an dem Hofe angelangt nnd durchsuchten zuerst dag- Hiiu5, lonnten b .« außer etwas Salz und Mehl lei ne Vorräte ent:-ecken. »Na, denn ran an das lebende Fleisch Fritz du hältst mir die Alte vom Leibe denn ich gedenke ihr Zwei ihrer lieben Kindlein zu rau ben.« i So schlichen sie denn mit größter Vorsscht zu der Grube im waldigen limtreiiJ deo Hofes hin, nuo der be baglisneiz Gransen nnd Quicten der» Ichtoeinesainilie ertönte Es gelang; ihnen auch, zwei der jungen Schwarsi tentiere zu ermitchen, nnd start Miit-i ter nahm sie liebevoll in seine Arme-I Die Schweinemuttcr döstc oor sichs bin und schien istnächit von oem sein-i oerranbe nichts zi. merken. Aber» kaum hatten sicn die Räuber, Karls Müller mit der teuren Last voran, Fritz Schmin nsit dem Gewehr als Dectung einige ZLchritte dahinter, auf den Heimweg gemacht, als aus ei nem Gebüsch in der Nähe ein rauhes ,,Qui oive?« sie einige Augenblicke stocken ließ. Din Anrns folgte eine ioolslgezielte Schristladung, site aber nicht Karl Müller, sondern eines der Fertel un ter seinen Amen traf. Indessen hatte sich Fritz Schmin von seiner Ueberraschung erholt und tein Gewehr in Anschlag gebracht. Der Besitzer des Meierhoses. kein an derer war der IEingreifen schoß sum zweiter Male, nber diesmal fehl Jetzt sprang er mit erhoben-in Ge wehr ons dem Gebüsch hervor, um die Eindringlingc Init dem Kolben !iiede-zitschs.ogen. Hinter ilnn erschien ein, ebenfalls bewaffnete-, etwa zwölf iähriger Knabe. Fritz Schmidt machte nun seiner seits von der Waise Gebrauch und tras den Knaben in den rechten Arm. so daß diesem die Flinte entstel. Aber nun war der alte Bauer bis nur wenige Schritte heran und Ge snhr im Verzuge. Doch da geschah etwas llneriv.crtetes: Das alte Schwein, durch die Flintenschiisse aus fiißer Ruhe erwacht, bemertte das Fehlen von zwei ihrer Lieblinge. Mit seltener, vom Mutterinstinlt beflügel tet Eile machte sie sich auf den Weg den ltinderriiuber zu verfolgen. Da der gerade Weg auch ihr der beste schier-» siiirmte sie, unbekümmert um die streitenden Männer, dahin und rannte ihrem eignen Herrn mit sol cher Krasr zwischen die Beine, daß er der Länge nach hinfiel. Dann lief sie, gefolgt von ihren drei an dern Sprößlingen, injden Spuren Karl Müllers weiter. Als Schmidt sich aus so sonderbare Weise von dem Angriss befreit sah, zögerte er nicht lange, sondern lief auf den am Bo den liegenden Bauern zu, band ihn mit den Hosentriigern die Hände und zwang ihn mit Kolbenstößem voran zu gehen. Die Flinte des Famili reurs nahm er mit. Der Knabe war nirgend mehr zu sehen. Unter-dessen war durch gemeinsame Arbeit der Zurückgebliebenen der tmffee fertig geworden und das Feuer unter dem großen Feldlessel im Gang gebracht. Nun lonnte das Fleisch kommen Da, was war dass Geroehrfeuerl Ach, wahrscheinlich sollten die Schweine aus diese Weise getötet werden. Aber nun nochmals und dann ein dritter öchußl « Sollten die beiden in einen Hin terhatt geraten sein«-! Zwei Men sschenlchen gegen vie Erbeutnng zweier sSchiveinel Die wären doch zu teuer ’ertau;i Bange Sorge bemächtigte sich der Darrendein Aber aus einmal löste sie sich in einer dröhnenden Lachsaloe ems. Es war auch ein zu tomisches Bild: Hart Müller, in tollen Sprüngen. unter stetem Umbliclen nach Verfol gern, tam daher gerannt, so rasch ihn seine wunden Füße trugen, un ter jedem Arm ein rosiges Ferkel. Und als Versalger hinter ihm die wütend ischnausende Muttersou und »in tuer ’Znckeltrab die andern drei Ferkel. Kaum hatte man das» wütende Sctnveinabgewehrt, als sich ein nn rerer Zug daher bewegte: Fritz Schkniot mit seinem Gefangenen. Niin sah man, daß diese Schwei nejagd doch gesäyrlicher gewesen, als man gedacht hatte. Die beiden Er oberer erholte-i sich beim dustenden Lillotta von ihren Anstrengungen, während die andern die beiden klei nen Schweine tunstgerecht zu Koch steisch oerarbeiteten. Dann setzte sich die Gulaschtanone mit ihrem atrsgeruhten Rößlein wieder in Trab nnd erschien am Abend zu rechter Zeit bei :l)rem Truppenteil. srendig be wundert von den Soldaten, und manche Lachsaloe erhob sich bei Er thlnng von dieser Schweinejagd, bei der man sogar einen Gefangenen er beutet hatte. c-——-——. Begründer In der Gemeinderatssitzung wird von dem Krugwirt der Antrag ge stellt, man müsse versuchen, dem Hei niatsdorf den Charakter eines Kurorteg zu geben; und vie Not wendigkeit tvird von ihm folgender maßen begründet: »Historisch ist,daß seinerzeit ein Kurier des Großen Kursürsten in unserem Dorf sein Pserv -1etränkt hat· Dunn stehen wir, seit die Eisenbahn in einer Aurve unser Dors berührt, im Kurs-buch. Unser gnädiger junger Herr Kurt geht mit dem Kutani so in r ioH uni, daß er unter Ku ra iel gestellt wurde. Seine Frau Mut ter, welche sehr turzatmig ist, hat vor kurzem eine Schivenninger Kur gebraucht, und der Krämer Kurztnann macht sein bestes Ge schäft in Kurztvaretn Unser Schä sersranz ist als Kurpfuscher eine Kuriosität und hat trotz seiner achtzig Jahre noch keinen K uran in Kuttentschriit gehabt. Nun sa gen Sie selbst, sind wir Kurort oder nicl)t?« ——.-.——-— —- Devo:. Prinzenerziehen MMinnen mir Ew. Königliche Hoheit einige Sprichworter nennen?« Prinz (schtveigt). Prinzenerziehen »Ja wohl, Kö nigliche hoheit, — »Sehtveigen ist Gold." Das haben Sie ganz auss gezeichnet gemacht-« — Kleider machen Leute· Richter tzum Sirt-ich der einen Ba denden txestohlen hat): »Was hat-en Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen-s« Gauner: »Herr Richter, die Klei oer lagen so verlockenv da und paßten mir so gut, daß ich mir sagte, gest ist der Augenblick gekommen, wo m die tbtever ein ordentliche-.- Menssi werden lannl«